Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

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miki
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Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von miki »

Ich habe mir lange überlegt, ob ich nach lanschis Vorbild ein Topic mit diesem Titel aufmachen sollte, nun habe ich es doch gemacht - und zwar mindestens aus drei guten Gründen.

ad. 1 - Antwort auf Lanschis Frage:
@miki: Ist es wirklich so, dass es (wie aus diesem Bericht hervorgeht) keine Vignette für einen Zeitraum, der kürzer als 6 Monate ist, gibt?

Das bedeutet also, wenn man über die A9 nach Kroatien fahren will, zahlt man für 2x 12 km (Spielfeld bis kurz vor Maribor, bzw. retour) 35,- Euro?! Miki, ihr tut mir Leid. Alle werden die Autobahn nämlich dann meiden und durch die Stadt fahren (die Stadtumfahrung Maribor ist ja schon in Betrieb, oder?).

Wenn man durch den Karawankentunnel fährt und über Postojna nach Rijeka (und wieder zurück), dann ist das ja evtl. noch akzeptabel (zwar auch dreimal so teuer als bisher, aber ja...) - aber für etwas mehr als 20 km Autobahn 35,- Euro? Nein, dann lieber Landstraße.
Ja, es ist wirklich so, ab 1. 7. gilt in unserem Land die Vignettenpflicht. Es gibt nur die 6 - Monatsvignette für 35 Euro und die Jahresvignette für 55 Euro (heuer natürlich noch nicht, da die Vignettenpflicht erst im zweiten Halbjahr besteht). Monats-, Wochen- oder Tagesvignetten sind vorerst keine geplant, obwohl es diesbezüglich Druck aus Wien und Brüssel gibt. Gute Infos dazu bietet ÖAMTC.

Persönlich weiss ich nicht, was ich von der Sache halten sollte. Einerseits finde ich Mautstellen extrem lästig :evil: und bin schon sehr froh, dass diese Sch****e weggerissen wird. Vor allem in der touristischen Hochsaison machen die Staus vor Mautstellen oft die ganze Zeiterparniss durch die Autobahn zunichte - was natürlich nicht nur für unser Land gilt, in Italien zum Beispiel ist es noch wesentlich schlimmer, trotz ihrer Mega - Mautstellen mit 40 und mehr Kassen nebeneinander. Andererseits - wenn nun jedes Land seine eigene Vignette einführt, wird die Idee des grenzenlosen Europas ad absurdum geführt. Statt Grenzkontrollen gibt es nun auf jeder Staatsgrenze Vignettenverkauf?! IMHO wäre ein satelitengesteuertes Road - Pricing die beste Variante, aber dann bitte mit einem einheitlichen System für die ganze EU! Gross profitieren werde ich von der Vignette auch nicht, ich habe jetzt zwar keine genauen Daten, aber so über den Daumen gepfeilt zahlte ich bisher pro Jahr in Slowenien auch nicht wesentlich mehr als 55 Euro an Maut.

Apropos:
Miki, ihr tut mir Leid. Alle werden die Autobahn nämlich dann meiden und durch die Stadt fahren (die Stadtumfahrung Maribor ist ja schon in Betrieb, oder?).
Nee, nix ist in Betrieb :x ,du musst mindestens noch heuer die 'Schnellstrasse' (die gar keine ist) durch die Stadt nehmen. Ach ja, es ist zwar noch nicht fix, aber auch für diese soll die Vignettenpflicht geten. Naja, andererseits, wenn nun die Touristen alle durch die Stadt fahren, ist wenigstens die 'Schnellstrasse' nicht an jedem Samstag im Juli und August hoffnungslos verstopft :twisted: .

ad 2: Verkehrsstrafen
Ab 30. 4. 2008 wurden die Strafen in Slowenien extrem erhöht und sind für fast alle Verkehrsdelikte nun wesentlich höher als in Österreich oder Deutschland. Einige Beispiele (Geschwindigkeitsüberschreitung):
- Autobahn: bis 20 km/h zu schnell unterwegs = 50 Euro, 21 - 30 = 100, 31 - 40 = 150 (OK, das geht noch ... )
- Ausserorts: bis 20 km/h = 80 Euro, 21 - 30 = 120, 31 - 40 = 240
- Innerorts: bis 10 km/h = 80 Euro, 11 - 20 = 250 Euro (!!), 21 - 30 = 500 Euro, über 30 = 1000 Euro :irre:
- Handygebrauch ohne Freisprechanlage: 120 Euro

(bevor ich nun wegen dem :irre: Kritik einstecken muss: wenn es sich wirklich um Ortsgebiet handelt, habe ich mit dem Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzungen keine Probleme. Bei uns wird aber leider mit den Ortstafeln extrem locker umgegangen: oft ist es so dass drei oder vier Häuser 20 Meter von der Strasse stehen, von 'Ortsgebiet' also keine Spur, und schon gibt es gibt es ne blöde Ortstafel - in Österrech würde in solchen Fall höchstens ein 70er oder 80er Schild stehen).

ad 3: Strassenbau
Das Gute zum Schluss: nachdem 2006 und 2007 eher magere Jahre waren, was neue Autobahnabschnitte betrifft, sieht es heuer ganz anders aus - es sollen insgesamt 94 km neuer Autobahnen für den Verkehr freigegeben werden, und zwar (die Nummern habe ich aus meinem egoistischen Standpunkt eingezeichnet):

Bild

1: 'Ostautobahn' Maribor - ungarische Grenze, die ersten 12 km östlich von Maribor (hellgrün) sollen bereits diesen Monat dem Verkehr übergeben werden, bis November soll der ganze Abschnitt fertig sein
2a + b: die letzten beiden Lücken auf dem Abschnitt Ljubljana - Karawankentunnel werden geschlossen
3: ebenfalls Lückenschluss auf dem Abschnitt Postojna - Nova Gorica (ital. Grenze), verkürzt den Weg nach Italien im Vergleich mit dem Umweg über Triest um mindestens 15 km
4: die vorletzte Lücke auf dem Abschnitt Ljubljana - Zagreb wird ebenfalls geschlossen

2009 sollen folgen (lila):
5: Ostumfahrung Maribor
6: Maribor - Ptuj
(5 + 6 werden vor allem die vielen Transiturlauber, die nach Mittel -und Südkroatien reisen, erfreuen :wink: )
7: letzter Lückenschluss Ljubljana - Zagreb

Aus der Karte kann man leicht sehen, dass 'meine' Gegend, also die um Maribor, momentan eine der intensivsten Autobahnbaustellen Sloweniens ist (1, 5 und 6). Indirekt hat die Sache auch was mit Skigebieten zu tun: wie mir einer der Mitarbeiter der Bergbahnen Pohorje kürzlich bestätigte, grenzt es an Mission Impossible, in und um Maribor kurzfristig ein paar schwere Bagger für den Pistenbau zu bekommen, weil fast alles was Raupen und Schaufel besitzt an einer der Autobahnbaustellen herumbuddelt :wink: .

... nur auf der Achse, die mir persönlich am wichtigsten wäre, tut sich nichts: von Maribor nach Dravograd, also Richtung Westen (nach Kärnten), ist das Verkehrsaufkommen zu gering um eine Autobahn oder wenigstens Schnellstrasse zu bauen, also werde ich in meine Lieblingsskigebiete noch jahrelang auf der kurvenreichen Strasse entlang der Drau fahren müssen :( .
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von starli »

Heftige Preise für die paar Autobahn-kilometer.. Sind doch sicher wesentlich weniger als in der Schweiz, wo die Jahresvignette grad mal (bzw. weniger als) die Hälfte kostet...
.. vorallem stell ich mir das nervig vor, wenn die anderen südosteuropäischen Länder nachziehen (oder haben die schon?) und man dann bei jedem Land eine Jahresmaut für +/- 55,- Euro zahlen müsste.. ich glaub, ich sollte meine Skireisen in die Türkei und Griechenland bald mal angehen ;-)
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miki
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von miki »

Allerhöchste Zeit, die Situation mal upzudaten :wink: .

- zum Thema Strassenbau: Ende Mai wurden wie versprochen die ersten 12 km der Autobahn von Maribor Richtung Ungarn dem Verkehr übergeben (siehe Nr. 1, hellgrün), Ende Juni die Anbindung vom Ljubljana - Ring zur Autobahn Richtung Karavankentunnel (2b). Während der erstgenannte Abschnitt momentan nur für den lokalen Verkehr von Bedeutung ist, ist der zweite eine wesentliche Entlastung für den täglichen Pendlerverkehr nach Ljubljana sowie natürlich auch für den Transitverkehr - die Staus an der Nordeinfahrt von Ljubljana sich von einem Tag auf den anderen verschwunden (soviel zum Thema 'Autobahnen lösen keine Verkehrsprobleme' und ähnlichem Quatsch).

- zum Thema Vignette: nach etwas Aufregung aus Österreich und wesentlich schärferen Tönen aus Kroatien hat sich das ganze gelegt, der Vignettenverkauf übertrifft alle Erwartungen, die ehemaligen Staus an den Mautstellen - vor allem in der touristischen Hochsaison - gehören der Vergangenheit an. Auf jeden Fall war das eine gute Entscheidung.

Vorsicht #1: es gibt viele Vignettenkontrollen, wesentlich mehr als seitens der ASFINAG in Österreich, aber die Fahrer mit ausländischen Kennzeichen wurden (wenigstens in den ersten Wochen) nicht bestraft, sondern nur ermahnt bzw. mussten die Vignette zum Normalpreis von 35 Euro kaufen. Wie lange man so kulant bleibt, weiss ich nicht - ich würde mich nicht darauf verlassen :wink:

Vorsicht #2: da die ehemaligen Mautstellen noch stehen, gibt es dort Tempo 40, was die Polizei mit grösstem Sadismus kontrolliert. IMO wäre es unwerantwortlich, durch leerstehende Mautstellen 130 zu rasen, aber 40 ist eindeutig eine Schikane. Aber egal, nach der Sommersaison beginnt sowieso der Abbruch der Mautstellen, ein paar Monate wird es schon dauern, dananch erwarte ich wirklich freie Fahrt.

Zum Thema Ausweichrouten: das von einigen befürchtete Verkehrschaos in Maribor ist bisher total ausgeblieben, IMO fahren heuer noch weniger Touristen duch die Stadt als in den vergangenen Jahren. Aufgefallen ist mir aber, dass sehr wiele ortskundige Ausländer, auffallend viele mit steirischen Kennzeichen, die Ausweichstrecke Mureck - Lenart - Ptuj für die Fahrt nach Kroatien nehmen. Der ÖAMTC schreibt zwar:
Eine großräumige Alternative, über Mureck (über Lenart) nach Ptuj und weiter nach Kroatien, wird aufgrund der schmalen Straßen weder für Wohnwagen noch Gespann empfohlen.
Meine Meinung: naja, eine Motoryacht würde ich über Lenart nicht ans Meer fahren, aber für PKW ist die Strasse bestens geeignet und ich kann diese Variante nur empfehlen.

Also mein Tipp an alle, die nur 1 x pro Jahr durch SLO nach Kroatien reisen: keine Vignette kaufen, etwa 4 km nördlich von Spielfeld (vorletze Ausfahrt auf österreichischem Boden) Richtung Mureck abbiegen, dort über die Murbrücke nach Slowenien, zuerst den Wegweiser nach Lenart folgen und in Lenart bei der einzigen Ampel links nach Ptuj abbiegen. In Ptuj selbst ist 'Zagreb' bestens beschildert und durch die neue Vignettenfreie SO - Umfahrung erreicht man schnell die Hauptstrasse Maribor - Zagreb. Man spart Geld und an Wochenenden auch Zeit, da es sich am Ende der Schnellstrasse in Maribor sowieso staut. Dazu gibt es eine gute Karte: http://www.promet.si/?lang=2, weiter 'use large map'. Wo ist Mureck? Dort wo auf der slowenischen Karte 'Trate' bzw. die Nummer 433 steht.

Tipp an diejenigen, die mehr als einmal durch Slowenien fahren oder das ganze Land durchqueren, z. b. vom Karawankentunnel nach Kroatien oder von Spielfeld nach Triest, zur slow. Küste oder nach Istrien: kauft die Vignette, alles andere ist sinnlos :wink: .
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von miki »

Update zu meinem zweitliebsten Thema (nach Seilbahnen und Katzen :P , versteht sich), also zum Autobahnbau:

- am 22. 9. wurde der Abschnitt Vrba - Peracica (2a auf 'meiner' Karte) dem Verkehr übergeben. Damit gibt es nun eine durchgehende Autobahn vom Karavankentunnel nach Ljubljana. Siehe dazu auch diesen Link!

- seit 30. 10. rollt der Verkehr auch auf der neuen, 80 km langen Autobahn zwischen Maribor und der ungarischen Grenze (Nr. 1). Da auch Ungarn heuer die letzten Lücken geschlossen hat, habe ich nun eine durchgehende Autobahn bis Budapest. Auch dazu berichtet der ÖAMTC.

Leider geht auch in unserem Land nicht alles nach Plan, so wird sich aus verschieden Gründen - zuerst unstabiler Hang, jetzt Einspruch einer Baufirma, die keinen Zuschlag für die Technik in den Tunnels erhielt - der Lückenschluss auf der Autobahn Postojna - Nova Gorica (Nr. 3) mindestens bis zum Sommer 2009 verschieben. Trotzdem war es IMO ein sehr gutes Jahr, wenn nun 2009 noch Umfahrung Maribor (5), Maribor - Ptuj (6) und Lückenschluss Ljubljana - kroatische Grenze (7) kommen, ist es fast schon perfekt.

Dass es nicht ewig in solchem Tempo gehen kann, ist mir auch klar - erstens sind mit Ende 2009 die Hauptachsen fertig gebaut, zweitens wollen die Kreditgeber auch einmal was zurückbezahlt bekommen und drittens kann man unser kleines Land nicht 'ad infinitum' zubetonieren, das sehe selbst ich ein. Die mit blau eingezeichneten Abschnitte Richtung Kroatien werden wahrscheinlich noch gebaut, aber eher auf Sparflamme, dann ist aber langsam Schluss.
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von Rüganer »

Hallo Miki, ich habe in einer Zeitung gelesen, dass es eine neue Kurz-Vignette geben soll. Weisst du schon was genaues ?
Danke Schweiz und Bulgarien !
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von miki »

Kurz-Vignette: Momentan wird noch viel überlegt, fix ist noch nichts. Auf jeden Fall tut man das nicht freiwillig, sondern auf Druck aus Brüssel. Man spricht von Monats- oder Wochenvignetten, aber keiner weiss was genaues. Insgesamt war die ganze Geschichte mit der Vignette eher ein Flop, erstens gab es massive Kritik seitens der EU, da es keine Kurzzeit - Vignette gibt, zweitens wurden wesentlich weniger 'Pickerl' verkauft als man gehofft hat und in der Kassa der staatlichen Betreibergesellschaft klafft ein tiefes Loch. Es sieht nach einer massiven Teuerung der Jahres- und Halbjahresvignetten im Jahr 2009 aus :( ...
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von miki »

Damit ich aus meiner Heimat noch über was anderes berichten kann als über umgefallene Liftmasten :? :

1) Seit 1. 7. 2009 gibt es endlich auch in Slowenien Kurzzeitvignetten, und zwar Monatsvignetten um 30 und Wochenvignetten um 15 Euro. Mehr dazu in diesem Link. Dem Verkehrskomissar der EU, Herrn Tajani, ist es immer noch zu viel, er findet 5 Euro angemessen. Nur so zum Nachdenken: das wäre weniger als in seinem Heimatland die etwa 40 km lange Fahrt von Aosta - Ort bis Courmayeur kostet :evil: . Wem das immer noch zu viel ist, dem empfehle ich die bereits im Vorjahr beschriebene Ausweichroute, von der der ÖAMTC berichtet:
Eine großräumige Alternative, über Mureck (über Lenart) nach Ptuj und weiter nach Kroatien, wird aufgrund der schmalen Straßen weder für Wohnwagen noch Gespann empfohlen.
Es handelt sich um eine ganz normale Regionalstrasse, die ich jedem PKW - Fahrer mit gutem Gewissen empfehlen kann!

2) Seit 16. 7. 2009 ist die Autobahn Maribor Süd - Ptuj offen, siehe hier oder auf meinem Bild weiter oben, Abschnitt 6. Die Freude hält sich leider in Grenzen, solange die Ostumfahrung von Maribor (Nr. 5) nicht offen ist, muss man immer noch die 'Schnellstrasse' und anschliessend die ganz normale Strasse durch Maribor fahren. Momentan ist es fast besser, wenn man von Norden kommend am Ende der 'Schnellstrasse' nicht Richtung Osten, also auf die alte Strasse Richtung Ptuj - Zagreb abbiegt, sondern geradeaus nach Süden Richtung Ljubljana weiterfährt, da gibt es weniger Ampeln und nach der letzten semaforisierten Kreuzung biegt man auf die neue Autobahn ab. Die Ostumfahrung Maribor sollte gleichzeitig mit dem Abschnitt nach Ptuj offen sein, sie sieht beim Vorbeifahren auch schon mehr oder weniger fertig aus, es gibt da aber angeblich Probleme durch die geologischen Verhältnisse. Naja, bis zum Ende des Sommers wird man diese, vor allem in der touristischen Saison wichtige Strasse, schon hinkriegen :rofl: ...

Bei MB - Süd ist dieser imposante 'LA - Style' Knoten entstanden, von Ljubljana kommend trennen sich hier die Wege nach Ptuj - Zagreb (erste Abzweigung, scharf nach rechts), Maribor Süd (zweite Spur rechts, dann über die Autobahn und geradeaus) sowie Ostumfahrung Maribor (man bleibt auf der Fahrspur und fährt über den Teich).
Bild

So wie ich Autofahrer kenne - egal ob einheimische Heinis, osteuropäische Frachter, Gastarbeiter vom Balkan oder müde Touris mit Wohnwagengespannen - werden sich hier in den ersten Monaten noch interesante und auch gefähliche Szenen abspielen (Stichwort auf der Autobahn mit 40 km/h hingurken und in die Karte schauen, Spurenwechseln im letzten Moment oder sogar auf der Pannenspur bis zur verpassten Ausfahrt zurückfahren :evil: - haben wir alles schon erlebt).
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von Mannerl »

Hallo zusammen!

also die Verwarngebühren für die Geschwindigkeitsüberschreitungen sind ja schon sehr heftig!
Gibt es denn da keine übermäßige kritik daran?

MFG
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von Stani »

ad 2: Verkehrsstrafen
Ab 30. 4. 2008 wurden die Strafen in Slowenien extrem erhöht und sind für fast alle Verkehrsdelikte nun wesentlich höher als in Österreich oder Deutschland. Einige Beispiele (Geschwindigkeitsüberschreitung):
- Autobahn: bis 20 km/h zu schnell unterwegs = 50 Euro, 21 - 30 = 100, 31 - 40 = 150 (OK, das geht noch ... )
- Ausserorts: bis 20 km/h = 80 Euro, 21 - 30 = 120, 31 - 40 = 240
vorige Woche waren wir in Slowenien. vor Izola wurden wir mit einem Traffipax abgelichtet. Statt 50 km/h waren wir mit 64 unterwegs. Der Polizist sagte mir, dass die Strafe 30 € wäre. Gott sei Dank mussten wir nichts zahlen "Because you are strangers" :) - sagte der Polizist.

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miki
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von miki »

Interessant, da gibt es offenbar zweierlei Masstäbe für Einheimische und Ausländer 8O . Naja, ich will mich nicht beschweren, weil andersrum habe ich es auch schon erlebt: heuer im April, auf dem Weg auf die Turrach, mit einem Bekannten mitgefahren: 106 km/h statt den erlaubeten 70 (ausserorts), dazu war der Fahrer nicht mal angeschnallt: 30 Euro bezahlt, da war bestimmt auch ein 'Touristen Rabatt' dabei :wink: !
Gibt es denn da keine übermäßige kritik daran?
Nein :evil: ! Die Leute lassen sich alles gefallen, es gab kaum Kritik, nicht mal von dem Autofahrerclub (es gibt in SLO nur einen und der ist von Anfang an sehr 'regimetreu'). Wenn die Leute das magische Wort 'Sicherheit' hören und dazu noch diese blöde Phrase 'wenn dadurch nur ein einziges Menschenleben gerettet wird, sich diese Strafen gerechtfertigt' von den Medien serviert bekommen, werden sie ganz weich. Die Politik ebenfalls, Regierung und Opposition waren sich ausnahmsweise einmal einig (klar doch, normalerweise würden sie sich am liebsten die Augen auskratzen und können jahrelang wichtige Projekte der 'anderen' Seite blockieren, aber wenn es um Abzocke des Volkes geht sind sich die Herrschaften auf einmal einig) - nur die rechtsnationale Slowenische Nationalpartei mit 5 Abgeordneten stimmte im Parlament gegen das Gesetz. Ich könnte jetzt lange schreiben, über welche blöden Sachen in Slowenien schon Volksabstimungen abgehalten wurden, bei diesem Gesetz wagte sich aber keiner die 30000 Unterschriften für eine Volksabstimmung zu sammeln, wobei das z. B. für den Autofahrerclub ein Peanut sein sollte.

Ach was, Miki, reg dich ab und nimm es zur Kenntniss, Leute sind Schafe und bleiben Schafe, egal ob die Deutschen in den 30ern, Amerikaner nach 2001 oder Slowenen ... schon mehr als einmal bewiesen :cry: ...
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von miki »

In meiner Abwesenheit (Wie konnten sie das nur machen? Frechheit! :wink: ) wurden mit etwas Verspätung zwei Lücken im slowenischen Autobahnnetz geschlossen, und zwar:

- am 13. August wurde der letzte Abschnitt auf der Schnellstrasse Ljubljana - Gorica (Görz) eröffnet, siehe Nr. 3 auf der oben gezeigten Karte. Es handelt sich um einen zwar kurzen (etwa 10 km), aber bautechnisch sehr schwierigen Abschnitt mit vielen Brücken und Tunnels, ausserdem mit relativ grossem HU (man geht von etwa 500 m auf 100 m runter). Die Geschwindigkeit ist auf diesem Abschnit auf 100 km/h begrenzt. Die Strasse ist nicht nur für den regionalen Verkehr von Bedeutung, sondern auch eine wilkommene Abkürzung für die Transitstrecke Ljubljana - Venedig (und weiter nach Norditalien), im vergleich zur 'offiziellen' Strecke über Triest spart man sich bestimmt 10 - 15 Minuten und noch zwei oder drei Euro italienische Maut, da man erst nördlich von Triest auf die mautpflichtige italienische Autobahn trifft.

- einen Tag später wurde (Tusch, traraaa :lol: ) die Ostumfahrung Maribor für den Verkehr freigegeben, siehe Nr. 5 auf 'meiner' Karte und den Link:
http://www.oeamtc.at/netautor/pages/res ... 37157.html

Aus meiner Sicht: na endlich! Nun gibt es eine vernünftige Autobahnspange zwischen den 4 Autobahnen, die im Grossraum Maribor ihren Ausgangspunkt haben (Richtung Norden nach Graz, Richtung Osten nach Murska Sobota und weiter nach Ungarn, Richtung SW nach Celje / Ljubljana / Italien und Richtung SO nach Ptuj / Zagreb).

Die fehlenden 14 km zwischen dem momentanen Ende der Autobahn südlich von Ptuj und der kroatischen Grenze sind übrigens noch nicht einmal in Bau, deshalb ist das Jahr 2012 welches in oben verlinkten ÖAMTC - Beitrag genannt wird, eher als zu optimistisch einzustufen. Das Gelände dort ist zwar relativ einfach, IMO sollten 2 Bausaisonen reichen, aber die Probleme sind anderswo - Stichworte: a) leere Kasse der Autobahngesellschaft und b) nicht gerade die besten Verhältnisse zwischen Slowenien und Kroatien :? )

So, jetzt wird in dieses Topic wohl für (zu) lange Zeit Ruhe einkehren, der noch fehlende Abschnitt auf der Autobahn Ljubljana - Zagreb (Nr. 7) wird definitiv erst im kommenden Jahr fertig.
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von MarkusW »

Hmm eine Frage hätte ich noch ;)
Weißt du was mit dem kurzen Abschnitt von Koper zur kroatischen Grenze (Grenzübergang Dragonja bzw. zur Istrien-Schnellstraße A9) geplant ist?
Dass dort so schnell nichts gebaut wird, ist mir schon fast klar, wegen dem schlechten Verhältnis zwischen Kroatien und Slowenien ;)
Aber ist dort langfristig schon etwas geplant? Eine Schnellstraße oder eine Vollautobahn?
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von miki »

@MarkusW: Koper - Dragonja ist zwar nicht vom Tisch, auf jeden Fall aber irgendwo ganz hinten in der Schublade :wink: . Wenn du dir die Karte im Beitrag vom 9. 5. 2008 genau anschaust, ist sie als dünne blaue Linie eingezeichnet. Die 'blauen' Abschnitte bedeuten das 'zusätzliche' Autobahnprogramm, also diese Abschnitte sind im momentan gültigen nationalen Autobahnprogramm nicht enthalten. Das ominöse 'zusätzliche' Autobahnprogramm wird wahrscheinlich erst 2010 im Parlament verabschiedet. In diesem Paket sind ganze 3 Abschnitte Richtung Kroatien: Koper - Dragonja, Ptuj - Gruškovje (Lückenschluss Maribor - Zagreb) sowie Postojna (oder Divača) - Jelšane (Richtung Rijeka) sowie die Schnellstrasse Žalec (westlich von Celje) - Dravograd - eventuell bis zur österreichischen Grenze bei Bleiburg. Ich glaube aber dass es eine Weile dauern wird bis die Bagger auf diesen Abschnitten auffahren, es sind nicht in erster Linie die Beziehungen zu
Kroatien, sondern vor allem die hohe Verschuldung der Autobahngesellschaft. In den letzten 5 Jahren wurde fast alles mit Krediten gebaut (die waren ja soo günstig :twisted: ), und jetzt sind die Annuitäten höher als die Einnahmen durch den Vignetten verkauf und LKW - Maut zusammen ...
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von miki »

Eine Nachricht, auf die ich schon lange gewartet habe, aber jetzt kann ich mich nicht so richtig freuen: heute Vormittag wurde der letzte, 15 km lange Abschnitt der Autobahn Ljubljana - Zagreb dem Verkehr übergeben - siehe den mit 2010 bezeichneten Abschnitt auf dem Bild:

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Warum kann ich mich nicht richtig freuen? Ganz einfach, mit den 'goldgräberzeiten' des slowenischen Autobahnbaus ist es damit endgültig vorbei. Es bleiben ab diesem Zeitpunkt in unserem Land nur noch zwei kurze Abschnitte in Bau, und zwar:
- mit 2011 habe ich den knapp 4 km langen Abschnitt auf der Autobahn Ljubljana - Karawankentunnel bezeichnet, dort wurde die Autobahn als zweite Spur der bestehenden Schnellstrasse aus den 60ern gebaut. Die neue Hälfte ist offen, nun wird die alte Spur (2 lange Brücken, ein Tunnel) generalsaniert und soll in etwa einem Jahr fertig sein
- mit 2012 ist der ebenfalls etwa 4 km lange Abschnitt zwischen Koper und Izola bezeichnet, dort wird ein Tunnel gebaut der die beiden bereits gebauten vierspurigen Schnellstrassenabschnitte Umfahrung Koper - Umfahrung Izola verbinden wird, Eröffnung Ende 2012 oder gar 2013.

Die hellblauen Abschnitte auf der Karte bleiben zwar ebenfalls geplant, der Zeitpunkt des Baubeginns stehr aber leider in den Sternen. IMO wir am ehesten noch der letzte Abschnitt Ptuj - kroatische Grenze (südlich von Maribor) in Angriff genommen, es laufen momentan Detailplanungen, Baubeginn evtl. Ende 2011 oder 2012. Viel gesprochen wird momentan über die Schnellstrasse Žalec - Dravograd (die lange blaue Linie etwa in der Mitte zwischen Ljubljana und Maribor Richtung Österreich), es wird geplant und umgeplant, Baubeginn frühestens 2013. Um die Abschnitte Postojna (Divača) - kroatische Grenze Richtung Rijeka und vom MarkusW angesprochenen Abschnitt Koper - Dragonja ist es ganz still geworden - beim erstgenannten ist man sich nicht einmal einig wo die Schnellstrasse gebaut werden soll, siehe die beiden strichlierten helblauen Linien (dort handelt es sich um die weltbewegende Frage, was wichtiger ist: dass die Oberschicht aus Ljubljana am Freitag Nachmittag so schnell wie möglich zu ihren Ferienhäusern auf den Kvarner - Inseln Krk, Cres und Lošinj kommt, das würde für die rechte Trasse sprechen, oder dass die Damen aus Rijeka am Samstag auf dem kürzestem Wege die Einkaufszentren in und um Triest erreichen, das geht auf der linken Trasse schneller :evil: ).

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Hochkönig
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von Hochkönig »

miki hat geschrieben: Um die Abschnitte Postojna (Divača) - kroatische Grenze Richtung Rijeka und vom MarkusW angesprochenen Abschnitt Koper - Dragonja ist es ganz still geworden - beim erstgenannten ist man sich nicht einmal einig wo die Schnellstrasse gebaut werden soll, siehe die beiden strichlierten helblauen Linien (dort handelt es sich um die weltbewegende Frage, was wichtiger ist: dass die Oberschicht aus Ljubljana am Freitag Nachmittag so schnell wie möglich zu ihren Ferienhäusern auf den Kvarner - Inseln Krk, Cres und Lošinj kommt, das würde für die rechte Trasse sprechen, oder dass die Damen aus Rijeka am Samstag auf dem kürzestem Wege die Einkaufszentren in und um Triest erreichen, das geht auf der linken Trasse schneller :evil: ).
Also den Teil von Postonja bis zur Kroatischen Grenze sind wir letztes Jahr mit dem Wohwagen ! gefahren und ich muss ehrlich sagen, dass die Straße meiner Meinung nach schon ziehmlich schnell gebaut werden sollte, da sie dort oft durch kleine Städte führt und auch sehr schmal ist.
Und gerade wenn man dann über die Grenze noch Kroatien fährt hat man dort eine super 2-spurige Autobahn total lehr vor sich.
Gerade für die ganen Urlauber, die nach Krk (wie wir) oder die anderen Inseln oder auch Richtung Dubrovnik wollen, wäre die Straße schon recht wichtig.
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miki
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von miki »

Die letzte Lücke auf der Autobahn Karawankentunnel - Ljubljana wurde vergangene Woche, also noch vor den Herbstferien, geschlossen, siehe Karte 2 Beiträge höher (Bezeichnung: 2011). Der Bau der 4 km langen Teilstrecke dauerte fast 7 Jahre (!!), es passierte alles was bei einem Autobahnbau passieren kann: Probleme mit Grundbesitzern, Beschwerden der unterlegenen Bieter, Insolvenz des Bauunternehmens während der Bauphase. Als die neue Spur fertig war und man die alte eigentlich nur noch generalsanieren wollte (die Autobahn wurde hier als 2. Spur der 'Schnellstrasse' aus den 60ern gebaut), hat sich herausgestellt, dass der Zustand der Brücken so schlecht war dass sie abgerissen und neu gebaut werden mussten. Wie auch immer, nun geht es vom Ende des Karawankentunnels bis zur kroatischen Grenze endlich durchwegs vierspurig voran, und Slowenien ist wieder um eine Touristenattraktion ärmer geworden - nun werden die pösen Piefkes und Holländer auf ihrem Weg zur Adria noch schneller durch unser schönes Land sausen, vorher hatten sie im Stau stehend doch so viel Zeit um unsere schöne Bergwelt zu bewundern :biggrin: .

Jetzt wo der Autobahnbau in Slowenien fast zum Erliegen gekommen ist - momentan wird nur noch der kurze Abschnitt der Küstenautobahn zwischen Koper und Izola gebaut, Fertigstellungstermin von 2012 auf 2013 verschoben - kann ich ein kurzes Zwischenfazit ziehen. Keines der Argumente der Gegner hat gehalten: der Verkehr hat sich nicht verdoppelt, die Staus haben sich nicht anderswohin verlagert, sondern sind fast verschwunden. Orte die vorher vom Transitverkehr geplagt waren, sind nicht zu Geisterstäten geworden. Wenn ich nur ans blöde 'Argument' der Gegner denke, dass nämlich der Strassenbau unbedingt mehr Verkehr hinter sich zieht und 'wo es sich jetzt auf 1 Spur staut, wird es sich in Zukunft eben auf 2 Spuren stauen': das mag vielleicht irgendwo zwischen LA und San Francisco stimmen, oder im Ruhrpott, in Slowenien ganz bestimmt nicht. Dazu ist das Land zu dünn besiedelt - woher soll sich der Verkehr also verdoppeln? Mit den öffis fährt er keiner, und LKWs aus Osteuropa werden bestimmt nicht spasshalber 2x so viel fahren, nur weil in Slowenien ein paar km Autobahn dazugekommen sind. Fact is: vor 10 Jahren hat die Fahrt ich von Maribor bis zur ungarischen Grenze 2 - 2.5 Stunden gedauert, nun dauert sie 55 Minuten, der Verkehr hat sich nicht verdoppelt und gestaut hat es sich noch kein einziges Mal, auch nicht in der touristischen Hochsaison. Von Maribor nach Koper hat es in meiner Kindheit 4 Stunden gedauert, jetzt komme ich entspannt in 2 Stunden dorthin. Die Zahl der Verkehrstoten auf slowenischen Strassen hat sich in 10 Jahren halbiert. Etliche die vor 15 Jahren gegen den intensiven Autobahnbau waren (oder wenigstens skeptisch), haben ihre Meinung geändert. Nur schade, dass es nun kaum noch weitergeht - die Kredite sich teuer, die meisten heimischen Baufirmen pleite, die letzte Regierung die wir hatten definitiv die unfähigste seit 1991. Von den hellblau eingezeichneten Abschnitten auf meiner Karte könnte evtl. 2013 der Bau des Abschnitts Ptuj - kroatische Grenze (südlich von Maribor) begonnen werden. Eine so intensive Bauzeit wie zwischen 2000 und 2008 werde ich IMO aber niemals mehr erleben :( .
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von Klosterwappen »

Danke für die Info:
Eine Frage hätte ich:
Wann ist mit einem Lückenschluß zwischen der slowenischen und der kroatischen Autobahn an der Küste bei Piran/Umag zu rechnen?
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miki
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von miki »

Schon seit dreienhalb Jahren alles still in diesem Topic? Nun, der Grund ist denkbar einfach: es gab dreieinhalb Jahre nichts zu berichten :( . Die DARS (slowenische Version der ASFINAG) ist hoch verschuldet und die Einnahmen reichen gerade knapp aus um die Kredite zurückzubezahlen und die bereits gebauten Autobahnen einigermassen zu flicken. Am Freitag, 5. 6., wurde trotzdem nach rekordverdächtigen 8 Jahren (!) Bauzeit der 5 km lange Abschnitt zwischen Koper und Izola mit dem Markovec - Tunnel eröffnet. Bei diesem Projekt ist so ziemlich alles scheif gelaufen was schieflaufen kann: zuerst konnte mit dem Bau 2 Jahre lang oder so nicht begonnen werden, da immer wieder Baufirmen, die den Auftrag nicht bekommen haben, sich bei allen möglichen Organen beschwert haben - ich glaube es ging bis zum höchsten Verwaltungsgericht. Und dann sind während des Baues gleich 2 ausführende Firmen hintereinender in Konkurs gegengen (die zweite davon war die österreichische AlpineBau). Damit kommt man von Norden kommennd jetzt bis knapp vor Portorož auf der Autobahn, die restlichen paar km bis zur kroatischen Grenze sind immer noch nur 'in Planung'.

Ende Mai wurde endlich auch der noch fehlende, etwa 15 km lange Abschnitt von Ptuj bis zur kroatischen Grenze (letzter Lückenschluss Maribor - Zagreb) vergeben, und falls sich nicht nach guter alter slowenischer Tradition die unterlegenen Bewerber wieder mal bei allen möglichen Instanzen beschweren, könnten die Arbeiten im Herbst 2015 starten, man hofft den ersten Abschnitt bis 2017 zu eröffnen und den zweiten, bis zur kroatischen Grenze, noch vor der Hauptreisesaison 2018. Na, dann sehn mer mal :twisted: ...

EDIT: auf die Schnelle habe ich diese, halbewgs aktuelle Übersichtskarte gefunden: der vorgestern fertiggestelle Abschnitt ist links unten zu sehen, dort wo 'Koper - Izola, 5.2 km' steht. Der zweite Abschitt, der gerade vergeben wurde, ist die braun eingezeichnete Trasse Ptuj - Gruškovje. Generell sind nun alle roten, blauen und gelben Autobahnen und Schnellstrassen fertig, die braunen (bis auf Ptuj - Gruškovje) immer noch in Planung. Die Schnellstrasse Celje - Dravograd wird von Bürgeninitiativen blockiert, Ptuj - Ormož von VogelschützerInnen, Koper - kroatische Grenze weiss ich eigentlich nicht warum nichts weitergeht, und Postojna - Jelšane ist wahrscheinlich tot, da wirds wohl nur den Ausbau der bestehenden Strasse mit ein paar Ortsumfahrungen geben.
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von Stani »

hallo Miki, vielen Dank für das Update.

was meinst du mit kurz vor Portoroz?
geht die Autobahn bis Strunjan und von Strunjan muss man die alte Bundesstrasse nehmen (inkl Serpentin) ? zukünftig wird die Autobahn nach Plovanje oder Dragonja weitergehen (für mich wäre Richting Plovanje sinnvoller, da nahgelegene Flugplatz).
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Klosterwappen
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von Klosterwappen »

Das heißt, wenn ich nach Opatija fahre, habe ich weiter den langen Abschnitt mit der Landesstrasse.
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miki
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von miki »

@Stani: die slowenische Küstenautobahn endet momentan zwischen Izola und Strunjan, von dort nach Kroatien gehts über die alte Bundesstrasse am Flugplatz vorbei zur Grenze bei Sečovlje (der Grenzübergang heisst auf der slowenischen Seite Sečovlje, auf der kroatischen Plovanija). Ich meine dass du den meinst, wenn du schreibst 'für mich wäre Richting Plovanje sinnvoller, da nahgelegene Flugplatz'. Alternativ kannst du bereits bei Koper die Autobahn verlassen und die andere Strasse im Hinterland nach Dragonja / Kaštel benutzen, in der Summe sind es hier weniger Km, aber auch mehr Km ohne Autobahn. Beide Abschnitte, also Strunjan - Sečovlje und Koper - Dragonja will man als Autobahnen / Schnellstrassen ausbauen, aber momentan ist noch keiner der Abschnitte in Bau. Bei den langen Reden anlässlich der Eröffnung des kurzen Abschnitts bei Koper war zu hören, dass als nächstes wohl Koper - Dragonja gebaut werden soll, damit der Transitverkehr nach Istrien mehr im Hinterland geführt wird. Der Abschnitt nach Sečovlje soll als letzter gebaut werden.

@Klosterwappen: ja, leider. Es sollen lediglich Umfahrungen von Ilirska Bistrica, Pivka und noch einem Ort *namevergessen* entlang der Route gebaut werden - das ist der letzte Stand, kann sein dass die nächste Regierung dann wieder andere Prioritäten hat :? ...

Noch ne generelle Bemerkung: beim betrachten von Starlis Berichten aus der Türkei musste ich immer wieder an den slowenischen (tlw. aber auch an den österreichischen) Strassenbau denken. Wie unkompliziert die Türken doch leistungsfähige 2 x 2 spurige Bundesstrassen durch die Landschaft ziehen. Bei uns heisst es aber immer noch: alles (= richtige, gut ausgebaute und entsprechend teure Autobahnen) oder nichts (schlecht ausgebaute Bundesstrassen mit schlechtem Belag, schrecklichen Geschwindigkeitsbegrenzungen und vielen Ortsdurchfahrten). Für Abschnitte wie Postojna - Jelšane, wo das Verkehrsaufkommen für eine richtige Autobahn zu gering ist, würde sich so eine 2 x 2 Strasse geradezu anbieten, oder auch für die oben genannte Strasse Koper - Dragonja. Oder (jetzt bitte nicht steinigen) für die B-100 durchs obere Drautal auf der kärntner Seite, B-320 durchs Ennstal, Zillertal - Bundesstrasse :twisted: etc.
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von Stani »

@Stani: die slowenische Küstenautobahn endet momentan zwischen Izola und Strunjan, von dort nach Kroatien gehts über die alte Bundesstrasse am Flugplatz vorbei zur Grenze bei Sečovlje (der Grenzübergang heisst auf der slowenischen Seite Sečovlje, auf der kroatischen Plovanija).
danke für die Antwort , ja ich meinte diesen Abschnitt. wobei man muss es erwähnen, dass der Abschnitt zwischen Ortseingang (besser gesagt Abzweigung)-Izola und den beiden Petrol Tankstellen seit ewiger Zeit 2x2 spurig war. Dann wurde dieser Abschnitt mit der - von Koper kommenden - Autobahn (ink Tunnel) zusammengebunden und weiter Richtung Strunjan gezogen. Die Küstenstrasse zw Koper u Izola war immer ein richtiges Nadelöhr (besonders an Samstagen), bin Anfang Juli in der Gegend, dann werd ich testen :)
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von Petz »

miki hat geschrieben:Für Abschnitte wie Postojna - Jelšane, wo das Verkehrsaufkommen für eine richtige Autobahn zu gering ist, würde sich so eine 2 x 2 Strasse geradezu anbieten, oder auch für die oben genannte Strasse Koper - Dragonja. Oder (jetzt bitte nicht steinigen) für die B-100 durchs obere Drautal auf der kärntner Seite, B-320 durchs Ennstal, Zillertal - Bundesstrasse :twisted: etc.
Leider herrscht in Österreich immer noch der meiner Ansicht nach völlig schwachsinnige Irrglaube vor, gute Straßen zögen mehr Verkehr an was ich in Summe für falsch halte. Allerdings entlastet ne gute Straße natürlich schlechtere Routen in der Umgebung aber ich bin mir sicher, daß bis auf ganz wenige Ausnahmen dann jemand Auto fährt wenn er schlicht von A nach B muß und Öffis aufgrund von Fahrzeiten, Kosten oder Ladung/Gepäck keine brauchbare Alternative darstellen. Wenn man sich dann auch noch die durch schlechte Strassenverbindungen verursachten volkswirtschaftlichen Kosten allein durch den permanenten aber vermeidbaren Zeitverzug vor Augen führt, frag ich mich wirklich in welcher Intelligenzklasse die Verfechter oben angeführter Meinung eigentlich anzusiedeln wären.
Petz setzt seine Aktivitäten mit Ende Juni 2020 stark zurück. Ich bleibe aber bis auf weiteres in Ausnahmefällen und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von Wurzelsepp »

Ich bin tatsächlich der Meinung, dass zusätzliche (oder bessere oder schnellere oder direktere) Strassen mehr Verkehr anziehen und generieren. Ein Bsp mehr aus dem Alltag als aus dem Urlaubsverkehr: Wenn ich mir als oberes Limit fürs tägliche Pendeln 30' pro Weg setze, so wird halt der Radius bei schnelleren Strassen schnell grösser, dh ich fahre dann unter Umständen mehr.

Zusätzlich gibst du selber ja auch gleich ein Argument:
Petz hat geschrieben:und Öffis aufgrund von Fahrzeiten, Kosten oder Ladung/Gepäck keine brauchbare Alternative darstellen.
Wird eben die Strasse NICHT ausgebaut, so wird die Fahrzeit vom ÖV konkurrenzfähig(er) (vA zwischen den Zentren) bleiben, und der Umsteigeffekt auf den ÖV bleibt aus.

Berühmt-berüchtigtes Beispiel aus der CH: In den 90er-Jahren war der Baregg-Tunnel (westlich von Zürich) DAS Nadelöhr im schweizerischen Nationalstrassennetz, Stau hatte es prakisch täglich, am Gubrist auf der Nordumfahrung Zürich dagegen fast nie... dann wurde eine weitere Baregg-Röhre gebaut, nun hat es drei Fahrspuren pro Richtung, zusätzlich wurde die Westumfahrung Zürich gebaut. Resultat: An 340 Tagen pro Jahr steht man am Gubrist.
Vermutlich wäre der Verkehr auch ohne den Baregg-Ausbau gewachsen, vermutlich würde die Kapazität am Gubrist heute auch nicht ganz reichen, aber so schlimm wäre es garantiert nicht. Nun wird geplant, den Gubrist auf je 3 Spuren auszubauen... es ist schon klar, dass als nächstes der Baregg auf 4 Spuren ausgebaut werden muss usw...

Das soll nicht heissen, dass man keine Strassen ausbauen und keine Engpässe beseitigen soll, aber ein Angebot generiert auch immer eine Nachfrage.
Marvin
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Re: Verkehrssituation und Strassenprojekte in Slowenien

Beitrag von Marvin »

Wurzelsepp hat geschrieben:Ich bin tatsächlich der Meinung, dass zusätzliche (oder bessere oder schnellere oder direktere) Strassen mehr Verkehr anziehen und generieren. Ein Bsp mehr aus dem Alltag als aus dem Urlaubsverkehr: Wenn ich mir als oberes Limit fürs tägliche Pendeln 30' pro Weg setze, so wird halt der Radius bei schnelleren Strassen schnell grösser, dh ich fahre dann unter Umständen mehr.
Das ist nicht nur deine Meinung, sondern auch wissenschaftlich erwiesen und nennt sich induzierter Verkehr. Eine genauere Erklärung gibt es z. B. hier:

http://library.fes.de/fulltext/fo-wirts ... htm#E11E15

Wie du aber auch schon richtig schreibst ist das natürlich kein Argument, um gar nicht auszubauen. Es ist nur wichtig, die Folgen zu berücksichtigen, damit man Probleme nicht nur verlagert oder ganz neue schafft.

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