"Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

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ski-chrigel
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von ski-chrigel »

Fab hat geschrieben: 07.02.2018 - 21:58 Soviel ich gehört habe wird auch in Kindergarten u. Schule der Dialekt nicht ausgetrieben - so wie es in meiner Kindheit war.
Da irrst Du leider. In der Schule wird ab der ersten Klasse konsequent Hochdeutsch gesprochen. Sogar im Basteln (heisst heute TG für Technisches Gestalten) und Turnen etc. Und auch im Kindergarten gibt es schon Teile in Hochdeutsch. PS: Mein Sohn geht in Nidwalden in die Schule, also der tiefsten Urschweiz und nicht irgendwie in Grenzhähe. Das hat zur Folge, dass die Kinder schon eigenartige Verhaltensweisen annehmen: Meinem höre ich oft zu, wenn er beim Solo-Legospielen Hochdeutsch spricht, also seinen Legomännchen die Hochdeutsche Sprache verleiht. Und gewisse Schweizer Wörter gehen ihnen auch abhanden: So sagt er immer wieder „i muess no arbeite“ statt „i muess no schaffe“. Ich finde diese Entwicklung sehr bedauerlich.

Leider sind auch im TV „fast 100%“ Schweizerdeutsch nicht wirklich richtig, aber doch immerhin noch ein grosser Teil.
Ich hab von Bekannten aus der Schweiz schon noch gehört, dass sie in der Schule Hochdeutsch sprechen mussten, die haben auch erst vor 2-3 Jahren ihr Matura gemacht.
Richtig, das war und ist immer noch so. Ich habe die Matura vor 25 Jahren gemacht, alles auf Hochdeutsch. Und heute genau so.
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Finsteraarhorn
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von Finsteraarhorn »

Fab hat geschrieben: 07.02.2018 - 19:57 Kannst du mit dem wort "zerreden" was anfangen?
Ja kann ich. War nicht meine Absicht.
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Romantica48
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von Romantica48 »

@flamesoldier , wurzelsepp.fab,Tiob:

Da bin ich ganz Eurer Meinung; hatte ich ja weiter oben auch schon angedeutet.
Meine Favoriten:

gesamte Schweiz - insbes. Ober-und Unterwallis (Turtmanntal,Saastal,Mattertal,Goms,Aletschgebiet); Luganer See/Tessin; Thuner+Brienzer See/Berner Oberland; Genfer See; Ostschweiz/Taminatal,Walensee; Klosters/Serneus/Heinzenberg/Graubünden; rund um den Vierwaldstätter See

Deutsche Alpen - Lengries/Jachenau; Anger/Berchtesgadener Land; Ruhpolding; Tegernsee/Schliersee/Spitzingsee

Deutsche Mittelgebirge; insbes. Taunus,Odenwald,Spessart,Eifel,Westerwald,Schwarzwald
Rheintal und Nebenflüsse wie Lahn,Mosel,Ahr,Nahe
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Fab
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von Fab »

Lieber Chrigel,

hab ja bewusst "nicht ausgetrieben" geschrieben und keineswegs das Dialekt zu 100% im Kindergarten angwandt wird.
Wär auch Unsinn. Dient ja auch der Vorbereitung zur Schule.
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von danimaniac »

flamesoldier hat geschrieben: 07.02.2018 - 22:19 Die einzigen, die hierzulande vielleicht etwas aus der Reihe tanzen sind Franken, Bayern und Schwaben :D
Da lege ich Veto ein: ich komme aus dem Ruhrgebiet und habe inzwischen jeweils sieben /acht Jahre erst in Kiel, dann bei Freiburg gewohnt.
Während in Kiel jeder sein Hochdeutsch etwas "würzt", die Farbe der Sprache einfach etwas breiter ist, (hass du Feuäh) hat hier unten jedes Dorf seine sprachlichen Eigenarten die sehr gepflegt werden. Gerade zur Zeit mit der alemannisschen Fasnet wird das natürlich extrem zur Schau gestellt. Auch im niederrheinischen ist man eher stolz auf seinen Dialekt.

Was aber stimmt: die Unfähigkeit Hochdeutsch zu sprechen wird oft (und tue ich selber auch mal) mit mangelnder Intelligenz oder Bildung gleichgesetzt. Was natürlich vorverurteilender Unsinn ist.
wird mal wieder Zeit für ein Snowboard-Abenteuer in Skandinavien...
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ski-chrigel
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von ski-chrigel »

@Fab: Deine Ausdrucksweise hörte sich für mich so an, als würdest Du meinen, dass das Schweizerdeutsch in Kindergarten und Schule noch einen hohen Stellenwert habe. Dem ist aber wie geschrieben leider alles andere als so. Im Gegenteil. Für mich ist es bereits eine Form von „austreiben“, wenn die Kinder nicht mal im Turnunterricht so sprechen dürfen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.
Offenbar habe ich Dich missverstanden. Vermutlich hatte ich doch noch zu wenig Hochdeutsch in der Schule :)
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tafaas
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von tafaas »

ski-chrigel hat geschrieben: 07.02.2018 - 22:36 Das hat zur Folge, dass die Kinder schon eigenartige Verhaltensweisen annehmen: Meinem höre ich oft zu, wenn er beim Solo-Legospielen Hochdeutsch spricht, also seinen Legomännchen die Hochdeutsche Sprache verleiht.
i wo, das haben wir als Kinder auch gemacht, wirkt halt einfach "erwachsener". :biggrin:
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Mt. Cervino
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von Mt. Cervino »

Wobei man das "Hochdeutsch" in der Schweiz relativieren muss 😉.
Ich kenne fast keinen Schweizer der wirklich richtiges Hochdeutsch spricht. In den letzten 10 Jahren sind mir vielleicht 5 Schweizer begegnet, bei denen man nicht in den ersten 5 Minuten beim Sprechen bemerkt hat, dass sie aus der Schweiz kommen.

Im Vergleich zum reinen hochdeutsch wird ja in der Schweiz „Hochdeutsch“ immer mit (mehr oder weniger) Akzent bzw. schweiztypischer Betonung gesprochen. Weiterhin werde oft Zeiten verwendet, die in DE eher ungebräuchlich sind und die das Schweizer hochdeutsch etwas sperrig wirken lassen. Und schließlich werden auch Satzstellungen und Redewendungen verwendet, die im Vergleich zum reinen Hochdeutsch jeden Schweizer sehr einfach erkennbar machen.
Aber das ist ja alles kein Problem. Das Bemühen um die Sprache ist wichtig und ich finde, dass eigenen Dialekte und Akzente im Sinne der Sprach- und Kulturvielfalt wichtig sind und erhalten bleiben sollten.
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von flamesoldier »

danimaniac hat geschrieben: 08.02.2018 - 06:44
flamesoldier hat geschrieben: 07.02.2018 - 22:19 Die einzigen, die hierzulande vielleicht etwas aus der Reihe tanzen sind Franken, Bayern und Schwaben :D
Da lege ich Veto ein: ich komme aus dem Ruhrgebiet und habe inzwischen jeweils sieben /acht Jahre erst in Kiel, dann bei Freiburg gewohnt.
Während in Kiel jeder sein Hochdeutsch etwas "würzt", die Farbe der Sprache einfach etwas breiter ist, (hass du Feuäh) hat hier unten jedes Dorf seine sprachlichen Eigenarten die sehr gepflegt werden. Gerade zur Zeit mit der alemannisschen Fasnet wird das natürlich extrem zur Schau gestellt. Auch im niederrheinischen ist man eher stolz auf seinen Dialekt.

Was aber stimmt: die Unfähigkeit Hochdeutsch zu sprechen wird oft (und tue ich selber auch mal) mit mangelnder Intelligenz oder Bildung gleichgesetzt. Was natürlich vorverurteilender Unsinn ist.
Ich komme ja selbst vom Niederrhein und das narrische Treiben kenne ich zu gut ;) Aber die Leute können eben auch richtiges Hochdeutsch, wenn sie wollen. Zur fünften Jahreszeit ist Hochdeutsch nur eben eher eine Fremdsprache ;)
45 Skitage in der Saison 17/18:
14x Saalbach, 9x Hintertuxer Gletscher, 5x Kitzsteinhorn, 3x Zillertalarena, 3x Warth/Schröcken, 3x Mellau-Damüls (davon 1x inkl. Faschina), 1x Kitzbühel, 1x Wildkogel Arena, 1x Silvretta Montafon, 1x Schmittenhöhe, 1x Diedamskopf, 1x Sonnenkopf, 1x Fellhorn-Kanzelwand, 1x Ski Arlberg

50 Skitage in der Saison 18/19:
11x Saalbach, 10x Hintertuxer Gletscher, 7x Serfaus-Fiss-Ladis, 5x Sörenberg, 3.5x Axamer Lizum, 2x Mellau/Damüls, 2x Savognin, 2x Ischgl-Samnaun, 2x Warth-Schröcken, 2x Obergurgl/Hochgurgl, 2x Diedamskopf, 1x Sölden, 0.5x Muttereralm

51 Skitage in der Saison 19/20:
14.5x Saalbach, 4x Kals/Matrei, 3x Hochgurgl, 3x Hochzeiger, 3x Kühtai, 2.5x Kappl, 2x Hintertux, 2x Sölden, 2x Glungezer, 2x Savognin, 2x Diedamskopf, 1x Galtür, 1x Ischgl, 1x Rifflsee, 1x Schlick2000, 1x Hochoetz, 1x Malbun, 1x Kitzsteinhorn/Maiskogel, 1x St. Jakob i.D., 1x Sillian Hochpustertal, 1x Wildkogel, 0.5x Schmittenhöhe, 0.5x See
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von rower2000 »

Mt. Cervino hat geschrieben: 08.02.2018 - 09:41 Im Vergleich zum reinen hochdeutsch wird ja in der Schweiz „Hochdeutsch“ immer mit (mehr oder weniger) Akzent bzw. schweiztypischer Betonung gesprochen. Weiterhin werde oft Zeiten verwendet, die in DE eher ungebräuchlich sind und die das Schweizer hochdeutsch etwas sperrig wirken lassen.
Wer spricht schon reines Hochdeutsch? Dasselbe könnte man über Österreicher, Bayern, Sachsen, Luxemburger oder Schwaben sagen.
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von loeir »

Mt. Cervino hat geschrieben: 08.02.2018 - 09:41 Wobei man das "Hochdeutsch" in der Schweiz relativieren muss 😉.
Ich kenne fast keinen Schweizer der wirklich richtiges Hochdeutsch spricht. In den letzten 10 Jahren sind mir vielleicht 5 Schweizer begegnet, bei denen man nicht in den ersten 5 Minuten beim Sprechen bemerkt hat, dass sie aus der Schweiz kommen.

Im Vergleich zum reinen hochdeutsch wird ja in der Schweiz „Hochdeutsch“ immer mit (mehr oder weniger) Akzent bzw. schweiztypischer Betonung gesprochen. Weiterhin werde oft Zeiten verwendet, die in DE eher ungebräuchlich sind und die das Schweizer hochdeutsch etwas sperrig wirken lassen. Und schließlich werden auch Satzstellungen und Redewendungen verwendet, die im Vergleich zum reinen Hochdeutsch jeden Schweizer sehr einfach erkennbar machen.
Aber das ist ja alles kein Problem. Das Bemühen um die Sprache ist wichtig und ich finde, dass eigenen Dialekte und Akzente im Sinne der Sprach- und Kulturvielfalt wichtig sind und erhalten bleiben sollten.
Das ist wahrscheinlich das grundlegende Missverständnis. Schweizer sind in der Regel felsenfest davon überzeugt, dass sie gerade Hochdeutsch sprechen. Der Dialekt wird ja gerade nicht durch einen Akzent gebildet. Da habe ich den Eindruck, dass viele deutsche Dialekte inzwischen tatsächlich sich nur noch durch etwas abweichende Aussprache / Betonung auszeichnen. Schade eigentlich.

Zum Thema "Schweizerdeutsch in der Schule austreiben":
Diesen Eindruck hatte in der Tat nie. Mir war immer klar, dass es nur darum ging, die Hochdeutschkenntnisse einzuüben, nicht etwa weil etwas mit dem Schweizerdeutschen falsch wäre - gar nicht mal so anders als im Englischunterricht, wo der Lehrer kein Wort Deutsch hören will. Aber in der Pause oder im Sport wurde dann ab dem Gymnasium eigentlich immer Schweizerdeutsch mit den Lehrern gesprochen. Überhaupt entkrampft sich das ganze weitestgehend im Verlaufe der Schullaufbahn. An der Uni erlebe ich, dass immer Schweizerdeutsch gesprochen wird, solange es alle Anwesenden verstehen, das schliesst teilweise sogar mündliche Prüfungen ein.
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Fab
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von Fab »

Man sollte das mit dem Hochdeutschen (Bühnendeutsch) nicht zu hoch hängen. Eine Kunstsprache die von niemandem gesprochen wurde, ist halt irgendwann von irgendwem kodifiziert worden - und da das Hochalemannische halt so ziemlich am weitesten von den Dialekten entfernt ist aus dem Hochdeutsch quasi entnommen wurde, ist jemand der daheim Hochalemannisch spricht unschwer zu erkennen. Es erschwert die Kommunikation in keinster Weise wenn der Mensch erkennbar ist. Ich finde das sogar charmant und überhaupt kein Problem.

Mir hat ein Linguist mal am Beispiel des englischen Hochadels erklärt, dass nach Auswachsen des Stimm- u. Sprechapparates nach der Kindheit, bei den meisten Menschen die Aussprache, sowohl von Vokalen wie Konsonanten weitgehend fixiert ist.

Als Halbaustriake :D , musikalisch und ausgestattet mit feinem Gehör, erkenne ich beispielweise Wiener am "L". Selbst wenn die vordergründig kühlstes TV-Deutsch sprechen, erkenn ich die am leiwand-L.
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von NeusserGletscher »

ski-chrigel hat geschrieben: 04.02.2018 - 14:22.....meist mit der Frage, wieso wir/ich hier Skifahren würde(n), wir hätten doch zu Hause auch viele Skigebiete.
sag doch einfach, bei uns sind die Skigebiete so leer, wir fahren lieber in netter Gesellschaft :mrgreen:

Oder wenn Du sie nicht leiden kannst:

Ich hatte Sehnsucht nach so netten Deutschen Wintersportlern wie Ihnen, die in der Schweiz immer seltener anzutreffen sind. :mrgreen: :mrgreen:
Was Du selber richtig machst können andere nicht falsch machen
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von ski-chrigel »

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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von Naturbahnrodler »

Mt. Cervino hat geschrieben: 08.02.2018 - 09:41 Wobei man das "Hochdeutsch" in der Schweiz relativieren muss 😉.
Ich kenne fast keinen Schweizer der wirklich richtiges Hochdeutsch spricht. In den letzten 10 Jahren sind mir vielleicht 5 Schweizer begegnet, bei denen man nicht in den ersten 5 Minuten beim Sprechen bemerkt hat, dass sie aus der Schweiz kommen.
Selbst wenn ein Schweizer "richtiges" Hochdeutsch spricht, ist es immer noch Schweizer Hochdeutsch. Das gibt es offiziell und wird so in den Schulen gelehrt. Das ist auch das Hochdeutsch das in der Schweizer Tagesschau gesprochen wird, und dass die Schweizer Zeitungen (NZZ nicht Blick) verwenden. Im Duden ist das jeweils mit einem (CH) gekennzeichnet.
Fab hat geschrieben: 08.02.2018 - 15:40 Man sollte das mit dem Hochdeutschen (Bühnendeutsch) nicht zu hoch hängen. Eine Kunstsprache die von niemandem gesprochen wurde, ist halt irgendwann von irgendwem kodifiziert worden - und da das Hochalemannische halt so ziemlich am weitesten von den Dialekten entfernt ist aus dem Hochdeutsch quasi entnommen wurde, ist jemand der daheim Hochalemannisch spricht unschwer zu erkennen.
Ich habe mal gelesen, dass es Niederdeutsche Dialekte gibt, die noch weiter entfernt sind, aber im Gegensatz zum Hochalemannischen nicht mehr im Alltag gesprochen werden. Da das Standarddeutsch dort den Dialekt komplett ersetzt hat, wird dann wesentlich besseres Hochdeutsch gesprochen.
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von 3303 »

Allerdings. Echtes Platt zB aus Westfalen ist mindestens so weit weg vom Hochdeutsch wie Schweizerdeutsch - durch das Vokabular möglicher Weise in manchen Gegenden noch weiter.
Man definiert seine Identität allerdings insgesamt weniger über den Dialekt, so dass er wenn, hauptsächlich noch in sehr stark ländlich geprägten Bereichen gesprochen wird.
Naturbahnrodler hat geschrieben: 19.02.2018 - 07:35 Ich habe mal gelesen, dass es Niederdeutsche Dialekte gibt, die noch weiter entfernt sind, aber im Gegensatz zum Hochalemannischen nicht mehr im Alltag gesprochen werden. Da das Standarddeutsch dort den Dialekt komplett ersetzt hat, wird dann wesentlich besseres Hochdeutsch gesprochen.
“Wir sind gewohnt, daß die Menschen verhöhnen, was sie nicht versteh'n,
Dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren.“

[Johann Wolfgang von Goethe]
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von Fab »

Naturbahnrodler hat geschrieben: 19.02.2018 - 07:35......dass es Niederdeutsche Dialekte gibt, die noch weiter entfernt sind, .......
Oh ja, das Hannoversche Platt hat keiner verstanden und wurde durch Hochdeutsch ersetzt. Drum sprechen die "Schrift" - und tragen deswegen gerne mal die Nase so hoch, dass bei Starkregen Ertrinkungsgefahr droht.
Mir ist mal ein Hannoveraner mit einem Schnöselanfall dumm dahergekommen - da hab ichs ihm erklärt mit dem Platt. Dann war er platt. :D

Oben an der Küste wird teilweise noch ein wenig Friesisch gesprochen. Das ist kein Dialekt, das ist eine Fremdsprache.

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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von Meckelbörger »

Auch nett: Vom guten Gewissens in die Schweiz reisen bis zu norddeutschen Dialekten. Auf dem Land wird hier noch öfter Platt gesprochen. Wobei einem die Könner dann sagen, bis auf wenige Kilometer genau, aus welcher Ecke du kommst. In Hamburg wird ein anderes Platt gesprochen als im wenige Kilometer entfernten Westmecklenburg. Auch ist unser astreines Hochdeutsch :wink: doch sprachlich sehr eingefärbt mit plattdeutschen Begriffen
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von Basalt »

Die Tatsache, dass man heute zum ersten Mal seit Januar 2015 für 1 Euro wieder 1.20 Franken bekommen hat, dürfte in der Eurozone den Entscheid über ein mögliches "Schweiz-Reisli" weiter erleichtern.

https://www.nzz.ch/wirtschaft/der-euro- ... ld.1378919
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Re: "Guten Gewissens in die Schweiz reisen"

Beitrag von Lagorce »

Meckelbörger hat geschrieben: 19.02.2018 - 23:31 Auch nett: Vom guten Gewissens in die Schweiz reisen bis zu norddeutschen Dialekten. Auf dem Land wird hier noch öfter Platt gesprochen. Wobei einem die Könner dann sagen, bis auf wenige Kilometer genau, aus welcher Ecke du kommst.
Für die Schweiz gibt es das sog. Chuchichäschtli Orakel:
http://dialects.from.ch/

Funktioniert erstaunlich gut, je nach Dialekt kann Ortung 10-20 km genau sein.

Verstehe Schwiizertütsch, schreibe jedoch selten Hochdeutsch, ist nur eine Fremdsprache für mich, deshalb die zahlreichen Rechts- und Linkschreibefehlern hier im Forum. :)

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