Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

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becks0815
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von becks0815 »

Tobi-DE hat geschrieben:Ich fand den Vorjahres-Thread sehr lehrreich: Lawinen, die im Bereich direkt neben der Piste ausgelöst werden, Freerider die im Herbst in Gletscherspalten fallen...

Da nun ja massiv Neuschnee angekündigt ist und auch bereits mindestens ein tragisches Unglück geschehen ist hier der Sammel-Thread. Vielleicht ja auch eine Möglichkeit, Informationen "auf einen Blick" zu Sammeln, z.B. in Euren Augen wichtige Links?
Von 2200m auf -2m in wenigen Sekunden: http://www.hikr.org/tour/post73488.html - für alle die glauben, ein LVS wäre Schutz genug, um sich hemmungslos in alles reinzustürzen, was es an Hängen gibt.

Und immer an eine ausreichende Versicherungsabdeckung denken: http://www.hikr.org/tour/post107501.html :mrgreen:

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Tobi-DE
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von Tobi-DE »

schmied hat geschrieben:Tragischer Zwischenfall im Ahrntal
http://www.stol.it/Artikel/Chronik-im-U ... f-Skipiste
Wie jetzt? Man kann doch mit 16 nicht einfach so tot umfallen?!
extremecarver hat geschrieben:
vetriolo hat geschrieben:Update zur Lawine in Westendorf: 5 Verschüttete, einer davon lebend nach 30 Minuten geborgen. "Sie hatten Absperrbänder und Lawinenwarnschilder ignoriert".
Kitzbüheler überlebte 30 Minuten unter einer Lawine
Das ist halt total dummes verhalten. (...)
Nachdem was man sich hier so zusammen reimen kann ja, total dummes Verhalten:

1.) Lawinengefahr wird im Bericht als "erheblich bis groß" beschrieben
2.) Hangneigung >40°
3.) Wohl keine Entlastungsabstände (allerdings berichten andere Quellen auch nur von zwei Skifahrern und nicht von fünf)
4.) Südhang (wird hier im Forum als kritisch bezeichnet); diese Quelle spricht allerdings von "Nordsektor" als gefährlicher
5.) Keine Lawinenausrüstung (LVS Geräte und Co.)
6.) Naja, und die freundlichen Hinweise der Bergbahnen ("Sie fuhren in einen 48 Grad steilen Hang ein, der laut Polizei deutlich sichtbar mit Sperrbändern und Lawinenwarntafeln abgesichert war.") den packen wir jetzt mal großzügigerweise an die letzte Stelle der Auflistung, ich kann hier aber den Thread Skipassentzug Diskussion empfehlen... :naja:

Ich glaube fast, die waren gar nicht dumm, die waren nur naiv. Nach 30 Minuten unter der Lawine ist auch noch nicht so ganz klar, wie es dem Verschütteten geht: Sein Zustand ist unklar.
21/22 [6+1]: Nauders 5x - Spitzingsee 1x - Flutlicht-Ski Spitzingsee 1x
20/21 [1]: H'tux 1x
19/20 [13]: Sölden 1x - H'tux 2x - Nauders 6x - Kaltenbach 1x - Hochzeiger 1x - Rifflsee 1x - Pitztal Gletscher 1x
18/19 [13]: Garmisch Classic 1x - Kaunertal 1x - Sudelfeld 6x - Nauders 2x - Hochoetz 1x - Venet 1x - Spitzingsee 1x
17/18 [33+1]: Hintertux 4x - Kaunertal 5x - Sudelfeld 18x - Spitzingsee 2x - Flutlicht-Ski Spitzingsee 1x - Ellmau 1x - Hochzeiger 1x - Fendels 1x - Nauders 1x
16/17 [29+1]: Hintertux 6x - Kaunertal 5x - Sudelfeld 13x - Spitzingsee 3x - Flutlicht-Ski Spitzingsee 1x - Zell am Ziller 1x - Kitzsteinhorn 1x
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von Arlbergfan »

Kapi hat geschrieben:@Markus: Ist die Gamsmulde die nördliche Rinne runter ins Paziel?

K.
Nein, dieser Begriff ist irgendwie komisch. Man nennt es normalerweise Antenne.
Die sind Trittkopf aufgestiegen und dann auch wieder auf die Trittkopf - Zürs Seite abgefahren.

Edit: Nein - also doch Richtung Paziel:

Hier ist ein Bild von der Lawine - krasses Teil.
http://www.unsertirol24.com/2017/01/16/ ... arlberg-2/
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Kapi
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von Kapi »

@Markus: Danke, jetzt habe ich eine genaue Vorstellung davon, wo das ist. Herrjeh, bei Stufe drei dort reinzufahren ist schon reichlich crazy. Hangneigung deutlich über 40° und massig Triebschnee in den Rinnen. Ein Riesending, das da ausgelöst wurde.

K.
A bisserl woas gehd ollaweil.
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von fettiz »

Tobi-DE hat geschrieben:
schmied hat geschrieben:Tragischer Zwischenfall im Ahrntal
http://www.stol.it/Artikel/Chronik-im-U ... f-Skipiste
Wie jetzt? Man kann doch mit 16 nicht einfach so tot umfallen?!
extremecarver hat geschrieben:
vetriolo hat geschrieben:Update zur Lawine in Westendorf: 5 Verschüttete, einer davon lebend nach 30 Minuten geborgen. "Sie hatten Absperrbänder und Lawinenwarnschilder ignoriert".
Kitzbüheler überlebte 30 Minuten unter einer Lawine
Das ist halt total dummes verhalten. (...)
Nachdem was man sich hier so zusammen reimen kann ja, total dummes Verhalten:

1.) Lawinengefahr wird im Bericht als "erheblich bis groß" beschrieben
2.) Hangneigung >40°
3.) Wohl keine Entlastungsabstände (allerdings berichten andere Quellen auch nur von zwei Skifahrern und nicht von fünf)
4.) Südhang (wird hier im Forum als kritisch bezeichnet); diese Quelle spricht allerdings von "Nordsektor" als gefährlicher
5.) Keine Lawinenausrüstung (LVS Geräte und Co.)
6.) Naja, und die freundlichen Hinweise der Bergbahnen ("Sie fuhren in einen 48 Grad steilen Hang ein, der laut Polizei deutlich sichtbar mit Sperrbändern und Lawinenwarntafeln abgesichert war.") den packen wir jetzt mal großzügigerweise an die letzte Stelle der Auflistung, ich kann hier aber den Thread Skipassentzug Diskussion empfehlen... :naja:

Ich glaube fast, die waren gar nicht dumm, die waren nur naiv. Nach 30 Minuten unter der Lawine ist auch noch nicht so ganz klar, wie es dem Verschütteten geht: Sein Zustand ist unklar.
Ob dumm oder naiv, oder etwas anderes kann man sicher streiten. Mir widerstrebt es jemand als dumm zu bezeichnen, obwohl er eine Dummheit begangen hat. Letztlich locken derzeit interessante Hänge, welche sonst nicht befahrbar sind. Südhänge z.B. Deswegen wird da rein gefahren. Und die Dummheit, welche von euch bemängelt wird, ist eher der Normalzustand der Masse, welche sich in den Gebieten rumtreibt. Man befährt ja nur pistennahe Tiefschneehänge.
Zu den meisten Punkten kann ich zustimmen. Fakt ist, dass die Skifahrer die Gefahr sicher unterschätzt haben - und wohl großes Glück hatten.
1. Zwischen erheblich und großer Lawinengefahr ist doch ein Riesenunterschied. Na, was denn jetzt. Weil letztlich ist zwischen 3 und 4 schon irgendwo die natürliche Grenze des Freeridens.
2. Was bei gegebener Lawinengefahr einfach zu steil ist. Da sollte man doch sich eher bei unter 30° Grad rumtreiben...
3. Halte ich nicht für beurteilbar
4. Südhang ist deswegen gefährlich, weil es ein Hang ist, der normalerweise durch die Sonneneinstrahlung kaum interessant ist - jetzt aber halt geniales Skierlebnis verspricht - aber leider auch ein gefährliches. Ansonsten ist die Gefährlichkeit von Süd- bzw. Nordhängen eher jahreszeitlich und von den jeweiligen Bedingungen/Schneedeckenaufbau und Sonneneinstrahlung bedingt.
5. Im Skigebiet wohl eher normal kein Equipment dabei zu haben. Das subjektive Gefühl der Masse ist, wir sind im Skigebiet, also weniger gefährlich. Dass die Betreiber natürlich nicht für jeglichen Hang abseits verantwortlich sind, kommt doch den meisten nicht in den Sinn.
6. Hinweise der Bergbahnen sind auch nicht immer eindeutig. Auch hier bräuchte man Bilder um die Situation wirklich beurteilen zu können. Zudem muss hier in der individuellen Beurteilung berücksichtigt werden, wo ein Verbot die Versicherung ausschließt, oder die Gefahr wirklich hoch ist.

Insgesamt nervt hier im Lawinenforum immer der erhobene Zeigefinger und die gewisse Arroganz. Sorry, es ist vollkommen normal, dass in Skigebieten auch mal abseits gefahren wird. Und jeder, der hier abseits fährt, ist sicher irgendwann im Leben auch schon ohne Ausrüstung in Hängen gelandet, welche potentiell ein Triebschneeproblem haben, über 30° etc... Und für die, welche immer ein LVS dabei haben, sind sicher auch schon eine ganze Menge bewusst in solche Hänge reingefahren. Es geht doch darum, wirklich gefährliche Situationen zu minimieren, zu lernen und aufzuklären. Und über Ferndiagnosen Urteile fällen ist immer gefährlich. V.a. weil es hier nicht schwarz und weiß gibt. Sondern eben viele Nuancen dazwischen.
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Tom76
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von Tom76 »

Arlbergfan hat geschrieben: Edit: Nein - also doch Richtung Paziel:

Hier ist ein Bild von der Lawine - krasses Teil.
http://www.unsertirol24.com/2017/01/16/ ... arlberg-2/
shit! 8O Oh Mann, und das mit einem lokalen Skiführer als Guide. Ich kenne einige Bergführer, die sind alle sehr defensiv in der Gefahrenbeurteilung/abwägung und überaus vorsichtig. Manchmal denke ich, zu sehr - da würde ich aufsteigen oder reinfahren. Aber man sieht mal wieder, ein Nein ist immer besser, auch wenn der Hang noch so sehr lockt. Na der Kerl ist wahrscheinlich seinen Job los und wird garantiert viele Nächte nicht gut schlafen können. Ein Leben auf dem Gewissen zu haben ist vermutlich brutal hart - besonders weil er es hätte verhindern können. Es war eben nicht nur Pech....wobei das natürlich immer dazu kommt. Ich möchte nicht wissen, wie viele Situationen gut ausgehen, weil da ein ganz großer Schutzengel ist.
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von Arlbergfan »

Ja, der Kerl ist auf jeden Fall nicht zu beneiden. Auch unter den Skiführern wird heftig diskutiert. Die Rinne hätte an diesem Tag (und übrigens noch heute) nicht befahren werden dürfen. Gamsroute ist übrigens unangetastet!
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von reXX »

Tobi-DE hat geschrieben: 4.) Südhang (wird hier im Forum als kritisch bezeichnet); diese Quelle spricht allerdings von "Nordsektor" als gefährlicher
Im meinem von Dir zitierten Beitrag ging es im Topic um einen Wintersportler, der bewusst südseitige Anstiege sucht, da er sinngemäß "keine Lust auf kalte Nordhänge" hat.

Statistisch gesehen ist der Sektor Nord am gefährlichsten (vgl. Munter), hier geht es aber um die Destabilisierung von Schneedecken bei Erwärmung bzw. durch Sonneneinstrahlung. Und mit dem Argument des Threaderstellers, dass er eben gerade wegen der Wärme Südhänge sucht, sah ich den Hinweis auf die Gefährdung als dienlich an. Für einen erfahrenen Tourengeher ist klar, dass Südhänge im späteren Tagesverlauf gemieden werden müssen. Leider sind aber immer mehr Winterwanderer / Schneeschuhgeher / etc. unterwegs, die in diesem Zusammenhang über wenig bis keine Erfahrung verfügen.
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von atsuni »

Arlbergfan hat geschrieben:Hier ist ein Bild von der Lawine - krasses Teil.
http://www.unsertirol24.com/2017/01/16/ ... arlberg-2/
Das Bild gab es 2016 schonmal:

http://diepresse.com/home/panorama/oest ... -gestuerzt

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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von Tobi-DE »

fettiz hat geschrieben: Ob dumm oder naiv, oder etwas anderes kann man sicher streiten. Mir widerstrebt es jemand als dumm zu bezeichnen, obwohl er eine Dummheit begangen hat. Letztlich locken derzeit interessante Hänge, welche sonst nicht befahrbar sind. Südhänge z.B. Deswegen wird da rein gefahren. Und die Dummheit, welche von euch bemängelt wird, ist eher der Normalzustand der Masse, welche sich in den Gebieten rumtreibt. Man befährt ja nur pistennahe Tiefschneehänge.
Zu den meisten Punkten kann ich zustimmen. Fakt ist, dass die Skifahrer die Gefahr sicher unterschätzt haben - und wohl großes Glück hatten.
(...)
Insgesamt nervt hier im Lawinenforum immer der erhobene Zeigefinger und die gewisse Arroganz. Sorry, es ist vollkommen normal, dass in Skigebieten auch mal abseits gefahren wird. Und jeder, der hier abseits fährt, ist sicher irgendwann im Leben auch schon ohne Ausrüstung in Hängen gelandet, welche potentiell ein Triebschneeproblem haben, über 30° etc... Und für die, welche immer ein LVS dabei haben, sind sicher auch schon eine ganze Menge bewusst in solche Hänge reingefahren. Es geht doch darum, wirklich gefährliche Situationen zu minimieren, zu lernen und aufzuklären. Und über Ferndiagnosen Urteile fällen ist immer gefährlich. V.a. weil es hier nicht schwarz und weiß gibt. Sondern eben viele Nuancen dazwischen.
Ich habe die Opfer nicht als dumm bezeichnet, nur als naiv. Ich stimme Dir in allen Punkten zu. Die waren fröhlich auf der Hütte, haben einen schönen Hang gesehen und spontan die Gelegenheit genutzt. Genau deshalb hab ich auch die Punkte noch mal aus dem Artikel raus genommen, die aus meiner Sicht für das Unglück relevant waren: Schließlich findet man hier auch Foren-Einträge über Google. Wer weiß, wen diese Diskussion hier von einem gefährlichen Wagnis abhält. Genauso übrigens wie die Links von becks0815.
reXX hat geschrieben: Im meinem von Dir zitierten Beitrag ging es im Topic um einen Wintersportler, der bewusst südseitige Anstiege sucht, da er sinngemäß "keine Lust auf kalte Nordhänge" hat.

Statistisch gesehen ist der Sektor Nord am gefährlichsten (vgl. Munter), hier geht es aber um die Destabilisierung von Schneedecken bei Erwärmung bzw. durch Sonneneinstrahlung. Und mit dem Argument des Threaderstellers, dass er eben gerade wegen der Wärme Südhänge sucht, sah ich den Hinweis auf die Gefährdung als dienlich an. Für einen erfahrenen Tourengeher ist klar, dass Südhänge im späteren Tagesverlauf gemieden werden müssen. Leider sind aber immer mehr Winterwanderer / Schneeschuhgeher / etc. unterwegs, die in diesem Zusammenhang über wenig bis keine Erfahrung verfügen.
Danke für die Einordnung, sowohl der Hinweis hier als auch der im Thread "keine Lust auf kalte Nordhänge" waren meiner Meinung nach sehr dienlich.
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von extremecarver »

Ich stimme überein - dass sogar bei der Mehrheit der Unfälle - Dummheit/Naivität nicht der Grund ist! Will man ordentlichen Powder muss man halt in Grenzbereiche gehen - so blöde das auch ist.
Aber in dem Fall zumindest beurteilend auf dem Pressebereicht - und 48° steiler Hang - extremer Wind an den Vortagen, keine Entlastungsabstände, Kein Equipment - da ist ausgehend von diesen Fakten einfach nur von Dummheit zu sprechen. Da wurde nicht ein Fehler begangen - sondern viele.
Und so blöd es auch klingt - weil es ja nicht stimmen muss - aber wahrscheinlich hätte schon nur Einzeln abfahren gereicht um keine Probleme zu bekommen - gingen ja unten genug Spuren raus. Genauso hätte ein Pieps wohl das Leben gerettet.
Das gute immerhin - der Hang war abgegangen - Die Bergung wohl recht ungefährlich (der Schnee war schon unten - die Schicht drunter wohl stabil und eh sehr dünn).

Ich hab ja vor 2 Jahren über den Fall geschrieben - wo ich dabei war und jemand umgekommen ist. Da hat selbst die Bergrettung gesagt sie verstehen nicht wie das so passieren konnte. Trotzdem wurde rumgejammert ohne Ende wie verantwortungslos. Da wurden aber nur 1-2 Fehler gemacht, nicht gleich 4 oder 5 auf einmal. Ich hab letztes jahr gleich 4 der Lawinentoten in AT persönlich gekannt. 3 davon waren echt beschissene Fälle. Einer Bergführer der grad eine Tour vom DAV geleitet hat und von oben kam unerwartet eine Lawine und hat ihn am Großglocker weit runtergespült - trotz Ausgraben innerhalb von 7 Minuten waren die fast 500HM Absturz einfach tödlich. Zwei weitere waren in der Lizum - die wurden von einer Lawine getötet die andere weit oberhalb mit komplett unverantwortlicher Einfahrt ausgelöst haben (aber hatten auch kein Pieps - hätte sie wahrscheinlich gerettet), zum vierten Fall weiß ich nichts genaues. Man wird meistens Fehler finden im Nachhinein - sonst wäre es ja auch nicht passiert. Aber da in der Skiwelt - das war einfach krasse Unvernunft.


Und ob Dumm oder Naiv - für mich ist das dasselbe. Nachgedacht hat da vor dem einfahren wohl keiner der 5.
Ich würde fast schätzen - die sind da schon zig mal runter - aber halt immer bei sichereren Bedingungen. Dann ohne Nachdenken einfach wieder runter. Am Vortag, oder sogar beide Vortage war die Hohe Salve wegen Wind zu, oder? Das erhöht halt die Gefahr nochmal stark. Der "Arlberg 3er" ist ja nicht nur so ein Sprichwort. Wären da die Vortage immer schon Leute runter - dann wäre der Hang in ganz anderem Zustand, besser verbunden/weniger Spannung. Dadurch ist in Hängen die schon an den Vortagen befahren wurden die Gefahr halt meist (nicht immer) etwa eine Stufe geringer. Muss nicht immer sein - ich hab mal bei extrem starken Wind einen Hang innerhalb eines Tages zweimal komplett per Schneebrettlawine abgehen sehen - da hat es in 3-4 Stunden 2m Neuschnee auf einem recht großen Hang abgelegt - Sturm halt. Die Gefahr war an den Wechten aber gut erkennbar.
Sprich die dachten es ist so wie immer - einfach sicher - und mehr gedacht haben sie einfach nicht.

Der Hang da an der Hohen Salve ist halt tückisch - ist ja quasi einfach recht flacher kleiner Gipfelbereich - da bilden sich einfach keine so großen Wächten wie wenn da ein langer Kamm mit Plateau dahinter wäre - dann könnte man die Gefahr auch als Laie sofort sehen.

Bin mal gespannt auf den offiziellen Bericht der Bergrettung - oft wird es in den Medien ja auch einfach falsch rübergebracht.
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von Foto-Irrer »

Arlbergfan hat geschrieben:
Kapi hat geschrieben:@Markus: Ist die Gamsmulde die nördliche Rinne runter ins Paziel?

K.
Nein, dieser Begriff ist irgendwie komisch. Man nennt es normalerweise Antenne.
Die sind Trittkopf aufgestiegen und dann auch wieder auf die Trittkopf - Zürs Seite abgefahren.

Edit: Nein - also doch Richtung Paziel:

Hier ist ein Bild von der Lawine - krasses Teil.
http://www.unsertirol24.com/2017/01/16/ ... arlberg-2/
Doch, Deine erste Vermutung bzw. Info war richtig. Das ganze war Richtung Zürs (Westhang), NICHT Richtung Pazieltal (Ost- bzw. Nordosthang) :!:
Und um es eindeutiger zu beschreiben: Die sind nicht auf den Trittkopf aufgestiegen, sondern von Trittkopf-Bergstation zur Antenne hoch, dann auf dem Grat Richtung Norden (der Trittkopf liegt den Grat hoch im Süden), und dann sind die westseitig zur Skiroute/Skiweg zwischen Trittkopf- und Hexenbodenbahn abgefahren!
https://www.lawis.at/incident/index.php ... n&header=1
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von Bergwanderer »

Lawinenunglück in den Abruzzen am Gran Sasso-Nationalpark.
Die Menschen dort trifft es in der letzten Zeit wirklich hart. Regelmäßige Erdbeben, diesen Winter große Schneemassen und nun auch noch ein solches Lawinenunglück.

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 94108.html
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von Arlbergfan »

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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von molotov »

Schwerverletzter nach Lawinenabgang an der Walser Hammerspitze
http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2820973/
Touren >> Piste
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von freeridekwt »

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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von starli »

Bergwanderer hat geschrieben:Lawinenunglück in den Abruzzen am Gran Sasso-Nationalpark.
Die Menschen dort trifft es in der letzten Zeit wirklich hart. Regelmäßige Erdbeben, diesen Winter große Schneemassen und nun auch noch ein solches Lawinenunglück.
Wobei 2-3m Schnee bzw. 2m Neuschnee in den Abruzzen und auch im restlichen Appennin (oder auch Schottland) nicht so ungewöhnlich sind und alle paar Jahre mal hier oder da vorkommen.. Erst vorletztes? Jahr konnte man dadurch ja Anfang Mai noch in einigen Skigebieten der Abruzzen skifahren ..

(.. allerdings könnte die Schneefallgrenze heuer tiefer als üblich gewesen sein, aber hab das nicht so genau verfolgt. )

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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von ski-chrigel »

Lawine verschüttet Tourenskifahrer (52)
http://www.20min.ch/schweiz/zentralschw ... y/28129145
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von becks0815 »

http://www.polizeiticker.ch/news/artike ... rer-93309/

Die haben wir zufällig mitbekommen bzw. den Rettungsarbeiten zusehen dürfen, während wir auf 1700m Mittagspause eingelegt haben. Als der erste Heli angeflattert kam dachten wir zuerst an einen Sturz mit Verletzung, als der Heli dann aber minutenlang Ehrenrunden im Hang drehte, auf einer Kuppe landete, wartete und dann noch ein zweiter Heli kam war ziemlich klar: Lawine.

Da haben die Jungs aber auch wirklich genau die Rinne erwischt, die perfekt vom starken Südwind eingeblasen wurde.
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von Jens »

„Weißer Ring“: Polizei sucht Rennläufer:

http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2821285/
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gerrit
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von gerrit »

vom Sessellift auf fahrendes Auto gestürzt:

http://steiermark.orf.at/news/stories/2821497/
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lanschi
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von lanschi »

Was für ein tragisches Unglück im Wildgerlostal - wenn man die Details liest, erscheint sogar ein Lotto-6er wahrscheinlicher:
http://www.lawine.salzburg.at/ereigniss ... php?id=100
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extremecarver
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von extremecarver »

Das ist echt scheiße. Vor allem weil es wo sie entlanglaufen gar nicht so steil ist (die Gegenhangfotos täuschen da, siehe das "lawinenkegel" Foto). Vor 3-4 Tagen hätte ich ja noch gesagt - da sollte man einfach nicht langgehen. Aber es ist nun gut 1 Woche seit dem letzten Schneefall her - da erwartet man nicht mehr bei "ganz normalen Wetterbedingungen" unter 2000m von so einer Lawine erwischt zu werden wenn nur oberhalb von 2000m von besonders erhöhter Gefahr geschrieben wird (ist ja nicht auf einmal sehr warm geworden und eine Nassschneelawine).

Ein Pieps, Sonde, Schaufel sollte man trotzdem halt immer tragen (obwohl zu bezweifeln ist dass das den vierten gerettet hätte bei 2m Verschüttungstiefe). Den dritten Kameraden hätten sie so aber evtl retten können? Frag mich eh wie sie den bei 1.5m tiefe ohne Ausrüstung gefunden haben. Gerettet hätte den dritten Kameraden evtl eine Avalung (aber kein ABS Rucksack - der bringt wenig wenn man von oben von der Lawine verschüttet wird - und wohl gar nicht mittschwimmt sondern einfach eingedeckt wird - falls man ihn überhaupt noch rechtzeitig auslöst - wobei das für Avalung und Mundstück rechtzeitig erwischen auch gilt - ist ja nicht so dass man von Gefahr ausgeht und schonmal draufbeist).

Das Wildgerlostal ist auch nicht unbedingt für Lawinen bekannt - in genug Guides wird ja beschrieben dass man da trotzdem gehen kann wenn vorne die Straße wegen Lawinengefahr zu ist (ist sie derzeit IMHO aber nicht). Gefährlicher wirds was Lawinen betrifft ja eher dann rauf zum Gabler - aber nicht unten im Wildgerlostal.

Dem Fazit kann man da nur zustimmen.
WAS KANN JEDER MITNEHMEN und LERNEN: Wenig - es ist extremes Pech
siri
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von siri »

Jens hat geschrieben:„Weißer Ring“: Polizei sucht Rennläufer:

http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2821285/
Ist natürlich schon unverschämt einfach weiterzufahren, aber bei einem "richtigen" Rennen hält keiner an, auch wenn er selbst einen Unfall verursacht (Skicross z.B.). Aber da gibts ja auch Streckenposten und Helfer. Denke mal beim Weißen Ring wohl nicht, da sich der verunfallte ja selbst helfen musste.
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schmied
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017

Beitrag von schmied »

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