Historisches aus St. Moritz und Umgebung

[GMD]

Der erste Plan ist doch von Walter Pause oder zumindest in seinem Stil!

[Vadret]

[calimero]

Danke! Weisst du aus welchem Jahr dieser Pistenplan stammt?

Da praktisch noch alle Skilifte vorhanden sind, aber der Grischa-Sessel noch nicht eingezeichnet ist würde ich auf Mitte 80er-Jahre tippen (Gab es denn vor dem Bau des Grischa-Sessels keinen Skilift, d.h. man erreichte Lej da la Pesch nur via Piz Nair?)

Interessant finde ich aber vor allem wie sich die Pistenkilometer auf wundersame Weise vermehrt haben von 80 km auf sagenhafte 152 km (http://www.graubuenden.ch/de/winterurla ... oritz.html). Dies ist ja fast eine Verdoppelung
Bin zwar der Meinung, dass sich die Pistenfläche durchaus deutlich vermehrt haben könnte, aber an Zauberei glaube ich weniger

[Vadret]

^Ciao! Der Plan stammt aus den Jahren 1984-1987. Die alte 3KSB Marguns-Corviglia steht bereits, aber Grischabahn noch nicht.
Glüna war wie man sieht ein Kurvenlift und führte bis in die Mulde hinauf über die heutigen Bergstation.
Fundamente sind noch sichtbar und vorhanden und die Ruinen der Bergstation wenn nicht sogar das ganze Wärterhäusschen vorhanden. In der 1:25`000 Landeskarte ist bei der ehemaligen Bergstation ein Ruinen-Symbol drinn. War selber aber noch nie dort oben.

[3303]

Da werden Erinnerungen wach.

Lej Da La Pesch war damals wie gesagt nur via Piz Nair zu erreichen.
Der Schlepper dort hatte einen sehr kurzen Ausstieg, was mir als Kind ziemliche Probleme bereitet hat. Wie oft lag ich (und nicht nur ich) da auf der Nase ;)

Die Grischaabfahrt war ohne den Lift natürlich wesentlich geiler, da man ein vollkommen autarkes Tal für sich allein hatte. Auch war der Einstieg noch nicht Bulldozerisiert, so dass man immer den Steilhang fahren musste, der heutzutage schon oft abgesperrt ist.
Meine Eltern wollten die Abfahrt nie fahren.
Aber als wir Kinder erstmals alleine auf der Corviglia fahren durften, haben wir es natürlich sofort gemacht. Ich weiß noch, wie ich etwas zittrig oben gestanden habe, als ich den Einstieg das erste Mal gesehen habe. Dann war das Tal natürlich auch menschnleer, eben ohne Lift und wir wussten nicht, was uns erwartet. Man konnte die Abfart ja nicht richtig aus einem Lift einsehen. Und man hatte als Kind nicht so den Überblick irgendwie.
Aber wir waren ja auf Entdeckungsreise und haben uns den Steilhang heruntergehungert - hinein is das (für uns) große Abenteuer, der entlegenen, einsamen, schwarzen Piste.
Mann, kamen wir uns cool vor, als wir nach langer Fahrt zurück in die Zivilisation kamen und den Glünalift gequert haben. (Die ganzen Abfahrten links des Glünaliftes - aus dem Lift gesehen links - gab es noch nicht)
Taja, da gibts schon Einiges, was ich vermisse...

Nachteile damals: Die Piste war fast nie offen.
Und zu Ostern: Die Warteschlange am Pesch SL war grausam und die an der Piz Nair 40PB noch schlimmer.

Noch interessant: Cristolais war noch eine normale, rote Piste (heute Route), sicher aber in gleichem Zustand ;)
Tjaja, die Inflation ist nicht nur auf die Währung beschränkt.

[Vadret]

Zöllner war auch noch nicht, dafür ist jetzt Mauritius, Opel und Nater weg

[3303]

Opel war allerdings seit 1980 sowieso nie offen und Nater vielleicht alle 5 Jahre mal ;)
Wieso eigentlich Opel?
Nater lässt sich ja noch irgendwie nachvollziehen, aber gabs mal einen Herrn oder eine Frau Opel, nach denen die Abfahrt benannt wurde?

[Vadret]

Opel war allerdings seit 1980 sowieso nie offen und Nater vielleicht alle 5 Jahre mal
Wieso eigentlich Opel?
Nater lässt sich ja noch irgendwie nachvollziehen, aber gabs mal einen Herrn oder eine Frau Opel, nach denen die Abfahrt benannt wurde?

Familie von Opel gibts. Hatten irgendwo eine Villa in St. Moritz.
Und Nater gibts auch einige in St. Moritz. Einer war wenn ich mich recht erinnere einmal Kurdirektor und Urs Nater kennen die meisten in St. Moritz. War bis vor einigen Jahren Gemeindevorstand und in Zusammenhang mit der St. Moritz Bäder AG-Affäre zurückgetreten (oder von der Devölkerung nicht ins Amt wiedergewählt worden...aber dies ist ein Thema "per se" )

[Vadret]

Die Skilifte auf Muottas Muragl sind nun definitiv Geschichte
Die Lifte werden momentan abgetragen. (Sorry für die schlechten Pics, Handyfotos )

[lift-master]

aber es scheint so das die lifte gut verpackt werden für einen neuaufbau irgendwo.

[3303]

Bemerkenswert, dass man die (doch als Skulpturen aufgestellten?), bunten Pfosten ebenfalls mit entfernt hat und nun als Unterlage für die Liftteile verwendet.

Generell finde ich es übrigens gut, dass die Liftruinen dort nun nicht mehr herumstehen.
Vielleicht werden sie ja wirklich wieder irgendwo eingesetzt.

Vor dem Hintergrund des Abrisses erlaube ich mir nochmals, diesen Bericht http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... 53&t=27452 zu verlinken. Falls ihn jemand noch nicht gesehen haben sollte.

[Zottel]

Danke 3303, ich wollte gerade genau nach so einem Link bzw. Bericht fragen.

[3303]

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[Vadret]

genial Gibts noch mehr davon? Evt. sogar von Opel und Tschainas?

Sofern ich mich richtig erinnere, fuhren im Mega-Winter 2000/2001 letztmals Pistenraupe die Nater-Run runter.
Aber man sieht es schon an der "kleinen aber scharfen" Senke vorne, dass es eine recht schwere Angelegenheit gewesen sein muss diese Piste zu präparieren.

Naja, schade dass es sie nicht mehr gibt. Andernorts wäre sie mit Bulldozern ausgebaut und planiert worden, hier wurde eine solche Piste halt vom Angebot gestrichen...

[3303]

Von Tschainas und Opel hab ich leider keine Bilder. Habe auch beide nicht selbst geöffnet erlebt.
Tschainas gabs 1997, meine ich auch noch nicht. Die gabs wohl nur sehr kurz zwischendurch. (oder auch nicht)
Übrigens lief das damals z.B. bei Nater folgendermaßen ab.
4 Raupen fuhren die Abfahrt runter, während wir mit der Corvigliabahn hoch fuhren. Wir sind dann natürlich sofort hin und haben die ersten Spuren in den Seidenteppich gelegt.
Noch am selben Tag wurde die Piste natürlich nur mittig ausgesteckt und war dann sofort offen. Heute undenkbar. Da braucht man 3 Tage. Aber solche Löcher in der Piste traut man sich eben nicht mehr, leider.

Übrigens war damals das Skifahren im Frühwinter noch nicht so angesagt, so dass es trotz 2m Neuschnee 3 Tage zuvor total leer war. Auch am WE war kaum etwas los. Alle Pisten offen und seidenweiche Pulverteppiche fast ohne Kuntschnee.
Man darf aber nicht vergessen, dass die frischen Pisten so tief und weich waren, dass heutzutage damit Viele nicht gut klar kämen.
Die 5 Tage bei leerem Skigebiet, 2m windfreiem Neuschnee und perfektem, wolkenlosem Wetter zählen bis heute zu den besten Skitagen, die ich je hatte.

Hab damals generell wenige Photos gemacht.
Bin gerade am Durchforsten vieler alter Dias.
Hier noch eins von Ostern aus der ersten Hälfte der 80er Jahre von der Talabfahrt Signal.

Zu sehen die alte Corvigliabahn samt nicht gelber Station, Der Skilift Salastrains und davor Alp Giop. Das Anstehen an den Liften war damals natürlich oft übel.
Man beachte den Style der Pisten Muntanella, Corviglia-Run etc. Wie geil es war.
Heute muss man für solche Pistenverhältnisse nach Frankreich fahren.

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[Vadret]

Interessant. Der mittlerweile schon seit 11 Jahren geschliffene Skilift Rominger scheint echt gut frequentiert geworden zu sein. Diese Anlage war wohl damals sehr interessant, wenn man sich die Warteschlangen am Salastrains-Lift entgehen lassen wollte. So konnte man mit dem Romingerlift zur deutlich leistungsstärkeren Doppelskilift-Anlage Signal hinaufwechseln.

Sehr cool auch der St. Moritz-Schriftzug am Heustall an der Talabfahrt "Überbleibsel" aus dem Ski WM-1974 Zielgelände höchstwarscheinlich.

Der Bergstationskomplex der Corvigliabahn wird wohl ganz nach deinem Geschmack gewesen sein. Denke da so an dem schwebenden Kubus (Innenaufnahmen vor dem Umbau wären sehr schick )
Auf der Bilderdatenbank der Dokumentationsbibliothek St. Moritz gibts noch einige Fotos aus der Bauzeit 1969. Meinte irgendwo gelesen zu haben dass das Gebäude die St. Moritzer Architekten Obrist und Ruch entworfen haben. Der Bergstationsanbau für die neue Corvigliabahn von 1985 mit seiner Pfosten/Riegel-Glasfassade ist garantiert von Ruch.
1994 wurde dann das gesamte Komplex, so wie es sich heute präsentiert, durch Arch. Poltera umgestaltet. Der auskragende Restaurationsteil blieb zum Glück erhalten . Die gelben Fassadenpanelen sind zwar gewöhnungsbedürftigt und über eine Akzeptanz entscheidet der Geschmack . Aber trotzdem ist dieses Gebäude zu einer Art wahrzeichen des Skigebietes geworden.

[3303]

Bin sehr froh, dass man an der Corviglia den auskragenden Teil mit Flachdach beibehalten hat und nicht wie in Celerina an der Talstation Fake-Stützen nachträglich drunter gestellt und dann ala Corvatsch Mittelstation ein gigantisches Holzsatteldach draufgesetzt hat :-)

Anbei noch 2 Bilder zum Gletscherstand Corvatsch um 1990 oder gegen Mitte-Ende der 80er.
Habe damals meine Diaboxen leider nicht beschriftet.
Die Auflösung des verwendeten Agfa Filmes ist leider nicht so toll. Viel mehr lässt sich nicht herausholen.
Man kann erkennen, wie gigantisch groß der Standardhang einmal war. Man fuhr über ein großes, konvexes Plateau. Im Dürren Ast könnte der Ziehweg eventuell noch nicht gebaut gewesen sein.
Auch zwischen Gletscher und Dürrenast war noch nicht soviel planiert.
Der Hang vor dem Dürren Ast war damals übrigens immer mehr oder weniger versteint, auch bei 3m Schnee.
Auffällig die noch frischere Planierung der Surlejpiste.

[3303]

Noch ein paar alte Dias - frisch gescannt :)

ca. 2000 - 4 Ektachrome Dias bezüglich Georgi:

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ca. 1996 - 3 Kodachrome Dias bezüglich Der Piste vom Georgi zur Fuorcla Surlej:

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Zuletzt noch eine Aufnahme aus dem 90ern vom Diavolezzagletscher mit alter Sesselbahn (mit Zwischeneinstieg für Sommerski) und Gletscherschlepplift.
Schön zu sehen, dass der Hang durch die Höhe des Eises auch Weihnachten Sonne hatte.

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[lift-master]

je ist das jetzt die 4 ksb?und der sl daneben wurde dann beim umbau auf ksb demontiert?

[Vadret]

genau. sieht heute so aus:

[lift-master]

ist ja schon krass der vergleich der beiden bilder...

[3303]

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[Vadret]

Wahnsinn was du da hervorgräbst

Was heute drei mehr oder weniger "schmale" Pisteneinfahrten sind, war damals ein einziger, breiter Hang.
Und der Vorgängerskilift der Sesselbahn steht auch noch.
Und extrem viele Leute auf der Piste. Was müsste das für eine Zeit gewesen sein? Weihnachten/Neujahr, Februar? Oder doch im Frühling?

Echt der Wahnsinn wie der Gletscher an Masse verloren hat (oder verschwunden ist...)

[3303]

Das war Ostern, ganz sicher, damals die frequentierteste Zeit.
Ich hab einen Tipp für Dich:
Oben am Kiosk gibt es für ich glaube unfassbare 3 Franken (was für ein genialer Retropreis ;-) eine schöne Helikopteraufnahme auf Karton, ca. 40x60cm in Hochglanz vom Bergstationsgebiet. Höchstwahrscheinlich aus den späten 70ern.
Da sind auch noch beide Lifte drauf, und die alte Pendelbahn.
Scheinbar werden sie die nicht los. Seit ich denken kann, gibt es die dort zu kaufen.
Gerhört meines Erachtens in jeden Haushalt :)

[Vadret]

Danke für den Tipp

Wegen dem Vorgänger Skilift der Sesselbahn (Der Linke mit den Rohr Stützen):

Magst du dich erinnern ob der auch schon ganz runter ging wo die heutige Sesselbahn Talstation steht, oder wurde erst die 1. Sesselbahn aus dem Jahr 1991, von dort unten aus gebaut?

Im Jahr 1990, als du das Foto geschossen hattest, waren meine Stammgebiete eben noch der Tellerlift Cristins in Surlej sowie Provulèr in Celerina