Das mit Abstand größte andorranische Skigebiet ist Grandvalira. Mit seinen gut 200 Pisten-km und den sehr modernen Liften kann es locker mit den Großen in den Alpen mithalten. Dies gilt auch beim Publikumsandrang...
Die Pisten sind wie das Gelände und das Panorama allerdings weniger hochalpin. Das erleichtern einem aber auch die Groborientierung, da man fast immer alle Gipfel im Blick hat.
Ein Pistenplan ist trotzdem hilfreich, da die Pisten und Lifte durch die Vielzahl an Gipfeln und Tälern im Bereich Soldeu, El Tarter und Canillo nicht immer dahin führen wo man eigentlich hin will.
Alles in allen aber ein Gebiet, das beeindruckt und mehrere Tage lang Spaß machen kann.
Kurzbeschreibung:
Anreise:
Von La Vella fährt mindestens alle 15 Minuten ein Bus bis zur Talstation in Encamp für deutlich unter zwei Euro. Jeder zweite Bus fährt weiter nach hinten.
Mit dem Auto ist es bei den gut ausgebauten Straßen in Andorra auch kein Problem dort hin zu kommen.
Beim Grenzübertritt sollte man die Zollkontrollen an den Grenzen beachten, die je nach politischer Wetterlage zwischen Andorra und Spanien bzw. Frankreich mal lax sind oder sich über Stunden hinziehen können. Webcams im Internet sind hier hilfreich beim planen.
Skipass:
Tageskarte kostet 51 Euro.(2018/19)
Es gibt auch noch einen Kombiskipass mit Arcalís
Lifte / Pisten:
Über 60 Lifte erschließen über 200 km mit meist leichten bis mittelschweren Pisten. Richtig schwarze Pisten gibt es auch, nur sind die Abschnitte leider meist eher kurz. Freeride ist eher eine Randerscheinung.
Offizielle Pistenpläne:
http://www.grandvalira.com/visita-virtual-grandvalira
Offen:
Alles offen außer dem Lift Pic Blanc (Pas de la Casa) da hier der Schnee verblasen war und die Piste Aliga (El Tarter) aufgrund eines FIS-Rennens.
Wetter:
Sonnig bis bedeckt.
Da das Skigebiet riesig ist hangel ich mich thematisch von Pas de la Casa nach Canillo durch, d.h. im Pistenplan von links nach rechts.
Da ich immer mit dem Bus aus La Vella anreiste erfolgte mein Einstieg ins Gebiet der Einfachheit halber immer in Encamp mit dem Funicamp mit dem man schnell und komfortabel ins Gebiet kommt.
Da es hier keine Talabfahrt gibt darf man dann Abends auch wieder mit der Bahn die gesamte Länge runter fahren. Die mitten im Nichts liegende Mittelstation gibt es vermutlich auch nur, da die Strecke für einen Abschnitt vermutlich zu lang ist.
Talstation des Funicamp:
Der ersten Meter des Funicamp, ziemlich frühlingshaft:
Blick von der Bergstation zurück. Rechts die Rückbringer 4SB Colibri:
Blick vom Nachbargipfel im Gebiet von Soldeu auf die Bergstation mit der 4SB Colibri im Vordergrund:
Oben angekommen liegt man zwar zentral im Gebiet und es warten sehr lange raasante Abfahrten auf einen.
Ein Manko gibt es leider. Obwohl die zentrale Drehpunkt von Soldeu, El Tarter und Canillo auf dem Gipfel Tosa de la LLosada in Sichtweite liegt kommt man nur über lange Umwegen dahin. Dazu später mehr.
Jetzt geht es erst mal weiter in...
Pas de la Casa:
Der Ort liegt direkt an der Grenze zu Frankreich und zieht eher jüngeres Publikum an. Es soll hier Abends auch mehr los sein als im restlichen Land.
Anfänger tummeln sich eher am Ortsrand und am langen und leider langsamen 2SB Coll dels Isard, dem einzigen Lift der etwas abseits im Tal läuft.
Könner schätzen die schwierigen Pisten beiderseits des Bergrückens.
Blick vom Pic Blanc zum Ort, links die 4KSB Font Negre und rechts die 2SB Coll dels Isards:
Unten kurz vor dem Ort:
Entgegengesetzter Blick bergauf, linker Teil mit dem sehr lange Anfängerlift, der 2SB Coll Dels Isards:
Mittiger Bereich, links die 6KSB Font Negre und rechts die seit diesem Winter nicht mehr existente und damals bei Anfängern beliebte 2SB Coll Blanc:
Der obere Teil der 6KSB Font Negre:
Rechter Abschnitt mit der 4SB Costa Rodonda. Die Pisten sehen leichter aus als sie sind:
Grau Roig:
Der Bereich besteht hauptsächlich aus zwei überbreiten Hängen beiderseits eines Tales mit sehr langen,leichten bis mittelschweren Pisten die etwas einfach sind als es der Pistenplan hergibt.
Die schwarzen Pisten haben meist nur einen mittleren knackig schwarzen Teil, der die Farbgebung allerdings rechtfertigt. Für die großen und kleinen Kinder sind die Pisten am TK Coma speziell hergerichtet.
Blick vom Pic Blanc Richtung Soldeu:
Blick aus dem Steilstück unterhalb vom Coll Blanc Richtung Grau Roig:
Im obigen Bild sichtbaren linken Wäldchen liegt der Tellerlift Montmalús. Er erschließt ein etwas abseits gelegenes ruhiges und bewaldetes Seitental.
Die schwarze Piste Granota führt etwas "romantisch" hinten rum zum Skigebiet zurück. Hier zu sehen das schwarze Dramastück:
Blick zurück vom Pic Cubil gen Coll Blanc:
Encamp:
Der Bereich ist mit dem Funicamp das Einfallstor aus dem unteren Andorra. Es besteht aus einem sehr breiten Tal mit sehr weiten, nicht allzu zu steil geneigten Hänge.
Wer es gerne laufen lässt wird die zum Teil sehr, sehr langen Abfahrten lieben.
Blick vom Cortals (Funicamp Bergstation) zurück Richtung Grau Roig:
Blick vom Pic Cubil Richtung Funicamp:
Gleicher Standort Blick nach weiter rechts mit den beiden 6KSB vom Pla de les Pedres aus. Von dort kommt man nach Soldeu:
El Peretol:
Unterhalb von Pla de les Pedres liegt noch ein kleines unabhängiges, aber im Skipass inkludiertes Skigebiet mit Schlepplift und Funpark. Einmal sah ich dort auch jemanden fahren...
Voraussichtlich ab dieser Saison (2019/20) soll von hier aus ein Sessellift ins Skigebiet (Pla de les Pedres) führen, so dass die Siedlung und der Funpark angeschlossen wären.
Soldeu
Die Revieren von Soldeu, El Tarter und Canillo gehören zur zweiten Liftgesellschaft hier oben. Mit 6 KSB Pla de les Pedres Soldeu kommt man als einziges vom Bereich Encamp hier her.
Hier der Blick, den man nach Ankunft in der Bergstation C.de les Solanelles bekommt (v.vorne n.hinten: 4SB Solanelles, 4SB Assaladors und der 4 KSB Solana):
Blick vom Talkessel hinauf. Die oberen Bereiche am Solanelles sind für rote Pisten teilweise verdammt steil:
Soldeu selber mit den dortigen Talstationen:
Genial ist die Aufgabenteilung zwischen der 8EUB und der 6 KSB Soldeu.
Die EUB geht oben im Ort praktisch auf Straßenniveau los und ist für eine Start in den Skitag sehr gut. Von den Pisten erreicht man die Bahn mittels Aufzüge.
Seit letztem Winter (2018/19) ist der "Graben" zwischen Skigebiet und "Ort" Geschichte. Man hat dort ein riesiges Plateau mit darunter liegendem Parkhaus gebaut, das nun den Graben überbrückt.
Die 6 KSB ist für Wiederholungsfahrten erste Wahl:
Blick hinauf mit allen in Soldeu endenden Pisten. Am Start der beiden schwarzen Pisten oben stehen nicht umsonst Warnschilder wegen der Steilstücke am oberen und unteren Ende:
Weiter oben samt Bergstation :
Oben an der Bergstation empfängt einen ein schönes sehr weites und flaches Hochplateau (Espiolets), das ideal für Anfänger und Kinder bzw. im Sommer Golf ist.
Nur leider müssen sich auch alle anderen, die weiter wollen hier schiebend rüber quälen.
Im Hintergrund die rote und schwarzen Pisten vom Espiolets:
Das Hochplateau von der schwarzen Pisten Cabirol aus. Die schwarzen Pisten hier an dem Hang sind schön (steil) und leider etwas zu kurz:
Blick von der Bergstation der 6KSB Tosa Espiolets grob Richtung Funicamp. (v.l.n.r.)
Links Bergstationen am Solanelles, mittig die Bergstation der 6KSB Solana und rechts der zentrale Tosa de la Llosada:
Canaro:
Genau zwischen Soldeu und El Tarter, hier in Bildmitte, gibt es noch ein kleines Privatskigebiet eines Hotels:
Tageskarte für zwei Lifte kostet 32 Euro. Wer mehr wissen will kann hier nachschauen: http://paradorcanaro.com/ski-canaro/tarifes/
El Tarter:
Auch von El Tarter kann man mit einem Sessellift (4KSB) oder einer Gondelbahn (10EUB) hinauf schweben.
Die blaue Talabfahrten ist eher langweilig und die Schwarze war leider wegen eines FIS-Abfahrtsrennen gesperrt.
Oben angekommen steht man in einem weiten Hochtal.
Der Bereich Riba Escorxada an den Bergstationen mit Blick Richtung Tal:
Blick nun entgegengesetzt aus der 6KSB Llosada Richtung Gipfel:
Blick vom Gipfel Llosada Richtung Solanelles (Soldeu, links) und Cortales (Funicamp Encamp, rechts):
Blick aus Richtung Tellerlift Encampadana (Canillo) in den Talkessel vom Skigebiet El Tarter mit dem Espiolets oben rechts:
Canillo:
Das kleine aber feine Revier besteht ausser dem Talzubringer (keine Talabfahrt) im Grunde nur aus der 4KSB Portello.
Mit seinen beiden schönen Abfahrten, der schwarze Abfahrt unterhalb des Liftes und der blaue Hintenrumabfahrt ist es so wenig der Geheimtipp hier oben.
Denn das es hier so leer ist hat man vermutlich der wenig einladenden Verbindung über den fast horizontalen Bergrücken mit langsamen Sessellift hin und Schiebepiste zurück zu verdanken.
[img]hhttps://abload.de/img/6464313932636131fokod.jpg[/img]
Die 4KSB Portella samt schwarzer Piste:
Die 4KSB Portella samt schwarzer Piste Gaig:
Die blaue Piste rossinyol zieht sich zunächst sehr lang über den Bergrücken um sich dann
in weiten Bogen um den Bergrücken in Bildmitte herum zu schlängeln:
Die Talstationen der beiden Sessellifte Portella (links) und der kurzen Junior (rechts). Die Bergstation der 8EUB liegt wenige Meter rechts ausserhalb des Bildes:
Und damit endet der Bericht aus Grandvalira. Von der Bergstation der Sesselbahn Portella kann man im übrigen gut das Doppelskigebiet Pal (linker Bildrand) und Arinsal (rechter Bildrand) sehen:
Fazit: Ein sehr schönes, modernes und weitläufiges Skigebiet, in dem man ein paar Tage fahren kann ohne sich zu langweilen.
Hinweis: Da sich alle Bilderlinks geändert hatten mussten diese erneuert werden. Im Zuge dessen fanden einige Aktualisierungen statt die kursiv sind.
Grandvalira (AND), März 2015, sehr weitläufig
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Re: Grandvalira (AND), März 2015, sehr weitläufig
Danke für den informativen Bericht aus einem Gebiet das sich aufgrund seiner Größe und grösstenteils durchdachter Lifterschließung wirklich nicht zu verstecken braucht.
Petz setzt seine Aktivitäten mit Ende Juni 2020 stark zurück. Ich bleibe aber bis auf weiteres in Ausnahmefällen und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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Re: Grandvalira (AND), März 2015, sehr weitläufig
Schöner Bericht. Mal zur Abwechslung aus einer Gegend die nicht so oft hier im Alpinforum befahren wird.
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Re: Grandvalira (AND), März 2015, sehr weitläufig
Jetzt erst durch Zufall gelesen - Danke für den Bericht! Tolles Teil!
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