Hörnle (Bad Kohlgrub) | 25.02.2018 | Frost
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Hörnle (Bad Kohlgrub) | 25.02.2018 | Frost
Am Sonntagvormittag ergab sich ein kleines Zeitfenster, das nach drei elenden Wochen alpiner Abstinenz nach Skifahren schrie...so landete ich am Hörnle in Bad Kohlgrub. Gut acht Jahre sind seit meinem Erstbesuch dort vergangen – dazwischen war sich lediglich ein Herbstausflug ausgegangen, was eigentlich sehr schade ist, denn nur eine gute Autostunde von der Wohnung entfernt liegt da ein absolut uriges Kleinstgebiet...
Eine 2.000 m lange Schwenksessel-DSB aus den 50ern...ein kurzer, steiler Leitner-Kurzbügler mit Dieselantrieb aus den 60ern und ein langer, flacher DM-Kurzbügler ebenso ohne Elektro aus den 70ern...
Ankunft um kurz nach 9 h. Leider war das Wetter schlechter wie vorhergesagt und leider sollte sich nichts daran ändern. In München hatte ich beim Frühstück noch den Sonnenaufgang bewundert, aber ab Wolfratshausen etwa wurde es immer wolkiger und ab Murnau setzte der Schneefall ein. Es blieb die ganze Zeit über dunkel, neblig und es schneite. Zwar war die Winterlandschaft durchaus reizvoll und der frische Schnee auf der Piste vor allem – wäre da nicht diese kriechende Kälte gewesen, die selbst einem Nostalgiefreund jede DSB-Auffahrt zur Qual machte und einem frevelhafte Gedanken an eine moderne 8EUB mit Sitzheizung aufdrängte.
Wie schon im Januar 2010 war in der Früh kaum was los. Aber vermutlich waren wegen der Kälte viele Leute zu Hause geblieben, denn selbst auf der A 95 waren kaum Autos Richtung Süden unterwegs und das nach 8 Uhr. Später sollten aber dann noch etliche Rodler und Tourengeher aufkreuzen, während Alpinskifahrer rar gesät blieben.
Hier der Blick in die Trasse – zuerst flach an den Häusern und dem oberen Parkplatz vorbei, dann weiter über die Wiesen, ehe es immer steiler durch den Wald herauf zur Bergstation geht. Das obere Stück war an jenem Tag gefühlte 3 km länger und vor allem die erste Auffahrt trieb einem die Freude an alten Sesselliften gehörig aus.
Zu Beginn ging das mit den Schnappschüssen noch einigermaßen – aber der Handschuh musste wieder schnell drauf. So eine eisige Sesselliftfahrt hatte ich meiner Erinnerung nach zuletzt im Dezember 2010 erlebt, als ich in Fieberbrunn die endlose DSB Reckmoos-Nord aufsuchte. Da müssten heute noch ein paar Fingerreste rumliegen
Das Mittelstück – rechts wird man vom flachen Tannenbankerllift begleitet, den ich später noch aufsuchte.
Bei der ersten und zweiten Auffahrt erwischte ich zufällig beide Male die 91...
Urige Idylle, von der Kälte einmal abgesehen.
Im Wald wurde es grausam – zwar ging hier kein Wind, aber die Sitzerei ließ den Frost immer mehr das Ende der Fahrt herbeisehnen und langsam gingen mir die Zehen aus...
Die Fotos sind übrigens von den ersten beiden Auffahrten, denn selbst mit Handschuhen war es total unangenehm und ich übte mich mit Selbst-Fingerhakeln, so sehr zog der Frost ein. Später knipste ich dann einfach mit Handschuhen und es ging sogar.
Waschküche leider....2010 konnte man noch in der Sonne auf das Wolkenmeer weiter unten blicken. Schade, dass es nicht aufgerissen hat.
Oben lief ich zur Aufwärmung mit meinen für diesen Ausflug wieder hervorgekramten alten Skiern erst einmal bis zum Aussichtspunkt oberhalb der Bergstation. Dort oben machte tatsächlich einer trotz Kälte, Nebel und Schnee Selfies.
Der Stockhanglift lief leider nicht, war aber immerhin aufgebügelt. Im Gegensatz zum Schlepper in Habach, an dem ich morgens auf der B 472 auf dem Hinweg vorbeigekommen bin.
Der Lift bedient den oberen Abschnitt – sicherlich ein Vorteil, wenn unten viel los ist. Nach meiner dritten Auffahrt mit der DSB sollte er angeschmissen werden, aber da musste ich mich leider schon wieder auf den Nachhauseweg machen. Na – ich hoffe, dass ich es bald wieder hier her schaffe, wenn das Wetter besser ist.
Die Abfahrt selbst machte dafür Laune, denn der vereiste Altschnee hatte eine frische Schicht Pulver abbekommen...dazu außer ein paar Tourengehern nichts los. Hier die flache, lange Variante – durch den Wald neben der DSB gibt es noch eine zweite, steile und sehr interessante Piste.
Ich hatte es schon aus der Ferne irgendwie geahnt, weil der Schuppen da so ganz ohne Seil und Stützen dahinter im Schneetreiben verweilte...der Reindllift ist LSAP.
Blick vom ehemaligen Ausstieg aus. Die Umlenkung stand dann kurioserweise in dem Schuppen drüben.
Erinnerung an jenen Januartag 2010, als ich schon einmal hier gewesen bin...damals wusste ich nicht, dass der Reindllift, obwohl er mit auf dem Plan der Hörnlelifte stand, kartenmäßig separat behandelt wurde. Nichtsahnend bin ich damals zur Talstation, wo ich zu meinem Ärger darauf hingewiesen wurde, dass extra bezahlt werden müsse. Wenigstens durfte ich dann doch kulanterweise einmal umsonst hinauf.
Damals sah man vor lauter Nebel von unten gar nicht, wo der Lift hinführte.
Zurück zu 2018...hier kam der Lift einst hinauf...
Ich weiß jetzt nicht, warum man hier einst extra bezahlen musste. Aber für mich als außenstehenden Städter wirkt das wie so eine Bauern-Posse. Der Lift lag direkt neben der Talabfahrt der DSB! Aber auch woanders gibt es so was – in Pertisau kostete 2012 der Kurzbügler im Ort unten eigens und am Grünten musste ich 2008 bei den mittlerweile abgebauten Kammereggliften auch extra die Geldbörse zücken.
Die Homepage gibt es ja noch:
http://www.reindllifte.de/
Der erwähnte Seillift scheint auch LSAP zu sein, denn da stand irgendwo noch ein Liftlerhäusl neben der Piste.
Sogar an der Talstation der DSB wird der Reindllift noch erwähnt...
Nach der zweiten Auffahrt nahm ich mir die steile Piste durch den Wald neben der DSB vor – schon 2010 war ich total begeistert davon. Unpräpariert und unmodelliert – dazu 100 % Naturschnee....
Trotzt der Kälte und des kleinen Zeitfensters hatte sich der Ausflug gelohnt...eine solche Abfahrt und man ist ganz weit Weg von der Stadt, von der Arbeit und so weiter...
Danach ging es noch zum Tannenbankerllift.
Ein eher flaches Vergnügen – aber sicherlich ideal für Kinder und Anfänger.
Zoom zur DSB...
Vor der dritten Auffahrt musste ich sogar anstehen, da gerade eine große Gruppe Rodler hinauf wollte. Auch der Parkplatz hatte sich gut gefüllt – trotz des schlechten Wetters. Aber ich war total vereist und freute mich auf den Abbruch des Ski-Frost-Tages.
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Re: Hörnle (Bad Kohlgrub) | 25.02.2018 | Frost
Schöner Ausflug ... und danke fürs Durchhalten!
Wann ist denn in dem recht niedrig gelegenen Gebiet der Schnee zurückgekommen? War das Hörnle zwischendurch nicht schon schneemangelbedingt außer Betrieb?
Wann ist denn in dem recht niedrig gelegenen Gebiet der Schnee zurückgekommen? War das Hörnle zwischendurch nicht schon schneemangelbedingt außer Betrieb?
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Re: Hörnle (Bad Kohlgrub) | 25.02.2018 | Frost
Ich glaube, dass zumindest die DSB und der untere Lift immer in Betrieb waren - wir haben ja sogar in München seit zwei, drei Wochen eine geschlossene Schneedecke. Der Stockhanglift wird wahrscheinlich nur am Wochenende angeworfen. Bedient ja keine eigene Abfahrt.Harzwinter hat geschrieben: ↑27.02.2018 - 14:10 Schöner Ausflug ... und danke fürs Durchhalten!
Wann ist denn in dem recht niedrig gelegenen Gebiet der Schnee zurückgekommen? War das Hörnle zwischendurch nicht schon schneemangelbedingt außer Betrieb?
Dass dort so viel Neuschnee gekommen ist, hat mich verwundert - in Habach und Murnau schaute überall das Gras heraus, weil der Ostwind den Pulverschnee weggeblasen hat. Dort hatte es dann auch blauen Himmel und Sonnenschein. Habe ich so auch noch nicht erlebt.
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