Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

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vovo
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Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von vovo »

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Ich weiß nicht mehr, welcher Forenbericht mich einst auf dieses Gebiet gebracht hat. Es ist bereits einige Jahre her, als ich das erste mal von jenem etwas aus der Mainstreamrolle fallenden Areal bei Grünau im Almtal gehört habe, ohne zu wissen, wo das eigentlich genau liegt.
Zwischenzeitlich rechnete ich schon fest damit, dass dort das LSAP-Virus einfallen ist, doch ich kam noch rechtzeitig – wenn auch ein Schlepper im Talbereich weggefallen ist und am Berg oben wohl zwei bzw. drei weitere Schlepper ersetzt wurden.

Anstatt morgens machte ich mich bereits nachmittags auf den Weg, da mir die Strecke für einen Tagesausflug von München aus zu weit war.
Doch diesmal blieb ich erst einmal im Feierabendverkehr auf der A 99 im Münchner Osten hängen und war eine Stunde nach Verlassen der Tiefgarage noch nicht einmal zur A 8 vorgestoßen. Später, als es schon dunkel war, lichtete sich der Verkehr und ich kam schneller voran. Doch irgendwo beim Mondsee musste ich in der Pension anrufen und die Wirtin bitten, noch ein lwenig länger aufzubleiben. Ich erntete unfreundliches Gemurmel und fuhr schleunigst weiter.
Doch beim Verlassen der Autobahn gab es mal wieder Probleme, weil das Navi noch auf Stand 2011 ist und sie dort anscheinend die Bundesstraße verlegt hatten. Einmal musste ich wenden, um dann aber erneut an einer Abzweigung zu landen, wo es definitiv nicht Richtung Almtal ging.
Sollte ich die Wirtin nochmal anrufen? Ich verwarf den Gedanken und versuchte es mit einer schmalen Landstraße, die aber auch nicht nach Grünau führen sollte. Doch ich hatte Glück und zwei angetrunkene Gestalten kamen durch die sternenklare Märznacht angeschwankt. Lallend beschrieben sie mir den Weg und amüsierten sich, dass ich aus München extra nach Grünau wollte. So fand ich dank den beiden doch noch die richtige Straße. Doch ich musste noch einige Kurven und Kaffdurchfahrten dieser mir völlig unbekannten Gegend über mich ergehen lassen, ehe ich endlich ans Ziel gelangte.

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Wenigstens war die Wirtin in live dann doch recht freundlich und die Pension etwas außerhalb von Grünau genau so, wie ich es mir erhofft hatte – man reiste beim Eintritt mindestens in die frühen 80er Jahre zurück und so saß ich nach der anstrengenden Anreise noch gut gelaunt gemütlich in meinem Zimmer, während draußen das Wasser an einer Mühlschleuse rauschte und ein eiskalter Wind ums Haus pfiff. Von der Umgebung war kaum etwas zu sehen – außer dass sich direkt vorm Haus ein Weiher befinden musste.

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In Windischgarsten war ich auch mal in so einer 1985-Unterkunft, wo sie die gleichen grünen Fliesen hatten. Dazu im Zimmer natürlich dunkles Holz – ledigliche der Flachbildfernseher und die fehlenden Aschenbecher deuteten auf unsere heutige Zeit hin ;)

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Nach der nächtlichen Brotzeit ging der Mond auf und trotz der eisigen Märznacht wagte ich noch eine Langzeitbelichtung. Der spätere Versuch klappte dann wegen dem Wind nicht und ich legte mich hin.

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Erst am nächsten Morgen sah ich, wo ich eigentlich gelandet war.

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Zoom zum Kasberg hinüber, wo man aber nur ein Stück Piste sehen konnte. Ich war natürlich voller Vorfreude und obwohl ich im Forum bereits Fotos vom Gebiet gesehen hatte gespannt, was mich da oben erwarten würde.

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Tatsächlich kam ich mal zu früh an der Zubringerbahn an, was sonst fast nie klappt, wenn man von weiter her anreist. So konnte ich noch in Ruhe umhergehen – hier die EUB, die von einer Art Seitental mitten aus dem Wald heraus zum Kasberg hinauf geht. Bis 2003 stand hier auf gleicher Trasse eine 4KSB, die man bereits 1984 errichtet hat (lt. Liftworld). Und davor? ESL? Oder Passstraße?

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Da ging früher wohl der Kohleraulift hinauf – gleich neben der Talabfahrt. Irgendwo im Forum steht, das sei ein Kurzbügler gewesen.

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Dem wurde wohl die Höhenlage zum Verhängnis...
Leider war die Talabfahrt nicht mehr offen, sonst hätte ich noch den oberen Verlauf erkundigt. Aber einfach so wollte ich sie dann später nicht herunterfahren, obwohl man bestimmt noch durchgekommen wäre. Es waren noch genug Schneebänder jedenfalls vorhanden.

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Einen Seillift entdeckte ich weiter hinten noch auf einer Lichtung....

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Endlich Betriebsbeginn – zusammen mit einigen Einheimischen hatte ich schon sehnsüchtig gewartet. Zumeist waren es Rentner offenbar, die den Tag unter der Woche nochmals zum Skifahren nutzten.

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Hier kommt es gut rüber – mitten im Nirgendwo steht die Talstation und so hat man einen schönen Blick auf die bewaldete Umgebung, während es recht steil nach oben geht.

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Die gesperrte Talabfahrt.

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Oben angekommen – das Gebiet befindet sich sich in diesem Bereich ausschließlich im Wald – eine Etage weiter eher im hochalpineren Bereich, doch erst einmal blieb ich hier.

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Der Jagerspitzlift – einer von vielen kleinen, netten Schleppern, die es am Kasberg (noch) gibt.

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Immerhin Wald und gut steil...

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Außerdem vollkommen allein und das sollte sich auch nicht großartig ändern an jenem warmen, wolkendurchzogenen Märztag anno 2017...

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Ich wollte dann noch zum Sonnenlift, der einen Südhang (oder zumindest der Sonne zugeneigten Hang) bedient und schön durch den Laubwald hinaufführt, doch er war noch außer Betrieb. Aber die Liftler schaufelten bereits an der Trasse herum und so konnte ich darauf hoffen, dass die Anzeige an der Talstation der EUB und auch die Angaben im Internet Recht behalten würden: Alles grün beim den Anlagen...einen dritten Schlepper konnte ich daher auch nicht fahren, da er sich auf der anderen Seite befinden musste (Hochberg-Nordlift).
Eine ältere Dame, Einheimische offenbar, die ebenso mit dem Sonnenlift fahren wollte und hinter mir stehen geblieben war, wusste es aber mal wieder besser: „Naa, da oben hat's keinen weiteren Lift. Ich bin nämlich von hier und kenn' mich aus!“

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Hier noch ein Bild vom besagten Sonnenlift – allerdings vom späteren Vormittag, als Wolken aufzogen...man versteht, dass ich da in der Früh sehnsüchtig hoffte, da noch hinauffahren zu können. Der andere Lift endet oben übrigens an der gleichen Stelle und die Einheimische sollte mal einen Augenarzt behelligen...

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Unterhalb der Bergstation der EUB gibt es noch diese beiden paralellen Schlepper „Farrenau“, die 2004 offenbar erst errichtet wurden (moderne Umlenkungen, aber alte T-Stützen) und flach durch den Wald gehen.

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Da der Sonnenlift immer noch stand, beschloss ich, mit der GUB eine Etage höher zu fahren und sollte überrascht werden...

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Keiner wollte sonst hier rauf, so konnte ich problemlos eine Kabine alleine haben und bald ruckelte die Bahn los...

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Was stand hier vor 1987? Oder gab es da keine Bahn zu den alten Schlepper ganz oben, von denen mittlerweile ja nur noch einer steht...

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Wie üblich einer der GUB-Zwischenhalte...

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Dann diese Überfahrt übers Tal mit diesem spektakulären Ausblick – das hatte ich gar nicht gewusst bzw. im Forum überlesen und war erst mal positiv baff...
Unten sieht man den Skiweg zurück zur Talstation.

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Auch wer die Schlepper doof findet – die GUB allein ist eine Reise wert...

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Weiter oben hat man dann wieder einen guten Ausblick, der aber wg. der Scheibe und der Sonne nicht gut aufs Foto gepasst hat.

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Der Lift heißt „Fun Jet“ und hat einen parallelen Doppellift mit Gitterportalmasten ersetzt :(

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Nichts wie weg von diesem bescheuerten Schlepper – auf zum Spitzplanecklift!

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Schon besser...

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Die hinterste Ecke im Gebiet – irgendwo weit oben mit schönem Blick, dazu ein alter Gittermastler...

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Leider ist der Lift sehr kurz, aber mir gefiehl es da hinten dennoch.

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Mich beeindruckte der Flair dort oben irgendwie besonders...

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Als die Sonne weg war, ging es noch zur Ochsenbodenbahn, einer modernen KSB, die auf der anderen Seite der Bergstation der Kasberg-GUB heraufkommt. Hier wurde einst wohl mal ein Schlepper ersetzt, wobei ich mir nicht sicher bin.

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War dort der alte Ochsenbodenlift?

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Schade, dass der Schlepper weg war, irgendwie passte die KSB nicht so recht dort hinauf...

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Die GUB bei der Fahrt in die untere Etage...

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Nun lief der Sonnenlift und alles war gut...

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Das wäre echt schade gewesen, wenn der den ganzen Tag nicht gegangen wäre...

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Ausblick...

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Rückblick...

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Der Hochberg-Nordlift, der dort von rechts raufkommt, stellte sich als steiler Schlepper mit sehr interessantem Hang heraus...
Hier war übrigens auch der Bereich, den ich in der Früh vom Balkon meiner Unterkunft aus erzoomt hatte.

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Die Piste am Hochberg-Nordlift...

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Zoom zur Talstation.

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Nach einigem Gesuche fand ich die Unterkunft, die ja direkt an einem Weiher liegt und auch Forellenhof oder so heißt. (Kann man aber weiterempfehlen – auch das Frühstück mundete gut. Im Sommer könnte es dort halt viele Mücken haben, aber wer zum Skifahren herkommt...)

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Im Hochberg-Nordlift

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Nochmal zum Jagerspitzlift...

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Nochmal in der GUB

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Gebäude neben der Bergstation der EUB....immer der kritische Blick, ob das eine alte Sesselliftstation sein könnte, aber ich kenne mich hier mit der Historie nicht so aus.

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Es war zwar erst mittags, aber ich fuhr wieder nach unten, da ich zwei Tage zuvor im Internet noch was vom Feuerkogel gelesen hatte und der so einigermaßen noch in der Nachbarschaft lag (für Freaks, normale Skifahrer machen sowas natürlich nicht ;) ).

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Man hätte die Talabfahrt wirklich risikieren sollen – leider sah man von der Gondel aus nichts mehr vom Kohleraulift und so hätte ich bestimmt noch das obere Ende der Trasse suchen können. Aber vielleicht besser für die Skibeläge...

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Unten war es mittlerweile recht frühlingshaft geworden.

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Nun – der Kasberg war total interessant und ich bin froh, dass ich das noch hinbekommen habe. Ein Gebiet, das wirklich aus der Rolle fällt vom Aufbau her und auch von den Anlagen. Dazu der Flair inmitten dieser waldigen, einsamen Gegend...

So lud ich unten die Ski ein und fuhr nach Ebensee hinüber...

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Re: Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von tobi27 »

Danke für den schönen Bericht, da steigt die Vorfreude auf die kommende Saison :D

Viele Grüße,
Tobi
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Re: Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von McMaf »

Ja, sehr schön eingefangen.
Das Gebiet macht wirklich einen sehr abgeschiedenen Eindruck und erinnert mich etwas an die nordamerikanischen Gebiete (die ich auch nur aus Berichten kenne). Auch der Anlagenmix ist sehr speziell. Der tiroler Hochleistungstourismus scheint hier wohl noch keinen Einzug gehalten zu haben. Das Gebiet würde mir sicher auch gefallen.
Zuletzt geändert von McMaf am 20.08.2017 - 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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gerrit
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Re: Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von gerrit »

Auch von mir ein Dankeschön für diese Dokumentation! Meiner Erinnerung nach gab es keinen Vorgänger der GUB, früher waren die beiden Schigebietsteile voneinander komplett getrennt. Und wenn ich ehrlich bin, kann ich mich auch nicht an eine Vorgängerbahn der EUB erinnern. Muss da mal nachsehen.....
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Re: Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von tschurl »

Auch von mir Danke für den schönen Bericht. Leider habe ich es diesen Winter nicht mehr dorthin geschafft. Besonders durch die niedrige Höhenlage und die eher schwache Beschneiung ist die Saison in den unteren Gebietsteilen immer recht kurz.
gerrit hat geschrieben:Meiner Erinnerung nach gab es keinen Vorgänger der GUB
Müsste hinkommen. Vor 1987 waren es zwei getrennte Gebiete. Das untere erreichte man durch den Talzubringer und das ober über eine lange Bergstraße die bei beim Spitzplanecklift herauf kam (am Bild zwischen Felsen und der Schihütte). Diese Straße ist auf Google-Earth auch recht gut zu erkennen.
vovo hat geschrieben:Bild
gerrit hat geschrieben:Und wenn ich ehrlich bin, kann ich mich auch nicht an eine Vorgängerbahn der EUB erinnern.
Der Vorgänger er EUB war definitiv eine 4KSB. Fotos gibts noch in DIESEM Thread auf sommerschi von lanschi der auch hier im Forum aktiv ist.

In dem Thread werden auch die finanziellen Turbulenzen behandelt. Mittlerweile gehört das Gebiet aber nicht mehr zum Schröcksnadel-Imperium sondern seit 2016 den umliegenden Gemeinden. Wie lange diese den Schibetrieb allerdings noch aufrechterhalten können steht in den Sternen. Bis 2026 hilft das Land Oberösterreich noch etwas mit aber danach ist der Kasberg mit Sicherheit ein weiterer LSAP Kandidat.
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Re: Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von gerrit »

1982 wird in einem Ski-Atlas jedenfalls eine Sesselbahn als Talzubringer erwähnt, nachdem es damals wohl keine KSB gewesen ist, wird es wohl eine DSB gewesen sein. Dann ist die EUB immerhin schon die 3. Anlage auf dieser Trasse.
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Re: Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von lanschi »

Auch von meiner Seite ein großes Dankeschön für den Bericht aus "meinem" Oberösterreich. :) Bei deinen Schilderungen bzgl. der etwas eigenwilligen Einheimischen (Gemurmle am Telefon der Gastwirtin auf der einen Seite; überzeugtes Verneinen eines weiteren Lifts am Hochberg auf der anderen Seite) musste ich richtig lachen - genau so sind sie nun mal im Salzkammergut... (mit ein Mitgrund, warum ich mittlerweile nicht mehr dort wohne :wink: ).

Die Ochsenboden-KSB hatte in der Tat einen SL als Vorgänger, den ich persönlich auch nicht mehr gefahren bin - meine ersten Skitage am Kasberg hatte ich rennsportbedingt Ende der 90er-/Anfang der 00er-Jahre lediglich auf der untersten Etage am Kohleraulift, der damals hierfür immer noch ausreichend Schnee hatte. Den oberen Teil des Skigebiets meine ich, erst im Jahr 2004 gefahren zu sein. Meines Wissens nach dürfte der Ochsenbodenlift allerdings nicht ganz nach oben gegangen sein (?).

Gut möglich übrigens auch, dass das Skigebiet rund um den Hochberg schon wesentlich länger besteht und ürsprünglich zunächst ausschließlich über die Bergstraße Farrenau zum Hochberghaus erschlossen wurde.

Die besten Zeiten hat der Kasberg jedenfalls leider mit ziemlicher Sicherheit schon hinter sich, auf deinen Bildern wirkt es ja teilweise schon richtig trashig... Die Zeiten, als der Kasberg als topmodernes Skigebiet galt, sind wohl für immer vorbei.

Den Regenkar-SL hat man übrigens damals gegen den Fun Jet getauscht, nach dem man eine der Doppelstützen mit der Seilwinde einer Pistenraupe umgerissen hatte. Dazu könnte es in "Neues am Kasberg" (o.ä.) noch Detailinformationen bzw. verlinkte Zeitungsartikel geben.
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Re: Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von starli »

Schaut tatsächlich noch ganz nett aus. Egtl. steht das Gebiet schon seit gut 20 Jahren auf meiner Liste, zumindest ist es mir ob seines kuriosesn Aufbaus damals (Sesselbahn -> dann GUB) aufgefallen.

Aber haben die tatsächlich den SL "Fun Jet" genannt? Das kann doch dann nur als Verarsche gegenüber den anderen Skigebieten gemeint sein, die ihre KSBs so nennen, oder? :)
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Re: Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von vovo »

starli hat geschrieben:Schaut tatsächlich noch ganz nett aus. Egtl. steht das Gebiet schon seit gut 20 Jahren auf meiner Liste, zumindest ist es mir ob seines kuriosesn Aufbaus damals (Sesselbahn -> dann GUB) aufgefallen.

Aber haben die tatsächlich den SL "Fun Jet" genannt? Das kann doch dann nur als Verarsche gegenüber den anderen Skigebieten gemeint sein, die ihre KSBs so nennen, oder? :)
8O Ein Gebiet, wo du noch nicht warst und das in Österreich...abger gut, von Innsbruck aus ja auch ein Stück weg. Hat mich jetzt aber trotzdem gewundert.
Das mit dem Schleppernamen glaube ich mittlerweile auch - aber das zeugt wenigstens von Humor.

Das mit der Lage und dem Anlagenmix - was ja auch die anderen hier schreiben - hat schon was. Die Schlepper sind halt recht kurz - der einzig längere war der neben der Talstation ganz unten. Lt. Googlemaps sieht man da noch die Waldschneise. Mich ärgert es um die alte Ur-4KSB vom Tal herauf, die hätte noch super reingepasst. Dann noch der Gittermastenlift anstelle des Fun Schrotts...aber gut, die sollen ja schon mal pleite gewesen sein und man darf froh sein, dass da nicht schon alles LSAP ist.

@lanschi: Dann scheint das ja echt eine Macke der Leute dort zu sein - wobei es ja immerhin die beiden Betrunkenen recht gut drauf waren und mir sofort weitergeholfen haben.
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Re: Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von randy_random »

Danke für den Beitrag!
Der Kasberg ist ja für mich und viele aus dem Zentralraum das erste Skigebiet in der Umgebung und deshalb oftmals besucht.

Die Begeisterung für die GUB hält sich bei mehr Betrieb in Grenzen und in einer vollen Kabine ist die Fahrt bzw. Pause schon sehr mühsam - optisch gibt sie jedoch schon ein schönes Motiv her.

Für mich ist der Kasberg ein kleines, feines Familienskigebiet. Meist sind wir auch nur einen halben Tag dort, da die Abwechslung halt doch fehlt - zum Entspannen und Entschleunigen perfekt da leicht erreichbar.
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Re: Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von becks7 »

Einen Kasberg-Bericht von dir zu lesen ist natürlich eine große Freude. Unzählige Male war ich in den 90-er mit meinem Vater dort, während meine Mutter eher mehr Anhängerin von Hinterstoder war. Deine Fragen wurden ja schon großteils beantwortet. Ich kenne auch nur die 4-er KSB als Vorgängeranlage, was davor als Zubringer diente, kann ich dir auch nicht sagen. Genauso wenig kenne ich den exakten Verlauf des Ochsenboden-SL. Ich bin ihn leider nie gefahren, hab ihn nur immer beim Ausstieg aus der GUB gesehen. Ich bin mir auch so gut wie sicher, dass diese keinen Vorgänger hatte, sondern man über die Passstraße zum Spitzplaneck rauf musste. FunJet-Vorgänger waren die Regenkarlifte, eine Doppelanlage mit Portalmasten. Ich vermute auch, dass die beiden Farrenaulifte zumindest mal modernisiert wurden und bin außerdem der Meinung, dass mindestens einer mal mit Kurzbügeln lief. Sonnenlift, Jagerspitz und Hochberg-Nord kenne ich noch genau so wie in deinem Bericht. Bei der Talstation vom letztgenannten (wo die Abzweigung ist, weiß ich nicht mehr genau) geht außerdem eine zweite Abfahrt ins Tal. Is, glaub ich, im Sommer eine Forststraße, nix spektakuläres, aaaaber: Man kam damals dirket bei der Bergstation vom Kohleraulift an! Und da sind wir beim absoluten Lieblingslift meiner Kindheit! Ein Kurzbügler (ich glaub von DM) mit Gitterportalmasten und Liftomat 2000. Die Taltstation stand exakt dort, wo du sie vermutet hast und war ein Bauwerk typisch für jene Zeit. Meiner Erinnerung nach sah es genauso aus wie das Talstationsgebäude vom LSAP-Ochsalmlift in Kitzbühel. Das traurige ist, ich durfte ihn nie fahren. Er war nur ein einziges Mal in Betrieb, aber da durfte ich nicht rauf, weil die Bergstation nicht besetzt war und nur der örtliche Skiclub in nutzen durfte. Ansonsten bin ich bei jedem Besuch die Trasse runter. Ich hatte mal Bilder, wo ich in der Trasse stehe, finde sie aber leider nicht mehr. Bilder von meiner ehemaligen Lieblingsanlage wären natürlich der Hammer!
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Re: Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von vovo »

Danke für die Infos...schade, den Kohleraulift, die alte 4KSB usw. wären echt noch interessant gewesen. Ich hatte kurzzeitig überlegt, die Talabfahrt zu machen, um den Verlauf dieses LSAP-Schleppers (also der Kohlerau) zu erkunden, aber da sie gesperrt war und ich mich dort am Berg nicht auskenne, ließ ich es lieber sein. Danach überlegte ich noch, dort raufzulaufen, doch ich fuhr dann lieber am Nachmittag noch zum Feuerkogel rüber, wo ich noch ein paar schöne Stunden vebracht habe.
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Re: Kasberg | 17.03.2017 | Reise nach Unbekannt

Beitrag von becks7 »

Kurzes Update, da mir der Kasberg als Saisonkartenbesitzer natürlich besonders am Herzen liegt:

Der Ochsenboden-Schlepper startete laut Liftler ungefähr dort, wo heute die KSB startet, führte dann am rechten Pistenrand (von oben aus gesehen) der schwarzen Piste (glaub Nr. 11) rauf und endete kurz oberhalb der GUB-Bergstation vor den Bäumen. Das würde auch die Betonfundamente dort erklären, die verdächtig nach Umlenkstation aussehen.

Zudem konnte ich in Erfahrung bringen, dass einer der beiden Farrenaulifte der ehemalige Ochsenboden ist.

Dem Kohlerau wurden leider in der Tat die Höhenlage und die mangelnde Nachfrage zum Verhängnis. Hab vor kurzem mit dem alten BL telefoniert, der mir erzählte, dass der Kohlerau nur noch lief, wenn der obere Gebietsteil geschlossen war. Der Abriss müsste zwischen 2009 und 2011 erfolgt sein.

Zudem war die erste Anlage vom Tal rauf keine DSB, sondern ein ESL. Dessen Bergstation steht noch neben der der EUB und wird heute als Skistall genutzt.
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