Tourismus verzweifelt an Personalmangel

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biofleisch
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von biofleisch »

stefan1893 hat geschrieben: 09.04.2018 - 09:37 Als Hotelfachmann ist meine Einschätzung klar - den Job will einfach keiner mehr machen.
[...] die Beschäftigung auch viel weniger honoriert, weder von Gästen noch von der Chefetage. [...]
Ein Grund für diese Entwicklung ist eben ganz klar der Fachkräftemangel.
Äh, blöde Frage wie kommst du jetzt auf Fachkräftemangel?
Die Analyse ist doch ganz einfach und man sollte ganz andere Worte verwenden. z.b. Unterbezahlung, Bezahlungsmangel oder schlicht Ausbeutung!

Wer nicht ordentlich bezahlt, bekommt halt kein Personal - schließlich wird uns ja immer etwas vom Markt - auch Arbeitsmarkt erzählt!
Warum sollte ein Arbeitnehmer einen schlecht bezahlten Job machen, wenn es besser bezahlte Jobs gibt? Aus "Liebe" zur Arbeit? Weil man gerne unterbezahlt ist?

Es ist absolut offensichtlich, warum genannte Branchen Probleme haben Personal zu bekommen.
drowning in fakenews?

stefan1893
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von stefan1893 »

biofleisch hat geschrieben: 09.04.2018 - 11:24
stefan1893 hat geschrieben: 09.04.2018 - 09:37 Als Hotelfachmann ist meine Einschätzung klar - den Job will einfach keiner mehr machen.
[...] die Beschäftigung auch viel weniger honoriert, weder von Gästen noch von der Chefetage. [...]
Ein Grund für diese Entwicklung ist eben ganz klar der Fachkräftemangel.
Äh, blöde Frage wie kommst du jetzt auf Fachkräftemangel?
Die Analyse ist doch ganz einfach und man sollte ganz andere Worte verwenden. z.b. Unterbezahlung, Bezahlungsmangel oder schlicht Ausbeutung!

Wer nicht ordentlich bezahlt, bekommt halt kein Personal - schließlich wird uns ja immer etwas vom Markt - auch Arbeitsmarkt erzählt!
Warum sollte ein Arbeitnehmer einen schlecht bezahlten Job machen, wenn es besser bezahlte Jobs gibt? Aus "Liebe" zur Arbeit? Weil man gerne unterbezahlt ist?

Es ist absolut offensichtlich, warum genannte Branchen Probleme haben Personal zu bekommen.
Mangelhafte Bezahlung ist ja auch ein Grund für Fachkräftemangel, das habe ich ja gar nirgends bestritten.
An der Bezahlung wird sich aber nie irgendwas Grundlegendes ändern, das gibt der Markt einfach nicht her.
Es muss sich etwas Grundlegendes ändern in der Wertschätzung der Konsumenten im Dienstleistungssektor.
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ski-chrigel
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von ski-chrigel »

Wieso sollt sich daran nichts ändern? Wenn immer mehr Wirte gezwungen werden, höhere Löhne zu zahlen, um überhaupt noch Personal zu finden, werden die Preise auf breiter Front steigen, was auch durchaus richtig wäre. Dem sagt man doch Marktwirtschaft?
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Petz
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von Petz »

Ich persönlich versuche im Gastgewerbe die Niedrigstlöhne dadurch etwas zu kompensieren das ich speziell dann wenn ich von ausländischen Arbeitskräften bedient werde ein großzügigeres Trinkgeld zu geben; davon hat das Personal dann wirklich was und nicht ein eventuell geldgieriger Chef... ;D
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von jo26861 »

die fetten Hoteleigner haben ganz andere Einsparungsquellen :mrgreen:

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Pancho
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von Pancho »

Petz hat geschrieben: 09.04.2018 - 18:41 Ich persönlich versuche im Gastgewerbe die Niedrigstlöhne dadurch etwas zu kompensieren das ich speziell dann wenn ich von ausländischen Arbeitskräften bedient werde ein großzügigeres Trinkgeld zu geben; davon hat das Personal dann wirklich was und nicht ein eventuell geldgieriger Chef... ;D
Einerseits eine gute Idee, auf der anderen Seite ist das ja gerade das Kalkül und wird dadurch unterstützt & was ist mit den Leuten im Hintergrund, ohne Zugang zu direkten Trinkgeldern?
Zuletzt geändert von Pancho am 10.04.2018 - 08:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von Pancho »

jo26861 hat geschrieben: 09.04.2018 - 20:42 die fetten Hoteleigner haben ganz andere Einsparungsquellen :mrgreen:
Es leben die Klischees...
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jo26861
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von jo26861 »

ja...

ich sehe da einen Tsunami auf uns zu rollen wenn ich die Schweizer Hotelpreise anschaue. Die müssen ihre Preise um 50% unterhalb der Schmerzgrenze senken um überhaupt nur irgendwelche Umsätze zu generieren.

und das in einem Land, indem eine Migros-Verkäuferin mehr verdient, wie in Deutschland ein Stationsarzt im Krankenhaus.
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von br403 »

jo26861 hat geschrieben: 09.04.2018 - 10:44
ist nicht nur bei den Köchen so...
mir fallen da viele Berufe ein, die für die Gesellschaft essentiell sind und nicht mehr gemacht werden wollen: Pfleger , Elektriker, Bäcker, Metzger, Heizungsbauer ,KFZ Mechatroniker, Krankenhaus, Maurer, Maler, Kindergärtnerin , Lehrer etc. etc. etc.

will doch jeder Millionär sein, und die anderen oder Geld, für sich arbeiten lassen....
Frag mal heute einen Jugendlichen / eine Jugendliche nach dem Traumberuf: Youtuber. Einige verdienen da mehr Geld als wir hier...

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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von Rennstier »

br403 hat geschrieben: 10.04.2018 - 10:31
jo26861 hat geschrieben: 09.04.2018 - 10:44
ist nicht nur bei den Köchen so...
mir fallen da viele Berufe ein, die für die Gesellschaft essentiell sind und nicht mehr gemacht werden wollen: Pfleger , Elektriker, Bäcker, Metzger, Heizungsbauer ,KFZ Mechatroniker, Krankenhaus, Maurer, Maler, Kindergärtnerin , Lehrer etc. etc. etc.

will doch jeder Millionär sein, und die anderen oder Geld, für sich arbeiten lassen....
Frag mal heute einen Jugendlichen / eine Jugendliche nach dem Traumberuf: Youtuber. Einige verdienen da mehr Geld als wir hier...
Warum auch nicht? Man kann kreativ sein und Spaß dabei haben, warum nicht? Vor dem Internet wollte doch auch bestimmt jeder reich und berühmt werden bei minimalem Aufwand. Dass das nur bei einem kleinen Teil funktioniert ist auch nicht tragisch, der Einstieg ist nicht teuer und man kann es neben dem Studium/der Ausbildung/der Schule machen. Und wenn es kein großer Erfolg wird hat man immer noch ein schönes Hobby, ich sehe da jetzt kein großes Problem drin.
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von br403 »

Ich auch nicht, wollte nur hinweisen das sich eben Berufswünsche geändert haben. Jeder will heute was mit Computer und Medien machen...ist ja auch ok. Deshalb müssen die oben aufgeführten Berufe eben sich was besonderes einfallen lassen um Nachwuchs zu gewinnen.
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Petz
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von Petz »

Pancho hat geschrieben: 10.04.2018 - 08:20 Einerseits eine gute Idee, auf der anderen Seite ist das ja gerade das Kalkül und wird dadurch unterstützt & was ist mit den Leuten im Hintergrund, ohne Zugang zu direkten Trinkgeldern?
Klar, aber da kann man nur hoffen das die Trinkgelder in eine Sammelkasse kommen von der dann jeder Mitarbeiter was hat - einige Betriebe machen das jedenfalls so.
br403 hat geschrieben: 10.04.2018 - 14:55Deshalb müssen die oben aufgeführten Berufe eben sich was besonderes einfallen lassen um Nachwuchs zu gewinnen.
Das würde man eigentlich auch als Marktwirtschaft bezeichnen nur wollen gerade einige Verfechter derselbigen das dann nicht wahrhaben wenn sie mal zur Abwechslung auf der anderen Seite der Medaille stehen... ;D
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von Ski-Larry »

Petz hat geschrieben: 10.04.2018 - 18:32 Klar, aber da kann man nur hoffen das die Trinkgelder in eine Sammelkasse kommen von der dann jeder Mitarbeiter was hat - einige Betriebe machen das jedenfalls so.
Ja stimmt, aber sie verstoßen damit gegen geltendes Recht....(zumindest in D)

Ein Trinkgeld ist eine persönliche Zuwendung für guten Service und derjenige der sie bekommt, darf nicht zum Teilen gezwungen werden.
(so sieht das trockene Recht das zumindest)

Der Service bekommt das Trinkgeld, er bekommt aber auch den Ärger ab, wenn z.B. die Küche Mist baut....

Es gibt oft eine gemeinsame "Trinkgeldkasse" (als Sparschwein auf der Rezeption) für alle, aber da wird halt auch weniger reingeworfen.
stefan1893
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von stefan1893 »

ski-chrigel hat geschrieben: 09.04.2018 - 15:21 Wieso sollt sich daran nichts ändern? Wenn immer mehr Wirte gezwungen werden, höhere Löhne zu zahlen, um überhaupt noch Personal zu finden, werden die Preise auf breiter Front steigen, was auch durchaus richtig wäre. Dem sagt man doch Marktwirtschaft?
Im touristischen Bereich ist der Preiskampf extrem, es kann sich schlichtweg kein Wirt so ohne weiteres erlauben, die Preise anzuheben. Die Konsumenten müssen bereit sein, für guten Service eben auch tiefer in die Tasche zu greifen. Würdest du ohne nachzudenken, einfach mal 10-15 € mehr am Tag für deine Übernachtungen ausgeben? Eher nicht.
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von ski-chrigel »

Doch, wegen 10-15EUR mache ich jedenfalls keinen Aufstand. Aus meiner Schweizer Sicht sind die Preise in den österreichischen Gaststätten vielerorts zu niedrig, was sich letztendlich eben in den tiefen Löhnen widerspiegelt. Wir staunen immer wieder, wie günstig das in AT ist und umgekehrt wird hier im Forum ja oft über zu hohe Restaurationspreise in der Schweiz gejammert. Dieser Umstand ist nicht nur dem Wechselkurs geschuldet.
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von snowstyle »

ski-chrigel hat geschrieben: 11.04.2018 - 23:47 Doch, wegen 10-15EUR mache ich jedenfalls keinen Aufstand. Aus meiner Schweizer Sicht sind die Preise in den österreichischen Gaststätten vielerorts zu niedrig, was sich letztendlich eben in den tiefen Löhnen widerspiegelt. Wir staunen immer wieder, wie günstig das in AT ist und umgekehrt wird hier im Forum ja oft über zu hohe Restaurationspreise in der Schweiz gejammert. Dieser Umstand ist nicht nur dem Wechselkurs geschuldet.
Das es in AT zu günstig ist, ist aber eine sehr private Einschätzung :biggrin: Da wirst nicht viele finden, die Dir da zustimmen.
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von ski-chrigel »

Im extrem preissensiblen Alpinforum nicht, das stimmt, aber in meinem Schweizer Umfeld sagt das eigentlich fast jeder. Und nicht zuletzt eben drum pilgern ja massenweise Schweizer nach Österreich (inkl. mir im Herbst, Vorwinter und Frühling).
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von Petz »

snowstyle hat geschrieben: 12.04.2018 - 11:02Da wirst nicht viele finden, die Dir da zustimmen.
Unter denjenigen die auch ein ausgeprägteres soziales Denkschema besitzen schon denn denen ist klar das ein Arbeitgeber nur dann vernünftige Löhne zahlen kann wenn auch die Einnahmenseite stimmt.
Wenn ich allerdings als Unternehmer finanziell durchgehend am Rand des Abgrundes entlangschlittere sollte ich mir gründlich überlegen ob es wirklich Sinn macht so weiterarbeiten weil die psychische Belastung durch Dauerstreß auch nachhaltig auf Kosten der eigenen Lebensqualität und Gesundheit geht. Und viel lieber nähme ich schlimmstenfalls am Ort den unbegründeten Ruf eines Versagers in Kauf als mich selbst völlig aufzukrauten.. :rolleyes:
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von jo26861 »

https://kurier.at/wirtschaft/bis-zu-700 ... 41.365.025

da gibts nicht viele die die Preise festlegen können. Die Leader der Branche wie das Stock in Finkenberg können natürlich eine Teamlodge hinstellen und bekommen auch die creme de la creme der Arbeitnehmer. der Rest muss sich halt mit Ryan Air Konditionen zufrieden geben.
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von Petz »

Kein Wunder wenn das Angebot zu groß ist - das mussten gerade in letzter Zeit auch die Milchbauern lernen...
Aber wer zuerst nach Abschaffung der Milchquoten bettelte sollte sich später über deren marktwirtschaftliche Folgen auch gefälligst nicht beschweren und in der Gastronomie muß und wird die deutliche Marktbereinigung ebenfalls kommen.
Mehr zu investieren als sicher refinanzierbar ist würde ich bei einer Insolvenz eigentlich als vorsätzliche Krida werten und das sollte auch dementsprechend strafrechtlich geahndet werden :!:
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von Chlosterdörfler »

In Wien zu viel Fachpersonal im Westen zu wenig.

Link: https://derstandard.at/2000080511155/Vi ... dem-suchen
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1) Ein Gastwirt ist nur dann ein Gastwirt, wenn er selbst in der Küche steht oder gestanden ist. Pseudo- Restaurant/ Hotel-"pächter" besitzer sind keine Gastwirte (weil es cool ist).
2) Die Bezahlung für hochgradig qualifizierte und meist passioniert Spezialisten (= Köche) ist nachgerade lächerlich - insbesondere im Hinblick auf deren Gesamtbelastung.
3) Jeder Koch ist automatisch ein Manager - er hat ja auch das Kühlhaus zu organisieren - und dort ver"modert" das meiste Geld. Dazu hat er die Personalverantwortung in und um die Küche (das beinhaltet auch das Spülen) sowie Wareneinkauf und Speisekarte.
4) Er muss ständig up2date sein, was food- trends betrifft und wissen, was die Leute über die Standards hinaus gern sehen würden.
5) Es gibt Koch- aber keine Kellnershows

Die saisonale Betriebe werden sich je nach Region und Ruf noch etwas einfallen lassen müssen wie sie an geeignetes Personal kommen.
Wer Träume hat der lebt noch.
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von Petz »

Chlosterdörfler hat geschrieben: 29.05.2018 - 18:39 2) Die Bezahlung für hochgradig qualifizierte und meist passioniert Spezialisten (= Köche) ist nachgerade lächerlich - insbesondere im Hinblick auf deren Gesamtbelastung.
3) Jeder Koch ist automatisch ein Manager - er hat ja auch das Kühlhaus zu organisieren - und dort ver"modert" das meiste Geld. Dazu hat er die Personalverantwortung in und um die Küche (das beinhaltet auch das Spülen) sowie Wareneinkauf und Speisekarte.
Zu Punkt 2 hundertprozentige Zustimmung... :!:
Zu Punkt 3 muß noch erwähnt werden das der Küchenchef aufgrund seiner "Managementfunktion" in erster Linie die Folgen des Personalmangels selber ausbaden muß weil er natürlich auch erste Anlaufstelle für Gästebeschwerden wegen z. B. zu langer Wartezeiten auf´s Futter ist; es hat sich gleich mal "ausgemanagt" wenn zu einer ohnehin schon auf´s äußersten beschränkten Personalbesetzung dann noch Krankenstände etc. dazukommen und diese Arbeitsbedingungen sind ja nicht gerade solche die der Gesundheit noch besonders zuträglich wären... :rolleyes:
Das führt unter anderem dazu das die Verwendung von Convinienceprodukten rasant ansteigt weil zur Verwendung derer kein ausgebildetes Personal vonnöten ist und zumindest eine gleichbleibende Qualität gewährleistet ist auch wenn das manche nicht gerne hören... ;D
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von Rennstier »

Chlosterdörfler hat geschrieben: 29.05.2018 - 18:39 In Wien zu viel Fachpersonal im Westen zu wenig.

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1) Ein Gastwirt ist nur dann ein Gastwirt, wenn er selbst in der Küche steht oder gestanden ist. Pseudo- Restaurant/ Hotel-"pächter" besitzer sind keine Gastwirte (weil es cool ist).
2) Die Bezahlung für hochgradig qualifizierte und meist passioniert Spezialisten (= Köche) ist nachgerade lächerlich - insbesondere im Hinblick auf deren Gesamtbelastung.
3) Jeder Koch ist automatisch ein Manager - er hat ja auch das Kühlhaus zu organisieren - und dort ver"modert" das meiste Geld. Dazu hat er die Personalverantwortung in und um die Küche (das beinhaltet auch das Spülen) sowie Wareneinkauf und Speisekarte.
4) Er muss ständig up2date sein, was food- trends betrifft und wissen, was die Leute über die Standards hinaus gern sehen würden.
5) Es gibt Koch- aber keine Kellnershows

Die saisonale Betriebe werden sich je nach Region und Ruf noch etwas einfallen lassen müssen wie sie an geeignetes Personal kommen.
Ich hab letztens auf Youtube ne Fernsehsendung von vor 1-2 Jahren gesehen, da ging es um Convenience Food in der Gastronomie. Wenn man will kann man ganze Menüs fertig eingeschweißt kaufen, die müssen dann nur noch aufgewärmt werden. Das kann dann auch eine Hilfskraft machen und der Koch wird wegrationalisiert bzw. die Stelle muss nicht mehr besetzt werden. Würde auch fast niemandem auffallen. Und ganz ehrlich, wenn man hier in ne Gaststätte geht, wieviel % des Essens ist noch selbstgemacht? Ich würde behaupten, dass die Beilagen zu 90% aus der Tüte kommen und die Schnitzel und ähnliches auch oft genug aus der Plastiktüte tiefgefroren. In Sölden an den Gletscher"restaurants" wird ja noch nicht mal mehr ein Geheimnis drum gemacht, da werden vor den Augen der Gäste die Pommes und die Schnitzel aus der Tüte in die Friteuse gekippt und sind dann nach 5 Minuten fertig, das sind auch keine Köche, die da arbeiten. Hat den Vorteil, dass TK-Ware so gut wie nicht ablaufen kann und dass die Löhne fürs Personal gedrückt werden können (nur noch osteuropäische Hilfskräfte).
Edit: Hier der Link zum Video, generell sind die Dokus vom NDR echt gut (45 Minuten, 7 Tage.. u.s.w.)
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von Ram-Brand »

Naja. Pommes ist jetzt ein schlechtes Beispiel.
Das ist denk ich in fast jedem Restaurant TK Ware.
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Re: Tourismus verzweifelt an Personalmangel

Beitrag von j-d-s »

Rennstier hat geschrieben: 31.05.2018 - 17:30
Chlosterdörfler hat geschrieben: 29.05.2018 - 18:39 In Wien zu viel Fachpersonal im Westen zu wenig.

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1) Ein Gastwirt ist nur dann ein Gastwirt, wenn er selbst in der Küche steht oder gestanden ist. Pseudo- Restaurant/ Hotel-"pächter" besitzer sind keine Gastwirte (weil es cool ist).
2) Die Bezahlung für hochgradig qualifizierte und meist passioniert Spezialisten (= Köche) ist nachgerade lächerlich - insbesondere im Hinblick auf deren Gesamtbelastung.
3) Jeder Koch ist automatisch ein Manager - er hat ja auch das Kühlhaus zu organisieren - und dort ver"modert" das meiste Geld. Dazu hat er die Personalverantwortung in und um die Küche (das beinhaltet auch das Spülen) sowie Wareneinkauf und Speisekarte.
4) Er muss ständig up2date sein, was food- trends betrifft und wissen, was die Leute über die Standards hinaus gern sehen würden.
5) Es gibt Koch- aber keine Kellnershows

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Ich hab letztens auf Youtube ne Fernsehsendung von vor 1-2 Jahren gesehen, da ging es um Convenience Food in der Gastronomie. Wenn man will kann man ganze Menüs fertig eingeschweißt kaufen, die müssen dann nur noch aufgewärmt werden. Das kann dann auch eine Hilfskraft machen und der Koch wird wegrationalisiert bzw. die Stelle muss nicht mehr besetzt werden. Würde auch fast niemandem auffallen. Und ganz ehrlich, wenn man hier in ne Gaststätte geht, wieviel % des Essens ist noch selbstgemacht? Ich würde behaupten, dass die Beilagen zu 90% aus der Tüte kommen und die Schnitzel und ähnliches auch oft genug aus der Plastiktüte tiefgefroren. In Sölden an den Gletscher"restaurants" wird ja noch nicht mal mehr ein Geheimnis drum gemacht, da werden vor den Augen der Gäste die Pommes und die Schnitzel aus der Tüte in die Friteuse gekippt und sind dann nach 5 Minuten fertig, das sind auch keine Köche, die da arbeiten. Hat den Vorteil, dass TK-Ware so gut wie nicht ablaufen kann und dass die Löhne fürs Personal gedrückt werden können (nur noch osteuropäische Hilfskräfte).
Edit: Hier der Link zum Video, generell sind die Dokus vom NDR echt gut (45 Minuten, 7 Tage.. u.s.w.)
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Da finde ich das aber auch genau richtig. Denn frisches Essen von richtigen Köchen würde ja ein Vermögen kosten, da kommen dann solche Preise wie in Frankreich zustande.

Niemand muss beim Skifahren Gourmet-Essen, dafür gibts genug teure Restaurants. In Skihütten hat es nahrhaftes Essen zu einem vernünftigen Preis zu geben - da geht dann eben nichts über Tiefkühlware.

Du musst auch mal an die Leute denken, die eben nicht 30 Euro für ne Mahlzeit ausgeben können oder wollen.

[Ich fall da raus, ich will ja nichtmal 10 Euro zahlen - deswegen meide ich Restaurants und Skihütten auch weitgehend. Viel zu teuer, reine Zeitverschwendung, und Getränke sind eh völliger Wucher. Außerdem zahle ich ja sowieso niemals Trinkgeld - wobei ich auch extrem selten überhaupt Kunde bin wo andere Trinkgeld zahlen - denn das sind eben meistens Dinge, die sowieso Geldverschwendung sind.]

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