Bodenschneid - Historische Pfade (04.09.2014)

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Widdi
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Bodenschneid - Historische Pfade (04.09.2014)

Beitrag von Widdi »

Anfahrt:
Markt Indersdorf - A99 - Holzkirchen - Tegernsee - Enterrottach in 1,5 Stunden (im Berufsverkehr gelandet)

Rückfahrt:
Enterrottach - Tegernsee - Holzkirchen - A99 - Markt Indersdorf in 1:15 Stunden


Wetter:
Nach Hochnebel, Heiter - Wolkig um 15°C (am Berg)

Schneehöhe:
Tal: 0 cm
Berg: 0cm

Geöffnete Anlagen und Hütten:
-keine
-Alle

Geschlossene Anlagen und Hütten:
- keine
- keine

Wartezeiten:
- keine

Gefallen:
- Wetter besser als erwartet
- Drei kleinere Gipfel auf einen Streich
- Nette Tour abseits der üblichen Wege
- Ausblick oben
- Einkehr im Bodenschneidhaus

Nicht Gefallen:
- Wetterverschlechterung am Nachmittag (Hochnebel, leider aber auf Gipfelniveau (1600m)
- Unnötiger Latschenkampf, durch Vertrittschäden (Weg verloren)

Wertung:
5 von 6

Abzüge:
-Siehe nicht gefallen

So Zeit mit der letzten Altlast vorm Urlaub aufzuräumen. Für den Donnerstag war ziemlich bescheidenes Wetter angesagt, aber dennoch bliebs brauchbar. Man musste "nur" über die Hochnebelschicht kommen. Für die hatte vormittags die Bodenschneid ausgereicht, da die Nebelgrenze im Tegernseer Tal bei etwa 1100m lag. Am Parkplatz waren nur wenige Autos, auf dem Weg hoch ist mir, da einen vergessenen Pfad benutzt keine Menschenseele entgegen gekommen. Den gleichen Weg dürfte wohl bereits der Wildschütz Jennerwein benutzt haben, den man im Bereich der Rinnerspitz 1877 erschossen hatte.

1. Aufstieg zur Bodenalm

Das Auto nach gut anderthalb Stunden Anfahrt, die jedoch Berufsverkehrsbedingt waren am Parkplatz vor der Mautstelle abgestellt. Dann erstmal Schuhwechsel, nachdem ich morgens die Webcams gecheckt hatte und sich das Grau in Grau als Hochnebel entpuppt hatte. Und dann nach wenigen Metern über den Bach und dem aufgelassenen Pfad folgend. Dieser war jedoch noch sehr gut in Schuss, hatte aber starken "Pilzbefall" Offenbar kennen den Weg nicht mal Schwammerlsucher.

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Morgendlicher Ausblick, nicht sehr vielversprechend, aber kaum 200m höher war der Nebel weg und es gab einen Sonne-Wolken-Mix

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Wegverlauf, immer im dichten Wald, überraschenderweise noch kaum verwachsen, aber ebenso wenig markiert

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Bachquerung zu Beginn, war aber problemlos, nur tw. etwas tief

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Pfadverlauf in vielen Serpentinen hinauf und der Nebelgrenze entgegen

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Fast schon Urwaldmäßig hier rauf, aber unschwierig

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Am Bach entlang, hier war ich leicht falsch, da die Querung viel weiter oben ist

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Schwammerl am Weg, ka welche Art, später kam man an noch mehr Pilzen vorbei

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Bachquerung, war aber problemlos, trotz bemoosten Felsen und ordentlicher Wasserführung

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Endlich über dem Nebel

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Noch eine Bachquerung, diese war aber da kleines Rinnsal harmlos

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Rückblick runter, hier hatte ich mich auch noch einmal vertan, da Wegführung im Wald undeutlich, war aber schnell wieder auf dem Pfad zurück

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Endlich oben angekommen

2. Bodenalm-Bodenschneid

Bei der Bodenalm gleich auf den neuen Direktanstieg gewechselt. Dieser entspricht im oberen Teil jedoch ebenfalls dem alten Weg. Allerdings in gemäßigten Serpentinen entlang der Gipfelwiese hoch. Der Pfad rauf war "Lebensgefährlich", aber so schlimm wars bei weitem nicht. Allerdings würde ich den alten Direktanstieg nicht unbedingt absteigen wollen, hat ein paar glitschige Stellen.

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Kurz vor der Rückkehr auf den markierten Anstieg

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Ausblick zum Rissekogel, bei bestem Spätsommerwetter

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Auch am Tegernsee verschwand der Hochnebel zusehends

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Rückblick auf die Hütten der Bodenalm

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Mittlerweile gehts monoton an der Gipfelwiese hoch, aber der Weg wurde später wieder intressanter

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Wieder der Risserkogel, samt Plankenstein, letzteren kann man aber als Wanderer kaum machen

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Tiefblick aufs Bodenschneidhaus kurz vorm Gipfel, den Wasserspitz hinten nahm ich auch noch mit

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Gipfelkreuz samt einer ganzen Kompanie Soldaten, die waren aber schnell wieder weg.

3. Gipfelrast Bodenschneid

Nachdem die Soldaten weiter sind, war trotz Wochentag und mäßigem Wetter viel los. Tw. wirds auch an den Ferien gelegen haben. Oben erstmal knapp 30min Pause gemacht, nach 880hm Anstieg aus dem Tegernseer Tal. Das Gipfelkreuz oben ist allerdings sehr groß geraten, man kanns kaum ablichten. Die Sicht war über dem Hochnebel recht gut, reichte etwa bis zum Alpenhauptkamm, aber nicht mit der grandiosen Fernsicht bei den beiden Touren davor vergleichbar. Nach der Pause gings zum Rinnerspitz weiter.

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Tiefblick zum Tegernsee, hinten ein Nebelmeer überm Flachland

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Richtung Bad Feilnbach war die Suppe höher aufgequollen

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Risserkogel und brauchbare Fernsicht

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Westblick am Wallberg vorbei bis zum Leonhardstein

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Blick zum Spitzingsee mit Rotwand und Hochmiesing

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Breitenstein, Wendelstein und Brecherspitz von der Bodenschneid aus

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Blick rüber zum Rainerkopf, diesen nahm ich nicht mit Rinner- und Wasserspitz schon

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Nochmal das Gipfelkreuz

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Noch ein Blick zum Tegernsee hinab

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Und nochmals der Breitenstein, den Wendelstein kann man Rechts auch gut erkennen, ist aber ohnehin ein markanter Berg

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Nochmal die Rotwand, die an dem Tag sicher auch gut besucht war, dank Ferien

4. Übergang zum Rinnerspitz

Nach der Rast zunächst über den Normalweg runter. Leider hatte ich etwas später die falsche Entscheidung getroffen und die direkte Pfadspur genommen. Mit dem Resultat, dass ich eine wenige Meter hohe II-er Stelle hatte, die ich irgendwie runtergeschafft hab. War brutal anstrengend das Stück, danach gings in normalem T3-Gelände weiter. Hat sicher von unten bekloppt ausgesehen, wie ich mich da runtergequält hab, schwierigeres als unversicherte Ier-Kletterei hatte ich davor noch nie. Wäre besser gewesen unterhalb am Normalweg zu bleiben und später zu queren.

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Tiefblick ins Tegernseer Tal

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Wendelstein-Zoom

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Brecherspitz-Zoom

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Wegweiser zur Hütte

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Kammverlauf, beide sichtbaren Gipfel hab ich in einem Aufwasch mit erledigt

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Erstmal abwärts

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Rückblick zur Bodenschneid, danach kam die eklige Stelle

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Blick rüber zum Rinnerspitz, diesen gabs kurz danach, ging überraschend leicht her

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Rückblick zum Felsabbruch, zum Glück geschafft (durch die Rinne runter)

5. Auf der Rinnerspitz

Nachdem ich im Sattel zwischen beiden Gipfeln war, gings unschwierig hoch. Auf dem Rinnerspitz habe ich nur eine kurze Pause eingelegt, war ja erst 30min zuvor auf der Bodenschneid losmarschiert. Und da die Rinnerspitz kein Gipfelkreuz hat, hielt sich mein Bedürfnis lang oben zu bleiben in Grenzen. Allerdings hat man, wenn man sich den zum Ziel macht garantiert seine Ruhe, die Wasserspitz weiter vorn wird dagegen relativ oft gemacht.

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Auf der Rinnerspitz mit 1611m nur knapp 60m niedriger als der Nachbar, aber weit weniger besucht

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Der eigtl. höchste Punkt des Rinnerspitz

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Rückblick zur Bodenschneid

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Ausblick vom Rinnerspitz, der Nebel kam mittlerweile höher

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Breitenstein und Wendelstein vom Rinnerspitz

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Rotwand vom Rinnerspitz

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Wasserspitz, mein drittes und letztes Gipfelziel für die Tour

6. Übergang zum Wasserspitz

Nach der kurzen Rast auf dem Rinnerspitz, erstmal den recht anspruchsvollen Pfad zum Sattel runter und von dort aus wieder unschwierig auf die Wasserspitz hinauf. Diese hat ein kleines Gipfelkreuz samt Gipfelbuch und ist ab Raineralm unschwierig zu erreichen. Dort machte ich dann nochmal eine kleine Rast, bevor es ab Raineralm mit einem Gegenanstieg zur Bodenschneidhütte aufs verdiente Schnitzel ging.

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Hochnebel überm Tegernsee, dieser sollte später nochmal lästig werden

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Kammverlauf, der Pfad war gut zu verfolgen und bis auf kurze Kraxeleien unschwierig

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Rückblick, mal ein Wanderweg nach meinem Geschmack, schmal und halb verwachsen

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Man muss auch hin und wieder mal zwischen Latschen durch

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Tiefblick zur Hütte, die hab ich aber erst später besucht

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Marterl für den Wildschütz Jennerwein, den hier 1877 ein Jäger aus dem Hinterhalt erschossen hat, daher auch auf Historischen Pfaden

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Blick rüber zum Wallberg

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Rückblick zum Rinnerspitz

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Gipfel in Sicht, noch musste man einige Minuten rechnen

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Und angekommen

7. Auf dem Wasserspitz

Oben angekommen erstmal die letzte Gipfelrast des Tages gemacht. Leider wurde es wieder dunstiger, und kaum an der Hütte bildete sich neuer Hochnebel aus. Diesmal aber mit einer Obergrenze um 1600m, statt 1000-1100m am Morgen. Man hats aber auf dem Wasserspitz anhand des Dunstes erkennen können, dass die Brühe wieder kommt. Nach einigen Minuten Rast, gings dann zur Raineralm runter und mittels eines 100hm-Gegenanstiegs zur Hütte hinauf.

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Rückblick auf die bisherigen Gipfel

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Gipfelkreuz am Wasserspitz (1552m)

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Dunstiger Blick zu Rotwand und Hochmiesing

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Hochnebel von oben

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Breitenstein und Wendelstein, sowie die nervige nun höhere Dunstschicht

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Blick zum Hinteren Sonnwendjoch (1986m)

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Tiefblick zum letzten Ziel, dem Bodenschneidhaus

8. Auf dem Weg zur Hütte

Nach der kurzen Rast oben, gings über den zunächst deutlichen Pfad runter Richtung Raineralm. Am Sattel verlor ich diesen kurz. Schuld waren wohl die Pferde (Vertritt), die sich dort aufhielten und der nasse Sommer. Aber nach wenigen Minuten Latschenkampf und überlegen war ich wieder auf dem richtigen Weg zurück. Danach gings bis zum Forstweg runter (tw. durch die Wiesen gequert) und nochmal 100hm rauf zur Hütte, wo die wohlverdiente Einkehr wartete.

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Rainerkopf, wer will kann den weglos mitnehmen

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Blick Richtung Freudenreich-Almen

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Später an Pferden vorbei, leider wg. des nassen Sommers alles ziemlich umgegraben gewesen.

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Rückblick hoch

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Unten wurde der Pfad wieder deutlich

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Blick zur Raineralm

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15min später kam ich beim Bodenschneidhaus an.

9. Verdiente Einkehr

Nach dem Gegenanstieg gleich auf der Hütte Platz genommen, war der erste an jenem Tag, der sich ein Schnitzel genehmigt hatte. Aber nach 3 Gipfeln, die ich weitgehend auf mittlerweile vergessenen Pfaden gemacht hatte war das natürlich verdient. Allzu viel war aber wg. abschreckender Wettervorhersagen vom Vortag (es war besser als vorhergesagt) und Nachmittag nicht mehr los.

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Pause! Ein gutes Tegernseer

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Dazu das verdiente Schnitzel, aus der Pfanne und mit Kartoffelsalat, bei sowas greif ich gern zu

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Aber auch nerviger Hochnebel auf etwa 1500-1600m

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Gab dann aber noch eine Genusshalbe hinterher

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Nebelspiele

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Auch die Hüttenkatze schaut mal vorbei

10. Talabstieg

Nach der Einkehr gings dann durchwegs auf dem Forstweg runter. Leider auf die ganze Strecke etwas langweilig gewesen. Unten hatte ich leider Pech, wäre gern noch auf einen Absacker in den Alpenhof runter, bloss hat der leider Donnerstag Ruhetag. Somit wurde nix aus dem Absacker, gibt aber schlimmeres. Aber dafür war ich für eine Bergtour relativ früh back home (19:00)

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Wieder an der Raineralm

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Liegt direkt kitschig drin, leider dzt. nicht bewirtet, ein Schild mit "Brotzeiten" deutet aber daraufhin, dass sie mal zeitweise bewirtschaftet war

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Kurz vor der Kühzaglalm

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Selbige, aber grad keinen (Bier)Durst gehabt, sonst wär ich rein

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Weiterer Abstieg, total simpel

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Kapelle im Weiler Kühzagl

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Unten angekommen

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In die Kneipe wäre ich gern rein, aber leider hatten die Ruhetag

Facts:

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Aufstieg: 1060hm
Abstieg: 1060hm
Strecke: 14,1km
Gehzeit: 6h

mFg Widdi
Stop war, Save Ukraine!

Stoppt den Krieg, Rettet die Ukraine!

Winter 2020/21: 6 Tage Alpin, 6x Wandern 3x Nordisch
Sommer 2021 21x Wandern
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Re: Bodenschneid - Historische Pfade (04.09.2014)

Beitrag von münchner »

Widdi hat geschrieben:Bild
Brecherspitz-Zoom
Aus der Perspektive habe ich die Freudenreichalm auch noch nicht gesehen, war sicher eine schöne Abfahrt da runter. Ob das urige Lifthäusl oben wohl noch steht?
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