Alpiner Skiweltcup 2017/18

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hegauner
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von hegauner »

Da sage ich mal Gratulation:

https://www.suedkurier.de/sport/news/Re ... 12,9661296

Viktoria Rebensburg hat zum dritten Mal nach 2011 und 2012 den Riesenslalom-Weltcup gewonnen!
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von br403 »

Eigentlich eine tolle Saison für Ski Deutschland, zumindest im Weltcup. Auch die Speedfahrer sind mit Thomas Dreßen und Josef Ferstl wieder gut dabei. Bin gespannt auf die nächste Saison.
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alpinfan77
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von alpinfan77 »

siri hat geschrieben: 11.03.2018 - 16:51Dreßen schon wieder top :top: Und diesmal kein Startnummern oder Sichtvorteil. Im Super-G auch wieder gut.
Es ist wirklich verblüffend mit welcher Selbstverständlichkeit er jetzt die Topfahrten raushaut, eine nach der anderen. Schon die Abfahrt war ja klasse, nur 0,24 hinter der Bestzeit. Im SG führte er sogar mit 0,13 bei der letzten ZZ und verpasste den Sieg um 8/100, weil er vielleicht die letzte Kurve etwas zu eng nahm. Er strahlt auch ein enormes Selbstvertrauen aus, kennt man gar nicht so von deutschen Abfahrern. Da ist einer der weiß, dass er bei den Besten mithalten kann und zwar unter allen Bedingungen, was vor allem für die Abfahrt gilt. Er ist ein kompletter Abfahrer und kann immer schnell sein, ganz gleich wie Charakteristik der Strecke und Schneebedingungen sind. Das gilt insbesondere für die unauffälligen Passagen, wie Gleitstrecken und lange Kurven, wo andere auf die absolute Spitze Zeit verlieren, er nicht. Ich könnte keinen irgendwie schwächeren Punkt nennen. Wenn man sein Alter dagegen hält, er ist mit 24 und seiner dritten WC-Saison für das Abfahrtsgeschäft ja praktisch noch im Azubialter (den Leistungshöhepunkt erreicht man typischerweise erst jenseits der 30), ist es fast unglaublich :o

Am meisten beeindruckend ist vielleicht seine Konstanz. Seit Wengen die Plätze 5, 1, 7, 5, 1, 5 (einschl. OL), dazu der 3. Platz von Beaver Creek und als Schlechtestes der 14. Platz am Anfang in LL. Damit ist er 3. in der Abfahrtswertung, was es für einen deutschen Abfahrer bisher nur einmal in der WC-Geschichte gab. Dass war Vogler in 1967, dem ersten WC-Jahr. Aber das kann man nicht vergleichen. Es gab nur 5 Abfahrten und Vogler reichte ein 2. und 3. Platz. Interessant ist, dass Dreßen selbst die Konstanz in den Vordergrund stellt. Er sagte einmal, dass durchgehend der 10. Platz für ihn wichtiger ist, als mal ein Topresultat und dann wieder jenseits der 30. Man weiß auch (vom Abfahrtstrainer Schwaiger), dass sie ein Langzeitprogramm haben. Er wird bewusst noch gebremst und soll die Kurven nicht mit maximalem Krafteinsatz fahren, soll sich nicht früh verschleißen. Dass er von seinem Limit wegbleibt, ist sicher einer der Gründe dafür, dass er kaum Fehler macht. Sein letzter größerer Fehler war im Ziel-S von Wengen, ansonsten fast makellose Fahrten. Wie auf Schienen ist er z.B. die Streif runter, nicht der kleinste Wackler, als ob's eine blaue Piste wäre. Es war bestimmt einer der ruhigsten und kontrolliertesten Siegesfahrten auf der Streif.

Zusammen mit Florian Eckert dürfte er das größte Abfahrtstalent sein, das der deutsche Skirennsport je hervorbrachte (Wasi war mehr der SG-Typ). Eckert war nur eine starke Saison gegönnt, dann kam die schwere Knieverletzung, von der er sich nicht mehr ganz erholte. Hoffentlich bleibt Thomas von Ähnlichem verschont.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von alpinfan77 »

waikiki83 hat geschrieben: 11.03.2018 - 21:36War bei den Olympischen Spielen nix?? (Olympia ist übrigens die Zeit zwischen den Spielen). Er war 5.! Eine Superleistung für so einen jungen Burschen!
Genau so ist es! Der 5. Platz mag nicht besonders klingen, aber man muss das in Relation zum enormen Leistungsniveau und der extremen Leistungsdichte im Abfahrtssport sehen. Vor ihm waren Svindal, Feuz, Jansrud und Paris. Was die ersten drei für Kaliber sind, dürfte klar sein, das sind Weltklasseathleten, die ganz schwer zu schlagen sind und überhaupt nur dann, wenn man ähnliches Können hat. Und wem Paris nichts sagt, er ist zweifacher Streifsieger und gewann diesen Winter auf der Stelvio in Bormio. Das zeigt, was der drauf hat, auch ein absoluter Siegfahrer.
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Saisonfazit für die DSV-Alpinen

Beitrag von alpinfan77 »

Mein Fazit der Saison unserer Alpinen ist gespalten, war sie mehr auf der positiven oder negativen Seite :nixweiss: Einerseits die so nie erwarteten Erfolge der Abfahrer mit dem sensationellen Sieg von Thomas Dreßen in Kitzbühel als Höhepunkt und die starke Saison von Vicky im RS, andererseits der totale Absturz aus der Spitze in der Herrentechnik, die großen Schwachstellen bei den Damen und die medaillenlosen olympischen Spiele. Große Freude kommt bei mir so nicht auf und irgendwie ist man auch froh, dass es vorbei ist.

Die letzten 8 bis 10 Jahre waren bei den Herren geprägt durch unsere Techniker. In allen SL und später auch im RS war Musik drin, ging es um was. Was dann alles passierte, war fast unfassbar. Zunächst Dopfi mit seinem doppelten Beinbruch in der vorherigen Saison, der ihn in noch sehr beeinträchtigte, dann der Kreuzbandriss von Felix, seine erste so schwere Verletzung und schließlich kam das Aus auch noch für Stefan Luitz. Beide waren in der Form ihres Lebens und so klare Medaillenkandidaten. Die drei Spitzentechniker hatte es erwischt, schlimmer konnte es nicht kommen, kein anderer Verband wurde so getroffen, keiner könnte das ausgleichen, auch nicht der ÖSV. Danach war die Luft raus und Spitzenresultate in weiter Ferne. Die Anderen konnten es natürlich nicht bringen. Wobei sich Alex Schmid für seine erste WC-Saison beachtlich schlug, OL-Quali, WC-Finale, der hervorragende 6. Platz in Val d'Isere und am Ende in den WCSL Top 20. Straßer schaffte auch die OL-Quali, aber generell ging es nicht voran, nur 26. der WCSL im SL, enttäuschend. Er blieb mehr ein Spezialist für Parallelrennen. In der kommenden Saison werden hoffentlich Felix und Luitz in guter Verfassung wieder dabei sein und Dopfi sich in alter Qualität präsentieren. Zuletzt ging es ihm deutlich besser und wenn noch der Nagel rauskommt, sind vielleicht die Belastungsschmerzen im Bein weg. Dann wird die Technikerwelt für den DSV wieder anders aussehen.

Die Saison retteten die Abfahrer, worüber ja schon genügend geredet wurde. Dreßen ist zum neuen Skistar aufgestiegen. Sein Kitzbühel-Sieg löste einen Medienrummel aus, wie vielleicht seit Wasis Zeiten nicht mehr. In der BILD ist er jetzt der "Skigigant", im Münchner Merkur war in der Woche darauf jeden Tag was über ihn drin. Auch Sander und Ferstl brachten Beachtliches zustande, Ferstl natürlich mit seinem SG-Sieg in Gröden und Sander, der etwa in Kitz beinahe für einen Doppelsieg gesorgt hätte. Was da alles historisch dran war, ist auch schon zur Genüge dargelegt worden.

Bei den Damen drehte sich alles wieder mal um Vicky Rebensburg. Ihre Konzentration auf den RS bracht sie zurück an die Spitze und sie holte sich zum dritten Mal die kleine Kugel. Leider klappte es mit der OL-Medaille nicht. Abfahrt und SG liefen nur nebenher und mehrmals trat sie gar nicht an, auch gesundheitsbedingt. Man weiß, dass Graller (Damen-Cheftrainer) an ihr herumredet, doch den Speed zu forcieren, weil er bei ihr vor allem im SG ein außerordentliches Potenzial sieht. Unterstrichen hat sie das im WC-Finale mit einer erstklassigen Fahrt auf Platz 2, nur geschlagen von Goggia. Hoffentlich macht sie mal den Schritt zu einer echten Drei-Disziplin-Allrounderin, wäre eine Weiterentwicklung.

Bei den anderen Damen tat sich durchaus was im Speed. Die Arbeit von Graller hat da Früchte getragen. Weidle ist zu einer recht konstanten Top-20-Fahrerin in der Abfahrt geworden und zusammen mit Dorsch, Pfister und Wenig wurden so viele Startlätze geholt, wie seit über 10 Jahren nicht mehr. Dafür ging im SL nichts voran, Dürr und Geigi stagnieren, Wallner blieb eine Platzfahrerin. Im RS ist die Situation hinter Vicky sogar katastrophal, ausgerechnet in der Kerndisziplin. Die als Supertalent geltende Hilzinger leistete sich eine grottige Saison mit dem Tiefpunkt der Verletzung bei der JWM, die sie wieder einige Zeit außer Gefecht setzt. Hirtl-Stanggassinger steckt im Dauertief und Willibald ist in Mutterschaft. Im anderen Nachwuchs zeigt sich nichts, was hoffen lässt. Düstere Zeiten sind zu befürchten und selbst der beste Cheftrainer würde so auf verlorenem Posten stehen. Zumindest im RS gab's einen Lichtblick. Hronek meldete sich nach zweijähriger Verletzungsarie mit einer erstaunlich guten Vorstellung in Ofterschwang zurück, sodass man hoffen kann, dass es nicht bei One-Woman-Show von Vicky bleibt.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von Martin_D »

Ich würde es positiver sehen wie du.

Eine Weltcupsaison mit 7 Siegen von vier verschiedenen Rennläufern ist für den DSV phänomenal. Dazu noch eine Kugel. Ohne Luitz und Neureuthers Verletzungen wäre vielleicht noch mehr gegangen.

Die Olympischen Spiele haben für mich nicht so eine herausgehobene Bedeutung. Mir ist eine starke Weltcupsaison viel wichtiger.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von Werna76 »

alpinfan77 hat geschrieben: 19.03.2018 - 13:45Wie auf Schienen ist er z.B. die Streif runter, nicht der kleinste Wackler, als ob's eine blaue Piste wäre. Es war bestimmt einer der ruhigsten und kontrolliertesten Siegesfahrten auf der Streif.
Das stimmt definitiv und die Begründung: im Normalfall reicht so eine brave Fahrt nicht um zu gewinnen, es kommt halt äußerst selten vor, dass nur 1 1/2 Läufer bessere Sicht haben als alle anderen.

Zum Saisonfinale noch für diejenigen die das nicht mitbekommen haben:
Ligety hat sich mal wieder ausgezeichnet und ist im 1. Durchgang mit den alten 35m-Radius Ski gefahren. #kopftisch
Es is wirklich schauderlich was der Kerl aus seinem Talent gemacht hat. Möchte eine kleine Geschichte von ihm bringen aus jungen Jahren die mir damals im Vertrauen erzählt wurde...

Trainingslager Neuseeland, wetterbedingt ein trainingsfreier Tag
Das gesamte amerikanische Team, auch der Bode, trifft sich trotzdem zu einem gemütlichen gemeinsamen Lauftraining, mit einer Ausnahme... Mr. Ligety
Mr. Ligety hat bereits im Vorfeld organisiert, dass Kumpel zu Besuch kommen. Um für diese für ein wenig Unterhaltung zu sorgen hat er ein Schrottauto gekauft und ein Gebiet in der Nähe von Coronet Peak ausfindig gemacht wo man damit ein bissl Rallycross fahren kann.
Als Höhepunkt hat man versucht über einen kleinen Bach zu springen, was schief ging und Mr. Ligety sich beim Aufprall beide Handgelenke verletzt hat am Lenkrad und wochenlang pausieren musste weil er keinen Stock halten konnte.
Offizielle Geschichte war damals er wäre beim RS-Training unglücklich an einem Tor angeschlagen.
Die Krönung von der ganzen Geschichte ist dann noch, dass er nichts daraus gelernt hat und dieses Rallycross später jährlich gemacht hat. Einmal hat auch ein gewisser Felix Neureuther fleissig mitgeschaufelt um ordentliche Sprungschanzen für die Karre zu bauen.

Und so fällt dann auch mein Saisonfazit aus.
Hirscher gewinnt nicht deshalb so oft, weil er der beste Skifahrer ist, sondern weil er der Einzige ist, der die ganze Sache wirklich 100% Ernst nimmt.
Seine größten Gegner in seiner Karriere waren Felix Neureuther, der leider die meiste Zeit mehr mit seinem Rücken als mit den Slalomstangen gekämpft hat und ein Ted Ligety ausgestattet mit außergewöhnlichem Talent, der aber am Beginn seiner Karriere kein Fitnessstudio von innen gesehen hat und Henrik Kristoffersen wird solange er seine Skimarke nicht wechselt keine Konkurrenz sein aufs ganze Jahr betrachtet.
Und weil er keine wirklichen Gegner hat, sind seine Siege mMn auch nicht so "wertvoll". Deshalb steht er für mich auch nicht auf einer Stufe mit Hermann Maier, an Stenmark kann ich mich nicht mehr erinnern.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von Marvin »

Werna76 hat geschrieben: 20.03.2018 - 22:01 [...] und Henrik Kristoffersen wird solange er seine Skimarke nicht wechselt keine Konkurrenz sein aufs ganze Jahr betrachtet.
Woraus schließt du, dass Rossignol derart gegenüber der Konkurrenz abfällt? Im Speed sind sie relativ schwach vertreten, aber im SL und RS ist mein Eindruck, dass sie überaus erfolgreich sind. Dazu kommt die Frage nach der Alternative - Atomic ist schon Ausrüster des direkten Konkurrenten, Head hat im Slalom eine überaus schwache Bilanz. Dann blieben noch die kleineren Hersteller, wobei Stöckli bei den Damen immer wieder zeigt, dass sie gute Ski haben. Bei den Herren fehlen ihnen allerdings völlig die Referenzen.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von Werna76 »

Nunja man kann zweierlei Wege wählen:
1. Einen Ski speziell für das Gefühl/die Bedürfnisse eines Läufers zu machen, schmale "Produktpalette", Ziel: Gewinn Disziplinenweltcup
2. Einen Ski entwickeln der so halbwegs für viele Läufer passt, quasi den VW Golf-Ski, Ziel: Gewinn Markenweltcup
Rossignol hat sich seit dem Eigentümerwechsel für Punkt 2 entschieden, ich finds bemerkenswert dass keiner der RS-Franzosen auf Rossignol fährt.

Fischer und vor allem Blizzard würden Kristoffersen sicher mit Handkuss nehmen, dort könnte er bestimmen was gemacht wird.
Ich weiß natürlich nicht inwiefern er da monetäre Abstriche machen müsste.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von siri »

Werna76 hat geschrieben: 20.03.2018 - 22:01
Hirscher gewinnt nicht deshalb so oft, weil er der beste Skifahrer ist, sondern weil er der Einzige ist, der die ganze Sache wirklich 100% Ernst nimmt.....
.... ein Ted Ligety ausgestattet mit außergewöhnlichem Talent, der aber am Beginn seiner Karriere kein Fitnessstudio von innen gesehen hat ....
Nach dem Karriereende kann halt Hirscher mehr Erfolge vorweisen, Ligety hat mehr Spass gehabt :wink:
Aber Fans hat er auch mit weniger Erfolg viele
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alpinfan77
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von alpinfan77 »

Werna76 hat geschrieben: 20.03.2018 - 22:01
alpinfan77 hat geschrieben: 19.03.2018 - 13:45Wie auf Schienen ist er z.B. die Streif runter, nicht der kleinste Wackler, als ob's eine blaue Piste wäre. Es war bestimmt einer der ruhigsten und kontrolliertesten Siegesfahrten auf der Streif.
Das stimmt definitiv und die Begründung: im Normalfall reicht so eine brave Fahrt nicht um zu gewinnen, es kommt halt äußerst selten vor, dass nur 1 1/2 Läufer bessere Sicht haben als alle anderen.
Was war in Kvifjell? Dort ist er genauso gefahren und hatte er da bessere Bedingungen? Davon war nichts zu sehen. Es ist sein Stil, die weitere Linie. Das macht ihn so schnell. So war es auch in Are in der Abfahrt (nur 0,24 zurück) und im SG (vorne bei letzter ZZ), immer im gleichen Stil. Svindal, Feuz, Reichelt oder Kriechmayr fahren im Prinzip genauso. Mayer oder Jansrud sind viel wilder, versuchen die enge Linie, aber sie können dadurch das Tempo nicht durchgehend so hoch halten und es passieren ihnen mehr Fehler.

Was Du als "brav" bezeichnest, kann man auch als "Ski optimal laufen lassen" ansehen, indem man Ruhe auf dem Ski bringt und ins ganze System.
Assinger hat in seiner der Analyse regelrecht geschwärmt davon und ein Bierglas auf seinen Kopf gemalt, "es würde nicht runterfallen". Ich halte es für falsch, seinen Sieg den besseren Bedingungen zuzuschreiben (durch die Sonne kam auch Schatten rein, was sich negativ auswirkt), er ist auch grandios gefahren, in der Gesamtheit sicher besser wie jeder andere.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von ortlerrudi »

Werna76 hat geschrieben: 20.03.2018 - 22:01 ... im Normalfall reicht so eine brave Fahrt nicht um zu gewinnen, es kommt halt äußerst selten vor, dass nur 1 1/2 Läufer bessere Sicht haben als alle anderen.
:roll: :roll: :roll:
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von waikiki83 »

Jetzt hatte ich so einen schönen Beitrag geschrieben und jetzt ist er weg. :roll:

Rossignol ist ja nicht langsam, unter anderem fährt Thomas Dressen die Marke. Oder auch Stefan Luitz, Tessa Worley... Zu Thomas Fahrstil: er fährt einfach eine "wahnsinnig feine Klinge", das erkennen sowohl österreichische als auch Schweizer Skiexperten an. Und das er schnell war, hat er diese Saison öfter bewiesen, das nur aufs Wetter zu schieben... Sorry. Das wär als wenn jeder zu Feuz`Sieg am Lauberhorn sagen würde, es war nur Zufall, weil er die beste Piste hatte und diese dann nachliess. Man hat ab und zu bessere Bedingungen, man muss diese aber auch nutzen können.

Zu Henrik: Er hat ja letztes Jahr bewiesen, wie schnell er mit Rossignol ist, er hat ja genug Rennen gewonnen. Was Experten für den Grund halten, warum es dieses Jahr nicht so lief: Henrik und Alexis haben beide im Sommer viel Muskelmasse zugelegt (Hirscher als Vorbild?) und da sei es normal, dass man mindestens eine Saison brauche, um sich umzugewöhnen. Wir werden sehen, ob es nächste Saison wieder knappere Rennen gibt. An was es beiden leider mangelt, ist die mentale Stärke. Ein Hirscher ist da ein Paradebeispiel. Selbst wenn er einen gröberen Fehler macht, dann zieht er weiter sein Ding durch. Das fehlt vor allem einem Alexis, der natürlich auch öfter ausfällt und wieder anfängt zu hadern.
Wie wichtig das mentale ist, hat man bei Mikaela gesehen. Je näher die Olympischen Spiele kamen und je grösser der Druck wurde, um so weniger lief es. Beim letzten Slalom, wo es dann um "nichts" mehr ging, war sie wieder die Alte.

Und ok, Ted war vielleicht nicht so erfolgreich wie eine Hirscher, aber er hat immerhin auch zwei Goldmedaillen bei Olympischen Spielen und 5 Weltmeistertitel. Dazu noch einige Siege im Weltcup. Er hatte aber auch schwere Verletzungen.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von Werna76 »

waikiki83 hat geschrieben: 21.03.2018 - 16:27Man hat ab und zu bessere Bedingungen, man muss diese aber auch nutzen können.
Das stimmt, und er ist ja auch gut gefahren. Aber wenn alle seine Bedingungen gehabt hätten dann hätt die Fahrt halt zu Platz 5-8 oder so gereicht.
Die Verrückten vorne hätten sicher die Cuche/Defago/Paris-Linie ausgepackt bei Sonnenschein am Hausberg und dann wär er mit seiner 50/50 Linie nicht ganz vorne gewesen.
Außerdem hat er selbst mehrfach gesagt, dass er Glück mit dem Wetter hatte, also versteh ich die Diskussion nicht ganz.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von br403 »

Mei Werna, das muss dich ja schon wirklich so arg gewurmt haben das ein Deutscher in Kitz gewinnt, selbst nach 2 Monaten ist es noch Thema... :mrgreen: Gönne es ihm doch einfach, nächstes Jahr kann alles wieder anders sein.

Zum Hirscher vs. Ligety und Neureuther: Der Hirscher ist ein Ausnahmetalent wie Vonn und Shiffren und andere, da gibt es nichts zu rütteln. Vielleicht muss man es auch einfach mal ein wenig anders sehen, Ligety und Neureuther sehen es halt lockerer, der Felix ist wie seine Eltern so ein "Everybody's Darling", er gewinnt immer mal wieder was, hat Verletzungen, und ist einfach so ein "guter Kumpel" von nebenan, das macht es menschlich. Ich weiß nicht ob er schon genug Geld verdient hat um nach seiner Karriere sorgenfrei zu leben, aber ich denke er könnte ganz gut auch als Experte, Moderator usw. weitermachen. Der Hirscher kommt mir immer etwas zu verbissen vor, klar, muss er auch so fokussiert wie er ist, aber ich habe den noch nie so richtig lachen gesehen (so kommt es zumindest mir vor). Alles nur meine persönliche Meinung... :wink:
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von Martin_D »

Werna76 hat geschrieben: 21.03.2018 - 21:01
waikiki83 hat geschrieben: 21.03.2018 - 16:27Man hat ab und zu bessere Bedingungen, man muss diese aber auch nutzen können.
Das stimmt, und er ist ja auch gut gefahren. Aber wenn alle seine Bedingungen gehabt hätten dann hätt die Fahrt halt zu Platz 5-8 oder so gereicht.
Die Verrückten vorne hätten sicher die Cuche/Defago/Paris-Linie ausgepackt bei Sonnenschein am Hausberg und dann wär er mit seiner 50/50 Linie nicht ganz vorne gewesen.
Außerdem hat er selbst mehrfach gesagt, dass er Glück mit dem Wetter hatte, also versteh ich die Diskussion nicht ganz.
Cuches Linie 2010 und 2011 unterscheidet sich doch gar nicht so sehr von Dreßens Linie und ist dieser Linie ähnlicher als die Defago-Linie.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von Werna76 »

br403 hat geschrieben: 21.03.2018 - 21:44 Mei Werna, das muss dich ja schon wirklich so arg gewurmt haben das ein Deutscher in Kitz gewinnt
Du, überhaupt nicht, ich seh das keineswegs durch die rotweißrote Brille, ich hätt mir gewünscht dass Svindal gewinnt. Ich seh das eher Markenspezifisch und freu mich wenn jemand auf Atomic gewinnt. Da bin ich wie Fr. Meissnitzer :wink: Die hat sich auch mehr darüber gefreut, dass Ledecka auf Atomic gewinnt, als das sie jetzt traurig gewesen wäre, dass eine Österreicherin gerade Gold verloren hat.

Dreßen hat eine große Zukunft vor sich wenn er halbwegs verletzungsfrei bleibt und... *Tuschelmodus an* auf eine Skimarke wechseln wird die näher an seinem derzeitigen Wohnort liegt wenn Svindal das Karussell zum drehen bringt

Bezüglich ehemaliger Siegerlinien... man darf nicht vergessen, dass dieses Jahr sowohl das Tor beim Sprung-Hausbergkante als auch das Linkstor in die Traverse einfacher gesetzt war. Erinnere an Innerhofer der beim Sprung über die Hausbergkante an einer Stelle gelandet ist an der noch nie ein Läufer zuvor war, das ging nur deshalb weil das Tor am Sprung oben, ich schätz mal, fast 2 Meter weiter links stand (aus Fahrersicht) als die Jahre zuvor.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von christopher91 »

Willibald beendet ihre Karriere, heute auf Facebook verkündet. Naja man kann Talent auch wegwerfen.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von alpinfan77 »

christopher91 hat geschrieben: 25.03.2018 - 12:59 Willibald beendet ihre Karriere, heute auf Facebook verkündet. Naja man kann Talent auch wegwerfen.
Die nächste schlechte Nachricht für unsere Damen :( Sie hätte doch auch als Mutter weitermachen können. Jung genug ist sie, um sich wieder nach vorne zu arbeiten, SL ist keine gefährliche Disziplin, Überseetrainingslager sind nicht erforderlich, man kann auch auf Gletschern weitgehend in Tagesreichweite trainieren. Alles Gesichtspunkte, die für die Vereinbarkeit mit einem kleinen Kind sprechen würden.

Schlimm, wie es gerade bei den großen Talenten wegbricht oder arg klemmt. Pronnet und Willibald verloren, Hirtl im Dauertief, Hilzinger zeigt gravierende körperliche Mängel. Aber gerade solche Talente müssten dabei bleiben, müssten sich gemäß ihrem Potenzial entwickeln. Das gilt besonders für einen kleineren Verband wie dem DSV, mit seinem beschränkten Nachwuchsreservoir. Wie soll es denn in 4 bis 5 Jahren aussehen, wenn Vicky nicht mehr dabei sein wird? Es droht der weitgehende Absturz in die Bedeutungslosigkeit und dann werden sie aus der Öffentlichkeit verschwunden sein, weil sich niemand mehr dafür interessiert, außer den eisernen Fans. Wie konnten unsere Damen jemals in eine solche Lage geraten :?:
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von Chlosterdörfler »

Carmen Thalmann aus Österreich und Denise Feierabend aus der Schweiz geben den Rücktritt bekannt.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von Werna76 »

Überraschende Rücktritte nach Saisonende, wenn Verträge für die neue Saison verhandelt werden... woran könnte das wohl liegen? :wink:
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Re: Alpiner Skiweltcup 2017/18

Beitrag von ortlerrudi »

DSV NEWS: Personalwechsel im alpinen Herren-Team
https://skiweltcup.tv/index.php/dsv-new ... rren-team/

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