Testen deshalb, weil ich mir lange nicht sicher war, ob hier überhaupt in sinnvollem Maße Skitouren möglich sind. Wie schon in Elpe hat auch hier noisi entscheidende Vorarbeit geleistet (Berichte: 2011 | 2012), für die ich mich an dieser Stelle nochmal bedanken möchte. Da die Berichte 2015 natürlich schon nicht mehr aktuell waren, besichtigte ich im August 2015 selbst den Hang. Der Lift war da teilweise schon abgebaut, aber einige Stützenteile und die Bergstation lagen auf der Piste verstreut herum, lediglich die Liftreste auf der unteren Wiese waren inkl. Fundamente weg. Das zweite Problem war der Zaun, der den Hang in zwei Teile teilt und somit dem Skivergnügen im Wege steht. Bei weiteren Besuchen suchte ich nach einem versteckten Tor im Zaun oder nach Möglichkeiten, den Zaun zu umgehen. Letztlich kam aber nichts davon wirklich infrage.
Also fand ich über die WSA bzw. die HP vom Skiliftverband Sauerland die Telefonnummer (sieht man übrigens auch hier auf der Pistenwalze) des ehemaligen Betreibers (H. Kappelmann) heraus. Von ihm erfuhr ich Ende November 2015 den Besitzer der unteren Wiese und dass das Haus bzw. der ehemalige Bauernhof nicht (mehr) dazu gehören.
Die Idee war, mit dem Besitzer der Wiese in Kontakt zu treten, um den Zaun an einer Stelle (2-10 m breit) zu öffnen, um ohne Abschnallen durchfahren zu können. Der Abbau bzw. Aufbau des Zauns oder zumindest die Demontage des Drahtes hätte sicher gut 2 Tage in Anspruch genommen, von etwaigen Pachtgebühren ganz zu schweigen. Außerdem wäre der Besitzer nur über Umwege zu erreichen gewesen, sodass ich mich letztlich dagegen entschied, diese Idee weiter zu verfolgen. Dazu kommt noch, dass die Schneelage ja nicht in jedem Jahr eine Abfahrt zulässt, 2015/16 reichte der Schnee z. B. nicht.
Ferner erfuhr ich von Kappelmann noch, dass der Lift tatsächlich zunächst mit Stangen betrieben wurde. PHB habe diese in Norwegen bei kalter, trockener Luft erfolgreich getestet, aber bei der höheren Luftfeuchtigkeit im Sauerland habe diese Technik mit der Zeit versagt. Zur Einstellung des Betriebes sagte er, dass es sich mit der Zeit nicht mehr rentiert habe. U. a. durch die Konkurrenz von Winterberg fehle die Nachfrage, außerdem brauche der Hang viel Schnee und nicht zuletzt sei es auch aus Altersgründen an der Zeit, den Betrieb einzustellen.
Er selbst sei derzeit mit dem Liftabbau beschäftigt, was jedoch nicht so einfach sei und sich noch bis ins Frühjahr 2016 hinziehen werde.
Nach Bildern insbesondere aus der Zeit, als der Lift noch mit Stangen betrieben wurde, habe ich leider nicht gefragt, ebenso wenig wie nach der hier erwähnten potenziellen Kooperation mit dem Skiclub. Wann der Abbau begonnen hat, weiß ich leider nicht, nur scheint Ecotecs Aussage nicht 100-prozentig zu stimmen.
Apropos Bilder: Auf der HP des Skiclubs Silbach sind ein paar Bilder vom Lift zu sehen, die vermutlich in jüngerer Zeit entstanden sind. Scheinbar wurde der Hang gar nicht oder später nicht mehr präpariert. Ob der Skiclub vlt noch weitere Bilder aus früherer Zeit hat, habe ich aber nicht angefragt.
Zwei alte Bilder findet man noch in Google Earth:
Skifahrer in der Schlucht
Bau des Skilifts lt. Liftworld 1967
Zurück in die Gegenwart: Die Verhältnisse waren mit denen in Elpe vergleichbar; die Schneedecke ausreichend dick, der Schnee pulvrig, hier aber teilweise schon etwas gesetzt. Bei meiner Ankunft lag der Osthang bereits im Schatten.
Eckdaten des Skinachmittags:
Start: 15:47 Uhr
2:14 h
3,66 km
1,6 km/h Durchschnitt
30,9 km/h Maximum
540 hm
3 Fahrten
#1 GPS-Track; Gut sieht man die verhältnismäßig kurvige Aufstiegsspur und die beiden unterschiedlichen Abfahrten im Norden und Süden.
#2 Der Hang von unten. Zum Aufstieg folgte ich einer ausgetretenen Rodler-Spur, ehe ich später zu der von mir favorisierten Stelle ging, um den Zaun zu übersteigen.
#3 Auf Höhe des Zauns angekommen, hatte man diesen Blick auf die Bergfreiheit Silbach.
#4 Blick Richtung Nordosten. Die Talstation des Liftes stand etwa vor der Scheune.
#5 Ihn galt es zu übersteigen. Der Weg war (offenbar für Wanderer) geräumt, was angesichts der recht guten Schneelage sogar von Vorteil war, denn so ließ sich der Zaun in der Kurve bei der zweiten Abfahrt deutlich besser übersteigen.
Der Lift zog zwischen den dürren Laubbäumen in der Mitte des Bildes und den dahinter liegenden Nadelbäumen ziemlich steil hoch. Hinter dem Weg dürfte die Steigung kurzzeitig bei rund 100% liegen.
#6 Südliche Abfahrtsvariante. Hier ging es für mich weiter.
#7 Blick auf den unteren Teil der nördlichen Abfahrt.
#8 Südliche Abfahrt
#9 Über diesen ehemaligen Weg stieg ich auf.
#10 Silbach mit Silberberg
#11 Ehemalige Trasse (entlang der Bäume auf der linken Seite). Die Bäume rechts wurden vor nicht allzu langer Zeit gefällt.
#12 Oberer Teil der Trasse
#13 Auf der nördlichen Abfahrt angekommen.
#14 Blick nach unten. Zugewachsen, aber man kommt durch, das habe ich im vorherigen Dezember sichergestellt.
#15 Weiter oben wird die nördliche Abfahrt etwas flacher. Vom Gipfelbereich abgesehen die flachste Stelle am Hang.
#16 Nach oben hin wird es wieder steiler.
#17 Über die Trasse geht es zurück auf die südliche Abfahrt. Hier mit Blick in die Trasse Richtung einstiger Talstation.
#18 Nördliche Abfahrt mit meiner Aufstiegsspur.
#19 Oberer Teil der Trasse. Die Fußstapfen stammen von einem Snowboarder aus Siedlinghausen, der mir schon in Elpe über den Weg gelaufen war. Eine erstaunliche Begegnung am Gipfel. Nach unserem kurzen Gespräch fuhr er wieder Richtung Siedlinghausen, wie er sagte.
#20 Südliche Abfahrt; noch ziemlich jungfräulich.
Mittig am Horizont befindet sich der Ettelsbergturm bei Willingen.
#21 Herrlicher Ausblick Richtung Norden. Hinten links Stüppel mit Turm (Fort Fun), ganz hinten rechts Olsberg und Heidkopf, davor der Meisterstein mit Funkturm. Im dortigen Steinbruch ist Hibbe auch schon mal geklettert. Vorerst ist es dort um den Kletterbetrieb ähnlich bestellt wie um den Liftbetrieb am Hillekopf.
#22 Nördliche Abfahrt
#23 Nördliche und südliche Abfahrt
#24 Dito, etwa vom ehemaligen Ausstieg aus.
#25 Bergstations-/Ausstiegsbereich mit Schneewehen.
#26 Rechts geht es zur ehemaligen Bergstation, links scheint eine Art Wendeplatz für Pistenraupen etc. gewesen zu sein. Dort geht es Richtung Gipfel.
#27 Oberer Bereich vom Gipfel aus. Bei dieser ersten Fahrt fuhr ich die südliche Abfahrt (Video s. u.).
#28 Auf geht es zur zweiten Fahrt.
#29 Zumindest im oberen Teil kann man meine Linie erkennen.
#30 Blick ins Tal mit den letzten Sonnenstrahlen
#31 Meine Linie im unteren...
#32 ...und oberen Teil.
#33 Aufstiegsspur
#34 Gleich ist die Sonne weg...
#35 Sonnenuntergangsstimmung...
#36
#37
#38
#39 Gleich geht es die nördliche Abfahrt hinab.
#40 Nach der zweiten Abfahrt.
Trotz fortgeschrittener Zeit (17.15 Uhr) entschied ich mich für eine weitere Fahrt. Schon beim Aufstieg bereitete mir meine Bindung Probleme, es hatte sich Eis gebildet, sodass sich diese nicht mehr richtig fixieren ließ. Nach dem folglich schwierigen Aufstieg war es schon ziemlich dunkel, sodass ich keine Fotos mehr gemacht habe. Bei der bedingt durch die Dunkelheit schwierigen Abfahrt (die Kopflampe hatte ich im Auto gelassen/vergessen) gab es dann auf dem Weg vor dem Zaun auch noch eine Fehlauslösung mit nachfolgendem Sturz.
Trotz dieser nicht zufrieden stellenden letzten Abfahrt ziehe ich ein positives Fazit. Die Verhältnisse waren besser als erwartet und die Hänge wären es eigentlich auch Wert gewesen, öfter gefahren zu werden. So gesehen war es ein Fehler, für fast 4 Stunden in Elpe auf einem ziemlich zerfahrenen Hang rumzufahren, wo ich hier in Silbach noch fast unberührte Hänge vor mir hatte.
Aber immerhin konnte ich Hibbe von der Eignung des Hangs überzeugen, sodass er wenige Tage später selbst vorbeifuhr. Ursprünglich war er der Meinung gewesen, der Hang sei zu kurz (unter 200 hm) und aufgrund des Zauns ungeeignet (seine Lieblingsskitour enthält aber selbst einen Zaun ).
Für gewöhnlich erläutere ich nicht den Titel meiner Berichte, aber hier will ich das mal tun. Die Unterüberschrift "Stimmungsvoller Abschied" bezieht sich einerseits auf den Sonnenuntergang und nun - im Nachhinein - darauf, dass der Hang in voller Länge nicht mehr fahrbar ist, weil der obere Teil, oberhalb des zweiten Weges im Sommer 2017 umzäunt (nicht, dass man diesen Zaun nicht übersteigen könnte... ) und wieder aufgeforstet wurde. Ohne Schäden an den kleinen Bäumchen anzurichten, dürfte keine Abfahrt mehr möglich sein.
Die unteren Hänge bleiben zwar befahrbar, aber ein wichtiger Teil des Hangs inkl. Aussichtspunkt geht verloren.
Zum Abschluss noch die Videos der ersten beiden Abfahrten (auf dem dritten war wg. der Dunkelheit nicht mehr viel zu erkennen).
Die Zaunübersteigung habe ich auf doppelte Geschwindigkeit gestellt, aber nicht rausgeschnitten, so sieht man den Aufwand, den so ein Zaun verursacht. Das zweite Video ist aus zwei Aufnahmen zusammengefügt, da zwischenzeitlich der Akku gewechselt werden musste; 1-2 Schwünge wurden deshalb nicht aufgezeichnet.
Video der linken (südlichen) Abfahrt (v. u.)
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Video der rechten (nördlichen) Abfahrt (v. u.)
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