Seilklemmen der Brandstadlbahn

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lift-freak
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Seilklemmen der Brandstadlbahn

Beitrag von lift-freak »

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage an DM Spezialisten.
Wieso hat die alte EUB auf den Brandstadl in Scheffau zwei Kuppelhebel pro Seilklemme? Die sehen aus wie die Standardklemme aus den 1980er Jahren, nur mit zwei Klemmbacken. Habe das so nie irgend wo anders gesehen und mich würde der Grund des Verbaus interessieren.

LG

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Maxi.esb
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Re: Seilklemmen der Brandstadlbahn

Beitrag von Maxi.esb »

Das sind nicht zwei Kuppelhebel pro Seilklemme, sondern das sind 2 klemmen. Bis mitte der 80er Jahre wurde das von DM an EUBs gerne gemacht, Kirchberg und Uttendorf müssten auch 2 Klemmen pro gondel haben.
In Italien zb. gabs glaub ich sogar mal ein gesetzt, dass jede Gondel 2 Klemmen haben muss, damit, falls eine Klemme versagt, die Gondel nicht abstürzt. Ob es das in Österreich auch gab oder ob das DM "einfach so" gemacht hat (gabs damals schon Klemmkraftprüfung mit Abschaltung falls diese zu gering war?) weis ich aber nicht.
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lift-freak
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Re: Seilklemmen der Brandstadlbahn

Beitrag von lift-freak »

Ah, die alte "doppelte" Sicherheit.

Ich habe mir fast schon sowas gedacht. Konnte mit auch vorstellen, dass es mit dem extrem steilen Anstieg vor der Bergstation zu tun hat, jedoch ist diese Erklärung natürlich absolut plausibel.

Es handelt sich aber um die ganz normale DM-System Klemme, nur mal zwei?
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sunset
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Re: Seilklemmen der Brandstadlbahn

Beitrag von sunset »

Maxi.esb hat geschrieben:In Italien zb. gabs glaub ich sogar mal ein gesetzt, dass jede Gondel 2 Klemmen haben muss, damit, falls eine Klemme versagt, die Gondel nicht abstürzt. Ob es das in Österreich auch gab oder ob das DM "einfach so" gemacht hat (gabs damals schon Klemmkraftprüfung mit Abschaltung falls diese zu gering war?) weis ich aber nicht.
Zum Thema Klemmkraftüberwachung:
Bei den doppelten Klemmen bestand die Klemmkraftüberwachung darin, dass nach der Kuppelstelle eine Rolle am Klemmapparat betätigt wurde, die die beiden Klemmen auseinander drückt.
Wenn diese Rolle bei einer bestimmten Kraft zu viel nachgegeben hat, gab es dann die Abschaltung Klemmkraftüberwachung.

Möglicherweise wurden die doppelten Klemmen anfangs auch mangels einer Abziehkraftüberwachung für Einzelklemmen eingesetzt. Ich zumindest kenne bei DM keine solche Überwachung in diesem Baujahr, hoffe mal dass ich da nix übersehen habe.
lift-freak hat geschrieben:Ah, die alte "doppelte" Sicherheit.

Ich habe mir fast schon sowas gedacht. Konnte mit auch vorstellen, dass es mit dem extrem steilen Anstieg vor der Bergstation zu tun hat, jedoch ist diese Erklärung natürlich absolut plausibel.

Es handelt sich aber um die ganz normale DM-System Klemme, nur mal zwei?
Jo, das sieht nach der normalen DS Klemme aus. Ähnlich ist es ja z.B. auch bei der Planaibahn in Schladming, über die dürfte hier irgendwann mal was zu lesen gewesen sein (länger her... ;) ).

BTW: Heute werden ja immer noch Doppelklemmen eingesetzt, wenn es konstruktionstechnisch nicht anders geht oder aber die Kabinenlast sonst nicht gehalten werden könnte. Beispiele wären da die 15-MGDs, Funitels oder die 3S.
Netter Nebeneffekt: Bei Personalfahrten o.ä. braucht es dafür dann in AT u.U. keine Sicherheitskabine unterhalb mehr, da ja die Kabine selbst schon redundante Klemmen aufweist.
LG, Max
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lift-freak
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Re: Seilklemmen der Brandstadlbahn

Beitrag von lift-freak »

sunset hat geschrieben:
BTW: Heute werden ja immer noch Doppelklemmen eingesetzt, wenn es konstruktionstechnisch nicht anders geht oder aber die Kabinenlast sonst nicht gehalten werden könnte. Beispiele wären da die 15-MGDs, Funitels oder die 3S.
Netter Nebeneffekt: Bei Personalfahrten o.ä. braucht es dafür dann in AT u.U. keine Sicherheitskabine unterhalb mehr, da ja die Kabine selbst schon redundante Klemmen aufweist.
Puh, jetzt musst Du mich aber aufklären, was Du mit Personalfahrten und vorhanden zu seinender Sicherheitskabine meinst?
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Re: Seilklemmen der Brandstadlbahn

Beitrag von 16-BGD »

Bei jeder Fahrt einer kuppelbaren Seilbahnen mit Personen muss sich unter einer besetzen Kabine eine Sicherheitskabine befinden, damit falls die Kabine ins Rutschen kommt, sie aufgehalten wird. Bei Fahrten mit dem Revisionsgehänge ist immer davor und dahinter ein FBM, aus oben genannten Gründen damit man bei B und T-Fahrt mitfahren darf
Mit freundlichen Grüßen,
16-BGD
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lift-freak
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Re: Seilklemmen der Brandstadlbahn

Beitrag von lift-freak »

Achso, Du meinst eine Revisionsfahrt. Jetzt weiß ich um was es geht.
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sunset
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Re: Seilklemmen der Brandstadlbahn

Beitrag von sunset »

Nicht nur bei Revisionsfahrten ;)

Viele Bahnen fahren täglich die Personalfahrt. Meistens deswegen, weil der Bahnhof in einer Station liegt, die man nicht gut erreichen kann. Beispiele: 3S Penkenbahn (Mayrhofen), Funitel Silvrettabahn u. MGD Fimbabahn (Ischgl), Rendlbahn (St. Anton), Giggijochbahn (Sölden), uvm ...

Das Personal fährt dann einfach abends mit einer Gruppe von Fahrzeugen ins Tal, bzw frühs wieder hoch.
Bei manchen Bahnen kann es schwierig sein, zwei Kabinen rauszuschicken - da ist es dann natürlich von Vorteil, wenn man keine Sicherheitskabine braucht. ;)
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Re: Seilklemmen der Brandstadlbahn

Beitrag von lift-freak »

Sehr cool!

Vielen Dank für die Lösung meines lange gehegten Rätsels.

markus
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Re: Seilklemmen der Brandstadlbahn

Beitrag von markus »

Das gilt nicht nur bei kuppelbaren Bahnen sondern auch bei fixgeklemmten Bahnen und Schleppliften beim fahren mit Montagekorb. Unter anderem weil auch noch die Gefahr eines FBM Überschlages oder hängenbleiben eines einzelnen FBM s an einer Stütze besteht z.b. Wegen eines Starken Seildralles. Dabei kann eine Klemme auch rutschen etc...
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