Die SPÖ hält am Donnerstag einen Parteirat mit 100 Delegierten ab. Dort will man sich bezüglich des „Brückenschlag“ genannten Projekts positionieren. Ein deutliches Ja oder Nein wird es wahrscheinlich nicht geben, zu viele Fragen sind noch offen
Mit einem Paukenschlag endete gestern Abend in Wörgl der Landesparteirat der SPÖ. Nach einer dreistündigen Debatte entschied sich eine Mehrheit der Genossen gegen den Brückenschlag. Eine Seilbahn über das Ruhegebiet Kalkkögel, um die Skigebiete Axamer Lizum und Schlick 2000 zusammenzuführen, kommt für die SPÖ nicht in Frage.
Sitzverteilung im Tiroler Landtag:
SPÖ 5
Grüne 5
Fritz 2
ÖVP 16
Vorwärts 4
FPÖ 4
Für eine politische Mehrheit außerhalb der Regierungskoalition werden bei 36 Sitzen 19 benötigt, überzeugt die ÖVP die FPÖ oder Vorwärts, wären es genügend...
Glaube kaum, dass es die Politiker ernsthaft interessiert, ob das ganze wirtschaftlich/touristisch/sonstirgendwie Sinn macht. Das Interesse die Wählerstimmen einzusammeln von denjenigen die dagegen sind wird wohl im Vordergrund stehen. Nach dem Motto wenn die Regierung dafür ist, müssen wir dagegen sein.
Heute wurde von einem Seilbahnbauunternehmen am Weg zwischen Birgitz-Alm und Birgitz-Köpfel schon fest gebaggert. Ist das etwa schon ein Vorbote für den "Kleinen Brückenschlag"? Ein Bauweg vielleicht?
Einen Tunnel durch die Kalkkögel statt einer Seilbahn über die Kalkkögel schlägt eine Gruppe rund um den Seefelder Architekten Michael Prachensky vor. Durch den vier Kilometer langen Tunnel von der Schlick auf den Hoadl könnte eine Bahn verkehren.
Der Zusammenschluss der Skigebiete Schlick 2000 und Axamer Lizum mit einer Seilbahn über die Kalkkögel verstößt gegen die Alpenkonvention. Das behauptet die Umweltdachorganisation CIPRA zum Schutz der Alpen. Die Wirtschaftskammer hatte zuvor argumentiert, dass das Projekt mit der Alpenkonvention vereinbar sei.
Das Projekt ist zwar laut einem weiteren Gutachten wirtschaftlich, allerdings würde eine Änderung des Naturschutzgesetzes der Verfassung widersprechen und eine Verfassungsänderung nötig machen. Unter diesen Umständen ist eine Realisierung wohl kaum vorstellbar.
christopher91 hat geschrieben:Naja das war doch schon vorher klar? Wichtiger ist, dass es wirtschaftlich ist.
Naja wenn das Ganze per Gutachten verfassungswidrig ist wird es wohl auch genügend Leute geben die ggf. gegen eine Umsetzung klagen würden - und dann wohl auch Recht bekommen würden. Außerdem hat die ÖVP ein positives Ergebnis der Gutachten von heute die letzten Tage als Bedingung für eine weitere Verfolgung des Projekts gemacht (http://www.tt.com/politik/landespolitik ... finale.csp / http://www.tt.com/home/9647706-91/kalkk ... drunde.csp). Und da war nicht nur die Wirtschaftlichkeit eine zentrale Frage, sondern auch die Alpenkonvention und die Verfassungskonformität.
Die Wirtschaftlichkeit geht ja wohl kaum über die Verfassung
christopher91 hat geschrieben:Naja das war doch schon vorher klar? Wichtiger ist, dass es wirtschaftlich ist.
Naja wenn das Ganze per Gutachten verfassungswidrig ist wird es wohl auch genügend Leute geben die ggf. gegen eine Umsetzung klagen würden - und dann wohl auch Recht bekommen würden. Außerdem hat die ÖVP ein positives Ergebnis der Gutachten von heute die letzten Tage als Bedingung für eine weitere Verfolgung des Projekts gemacht (http://www.tt.com/politik/landespolitik ... finale.csp / http://www.tt.com/home/9647706-91/kalkk ... drunde.csp). Und da war nicht nur die Wirtschaftlichkeit eine zentrale Frage, sondern auch die Alpenkonvention und die Verfassungskonformität.
Die Wirtschaftlichkeit geht ja wohl kaum über die Verfassung
Nö, aber das war ja schon vor dem Gutachten eigentlich klar, und wenn sie da was drehen wollen würden würden sie was drehen, aber ich halte die Verbindung eh für Quatsch, viel eher sollte man erstmal die Lizum aufbessern und mit Mutters verbinden, danach könnte man weiterreden.
Jedoch ist es schon auffällig wie alles um Innsbruck rum immer abgelehnt wird, was woanders geht. Einfach traurig für Innsbruck kein Großgebiet in der Umgebung zu haben, und sowas nennt sich dann Olympiastadt und Skihauptstadt der Alpen.
Lustig finde ich nur immer wie viele Leute sich aus Naturgesichtspunkten drüber aufregen, selber aber wohl noch nie in dem Gebiet war.
Klar ist es wichtig nicht alles zu verbauen, aber die Grünen machen auch vieles unnötig kaputt, es gibt in Tirol soviele unberührte Ecken, die auch immer bleiben werden!
christopher91 hat geschrieben:Naja das war doch schon vorher klar? Wichtiger ist, dass es wirtschaftlich ist.
Manche Aussagen muss man sich einfach auf der Zunge zergehen lassen...
Damit dürfte die Sache jetzt endgültig gestorben sein - und nebenbei auch Schwarz-Grün gerettet.
Es dürfte einigen in der Landespolitik ein großer Stein vom Herzen gefallen sein, dass das Gutachten offensichtlich recht eindeutig ausgefallen ist.
christopher91 hat geschrieben:Naja das war doch schon vorher klar? Wichtiger ist, dass es wirtschaftlich ist.
Manche Aussagen muss man sich einfach auf der Zunge zergehen lassen...
Damit dürfte die Sache jetzt endgültig gestorben sein - und nebenbei auch Schwarz-Grün gerettet.
Es dürfte einigen in der Landespolitik ein großer Stein vom Herzen gefallen sein, dass das Gutachten offensichtlich recht eindeutig ausgefallen ist.
Nö einfach meine Meinung, in Tirol werden soviele unnütze und unwirtschaftliche Projekte genehmigt (z.B. Val Gronda), nur um Innsbruck rum wird immer alles blockiert, und das zerstört über kurz oder lang ziemlich das Ski Image rund um Innsbruck.
Eine Kovention den ganzen Alpenraum betreffend berücksichtigt einfach nicht die vielen individuellen Gegebenheiten, genauso, wie es eine Verfassung nicht tut.
was mich interessieren würde, kann man die Gutachten im Original irgendwo einsehen? Vor allem das der Wirtschaftlichkeitsberechnung würde mich interessieren.
Achje.... jedes Wirtschaftgutachten kann so erstellt werden, dass selbst der unrentabelste Betrieb als wahre Goldgrube dargestellt werden kann... man muss nur die Parameter entsprechend festlegen und eine geeignete Firma finden, die einem ein Gutachten mit dem Gewünschten Ergebnis präsentiert. Ist genau wie bei Umfragen und Testergebnissen. So lange an den Parametern drehen, bis das Ergebnis passt....
Evtl. wird jetzt endlich die vernünftige Verbindung mit der Muttereralm realisiert und die Lizum modernisiert.... Aber wahrscheinlich werden die BB Betreiber erst mal die "Dann müssen wir schliessen" Keule rausholen um in der Bevölkerung Unruhe zu stiften...
@ Christoph: IBK ist für mich keine grossartige Wintersportstadt... das ist ähnlich wie in Garmisch Vergangenheit. Beides sind Städte mit der entsprechenden "Stadtbevölkerung", die andere Dinge braucht, als Mittelgebirgsskigebiete ringsum. (im Falle Garmisch sogar noch Einzugsgebiet MUC)
Af hat geschrieben:Achje.... jedes Wirtschaftgutachten kann so erstellt werden, dass selbst der unrentabelste Betrieb als wahre Goldgrube dargestellt werden kann... man muss nur die Parameter entsprechend festlegen und eine geeignete Firma finden, die einem ein Gutachten mit dem Gewünschten Ergebnis präsentiert. Ist genau wie bei Umfragen und Testergebnissen. So lange an den Parametern drehen, bis das Ergebnis passt....
Evtl. wird jetzt endlich die vernünftige Verbindung mit der Muttereralm realisiert und die Lizum modernisiert.... Aber wahrscheinlich werden die BB Betreiber erst mal die "Dann müssen wir schliessen" Keule rausholen um in der Bevölkerung Unruhe zu stiften...
@ Christoph: IBK ist für mich keine grossartige Wintersportstadt... das ist ähnlich wie in Garmisch Vergangenheit. Beides sind Städte mit der entsprechenden "Stadtbevölkerung", die andere Dinge braucht, als Mittelgebirgsskigebiete ringsum. (im Falle Garmisch sogar noch Einzugsgebiet MUC)
Wollte es aber immer seien, und wurde quasi verhindert dadurch, dass schon immer alles blockiert wurde. Es würde ja reichen wenn sich rund um Innsbruck ein gutes Gebiet entwickelt hätte. Und Mittelgebirge naja sind Lizum und Schlick nicht mehr wirklich, klar ist da nicht das selbe möglich wie am Arlberg, aber vom Gelände her schon Hochgebirge.
Leider wird die Verbindung Mutters Lizum nun so sicher auch nicht kommen und eben die Keule wird rausgeholt.
christopher91 hat geschrieben:
Wollte es aber immer seien, und wurde quasi verhindert dadurch, dass schon immer alles blockiert wurde.
Das ist doch ein wenig sehr populistisch-wirtshaustischmässig dargelegt. Die Verbindung Lizum - Muttereralm wird verhindert durch ... Die Grünen? Die Roten? Die Bürgerinitiativen? Den WWF? Die Heimatschützer? Den Rechnungshof? Die Verwaltungsgerichte? Die Bauern? ...
Nope.
Es sind die Liftunternehmen selbst ... die Hintergrundinformation steht selten in der Zeitung, ist sie den Akteuren doch selbst zu peinlich. Man sollte aber nicht versuchen, diese anderen zuzuschieben!
christopher91 hat geschrieben:
Wollte es aber immer seien, und wurde quasi verhindert dadurch, dass schon immer alles blockiert wurde.
Das ist doch ein wenig sehr populistisch-wirtshaustischmässig dargelegt. Die Verbindung Lizum - Muttereralm wird verhindert durch ... Die Grünen? Die Roten? Die Bürgerinitiativen? Den WWF? Die Heimatschützer? Den Rechnungshof? Die Verwaltungsgerichte? Die Bauern? ...
Nope.
Es sind die Liftunternehmen selbst ... die Hintergrundinformation steht selten in der Zeitung, ist sie den Akteuren doch selbst zu peinlich. Man sollte aber nicht versuchen, diese anderen zuzuschieben!
Danke!
Wurde doch aufgrund eines negativen Bescheides aufgrund der Lawinengefahr blockiert!? Und geht ja nicht nur darum.
Nimmt man die Anzahl der Beiträge zu diesem Thema zum Maßstab (und hier im Forum sind ja fast ausschließlich Schneesportenthusiasten am Start), kann es sich beim Brückenschlag kaum um ein so unglaublich wichtiges Projekt handeln. Wenn ich daran denke, wie's hier nach jeder Halbsatz-Meldung zum Piz Val Gronda abging... - und jenes Projekt war in der Nachschau betrachtet wirklich unnötig wie ein Kropf.
Abgesehen davon halte ich vom Brückenschlag auch nicht viel. Skifahrerisch ist das kaum interessant, weil man einen Wechsel ins andere Gebiet nur durch viel Gondelei hinbekommt und außerdem - etwas provokant ausgedrückt: wer zwei lahme Ackergäule zusammenbindet, hat noch lange kein Rennpferd im Stall. Selbst wenn nicht nur der Brückenschlag, sondern auch die weiteren Ausbau-Träumereien kämen, würde dieses Gebiet kaum in einer Liga mit "richtigen" Großraumgebieten spielen.
Last but not least: die Landschaft würde wirklich verschandelt. (Als abschreckendes Beispiel denke ich hier an die Stützen der Piz Val Gronda-Bahn).
Ich finde, es handelt sich hier um ein völlig überschätztes Projekt, das lediglich durch politische Akteure zu dieser Jahrhundert-Frage aufgeblasen wurde. Wenn so ein Projekt solchen Raum in allen öffentlichen Diskussionen einnehmen kann, lässt das nur den Schluss zu, dass es sonst keine Probleme geben kann; da kann man nur sagen: Tu felix Austria!