Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
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Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Hab folgenden Artikel gerade auf Zeit Online über urbane Seilbahnen gesehen.
http://www.zeit.de/2017/29/stadtplanung ... on.link.sf
PS: der Facebook Teaser lautet: Seilbahnen sind der heiße S****ß unter den Hobby -Stadtplanern
http://www.zeit.de/2017/29/stadtplanung ... on.link.sf
PS: der Facebook Teaser lautet: Seilbahnen sind der heiße S****ß unter den Hobby -Stadtplanern
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Den ZEIT-Artikel empfinde ich als ein wenig schnöselig und unreflektiert.
So wie ichs in mehreren Artikeln/Filmen verstanden hab, kann eine Gondelbahn in bereits enorm verdichteten Stadtgebieten mit schwieriger Topographie (Gewässer, Höhenunterschiede), wo praktisch nix mehr an neuer Verkehrsinfrastuktur gebaut werden kann, die Verkehrssituation deutlich entspannen - oder wie in Rio die Alemao-Bahn Erschließung erst möglich machen.
So wie ichs in mehreren Artikeln/Filmen verstanden hab, kann eine Gondelbahn in bereits enorm verdichteten Stadtgebieten mit schwieriger Topographie (Gewässer, Höhenunterschiede), wo praktisch nix mehr an neuer Verkehrsinfrastuktur gebaut werden kann, die Verkehrssituation deutlich entspannen - oder wie in Rio die Alemao-Bahn Erschließung erst möglich machen.
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Servus!
Es ist halt einfach eine - auf den ersten Blick - attraktive Alternative zu den bisherigen Verkehrskonzepten. U-Bahn "nicht sichtbar - nicht prestigeträchtig"? Naja. Wohl weniger der Grund.
In München hat gerade der Bau der zweiten S-Bahn Stammstrecke durch die Stadt begonnen. Unter massivsten Protesten von Anwohnern und Geschäftsleuten. (Realistisch) geschätzte 10 Jahre Dreck, Staub und Lärm. Das Endergebnis nimmt jeder gern - aber die Baustelle will keiner. Erst recht nicht, wenn man das ganze in einer "bestehenden Stadt" nachrüsten will...
Eine Seilbahn ist im Vergleich dagegen leicht und schnell umsetzbar, daher für die Planer attraktiv.
Einziges Manko: Wer will schon, dass einem Nachher der Halbe Berufsverkehr auf den Teller schaut, wenn man auf seiner Dachterrasse frühstückt... Daher auch der Widerstand in mitteleuropäischen Städten mit vergleichsweise hohen Grundstückspreisen. Überspitzt formuliert: In einem Slum in Südamerika spielt das eher eine untergeordnete Rolle.
Schöne Grüße,
Jan
Es ist halt einfach eine - auf den ersten Blick - attraktive Alternative zu den bisherigen Verkehrskonzepten. U-Bahn "nicht sichtbar - nicht prestigeträchtig"? Naja. Wohl weniger der Grund.
In München hat gerade der Bau der zweiten S-Bahn Stammstrecke durch die Stadt begonnen. Unter massivsten Protesten von Anwohnern und Geschäftsleuten. (Realistisch) geschätzte 10 Jahre Dreck, Staub und Lärm. Das Endergebnis nimmt jeder gern - aber die Baustelle will keiner. Erst recht nicht, wenn man das ganze in einer "bestehenden Stadt" nachrüsten will...
Eine Seilbahn ist im Vergleich dagegen leicht und schnell umsetzbar, daher für die Planer attraktiv.
Einziges Manko: Wer will schon, dass einem Nachher der Halbe Berufsverkehr auf den Teller schaut, wenn man auf seiner Dachterrasse frühstückt... Daher auch der Widerstand in mitteleuropäischen Städten mit vergleichsweise hohen Grundstückspreisen. Überspitzt formuliert: In einem Slum in Südamerika spielt das eher eine untergeordnete Rolle.
Schöne Grüße,
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Denke, dass auch die Kapazität eine große Rolle spielt. Da wird es unmöglich für die Seilbahn mit anderen Verkehrsmitteln zu konkurrieren. Andererseits hat sie Vorteile bei Preis und Umsetzbarkeit, was aber vor allem außerhalb Europas interessant sein wird.
- Florian86
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Auch in der Süddeutschen gabs vor 1,5 Wochen einen Artikel dazu, den ich hier im Forum bisher noch nicht gefunden hab - falls doch: entschuldigt das Doppel-Posting. In diesem Artikel wird der Erfolg von Seilbahnen in Südamerika betont (Aufhebung der sozio-ökonomischen Trennung) und die Zurückhaltung in Europa etwas verurteilt. Verkehrsexperte Heiner Monheim:
"Wir brauchen 700 Seilbahnen in Deutschland, wenn wir wirklich eine Verkehrsentlastung erreichen wollen"
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Monheim
Mir scheint, dass er diese Meinung exklusiv vetritt. Damit tingelt er doch von Stadt zu Stadt.
Mir scheint, dass er diese Meinung exklusiv vetritt. Damit tingelt er doch von Stadt zu Stadt.
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Seilbahnen sind nicht die Lösung unserer Verkehrsprobleme. Sie können an manchen Stellen durchaus Sinn machen, aber nicht flächendeckend. Warum da jetzt drauf rumgeritten wird ist ganz klar, sie erscheinen auf den ersten Blick billig zu sein. Die Summen die die Schigebiete so investieren sind lächerlich im Vergleich zu dem was für den öffentlichen Verkehr ausgegeben wird. Was halt keiner sagt ist, dass es noch überhaupt keine entsprechenden Bahnen gibt, also auch keine Erfahrungen. Einen kleinen Vorgeschmack bietet die Zooseilbahn in Zürich. Obwohl das eigentlich eine harmlose Trasse ist, und die Schweiz sowohl Seilbahnen als auch dem ÖV aufgeschlossener gegenüber stehen, wird seit Jahren darum gestritten. Seilbahnen können in Städten weder so schnell noch so günstig wie in Urlaubsgebieten gebaut werden, zumindest meistens nicht.
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Die vermutlich wahrscheinlichste Antwort: Es wurden von interessierter Seite diverse sog. "Multiplikatoren" auf Firmenkosten zu einer Infoveranstaltung an einem selbstverständlich völlig unattraktiven Urlaubsort eingeladen und tun nun das, was von ihnen erwartet wird: Im Sinne der wirtschaftlichen Interessen positiv berichten ohne allzusehr das eigene Hirn einzuschalten.
Was Du selber richtig machst können andere nicht falsch machen
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Ist wirklich ein schwacher Artikel. Da werden aber gewaltig Äpfel mit Birnen verglichen !
Weder die Seilbahn über den Zürichsee noch den Rhein in Basel werden die Verkehrsprobleme lösen. Und es wäre mir auch nicht bekannt, dass dies jemals von den Initatoren und (Hobby-)Stadtplaner behauptet worden ist
Wie der Artikel immerhin richtig sagt handelt es sich um reine Vergnügungsbahnen.
Wenn man den Sinn oder Unsinn von Seilbahnen im ÖPNV analysieren möchte, dann wäre die geplante Zooseilbahn in Zürich sicher das bessere Beispiel gewesen.
Und bei der Bahn in London hätte man gerne erwähenn dürfen, dass die von den Stadtplanern als ÖPNV-Verbindung betrachtet wird, jedoch aufgrund der fehlenden Integration in den Verkehrsverbund das Ziel göttlich verfehlt wird.
Weder die Seilbahn über den Zürichsee noch den Rhein in Basel werden die Verkehrsprobleme lösen. Und es wäre mir auch nicht bekannt, dass dies jemals von den Initatoren und (Hobby-)Stadtplaner behauptet worden ist
Wie der Artikel immerhin richtig sagt handelt es sich um reine Vergnügungsbahnen.
Wenn man den Sinn oder Unsinn von Seilbahnen im ÖPNV analysieren möchte, dann wäre die geplante Zooseilbahn in Zürich sicher das bessere Beispiel gewesen.
Und bei der Bahn in London hätte man gerne erwähenn dürfen, dass die von den Stadtplanern als ÖPNV-Verbindung betrachtet wird, jedoch aufgrund der fehlenden Integration in den Verkehrsverbund das Ziel göttlich verfehlt wird.
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Wieso ist die in London nicht eingebunden? Sie endet am O2Center wo ein U-Bahnhof ist und mit dem gleichen Ticket benutzt werden kann? Morgens und Nachmittags ist sie gut durch Pendler genutzt.Auch wenn man nicht abstreiten kann, dass die Bahn natürlich auch einen Touristischen Aspekt hat, denke ich ist deine Aussage nicht ganz richtig. Vielleicht war es bei meinen doch mehreren Besuchen bei der Bahn immer ZUfall, dass die U-Bahn fast nebenan hält und die Pendler dies genutzt haben
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Seit wann ?Sie endet am O2Center wo ein U-Bahnhof ist und mit dem gleichen Ticket benutzt werden kann?
Man kann zwar die Seilbahnfahrt mit der Oyster-Card abbuchen. Aber es wird separat berechnet und nicht dem Daily-Cap angerechnet.
Aber es stimmt für Vielfahrer mit der Seilbahn gibt es tatsächlich einen Sondertarif. Aber da muss man pro Woche mindestens 5-Mal hin und her fahren, damit man von diesem Rabatt profitieren kann.
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Vor allem gibt es eigentlich keine Verbindung, wo die Seilbahn wirklich Zeit oder einen Umstieg spart - wenn man sich mal die Tube map anschaut. Zwischen Jubilee line und DLR kann man mit kürzerem Weg und schneller in Canning town umsteigen. Es lohnt sich höchstens, wenn das Ziel direkt an einer Seilbahnstation liegt, weil man zur tube/DLR auch noch ein Stück laufen muss...
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Es ist sicher so, dass aktuell einige unsinnige Seilbahnprojekte diskutiert werden. Ansonsten halte ich den Artikel aber für polemischen Unfug.
Zunächst einmal werden mit derartigen Projekten sicher keine Hobby-Stadtplaner beschäftigt, auch wenn die stadtplanerische Aufgabe in solchen Fällen weit weniger komplex ist als die ingenieurtechnische. Weiter werden Seilbahnen in erster Linie für solche Trassen diskutiert, auf denen Straßenbahnen und U-Bahnen problematisch sind - etwa bei großen Steigungen oder Flüssen bzw. Seen, die überwunden werden müssen. Seilbahnen und S-Bahnen stehen ohnehin nicht in Konkurrenz zueinander. Seilbahnen sind auf Grund ihrer geringen Geschwindigkeit nur für kurze Distanzen eine Option. S-Bahnen werden dagegen vor allem für solche Strecken eingesetzt, auf denen Straßenbahnen und U-Bahnen zu langsam sind.
Letztlich sieht niemand ernstzunehmendes Seilbahnen als Mittel zur Lösung städtischer Verkehrsprobleme an, sondern allenfalls als punktuelle Ergänzung dort, wo die lokalen Gegebenheiten Bus- oder Bahnverbindungen erschweren.
Zunächst einmal werden mit derartigen Projekten sicher keine Hobby-Stadtplaner beschäftigt, auch wenn die stadtplanerische Aufgabe in solchen Fällen weit weniger komplex ist als die ingenieurtechnische. Weiter werden Seilbahnen in erster Linie für solche Trassen diskutiert, auf denen Straßenbahnen und U-Bahnen problematisch sind - etwa bei großen Steigungen oder Flüssen bzw. Seen, die überwunden werden müssen. Seilbahnen und S-Bahnen stehen ohnehin nicht in Konkurrenz zueinander. Seilbahnen sind auf Grund ihrer geringen Geschwindigkeit nur für kurze Distanzen eine Option. S-Bahnen werden dagegen vor allem für solche Strecken eingesetzt, auf denen Straßenbahnen und U-Bahnen zu langsam sind.
Letztlich sieht niemand ernstzunehmendes Seilbahnen als Mittel zur Lösung städtischer Verkehrsprobleme an, sondern allenfalls als punktuelle Ergänzung dort, wo die lokalen Gegebenheiten Bus- oder Bahnverbindungen erschweren.
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Doch, das ist genau das Problem. Es gibt Leute die meinen man Seilbahnen sind die Lösung. Wir hatten da mal ein ganz verbissenes Exemplar hier im Forum. Aber wie du richtig gesagt hast ist das natürlich nicht der Fall.
Übrigens sind Seilbahnen auch keine Alternative zu U-Bahnen. Selbst die U-Bahn Nürnberg fährt in Spitzenzeiten mit ihren relativ kurzen Zügen Kapazitäten von über 6.000 Pers/h auf den schwächsten Abschnitten. In Berlin hat die U4 so wenig Kapazität, dass sie, nur was die Kapazität angeht, durch eine Seilbahn ersetzt werden könnte. Allerdings würde man sich deren Bau heute wohl auch gut überlegen.
Übrigens sind Seilbahnen auch keine Alternative zu U-Bahnen. Selbst die U-Bahn Nürnberg fährt in Spitzenzeiten mit ihren relativ kurzen Zügen Kapazitäten von über 6.000 Pers/h auf den schwächsten Abschnitten. In Berlin hat die U4 so wenig Kapazität, dass sie, nur was die Kapazität angeht, durch eine Seilbahn ersetzt werden könnte. Allerdings würde man sich deren Bau heute wohl auch gut überlegen.
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Deshalb schrieb ich "niemand ernstzunehmendes"Seilbahnjunkie hat geschrieben:Doch, das ist genau das Problem. Es gibt Leute die meinen man Seilbahnen sind die Lösung. Wir hatten da mal ein ganz verbissenes Exemplar hier im Forum.
Natürlich kann eine Seilbahn weder mit der Kapazität noch der Geschwindigkeit von U-Bahnen mithalten. Eine Alternative könnten sie aber dort sein, wo die Kapazität ausreicht und eine U-Bahn auf Grund natürlicher Hindernisse gar nicht umsetzbar ist, große Umwege nötig wären oder die Kosten infolge der besonderen Gegebenheiten zu hoch wären.Übrigens sind Seilbahnen auch keine Alternative zu U-Bahnen. Selbst die U-Bahn Nürnberg fährt in Spitzenzeiten mit ihren relativ kurzen Zügen Kapazitäten von über 6.000 Pers/h auf den schwächsten Abschnitten. In Berlin hat die U4 so wenig Kapazität, dass sie, nur was die Kapazität angeht, durch eine Seilbahn ersetzt werden könnte. Allerdings würde man sich deren Bau heute wohl auch gut überlegen.
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Absolut unbestritten.Letztlich sieht niemand ernstzunehmendes Seilbahnen als Mittel zur Lösung städtischer Verkehrsprobleme an, sondern allenfalls als punktuelle Ergänzung dort, wo die lokalen Gegebenheiten Bus- oder Bahnverbindungen erschweren.
Ok, die Gondelbahn in London ist eher unglücklich trassiert. Aber die Verkehrsplaner leben überhaupt nicht auf der rosaroten Wolke, wenn man sieht wie viel in die Modernisierung und Erweiterung der Underground gesteckt wird und zusätzlich auch noch ein S-Bahn Tunnel quer durch die Stadt gebaut wird.
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Wobei mir das Ding eher als Attraktion denn als ernsthafte Verkehrsalternative vorkommt. Oder täuscht mich das?TPD hat geschrieben:Ok, die Gondelbahn in London ist eher unglücklich trassiert. Aber die Verkehrsplaner leben überhaupt nicht auf der rosaroten Wolke, wenn man sieht wie viel in die Modernisierung und Erweiterung der Underground gesteckt wird und zusätzlich auch noch ein S-Bahn Tunnel quer durch die Stadt gebaut wird.
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Dummerweise wurde diese Attraktion mit Steuergelder, die für den ÖPNV vorgesehen waren, mitfinanziert...Wobei mir das Ding eher als Attraktion denn als ernsthafte Verkehrsalternative vorkommt. Oder täuscht mich das?
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
Richtig, es wurde nämlich auch immer als ÖPNV Projekt angepriesen. Wirklich sinnvoll als Verkehrsmittel ist die Bahn aber nur wenn in der Arena nebenan eine Veranstaltung zu Ende geht und alle Verkehrsmittel ausgelastet sind.
Ähnlich wie mit der Seilbahn ist es in London übrigens auch mit den Schiffen auf der Themse. Boris hat zwar großspurig eine Tubeline auf der Themse versprochen, das ist aber von der Realität weit entfernt. Anders als z.B. in Hamburg muss man nämlich extra zahlen wenn man sonst eine Monatskarte hat, genau wie bei der Seilbahn. Das geht ganz schön ins Geld wenn man das jeden Tag macht als Pendler.
In Hamburg sieht man natürlich das Problem das entstehen kann. Fähren sind beliebt bei Touristen und dementsprechend voll. Die Leute fahren einfach zum Spass. Die Gefahr besteht auch bei Seilbahnen. In Innsbruck versucht man da den Spagat zu schaffen, die Hungerburgbahn ist nur in Jahreskarten enthalten.
Ähnlich wie mit der Seilbahn ist es in London übrigens auch mit den Schiffen auf der Themse. Boris hat zwar großspurig eine Tubeline auf der Themse versprochen, das ist aber von der Realität weit entfernt. Anders als z.B. in Hamburg muss man nämlich extra zahlen wenn man sonst eine Monatskarte hat, genau wie bei der Seilbahn. Das geht ganz schön ins Geld wenn man das jeden Tag macht als Pendler.
In Hamburg sieht man natürlich das Problem das entstehen kann. Fähren sind beliebt bei Touristen und dementsprechend voll. Die Leute fahren einfach zum Spass. Die Gefahr besteht auch bei Seilbahnen. In Innsbruck versucht man da den Spagat zu schaffen, die Hungerburgbahn ist nur in Jahreskarten enthalten.
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Re: Warum wollen so viele Städte plötzlich eine Seilbahn?
"Funfact": An der Station hängt sogar eine Förderplakette der Europäischen UnionTPD hat geschrieben:Dummerweise wurde diese Attraktion mit Steuergelder, die für den ÖPNV vorgesehen waren, mitfinanziert...Wobei mir das Ding eher als Attraktion denn als ernsthafte Verkehrsalternative vorkommt. Oder täuscht mich das?
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