Fageralm & Bellevuealm am 02.03.2014
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Fageralm & Bellevuealm am 02.03.2014
Was gibt es schöneres, als lange gesteckte Ziele endlich einmal aufzusuchen? Die Fageralm gehört schon seit den ausgehenden 80ern dazu und 2014 sollte es endlich einmal klappen...
Sonntagmorgen in Leoben war ich gleich zur Buffet-Eröffnung am Start und konnte mutterseelenallein mein Frühstück genießen. (Ich war dort gestrandet, weil ich am Vortag das nahegelegene Skigebiet Präbichl besucht hatte, wo noch ein ESL gefahren werden darf...)
Leider hatte es schlechtes Wetter gemeldet, sonst hätte ich mir noch weitere Gebiete in er Region an diesem und den folgenden Tagen gegeben. So aber sah es zunächst danach aus, besser wieder ohne Liftfahren nach Hause zu fahren.
Nach dem guten Morgenmahl trat ich auf die verwaiste Strasse, wo mich fahles Licht, kalte Temperaturen und typisches Ausschlaf- und Fernsehwetter empfing. Aber irgendwie wollte ich nicht gleich nach Hause fahren, ohne meine Anwesenheit innerhalb der Alpen für einen weiteren Lifte-Streich auszunutzen...
Ich hatte das Auto unweit der Altstadt geparkt und während meines morgendlichen Fußmarsches beschloss ich, statt der mautpflichtigen Strecke auf der Autobahn zurück nach Wels hinauf, vorher über Liezen ins Ennstal abzufahren, um letztlich über Schladming, Radtstadt und Salzburg nach Hause zu reisen.
Als ich das Auto erreichte, bemerkte der geübte Lifte-Zoom-Blick, dass am Ortsende von Leoben Stützen auf einer Wiese weilten. Also gleich mal das Tele draufgeschraubt und nachgesehen...
Scheint ein ganz netter (Swoboda?) Ortsrandschlepper zu sein. Aber ich beließ es bei den beiden Bildern und zog es vor, endlich aus Leoben herauszufahren, auf die Autobahn zu gelangen, um dann gen Ennstal loszubrettern.
Bei Liezen war auf einmal die Sonne da, doch schon in Höhe Pruggern herrschte wieder trübes Wetter vor. Ich überlegte noch, zur Galsterbergalm hinaufzufahren, doch irgendwie interessierte mich die Fageralm mehr als die Gruppenumlaufbahn, 90er-Jahre 4SB und beiden Tellerlifte dort oben. (Der Pirklift ist ja nun auch nicht mehr, oder?)
Stoderzinken wäre auch noch eine Option gewesen, doch bei trübem Wetter hatte ich keine Lust auf jene drei Schlepper dort oben.
Außerdem dachte ich mir, dass das österreichische Ersatz-Damoklesschwert in diesem Tal noch am Ehesten in Forstau direkt neben der Reiteralm zuschlagen würde...
So fuhr ich dem trüben Wetter über Radstadt tapfer entgegen und wechselte bei Gleiming auf eine schmale Seitenstrasse über, die sich bis Forstau schlängelt. Unterwegs kamen Nebelschwaden auf, die Temperaturen gingen gegen Null und die potentiell spiegelglatten Wege ließen nur langsames Fahren zu.
Hier war ich selbst bislang nur ein einziges Mal im Jahre 1991 unterwegs gewesen, als ich meinen Vater nach einem Skitag an der Reiteralm überreden konnte, noch einen Abstecher einzulegen. Ich kann mich noch gut daran erinnert, wie wir an jenem frühlingshaften Tag in der leider kaum winterlichen Karwoche jenes Jahres an der Talstation der DSB hielten und ich zu gerne dort hinauf geschwebt wäre. (Ich glaube, an der Fageralm ging damals schneemäßig gar nichts mehr.) Weitere 23 Jahre mussten vergehen, ehe ich dies endlich mal tun konnte...
35 Euro für drei Stunden sind wirklich nicht günstig, aber was soll's... Glücklich, endlich die DSB Forstau mal hinauf zu schweben sah ich diesen gefühlten 20 Minuten gespannt entgegen...
Das Wetter war den ganzen Tag so, aber dafür herrschte wenig Andrang und an der Talabfahrt fand ich recht gute Bedingungen vor. Im Tal tröpfelte es währenddessen und oben kamen ein paar Schneeflocken herunter.
Die DSB steuert auf einen „Buckel“ zu und führt dann wieder in eine Senke hinunter, ehe es eine ganze Weile durch die Wälder weiter geht.
Später hörten die Niederschläge auf und ich konnte bei der DSB-Auffahrt die DSLR einsetzen...
Weiter geht es mit dem Jägerlift – bis 1997 ein Schlepper und seitdem eine DSB. Ist hier noch das alte Liftlerhäusl hinter der neuen Talstation zu sehen?
Der Trost bei nicht vorhandener Sonne: Schmuddelwettertage haben in fotografischer Hinsicht auch ihren Reiz.
Blick zurück zur Bergstation der DSB Forstau – 1984 übrigens erbaut und vermutlich ohne Vorgänger, oder? Ich habe eine alte Kompasskarte aus der Region aus den 70ern, bei der hier noch überhaupt keine Lifte eingezeichnet sind. (Bis auf einen Tallift in Forstau und den LSAP-Schlepper an der Seitenalm alias Sauschneidhörndllift.)
Einstieg in den Jägerlift – ich war erstaunt, dass man hier anscheinend eine alte DSB weiterverwendet hat. Ich hätte immer gemeint, hier eine typische moderne 90er-Jahre-Anlage mit langweiligen, grauen Rundrohrstützen vorzufinden.
Bei der ersten Auffahrt – ich fand sofort Gefallen an dieser DSB. Es geht schön durch den Wald, dazu die Retro-Stützen...
Bis 1997 ging es dort unten noch im Schlepper hinauf. Kennt den noch jemand? Vermutlich T-Masten, wenn das Gebiet eh erst ab 1984 entstanden ist.
Ab hier geht es flach dahin – oben nochmal eine kurze Walddurchfahrt und dann noch flacher weiter. Aber bei solchen Sichtverhältnissen der totale Blindflug...irgendwie unheimlich teils vollständig von Nebel umgeben gar nichts mehr von der Umgebung mitzubekommen...wie durch Watte einzelne Rufe weniger Skifahrer irgendwo weiter rechts...
Wo mag die Bahn ursprünglich gestanden haben? 1997 kam die DSB an der Gasselhöhe weg – wurde die vielleicht weiterverwendet? Oder eine DSB von Radtstadt drüben? Ich dachte auch an die DSB Lärchkogel an der Planai, aber die wurde ja 1994 schon ersetzt...
Weiteres Nebel-Gestocher zur dritten Sektion – den parallelen Vorderfagerliften.
Ach ja, so sieht der Blick von der Bergstation des Jägerlifts zum Gelände der Vorderfagerlifte aus, wenn man wenigstens ein bisserl was sehen kann. Das Bild ist allerdings erst knapp drei Stunden später entstanden...
Mitten durch die Suppe...aber besser als Zuhause in der warmen Wohnung ganz ohne Schlepper
Der Mitterfagerlift hat hier am Ausstieg seine Bergstation...
Die Piste neben dem Mitterfagerlift war trotz Nebel ein Genuss und sogleich steuerte ich dann den Hinterfagerlift an, dessen Bügel völlig einsam durch die wolkenverhangene Luft schwebten.
Antrieb des hintersten Schleppers an der Fageralm...
Dahinter gleich jener des Mitterfagerlifts...
Das Trafohäusl erinnerte mich gleich an die benachbarte Reiteralm. Dort gibt/ gab es auch so eines gleich neben dem Reiteralmlift II...
Die Sonne schien und nichts kam an an der Fageralm...
Einsam im Schlepper in unbekanntem Terrain...hat irgendwie was....
Nach einem Blindflug auf bestem Schnee ging es zum Mitterfagerlift.
Später musste ich hier, da ich zeitgleich mit einem Skikurs ankam, einen drei oder vier Jahre alten Knirps mit raufnehmen. Der kleine Kerl war noch so klein, dass ich den Bügel nicht einmal in die Kniekehlen nehmen konnte. Total verrenkt kam ich oben an, aber wenigstens ohne Sturz.
Fahrt durchs Nirgendwo.
Irgendwo auf der Abfahrt zur DSB Jägerlift endete die Nebelzone...
Trotz einzelnden Regentropfen war die Talabfahrt die beste Piste in jenen drei Stunden – man konnte seine Augen benutzen, es gab ordentliche Steilstücke und anschließend eine entspannende Auffahrt mit zwei Sektionen Doppelsesselbahn...
DSB Forstau...
Am Ende gibt es einen 1A-Steilhang mit anschließendem Flachstück zum „laufen lassen“...
Da gerade keine Niederschläge niedergingen, holte ich die Nikon raus...
Mir gefielen die DSB-Auffahrten trotz schlechtem Wetter. Das Schweben durch die Wälder und über Bergwiesen ist einfach was Besonderes...
Allein im Wald – diesmal auch ohne Lifttrassen-Schreihälse, welche diese Saison übermäßig oft vorhanden waren.
Das Sahnestück der Talabfahrt nach Forstau runter....
Typische Stimmung an jenem zweiten Märztag anno 2014...
Da auch am Jägerlift meteorologisch gesehen nun bessere Bedingungen vorherrschten, ließ ich die Kamera gleich am Halse hängen...
Trassenzoom
Im Lift – unten sieht man, dass da früher an gleicher Stelle ein Schlepper verlaufen ist.
Nach 17 Jahren ist die alte Trasse unten noch gar nicht zugewachsen...
Hier war bei der ersten Auffahrt noch totale Suppe angesagt gewesen...
Ganz oben geht es völlig flach dahin...
Diesmal ging es mit dem rechten der beiden Vorderfagerlifte hinauf.
Ich glaub, das war der Mitterfagerlift...
Im Flachstück am Jägerlift...
Auf der alten Schlepperspur.
Nach drei Stunden hieß es Abschied nehmen – aber ich war froh, es endlich mal an die Fageralm geschafft zu haben.
Hinter Forstau besuchte ich noch die Talstation des LSAP-Schleppers Sauschneidhörndllift – 1991 hat es den noch gegeben...
Die Bilder stelle ich bei LSAP rein – raufgelaufen bin ich aber wg. des Schnees und dem Nebel eh nicht.
Nun – auf der Tauernautobahn entschloss ich mich spontan, nach Bad Gastein zu fahren. Es war noch mitten am Nachmittag und trotz des schlechten Wetters wollte ich meine Anwesenheit in den Bergen für eine weitere Besichtigung ausnutzen. Zum Skifahren würde es zeitlich nicht mehr ausreichen, aber für eine Liftfahrt allemal.
Zwar war das dann doch noch ein ziemliches Gezockel, aber der ESL Bellevuealm war es mir wert.
Als ich ankam und vom Parkplatz aus zum Lift hochstapfte, bewegten sich die Sessel nicht. Doch sogleich kam der freundliche Liftler herausgelaufen und meinte, der Lift wäre in Betrieb. Man hätte ihn nur ausgeschalten, weil gerade keiner mit ihm fahre...
Jedenfalls war der junge Mann am Lift sehr freundlich und nach einem kurzen Schwatz wurde ich nach oben verabschiedet...
Dampfaustritt unterhalb des Lifts sorgte für zusätzliche Stimmung an jenem trüben Sonntagnachmittag.
Lt. Liftler hat man die Stützen 1972 von einem abgebauten ESL vom Graukogel drüben hergenommen.
?
Bergstation fast im Nebel...
Blick zurück...
Nebenan kam eine Piste vorbei, doch keiner interessierte sich für den ESL, den bald wieder still stand, nachdem einzelne Rodelfahrer heraufgekommen waren.
An der Bergstation durfte ich auf Anfrage in Ruhe knipsen...
Schließlich ging es nach einigem Umhergestapfe & Geknipse wieder nach unten...
Steilhang zu Beginn des ESL...bald war auch diese Fahrt leider wieder vorbei...
Wieder auf festem Boden angekommen...
Nochmal ein Zoom nach oben...
Ein Wochenende, zwei ESL besucht...gut gelaunt ging es nach München zurück...
Der Lift wurde ursprünglich 1948 gebaut, dürfte aber etliche Male erneuert worden sein. So oder so eine interessante Anlage und eine lohnende Unterbrechung meiner Nachhausefahrt. Gerne wäre ich im Tal geblieben, um am nächsten Tag noch ein paar weitere interessante Liftfahrten zu erleben, doch das Wetter sprach dagegen. So verbrachte ich den Rest des dunklen Sonntagnachmittags auf der Autobahn heimwärts gen München...
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Re: Fageralm & Bellevuealm am 02.03.2014
Sorry, wenn ich zu faul zum suchen bin, aber wo genau hast du die Bilder vom Sauschneidhörndl reingegeben?
LG
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Re: Fageralm & Bellevuealm am 02.03.2014
Hier:
viewtopic.php?f=32&t=2446&p=4983309&hil ... t#p4983309
Im Sommer 2017 bin ich auch mal an der ehemaligen Bergstation gewesen. Irgendwann komme ich mal sicherlich noch dazu, die Bilder reinzustellen.
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Im Sommer 2017 bin ich auch mal an der ehemaligen Bergstation gewesen. Irgendwann komme ich mal sicherlich noch dazu, die Bilder reinzustellen.
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