18.02.2015 Kurodake oder: "Cool!! Hast du die Katze gebaut?"

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beatle
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18.02.2015 Kurodake oder: "Cool!! Hast du die Katze gebaut?"

Beitrag von beatle »

07.00 Der verdammte Wecker klingelt schon wieder

Was ist denn heute nur los? Irgendwie sind wir alle richtig fertig heute....
Stimmt, gestern sind wir um 04.00 aufgestanden, hatten schlecht geschlafen, sind insgesamt über 6 Stunden im Auto gesessen und haben zwischendurch eine kleine Skitour mit knapp 1800 Höhenmetern und 7 stündigem Gesamtaufstieg absolviert. Zwischendurch sind wir in einen Krater gefahren (Yotei-zan) und wieder aufgestiegen und schließlich den Vulkan mit Skiern abgefahren.

Das war gestern. Aber heute? Hm... Vorhang auf!

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Guten Morgen Großstadt. Warum haben wir eigentlich genau hier gebucht? Ach richtig, es war besonders günstig und in einer Stadt. Eine Stunde Fahrzeit nach Asahidake und gut eineinhalb Stunden nach Kurodake. Blick auf Asahikawa mit ca. 300.000 Einwohnern.

Die Fahrt ging knapp zwei Stunden, da wir im Stau in Asahikawa versackten und danach auch nicht wirklich zügig voran kamen.

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Glücklich und auch etwas unmotiviert erreichten wir Kurodake. Eine einzige Seilbahn sollte fahren, der Sessellift als einzige richtige Skigebietsanlage hatte Revision (zur besten Zeit im Winter).

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Die Seilbahnstation Kurodake. Nix los hier, wir sind etwas überrascht.

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Die Japaner zelebrierten den Einstieg. Die Fahrt kostet 1.000 Yen, also knapp 8 Euro. Wir wählten eine Einzelfahrt. Skifahrer gabs noch zwei Australier.

Warum fuhren wir nach Kurodake? Das war etwas grotesk. Erstens wurde im Internet in Deutschland auf diversen Powderseiten Kurodake als "awesome treeskiing" beworben, zweitens empfahl uns Arienne aus selbigem Grund dieses Gebiet und drittens schrieb der Reiseführer, dass es insbesondere im Januar und Februar extrem ausgebucht sei dort, da ein Eisskulpturenfestival wäre. Deshalb sollte man diese Zeit unbedingt umgehen und hier Kurodake meiden. Wir dachten halt, dann erst Recht, da ist bestimmt was los! :biggrin:

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Ach so. Piste gibts hier keine, eingezeichnete Abfahrtsrouten auch nicht, dafür extrem felsiges Gelände und viele Warnungen von den Seilbahnern. Man sieht das Skigelände unter der Gondel, Schneisen gibt es keine, einfach durch den Wald - runter!

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Los gehts. Wir genießen den traumhaften Ausblick auf den Daisetsuzan-Nationalpark, eine Gebirgskette von Vulkanen, die höchsten Hokkaidos. Hier ist es auch sehr alpin.

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Der Ausstieg aus der Seilbahn. Was soll diese Katze hier?

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Sie sollte jedenfalls in den Social Media Kanälen noch für Diskussionen sorgen. Cooooooool, hast du die Katze gebaut? :sleep: :sleep: :sleep:

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Der bekloppte Sessellift fuhr nicht, also blieb nichts anderes übrig als anzufellen. Wir wollten etwas weiter rauf, zumindest bis zur Bergstation. Für die 250 Höhenmeter brauchten wir eine gute Stunde, heute ging alles langsamer, der letzte Tag war in den Knochen. Unter normalen Bedingungen hätten wir den Aufstieg zum Mount Kurdodake gemacht, heute sicher nicht. Also gings wieder runter bis zur Seilbahnstation.

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Die Pressestelle war heute auch ziemlich fertig... heute sind die Bilder nicht so gut geworden :mrgreen:

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Nach der Seilbahnbergstation geht es relativ steil runter ins Tal...

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Man kann zwar überall fahren, aber nur ein sinnvoller Weg scheint runter zu führen. Uns fehlt heute ein Local, der uns etwas mehr zeigen könnte. Bis auf zwei Australier, die sich einmal runter schießen (genauso wie wir) war kein Skifahrer hier. So viel kann also auch nicht gehen. Sonst waren noch drei Familien und eine Gruppe von vier Mädels hier oben, die total erschraken als wir auf dem Ziehweg oberhalb der Bergstation an ihnen vorbeifuhren :rolleyes: :nein:
Haben die noch nie einen Skifahrer gesehen? :biggrin:


Nach einer Abfahrt entschlossen wir uns nicht einen weiteren 1000er zu opfern für eine weitere Bergfahrt. Wir waren zu müde und der Spaß stand hier irgendwie heute nicht im Vordergrund aus verschiedenen Gründen.

Sehr cool, unten treffen wir einen japanischen Skilehrer, der uns auf Englisch :!: :!: :!: nach der Schneequalität fragte. Wir antworteten wahrheitsgemäß, dass hier heute nicht der "awesome Powder" zu finden gewesen ist. Das Gespräch entwickelte sich sehr nett, wir gaben bereitwillig Auskunft, dass wir aus Deutschland sind worauf er meinte, Hansi Hinterseer... Der Hinweis, dass das ein Österreicher ist ließ er nicht gelten. Wahrscheinlich geht er davon aus, dass er noch mitfährt bei Olympia. Jedenfalls war er für einen Japaner sehr offen und ging auf uns zu, sein Sohn trainigert nicht nur in Sapporo, sondern auch in Hintertux und in den gesamten Alpen und ist im internationalen Skizirkus dabei.

Wir dachten, wir nutzen die Gelegenheit und fragen den netten Japaner nach dem nächsten Onsen. Wie bei Rusutsu schien er aber nicht verstehen zu wollen!? was ein Onsen ist. Wir sprachen es verschieden aus. "Oooonsssn, Onsn, Onnnnsn, Onnnssssn und schließlich Onseeeeeeeeeeeeeeeeeen" Leider verstand er nicht. Hot Spring verstand er und wollte und 50km in Richtung Westen der Insel schicken in einen Hot Spring. Das wäre über eine Stunde Fahrzeit über schmale Passstraßen gewesen, wir verzichteten. Es gab einen Onsen keine 3 Gehminuten wie wir herausfanden. Da dieser aber einem Schwimmbad ähnelte, in dem ja extrem viel los sein sollte (hier war auch kein Mensch), entschlossen wir uns zurück zu fahren und erst mal in unseren Hotelonsen zu gehen.

Wir fuhren an komplett verlassenen riesigen Hotels vorbei, kein Auto stand davor, teilweise heruntergekommen... Was ist denn mit unserem Reiseführer los? :nein: :nein:

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Gegen 14.30 erreichten wir wieder Asahikawa. Oben am Berg in der Mitte unser Hotel mit phantastischem Ausblick auf die Stadt.
Einen super Ausblick hat man übrigens auch im Aufzug. WiFi ging nur vernünftig in der Lobby. Hier tranken wir das gute japanische Bier am Abend.

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Am Nachmittag machten wir noch einen Ausflug in die Innenstadt: Shopping war angesagt, Souvenirs und Essen gehen.
Hier hatten wir das schlechteste Essen der ganzen Woche in einem Kaufhaus im 9. Stock (oder wars der 10. Stock?).

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Die Fußgängerzone von Asahikawa.


Fazit: Heute war nicht der beste Powdertag, dafür haben wir eine nette Katze gesehen. Das Tourenskigebiet oberhalb von der Bergstation des Sessellifts muss phantastisch sein, heute waren wir aber weder in der Verfassung, noch spielte das Wetter richtig mit!


Abends ging es nochmal in den Onsen. Onsentours!

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