Am Vorabend habe ich den Skipass noch online gekauft - 66 CHF für die Skiregions-Karte (Im April letztes Jahr hatte es mir mal 49,- CHF angeboten, da war ich dann aber doch in Zermatt). Bedingt dadurch, dass meine Frau am Skitag ab ca. 18 Uhr das Auto brauchte und sie in nichts-Skifahrerischer Erwartung erwartete dass ich gegen 17 Uhr daheim bin (Musste auf die Kinder aufpassen), musste ich entsprechend früh da sein, weil gen Abend nichts zu schieben war. Auch der Zug für die Anreise schied so leider aus (Bei 450 km hin und zurück hätte man schon ordentlich Sprit gepart). Dem Ansinnen des frühen Fahrens kam entgegen, dass die Anlagen in Klosters bereits ab 8 Uhr morgens laufen. Also Wecker gestellt und aufgrund von "Aufregung" wahnsinnig schlecht und kurz geschlafen .
Am "Tag X" dann: 4 Uhr morgens aus dem Bett. Kurz vor fünf aus dem Haus und mit Tankstopp an der Automatentankstelle in Steinen (war da noch nie vorher, jetzt habe ich sie gebraucht, denn alle anderen hatten noch zu und keinen Automaten und in der Schweiz kostet der Liter Diesel 25-30 Cent mehr). Nach nicht ganz anderthalbstündiger Fahrt inklusive Berufsverkehr auf der schweizer A1/A3 zwischen Brugg AG und Kreuz Limmattal erreichte ich gegen 7:25 den Parkplatz direkt an der Gotschnabahn in Klosters. Das vierte Fahrzeug war ich auf dem kleinen Platz. Toll fand ich schonmal, dass es eine stundengenaue Abrechnung der Parkgebühren gab (1 CHF/Stunde) - mit Automat und Schranke wie in einem Parkhaus.
Die halbe Stunde zwischen Ankunft und Liftöffnung (Kasse ab 7:50 Uhr offen) vertrieb ich mir mit einem Pappbecher-Kaffee (leider Starbucks-Automat) am k-kiosk im nebenan befindlichen Bahnhof. Punkt 7:50 öffneten sich die Türen und ließen die nun ca. 30 Skifahrer eintreten - ich war immerhin der 3. an der Kasse - schnell Onlineausdruck gegen Skiticket umgetauscht - Mögen die Spiele beginnen!
Anreise: von Hauingen (Lörrach) via B317 - A98 - A3 bis Landquart, ab da Kantonsstraße nach Klosters-Platz, 227 km - zweieinhalb Stunden
Wetter: sonnig, -13 bis +7 Grad
Pistenzustand: 5-20 cm Neuschnee auf präparierter Piste -> ab 10 Uhr überwiegend Knochenbrecherpisten, aber wenigstens mit leichtem Pulverschnee
Lifte offen: alle
Pisten offen: alle
gefallen:
- Trassierung der Pisten
- sehr lange Abfahrten im nördlichen Teil des Gebietes
- Aussicht auf Weißfluhgipfel
- keine Wartezeiten an den Liften (bei Pendelbahnen/Standseilbahenn die jeweils nächste Fahrt erwischt)
- Pendel- und Standseilbahnen liefen nonstop
- mega-bequemer neue Furka-6KSB
- gemütlich-moderne Skihütten (statt sonst oft verblichenem Charme)
- für "Nobelskiort" durchaus zivile Preise
- Knochenbrecherschnee (Haufen bis 50 cm Höhe, bedingt durch den Neuschnee)
- Pisten vergleichweise voll
- Pisten im südlichen Teil eher kurz, mit Ausnahme der Talabfahrten
1/2 von (Abwertung wegen der teilweise doch recht vielen Leute auf den Pisten)
Los ging es mit der Fahrt mit der Gotschnabahn ab Klosters mit Umsteigen an der Irgendwo-im-Nirgendwo-Mittelstation auf den Gotschnagrat. Oben -13 Grad gemäß digitaler Anzeige. Fühlte sich aber wärmer an.
Blick Richtung Prättigau - Rheintal:
Erst einmal was tun? - Schieben, klar - Blick zurück zur Bergstation:
Blick ab Bergstation am Gotschnagrat westwärts, links geht es dann zur 2KSB Schwarzseealp via Parsennmäder, zum SL Parsennmäder und zur 4KSB Gruobenalp, rechts geht es zur Schiferbahn und zur Talabfahrt Klosters, von geradezu oben komtm man von der Bergstation 4KSB Gruobenalp:
Als Erstes die lange Abfahrt hinüber zur Schiferbahn - alle anderen aus der Gondel fuhren komischerweise woanders hin :-O. Diese Abfahrt ist im ersten Teil eigentlich nur ein breiter Skiweg, man rutscht vergleichsweise flott, muss aber eher nicht bremsen. Das Panorama Richtung Scesaplana grandios - man hat aufgrund der Einfachheit der Abfahrt hier auch "Zeit" zum Schauen. Im unteren Teil wird es dann eine "richtige" rote Abfahrt - gut machbar und schön trassiert.
Verbindungspiste Gotschnagrat - Schiferbahn: ich war der Erste!:
Detail:
An der Schiferbahn war man offenbar sehr überrascht über mein Erscheinen um 8:30 Uhr. Obwohl schon Fahrgäste talwärts fuhren und ausstiegen, musste ich warten. Man musste erst den Notbremstest ausführen - laut Website sind jedoch alle Anlagen ab 8 Uhr offen...
Fünf Minuten später durfte ich dann fahren und war dann satte 24 Minuten in den CWA-Gondeln auf dieser Von-Roll-Anlage mit einer Mittelstation unterwegs bis zum Weissfluhjoch.
Mittelstation Schiferbahn:
Trasse Schiferbahn 2. Sektion:
Winterwonderland:
Nochmal Trasse Schiferbahn 2. Sektion *gäääähn*:
Fast geschafft...
Dann oben am Weissfluhjoch erstmal den richtigen Ausgang finden und dann weiter...
Ich probierte zuerst die Abfahrt am Schlepper Hauptertäli - Carvingpiste, auch für Anfänger geeignet, Blick ab Talstation SL:
Blick Richtung Bergstation 4KSB Meierhoftäli, man beachte den Bodenabstand der kreuzenden Schiferbahn!:
Dann ging es zur 4er KSB Meierhoftäli - eine ebenso schöne, aber auch genau wie die vorherige, kurze Piste:
Wieder oben dann hinab zur Parsennhütte. Diese Abfahrt war (es war gerade ca. 9:30 Uhr) schon relativ zerfahren. Hier waren auch Massen an Menschen unterwegs - nicht schön, einmal gefahren und abgehakt.
Weiter dann zur Gruobenalp, der dortige flotter 4er-Sessel war zusammen mit dem am Meierhoftäli die leerste Liftanlage im Gebiet. Die Abfahrt war dafür auch bis Mittag sehr gut fahrbar - keine Haufen!
Blick von der Verbindung Bergstation Gruobenalp - Bergstation Gotschnabahn...von links nach rechts: selbige Station, Bergstation 2KSB Schwarzseealp und SL Parsennmäder:
Ich fuhr nach einer Wiederholung dann zur Schwarzseealp - Piste leider völlig zerfahren mit großen Haufen (Um kurz vor 10 Uhr!). Wäre der Zustand bessser, wäre dies jedoch mutmaßlich eine geniale Abfahrt.
Blick gen Davos, auch der SL Parseemäder ist im Bild:
Und auch der Lift hinauf ist super, ein kuppelbarer 2er-Sessel - und sehr flott unterwegs!
2KSB Schwarzseealp mit Piste:
Detail:
Nach einer Wiederholung auf einer anderen Variante und einem kleinen Einkehrschwung...
...an der Alp verliess ich diesen Teil wieder und begab mich wieder zur Gruobenalp, dort gab es am relativ parallelen SL Parsennmäder auch eine "Rennpiste", die gesperrt war (naja, das Schild war so unprofessionell, dass ich es mal ignorierte) - aber sehr frisch und genial fahrbar. Mit dem SL ging es dann wieder hoch und rüber zu zwei Fahrten an der Gruobenalp.
Blick ab Nähe Bergstation Grubenalp, also beim Gotschnagrat, über Parsennhütte (im "Tal") zum Weissfluhjoch und - gipfel
Talstation 6KSB Furka - modernster und bequemster Lift im Gebiet, und mit stylischem Design (Glaub auch der einzige Doppelmayr):
Anschließend dann mit der Furkabahn mit ihren "Autositzen" und Sitzheizung hoch zur Parsennfurka, von dort nach "hinten" über zerfahrene Abfahrt zum Verbindungs-SL, der mich wieder hoch zur Furka brachte. Nun wieder hinab zur Parsennhütte, links der neue 6er-Sessel "Furka":
und mit dem SL Seetäli hoch. Die Abfahrt hier war noch ganz passabel und oben am Grat der Casanna konnte man doch tatsächlich einen stattlichen Steinbock sehen!!!
Blick ab der Seetäli-Piste zur Parsennhütte mit den Talstationen der Parsennhüttenbahn-PB und der 4KSB Totalp:
Dann ging's nochmal mangels direkter Verbindung zum Furkasessel hinab und dann ab dessen Bergstation zum Totalp-Vierer. Dies war die vollste Bahn an diesem Tag, praktisch jeder Sessel mit 3-4 Personen besetzt . dennoch Wartezeit unter 1 min.
Wieder oben am Weissfluhjoch ging es nun hinab zur Mittelstation Höhenweg, also Richtung Davos. Mittagessen im Restaurant Höhenweg mit Pizza zu 19 CHF.
Blick von der Terrasse des Restaurant Höhenweg auf Davos-Platz, gegenüber in Bildmitte das Jakobshorn, rechts davon das Rinerhorn:
Rote Piste am Parsenn rapid/2. Sektion SSB Parsennbahn, vom Restaurant Höhenweg aus gesehen:
Anschließend fuhr ich die Talabfahrt nach Davos, die schwarz markiert, aber doch eher rot ist. Diese war noch in Top-Zustand! im ersten Teil ist es ein "Steil"-Hang, dann folgt eine Geländeabfahrt und ganz unten gehts im Zickzack zwischen den Häusern von Davos durch, ehe die Piste plötzlich an einer Mauer (!) endet. Eine Ausschilderung des Weges zur Talstation fehlt leider völlig, aber Google maps hilft.
Talabfahrt - Mittelstück, schön trassiert und vor allem leer:
Talabfahrt mit ersten Häusern von Davos:
Unten folgte ein kurzer Fußweg durchs Dorf (ca. 200m) zur Talstation der Parsennbahn. Eigentlich mag ich Standseilbahnen wegen ihrer Laangsamkeit nicht so und auch das durch die Neigung in den Stationen notwendige Treppaufsteigen ist ein bisschen mühsam. Doch diese Bahn in Davos geht ab wie Schmidt's Katze - kaum ist sie aus der Station raus folgt ein "Blitzstart" . Nun also hinauf bis zur Mittelstation Höhenweg und von dort mit der 6KSB "Parsenn Rapid" hinauf.
Blick über die rote Abfahrt der Parsenn Rapid-KSB mit selbiger Bahn:
Noch einmal zur Mittelstation und dann mit der Parsennbahn, 2. Sektion - ebenso flott wie die erste Sektion - bis hoch zum Weissfluhjoch, denn von der Bergstation des 6KSB Parsenn Rapid kommt man nicht ohne eine ganzes Stück aufzusteigen zur Gipfelbahn!
Innenansicht SSB Parsennbahn 2. Sektion:
Blick aus Sektion 2 zur Mittelstation Höhenweg mit Restaurant und rechts daneben Talstation 6KSB Parsenn rapid:
Wagen der Sektion 2 nach der Kreuzungsstelle:
Blick aus der Parsennbahn Sektion 2 auf 6KSB Parsenn rapid und dessen roter Abfahrt (die blaue verläuft links der Standseilbahn, ist aber nicht wirklich anders vom Charakter her:
Weiter ging es dann mit ebenjener Gipfelbahn auf den Weissfluhgipfel, den höchsten Punkt im Gebiet mit 2844 m (bin aber nicht bis ganz, ganz oben aufgestiegen). Nach kurzem Bergauf-Fußweg für ca. 150 m konnte ich dann die Abfahrt nach Klosters starten - knapp 10 km. Oben schwarz markiert, aber auch eher rot.
Blick aus dem Bergaufschiebe-Stück zurück zur Bergstation der Gipfelbahn:
Blick zurück zum Gipfel (es ging ein frisches Lüftchen):
Blick ab Gipfelpiste (Nr 1) zur Schiferbahn, rechts in Bildmitte die Parsennfurka mit Verbindungs-SL und Bergstation der neuen 6KSB "Furka"
Weiter unten gings dann weiter auf der Abfahrt der Schiferbahn (inklusive dem obligatorischen Schiebestück) bis zur Schwendihütte. Die Piste war bis zum Abzweig Schiferbahn völlig zerfahren (mit Ausnahme des Schiebestücks) und eine reine Qual. Schiebestück-Foto:
Blick zurück vom Schiebestück:
Blick über den Prättigau und das Rheintal zu den Churfirsten
Ab dem Abzweig zur Schiferbahn dagegen dann tip top zu fahren - eine tolle Talabfahrt durch den Wald.
Ein kurzer Einkehrschwung an der Schwendihütte noch und dann noch die 3 km ins Tal, wo der Skitag endete.