Skiservice selber machen

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Tobi-DE
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Tobi-DE »

Vielen Dank für die vielen Tipps und die lebhafte Diskussion!
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Talabfahrer »

Weil nach meinem Verständnis zum Skiservice auch das Lagern der Ski in der Ski-losen Zeit gehört, hab ich mir vor kurzem mal den Zustand meines Ski-Lagers 10 Wochen vor dem möglichen Saisonstart angeschaut. Ich habe das Glück, dafür einen nicht zu heißen, dunklen und soweit möglich trockenen Raum zur Verfügung zu haben. Eigentlich ideale Bedingungen. Trotzdem habe ich etwas entdeckt, was mir nicht so besonders gefallen hat. Am Saisonende hatte ich alle verwendeten Ski nochmal komplett präpariert und dabei versucht, alle Kanten in sauberem und trockenen Zustand mit einer durchgehenden Wachsschicht abzudecken. Allerdings hatte ich dabei einen Ski, den ich in der vergangenen Saison nach Neukauf nur ca. 3 oder 4-mal bei eisigen Verhältnissen hergenommen hatte, nicht mehr angelangt. Den hatte ich zum letzten Mal vermutlich im Februar oder spätestens Anfang März im Einsatz. Danach hab ich den wie üblich wieder einsatzfertig gemacht, bin aber beim Wachsen natürlich nicht so sorgfältig wie vor dem Sommerlager vorgegangen. Insbesondere habe ich mich nach dem Entfernen des nicht nennenswerten Grates mit dem Schleifgummi nicht weiter um die Außenseiten der Kanten gekümmert.
Das rächt sich jetzt:
Bild
Bild
An mehreren Stellen der Kanten-Außenseiten sind solche Rostnarben entstanden.
Auch auf der Belagsseite der Kanten sind Korrosionsstellen entstanden, wobei das teilweise sogar unter einem Wachsüberzug passiert ist:
Bild
Nicht überall, und viele Stellen ohne Wachsüberzug sind auch blank geblieben:
Bild
Ich vermute, dass die Korrosionsentstehung vor allem mit Streusalzresten zusammenhängt, die es überall dort gibt, wo Leute mit Skischuhen an Stellen rumlaufen, wo typischerweise Ski an- und ausgezogen werden. Wer mit Ski in den Matsch am Straßenrand reinfährt, der hat es sowieso nicht besser verdient, aber es langen schon Spuren von Salz, um langfristig Schaden anzurichten. Deshalb sollte man auch vor jeder längeren Lagerzeit zumindest dem Kantenbereich nochmal mit klarem Wasser reinigen und anschließend sorgfältig trocknen.

Ich muss mir jetzt überlegen, was ich mit den Roststellen mache. Die beliebte Option, mit den Rostkanten erst mal einen Tag auf die Piste zu gehen (am besten mit Steinchen durchsetztes "Crushed Ice" wie manchmal in der Herbstsaison in Hintertux), ist mir zeitlich noch zu weit entfernt. Außerdem nehme ich dafür auch lieber einen etwas älteren Ski und nicht mein neuwertiges Spitzenmodell.
Also abschleifen mit Oxydstein, Feile, Keramik (angefangen):
Bild
Tut irgendwie weh, an der fast neuen Kante wegen dieses Mists rumwerken zu müssen, aber andere Möglichkeiten die Korrosion zu stoppen sehe ich nicht. Da mit Chemie ranzugehen, wäre wohl ein Königsweg den Ski zu ruinieren.

Fazit: Schaut euch mal den aktuellen Zustand eures eingelagerten Materials an, damit ihr nicht am Vorabend des ersten Skitages vor Schrecken in Ohnmacht fallt.
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Spezialwidde »

Wenn du vor dem Einlagern ein paar Ringe Alufolie um die Ski wickelst so dass metallischer Kontakt zu den Eisenteilen besteht kannst du das Rosten wirkungsvoll verhindern. Wichtig ist dabei dass man etwas reibt, un die Oxidschicht zu brechen. Das unedlere Aluminium wirkt dann quasi als Opferanode. Das hilft jetzt zwar diesen Ski nicht mehr aber es verhindert vielleicht zukünftigen Ärger.Sofern man hat kann man auch Zinkblech zb von einer alten Regenrinne hernehmen und ein paar Streifen davon aufs Metall klemmen. Damit verhindert man auch das Rosten ganzer Ozeanriesen im Salzwasser.
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Talabfahrer »

Danke für diesen Tipp! Das probier ich gleich mal für die restliche Lagerzeit meines Skibestandes bis zum Beginn der Skisaison aus. Ansonsten hatte ich auch schon darüber nachgedacht, ob man vielleicht die Langzeitlagerung eingeschweißt in Folie mit Trocknungsmittel machen könnte.
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Spezialwidde »

Talabfahrer hat geschrieben:Ansonsten hatte ich auch schon darüber nachgedacht, ob man vielleicht die Langzeitlagerung eingeschweißt in Folie mit Trocknungsmittel machen könnte.
Also ob dies wirklich sinnvoll ist weiß ich nicht. Ich hab auch noch nie erlebt dass jemand sowas macht. Was schon viel ausmacht ist wenn man seine Ski erst mit destilliertem Wasser und danach mit Spiritus oder Isopropanol gut reinigt. So bekommt man Salzreste gut weg. Danach dann wachsen. Es sollte im Lagerraum halt möglichst nicht zu kondensierender Feuchtigkeit kommen. Wenn Opfermetall angebracht wird kann es nur wirken wenn es elektrischen Kontakt zu Metallteilen hat, deshalb darf da kein isolierendes Wachs sein.
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von snowstyle »

ist mir letztens an einem paar ski auch aufgefallen. streusalz und feuchtigkeit schließe ich aus. die ski liegen da, wo sie immer liegen. es betrifft auch nur ein paar, von vier paaren. es ist ein neues paar von blizzard, was ich erst im frühjahr gekauft hatte. sehr eigenartig.
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Talabfahrer »

Ich vermute, dass die Oberflächen der Kanten im Neuzustand etwas anfälliger gegen Korrosion sind. Dass es in der Materialqualität wesentliche Streuungen gibt, kann ich mir nicht vorstellen. Es gibt nämlich weltweit überhaupt nur zwei Hersteller von Skikanten, und zwar die Firmen Waelzholz International GmbH, die Skikanten in Götzis fertigt, und die Innsbrucker Firma Metallwerk Friedrich Deutsch GmbH. Die verarbeiten Stahlbleche aus Vergütungs- bzw. Federstahl C60 und C67, und das wird mit sehr engen Toleranzen in großindustriellem Maßstab in Walzwerken hergestellt.

Damit ihr was zum Lachen habt, zeig ich jetzt mal das Ergebnis, das ich als Verpackungskünstler dem Rat von Spezialwidde folgend vorerst mal für meine zwei neuesten Paar Ski fabriziert habe:
Bild
Das war der Ski, bei dem ich die Roststellen gezeigt habe. Die hab ich zuerst mit diversen Schleifsteinen und zum Schluss mit dem Schleifgummi weggeschliffen, und die Kanten müssten am Ende dieser Prozedur wirklich blank und leitfähig geworden sein. Damit die Alufolie sicher leitenden Kontakt zu den Kanten bekommt, hab ich die an mehreren Stellen mit ziemlich streng sitzenden Wäscheklammern angedrückt.
Bild
Nachdem metallisch blankes Aluminium schneller als man schauen kann auf der Oberfläche eine Oxidschicht bildet, ist es natürlich fraglich, ob der Kontakt zur Kante bestehen bleibt.
Das gleiche hab ich auch noch bei meinem neuesten Ski gemacht, den ich nur ein einziges Mal zum Saisonende gefahren bin. Auch der hatte an einigen Stellen der Kanten beginnende Korrosion, während ich bei allen älteren Ski noch nichts gefunden habe.
Bild
Vielleicht nützt es ja wirklich was; einen Versuch ist es mir auf jeden Fall wert.
Zuletzt geändert von Talabfahrer am 12.09.2018 - 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von snowstyle »

ich bin echt gespannt auf deine erfahrungen. das prinzip der opferanode leuchtet ja ein, nur wir du selbst schon schreibst, wielange bleibt die verbindung zum alu aufrecht. ich werde mich heute mal daran machen und die kanten vom rost befreien, sie sind ja nicht komplett verostet, sondern immer nur punktuell.

dann mach ich sommerwachs drauf (ergo ich ziehe es nicht ab) das hatte ich dieses jahr nicht gemacht, sondern gleich abgezogen. vermutlich ein fehler, weil ich im herbst damit nicht anfangen wollte :D
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Olli_1973 »

OK....... ggfl. sollte ich mir ( obwohl dick eingewachst ) noch mal die Slalom Ski der Kinder ansehen..... Beim letzten Rennen ( vor Ostern ) hatten die auf die Rennpisten so viel Salz gehauen zum aushärten dass ich mir vorstellen könnte das die Ski auch nicht mehr ganz ideal aussehen....... Werde mal heute abend nachschauen und ggfl. ein Foto mit änlichen Kanten reinstellen..... hoffe zwar nicht aber man weiß es nicht.

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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Suldenfan »

Hallo Olli

Max ist die Rennen auf der "Salzpiste" ja auch gefahren. Habe die Ski nur mit Leitungswasser abgespült, abgetrocknet, Kanten geschliffen und anschließend gewachst. Da Max nächste Woche mit "Austria Racing Camp" ein paar Tage in Neuss Slalom trainiert, habe ich die Ski gestern aus dem Sommerschlaf geweckt. Alles bestens, keinerlei Rost :-).
Wann geht denn für euch das Training wieder los?

VG
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Spezialwidde »

Soviel Alu hätte es gar nicht gebraucht aber genau so hab ich das gemeint :D
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Talabfahrer »

Von der Folie kostet der laufende Meter 5 Cent. Ich hab mir gedacht, wenn ich das großflächig verwende, dann ist die Chance, dass immer irgendwo Kontakt besteht, doch recht groß. Wenn ich noch ab und zu die Klammern versetze, dann sollte die galvanische Wirkung schon eintreten. Na ja, schaun wir mal, was bis Oktober oder November passiert.
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Spezialwidde »

Ja, da hast schon recht, besser etwas mehr.
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Tobi-DE »

So... nachdem nach einer Woche fahren gefühlt alle vier Paar Ski der Familie aussahen als hätten sie einen Service nötig, hab ich mal auf extremecarver gehört und bei Tooltonic eingekauft. Die Kantenbearbeitung und auch das Wachsen hat durchaus Spaß gemacht, gerade das Bügeln hatte etwas Meditatives... ob es was geworden ist muss ich demnächst mal ausprobieren.

Jetzt weiß ich auf jeden Fall, wo die Videos stark geschnitten sind und warum die Herrschaften auch öfter mal ne Schürze anhaben: Das Wachs-Abziehen war eine üble Drecksarbeit... :?
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von snowstyle »

Eine Schürze ist eigentlich nicht nötig, wenn man keine zu "guten" Klamotten trägt :-) Ich habe, egal ob beim Kantenschleifen, oder beim Wachs abziehen immer einen Staubsauger mit feiner Haarbürste am Start. Da kannst gleich die Späne, oder die Wachsrückstände wegsaugen und damit auch die Bürsten gleich immer wieder schön sauber machen. Dann ist die Arbeit eigentlich gar keine so große Drecksarbeit mehr.

Und recht hast Du, Spass machts und beruhigend ists auch :mrgreen:
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Pancho »

Zur Aluverpackung...

...hat was von Christo :D

Tolle Fleißarbeit, aber wachsen ohne abziehen und so einlagern tut es absolut auch, wie schon geschrieben. Als ich den Service noch nicht selber gemacht hab, hab ich einfach einen Kerzenstummel aus dem Haushalt genommen (Rest von IKEA-Teelicht rausgepopelt) und damit die Kanten eingerieben, war auch OK. Angeblich geht es mit einer Scheibe Speck auch, aber wir haben leider manchmal Mäuse im Haus (fleißig vom Kater eingeschleppt)... :D

Was wohl gut funktioniert, ist, vorhandenen Rost mit Alu und Cola zu entfernen. Mein Nachbar schwört drauf, habe es selber noch nicht probiert, da ich eigentlich durch Prävention (s.o.) keine Probleme habe.

Mehr dazu hier:
https://youtu.be/jT8zMQIkJbY
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Talabfahrer »

Jetzt sehe ich erst, dass diese Diskussion wieder an die Oberfläche gespült wurde, und dass ich euch keine Rückmeldung von der Verpackungsaktion mit der Alufolie gegeben habe. Nach dem Vergleich von Bildern und vom Augenschein hat das aber perfekt funktioniert, und es hat bei den zwei Paar Ski, bei denen ich das gemacht hatte, keinerlei weiteren Korrosionsangriff gegeben. Und das trotz der vor allem im September sehr hohen Luftfeuchtigkeit an dem Lagerort der Ski. Wenn man die Folie ohnehin rumliegen hat, ist der Aufwand dafür ziemlich gering. Ich werde das auch im kommenden Sommer wieder so machen.

Dass es empfehlenswert ist, die Skikanten bei längerer Nicht-Nutzung mit einer Wachsschicht abzudecken, ist schon klar. Allerdings sollte man die vorher gut reinigen und trocknen, damit man nicht unter dem Wachs trotzdem Rost bekommt. Die "Cola-Methode" funktioniert vermutlich wegen des Phosphorsäuregehalts. Danach würde ich aber sehr gut nachspülen und dann wieder mit Wachs abdecken.

Noch eine ketzerische Bemerkung zur "üblen Drecksarbeit Wachs-Abziehen". Das kann man auch ganz anders machen, als in den zitierten Videos gezeigt. Man muss halt bedenken, dass die Videos entweder von den Herstellern der Skiwachse oder von Serviceleuten in deren Diensten stammen. Die sind am Verbrauch ihrer Produkte interessiert, bzw. es macht ihnen nicht aus, wenn überschüssiges Wachs pfundweise in der Mülltonne landet. Mehr sag ich erst mal nicht, weil ich keine Lust auf einen Shitstorm der "Wissenden" habe. Bei den >100 Skipräparationen pro Saison (eigene nach jedem Skitag + ein paar aus der Familie) bin ich jedenfalls mit dem Ergebnis sehr zufrieden und brauche nicht mehr als 120 g Wachs für die ganze Saison.

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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Pancho »

Ich kann nur zum Wachsvlies raten... spart ungemein Wachs und reinigt zusätzlich etwas den Belag.
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Olli_1973 »

Also ich habe 2 Kinder die beide Rennen fahren und jeder besitzt 2 paar SL und 2 paar RS Ski. Bei Rennwochenenden sind mit den Erwachsenen Ski dann teilweise 10 paar zu wachsen. Die Rennski bekommen dann sogar 2 - 3 Wachsschichten. Macht 20 x wachsen und abziehen oder Korken pro WE ( wenn Rennen sind ). Wir machen den Wachs etwas wärmer und reiben dann auf. Danach so gute 10 bis 15 Tropfen von vorne nach hinten drüber und einbügeln. Ansonsten wäre der Wachverbrauch an Menge Recht groß. Auch reicher würde es denn die letzte Speed-Schicht kostet dann schon Geld. Gibt dann auch keine so große Sauerei. Wichtig finde ich auch das die Temperatur passt, also kein Haushalts Bügeleisen und wenn es knistert wars zu heiß...... Siehe mein erster Versuch damals mit Haushalts Bügeleisen.....
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von extremecarver »

Ich bin mir ja immer noch unsicher wie schädlich das Wachs ist von der Umwelt her - weil wachsen und einfach nicht abziehen funktioniert für nicht Renngebrauch auch (einzige Ausnahme - wachsen, nicht abziehen, dann powdern gehen ohne irgendeine harte Schneeschicht - dann pickt man erstmal ewig fest und der weiche tiefe Pulverschnee ist nicht abrasiv genug um das Wachs abzuziehen). Der Zeitvorteil ist enorm - das Zeitaufwändige am wachsen ist ja das abziehen und bürsten - nicht das wachsen an sich. Wenn man dann noch so Waxflies Tücher verwendet - ist es ja auch nicht sonderlich viel Wachs was noch an der Oberfläche übrig bleibt.
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von snowstyle »

@Talabfahrer hab grad zufällig Dein Wachsvideo auf YouTube gesehen, Du gehst echt sehr sparsam mit dem Zeug um. Ich achte zwar auch darauf, nicht zu viel zu verjuxen, aber ganz so sparsam bin ich nicht.

Dennoch 1a, wie man mit relativ wenig Aufwand einen anständig gewachsten Ski bekommt, die Wachsrolle im Skiservice taugt nämlich gar nix. :lol:
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Talabfahrer »

Olli_1973 hat geschrieben: 16.01.2018 - 14:17Wir machen den Wachs etwas wärmer und reiben dann auf.
Genauso mach ich es auch. Dabei ist es schon günstig, wenn auch der Ski Zimmertemperatur hat und nicht aus einem eiskalten Raum kommt.
Danach so gute 10 bis 15 Tropfen von vorne nach hinten drüber und einbügeln.
Das mach ich etwas anders, indem ich zuerst die aufgeriebene Wachsschicht grob einbügle und dann mittels Wachs, das ich auf die Heizfläche des Bügeleisens direkt auftupfe, zu einer möglichst lückenlosen Schicht ergänze. Ich hab den Wachsauftrag heute mal abgefilmt, wobei es produktiv noch ein bisschen besser geht, weil ich dann die Hand verwenden kann, die die Videokamera gehalten hat.
Direktlink

Hinsichtlich der Anmerkung von extremecarver meine ich, dass die nicht fluorierten Basiswachse (irgendwelche Paraffine) keinen Schaden anrichten, wenn man auf das Abziehen verzichtet und diese "Arbeit" der Piste überlässt. Dann sollte aber der Auftrag so sparsam wie mit meiner Methode sein. Das entspricht ja auch dem gängigen Verfahren, wenn der Ski im professionellen Schnellservice einfach über die Wachsrolle im Tauchbad gezogen wird. Da wird doch auch nichts weiter abgezogen, oder?
Wenn man das selber macht und auf das Abziehen verzichtet, dann weiß man schon, dass sich der Ski die ersten paar Meter komisch verhält. Die Kante greift erst mal nicht und je nach Schneeart gleitet der Ski auch schlecht. Bei so Verhältnissen wie die letzten Tage auf den Gletschern mit recht kaltem, pulvrigen Schnee liefen meine "Standard-präparierten" Ski etwas schlechter, wobei das neben der langen Dauer bis zum Abreiben der Wachsschicht aber auch daran gelegen haben könnte, dass das "all in one" Basiswachs für kalten Schnee nicht optimal ist.
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von extremecarver »

ich gehe nach verteilen des Wachses deutlich langsamer über den Ski - so etwa 1min für die komplette Länge - mit niedrigerer Temperatur - ob das nun Einbildung ist dass so das Wachs länger hält? Halte mich da immer an die Regel der Ski soll auf der Gegenseite lauwarm (so 35-40°) warm werden. Mit Vlies ist das verteilen dazu weniger kritisch - da das Vlies sich ja vollsaugt und somit keine Gefahr ist wo sehr heiß ohne Wachs zu lange draufzubleiben und den Belag zu verbrennen.

Hab mal absichtlich ein bisserl bei einem alten Brett probiert wie lange ich bis zum verbrennen des Belags brauche - war schon recht lange bzw deutlich zu heiß - Nur bei Kaltwachsen kann das kritisch werden (besonders bei den schwarzen Graphitwachsen für die man recht hohe Temperaturen zum schmelzen braucht).
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Pancho »

@talabfahrer:
Du solltest mal aufräumen bei dir... :D :wink:
Sind das die Charger von K2?

Ich glaub da gibt es unendlich viele Wege die nach Rom führen. Ich mach das ähnlich wie extremcarver, nur dass ch es inzwischen bei einem leicht fluorierten Universalwachs Bewenden lass.
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Re: Skiservice selber machen

Beitrag von Talabfahrer »

Aufräumen? Ich hab das Glück, einen Raum zur Verfügung zu haben, wo ich Ski und sonstige Sportgeräte lagern und herrichten kann. Da bleibt halt dann Werkzeug, Material und noch ein bisschen Gerümpel liegen. Auf der rumstehenden Leiter hatte ich eine Leuchte zum Filmen befestigt. Der gewachste Ski war ein K2 Charger, das Vor-Vorjahres-Modell. Beim Charger hat K2 jedes Jahr ein neues Design rausgebracht und letztes Jahr dann zusätzlich einen etwas anders proportionierten "Charger light", der eigentlich ein Nachfolger des nicht mehr gebauten, recht leichten "Stryker" ist. Ich hab insgesamt 6 Paar K2; die taugen mir einfach perfekt. Da ich schaue, die möglichst bald nach Verwendung wieder zu präparieren, hab ich dann je nach erwarteten Verhältnissen die "Qual der Wahl".

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