Neues in Melchsee-Frutt (Kerns)

[Pilatus]

Erstens sind die 59 Minuten wie TPD sagt nur ein Teil der Anreise (da muss man mindestens nochmals eine halbe Stunde dazu zählen, ausser man wohnt direkt hinter dem Bahnhof). Zweitens muss man bei jedem Mal umsteigen die ganze Ausrüstung zügeln, das ist ziemlich mühsam. Am Sommer ist es kein Problem, aber im Winter ist der ÖV vom Komfort her ohne einen Hauch einer Chance im Vergleich zum Auto. Wenn schon müsste man gleich direkte Shuttlebusse ab Luzern Bahnhof fahren lassen. Dann spart man sich wenigstens das umsteigen in Sarnen. Die Reisezeit würde sich wohl halbieren.

Keine Ahnung wieso es das nicht schon längst gibt. Würde zumindest am Wochenende sicher ziehen...

[GMD]

Das mit der Kapazität ist auf touristisch geprägten Linien eine recht schwierige Sache, weil die Nachfrage extrem wetterabhänig ist und entsprechend stark schwankt. Um beim Beispiel Stöckalp zu bleiben: An sonnigen Wochenenden könnte man dort locker vier Busse füllen. Ist das Wetter hingegen schlecht, würde ein Kleinbus reichen. Was soll der Betreiber der Strecke nun machen? Die Flotte so zu dimensionieren, dass auch an den wenigen Spitzentagen genug Fahrzeuge vorhanden sind, macht wirtschaftlich gesehen absolut keinen Sinn, weil dann ein nicht zu verachtender Teil der Flotte mehr oder weniger oft unbenötigt herumsteht. Das ist gebundenes, passives Kapital. Dazu kommt dann noch die ganze Personalfrage. Mal so schnell Personal zu finden, welches quasi auf Abruf einspringen kann, ist auch nicht so einfach. So gesehen ist die Kapazität auf solchen Linien immer ein mehr oder weniger geglückter Kompromis.

[kaldini]

kurze Antwort: dann doch lieber kostenlose Autoparkplätze anbieten

wenn man als Gesellschaft an sich den ÖV mehr will, muss man auch bereit sein dafür zu zahlen. Andernfalls kann man nicht verlangen, dass einerseits eine Gruppe benachteiligt wird (Parkkosten für Autofahrer) und andererseits es kein Alternativprogramm gibt! Was kosten schon 50 Busse die man im Stand-by am Wochenende hält? Wenn man unter der Woche eine sinnvolle Beschäftigung für diese hat (z.B. Schülerverkehr), dann sind die Investitionskosten vernachlässigbar - oder die Bergbahngesellschaft muss sich ein paar Extrabusse anschaffen (z.B. so wie in Zell am Ziller, hier sind die Busse normalerweise im Ortsverkehr als Zubringer unterwegs - wenn aber aufgrund von Föhn die Verbindung nach Gerlos geschlossen wird dann werden einige diese Busse zusätzlich zum normalen Postbus auf der Strecek Gerlos - Zell am Ziller eingesetzt).
Wer zig Mio für eine EUB zahlen kann sollte über die paar Tsd für ein paar Busse nicht jammern

[GMD]

50 Busse repräsentieren einen Neuwert von +/- 25 Millionen, so einfach ist das nicht zu finanzieren! Ausserdem entspricht das der Flotte einer Stadt mit etwa 200'000 Einwohner, die kann man in einer Bergregion niemals auslasten! Dazu kommen Abstellflächen (wenn möglich unter Dach), die Fahrer etc.

Oder hast du dich etwa vertippt und es sollte 5 heissen?

[chianti]

Seilbahn-Montage: Heli-Gigant über Melchsee (7 Bilder)

[Pilatus]

Das mit der Kapazität ist auf touristisch geprägten Linien eine recht schwierige Sache, weil die Nachfrage extrem wetterabhänig ist und entsprechend stark schwankt. Um beim Beispiel Stöckalp zu bleiben: An sonnigen Wochenenden könnte man dort locker vier Busse füllen. Ist das Wetter hingegen schlecht, würde ein Kleinbus reichen. Was soll der Betreiber der Strecke nun machen? Die Flotte so zu dimensionieren, dass auch an den wenigen Spitzentagen genug Fahrzeuge vorhanden sind, macht wirtschaftlich gesehen absolut keinen Sinn, weil dann ein nicht zu verachtender Teil der Flotte mehr oder weniger oft unbenötigt herumsteht. Das ist gebundenes, passives Kapital. Dazu kommt dann noch die ganze Personalfrage. Mal so schnell Personal zu finden, welches quasi auf Abruf einspringen kann, ist auch nicht so einfach. So gesehen ist die Kapazität auf solchen Linien immer ein mehr oder weniger geglückter Kompromis.

Das Problem hast du mehr oder weniger auch mit den tageszeitlichen Schwankungen. Da ist es z.T. noch viel extremer. Den halben Tag fahren die Züge leer und zu den Stosszeiten hast du keinen Sitzplatz. Darum frage ich mich manchmal schon, öb der ÖV wirklich umweltfreundlich oder einfach nur Ideologie ist. Und das sagt einer, der den ÖV oft und eigentlich gerne benutzt. Aber mit den Skiern ist es wirklich mühsam.

[Naturbahnrodler]

Da ist es z.T. noch viel extremer. Den halben Tag fahren die Züge leer und zu den Stosszeiten hast du keinen Sitzplatz. Darum frage ich mich manchmal schon, öb der ÖV wirklich umweltfreundlich oder einfach nur Ideologie ist.

Das ist beim MiV ministens so schlimm. Autobahnen die die grosse Zeit (Nachts) leer sind, Autos die meistens nur herumstehen (auch das bauen von Autos braucht Energie). Ausserdem fahren die meisten Autos auch zu 75% - 80% (4 oder 5 Sitzer) leer durch die Gegend, da erreichen die meisten Linienbusse im Tagesschnitt sicher eine bessere Quote.

[oberländer]

Welches Angebot gefahren wird, entscheiden Kantone und Gemeinden, Kantone und Gemeinden sind auch diejenigen, die die finanziellen Mittel für neue Busse sprechen. Der Busbetreiber muss also mit den Bussen/den finanziellen Mitteln verkehren, die er zur Verfügung hat. Und wenn Kanton/Gemeinden "nur" eine Doppelführung in den Spitzenzeiten finanzieren und kein Geld/Fahrzeuge für weitere Leistungen vorhanden ist, dann sind dem Betreiber die Hände gebunden. Er kann's ja nicht aus der eigenen Tasche bezahlen.

Um beim Beispiel Stöckalp zu bleiben: An sonnigen Wochenenden könnte man dort locker vier Busse füllen. Ist das Wetter hingegen schlecht, würde ein Kleinbus reichen. Was soll der Betreiber der Strecke nun machen? Die Flotte so zu dimensionieren, dass auch an den wenigen Spitzentagen genug Fahrzeuge vorhanden sind, macht wirtschaftlich gesehen absolut keinen Sinn, weil dann ein nicht zu verachtender Teil der Flotte mehr oder weniger oft unbenötigt herumsteht. Das ist gebundenes, passives Kapital. Dazu kommt dann noch die ganze Personalfrage. Mal so schnell Personal zu finden, welches quasi auf Abruf einspringen kann, ist auch nicht so einfach. So gesehen ist die Kapazität auf solchen Linien immer ein mehr oder weniger geglückter Kompromis.

Dass es sich nicht lohnt, für vereinzelte Engpässe neue Busse zu beschaffen und zu betreiben ist logisch.

Es gibt einige Beispiele im Wallis, wo ausgemusterte Linienbusse noch als Skibusse in der Wintersasion eingesetzt werden. Es wäre zum Beispiel eine prüfenswerte Idee, den Kauf von 1-2 ausgemusterten Gelenkbussen zu prüfen. Diese kriegste auf dem Occasionsmarkt relativ günstig für einen fünfstelligen Betrag und reichen für saisonalle Transportleistungen in der Skisaison und an schönen Wandertagen problemlos weitere Jahre aus. Gefahren können diese vom Postautobetreiber, oder auch von dritten. Oder man mietet für verhältnismässig wenig Geld einen Car und bietet diesen den Skifahrern an. Ein bekanntes Skigebiet im Bündnerland lockt die Kunden im Inn- und Ausland mit vergünstigten Preisen und Car-Shuttledienste ab Zürich/ nahes Ausland ins Gebiet.
Ideen gäbe es schon...

[kaldini]

warum neue Busse? Gebrauchte tuns auch! So viele km fahren die dann ja nicht mehr.
Wie gesagt, in Zell sind auch einige Busse unterwegs, meine die haben sogar ein ostdeutsches Kennzeichen - warum nicht Busse, die im Sommer irgendwo anders genutzt werden, im Winter in den Bergen nutzen? und im Inntal stehen einige Hochzillertalbusse den ganzen Sommer rum, die werden auch erst wieder ab Dezember genutzt.

[Bumps]

warum neue Busse? Gebrauchte tuns auch! So viele km fahren die dann ja nicht mehr.
Wie gesagt, in Zell sind auch einige Busse unterwegs, meine die haben sogar ein ostdeutsches Kennzeichen - warum nicht Busse, die im Sommer irgendwo anders genutzt werden, im Winter in den Bergen nutzen? und im Inntal stehen einige Hochzillertalbusse den ganzen Sommer rum, die werden auch erst wieder ab Dezember genutzt.

So wirklich infrastrukturelle Neuigkeiten sind das nicht, mal abgesehen, davon, dass in der Diskussion aneinander vorbei geredet wird

In Zell, im Zillertal, wie z.B. auch in Davos oder Lenzerheide handelt es sich um ein grosses Tourismusgebiet mit permanent viel Verkehr zwischen einzenen Stationen, der klassische Skibus eben, der die ganze Woche Gäste aus verschiedenen Orten an Seilbahen bringt etc., analog einem Ortsbus-Netz in einer Stadt

Bei Melchsee Frutt handelt es sich um einen rel. kleinen Ort / kleines Skiegebiet zuhinterst in einem Seitental, dessen Bewohner / Hotel / FeWo Gäste keinen Skibus brauchen, wenn sie mal da sind.
Bei der Frage der Buskapazitäten nach Melchsee geht es nur um die Anreise morgends / Abreise abends über eine Strecke von mind. 30min. ohne Stopp. Eine Buslinie besteht,
Kapazitätsprobleme entstehen nur an schönen Wochenenden und nur während der rund 2h vormittag und 2h nachmittags, wenn eine rel. überschaubare Zahl (verglichen mit grossen Gebieten) Tagesgäste an- / abreisen. Das ist eine komplett andere Geschichte....

[Wombat]

Richtig. Aber auch hier lässt sich die Situation verbessern. Manchmal fehlt einfach die Fantasie und der Wille etwas zu ändern.
Ein Möglichkeit ist mit Unternehmen die besonders auf Reisen spezialisiert sind zusammen zuarbeiten. Da läuft im Winter deutlich weniger als in den 3 anderen Jahreszeiten. Wenn man die Verträge entsprechend abfasst, kann man die Kapazität steuern. D. H z.B man sieht am Freitag den Wetterbericht an und entscheidet dann, wie viel Busse am Wochenende bereitgestellt werden. Man kann auch einen Piquetdienst aufstellen und 1,2 Busse auf Abruf bereithalten. Das bedingt aber, dass man schon in Luzern weiss wie viele Leute zum Melchsee wollen.
Mit dem ÖV zum Melchsee zu fahren würde ich mir ehrlich gesagt nicht antun. Entweder mit dem eigenen Auto oder mit dem Bus direkt ab Basel. Da gibt es einige Reiseveranstalter die in diverse Skigebiet Tagesausflüge anbieten.

[Dachstein]

Ähm Leute, könntet ihr wieder zu den infrastrukturellen News zurückkehren? Die Mods wären dankbar.

MFG Mod. Dachstein

[Richie]

Melchsee-Frutt: Die neue 15er Gondelbahn Und nochmal zur Info: ...Am 15. Dezember 2012 wird die neue 15er Gondelbahn eröffnet...

[Pilatus]

Chinese kauft Hotel auf Melchsee-Frutt

[Pilatus]

Die Bergstation scheint auch mehr oder weniger fertig!

[Richie]

Ein Video und ein Bericht zur Neue Gondelbahn auf Melchsee-Frutt

[oberländer]

Ich nutzte die Gelegenheit, um auf der Frutt im Dez. gleich die Skisaison zu eröffnen. Das Positivste an der neuen Bahn sind die spürbar verbesserten Ziehwege zwischen Gondelbah und dem übrigen Gebiet. Hier trägt der Panoramalift vieles bei, kann doch mit ihm der von vielen gewählte Umweg via Bonistock umgangen werden.

An der Talstation wurde das Parkplatzmanagement komplett neu geregelt, schon weit vor den Parkplätzen kommt der Autofahrer zu Schranken mit Ticketausgaben, wie man sie schon aus Parkhäusern kennt. Die Parkplätze selber wurden rund um die Talstation angeordnet, wer später kommt, mus mit denjenigen weiter untem im Tal vorlieb nehmen und wird mit Skibussen zur Talstation befördert.

Im Innern der Talstation gibts durch die hohe Decke genügend Platz. Anstehen durfte ich rund 10min. Die 15er-Gondeln wären theoretisch dafür ausgelegt, dass zusätzlich zu den Sitzplätzen noch welche stehen sollten. Das tat natürlich keiner, die Gondeln wurden stets mit nur 8 Personen gefüllt.

[philippe ch]

Im Innern der Talstation gibts durch die hohe Decke genügend Platz. Anstehen durfte ich rund 10min. Die 15er-Gondeln wären theoretisch dafür ausgelegt, dass zusätzlich zu den Sitzplätzen noch welche stehen sollten. Das tat natürlich keiner, die Gondeln wurden stets mit nur 8 Personen gefüllt.

Genau das selbe habe ich auch erlebt. Die 15er Gondeln sind eigentlich eher 8er Gondeln. Ebenso ist der Abstand der Gondeln enorm, so relativiert sich die theoretische Förderleistung ungemein.

[Pilatus]

Naja, in 90% der Tage hat ja die alte Bahn schon ausgereicht... von dem her ist das halb so tragisch. Aber was jetzt an so einer 15-EUB viel besser sein soll als an einer normalen 10-EUB mit Omega IV Kabinen? Gepäck könnte man da ja genau gleich transportieren?

[oberländer]

Diese Frage habe ich mir auch gestellt und deshalb mal den Füllgrad der Frutter Conus mit dejenigen einer 10er Kabine (Model Sigma bei der Gondelbahn Savognin) verglichen. Nach meinem subjektivem Eindruck lässt sich die Conus-Kabine durch die runde Sitzanordnung einfacher und vor allem stärker füllen, als die klassische Omega-Kabine mit den zwei Längsbänken. Zudem sorgten die 15er Kabinen dafür, dass die Sitzplätze meistens mit 7-8 Personen besetzt wurden, was bei einer 10er oder 8er Kabine weit seltener der Fall war. Je mehr Platz in der Gondel, desto attraktiver für den Fahrgast auch noch einzusteigen.

[Pilatus]

Heute morgen war ich rasch für ein paar Stunden auf der Frutt. Dabei natürlich eine Probefahrt mit der neuen EUB. Das Ding ist wie erwartet von den Ausmassen her absolut gigantisch geworden. Komfortmässig gibt es durch die neue Plazierung der Bergstation ganz klare Vorteile, aber die ganze Anlage ist für meinen Geschmack ein paar Nummern zu gross. Falls die Bergbahnen mal Bankrott machen, kann man in den Stationen auch einen Industriebetrieb ansiedeln...
Die Stationen verfügen jeweils über einen Doppelumlauf. Im innern Umlauf laufen die Personenkabinen, im äusseren Umlauf die Transportgehänge. Es scheint - zumindest auf die schnelle - vier Transportgehänge zu geben, die bei Bedarf auf die Strecke geschickt werden. Das müsste der Grund sein, wieso es ab und zu riesige "Gondellücken" gibt? Naja, als ich das Teil fahren wollte, waren dann aber schon eine Weiche kaputt. Desshalb war die Bahn zuerst 1h geschlossen und danach musste auch das Gepäck in die Personengondeln rein, anscheinend konnte man das Problem also nicht lösen.

Ansonsten noch ein paar Bilder. Sind nicht die besten, aber zur Illustration dürften reichen.

[philippe ch]

Der Eindruck dass die Stationen extrem gross sind hatte ich auch. Da hat es Platz ohne ende. Einfach grässlich.

[ATV]

Passt doch ganz gut zum Hotel. Frutt ist so oder so der hässlichste Ort der Zentralschweiz, auf eine Fabrikhalle mehr oder weniger kommts da auch nicht mehr an.

[oberländer]

Heute morgen war ich rasch für ein paar Stunden auf der Frutt. Dabei natürlich eine Probefahrt mit der neuen EUB. Das Ding ist wie erwartet von den Ausmassen her absolut gigantisch geworden. Komfortmässig gibt es durch die neue Plazierung der Bergstation ganz klare Vorteile, aber die ganze Anlage ist für meinen Geschmack ein paar Nummern zu gross

Die Anlage für sich passt schon. Richtige Gefässgrösse, separater Umlauf für Güter, schnell und komfortabel. Warum man die Anlage aber in eine gigantische Halle gesteckt hat, ist mir schleierhaft. Diese Dimensionen werden schlicht nicht gebraucht, eine um zwei, drei Meter tiefere Halle an beiden Orten hätte problemlos ausgereicht. Hier wurde völlig unnötig mitten in die schöne Berglandschaft eine "Fabrikhalle" gestellt, mit Geld, dass man anderswo besser brauchen könnte.

[GMD]

Was die hohen Stützen der alten Bahn angeht, so vermute ich mal, man wollte eine möglichst gleichmässige Linienführung um Niederhalter zu vermeiden. Die waren beim System Giovanola recht aufwändig (dafür sensationell im Fahrkomfort).