Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Einfach nur krasse Ausmaße! Zeigt wiederum wie besonders die Lage ist.
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Wir hatten kürzlich ne LVS Auffrischung, da meinte der Lehrgangsleiter: Wenn ihr bei ner Mehrfachverschüttung, einen bei 2m sondiert habt, abhaken und weitersuchen. In der Hoffnung, dass der Nächste weniger tief verschüttet ist. Aber 12m? Unfassbar, dass da noch ne Ortung möglich war
- extremecarver
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
ja - dass das LVS bei 12m Tiefe noch empfangen wird - wäre vor 15 Jahren mit den analogen Ein Antennengeräte wohl schwer geworden - obwohl sich die Reichweite ja eigentlich gar nicht wirklich geändert hat (nur viel schneller das einmal empfangen Signal zu verfolgen und nicht Zick Zack ins Nirvana zu laufen - bei den alten analogen Geräten müsste man bei 12m wohl fast alles abgraben - weil 12m lange Sonde gibts ja nicht - oder haben die am Helikopter so lange Sonden? - die Dampfsonden werden ja erwähnt)
Mit einer Standard 3m oder 3,60m Sonde die man so dabeihat - kann man da eh nix machen. Abgesehen davon dass man da eh mit Schaufel gräbt bis das Licht weg ist und noch lange nicht angekommen ist. Ich kann mich erinnern vor gut 10 Jahren mal am Schneeberg den Auslauf einer riesig großen Lawinen gesehen zu haben - die war im Prinzip noch größer - aber die Verschüttungstiefe trotzdem geringer (war zum Glück niemand verschüttet) - einfach weil da nicht so eine Senke im Hang war wie hier - sondern der halt normal graduell langsam flacher wurde. 2m Anrisshöhe laut Zeitungsbericht wo anders sind ja auch richtig ordentlich. Eine Chance zu überleben hat man da einfach nicht mehr (außer man ist weit hinten an der Lawine - aber meist ist man ja eher vorne weil der Hang noch von weiter oben runterkommt.
Gibt schon jedes Jahr mehrere solcher Lawinen von der Größe - aber nicht viele. So tief ist es einfach wegen der Topologie des Hanges dort - die recht speziell ist. Meist ist halt zum Glück niemand in so riesigen Lawinen - Selbstauslösungen bzw verunglücken ja viele viele Gemsen jedes Jahr. Die lösen halt genauso wie Menschen Lawinen aus (und sind halt viel öfter in gefährlichem Gelände unterwegs/bzw gibts mehr Gemsen wie Tourengeher in so Gelände..)
Mit einer Standard 3m oder 3,60m Sonde die man so dabeihat - kann man da eh nix machen. Abgesehen davon dass man da eh mit Schaufel gräbt bis das Licht weg ist und noch lange nicht angekommen ist. Ich kann mich erinnern vor gut 10 Jahren mal am Schneeberg den Auslauf einer riesig großen Lawinen gesehen zu haben - die war im Prinzip noch größer - aber die Verschüttungstiefe trotzdem geringer (war zum Glück niemand verschüttet) - einfach weil da nicht so eine Senke im Hang war wie hier - sondern der halt normal graduell langsam flacher wurde. 2m Anrisshöhe laut Zeitungsbericht wo anders sind ja auch richtig ordentlich. Eine Chance zu überleben hat man da einfach nicht mehr (außer man ist weit hinten an der Lawine - aber meist ist man ja eher vorne weil der Hang noch von weiter oben runterkommt.
Gibt schon jedes Jahr mehrere solcher Lawinen von der Größe - aber nicht viele. So tief ist es einfach wegen der Topologie des Hanges dort - die recht speziell ist. Meist ist halt zum Glück niemand in so riesigen Lawinen - Selbstauslösungen bzw verunglücken ja viele viele Gemsen jedes Jahr. Die lösen halt genauso wie Menschen Lawinen aus (und sind halt viel öfter in gefährlichem Gelände unterwegs/bzw gibts mehr Gemsen wie Tourengeher in so Gelände..)
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Irres Teil, irre auch das da letztes Jahr auch schon ein recht ordentliches Ding runter kam. Insgesamt ehh krass was auch Donnerstag bis Samstag letzter Woche runter kam, wurden ja massenhaft komplette Bergflanken von Schnee befreit.
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- extremecarver
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Problem vom späten Schnee - und das waren ja endlich mal gute Mengen - und halt das warme Wetter derzeit. Mit dem Neuschnee (30-40cm könntens schon werden) und Regen dieses Wochenende wirds wohl gefährlich weitergehen.
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Bergauf-Bergab, Sendung vom 18.12.2016.
Mir war in Erinnerung, dass das Team einen Bergretter und seine Ehefrau auf einer Skitour zum Jochgrubenkopf begleitete.
Die Route führt durch den Hang, in welchem sich heute das Lawinenunglück ereignete.
Interessant sind auch die Ausführungen des Bergretters.
Ab Minute 18.00 : http://www.br.de/mediathek/video/sendun ... r-170.html
Mir war in Erinnerung, dass das Team einen Bergretter und seine Ehefrau auf einer Skitour zum Jochgrubenkopf begleitete.
Die Route führt durch den Hang, in welchem sich heute das Lawinenunglück ereignete.
Interessant sind auch die Ausführungen des Bergretters.
Ab Minute 18.00 : http://www.br.de/mediathek/video/sendun ... r-170.html
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Die Sendung kam mir auch in den Sinn...
Naja der Neuschnee wird sicherlich erstmal wieder problematisch allerdings ist das mehr an Schnee durchaus positiv, die Schwachschicht ist einfach schwerer zu stören. Problematisch ist halt die ausgeprägte Bruch Fortpflanzung und Übergänge von viel auf wenig Schnee....
Naja der Neuschnee wird sicherlich erstmal wieder problematisch allerdings ist das mehr an Schnee durchaus positiv, die Schwachschicht ist einfach schwerer zu stören. Problematisch ist halt die ausgeprägte Bruch Fortpflanzung und Übergänge von viel auf wenig Schnee....
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Shit: Jetzt doch auch am Arlberg: 2 Tote im Hinteren Rendl! http://www.tt.com/panorama/unfall/12754 ... rlberg.csp
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich der Meinung, dass die Lawinenwarnstufe in hohen Lagen in den letzten Tagen und derzeit zu niedrig eingestuft ist/war.
Hermann ist der Skilehrer für uns alle (Aksel Lund Svindal über Hermann Maier)
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Ich bin der gleichen Meinung. Das ist kein 2er oberhalb 2.200!
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Beim orf war die Rede von 2000m, da wäre es ja sogar eher noch ein 1er gewesen je nach hangexpo.
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Ist meiner Meinung nach auch eher ein 3er. 2er suggeriert viel zu viel Sicherheit.
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Passier ist das Unglück auf einem Lawinendamm (siehe letztes Foto):
http://tirol.orf.at/news/stories/2831685/
Je nach Interpretation des LLB herrschte zu dem Zeitpunkt in dieser Region LWS 1-2 (!).
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
In der früh ist es IMHO (bin derzeit ja nur in der Stadt und nicht am Berg) schon ein 1-2er - aber im Tagesverlauf mit der Erwärmung wirds halt deutlich gefährlicher. Wenn man das mit einbezieht dann passt der 1-2er schon. Bis 10 oder 11:00 uhr dürfte es ziemlich sicher sein - je später der Nachmittag desto gefährlicher - und halt mit beachten - jeder Tag war jetzt etwas wärmer wie der Vortag - sprich grad in höheren Nordhängen haben an den Vortagen dort halt die Temperaturen nicht gereicht damit sich die Schneedecke setzen und stabilisieren konnte. Bleibt man derzeit aus den steilen Hängen fern bzw/und fährt vor allem schön früh wie es im Frühling ja Standard sein sollte - ist man schon sehr sicher unterweg. Halt auch aufpassen nirgends im Auslauf steiler Hänge zu fahren - grad ab Mittag können die auch mal von alleine abgehen.
Ist eigentlich Standard dass eben nur weil 5-6 Stunden pro TAg ein 3er wäre - die LWD beim 2er bleiben und auf den Tagesverlauf hinweisen. Man muss halt mitdenken und den ganzen Bericht lesen und nicht blind auf die Zahl schauen.
Ist eigentlich Standard dass eben nur weil 5-6 Stunden pro TAg ein 3er wäre - die LWD beim 2er bleiben und auf den Tagesverlauf hinweisen. Man muss halt mitdenken und den ganzen Bericht lesen und nicht blind auf die Zahl schauen.
- Kris
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Ist schon irgendwie finster tragisch:lanschi hat geschrieben:Passier ist das Unglück auf einem Lawinendamm (siehe letztes Foto):
http://tirol.orf.at/news/stories/2831685/
An der Flanke eines künstlichen Lawinendamms (in der an dieser Stelle ansonsten eher wenig steilen Talsohle) rollt eine Lawine ab, die einen Menschen unter sich begräbt ...
In Google Luftansicht:
https://www.google.at/maps/place/6580+S ... 10.2681786
Bild aus obig verlinktem ORF Artikel:
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
- extremecarver
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Was ich eher nicht verstehe - die fahren angeblich einzeln rein - aber dann löst einer die Lawine aus und 2 sterben. Normalerweise fährt man erst ein - wenn alle vor dir an einer relativ sicheren Stelle stehen (Monsterlawine mal ausgenommen - aber die gabs hier eh nicht). Entweder man ist sich eh sicher dass alles passt - und fährt ein wie man will - oder man ist es nicht - dann wartet man bis alle vor einem safe sind. Graubereiche gibts da wenige - ist ja nicht Aufstieg mit Riesen Gruppe wo man sagt 2-3 Leute wirds schon vertragen - aber queren wir das Hangstück nicht alle gleichzeitig. Und so lang ist der Hang ja erst recht nicht - da wartet man nicht lange. IMHO sind die eher einfach so reingefahren wie sie hinkamen - und das war halt etwas Abstand - aber nicht einzeln einfahren. Grad wenn da jemand bis unten in die Senke fährt - um dann langsam talwärts weiterzufahren - wird der ja so hoch wie irgendwie möglich verschüttet - und dazu hat er keine Chance wegzukommen (weil kein Gefälle).
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Lawinenlagebericht Tirol 17.3.17:
"In Tirol überwiegen inzwischen recht günstige Verhältnisse. Die Lawinengefahr ist im Norden gering, ansonsten oberhalb etwa 2200m mäßig, darunter gering. Im Tagesverlauf steigt die Gefahr dann unterhalb von etwa 2200m auf mäßig an. Einige Gefahrenstellen für den Wintersportler findet man unverändert noch in sehr steilen, bisher wenig verspurten Schattenhängen oberhalb etwa 2200m. Dort können Schneebrettlawinen v.a. noch durch große Belastung an schneearmen Stellen ausgelöst werden. Lawinen können dabei mittlere Größe erreichen.
Ab dem Nachmittag sollte dann zusätzlich auch in besonnten Hängen bis etwa in mittlere Höhenlagen hinauf auf die zunehmende Durchfeuchtung der Schneedecke geachtet werden. Aus extrem steilem Gelände können vereinzelt nasse Lockerschneelawinen abgehen bzw. von Wintersportlern ausgelöst werden.
- Das Frühjahr macht sich nun zunehmend bemerkbar. Tageszeitliche Erwärmung und Durchfeuchtung sowie nächtliche Ausstrahlung und Abkühlung der Schneedecke führen in besonnten Hängen zu einer fortschreitenden Stabilisierung. Allerdings verliert die Schneedecke durch den Wassereintrag in oberflächennahen Schichten etwas an Festigkeit. Das Hauptproblem besteht aber weiterhin in bodennahen Schwachschichten. Stabilitätstests zeigen, dass diese meist nur mehr durch große Belastung zu stören sind, Brüch sich jedoch unverändert gut fortpflanzen können. Betroffen sind derzeit v.a. Schattenhängen, vermehrt in den inneralpinen Regionen sowie in Zentralosttirol in einem Höhenband zwischen etwa 2200m und 2600m"
Die Stelle war weder extra besonnt, noch über 2200m (sondern knapp darunter).
"In Tirol überwiegen inzwischen recht günstige Verhältnisse. Die Lawinengefahr ist im Norden gering, ansonsten oberhalb etwa 2200m mäßig, darunter gering. Im Tagesverlauf steigt die Gefahr dann unterhalb von etwa 2200m auf mäßig an. Einige Gefahrenstellen für den Wintersportler findet man unverändert noch in sehr steilen, bisher wenig verspurten Schattenhängen oberhalb etwa 2200m. Dort können Schneebrettlawinen v.a. noch durch große Belastung an schneearmen Stellen ausgelöst werden. Lawinen können dabei mittlere Größe erreichen.
Ab dem Nachmittag sollte dann zusätzlich auch in besonnten Hängen bis etwa in mittlere Höhenlagen hinauf auf die zunehmende Durchfeuchtung der Schneedecke geachtet werden. Aus extrem steilem Gelände können vereinzelt nasse Lockerschneelawinen abgehen bzw. von Wintersportlern ausgelöst werden.
- Das Frühjahr macht sich nun zunehmend bemerkbar. Tageszeitliche Erwärmung und Durchfeuchtung sowie nächtliche Ausstrahlung und Abkühlung der Schneedecke führen in besonnten Hängen zu einer fortschreitenden Stabilisierung. Allerdings verliert die Schneedecke durch den Wassereintrag in oberflächennahen Schichten etwas an Festigkeit. Das Hauptproblem besteht aber weiterhin in bodennahen Schwachschichten. Stabilitätstests zeigen, dass diese meist nur mehr durch große Belastung zu stören sind, Brüch sich jedoch unverändert gut fortpflanzen können. Betroffen sind derzeit v.a. Schattenhängen, vermehrt in den inneralpinen Regionen sowie in Zentralosttirol in einem Höhenband zwischen etwa 2200m und 2600m"
Die Stelle war weder extra besonnt, noch über 2200m (sondern knapp darunter).
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
ja - etwas tiefer - aber somit im Prinzip halt noch fast im höchsten Gefahrenbereich:
"Betroffen sind derzeit v.a. Schattenhängen, vermehrt in den inneralpinen Regionen sowie in Zentralosttirol in einem Höhenband zwischen etwa 2200m und 2600m"
Inneralpin - Check, Schattenhang - Check - und halt nur ein bisserl tiefer. Was definitiv auffällt - fast alle der lawinen die hier im Thread aufscheinen - liegen an bodennahe Schwachschichten. Das ist hatl besonders fies - weil wenn man zuerst fährt merkt man wenig - aber wenns rutscht dann richtig. Je weiter oben eine Schwachschicht ist - desto leichter löst man die halt normalerweise aus und merkt es schneller an ähnlichen Hängen - und halt weniger gefährlich da geringere Schneemasse.
"Betroffen sind derzeit v.a. Schattenhängen, vermehrt in den inneralpinen Regionen sowie in Zentralosttirol in einem Höhenband zwischen etwa 2200m und 2600m"
Inneralpin - Check, Schattenhang - Check - und halt nur ein bisserl tiefer. Was definitiv auffällt - fast alle der lawinen die hier im Thread aufscheinen - liegen an bodennahe Schwachschichten. Das ist hatl besonders fies - weil wenn man zuerst fährt merkt man wenig - aber wenns rutscht dann richtig. Je weiter oben eine Schwachschicht ist - desto leichter löst man die halt normalerweise aus und merkt es schneller an ähnlichen Hängen - und halt weniger gefährlich da geringere Schneemasse.
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Ist aber auch ne klassische Geländefalle...lanschi hat geschrieben:Passier ist das Unglück auf einem Lawinendamm (siehe letztes Foto):
http://tirol.orf.at/news/stories/2831685/
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
http://lawinenwarndienst.blogspot.de/20 ... l.html?m=1
Wenn man sich die Unfallanalyse anschaut, lag meine Vermutung mit Geländefalle wohl leider richtig, die zwei Toten waren schon im Staubereich wenn ich es richtig lese, jetzt kann man natürlich fragen warum man sich dort sammelt,aber Fehler passieren halt
Wenn man sich die Unfallanalyse anschaut, lag meine Vermutung mit Geländefalle wohl leider richtig, die zwei Toten waren schon im Staubereich wenn ich es richtig lese, jetzt kann man natürlich fragen warum man sich dort sammelt,aber Fehler passieren halt
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Wenn du den thread hier gelesen hättest, hättest du den Link nicht gepostet
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Der Skiführer wird auf jeden Fall einiges zu erklären haben - und zwar wieso die da unten stehen geblieben sind. Gefährlicher gehts ja gar nicht - weil der der die Lawinen auslöste kam ja noch raus - sprich auch wenn das schlussendlich blöd war da runterzufahren - Einzeln runterfahren - nachdem alle zuvor an einem sicheren Punkt sind - und es wäre nichts passiert. Dass da ein Skiführer dabei war (ist zwar nicht gleichwertig mit Bergführer - aber eben Staatlicher Skilehrer mit Zusatzausbildung um Abseits Touren im nicht hochalpinen/vergletscherten Gelände führen zu dürfen) macht das schon irgendwie komisch.
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der innerlich die Tour schon abgehakt hatte und beim Feierabend war.
So wie es nach Google maps ausschaut befindet sich der Lawinendamm ja doch zum Ende der Tour hin, wahrscheinlich nochmal genüsslich den letzten "steilen" Hang nutzen und dann ab ins Tal, passieren wird uns an dem Ding sowieso nix... Tja da achtet man dann nicht mehr so genau drauf, wer sich wo hinstellt oder wie die Situation überhaupt ist.
Finde auch, dass es an Tragik schon kaum zu überbieten ist, genau hinter einer Lawinenverbauung derart verschüttet zu werden, dass direkt 2 Tote zu beklagen sind...
So wie es nach Google maps ausschaut befindet sich der Lawinendamm ja doch zum Ende der Tour hin, wahrscheinlich nochmal genüsslich den letzten "steilen" Hang nutzen und dann ab ins Tal, passieren wird uns an dem Ding sowieso nix... Tja da achtet man dann nicht mehr so genau drauf, wer sich wo hinstellt oder wie die Situation überhaupt ist.
Finde auch, dass es an Tragik schon kaum zu überbieten ist, genau hinter einer Lawinenverbauung derart verschüttet zu werden, dass direkt 2 Tote zu beklagen sind...
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Re: Lawinen und Bergunfälle 2016/2017
Arlbergkenner kennen diese Stelle sehr genau. Diese Saison sind da tausende Freerider schon runtergefahren bei der Ausfahrt aus dem hinteren Rendl...Schwung mitnehmen auf den Lawinendamm rauf, kurz auf dem Grad anhalten und dann Platz freimachen für die Nachfolgenden. Der nachfolgende Abhang des Lawinendamms ist normalerweise der schönste Teil für 3-4 ganz normale Schwünge, bevor man in die Steilstufe rechts der Stahllawinenschutzbauten sich langsam seinen Weg sucht. Auch ist er faktisch die gesamte Saison eine festgefahrene Piste. Deshalb ist es auch nicht ungewöhnlich, dass man dort sich sammelt....auch wenn ich irgendwie immer intuitiv weitergefahren bin, weil der Lawinendamm an sich irgendwie unangenehm mächtig hinter einem lauert.
Es ist schlicht tragisch und sollte uns mehrere Lehren sein:
1. die Freeride-Saison 2016/17 ist in den Alpen beendet, es sei denn, es gibt nochmals ordentliche Nachtfröste.
2. an dieser Stelle beim hinteren Rendl künftig möglichst rasch und mehr nach links ausfahren oder gleich die Spuren aus dem flachen Talboden oberhalb des Lawinendamms etwas höher, d.h. weiter links über die Natürliche Schulter / Wiesen ziehen und den Lawinendamm ganz meiden (bisher hatte ich immer mehr von der sonnenbeschienenen Auffahrtseite Respekt.)
3. beim Warten nach Steilhängen >40% grundsätzlich mehr Sicherheitsabstand halten.
4. wir müssen in den nächsten Wochen mit zahlreichen Pistensperrungen rechnen, weil einmal mehr die Gefahr von sich plötzlich auflösenden Ungewalzten Naturschnee-Pisten durch das eingelagerte "Altschneeproblem" bestehen bleibt (ich erinnere an den Abgang der geöffneten Skiroute Nr 87 letztes Jahr ins Steissbachtal auf die geöffnete Hauptpiste Nr.55; beide sind derzeit auch konsequenterweise gesperrt).
Da ich selbst heuer diese Stelle im hinteren Rendl knapp 10 mal völlig problemlos passiert und eher mit dem zu wenigen Schnee gekämpft hatte, bin ich sehr betroffen und meine Gedanken sind bei den Angehörigen und Mitfahrern dieser an sich wunderschönen Hintenrumabfahrt, die zweifelsfrei ganz andere, viel gefährlichere Abschnitte hat.
Es ist schlicht tragisch und sollte uns mehrere Lehren sein:
1. die Freeride-Saison 2016/17 ist in den Alpen beendet, es sei denn, es gibt nochmals ordentliche Nachtfröste.
2. an dieser Stelle beim hinteren Rendl künftig möglichst rasch und mehr nach links ausfahren oder gleich die Spuren aus dem flachen Talboden oberhalb des Lawinendamms etwas höher, d.h. weiter links über die Natürliche Schulter / Wiesen ziehen und den Lawinendamm ganz meiden (bisher hatte ich immer mehr von der sonnenbeschienenen Auffahrtseite Respekt.)
3. beim Warten nach Steilhängen >40% grundsätzlich mehr Sicherheitsabstand halten.
4. wir müssen in den nächsten Wochen mit zahlreichen Pistensperrungen rechnen, weil einmal mehr die Gefahr von sich plötzlich auflösenden Ungewalzten Naturschnee-Pisten durch das eingelagerte "Altschneeproblem" bestehen bleibt (ich erinnere an den Abgang der geöffneten Skiroute Nr 87 letztes Jahr ins Steissbachtal auf die geöffnete Hauptpiste Nr.55; beide sind derzeit auch konsequenterweise gesperrt).
Da ich selbst heuer diese Stelle im hinteren Rendl knapp 10 mal völlig problemlos passiert und eher mit dem zu wenigen Schnee gekämpft hatte, bin ich sehr betroffen und meine Gedanken sind bei den Angehörigen und Mitfahrern dieser an sich wunderschönen Hintenrumabfahrt, die zweifelsfrei ganz andere, viel gefährlichere Abschnitte hat.