Olympische Winterspiele in Graubünden?

[Pilatus]

Wenn Olympiade in der Schweiz, dann hätte man es im Wallis machen müssen wie geplant. Das Wallis hat eine ganz andere Struktur im Vergleich zu Graubünden. Gerade im Unterwallis liegen viele Wintersportorte direkt über dem Haupttal, die Erschliessung wäre ziemlich einfach. Im Bündnerland liegen die Sportorte aber alle irgendwo weit hinten in abgelegenen Tälern. Orte wie Davos sind zwar schon heute verhältnissmässig gut erschlossen, aber ein Ausbau wie er hier nötig wäre, ist wohl unglaublich teuer und hat relativ wenig Zusatznutzen nach den Spielen.

Und die Davoser Skigebiete würde die Olympiade wohl auch nicht retten. Dafür müssen die lokalen Holzköpfe weg...

[Fab]

Ol. Spiele sind nicht nur alpines Skifahren. Für die kleinen Walliser Städtchen ist das alles viel zu überdimensioniert.

Wenn sich die Schweiz bewerben will, dann eher mit Genf, Zürich u. evtl. Bern. Selbst Basel wäre denkbar. Wengen u. Adelboden (alpin) ist auch nur unwesentlich weiter weg wie Garmisch von Mchn. Nordisch könnte man im Jura machen.

[chianti]

Erstes Auswahlkriterium des IOC ist (neben anderen Benefits, die in den letzten zwei Jahrzehnten in den Median aufgedeckt wurden) die Anzahl der Fünf-Sterne-Hotelbetten (OK, 4+S geht auch noch). Die 140 Mitglieder wollen für ihre Session schließlich angemessen logieren.

Man muss sich nur mal die Einwohnerzahlen der Veranstalterstädte anschauen, Lillehammer war nach dem Flächenexperiment Albertville die letzte große - oder besser: kleine - Ausnahme:

1984 Sarajevo 350.000
1988 Calgary 650.000
1992 Albertville 18.000 (dazu muss man aber Val d'Isere, La Plagne, Moutiers, Tignes und eigentlich auch Chambéry rechnen)
1994 Lillehammer 25.000
1998 Nagano 350.000
2002 Salt Lake City 180.000 (Met: 1 Million)
2006 Turin 900.000 (Met: 2,5 Millionen)
2010 Vancouver 600.000 (Met: über 2 Millionen)
2014 Sotschi 350.000 (Met: 430.000)

Erst Pyeongchang wird wieder eine Kleinstadt sein - dank Hartnäckigkeit und guter Verbindungen ins IOC (mehr dazu in den Büchern von Andrew Jennings) sowie der Chancen auf Erschließung neuer Märkte.

Insofern haben Almaty, Bursa oder Harbin gute Chancen auf die nächsten Spiele, wenn sie ein gutes Konzept aufstellen. Oder Bariloche bzw. Santiago de Chile zum Beispiel ...

[ATV]

Dummerweise müsste man die Spiele in Chile aber im Sommer austragen, in Europa, Asien und den USA der marketingtechnische Supergau. Wer will schon am Strand Bobfahren, Langlauf oder Skirennen schauen?? Bis jetzt waren die Spiele ja noch nie in der südlichen Hemisphäre.

[ski-chrigel]

Jetzt grad im Radio: http://www.srf.ch/sendungen/rendez-vous
Abgespecktes Konzept, um die ungedeckten Kosten zu eliminieren. Aber auch das hilft nicht.
Und wer ein allfälliges (und hochwahrscheinliches) Defizit trägt, weiss immer noch niemand.
Die Bünder Stimmbürger werden sich hüten... Sonst hocken sie dann vielleicht noch auf dem...

[ski-chrigel]

Und hier noch das gleiche in gedruckter Form:
http://www.suedostschweiz.ch/wirtschaft ... ealistisch

[Chlosterdörfler]

Olympiaträume von anno dazumal für 1976

Direktlink

Zürich 0:00 min. Davos 3:45 min Interlaken 6:30 min St. Moritz 9:45 min
Von den Schweizer Olympia Kandidatenorte für 1976 ein Interessantes Filmdokument mit kurz Vorstellung der Projekte. Das Budget für die Durchführung der Spiele von 1976 ist heute das Bewerbungsbudget. Die Argumente von damals treffen auch heute immer noch zu am Filmschluss zu hören!

[Schöditaz]

«Spiele lassen sich ohne Chaos abwickeln»

http://www.suedostschweiz.ch/zeitung/sp ... -abwickeln

[ski-chrigel]

«Spiele lassen sich ohne Chaos abwickeln»
http://www.suedostschweiz.ch/zeitung/sp ... -abwickeln

Naja, wer's glaubt... Und wer für die Studie bezahlt hat...?

[ski-chrigel]

Etwas verspätet: http://www.suedostschweiz.ch/zeitung/gu ... eschwaermt und http://www.suedostschweiz.ch/politik/re ... -scheitert
Kommt selten vor, dass ich mit Gurtner derart einig gehe...
Vor allem sieht auch er das Verkehrskonzept als völlige Illusion!

[Vincent]

Ich würde immernoch drauf hoffen

[Vadret]

http://www.srf.ch/player/tv/arena/video ... 63d2c3bcec

Hier die Sendung aus St. Moritz zum Thema Olympische Winterspiele Graubünden 2022.

[TPD]

Das Thema Olympia hat sich wohl erledigt

http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/sta ... y/18802360

[3303]

Aus der Verteilung der Befürworter und Gegener kann man meiner Meinung nach herauslesen, was bei einer eventuellen Kandidatur in der Zukunft besser gemacht werden könnte.
Nämlich eine für den ganzen Kanton sinnvolleren Verteilung des Profites und der Lasten.
Heutzutage sind die Spiele eben so groß, dass die Raumverträglichkeit ein schwieriges Thema ist, wenn man im Gebirge die Austragungsorte so stark bündelt.
Meiner Meinung nach wären Spiele in Graubünden grundsätzlich wünschenswert. Allerdings entweder weiter verteilt,
oder in kleinerem Ausmaß, so dass zB St. Moritz und Davos mit einem raumverträglichen Maß an Verkehrsaufkommen, Baustrukturen etc. allein autragen könnten.
Letzteres, Kleineres scheint ja nicht gewünscht zu sein, so dass eigentlich nur die Prüfung bliebe, ob eine Verteilung von Verkehr, Profit, Austragungsorten und somit internationaler Publicity möglich gemacht werden könnte.
Dann gäbe es vieilleicht bessere Chancen.

[mg85]

Die Olympia-Träume in Graubünden sind ausgeträumt.
http://www.news.ch/Die+Olympia+Traeume+ ... detail.htm
Der Dornröschen-Schlaf kann weitergehen. Immerhin gab es eine Mehrheit in St.Moritz und Davos. Im Rest des Kantons sah es aber leider anders aus.

[Chlosterdörfler]

Das Olympia-Nein beflügelt die Luzerner Winter Jugendolympia-Pläne

Die Initianten der Jugendolympiade Luzern hoffen, dass ihre Kandidatur nun grössere Chancen haben wird.

[Thunderbird80]

Jetzt dürften doch die Chancen für eine Münchner Bewerbung gestiegen sein ?!?

[C. Gentil]

Ich habe das Olympia-Nein mit grosser Erleichterung und Genugtuung entgegen genommen! Auch macht sich sogar etwas Schadenfreude breit (gebe ich offen zu), denn diese immense und penetrante Propagandawalze sowie das überhebliche, selbstsichere und gar drohende Gebaren der Olympia-Promotoren der letzten Tage, Wochen und Monate haben einfach nur noch mächtig genervt! Das Thema Olympia wurde gar zur Schicksalsfrage des Kantons hochstilisiert! Zum Glück wurden diese grössenwahnsinnigen Hirngespinste bereits im Ansatz abgewürgt! Einmal mehr zeigt sich in Graubünden, dass das Volk halt immer noch ein bisschen anders (realitätsbezogener?) tickt als das Polit- oder Wirtschafts-Estabishment!

[chianti]

Technisch gesehen heißt Winter-Olympia, an siebzehn Tagen siebzehn parallele Weltmeisterschaften in sieben Sportarten sowie kolossale Eröffnungs- und Schlussfeiern auszutragen. Wenn das in Graubünden 2022 nach jetziger erster Planung schon vier Milliarden Franken kosten soll, ließe sich fragen, ob es nicht weit realistischer und visionärer gewesen wäre, etwas ganz Neues anzugehen und etwa binnen von zehn Jahren all diese einzelnen Weltmeisterschaften in die Region zu holen? Dies wäre auch mit der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur machbar und würde nur einen Bruchteil des bisher budgetierten Betrages verschlingen. Es wäre nachhaltiger. Aber es soll das Mega-Projekt Olympia sein, obwohl die Erfahrungen anderer kleiner Nationen – wie etwa Norwegen Lillehammer 1994 – doch zeigen, dass die Schweiz zu klein für große Spiele sein dürfte. Die Sportstätten in Lillehammer und Umgebung, oft gelobt für kühne Architektur, tragen sich nicht selbst, sondern belasten die öffentlichen Haushalte jährlich mit Millionensummen.

Quelle: Beitrag im Blog von Jens Weinreich (Hervorhebung von mir)

Lesenswert!

Jetzt dürften doch die Chancen für eine Münchner Bewerbung gestiegen sein ?!?

Das wird auch von offizieller Seite so gesehen:

Graubünden scheidet aus - Aussichten für München verbessern sich

Münchens Olympia-Chancen steigen

Bin auch dafür - schon deswegen, weil dadurch die Chancen des Samaranch-Zöglings Thomas Bach sinken, IOC-Präsident zu werden

[ski-chrigel]

Ich habe das Olympia-Nein mit grosser Erleichterung und Genugtuung entgegen genommen! Auch macht sich sogar etwas Schadenfreude breit (gebe ich offen zu), denn diese immense und penetrante Propagandawalze sowie das überhebliche, selbstsichere und gar drohende Gebaren der Olympia-Promotoren der letzten Tage, Wochen und Monate haben einfach nur noch mächtig genervt! Das Thema Olympia wurde gar zur Schicksalsfrage des Kantons hochstilisiert! Zum Glück wurden diese grössenwahnsinnigen Hirngespinste bereits im Ansatz abgewürgt! Einmal mehr zeigt sich in Graubünden, dass das Volk halt immer noch ein bisschen anders (realitätsbezogener?) tickt als das Polit- oder Wirtschafts-Estabishment!

Genau!

je länger je mehr glaube ich, dass am 3.3 ein Nein herauskommt.

Und ich freue mich, dass das Bündner Stimmvolk so vernünftig war!

[Richie]

Na ja, ob diese Entscheidung des Stimmvolkes vernünftig war, kann man auch anders sehen. Aber die folgende Aktion schiesst wohl deutlich ein Stück über das Ziel hinaus: Markus Meili von den Engadiner Bergbahnen hat das Nein zu Olympia 2022 noch nicht verdaut. Und weil Nordbünden aus seiner Sicht schuld am Olympia-Aus ist, sollen jetzt Unternehmer dieser Region für das Nein des Volkes büssen...

[Kris]

Ich habe das Olympia-Nein mit grosser Erleichterung und Genugtuung entgegen genommen! Auch macht sich sogar etwas Schadenfreude breit (gebe ich offen zu), denn diese immense und penetrante Propagandawalze sowie das überhebliche, selbstsichere und gar drohende Gebaren der Olympia-Promotoren der letzten Tage, Wochen und Monate haben einfach nur noch mächtig genervt! Das Thema Olympia wurde gar zur Schicksalsfrage des Kantons hochstilisiert! Zum Glück wurden diese grössenwahnsinnigen Hirngespinste bereits im Ansatz abgewürgt! Einmal mehr zeigt sich in Graubünden, dass das Volk halt immer noch ein bisschen anders (realitätsbezogener?) tickt als das Polit- oder Wirtschafts-Estabishment!

Nunja, ihr habt die Propaganda Maschinerie in GR erst mal ein paar Jahre abgeschaltet. Ich fürchte jedoch, dass das besondere Konglomerat aus Politik und Wirtschaft in Tirol nun die Winter"spiele" bei uns anpriesen wird wollen. Das Theater aus allgegenwärtigen Werbehülsen und politischer Polemik geht ja auch hier alle 4 oder 8 Jahre über die Bühne. Alleine eine Bewerbung bedingt dem Staatsbudget mittlerweile zweistellige Millionenbeträge, nur für die Promotion ...

[ski-chrigel]

Na ja, ob diese Entscheidung des Stimmvolkes vernünftig war, kann man auch anders sehen. Aber die folgende Aktion schiesst wohl deutlich ein Stück über das Ziel hinaus: Markus Meili von den Engadiner Bergbahnen hat das Nein zu Olympia 2022 noch nicht verdaut. Und weil Nordbünden aus seiner Sicht schuld am Olympia-Aus ist, sollen jetzt Unternehmer dieser Region für das Nein des Volkes büssen...

Dem sage ich (und Reto Gurtner, CEO Laax) kürzlich in der Sendung Schawinksi auf SRF1 auch) einfach schlechte Verlierer und Trotz... aber das wird sich schon wieder einrenken.

[Chlosterdörfler]

Gemäss Sportminister Ueli Maurer ist das Olympia Projekt eine Summe von 5.3 Mio. SFr. verwendt worden.

Quelle:http://www.suedostschweiz.ch/politik/ol ... s-erwartet

[ski-chrigel]

Haben wir das Thema olympische Winterspiele 2026 in Graubünden eigentlich schon irgendwo? Ich finde es nicht, drum mal hier ein neuer Bericht dazu:
http://www.suedostschweiz.ch/politik/20 ... ia-konzept
Am 12.2.17 stimmt die Bündner Bevölkerung erneut ab.