Das grosse Seilreitertopic
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Für etwas war doch MW 531 gut. Da wusste man schon bevor es zu spät war ob ein Gewitter im Anzug ist. Leider hat man das ja abgestellt, dennoch Radio mit Mittel oder nochbesser Langwelle einschalten. Gewitter sind da schon sehr früh zu hören auch wenn sie vor allem im Gebirge wegen der Engen Räumlichen Unterteilung nicht immer sofort zu erkennen sind.Seilbahntechniker hat geschrieben: Kann ganz schön ungemütlich werden da oben besonders wenn ein Gewitter aufzieht
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Schade, dass Berichte nicht nach Bahntypen oder Regionen eingeteilt sind. Topic Gruppen bzw. Topi Untergruppen wären da von Vorteil. Ich finde den Reportageteil von RM gut aufgebaut. Die technischen Diskussionen auf RM unterliegen was der französischen Geheimnistuerei, dort kriegt man meist keine Antwort auf sehr technische Fragen auch wenn nicht kritisch von der Geheimhaltung her gesehen.
Das mit der Zentralischmierung war keine überlegte Frage von mir. Gäbe gar nicht so viele Teile, die man zentral schmieren könnte. Getriebe habe Umlaufschierung mit Pumpe, Hydraulikkomponenten sind selbstgeschmiert (!) und für Umlenkscheiben würde sich der Aufwand auch nicht lohnen da man zudem ja onehin regelmässig Kontrollen durchführt.
Aus welchem Grund werden noch Seilrollen ohne Lager mit Lebensdauerschmierung hergestellt (d.h. wo solche Lager technisch möglich sind)?
Interessanterweise wären eigentlich gem. CH-PB-Verordnng Seilreiter erst ab 2 Trageseile zulässig, zudem, müssen Seilreiter mit geschlossenen Fangbremsen passierbar sein. Ob dies in der Praxis möglich ist weiss ich nicht, siehe ATV's Bemerkung bgl. Schäden.
Sind Seilreiter so konzipiert, dass sie notfalls ohne Schaden (abgesehen evlt. von den Seilreiterklemmen) am Seil vom Seil abgerissen werden können?
Das mit der Zentralischmierung war keine überlegte Frage von mir. Gäbe gar nicht so viele Teile, die man zentral schmieren könnte. Getriebe habe Umlaufschierung mit Pumpe, Hydraulikkomponenten sind selbstgeschmiert (!) und für Umlenkscheiben würde sich der Aufwand auch nicht lohnen da man zudem ja onehin regelmässig Kontrollen durchführt.
Aus welchem Grund werden noch Seilrollen ohne Lager mit Lebensdauerschmierung hergestellt (d.h. wo solche Lager technisch möglich sind)?
Interessanterweise wären eigentlich gem. CH-PB-Verordnng Seilreiter erst ab 2 Trageseile zulässig, zudem, müssen Seilreiter mit geschlossenen Fangbremsen passierbar sein. Ob dies in der Praxis möglich ist weiss ich nicht, siehe ATV's Bemerkung bgl. Schäden.
Sind Seilreiter so konzipiert, dass sie notfalls ohne Schaden (abgesehen evlt. von den Seilreiterklemmen) am Seil vom Seil abgerissen werden können?
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Die oben abgebildetes Bahnen sind Konkordatsanlagen unterstehen also nicht oder unterstanden noch nicht der Pendelbahnverordnung. Gleiches Gilt für SUVA Bahnen mit einem Tragseil und Seilreiter. Beispiel Kraftwerksbahnen. Bsp. 10PB Tgom-Nalps.Lagorce hat geschrieben:Interessanterweise wären eigentlich gem. CH-PB-Verordnng Seilreiter erst ab 2 Trageseile zulässig, zudem, müssen Seilreiter mit geschlossenen Fangbremsen passierbar sein. Ob dies in der Praxis möglich ist weiss ich nicht, siehe ATV's Bemerkung bgl. Schäden.
Mindestens ein Fall kenne ich bei dem eine versehenlich abgzogene Fangbremse einen Seilreiter abriss und dieser auf das Kabinendach krachte.
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Ich vermute, dass bein neuen Bahnen, die Seilreiter detaillierter in der Risikoanalyse berücksichtigt werden als es früher der Fall war.
Rein intuitiv würde ich meinen, dass die Abziehkräfte onehin nicht so extrem gross sind, jedoch natürlich mit entsprechender Sicherheitsreserve bezogen auf die von der Rolle getragenen Last sowie das Eigengewicht. Habe jedoch keine Ahnung für welche typische Lasten Seilreiter ausgelegt werden.
Beim von Dir erwähnten Fall blieb der Seilreiter auf dem Dahc liegen? Wenn er eine Dachlöcke durschlagen würde, könnte es gefährlich werden.
Der Verlust eines einzelnen Seilreiters hat vermutlich keine unmittelbar gravierende Folgen bzgl. Sicherheit es sei dann, ein Seil würde das Kabinendach berühren.
Wäre ggf. dennoch eine Evakuirung notwendig?
Rein intuitiv würde ich meinen, dass die Abziehkräfte onehin nicht so extrem gross sind, jedoch natürlich mit entsprechender Sicherheitsreserve bezogen auf die von der Rolle getragenen Last sowie das Eigengewicht. Habe jedoch keine Ahnung für welche typische Lasten Seilreiter ausgelegt werden.
Beim von Dir erwähnten Fall blieb der Seilreiter auf dem Dahc liegen? Wenn er eine Dachlöcke durschlagen würde, könnte es gefährlich werden.
Der Verlust eines einzelnen Seilreiters hat vermutlich keine unmittelbar gravierende Folgen bzgl. Sicherheit es sei dann, ein Seil würde das Kabinendach berühren.
Wäre ggf. dennoch eine Evakuirung notwendig?
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Nein hat einen Buck gegeben. Ist auf dem Laufsteg der Kabine aufgeschlagen und danach seitlich runtergekollert. 5m Fallhöhe mag die Masse nicht genug Beschleunigen um das Dach zu Durchschlagen.Lagorce hat geschrieben:Beim von Dir erwähnten Fall blieb der Seilreiter auf dem Dahc liegen? Wenn er eine Dachlöcke durschlagen würde, könnte es gefährlich werden
Kann das Dach gar nicht berühren, das das Seil ja am Laufwerk befestigt ist. Würde es so stark durchhängen, dass es das Dach berührt gäbe das Schlaffseil. Zudem ist das Zugseil von der FWA kapazitiv überwacht und Unterbruch und Kurzschluss was ebenfalls ein stillsetzen der Bahn zu Folge hätte.Lagorce hat geschrieben:Der Verlust eines einzelnen Seilreiters hat vermutlich keine unmittelbar gravierende Folgen bzgl. Sicherheit es sei dann, ein Seil würde das Kabinendach berühren.
Wäre ggf. dennoch eine Evakuirung notwendig?
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Eher ein Risiko für Dachlücken (wieder mal Schreibfehler von mir, sorry).
Beim Abriss eines Seilreiter würde sich ausser bei Kollision vermutlich zuerst eine Seite lösen Die Frage, ob dann ein kurzzeitiger von der FUA erfassbarer Erdschluss erfolgt kann man vermutlich nicht mit Sicherheit beantworten.
Bei Nothalt und fehlendem Seilreiter könnte vielleicht durch die Längspendelung die Kabine das Seil berühren.
Seilreiter sind in der Praxis jedenfalls sehr sicher.
Beim Abriss eines Seilreiter würde sich ausser bei Kollision vermutlich zuerst eine Seite lösen Die Frage, ob dann ein kurzzeitiger von der FUA erfassbarer Erdschluss erfolgt kann man vermutlich nicht mit Sicherheit beantworten.
Bei Nothalt und fehlendem Seilreiter könnte vielleicht durch die Längspendelung die Kabine das Seil berühren.
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Hallo
Beim durchlesen der letzten 3 Beiträge wurde ich stutzig.
Lagorce schrieb, dass das Seil ohne Seilreiter durchhängt und die Kabiene berühren könne. Ich gehe in diesem Fall von einem Tragseil aus, denn das Zugseil ist ja am Laufwerk an der Klemme festgemacht und, so viel ich bis jetzt weis, in beide Richtungen unter Spannung.
Jetzt kommt der Punkt an dem ich stutzig werde. Mir kommt es so vor als ob Lagorce meint das der Seilreiter die Seile trägt. Ich war bisher der Meinung das der Seilreiter die Seile nur zusammen bzw. in Position hält, dass sie sich nicht "verheddern" (Entschuldigung für dieses Wort ein besseres fand ich nicht).
Ich hoffe ihr könnt mich Aufklären.
Gruß Andreas
Beim durchlesen der letzten 3 Beiträge wurde ich stutzig.
Lagorce schrieb, dass das Seil ohne Seilreiter durchhängt und die Kabiene berühren könne. Ich gehe in diesem Fall von einem Tragseil aus, denn das Zugseil ist ja am Laufwerk an der Klemme festgemacht und, so viel ich bis jetzt weis, in beide Richtungen unter Spannung.
Jetzt kommt der Punkt an dem ich stutzig werde. Mir kommt es so vor als ob Lagorce meint das der Seilreiter die Seile trägt. Ich war bisher der Meinung das der Seilreiter die Seile nur zusammen bzw. in Position hält, dass sie sich nicht "verheddern" (Entschuldigung für dieses Wort ein besseres fand ich nicht).
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Die Seilreiter tragen das Zugseil. Dies verkürzt besonders bei Bahnen mit langen Spannfeldern den Spannweg des Zugseilspanngewichts erheblich. Außerdem werden die dynamischen Kräfte der Zusseilschleife begrenzt.Whistlercarver hat geschrieben:Hallo
Ich war bisher der Meinung das der Seilreiter die Seile nur zusammen bzw. in Position hält, dass sie sich nicht "verheddern"
Dies waren z. B. bei der Eibsee-Zugspitzbahn die Hauptgründe für das gewählte Doppeltragseilsystem. In Deutschland waren sonst bei dieser Kabinengröße (44+1) zwei Tragseile je Fahrbahn nicht üblich.
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Wie ein etwas zerknitterter Seilreiter einer Funiforstrecke aussieht, wenn das Laufwerk ein in der Nacht heruntergefallenes Zugseil entlang der Zwangsführung wieder in die Rolle zwingen will, kann man hier einsehen:
Nach 3 Wochen konnte das am Seilreiter blockierte Funifor eingeholt werden:
Seilreiter von Funifors sind eine in mehrfacher Hinsicht heikle Angelegenheit, möglicherweise die Achillesferse des anfürsich interessanten Funiforsystems schlechthin.
Zum einen liegt das Zugseil nicht gut gesichert im tiefen "V" eines klassischen Seilreiters einer Doppeltragseilbahn. Stattdessen kann es relativ leicht von der Rolle fallen, was hier auch passiert ist.
Schwerwiegender erscheint jedoch, dass ein herausgefallene Zugseil kaum durch Sicherheitssysteme erfassbar ist. Während bei der klassischen Seilbahn ein Verlassen des Seilreiters zwangsweise zum Erdschluss führt (Seilüberwurf), ist das Zugseil beim Funiforsystem frei in der Luft hängend gegen Masse hin isoliert....
Ein im laufendem Betrieb herausfallendes Zugseil würde wahrscheinlich kurzzeitig einen Erdschluss bewirken. Immerhin kann ein Funifor bei durchaus stürmischen Bedingungen gefahren werden. Ein Maschinist wird einen kurzzeitigen Erdschluss möglicherweise nicht richtig interpretieren, und nach erfolgtem Halt die Fahrt wieder aufnehmen wenn er keinen Fehler feststellen kann...
Nähert sich nun das Laufwerk der Seillosen Seilreiterrolle, will es das Seil entlang des unterhalb der Seilreiterrolle angebrachten Leitbügels um die Rolle herum wieder in diese einwerfen. Hierzu muss die Seilflucht jedoch zunächst nach innen hin ebgelenkt werden.
Offensichtlich ist die Konstrktion hier Systembedingt derart starr, dass das Laufwerk aus seiner Spur gezwungen wird, was am Stelvio scheinbar so passiert ist: Die ersten 2 Rollen des rechten Laufwerks sind entgleist. Wären alle Rollen entgleist, wäre das Gefährt möglicherweise heruntergefallen.
Dem Konstrukteur sind diese Schwachpunkte wahrscheinlich bewusst, das nach der Anlage am Stilfser Joch gebaute zweite gebaute Funifor (Alagna) hat ein wesentlich schwereres Zugseil spendiert bekommen (entgleisungssicherer), zudem wurde der Rahmen des Seilreiters an kritischen Stellen überarbeitet.
Auch ist die erste Kontrollfahrt bei Betriebsaufnahme mit hinreichend langsamer Geschwindigkeit vorgeschrieben. Dies um bei tatsächlich stattfindender Beobachtung der Strecke durch das Kabinenpersonal eventuelle Seilentgleisungen rechtzeitig erkennen zu können. Möglicherweise wurde diese Regel am Stilfserjoch nicht eingehalten, denn das am Leitbügel kurz schliessende Seil müsste einen Nothalt ergeben haben, der aber nur bei hinreichend niedriger Fahrgeschwindigkeit ein rechtzeitiges Anhalten ermöglicht hätte...
Desweiteren zirkulieren weitere Gerüchte....
Nach 3 Wochen konnte das am Seilreiter blockierte Funifor eingeholt werden:
Seilreiter von Funifors sind eine in mehrfacher Hinsicht heikle Angelegenheit, möglicherweise die Achillesferse des anfürsich interessanten Funiforsystems schlechthin.
Zum einen liegt das Zugseil nicht gut gesichert im tiefen "V" eines klassischen Seilreiters einer Doppeltragseilbahn. Stattdessen kann es relativ leicht von der Rolle fallen, was hier auch passiert ist.
Schwerwiegender erscheint jedoch, dass ein herausgefallene Zugseil kaum durch Sicherheitssysteme erfassbar ist. Während bei der klassischen Seilbahn ein Verlassen des Seilreiters zwangsweise zum Erdschluss führt (Seilüberwurf), ist das Zugseil beim Funiforsystem frei in der Luft hängend gegen Masse hin isoliert....
Ein im laufendem Betrieb herausfallendes Zugseil würde wahrscheinlich kurzzeitig einen Erdschluss bewirken. Immerhin kann ein Funifor bei durchaus stürmischen Bedingungen gefahren werden. Ein Maschinist wird einen kurzzeitigen Erdschluss möglicherweise nicht richtig interpretieren, und nach erfolgtem Halt die Fahrt wieder aufnehmen wenn er keinen Fehler feststellen kann...
Nähert sich nun das Laufwerk der Seillosen Seilreiterrolle, will es das Seil entlang des unterhalb der Seilreiterrolle angebrachten Leitbügels um die Rolle herum wieder in diese einwerfen. Hierzu muss die Seilflucht jedoch zunächst nach innen hin ebgelenkt werden.
Offensichtlich ist die Konstrktion hier Systembedingt derart starr, dass das Laufwerk aus seiner Spur gezwungen wird, was am Stelvio scheinbar so passiert ist: Die ersten 2 Rollen des rechten Laufwerks sind entgleist. Wären alle Rollen entgleist, wäre das Gefährt möglicherweise heruntergefallen.
Dem Konstrukteur sind diese Schwachpunkte wahrscheinlich bewusst, das nach der Anlage am Stilfser Joch gebaute zweite gebaute Funifor (Alagna) hat ein wesentlich schwereres Zugseil spendiert bekommen (entgleisungssicherer), zudem wurde der Rahmen des Seilreiters an kritischen Stellen überarbeitet.
Auch ist die erste Kontrollfahrt bei Betriebsaufnahme mit hinreichend langsamer Geschwindigkeit vorgeschrieben. Dies um bei tatsächlich stattfindender Beobachtung der Strecke durch das Kabinenpersonal eventuelle Seilentgleisungen rechtzeitig erkennen zu können. Möglicherweise wurde diese Regel am Stilfserjoch nicht eingehalten, denn das am Leitbügel kurz schliessende Seil müsste einen Nothalt ergeben haben, der aber nur bei hinreichend niedriger Fahrgeschwindigkeit ein rechtzeitiges Anhalten ermöglicht hätte...
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Interessanter Beitrag Kris. Leider kann ich kein Bild sehen, vielleicht nur ein temporäres Problem.
Wie Christoph es erwähnt, Seikreiter unterstützen das Zug sowie ggf. Gegenseil ; dies reduziert zudem Schwingungen (siehe Aiguille du Midi Bahn). Da Tragseile einen kleineren Durchhang als Zug- und Gegenseile aufweisen würden sich auch ohne Seilreiter diese Seile nicht "verheddern" da sie unterhalb der Tragseilen verlaufen. Ohne Seilreiter wäre bei langen Spannfeldern eine erhöhte Zugseilspannung erforderlich.
Wie Christoph es erwähnt, Seikreiter unterstützen das Zug sowie ggf. Gegenseil ; dies reduziert zudem Schwingungen (siehe Aiguille du Midi Bahn). Da Tragseile einen kleineren Durchhang als Zug- und Gegenseile aufweisen würden sich auch ohne Seilreiter diese Seile nicht "verheddern" da sie unterhalb der Tragseilen verlaufen. Ohne Seilreiter wäre bei langen Spannfeldern eine erhöhte Zugseilspannung erforderlich.
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Wirklich interessanter Beitrag, Kris!Kris hat geschrieben: Seilreiter von Funifors sind eine in mehrfacher Hinsicht heikle Angelegenheit, möglicherweise die Achillesferse des anfürsich interessanten Funiforsystems schlechthin.
Zum einen liegt das Zugseil nicht gut gesichert im tiefen "V" eines klassischen Seilreiters einer Doppeltragseilbahn. Stattdessen kann es relativ leicht von der Rolle fallen, was hier auch passiert ist.
Ähnliche Sicherkeitsprobleme mit der Zugseilablage und Überwachung, wie beim Funifor haben auch 2S, ZUB und Pendelbahnen mit einem Tragseil je Fahrbahn. Die Funifor gehört also auch dazu.
Das einzige System, welches eine absolut zuverlässige Zugseilablage und Überwachung bietet, ist demnach das klassische Doppeltragseilsystem, welches bei großen Pendelbahnen und 3S-Bahnen zur Anwendung kommt. Bin mal gespannt, welche Probleme sich diesbezüglich bei der neuen Roosevelt Island-Bahn in New York ergeben. Auch hier möchte man ja das bewährte klassische Doppeltragseilsystem "verbessern"
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Sehr wohl sind auch die Seilreiter für ein Tragseil überwacht. Die Zugseilüberwachung geht auf Kurzschluss sobald das Zugseil den Erdungsbügel unter dem Seilreiter berührt.
-> meine Fotos könnt ihr weiterhin auf meiner Webseite --> www.stahlseil.ch ansehen.
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Weshalb sollte die Seilberwachung bei Funifor-Bahnen. Galvanische Überwachung wäre prinzipiell mit entsprechendem Aufwand auch bei nicht geerdetem Tragseil machbar (würde zudem eine Tragseilüberwachung ermöglichen). Und weshalb sind Funifor Tragseile nicht geerdet?
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Werden Seilreiter nur bei langen Seil-Spannfeldern benutzt oder werden sie z.B. bei der Funifor unbedingt benötigt?
Laut Wikipedia werden Seilreiter auch beim Einseil-Bahnen eingesetzt, allerdings habe ich keine Bilder dazu gefunden. Daher frage ich mich, ob das stimmt.
Laut Wikipedia werden Seilreiter auch beim Einseil-Bahnen eingesetzt, allerdings habe ich keine Bilder dazu gefunden. Daher frage ich mich, ob das stimmt.
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Müsste es nicht möglich sein das Seil im Seilreiter mit RPD zu überwachen?
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Und was soll der Sinn davon sein?
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Re: Das grosse Seilreitertopic
BTW, kann sich das Seil bei einer Seilentgleisung am Seilreiter irgendwo so verklemmen, dass die Bahn nicht mehr fahren könnte? Ist das evtl. schonmal passiert? Was würde man in so einem Fall machen?
LG, Max
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Auf dem Zugseil laufen und am Fragseil festhalten. Bergebahn benutzen. Mit dem Antrieb und Fangbremse wie ein Zugseilüberschlag rausziegen. Many roads leed to rome.
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Seilentgleisungen erkennen?!ATV hat geschrieben:Und was soll der Sinn davon sein?
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Erkennt man sowieso durch die Zugseilüberwachung galvanisch/kapazitiv.
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Beim Überfahren eines Seilreiters wird doch auch das Zugseil durch die Klemme / Laufwerk angehoben.
Dann würde der RPD doch auslösen. Und wie soll das Kabel zum RPD verlegt werden?
Am Tragseil mit Ziehbändern festmachen?
Dann würde der RPD doch auslösen. Und wie soll das Kabel zum RPD verlegt werden?
Am Tragseil mit Ziehbändern festmachen?
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Es gibt schon Tragseilüberwachungssysteme per Funk. Das kombiniert mit einem Nabendynamo und einem RPD welches wie bei den Niederhaltern von unten an das Zugseil gedrückt wird, könnte man sowas schon basteln. Gibt ja auch Windmesser auf Seilreitern. Nur wie ich schon gefragt habe, wo bleibt der Sinn? Das Zugseil ist in den Seilreitern schon überwacht.
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Hier das Funktionsprinzip einer Kapazitiven Seillageüberwachung welche bei Pendelbahnen eigendlich Standartmässig zum Einsatz kommt:
Ältere und kleine Bahnen funktionieren noch nach dem galvanischen System.
Ältere und kleine Bahnen funktionieren noch nach dem galvanischen System.
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Re: Das grosse Seilreitertopic
Hier noch eine Nahaufnahme von Klemmplatten einer Zwischenaufhängung (ZWA, auch Seilreiter genannt) für 62 mm Tragseildurchmesser und fangbremsenbehaftetes Laufwerk. Im nicht montiertem Zustand ist die Rillentiefe gut sichtbar.
Schlussendlich hat sich das verschiebefeste Befestigungsprinzip durchgesetzt: aller vier Klemmen sind ohne Längsverschiebefreiheit am Rahmen des Seilreiters befestigt.
Übrigens werden dieselben Klemmplatten ebenfalls für die sog. Rollsecure laterale Tragseilstabilisierungsvorrichtung von Von Roll/Doppelmayr eingesezt. Untere Fotos: Rollsecure auf der Seite eines ca. 1710 m langen windexponierten Seilfeldes mit etwas über 103 % max. Steigung (Tragseildurchmesser 62 mm, Tragseilspurweite 700 mm, 125+1-personen oder 10080 kg Nutzlast Von Roll/Doppelmayr Pendelbahn).
Schlussendlich hat sich das verschiebefeste Befestigungsprinzip durchgesetzt: aller vier Klemmen sind ohne Längsverschiebefreiheit am Rahmen des Seilreiters befestigt.
Übrigens werden dieselben Klemmplatten ebenfalls für die sog. Rollsecure laterale Tragseilstabilisierungsvorrichtung von Von Roll/Doppelmayr eingesezt. Untere Fotos: Rollsecure auf der Seite eines ca. 1710 m langen windexponierten Seilfeldes mit etwas über 103 % max. Steigung (Tragseildurchmesser 62 mm, Tragseilspurweite 700 mm, 125+1-personen oder 10080 kg Nutzlast Von Roll/Doppelmayr Pendelbahn).
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- Rollsecure (Lagorce)
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