Hinterstoder - 24.01.2018 - Für einen Tag ganz ok

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Wibbe
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Hinterstoder - 24.01.2018 - Für einen Tag ganz ok

Beitrag von Wibbe »

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Den ersten Tag nach den großen Schneefällen wollte ich angesichts der Tatsache, dass ich wegen Überstundenabbau eh nicht zur Arbeit musste, auf keinen Fall zu Hause im Nebel verbringen. Deshalb sollte es ein Gebiet werden, welches nicht zu weit weg und zudem nicht so lawinengefährdet ist. Mit nur 170 km Anreise in weniger als 2h ist Hinterstoder von meinem Wohnort im bayerischen Wald aus so ziemlich das naheliegenste Gebiet. Kaum zu glauben, dass das heute mein Erstbesuch war. Ja zugegeben: Mit nur ca. 40 offiziellen Pistenkilometern ist es halt grundsätzlich überhaupt nicht in meinem Beuteschema. Außerdem gibt es im Forum von den letzten Wochen ja bereits 2 Berichte, welche beide nicht sonderlich euphorischen waren. Aber im Januarloch unter der Woche erwartete ich hier ja fast ein Privatgebiet - Ja, hatte ich zumindest gedacht.

Das waren meine Eindrücke:
- Wetter wie gemeldet mit ca. 6 Sonnenstunden.
- Relativ schöne Landschaft dafür, dass das Gebiet ja nur am Alpenrand liegt.
- Für einen 24. Januar und Mittwoch sehr viel Andrang mit Wartezeiten bis zu 3 min fast den ganzen Tag über an der Hauptanlage. Wobei die Wartezeiten ja noch verschmerzbar waren. Was mich viel mehr störte war, dass auch die Abfahrten inkl. Talabfahrten vor allem am Vormittag mehr als überfüllt waren.
- Nach dem vielen Neuschnee waren die Pisten zu Beginn sehr weich und dementsprechend schnell zerfahren. Die Talabfahrten waren leider komplett glatt (aufgrund Regen und/oder Nasschnee unten raus).
- Den Skigebietsaufbau mit einer steilen KSB, welche alle oberen Pisten links und rechts erschließt, und einigen Schlepplifte für die Pisten mittig darunter fand ich interessant.
- Leider ist das Gebiet doch sehr klein, v.a. dann, wenn die langen Talabfahrten aufgrund von Vereisung keinen Spaß machen. Wenn man dann den ganzen Tag durchfährt und auf 18.000 Hm kommt, fährt man leider jede Piste zig Mal. Gut, man muss ja nicht auf Teufel komm raus den ganzen Tag mit Vollgas fahren. Beim halben Tagespensum dürte dieser Punkt nicht so ins Gewicht fallen.

Jetzt folgt der Tagesverlauf im Detail
Zum Aufwärmen nahm ich mir erstmal eine der roten Talabfahrtsvarianten vor. Oben ganz gut, dann miserabel präpariert und eisig. Neuschnee und anschließendem Regen geschuldet würde ich das jetzt mal noch so durchgehen lassen.
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Wieder am Plateau oben wollte ich weiter zur Hauptbeschäftigungsanlage, der 6 KSB/B Höss-Express. Da braucht man schon ordentlich Schwung, um nicht schieben zu müssen. Im Hintergrund sieht man bereits die meisten der dort möglichen Abfahrtsvarianten.
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Oben angekommen stelle ich fest, das mir die Landschaft ganz gut gefällt. Das hätte ich so nicht erwartet. Nur die Sonne fehlte noch etwas.
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Um zu den Pisten 3 bis 8 zu kommen, muss man immer über sehr flaches Terrain.
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Aber wenn es etwas steiler sein soll, gibt es die Inferno-Piste mit angeblich 70% Gefälle. So, so, ...
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Ja, sie ist schon steil und auch durchaus anspruchsvoll mit ca. 400 knackigen Höhenmetern, aber mit einer Lazid-X-Dream, Diretissima oder Pezid-Vertikal, die angeblich sogar flacher sein sollen, kann sie sich nicht ansatzweise messen.
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Im weiteren Verlauf teilt sich die Inferno-Piste in eine Variante zur DSB Hösskogel...
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... und eine Variante zurück zur 6 KSB/B auf, die man allerdings kaum ohne schieben erreicht.
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Es ist besser, die Schussfahrt abzubrechen und eine Extra-Fahrt mit dem Lärchen-SL einzubauen. Dieser kreuzt die Trasse der 6 KSB/B.
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Außerdem beginnt an dessen Bergstation eine geniale Carving-Piste, welche praktisch fast nicht befahren ist, da nur vom SL erschlossen.
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Wieder in der DSB kurz vor der Bergstation...
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... und ein Blick zu einem Teil der vielen Hütten die hier rumstehen. Wenn ich mich nicht täusche, kann man die alle mieten. Das dürfte für einen Gruppenausflug durchaus interessant sein. Allerdings ist man dann mehrere Tage an dieses kleine Skigebiet gebunden... muss man mögen :wink:
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Zwischendurch streute ich mal zur Abwechslung die schwarze Weltcup-Talabfahrt ein. Naja, sie wäre wahrscheinlich schön gewesen, wenn der Schnee nicht oben pappig und unten eisig gewesen wäre - sch*** Regen und warme Temperaturen. Leider war selbst an dieser Talabfahrt um 11:00 morgens ziemlich viel Konkurrenz anwesend.
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Hier auch der Grund dafür, warum es mir so voll vorkam. Der gesamte Parkplatz war belegt. Weiter hinten gibt es aber nochmal dieselbe Parkfläche, wo kaum ein Auto stand. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie das in der Hauptsaison ausschaut.
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Ein sehr flacher Skiweg führt zurück zur 6 EUB. Man sollte von der Abfahrt viel Schwung mitnehmen.
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Mittlerweile setzte sich die Sonne mehr und mehr durch. Der Wetterbericht hat zur Abwechslung dieses Mal genau gepasst :)
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Also gleich wieder dem blauen Himmel entgegen hoch.
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Zeitgleich offenbarte der Zoom in meine Heimat immer noch schlechtes Wetter. Das stimmte ja ganz fröhlich :lol:
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Aber die Wartezeiten an der Hauptbeschäftigungsanlage betrugen an diesem Mittwoch im Januar leider tatsächlich bis zu 3 Minuten - hätte ich in diesem Tagesausflugsgebiet echt nicht erwartet. Jedenfalls bin ich deshalb auf die Schlepplifte ausgewichen. Im wirklich extrem steilen Hösslift - sieht man dem Foto natürlich wieder nicht an :roll: - war man fast ganz alleine.
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Oder man nimmt direkt unterm Höss-Express den Lärchen- oder Schullift, wobei letzterer tatsächlich gut ausgelastet war.
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Als Alternative konnte man aber auch noch die modernste Bahn im Gebiet fahren: Die 10 EUB Hirschkogel. Die Piste ist aber leider bei Anfängern sehr beliebt und war deshalb um die Mittagszeit schon völlig zerfahren und unten raus extrem pappig.
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Recht schön fand ich dagegen die Außenrum-Talabfahrt Nr. 2.
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Auch wenn die Piste im unteren Teil eigentlich nur ein Ziehweg ist, gefiel es mir doch, denn man hatte hier seine Ruhe.
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Leider trifft man unten wieder auf die Weltcup-Abfahrt 2a, welche mittlerweile nur noch aus Eis bestand.
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Mittlerweile war es übrigens komplett wolkenlos.
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Dito. Blick zur Spitzmauer (links) und Großem Priel (rechts).
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Das für diese Saison obligatorische Schneemengenbild darf natürlich auch nicht fehlen.
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Die beiden Gipfel-Schlepplifte waren am Vormittag geschlossen. Um die Mittagszeit öffnete zumindest der Panorama-SL. Dieser erschließt ganze 83 Hm und ich habe ihn auch nur gefahren, um etwas Abwechslung zu haben.
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Zumindest hatte die Piste noch schönen Schnee.
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Blick zum geschlossenen 2000er SL, dessen Piste aber auch nicht spektakulärer aussah.
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Immerhin die Aussicht war hier gut. Mittlerweile waren sogar zu Hause im bayerischen Wald die Wolken verschwunden, wie man erkennen konnte.
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Irgendwann trieben mich dann Hunger und Durst in die Mittagspause. Prost!
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Frisch gestärkt war mein Vorsatz, mich mehr auf die unteren Schlepplifte zu konzentrieren. Das Foto zeigt die Piste 14, die nachmittags noch super zu fahren war, weil kaum jemand SL-fahren will. Selber schuld würde ich sagen :roll:
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Deshalb nutzte ich auch noch fast ausschließlich diese Schlepplifte und ignorierte die Hauptanlage. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so dermaßen viele Schleppliftfahrten an einem einzigen Skitage machte. Aber gleichzeitig haben diese Lifte und Pisten auch meinen positiven Eindrück von Hinterstoder gerettet.
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Die Alternative wäre nämlich beispielsweise der Zustand der Abfahrt Nr. 8 gewesen - Pappige Buckel
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Da darf's dann doch lieber die Piste 15 sein, die noch im besten Zustand war, nachdem die Rennteams abgezogen waren. Die Abfahrten hier waren somit die schönsten des Tages - und das um 15:30.
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Die finale Bergfahrt führte mich noch einmal ganz nach oben. Das Bild zeigt die Bergstation der DSB aus dem Höss-Express fotografiert. Insgesamt bin ich diese KSB (aller Schleppliftfahrten zum trotz) heute 20x gefahren. Das spricht nicht gerade für ein abwechslungsreiches Skigebiet.
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Zu Betriebsschluss war es hier endlich einmal leer und ruhig, sodass ich noch etwas verweilte, bis ich auch wirklich der Letzte war.
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Letzter Sonnenstrahl, ehe ich nochmals über die Piste 2 und 2a ins Tal abfuhr.
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So, jetzt schulde ich euch noch ein Fazit.
In Smiley's ausgedrückt erhält der Tag :D :D :D von :D :D :D :D :D

Natürlich habe ich nicht erwartet hier ein super Skigebiet vorzufinden, von dem ich restlos begeistert bin. Das war aber auch gar nicht das Problem an diesem Tag. Ich würde sogar sagen, rein pistenmäßig gefällt mir das Gebiet sogar ganz gut. Störend war vor allem die starke Frequentierung. Es war bei meinem Besuch zwar ruhiger wie in den Berichten der Forumskollegen snowflat und david02 ersichtlich. Dennoch ist mir hier zu viel Gewusel. Wie schon erwähnt, in der Hauptsaison oder an Wochenenden werde ich in Hinterstoder nicht vorbeischauen. Aufgrund der guten Erreichbarkeit von meiner Heimat aus, werde ich aber sicher wieder irgendwann hinfahren. Dann hoffentlich bei besserem Schnee!
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Saison 20/21 sowie 21/22: Langlaufen dahoam
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Saison 18/19: Dez: 4x Serfaus Fiss Ladis; 1x Wildkogel; Jan: 1x St. Anton a.A. 2x Serfaus Fiss Ladis; Feb: 4x St. Moritz; 1x Sölden; 1x Gurgl; 2x Obersaxen; 1x Laax; Mär: 1x Scuol; 3x St. Moritz; 2x Serfaus Fiss Ladis; Apr: 1x Kitzbühel; 1x Hochkönig; 1x Laax; 2x Davos

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Re: Hinterstoder - 24.01.2018 - Für einen Tag ganz ok

Beitrag von Wahlzermatter »

Habe deinen Bericht erst heute gesehen, danke für die schönen Bilder. :D

Schade, dass du bei den Talbafahrten keine guten Bedingungen erwischt hast. Gerade die Hannes-Trinkl Weltcupabfahrt ist wenn sie in gutem Zustand ist, eine der besseren Talabfahrten die ich kenne. Perfekt war sie aber heute bei meinem Besuch auch nicht - der viele Regen dieses Jahr im unteren Bereich hat wohl nachhaltig geschadet.
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