Zugseilriss bei einer 2 Seil Umlaufbahn

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Omega10
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Zugseilriss bei einer 2 Seil Umlaufbahn

Beitrag von Omega10 »

Hallo allerseits,
Ich habe eine Frage an euch. Was passiert eigentlich wenn bei einer Zweiseilumlaufbahn das Zugseil reißt? Gibt es an den Kabinen eine Fangbremse wie es bei den Pendelbahnen gibt?

Mit freundlichen Grüßen Omega10
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Lagorce
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Re: Zugseilriss bei einer 2 Seil Umlaufbahn

Beitrag von Lagorce »

Omega10 hat geschrieben: 01.05.2018 - 16:28 Hallo allerseits,
Ich habe eine Frage an euch. Was passiert eigentlich wenn bei einer Zweiseilumlaufbahn das Zugseil reißt? Gibt es an den Kabinen eine Fangbremse wie es bei den Pendelbahnen gibt?

Mit freundlichen Grüßen Omega10
Da gibt's keine Fangbremsen, Grundprinzip ist hier wie bei Seilbahnen mit Förderseil und den grossen Pendelbahnen ohne Fangbremsen, dass gem. probabilistischen Risikisoanalysen ein katastrophales Versagen des Seils genügend unwahrscheinlich ist.

2S und 3S betrachte ich jedoch als unproblematischer als "Funitel" mit völlig getrennten Förderseilschlaufen und komplexer mechanischer Notsynchronisation (im Normalbetrieb werden beide Förderseilschlaufen im Master/Slave Modus getrennt angetrieben).
Betrifft jedoch nur wenige Bahnen dieser Bauart.
Bei den kuppelbaren Doppelförderseil-Umlaufbahnen gibt es verschiedene Ausführungsvarianten bzgl. Antrieb sowie Förderseilverlauf, diverse Anlagen weisen eine einzige doppelt umlaufende gespleisste Förderseilschlaufe auf, was m.E. wesentlich weniger problematisch ist als getrennte Schlaufen.
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Seilbahnjunkie
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Re: Zugseilriss bei einer 2 Seil Umlaufbahn

Beitrag von Seilbahnjunkie »

Das gilt aber auch nur für alte Funitel, die Doppelmayr Funitel haben eine durchgehende Zugseilschlaufe, da muss man nichts synchronisieren.
Lagorce
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Re: Zugseilriss bei einer 2 Seil Umlaufbahn

Beitrag von Lagorce »

Die Funitel, DMC, usw. kenn ich nicht so im Detail.

Da gibt's dazu noch verschiedene Antriebssysteme, sowohl mit zwei im Normalbetrieb unabhängig angetrieben Antriebsscheiben, die beim Bremsen oder Antriebsdesychronisierung mit einem aufwendigen Getriebesystem not-synchronisiert werden, wie auch Systeme mit mehrrilligen Antriebsscheiben, usw.

Energetisch gesehen sind diese Bahnen sehr ungünstig, da bevorziehe ich klar 3S; falls hohe Windstabilität erforderlich ist, kann man breite Tragseilspurweiten einsetzen.

Bzgl. Funitel mit zwei getrennten Förderseilschleifen und getrennten Antriebe mit mechanischer Not-Synchronisation bin nicht 100 %-ig überzeugt, dass Risikoanalysen korrekt sind.
Was genau passiert falls ein Getriebe katastrophal blockiert (z.B. Zahnruch mit einklemmen des abgrebrochenen Zahns) und das andere weiterdreht wurde u.U, ungenügend analysiert.

Soviel ich weiss, ist in Frankreich mindestens eine leere Funitel Kabine infolge Synchronisationsproblem abgestürzt. Ob Fall gemeldet und untersucht wurde, weiss ich jedoch nicht. Sowohl der STRMTG wie der BEA-TT informieren sehr sparlich online und man hat das Gefühl, das je nach Lust und Laune mal was untersucht wird oder halt dann nicht (ausser in schweren Fällen). Mal gibt's einen ausführlichen Bericht, mal nicht...

Zugseilversagen bei 2S, 3S, Pendelbahnen oder Standseilbahnen ist nie vollständig ausgeschlossen, jedoch bei Bahnen genügend unwahrscheinlich dass Restrisiko m.E. ohne Weiteres in Kauf genommen werden kann.
Sicherheitsbedenken habe ich eher z.B. bzgl. Brandchutz bei gewissen Stationsbauten (u.a. aus Holz) sowie bei gewissen FBM.
Also rein persönlich würde ich sicherheitstechnisch zuerst anderswo kleine Verbesserungen einführen, als mir Gedanken über Zugseilversagen machen (u.a. die Wiedereinführung der Zentrifugalauslösung der Sicherheitsbremse wie ich dies bereits vor einigen Jahren erwähnt habe).
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