„Maisraupe“ als zweites Leben für Pistenraupe

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Chlosterdörfler
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„Maisraupe“ als zweites Leben für Pistenraupe

Beitrag von Chlosterdörfler »

Wenn sie zum Ernte/Silo-Einsatz ausrücken, haben die Raupenfahrzeuge ihr erstes Leben auf der Skipiste schon hinter sich. Nach Generalüberholung und besagten Umbauten finden sie den Weg auf die Biogassilos. Weitere Einsatzbereiche sind Hangbegrünungen oder der Bau von Speicherteichen. „Gebraucht, aber volle Werksgarantie“ verspricht Georg Schuler, der zweite Maisraupe-Chef.

Das etwas schwächere Modell LH 500 wird ebenso wie das Modell „Leitwolf“ von Prinoth ge- und umgebaut. Beide Kettenmaschinen können Breitreifentraktoren ersetzen, die üblicherweise große Silagemengen zusammendrücken. Dass Maisraupen sich gut für das Einbringen von Silage eignen, hat ein Vergleichstest der landwirtschaftlichen Fachhochschule Triesdorf bestätigt: Die hatte die Walzfähigkeiten von Traktoren und Raupenfahrzeugen bewertet. Die LH 500 lag damals auf dem zweiten Platz, nur ganz knapp hinter dem Fendt-Traktor 936.

Er und sein Kollege Georg Schuler nennen die Prinoth-Agripower-Maschinen ein Gemeinschaftswerk von Maisraupe und dem Hersteller. Etwa 100 Stück haben die Franken als deutscher Generalvertrieb für diese Produkte nach eigenem Bekunden in den letzten vier Jahren an Biogasbetreiber oder landwirtschaftliche Lohnunternehmer verkauft.



Dem steht im Übrigen die Nummer 1 am Weltmarkt für Schneeraupen nichts nach. Circa 150 „Pistenbully“ hat die schwäbische Kässbohrer Geländefahrzeug AG auf Silageanwendung umgebaut; die meisten haben ebenfalls bereits einige Tausend Stunden Schneeeinsatz hinter sich. „Greentech“ heißen die Varianten für die Landwirtschaft bei Kässbohrer. Zwei Gebrauchtausführungen mit Leistungen von 243 kW (Pistenbully 300) und 316 kW (300 Polar) stehen im Prospekt. Doch es gebe auch Kunden, die Neumaschinen für den Siloeinsatz ordern, sagt Georg Miller von der Technikberatung aus Laupheim.

Möglicherweise ist man bei Kässbohrer sogar schon vor den Maisraupern auf die Idee gekommen, Pistenwalzen ein zweites Leben zuzugestehen. „Wir bauen den Pistenbully für den Landschaftsbereich um, schon seit wir ihn haben“, erinnert sich Miller. „Das Kühlerpaket kommt unten raus und hinten drauf, die Zentralschmieranlage kommt rein“, spezielle Ketten nicht zu vergessen. Für Zusatzfunktionen wie Landschaftspflege gibt es eine Art Baukastensystem.

Schon 2010 hat das Testzentrum der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft DLG e. V. den Pistenbully 300 Greentech für verschiedene Futterarten als „geeignet zur Verteilung und Verdichtung im Fahrsilo“ eingestuft. Die Experten sehen demnach Pistenraupen als echte Alternative zu Traktoren, wenn es um Arbeiten auf Biolagerplätzen geht.
Quelle: https://www.vdi-nachrichten.com/Technik ... istenraupe
Wer Träume hat der lebt noch.

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