Da die ersten vier Skitage meines Aufenthalts in vergleichsweise namhaften Skigebieten stattgefunden haben, wollte ich am Abreisetag etwas abseits der Trampelpfade probieren. Wegen ermüdeten Beinen waren Chamonix-Niveau Gelände oder ein grosser Skizirkus nicht notwendig. Darüber hinaus musste ich gegen 15 Uhr am Flughafen sein und ich hatte auch keine Lust auf eine lange Rückfahrt in die Stadt. Schliesslich hatte die Ostschweiz 20cm Neuschnee bekommen und es wurden zusätzliche Niederschläge für den Vormittag vorausgesagt. Deswegen suchte ich ein tief gelegenes Skigebiet mit Bäumen von oben bis unten.
Die Lösung war Atzmännig, nicht einmal eine Stunde östlich von Zürich -- ein kleines Familienskigebiet mit bescheidenem Höhenunterschied (350m), alten Liften, einer Handvoll meist sanften Waldschneisen, sowie mehreren Sommeraktivitäten an der Talstation. Es versteht sich von selbst: Atzmännig ist nicht auf Skitouristen aus anderen Ländern ausgerichtet, sicher nicht aus Übersee. Trotzdem (oder deshalb) hat sich der Besuch gelohnt.
Die Fahrt über eine mehrheitlich ungeräumte Landstrassen -- ohne jegliche Beschilderungen zum Skigebiet (auf jeden Fall keine, die ich sehen konnte) -- hat mich auf Trab gehalten.
Ankunft um 10 Uhr, fünf Autos im Parkplatz:
Viel Neuschnee am Talrestaurant:
Ein ganztägiges Liftticket kostet 35CHF und drei Halbtagesoptionen um 27CHF; ich wählte die Mittagskarte. Ich fragte die Dame, wie viele Leute schon da waren; sie hielt vier Finger an jeder Hand hoch.
Die alte Doppelsesselbahn lief; der Schlepplift in unmittelbarer Nähe (sowie der auf dem Nebenhang Brustenegg) leider nicht.
Die sehr langsame Bergfahrt gab mir genügend Zeit, um die Grafiken auf meinen Skiern zu begutachten:
Un- und leicht verspurter Pulver war überall zu finden. Die sanften, verschneiten -- und weil es so leer war, lautlosen -- Waldabfahrten haben dazu beigetragen ein beruhigendes Zen-Feeling bzw. einen angenehmen Rhythmus zu schaffen. Der schwerste Teil des Tages war andere Leute zu finden, die ich fotografieren konnte.
Übrigens muss ich Forumsmitglieder Piano bedanken, denn ohne seinen nützlichen Blogbericht (mit viel schöneren Fotos als meine), wäre ich nie auf die Idee gekommen, den Atzmännig zu besuchen.
Ich kam um 15 Uhr am Flughafen an, packte schnell meinen Skisack in der Mietwagengarage, und trank ein paar Bier während ich auf meinen Flug nach New Jersey wartete.
Zum Schluss: obwohl nur einer der fünf Tage auf dieser Reise die großartigen Panoramen angeboten hat, die man sich von den Alpen erhofft, waren vier Pulvertage ohne Frage eine ausreichende Entschädigung.
Atzmännig: 18.12.2017
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Re: Atzmännig: 18.12.2017
Danke für die Bericht- Reihe.
Immer interessant, wie jemand, der von weit her kommt, die Alpen erlebt.
Ich wünsch Dir bei den nächsten Besuchen jedenfalls wieder besseres Wetter.
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Re: Atzmännig: 18.12.2017
Deiner Erfahrung nach, wie erlebt man normalerweise die Alpen, der von weit her kommt? Busreisen?Mostviatla hat geschrieben: ↑03.01.2018 - 14:15Immer interessant, wie jemand, der von weit her kommt, die Alpen erlebt.
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Re: Atzmännig: 18.12.2017
Gute Frage, auf das wollte ich eigentlich gar nicht hinaus. Ich denke aber doch das Bus- und Rundreisen die häufigste Reiseart (von weit angereisten Gästen) in unserer Gegend (AT, CH, DE, FRA) sind?
Viel interessanter ist es da natürlich sich einfach selbstständig auf die Reise zu begeben.
Die interessantesten Berichte hier im Forum sind meiner Meinung nach die, bei denen weite Reisen in Kauf genommen werden. Sei es von den Alpen nach Russland, oder von weit her zu den Alpen. Macht einfach Spaß, mitzulesen!
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