Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
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Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Da über das Für und Wider von Events wie alpinen Ski-Weltmeisterschaften (noch mehr über Olympische Winterspiele!) ja häufig und kontrovers diskutiert wird, möchte ich mit Eurer Unterstützung mal versuchen möglichst objektive Fakten zusammenzutragen und zwar zu den Leitfragen:
1) Welche Investitionen in die Skigebietsinfrastruktur wurden nachweislich im Zuge der Vorbereitungen auf eine Ski-WM getätigt? Welche Bahnen/Lifte wurden errichtet/erneuert, wurden neue Skipisten angelegt?
2) Inwiefern wurden in den gastgebenden Orten allgemeine Infrastrukturverbesserungen im Zuge der Vorbereitungen auf eine Ski-WM erreicht? (z.B. Bau einer Umgehungsstraße)
3) Problem der Kausalität/Zurechenbarkeit: Wie viele Jahre vor einer Ski-WM kann man eine Maßnahme der WM noch zurechnen? Was ist mit der Debatte "den Lift hätte man sowieso erneuern müssen"?
Die Hauptfrage wäre quasi: Bringt es für das Kerngeschäft einer Skidestination etwas, eine Ski-WM auszurichten? (um von den Image-Effekten mal abzusehen)
Ich habe mal versucht für die WMs seit Beginn der 1990er Jahre mir bekannte Infos im Hinblick auf diese Fragen zusammenzutragen und würde mich über Ergänzungen, Korrekturen, Kritik, Hinweise jeglicher Art freuen! Ihr seht, noch relativ viele Lücken, die es zu füllen gilt...
1991: Saalbach-Hinterglemm (AT)
Skigebiet: 15-GUB Kohlmaisgipfelbahn (1989) => im Vorgriff auf WM?
12-EUB Zwölfer Nord (1989) => im Vorgriff auf WM?
Beschneiungsausbau???
Infrastruktur: m.W. im Zuge der Ski-WM:
Bau Umfahrungstunnel + Parkhaus Saalbach
Bau Umfahrungstunnel Hinterglemm
1993: Morioka-Shizukuishi (JP)
Habe ich leider damals selbst noch nicht live verfolgt, kenne daher das Gebiet auch gar nicht. Weiß jemand etwas?
1995/96: Sierra Nevada (ESP)
Die Chronologie bei Lift-World lässt nicht direkt auf große Neubauaktivitäten vor dieser WM schließen (die schneemangelbedingte Verlegung um ein Jahr auch nicht in Bezug auf Beschneiungsausbau… )
1997: Sestriere (IT)
Skigebiet: 4-KSB Nube (1995) => hat dieser Bau evtl. etwas mit der WM zu tun? Am Monte Banchetta waren ja die Abfahrtswettbewerbe, so wie 2006 für Olympia auch
1999: Vail/Beaver Creek (USA)
Neuanlage der Abfahrtsrennstrecke „Birds of Prey“ (Beaver Creek)
2001: St. Anton am Arlberg (AT)
Skigebiet: 8-EUB Nasserein (2000), 4-KSB Fang (1999)
Neue Talabfahrt nach Nasserein
Allgemeine Infrastruktur: Verlegung Bahnhof und Eisenbahnstrecke der Arlbergbahn in Tunnel (Lärmschutz, trennende Wirkung der Schranken)
2003 St. Moritz (CH)
Erneuerung/Neubau 100-PB Corviglia-Piz Nair (2002, mit Zwischenausstieg und speziellem Starthang für Abfahrten)
6-KSB Fis (2002)
2005: Bormio-St. Caterina (IT)
8-EUB Bormio-Bormio 2000 (Hauptzubringerbahn) (2003)
drei neue 4-KSB (2002 Isabella, 2x 2004 Fontana Longa – Valbella, Valbella - Bormio 3000); 8-EUB in 2 Sektionen in St. Caterina-Valfura Santa Caterina – Plaghera und Plaghera - Sobretta - Vall\'Alpe (2004 ??)
=> Kann man dieses großangelegte Programm tatsächlich alleine auf die Ski-WM zurückführen?
2007 Are (SW)
Kombibahn 8/8-CGD VM8:an (2006)
2009: Val d´Isère (F)
Neuanlage der Damenabfahrt “Rhône-Alpes” (?)
=> Wie neu war diese Abfahrt wirklich? Gab doch vorher bereits eine Reihe von Abfahrten an der Solaise…
2011: Garmisch-Partenkirchen (D)
4-KSB Kandahar Express (2009), DSB Guidberg (Trainingshang), “Neue Kandahar”-Piste angelegt, Trögltunnel, Ausbau Beschneiung
=> würdet ihr den 2002er Neubau der Kreuzeckbahn und den Ersatz der Hausbergbahn (2006) ebenfalls zur WM-Infrastruktur rechnen? Hätte GAP die WM mit der alten Infrastruktur auch bekommen?
Straßeninfrastruktur: Versuch westlichen Umfahrungstunnel (Kramertunnel) rechtzeitig zu bauen; generelle Beschleunigung der Planung/des Baus der Umgehungsstraßen um GAP (allerdings wohl noch größerer Einfluss der (gescheiterten) Olympia-Bewerbungen)
2013: Schladming (AT)
Skigebiet: DSB Stadion-Express (2011); neue Talstation Planai-Bahn, Pistenverbesserungen und –verbreiterungen an drei Skibergen (Trainingsstrecken), 8-KSB Märchenwiese, 8-KSB Mitterhaus (Kompensation für Sperrung der Rennpisten)
Allgemein: Verbesserungen an Verkehrsanbindung durch Straßenerneuerungen und Renovierung des Schladminger Bahnhofs; neues Medienzentrum
siehe ausführliche Berichte der österreichischen Rechnungshofs
2015: Vail/Beaver Creek (USA)
Anlage der Damen-Abfahrtsrennstrecke „Raptor“ (Beaver Creek)
2017: St. Moritz (CH)
Edit: Ergänzungen durch Forumisten fett hervorgehoben
1) Welche Investitionen in die Skigebietsinfrastruktur wurden nachweislich im Zuge der Vorbereitungen auf eine Ski-WM getätigt? Welche Bahnen/Lifte wurden errichtet/erneuert, wurden neue Skipisten angelegt?
2) Inwiefern wurden in den gastgebenden Orten allgemeine Infrastrukturverbesserungen im Zuge der Vorbereitungen auf eine Ski-WM erreicht? (z.B. Bau einer Umgehungsstraße)
3) Problem der Kausalität/Zurechenbarkeit: Wie viele Jahre vor einer Ski-WM kann man eine Maßnahme der WM noch zurechnen? Was ist mit der Debatte "den Lift hätte man sowieso erneuern müssen"?
Die Hauptfrage wäre quasi: Bringt es für das Kerngeschäft einer Skidestination etwas, eine Ski-WM auszurichten? (um von den Image-Effekten mal abzusehen)
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1991: Saalbach-Hinterglemm (AT)
Skigebiet: 15-GUB Kohlmaisgipfelbahn (1989) => im Vorgriff auf WM?
12-EUB Zwölfer Nord (1989) => im Vorgriff auf WM?
Beschneiungsausbau???
Infrastruktur: m.W. im Zuge der Ski-WM:
Bau Umfahrungstunnel + Parkhaus Saalbach
Bau Umfahrungstunnel Hinterglemm
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1995/96: Sierra Nevada (ESP)
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1997: Sestriere (IT)
Skigebiet: 4-KSB Nube (1995) => hat dieser Bau evtl. etwas mit der WM zu tun? Am Monte Banchetta waren ja die Abfahrtswettbewerbe, so wie 2006 für Olympia auch
1999: Vail/Beaver Creek (USA)
Neuanlage der Abfahrtsrennstrecke „Birds of Prey“ (Beaver Creek)
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Neue Talabfahrt nach Nasserein
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drei neue 4-KSB (2002 Isabella, 2x 2004 Fontana Longa – Valbella, Valbella - Bormio 3000); 8-EUB in 2 Sektionen in St. Caterina-Valfura Santa Caterina – Plaghera und Plaghera - Sobretta - Vall\'Alpe (2004 ??)
=> Kann man dieses großangelegte Programm tatsächlich alleine auf die Ski-WM zurückführen?
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2009: Val d´Isère (F)
Neuanlage der Damenabfahrt “Rhône-Alpes” (?)
=> Wie neu war diese Abfahrt wirklich? Gab doch vorher bereits eine Reihe von Abfahrten an der Solaise…
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=> würdet ihr den 2002er Neubau der Kreuzeckbahn und den Ersatz der Hausbergbahn (2006) ebenfalls zur WM-Infrastruktur rechnen? Hätte GAP die WM mit der alten Infrastruktur auch bekommen?
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Edit: Ergänzungen durch Forumisten fett hervorgehoben
Zuletzt geändert von Emilius3557 am 04.06.2017 - 10:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Infrastruktur: m.W. im Zuge der Ski-WM:Emilius3557 hat geschrieben:1991: Saalbach-Hinterglemm (AT)
Skigebiet: 15-GUB Kohlmaisgipfelbahn (1989) => im Vorgriff auf WM?
12-EUB Zwölfer Nord (1989) => im Vorgriff auf WM?
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Re: Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Stimmt! Das wusste ich natürlich selbst, habe ich aber beim Zusammenstellen der Liste vergessen, danke! Kannte denn jemand den Zustand vor diesen Umfahrungstunneln? War das eine deutliche Verbesserung für alle Beteiligten? (Einheimische, Gäste)Infrastruktur: m.W. im Zuge der Ski-WM:
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Re: Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Die Umfahrungstunnel hatten vor allem eine hoffnungslose Überschuldung von Saalbach-Hinterglemm zur Folge, welche die Gemeinde Medienberichten zufolge jahrelang in vielen Ausprägungen massiv eingeschränkt hat.
Schladming 2013 war hinsichtlich der Investitionen wohl das ("Muster"-) Extrembeispiel (je nachdem, aus welcher Perspektive man das betrachten mag). Bis heute kann man ja (offiziell) nicht genau beziffern, wie viel Geld hierfür insgesamt ausgegeben wurde - die Schätzungen liegen deutlich über 200 Mio. Euro (siehe Medienberichte). Planet Planai mit dem Bau und dem anschließenden - Gerüchten zufolge durch den ÖSV geforderten - Abriss des "Loops" ist hier wohl das Paradebeispiel schlechthin. Im Zuge der WM 2013 wurden auch weitere "Prunkbauten" (auch hier gehen die Meinungen auseinander) wie z.B. das Skygate im Zielstadion errichtet. Gerade zur WM 2013 gibt es dahingehend aber sehr viele kritische und oft auch gut recherchierte Medienberichte. Sieht man sich die Tourismusstatistiken von Schladming-Dachstein an, so könnte man wohl durchaus auch eine Kausalität des Erfolges zur Ski-WM herleiten.
Für Saalbach-Hinterglemm 2023 (so man denn den Zuschlag erhält) hat man übrigens eine Kostenobergrenze von (wenn ich mich recht erinnere) ca. 50 Mio. Euro eingezogen.
Schladming 2013 war hinsichtlich der Investitionen wohl das ("Muster"-) Extrembeispiel (je nachdem, aus welcher Perspektive man das betrachten mag). Bis heute kann man ja (offiziell) nicht genau beziffern, wie viel Geld hierfür insgesamt ausgegeben wurde - die Schätzungen liegen deutlich über 200 Mio. Euro (siehe Medienberichte). Planet Planai mit dem Bau und dem anschließenden - Gerüchten zufolge durch den ÖSV geforderten - Abriss des "Loops" ist hier wohl das Paradebeispiel schlechthin. Im Zuge der WM 2013 wurden auch weitere "Prunkbauten" (auch hier gehen die Meinungen auseinander) wie z.B. das Skygate im Zielstadion errichtet. Gerade zur WM 2013 gibt es dahingehend aber sehr viele kritische und oft auch gut recherchierte Medienberichte. Sieht man sich die Tourismusstatistiken von Schladming-Dachstein an, so könnte man wohl durchaus auch eine Kausalität des Erfolges zur Ski-WM herleiten.
Für Saalbach-Hinterglemm 2023 (so man denn den Zuschlag erhält) hat man übrigens eine Kostenobergrenze von (wenn ich mich recht erinnere) ca. 50 Mio. Euro eingezogen.
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Re: Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Also ohne mich an die Situation vor den Tunneln noch konkret erinnern zu können... Ohne die Tunnel und das Parkhaus würde heutzutage an den An/Abreisetagen absolutes Chaos herrschen, von daher mMn die größte infrastrukturelle Verbesserung der Ski-WMs in Österreich.Emilius3557 hat geschrieben:Kannte denn jemand den Zustand vor diesen Umfahrungstunneln? War das eine deutliche Verbesserung für alle Beteiligten? (Einheimische, Gäste)
Zu Schladming: Die Aufarbeitung wohin all das viele Geld genau geflossen ist wurde gestoppt dadurch, dass man den zuständigen Prüfern hochbezahlte Jobs in der FMA in Wien gegeben hat. Österreichische Lösung.
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Re: Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Bei GAP 2011 würde ich noch den versuchten Bau des Kramertunnels mit einbringen bzw. generell das Beschleunigen der Planung/ des Baus der Umgehungsstraße um GAP.
State buoni, se potete
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Re: Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Dankeschön für Eure Ergänzungen und Kommentare! Ich habe die Ausgangsliste dahingehend editiert und Eure Ergänzungen fett hervorgehoben
Ja, zu Schladming 2013 gibt es die sehr ausführlichen und kritischen Rechnungshofberichte, die mir auch vorliegen bzw. die man frei im Netz auffinden kann.
Warum musste die Gemeinde diese Tunnels selbst bezahlen? Normalerweise kommt doch das Bundesland oder die Bundesregierung (Bundesstraße?) für solche größeren Projekte auf, oder?Die Umfahrungstunnel hatten vor allem eine hoffnungslose Überschuldung von Saalbach-Hinterglemm zur Folge, welche die Gemeinde Medienberichten zufolge jahrelang in vielen Ausprägungen massiv eingeschränkt hat.
Danke, das ist eine sehr wichtige Einschätzung.Ohne die Tunnel und das Parkhaus würde heutzutage an den An/Abreisetagen absolutes Chaos herrschen, von daher mMn die größte infrastrukturelle Verbesserung der Ski-WMs in Österreich.
Ja, zu Schladming 2013 gibt es die sehr ausführlichen und kritischen Rechnungshofberichte, die mir auch vorliegen bzw. die man frei im Netz auffinden kann.
D.h. Du würdest sagen, man hat von der WM im Tourismus bzw. den WM-induzierten Investitionen profitiert? Im Skigebiet selbst gab es doch aber nicht so wirklich spektakuläre Neuerungen deswegen, oder?Sieht man sich die Tourismusstatistiken von Schladming-Dachstein an, so könnte man wohl durchaus auch eine Kausalität des Erfolges zur Ski-WM herleiten.
Das halte ich für sehr sinnvoll!Für Saalbach-Hinterglemm 2023 (so man denn den Zuschlag erhält) hat man übrigens eine Kostenobergrenze von (wenn ich mich recht erinnere) ca. 50 Mio. Euro eingezogen.
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Re: Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Ich kann nur die Info bringen, dass der Umfahrungstunnel in Zell am See (der ein paar Jahre nach der WM eröffnet wurde) auch durch die Gemeinde selbst finanziert wurde. (Hab dazu auch mal gehört, dass VW/Porsche für den Tunnelbau einiges zugeschossen hat)Emilius3557 hat geschrieben:Warum musste die Gemeinde diese Tunnels selbst bezahlen? Normalerweise kommt doch das Bundesland oder die Bundesregierung (Bundesstraße?) für solche größeren Projekte auf, oder?
Hermann ist der Skilehrer für uns alle (Aksel Lund Svindal über Hermann Maier)
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Re: Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Bezüglich Val d´Isere - neue Damenabfahrt:
Da wurde im oberen Bereich (bis zu Waldgrenze/ehemalige Talstation des 3er Sessels) nicht wirklich viel gemacht, ab dort aber praktisch
eine neue Variante angelegt, bzw. die vorher schon dagewesenen recht schmalen inoffiziellen Varianten zu einer relativ breiten Piste ausgebaut.
Ist heute eigentlich, in Kombination mit der " Combe Martin" am Schluß, meine Lieblingsabfahrt von der Solaise direkt nach Val d´Isere.
Da wurde im oberen Bereich (bis zu Waldgrenze/ehemalige Talstation des 3er Sessels) nicht wirklich viel gemacht, ab dort aber praktisch
eine neue Variante angelegt, bzw. die vorher schon dagewesenen recht schmalen inoffiziellen Varianten zu einer relativ breiten Piste ausgebaut.
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Re: Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Ja das stimmt.lanschi hat geschrieben: Sieht man sich die Tourismusstatistiken von Schladming-Dachstein an, so könnte man wohl durchaus auch eine Kausalität des Erfolges zur Ski-WM herleiten.
Nur wurde anfangs versprochen, dass die zusätzlichen Betten, sprich neue Herbergen, hauptsächlich im oberen Preissegment liegen würden, das in Schladming unterrepräsentiert war und ist.
Tatsächlich aber wurde vor allem der ***-Sektor bedient, der schon gut abgedeckt wurde. Von daher wird der Anstieg der Übernachtungen durch eine gestiegen Anzahl Betten ausgeglichen mit allen Vorteilen für den Kunden und Nachteil für die (einheimischen) Vermieter, denen höhere Gewinne versprochen wurden.
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Re: Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Danke für diese wichtige Ergänzung, also durchaus eine Verbesserung für die skifahrenden Gäste durch die WM.Bezüglich Val d´Isere - neue Damenabfahrt:
Da wurde im oberen Bereich (bis zu Waldgrenze/ehemalige Talstation des 3er Sessels) nicht wirklich viel gemacht, ab dort aber praktisch
eine neue Variante angelegt, bzw. die vorher schon dagewesenen recht schmalen inoffiziellen Varianten zu einer relativ breiten Piste ausgebaut.
Danke. Wirklich erstaunlich. Quasi: Wollt ihr eine Umfahrung? Gerne, aber finanziert sie mal schön selbst...Ich kann nur die Info bringen, dass der Umfahrungstunnel in Zell am See (der ein paar Jahre nach der WM eröffnet wurde) auch durch die Gemeinde selbst finanziert wurde
Danke, auch das ein sehr interessanter Aspekt.Nur wurde anfangs versprochen, dass die zusätzlichen Betten, sprich neue Herbergen, hauptsächlich im oberen Preissegment liegen würden, das in Schladming unterrepräsentiert war und ist.
Tatsächlich aber wurde vor allem der ***-Sektor bedient, der schon gut abgedeckt wurde. Von daher wird der Anstieg der Übernachtungen durch eine gestiegen Anzahl Betten ausgeglichen mit allen Vorteilen für den Kunden und Nachteil für die (einheimischen) Vermieter, denen höhere Gewinne versprochen wurden.
Ich kann selbst noch ergänzen, dass man in St. Moritz für die 2003er WM den Bahnhof für 6 Mio. CHF renoviert hat.
Für Bormio/St. Caterina floß wohl viel Geld in den Straßenausbau, der aber wohl - italientypisch? - teilweise erst Jahre später nach dem Event fertig wurde... Kann das jemand bestätigen?
Bzgl. GAP noch ein paar Nachfragen:
- Wie beurteilt ihr als skifahrende Gäste den Nutzen der "Neuen Kandahar"? Ist die eigentlich häufig für die Allgemeinheit offen und in gutem Zustand und somit eine deutlich Erweiterung/Verbesserung der Skigebietes?
- Wie bewertet ihr die Beschneiung der "Horn"? Seither signifikant häufiger und länger offen als zuvor? Gefühlt hat diese Abfahrt doch die geringste Priorität unter den Garmischer Talabfahrten, oder?
- Sprich: Hat das Skigebiet durch die WM-Investitionen in Euren Augen an Attraktivität gewonnen?
- Spielte das Argument "WM" beim Neubau von Kreuzeck- und Hausbergbahn egtl. bereits eine Rolle? Nach dem Motto: Wenn wir das nicht haben, bekommen wir die WM nicht?
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Re: Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Genaues kann ich dir darüber auch nicht sagen, aber die SS38 ist zwischen Tirano und Bormio sehr gut als Umgehungsstraße, bzw. ab kurz vor Sondrio dann hauptsächlich mit Tunneln, ausgebaut. Ob das nun in Zusammenhang mit der Ski-WM steht, entzieht sich meiner Kenntnis und ist wohl maximal anhand italienischer Artikel herauszufinden.Emilius3557 hat geschrieben:Für Bormio/St. Caterina floß wohl viel Geld in den Straßenausbau, der aber wohl - italientypisch? - teilweise erst Jahre später nach dem Event fertig wurde... Kann das jemand bestätigen?
Die Straße nach Santa Caterina hingegen würde ich jetzt nicht als sonderlich gut ausgebaut bezeichnen, gerade die engen einspurigen Ortsdurchfahrten sind durchaus spannend. Wenn man den Gavia-Pass mal außen vorlässt, der noch dazu Wintersperre hat, ist Santa Caterina aber natürlich auch der hinterste Ort im Tal.
Das neue Parkhaus und Teile der Talstation in Santa Caterina waren bis zu meinem letzten Besuch 2011 tatsächlich noch großteils in Rohbau, wobei es sein könnte dass sich da in letzter Zeit (im Zuge der Weltcups) etwas dran geändert hat.
In Bormio ist an der neuen Talstation auch eine Tiefgarage gebaut worden und es wurden laut HP 8,5 Mio. € in die Beschneiung investiert. So ganz simpel scheint das Beschneiungssystem übrigens nicht aufgebaut zu sein, denn zumindest einen oberirdischen Speichersee gibt es am Berg nicht. Offensichtlich muss das Wasser also immer aus dem Tal hinaufgepumpt werden.
Saison 16/17: 5× Sölden / 3× Hintertux, Zillertal Arena / 2× Ischgl, Pitztal, Stubai / 1× Gurgl, Hochzeiger, Hochzillertal, Kaunertal, Mayrhofen, Nauders, Saalbach, SFL, Skijuwel, Skiwelt
Saison 17/18: 5× Sölden / 2× Hintertux, Hochfügen-Hochzillertal, Ischgl / 1× Muttereralm, Pitztal / 0,5x Zillertal 3000, Zillertal Arena
Saison 18/19: 2× Hochfügen-Hochzillertal / 1× Hintertux, Ischgl, Kappl, Nauders, Pitztal, SFL / 0,5× Bergeralm, Hochgurgl, Schlick, Sölden
Saison 20/21: 3× Patscherkofel, 2× Skiwelt, Zillertal Arena, 1× Hochfügen-Hochzillertal, Hintertux, Kühtai, Mayrhofen, Pitztal, SFL, Sölden, Stubai
Saison 17/18: 5× Sölden / 2× Hintertux, Hochfügen-Hochzillertal, Ischgl / 1× Muttereralm, Pitztal / 0,5x Zillertal 3000, Zillertal Arena
Saison 18/19: 2× Hochfügen-Hochzillertal / 1× Hintertux, Ischgl, Kappl, Nauders, Pitztal, SFL / 0,5× Bergeralm, Hochgurgl, Schlick, Sölden
Saison 20/21: 3× Patscherkofel, 2× Skiwelt, Zillertal Arena, 1× Hochfügen-Hochzillertal, Hintertux, Kühtai, Mayrhofen, Pitztal, SFL, Sölden, Stubai
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Re: Effekte von Ski-WMs auf die Infrastruktur
Zu den Tunnelanlagen in Saalbach und Hinterglemm findet man relativ viel im Internet:Emilius3557 hat geschrieben:Dankeschön für Eure Ergänzungen und Kommentare! Ich habe die Ausgangsliste dahingehend editiert und Eure Ergänzungen fett hervorgehoben
Warum musste die Gemeinde diese Tunnels selbst bezahlen? Normalerweise kommt doch das Bundesland oder die Bundesregierung (Bundesstraße?) für solche größeren Projekte auf, oder?8Die Umfahrungstunnel hatten vor allem eine hoffnungslose Überschuldung von Saalbach-Hinterglemm zur Folge, welche die Gemeinde Medienberichten zufolge jahrelang in vielen Ausprägungen massiv eingeschränkt hat.
Danke, das ist eine sehr wichtige Einschätzung.Ohne die Tunnel und das Parkhaus würde heutzutage an den An/Abreisetagen absolutes Chaos herrschen, von daher mMn die größte infrastrukturelle Verbesserung der Ski-WMs in Österreich.
http://www.pressreader.com/austria/salz ... 0779722083
Demnach hat Saalbach den Tunnel zu 100% selbst bezahlt, in Hinterglemm hat das Land mitgezahlt.
Die Planaibahnen schreiben Jahr für Jahr neue Rekordzahlen - wie viel ein allfälliger Image-/Bekanntheitsgewinn dazu beigetragen hat, ist natürlich schwer zu sagen. Ins Skigebiet wurde in den Jahren natürlich viel investiert - vieles davon hätte man aber wohl auch ohne WM (vielleicht etwas später) gebaut. Definitiv in Zusammenhang mit der WM sind aber die Skiroute in Haus, die als Dorfzubringer bei gesperrter FIS-Talabfahrt dient, sowie die Trainingsstrecke an der Finale Grande auf der Reiteralm zu sehen. Auch der massive Beschneiungsausbau, insbesondere in Schladming, hängt wohl zumindest indirekt damit zusammen.D.h. Du würdest sagen, man hat von der WM im Tourismus bzw. den WM-induzierten Investitionen profitiert? Im Skigebiet selbst gab es doch aber nicht so wirklich spektakuläre Neuerungen deswegen, oder?Sieht man sich die Tourismusstatistiken von Schladming-Dachstein an, so könnte man wohl durchaus auch eine Kausalität des Erfolges zur Ski-WM herleiten.