- Bootsfahrt am Rand des Nationalparks Skutari-See, der durch sein Seerosenmeer bekannt ist, aber etwas Abzocke war hier auch dabei bzw. Drängelten die Bootsführer doch ziemlich arg, man möge doch einen Ausflug mit ihnen machen, außerdem wurden schon gebrauchte Eintrittskarten für den Nationalpark verkauft, am Abend gabs dann noch sehr viel Trubel in Budva
- Weiterfahrt nach Albanien, über die Rozafa-Festung bei Shkodra bis Berat, einer wirklich wunderschönen Stadt mit tollem, herzlichen Bed and Breakfast in einem alten osmanischen Gebäude
- über viel zu abenteuerliche Straßen (Feldwege) weiter nach Gjirokastra (wie Berat Welterbestadt). Die Straßen bzw. Wege stressten aber sehr: riesige Steine, Schlaglöcher, tiefe Gräben in der Mitte des Weges, extreme Schräglagen des Autos und Durchquerung von 2 Furten, wobei das noch das Harmloseste war. Im Nachhinein hätte man nur mit einem Geländewagen dort fahren sollen, glücklicherweise hat Mercedes die 190er anno dazumal robust gebaut, sodass trotz mehrmaligem Aufsetzen auf Felsen nix kaputt ging. Aber zum Merken: in Albanien ist google-maps ein eher schlechtes Navi - und im Zweifelsfall sowieso lieber größere Straßen nehmen oder auch umkehren wenn man sich unsicher ist, ob ein Weg wirklich fahrbar ist - das war echt mit Abstand der schwierigste und abenteuerlichste Weg, den ich je befahren bin
- Süden von Albanien bei ebenfalls gastfreundlichem Hotelbesitzer, in der Nähe gabs noch ne Karstquelle (über 50m tief und 10°C kalt - brrrrr) und Ruinen aus diversen Epochen (von den Griechen über Römer und Venezianer bis zu den Osmanen) zu bewundern
- Seilfähre und merkwürdigste Grenze auf der ganzen Reise: EU-Einreise nach Griechenland - nur eine Schlange und eine Art Blockabfertigung, nach kurzem Blick auf unser Kennzeichen wurden wir durchgewunken, ohne dass wir unsere Pässe überhaupt zeigen mussten.
- östlicher Peleponnes 3 Nächte auf dem Campingplatz (Zelt 5m vom Meer entfernt) mit Ausflug nach Argos und Nafplion
- Kanal von Korinth und Meteoraklöster (leider nur von außen, da wir am späten Nachmittag erst da waren)
- Rückfahrt nach Albanien mit Bad im Ohrid-See, der superklar ist, aber eigenartig schäumte. Außerdem verkauft man überall am See Koräne - nein keine Bücher, der Koran ist eine Fischart.
Falls Interesse besteht stell ich aber gerne auch noch weitere Bilder ein.
OK, nun sind wir also am Dajti angelangt. Dajti ist der Hausberg von Tirana und gleichzeitig ein Nationalpark. Diesen hat man im Jahr 2005 zusätzlich zur länger bestehenden Straße mit einer Seilbahn (8-MGD von Doppelmayr) erschlossen, angeblich der längsten des Balkans in einer Sektion: 4354m. Höhenlage: ca. 200m - 1040m. Besonderen Wert hat man laut der Website auch auf Komfort gelegt, sodass die Gondel auch von Älteren oder Familien benutzt werden kann. Außerdem beschützen einen die Gondeln vor den Elementen.
Aber erstmal genug geredet, komm ich also zu den Bildern.
10 Jahre Seilbahn hatte man wohl im Jahr zuvor gefeiert, wie man an der Talstation erkennen kann.
Obwohl sich an der Kasse ein MasterCard-Aufkleber befand galt hier: Nur Bares ist Wahres, aber sie nahmen immerhin auch Euros zu einem guten Kurs an, war uns aber eher egal, da wir sowieso Leks hatten. Gerade finde ich online leider keine Preise, aber ich meine, dass Berg- und Talfahrt pro Person etwa 6€ kosteten.
Durch die Scheibe ein Blick zurück zur Talstation.
Hier kann man schon erkennen: es wechseln sich flache und steilere Abschnitte ab.
Die Regeln in der Gondel waren nur auf Albanisch verfasst.
Ich schätze aber mal, dass es sich um diese Regeln von der Website handelt:
Die Kabinen sind Omega III von CWA1. PROHIBITED CATEGORICALLY SMOKING IN CABIN DURING TRAVEL.
2. PROHIBITED FROM WRITING ON THE WINDOWS & THE CABIN SURFACES.
3. PROHIBITED THROWING ITEMS FROM THE WINDOW OF THE CABIN.
4. PROHIBITED TAKING OUT TO WINDOWS OF HANDS OR FEET.
5. PROHIBITED SUPPORT OF PERSONS TO THE DOOR OF CABIN.
6. PROHIBITED OPENING THE DOOR STRENGTHENING.
7. WARNING: CABIN IS MONITORING WITH CAMERA.
Flache Strecke im unteren Bereich.
Stütze 8 mit Querverstrebung - hat jemand eine Ahnung warum es so etwas gibt?
Über Bäume schwebt man relativ hoch hinweg.
Leider war es etwas diesig an diesem Tag, sodass man das Meer nicht wirklich sehen konnte - und gegen Nachmittag mit Gegenlicht wurde es dann leider noch schlimmer.
Nach etwa 15min Fahrt war die Bergstation in Sicht.
In der Bergstation gibt es eine große Werbetafel für die Seilbahn, den Turm und das Restaurant, aber eigentlich brauchts das doch gar nicht mehr, wenn man eh schon oben ist.
Ganz wurden jedoch die Versprechungen der Website nicht erfüllt, so war der Schutz gegen die Elemente nur unzureichend: es war sehr sehr heiß in der Gondel im unteren Teil und dieser zieht sich dann doch recht lang. Auch fand ich im Vergleich zu mitteleuropäischen Verhältnissen den Bodenabstand sehr hoch. Da aber kein Wind ging fand ich das dann trotzdem relativ unproblematisch, aber Höhenangst sollte man auf jeden Fall nicht haben. Das dürfte aber auch die Baukosten minimiert haben, da man so ja doch weniger Stützen gebraucht hat, als wenn man bodennäher gebaut hätte.
Oben liefen wir dann noch ein bisschen umher, wenigstens bis zum Zaun vor sollte es schon sein um die Seibahn noch aus anderen Blickwinkeln zu sehn.
Dann hatte ich die Idee man könnte doch noch ein Stückchen laufen, also sind wir ein Stück Richtung Berg gelaufen, der Dajti selbst ist 1613m hoch und Sperrgebiet, aber eine Besteigung des Nachbargipfels Maja e Tujanit (1513m) wäre möglich gewesen. Die Bergstation ist übrigens eingezäunt, auch etwas ungewöhnlich für uns. Danach ist erstmal eine relativ ebene Wiesenfläche auf der Leute zum Schießen und Quad-Fahren einladen, fand ich auch etwas befremdlich.
Oberhalb davon ein Hotelkomplex, der auch schon ziemlich verfallen ist.
Eine Umrundung war leider nicht möglich, da auf halber Strecke uns bissige Hunde ankläfften, also suchten wir schnell das Weite.
Stattdessen gabs dann Kaffee auf der Terrasse. In Albanien bekommt man übrigens durchwegs guten Espresso, ähnlich wie in Italien, das mag wohl auch an der Nähe zu Italien liegen und dass viele Albaner mal in Italien gelebt haben bzw. Albanien auch mal italienisch besetzt war.
Bergstation Auffahrtseite
Man glaubt es kaum, wo Doppelmayr alles baut.
Ausfahrtrichtung.
Blick durch die verkratzte Scheibe zum Restaurant und bunt bemalten Zaun.
Wie schon angesprochen wurde es immer diesiger, aber die großen Spannfelder kommen schon recht gut raus.
Über einen kleinen See schwebten wir auch.
Auch wieder was Bemerkenswertes, das bei uns so nicht gehen würde: ohne Rücksicht auf Verluste wurde die Gondel über Häuser und Gärten gebaut. Oder wurden diese erst danach errichtet? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Einfahrt in die Talstation.
In der Talstation gabs noch ein Schild mit technischen Daten.
Fahrtzeit 15min, 560 Personen pro Stunde Kapazität, Geschwindigkeit 4,5m/s.
Unten hängt auch eine Art Plan mit Wanderwegen.
Und zum Abschluss noch mal der Treppenaufgang zum Ein-/Ausgang:
Auf jeden Fall war das ein sehr schöner Nachmittag, bei noch besserem Wetter wärs ein Tick schöner gewesen, aber was solls.
Weiter gings dann übrigens am selben Tag noch bis in den Norden von Albanien in die einzige Unterkunft auf dieser Reise wo die Sprachbarriere kaum zu überwinden war. Am Tag darauf nahmen wir den Auto-Nachtzug von Bar (Montenegro) nach Belgrad - auch ein sehr schönes Erlebnis. Belgrad war dann ebenfalls eine interessante Stadt, leider waren wir an diesem Tag aber doch etwas müde dank der unruhigeren Nacht. Die allerletzte Nacht waren wir noch bei Freunden in Zagreb und von da aus gings in einem Aufwasch nach München zurück.