Verschandelung der Alpen

Allgemeine Diskussionen über Skigebiete weltweit
Forumsregeln
Bitte beachte unsere Forum Netiquette
Benutzeravatar
Fab
Namcha Barwa (7756m)
Beiträge: 7861
Registriert: 28.07.2007 - 13:11
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Tauperlitz (Bayern)
Hat sich bedankt: 34 Mal
Danksagung erhalten: 623 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von Fab »

Fab hat geschrieben: 22.04.2018 - 21:57 Warum so aufgeregt? Meine beide Seiten.

Die Anzahl der Skifahrer stagniert. Neuerschließungen gibt es praktisch nicht mehr. Wenn mal eine Verbindungsbahn zwecks Zusammenschluss gebaut wird, empfinde ich das unweigerlich folgende Umweltlamento als künstlich.

Es macht mich persönlich auch immer stutzig, wenn die Flachländer ihr Kulturland aus ökonomischen Gründen überbauen. Wenn aber auf einer Geröllhalde im Gebirge eine Seilbahnstütze, die keine 25 m2 verbraucht, gebaut wird fallen alle in Ohnmacht.

Illhorn schreibt
von Quantität zur Qualität
Etwas wolkig. Was meinst du damit. Tourismus nur noch für Reiche?
Das war mein erster Post zu dem Thema - deine beleidigende Antwort siehe unten.
Ich bin einer aus den Bergen. Und eine Seilbahn besteht aus einer Stütze. Ja genau - was für ein Chabis.
Edit: da hab ich beim Zitieren was verwechbuchselt.

Genau weiß ich nicht was du eigentlich willst. Keine "Aufrüstung etc." ist mir zu unpräzise. Selbst zu argumentieren machst du nicht wirklich. Die Flut von Links durchzulesen hab ich keine Lust. Formuliere doch selbst mal was konkretes.
Zuletzt geändert von Fab am 24.04.2018 - 16:17, insgesamt 1-mal geändert.

waikiki83
Großer Müggelberg (115m)
Beiträge: 479
Registriert: 20.02.2013 - 20:31
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 32 Mal
Danksagung erhalten: 50 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von waikiki83 »

LK20 hat geschrieben: 24.04.2018 - 10:13 So, ich glaube wir haben jetzt jeden Standpunkt mehrmals gehört. Wir haben ein zwei Extreme:
Illhorn scheint in meinen Augen gegen jegliche Art der Veränderung oder neuer Anlagen. Wenn man mit Argumenten kommt, warum man selbst eine andere Einstellung Art folgen Floskeln oder eine Art persönliche Beleidigung. Dazu gibt er ein paar sehr einseitig betrachtende Berichte. Ich gebe zu bedenken: Nur weil etwas irgendwo schwarz auf weiß steht, muss es nicht die 100%ige Wahrheit sein.
Mich interessiert das Profilbild von Illhorn: Findest du diese Seilbahn schön? Gehe ich davon aus, wenn du das als Profilbild wählst. Kannst du mir irgend einen objektiven Grund nennen, warum diese Bahn für die Natur okay ist, eine neue aber nicht?
j-d-s vertritt die gegengesetzte Position. Ihm wäre es wahrscheinlich nicht unrecht, wenn die ganzen Alpen mit in sich verbundenen Skigebieten erschlossen sind.
Der Rest dürfte eine Meinung irgendwo dazwischen haben.
Die einen sehen eine Verbindung Pitztal-Sölden eher positiv, die anderen eher negativ. Ich würde mich eher zu letzteren zählen, werde aber nicht in Tränen ausbrechen, wenn die Verbindung kommt.
Letztendlich wird es doch kein richtig oder falsch geben. Deshalb sollten doch die Alpen im Idealfall für jeden etwas bieten.
Und ach oh Wunder! Genauso ist es aktuell. Es gibt sehr viele Skigebiete. Kleine wie Große. Es gibt noch eine viel größere Fläche, die nur sanft erschlossen und genutzt wird. Und es gibt auch noch sehr viele Orte, die komplett "naturbelassen" sind.
Nur meinen halt einige (darunter wahrscheinlich auch die beiden hier genannten Nutzer) wie beispielsweise die grünen Vertreter, dass ihre Ansicht, die ultimative Wahrheit ist. Wenn man nicht gegen jede 0815 Ersatzanlage, die auf minimal verlängerter Trasse gebaut werden soll, in alle Instanzen Protest einlegen würde, und das Ganze versucht in einen Kontext zu rücken, als wäre das Fortbestehen der gesamten Menschheit gefährdet, sondern nur dann aktiv wird, wenn wirklich extrem schützenswerte Landschaft in unberührter Natur erschlossen werden soll, wäre wahrscheinlich allen geholfen. Dann würde auch mein DAV-Mitgliedsbeitrag nicht für so unnötige Gerichtsverfahren draufgehen :oops:
Letztendlich ist der Zustand doch aktuell folgender. Immer mehr Kleinskigebiete verschwinden von der Landkarte. Einige Gebiete schließen sich zusammen, einige wenige neue Beschäftigungsanlagen gibt es auch immer wieder. In vielen Gebieten werden mehrere Anlagen durch eine neue ersetzt.
Insgesamt dürfte die Anzahl der sich in Betrieb befindlichen Seilbahnen leicht abnehmen.
Deswegen verstehe ich nicht, warum wir jetzt aktuell an einem Punkt sind, wo wir jetzt alles bisher geschehen überdenken müssen. Es gibt in meinen Augen keine extreme Entwicklung in irgendeine Richtung.

ps: Irgendjemand hat es schon angesprochen: Es gibt keinen objektiven Grund, warum ein Gebiet in den Alpen schützenswerter sein soll, als irgendein Gebiet im Flachland, das städtisch erschlossen wird. Einzigartiger ist jeder Fleck Erde.
Du hast es sehr gut auf den Punkt gebracht!
schwarzwaelderski
Großer Müggelberg (115m)
Beiträge: 208
Registriert: 18.10.2017 - 14:37
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von schwarzwaelderski »

So, ich glaube wir haben jetzt jeden Standpunkt mehrmals gehört. Wir haben ein zwei Extreme:
Illhorn scheint in meinen Augen gegen jegliche Art der Veränderung oder neuer Anlagen. Wenn man mit Argumenten kommt, warum man selbst eine andere Einstellung Art folgen Floskeln oder eine Art persönliche Beleidigung. Dazu gibt er ein paar sehr einseitig betrachtende Berichte. Ich gebe zu bedenken: Nur weil etwas irgendwo schwarz auf weiß steht, muss es nicht die 100%ige Wahrheit sein.
Mich interessiert das Profilbild von Illhorn: Findest du diese Seilbahn schön? Gehe ich davon aus, wenn du das als Profilbild wählst. Kannst du mir irgend einen objektiven Grund nennen, warum diese Bahn für die Natur okay ist, eine neue aber nicht?
j-d-s vertritt die gegengesetzte Position. Ihm wäre es wahrscheinlich nicht unrecht, wenn die ganzen Alpen mit in sich verbundenen Skigebieten erschlossen sind.
Der Rest dürfte eine Meinung irgendwo dazwischen haben.
Die einen sehen eine Verbindung Pitztal-Sölden eher positiv, die anderen eher negativ. Ich würde mich eher zu letzteren zählen, werde aber nicht in Tränen ausbrechen, wenn die Verbindung kommt.
Letztendlich wird es doch kein richtig oder falsch geben. Deshalb sollten doch die Alpen im Idealfall für jeden etwas bieten.
Und ach oh Wunder! Genauso ist es aktuell. Es gibt sehr viele Skigebiete. Kleine wie Große. Es gibt noch eine viel größere Fläche, die nur sanft erschlossen und genutzt wird. Und es gibt auch noch sehr viele Orte, die komplett "naturbelassen" sind.
Nur meinen halt einige (darunter wahrscheinlich auch die beiden hier genannten Nutzer) wie beispielsweise die grünen Vertreter, dass ihre Ansicht, die ultimative Wahrheit ist. Wenn man nicht gegen jede 0815 Ersatzanlage, die auf minimal verlängerter Trasse gebaut werden soll, in alle Instanzen Protest einlegen würde, und das Ganze versucht in einen Kontext zu rücken, als wäre das Fortbestehen der gesamten Menschheit gefährdet, sondern nur dann aktiv wird, wenn wirklich extrem schützenswerte Landschaft in unberührter Natur erschlossen werden soll, wäre wahrscheinlich allen geholfen. Dann würde auch mein DAV-Mitgliedsbeitrag nicht für so unnötige Gerichtsverfahren draufgehen :oops:
Letztendlich ist der Zustand doch aktuell folgender. Immer mehr Kleinskigebiete verschwinden von der Landkarte. Einige Gebiete schließen sich zusammen, einige wenige neue Beschäftigungsanlagen gibt es auch immer wieder. In vielen Gebieten werden mehrere Anlagen durch eine neue ersetzt.
Insgesamt dürfte die Anzahl der sich in Betrieb befindlichen Seilbahnen leicht abnehmen.
Deswegen verstehe ich nicht, warum wir jetzt aktuell an einem Punkt sind, wo wir jetzt alles bisher geschehen überdenken müssen. Es gibt in meinen Augen keine extreme Entwicklung in irgendeine Richtung.

ps: Irgendjemand hat es schon angesprochen: Es gibt keinen objektiven Grund, warum ein Gebiet in den Alpen schützenswerter sein soll, als irgendein Gebiet im Flachland, das städtisch erschlossen wird. Einzigartiger ist jeder Fleck Erde.
Du hast es sehr gut auf den Punkt gebracht!
+1
Benutzeravatar
starli
Ski to the Max
Beiträge: 19824
Registriert: 16.04.2002 - 19:39
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Nicht mehr im Forum
Hat sich bedankt: 931 Mal
Danksagung erhalten: 2799 Mal
Kontaktdaten:

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von starli »

Verglichen mit der Verbauung mancher Küstenstreifen (am Meer) sind die Alpen m.E. ein Naturidyll. Und überhaupt sind Seilbahnen (in Maßen) in den Alpen keine Verschandelung, sondern eine Veredelung :)

Nur die Pistenmodellierungen sind mir ein Dorn im Auge, sowohl optisch, wie auch skifahrerisch.
Bergwanderer
Nebelhorn (2224m)
Beiträge: 2264
Registriert: 22.08.2014 - 17:05
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 2823 Mal
Danksagung erhalten: 582 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von Bergwanderer »

Für diejenigen, die sich intensiver mit dem hier behandelten Thema auseinandersetzen möchten, folgende Links:

http://www.cipra.org/de/alpmonitor/tourismus
http://www.alpconv.org/de/AlpineKnowled ... fault.html
NeusserGletscher
Wildspitze (3774m)
Beiträge: 3900
Registriert: 01.04.2010 - 16:45
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 635 Mal
Danksagung erhalten: 1245 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von NeusserGletscher »

Hätte es vor 100 Jahren bereits Umweltverbände gegeben, die gegen jedes Projekt Fundamentaloppositon betreiben, dann wären eine Rhätische Bahn, eine FO, eine BVZ oder eine Semmeringbahn nie gebaut worden. Wobei die Landschaft nach dem Bau der Albulastrecke wirklich einer Mondlandschaft glich. Heute fügt sich die Albulastrecke prima in die Landschaft ein und wurde sogar in den Status des UNESCO Welterbe erhoben. Ohne die Erschliessung durch die Bahnen wären heute noch mehr Täler entvölkert. Damit hätten Umweltverbände kommenden Generationen einen Bärendienst erwiesen. Natur intakt, leider will dort niemand mehr leben und arbeiten. Operation gelungen, Patient tot.

Das soll keine Rechtfertigung für die Bausünden der 60er und 70er Jahre sein, in denen im Machbarkeitswahn viel Natur geopfert und manches Tal verschandelt wurde. Aber genau das ist der springende Punkt. Das Umdenken hat ja bereits eingesetzt. Nur reicht das denen nicht, die prinzipell gegen jede Form und Nutzung der Alpen opponieren, jeden Qudratmeter Tümpel mit Zähnen und Klauen verteidigen und jeden Steinhaufen als schützenswert ansehen. Nur wenn die Natur den Tümpel mit einem Bergrutsch zuschüttet, dann ist es plötzlich OK.
Illhorn hat geschrieben: 24.04.2018 - 09:36
NeusserGletscher hat geschrieben: 24.04.2018 - 08:59Dafür wurde [Anm: die Verbindung Arosa Lenzerheide] ein unberührtes Tal mit einer Seilbahn überbaut. Was aber in der Quintessenz nur wenige hundert Menschen im Jahr mitbekommen, die zu Fuß oder auf Tourenski dort unterwegs sind. Und die müssen ja nicht ständig auf die Gondel starren.
Was ist denn das für eine absurde Argumentation. Wenn der Schaden, der an der Natur angerichtet wird, fast niemand sieht, ist es egal. Von Ethik also keine Spur? Da kann ich einmal mehr nur den Kopf schütteln über solche Ignoranz.
Aus Gründen des Umweltschutzes überspannt die Seilbahn das Tal freitragend. Mir erschließt sich auch bei intensiver Überlegung nicht, wo hier ein Schaden für die Natur entstanden sein soll.
Was Du selber richtig machst können andere nicht falsch machen
gfm49
Rigi-Kulm (1797m)
Beiträge: 2041
Registriert: 11.02.2009 - 19:41
Skitage 23/24: 0
Ski: nein
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 66 Mal
Danksagung erhalten: 486 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von gfm49 »

NeusserGletscher hat geschrieben: 24.04.2018 - 17:43Aus Gründen des Umweltschutzes überspannt die Seilbahn das Tal freitragend. Mir erschließt sich auch bei intensiver Überlegung nicht, wo hier ein Schaden für die Natur entstanden sein soll.
Die Tragseile könnten von Vögeln als Rastplatz genutzt werden. Das schadet es ihrem Cholesterinspiegel, wenn sie dadurch zu wenig Bewegung haben. Außerdem könnten sie erschrecken, wenn dann eine Gondel kommt. Sarkasmus aus.
Zuletzt geändert von gfm49 am 24.04.2018 - 19:02, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
ski-chrigel
Ski to the Max
Beiträge: 19500
Registriert: 18.10.2010 - 09:43
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Zentralschweiz/Graubünden
Hat sich bedankt: 2766 Mal
Danksagung erhalten: 11812 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von ski-chrigel »

@LK20: Wenn es den schon oft geforderten „Danke“-Button hier gäbe, hätte ich ihn jetzt gedrückt.
Meine Berichte findet man seit 23.11.23 in einem anderen Forum
Chense
Rigi-Kulm (1797m)
Beiträge: 1860
Registriert: 19.08.2010 - 02:42
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Doren
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 440 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von Chense »

gfm49 hat geschrieben: 24.04.2018 - 18:01
NeusserGletscher hat geschrieben: 24.04.2018 - 17:43Aus Gründen des Umweltschutzes überspannt die Seilbahn das Tal freitragend. Mir erschließt sich auch bei intensiver Überlegung nicht, wo hier ein Schaden für die Natur entstanden sein soll.
Die Tragseile könnten von Vögeln als Rastplatz genutzt werden. Das schadet es ihrem Cholesterinspiegel, wenn sie dadurch zu wenig Bewegung haben. Außerdem könnten sie erschrecken, wenn dann eine Gondel kommt. Sarkasmus aus.
Die Urdenbahn ist sicher nicht das Überbeispiel für Naturverschandelung da gibt es weitaus schlimmeres ... was aber immer gerne vergessen wird ist die Bauphase ;) Glaubt ihr Dinge wie der Seilzug stören das Ökosystem nicht (wenn auch nur kurzfristig und nicht nachhaltig)

Jedenfalls ist es interessant hier zwei Seiten zu beobachten, die Extreme vertreten, während kaum jemand einen Mittelweg fordert ...
Erst wenn der letzte SL stillgelegt,
die letzte PB abgebrochen,
und die letzte Piste modelliert ist,
werdet Ihr herausfinden, daß der Skisport tot ist!

:esreicht: Für ein trollfreies Forum - Dummschwätzer und Aluhüte raus! :esreicht:

:bindafür: Für eine Rückkehr zur alten Qualität :bindafür:
↓ Mehr anzeigen... ↓

NeusserGletscher
Wildspitze (3774m)
Beiträge: 3900
Registriert: 01.04.2010 - 16:45
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 635 Mal
Danksagung erhalten: 1245 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von NeusserGletscher »

Chense hat geschrieben: 25.04.2018 - 02:45...während kaum jemand einen Mittelweg fordert ...
Den Eindruck habe ich nicht.
Was Du selber richtig machst können andere nicht falsch machen
danimaniac
Rigi-Kulm (1797m)
Beiträge: 1836
Registriert: 14.10.2015 - 15:35
Skitage 23/24: 0
Ski: nein
Snowboard: ja
Hat sich bedankt: 212 Mal
Danksagung erhalten: 249 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von danimaniac »

NeusserGletscher hat geschrieben: 25.04.2018 - 05:57
Chense hat geschrieben: 25.04.2018 - 02:45...während kaum jemand einen Mittelweg fordert ...
Den Eindruck habe ich nicht.
Dem schließe ich mich an. Das geht nur im Gepolter von beiden Seiten unter.

Ich bin übrigens überzeugt davon, dass der Mittelweg genau das Richtige ist. Auf Dauer werden immer mehr kleine Skigebiete verschwinden und hoffentlich auch ordentlich zurück gebaut werden während Skigebiete oberhalb der (stetig steigenden) Schneefallgrenze zusehen müssen für den Durchschnittsskifahrer/ die Massen attraktiv zu bleiben.
Darunter werden sicher bislang noch unangetastete Flächen leiden, allerdings sind diese immer schon "nah" an vorhandenen Skigebieten (also so ab den 70ern spätestens).
Die Tierwelt kann sich nebenbei bemerkt ja auch super an Liftanlagen und Pistenflächen mit Ihrem Treiben gewöhnen. Solange man Rückzugsräume gestattet und als Mensch nicht unbedingt in die "unberührte" Natur eindringt sondern innerhalb der Skigebietsgrenzen bleibt muss kein Steinbock oder so weglaufen und so unnötig viel Energie verbraten.
Freeriden ist für viele die Königsdisziplin, das Touren gehen ja auch wirklich eine feine Sache. Bleibt aber (wie jeder Besuch in den Bergen, jede Fahrt in den Urlaub, jede Fahrt die "nur" zu Erholungszwecken dient) wenn man es genau nimmt Egoismus, Umweltverschmutzung und im Endeffekt gefühlt unnötig.
Dieser fundamentale Ansatz ist trotzdem nicht gesund weil kein gesunder Mensch ohne Berge, Meer, Wälder, Seen und das zugehörige Naturerlebnis "intakt" bleibt. :mrgreen: :biggrin:
wird mal wieder Zeit für ein Snowboard-Abenteuer in Skandinavien...
Chense
Rigi-Kulm (1797m)
Beiträge: 1860
Registriert: 19.08.2010 - 02:42
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Doren
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 440 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von Chense »

danimaniac hat geschrieben: 25.04.2018 - 07:32
NeusserGletscher hat geschrieben: 25.04.2018 - 05:57
Chense hat geschrieben: 25.04.2018 - 02:45...während kaum jemand einen Mittelweg fordert ...
Den Eindruck habe ich nicht.
Dem schließe ich mich an. Das geht nur im Gepolter von beiden Seiten unter.

Ich bin übrigens überzeugt davon, dass der Mittelweg genau das Richtige ist. Auf Dauer werden immer mehr kleine Skigebiete verschwinden und hoffentlich auch ordentlich zurück gebaut werden während Skigebiete oberhalb der (stetig steigenden) Schneefallgrenze zusehen müssen für den Durchschnittsskifahrer/ die Massen attraktiv zu bleiben.
Darunter werden sicher bislang noch unangetastete Flächen leiden, allerdings sind diese immer schon "nah" an vorhandenen Skigebieten (also so ab den 70ern spätestens).
Die Tierwelt kann sich nebenbei bemerkt ja auch super an Liftanlagen und Pistenflächen mit Ihrem Treiben gewöhnen. Solange man Rückzugsräume gestattet und als Mensch nicht unbedingt in die "unberührte" Natur eindringt sondern innerhalb der Skigebietsgrenzen bleibt muss kein Steinbock oder so weglaufen und so unnötig viel Energie verbraten.
Freeriden ist für viele die Königsdisziplin, das Touren gehen ja auch wirklich eine feine Sache. Bleibt aber (wie jeder Besuch in den Bergen, jede Fahrt in den Urlaub, jede Fahrt die "nur" zu Erholungszwecken dient) wenn man es genau nimmt Egoismus, Umweltverschmutzung und im Endeffekt gefühlt unnötig.
Dieser fundamentale Ansatz ist trotzdem nicht gesund weil kein gesunder Mensch ohne Berge, Meer, Wälder, Seen und das zugehörige Naturerlebnis "intakt" bleibt. :mrgreen: :biggrin:
Das mag natürlich auch sein

Ich sehe den Mittelweg übrigens etwas anders - Ausbau ja: Aber dann bitte maßvoll und unter Erhaltung !lebensfähiger! Kleingebiete in entsprechender Höhenlage. -> Gerade wenn ein Verdrängungswettbewerb eintritt ist das auch möglich, da dann für alle verbleibenden ohnehin mehr vom Kuchen überbleibt

Maßvoll heisst: Neuerschliessungen nur noch dort wo der Nutzen eindeutig den Schaden überwiegt und ganz wichtig eine deutliche Rückbesinnung beim Pistenbau, denn dieser ist für mich das größte Problem für die Natur.

Neue Anlagen dagegen sind eigentlich kein Problem solange Sie eben:

a) deutlichen Nutzen bringen
b) der Schaden begrenzt ist und
c) bedürfnisangepasst und möglichst schonend gebaut werden (d.h. einerseits keine unnötigen "Monsteranlagen" und andererseits zum Beispiel bei Linienführungen etc. auch auf die Natur zu achten und nicht nur auf die Kosten ... bsp.: EUB mit Riesenmasten statt dem Gelände angepasster Linie)

Oder als Quintessenz des ganzen ja - Maßvoller Kapitalismus JA - Turbokapitalismus NEIN, NEIN und nochmal NEIN
Erst wenn der letzte SL stillgelegt,
die letzte PB abgebrochen,
und die letzte Piste modelliert ist,
werdet Ihr herausfinden, daß der Skisport tot ist!

:esreicht: Für ein trollfreies Forum - Dummschwätzer und Aluhüte raus! :esreicht:

:bindafür: Für eine Rückkehr zur alten Qualität :bindafür:
↓ Mehr anzeigen... ↓
danimaniac
Rigi-Kulm (1797m)
Beiträge: 1836
Registriert: 14.10.2015 - 15:35
Skitage 23/24: 0
Ski: nein
Snowboard: ja
Hat sich bedankt: 212 Mal
Danksagung erhalten: 249 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von danimaniac »

Chense hat geschrieben: 25.04.2018 - 10:47
danimaniac hat geschrieben: 25.04.2018 - 07:32
NeusserGletscher hat geschrieben: 25.04.2018 - 05:57 Den Eindruck habe ich nicht.
Dem schließe ich mich an. Das geht nur im Gepolter von beiden Seiten unter.

Ich bin übrigens überzeugt davon, dass der Mittelweg genau das Richtige ist. Auf Dauer werden immer mehr kleine Skigebiete verschwinden und hoffentlich auch ordentlich zurück gebaut werden während Skigebiete oberhalb der (stetig steigenden) Schneefallgrenze zusehen müssen für den Durchschnittsskifahrer/ die Massen attraktiv zu bleiben.
Darunter werden sicher bislang noch unangetastete Flächen leiden, allerdings sind diese immer schon "nah" an vorhandenen Skigebieten (also so ab den 70ern spätestens).
Die Tierwelt kann sich nebenbei bemerkt ja auch super an Liftanlagen und Pistenflächen mit Ihrem Treiben gewöhnen. Solange man Rückzugsräume gestattet und als Mensch nicht unbedingt in die "unberührte" Natur eindringt sondern innerhalb der Skigebietsgrenzen bleibt muss kein Steinbock oder so weglaufen und so unnötig viel Energie verbraten.
Freeriden ist für viele die Königsdisziplin, das Touren gehen ja auch wirklich eine feine Sache. Bleibt aber (wie jeder Besuch in den Bergen, jede Fahrt in den Urlaub, jede Fahrt die "nur" zu Erholungszwecken dient) wenn man es genau nimmt Egoismus, Umweltverschmutzung und im Endeffekt gefühlt unnötig.
Dieser fundamentale Ansatz ist trotzdem nicht gesund weil kein gesunder Mensch ohne Berge, Meer, Wälder, Seen und das zugehörige Naturerlebnis "intakt" bleibt. :mrgreen: :biggrin:
Das mag natürlich auch sein

Ich sehe den Mittelweg übrigens etwas anders - Ausbau ja: Aber dann bitte maßvoll und unter Erhaltung !lebensfähiger! Kleingebiete in entsprechender Höhenlage. -> Gerade wenn ein Verdrängungswettbewerb eintritt ist das auch möglich, da dann für alle verbleibenden ohnehin mehr vom Kuchen überbleibt

Maßvoll heisst: Neuerschliessungen nur noch dort wo der Nutzen eindeutig den Schaden überwiegt und ganz wichtig eine deutliche Rückbesinnung beim Pistenbau, denn dieser ist für mich das größte Problem für die Natur.

Neue Anlagen dagegen sind eigentlich kein Problem solange Sie eben:

a) deutlichen Nutzen bringen
b) der Schaden begrenzt ist und
c) bedürfnisangepasst und möglichst schonend gebaut werden (d.h. einerseits keine unnötigen "Monsteranlagen" und andererseits zum Beispiel bei Linienführungen etc. auch auf die Natur zu achten und nicht nur auf die Kosten ... bsp.: EUB mit Riesenmasten statt dem Gelände angepasster Linie)

Oder als Quintessenz des ganzen ja - Maßvoller Kapitalismus JA - Turbokapitalismus NEIN, NEIN und nochmal NEIN
Na, ich stimme dir (mit minimalen Abstrichen) zu 98% zu.
wird mal wieder Zeit für ein Snowboard-Abenteuer in Skandinavien...
Chense
Rigi-Kulm (1797m)
Beiträge: 1860
Registriert: 19.08.2010 - 02:42
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Doren
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 440 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von Chense »

während Skigebiete oberhalb der (stetig steigenden) Schneefallgrenze zusehen müssen für den Durchschnittsskifahrer/ die Massen attraktiv zu bleiben.
Darunter werden sicher bislang noch unangetastete Flächen leiden, allerdings sind diese immer schon "nah" an vorhandenen Skigebieten (also so ab den 70ern spätestens).
Die Tierwelt kann sich nebenbei bemerkt ja auch super an Liftanlagen und Pistenflächen mit Ihrem Treiben gewöhnen.

da haben wir dann die Abstriche zmd. von meiner Seite aus ;)

Ich denke zusehen müssen sie nur bedingt ... sie werden von sich aus attraktiver, wenn weniger kleine existieren
Das Problem ist ja beim Ausbau, dass dann die ehemalig "fernen" Flächen nun "nah" sind und dann geht das Spiel von neuem los, bis wir wirklich überall Disneyland am Berg haben, wo ausgebaut wird ... Aber soweit sind wir ja gottseidank bisher nur an punktuellen Stellen in den Alpen
Gerade bei Pistenflächen bezweifle ich halt die Anpassung teils schon ... Auf Golfrasen sehe ich selten Tiere oder schützenswerte Flora die dort vllt. vorher waren ;)
Erst wenn der letzte SL stillgelegt,
die letzte PB abgebrochen,
und die letzte Piste modelliert ist,
werdet Ihr herausfinden, daß der Skisport tot ist!

:esreicht: Für ein trollfreies Forum - Dummschwätzer und Aluhüte raus! :esreicht:

:bindafür: Für eine Rückkehr zur alten Qualität :bindafür:
↓ Mehr anzeigen... ↓
danimaniac
Rigi-Kulm (1797m)
Beiträge: 1836
Registriert: 14.10.2015 - 15:35
Skitage 23/24: 0
Ski: nein
Snowboard: ja
Hat sich bedankt: 212 Mal
Danksagung erhalten: 249 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von danimaniac »

Chense hat geschrieben: 25.04.2018 - 11:55 da haben wir dann die Abstriche zmd. von meiner Seite aus ;)

Ich denke zusehen müssen sie nur bedingt ... sie werden von sich aus attraktiver, wenn weniger kleine existieren
Das Problem ist ja beim Ausbau, dass dann die ehemalig "fernen" Flächen nun "nah" sind und dann geht das Spiel von neuem los, bis wir wirklich überall Disneyland am Berg haben, wo ausgebaut wird ... Aber soweit sind wir ja gottseidank bisher nur an punktuellen Stellen in den Alpen
Gerade bei Pistenflächen bezweifle ich halt die Anpassung teils schon ... Auf Golfrasen sehe ich selten Tiere oder schützenswerte Flora die dort vllt. vorher waren ;)
das zusehen ist vielleicht missverstanden worden... Das ist im westfälischen gebräuchlich für "zu Potte kommen" oder endlich etwas tun. Ich glaube der Verdrängungswettbewerb ist schon in vollem Gange und einfach nur sitzen und stillhalten und hoffen, dass man schon "oben" bleibt läuft nicht.
Man muss einfach dafür sorgen attraktiv zu sein UND zu bleiben oder zu werden. Es wird immer noch bedienenswerte Nischen geben die nur Wenigen Kunden attraktiv erscheinen, aber wie gut das (vor Allem finanziell) dann läuft sieht man ja in z.B. La Grave.

Die Tierwelt gewöhnt sich insofern an Pistenfläche, dass diese nicht "bewohnt" wird... höchstens mal drüber laufen. Es müssen definitiv Rückzugsgebiete, auch innerhalb der Grenzen ausgedehnter Skigebiete, geben. Eine aktuelle EUB beispielsweise wird wohl wenig als störend empfunden. Läuft ja leise und gleichbleibend heutzutage.
wird mal wieder Zeit für ein Snowboard-Abenteuer in Skandinavien...
Chense
Rigi-Kulm (1797m)
Beiträge: 1860
Registriert: 19.08.2010 - 02:42
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Doren
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 440 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von Chense »

danimaniac hat geschrieben: 25.04.2018 - 12:57
Chense hat geschrieben: 25.04.2018 - 11:55 da haben wir dann die Abstriche zmd. von meiner Seite aus ;)

Ich denke zusehen müssen sie nur bedingt ... sie werden von sich aus attraktiver, wenn weniger kleine existieren
Das Problem ist ja beim Ausbau, dass dann die ehemalig "fernen" Flächen nun "nah" sind und dann geht das Spiel von neuem los, bis wir wirklich überall Disneyland am Berg haben, wo ausgebaut wird ... Aber soweit sind wir ja gottseidank bisher nur an punktuellen Stellen in den Alpen
Gerade bei Pistenflächen bezweifle ich halt die Anpassung teils schon ... Auf Golfrasen sehe ich selten Tiere oder schützenswerte Flora die dort vllt. vorher waren ;)
das zusehen ist vielleicht missverstanden worden... Das ist im westfälischen gebräuchlich für "zu Potte kommen" oder endlich etwas tun. Ich glaube der Verdrängungswettbewerb ist schon in vollem Gange und einfach nur sitzen und stillhalten und hoffen, dass man schon "oben" bleibt läuft nicht.
Man muss einfach dafür sorgen attraktiv zu sein UND zu bleiben oder zu werden. Es wird immer noch bedienenswerte Nischen geben die nur Wenigen Kunden attraktiv erscheinen, aber wie gut das (vor Allem finanziell) dann läuft sieht man ja in z.B. La Grave.

Die Tierwelt gewöhnt sich insofern an Pistenfläche, dass diese nicht "bewohnt" wird... höchstens mal drüber laufen. Es müssen definitiv Rückzugsgebiete, auch innerhalb der Grenzen ausgedehnter Skigebiete, geben. Eine aktuelle EUB beispielsweise wird wohl wenig als störend empfunden. Läuft ja leise und gleichbleibend heutzutage.
Da sind wir uns dann doch großteils einig, habe dein zusehen schon verstanden ist in Bayern ähnlich gemeint ;) -> nur sitzen und stillhalten war natürlich auch nicht gemeint, aber man muss es eben auch ned übertreiben und Nischen müssen genutzt werden wo möglich, aber nicht "überfischt" denn dann schlägt es um

Da hast du völlig recht bis auf einen Punkt: Naturschützerisch stören moderne EUB natürlich kaum, allerdings versauen sie durch die Linienführung das Landschaftsbild ziemlich ... da wäre wieder mehr Stützen und dafür dem Gelände angepasst gefragt -> Als Beispiel kann ich nur die 2 parallelen EUB in Verbier nennen ... das ist schon extrem der Unterschied zwischen "Alt" und "Neu"
Erst wenn der letzte SL stillgelegt,
die letzte PB abgebrochen,
und die letzte Piste modelliert ist,
werdet Ihr herausfinden, daß der Skisport tot ist!

:esreicht: Für ein trollfreies Forum - Dummschwätzer und Aluhüte raus! :esreicht:

:bindafür: Für eine Rückkehr zur alten Qualität :bindafür:
↓ Mehr anzeigen... ↓
Benutzeravatar
Tiob
Fichtelberg (1214,6m)
Beiträge: 1330
Registriert: 27.11.2013 - 15:59
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: ja
Hat sich bedankt: 144 Mal
Danksagung erhalten: 364 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von Tiob »

Ich denke jeder wird zustimmen dass bei Neuerschließungen und Verbindungen von Skigebieten ein gesundes "Kosten Nutzen Verhältniss" da sein muss. Negativbeispiele sind für mich der PVG wo die zusätzlichen 1,3km Piste einfach eine komplette Neuerschliessung nicht gerechtfertigt haben, oder die V-Bahn in Grindelwald wo wo der freie Blick auf die Eiger Nordwand teilweise gestört wird welche eine Landschaftsikone von nationaler Bedeutung ist. Aber das ändert nichts daran dass die meisten Neuerschliessungen und Verbindungen heutzutage meistens gut durchdacht sind und immer ein Kompromiss gesucht wird. Vor allem in Österreich scheint man da sehr pragmatisch zu sein, in der Schweiz haben die Umweltverbände leider sehr viel Macht und klagen gefühlt grundsätzlich gegen alles. Ein absolutes Negativbeispiel ist für mich die Urdenbahn: Hier wurde die Chance vergeben zwei schöne neue Beschäftigungsanlagen in einem schneesicheren, und vom Tal aus nicht einsehbaren Gelände zu bauen. Aber wegen den Ökos wurde diese Talüberspannende Pendelbahn gebaut weil diese damals Behauptet haben dass die Geröllhalde im oberen Urdental von einer enormen ökologischen Bedeutung sei. Heute Blutet mir das Herz wenn ich da oben stehe und denke was damals möglich gewesen wäre, die Urdenbahn ist und bleibt ein fauler Kompromiss!

Und das mit der Verbauung ist schon deswegen Blödsinn weil (wie schon oft gesagt) nur ein sehr kleiner Teil der Alpen überhaupt erschlossen ist. Die tatsächliche Zersiedelung findet im Unterland statt wo immer mehr Landschaft zubetoniert wird um immer neue Einfamilienhaussiedlungen, oder Aldi/Migros Filialien (natürlich mit riesigem Parkplatz!) zu bauen. Aber darüber beschwert sich niemand weil man sich hier ja selbst einschränken müsste und nicht mehr nur mit dem Finger auf andere Zeigen könnte :rolleyes:

Benutzeravatar
ski-chrigel
Ski to the Max
Beiträge: 19500
Registriert: 18.10.2010 - 09:43
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Zentralschweiz/Graubünden
Hat sich bedankt: 2766 Mal
Danksagung erhalten: 11812 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von ski-chrigel »

Richtig, fast volle Zustimmung. Keine Zustimmung bei der V-Bahn, dafür umso mehr bei der Urdenbahn. Diese Getue der Umweltverbände dort haben mich zum totalen Hardliner gegen diese Gruppierungen werden lassen.
Bei der PVG muss man ehrlicherweise sagen, dass es weniger um die 1.3km Piste ging (von der ein Drittel auch noch äusserst langweilig ist), sondern um die Freeridemöglichkeiten.
Genau. Der von mir von Reinhold Messner wiedergegebenene Satz, dass 95% derAlpen unverbaut sind, hat dieses Topic ja erst richtig in Schwung gebracht. Offenbar wollen das einige hier nicht wirklich wahrhaben.
Meine Berichte findet man seit 23.11.23 in einem anderen Forum
Chense
Rigi-Kulm (1797m)
Beiträge: 1860
Registriert: 19.08.2010 - 02:42
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Doren
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 440 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von Chense »

Tiob hat geschrieben: 25.04.2018 - 15:02 Ich denke jeder wird zustimmen dass bei Neuerschließungen und Verbindungen von Skigebieten ein gesundes "Kosten Nutzen Verhältniss" da sein muss. Negativbeispiele sind für mich der PVG wo die zusätzlichen 1,3km Piste einfach eine komplette Neuerschliessung nicht gerechtfertigt haben, oder die V-Bahn in Grindelwald wo wo der freie Blick auf die Eiger Nordwand teilweise gestört wird welche eine Landschaftsikone von nationaler Bedeutung ist. Aber das ändert nichts daran dass die meisten Neuerschliessungen und Verbindungen heutzutage meistens gut durchdacht sind und immer ein Kompromiss gesucht wird. Vor allem in Österreich scheint man da sehr pragmatisch zu sein, in der Schweiz haben die Umweltverbände leider sehr viel Macht und klagen gefühlt grundsätzlich gegen alles. Ein absolutes Negativbeispiel ist für mich die Urdenbahn: Hier wurde die Chance vergeben zwei schöne neue Beschäftigungsanlagen in einem schneesicheren, und vom Tal aus nicht einsehbaren Gelände zu bauen. Aber wegen den Ökos wurde diese Talüberspannende Pendelbahn gebaut weil diese damals Behauptet haben dass die Geröllhalde im oberen Urdental von einer enormen ökologischen Bedeutung sei. Heute Blutet mir das Herz wenn ich da oben stehe und denke was damals möglich gewesen wäre, die Urdenbahn ist und bleibt ein fauler Kompromiss!

Und das mit der Verbauung ist schon deswegen Blödsinn weil (wie schon oft gesagt) nur ein sehr kleiner Teil der Alpen überhaupt erschlossen ist. Die tatsächliche Zersiedelung findet im Unterland statt wo immer mehr Landschaft zubetoniert wird um immer neue Einfamilienhaussiedlungen, oder Aldi/Migros Filialien (natürlich mit riesigem Parkplatz!) zu bauen. Aber darüber beschwert sich niemand weil man sich hier ja selbst einschränken müsste und nicht mehr nur mit dem Finger auf andere Zeigen könnte :rolleyes:
Da kann ich auch fast vollumfänglich zustimmen ... Neuerschliessungen sind oftmals gut durchdacht bis auf einen Punkt -> Planierungsarbeiten die unnötig sind ... Muss ich neue Pisten mit dem Lineal in die Landschaft ziehen, nur damit sie besser beschneibar sind? Wenn ich Pisten an Stellen plane an denen ich schon jetzt davon ausgehen kann, dass ich diese Vollbeschneiuung unbedingt brauche um die Piste wirtschaftlich sein zu lassen dann ist die Piste eine Fehlplanung. Anders sieht es aus, wenn ich in die Landschaft punktuelle Verstärkungen bauen muss.

Die Verbauung in den Alpen fällt halt negativer auf, weil diese und da sind wir wohl alle im Konsens den meisten "wertvoller" erscheint als irgendwas im flachen Land ... ist natürlich Schwachsinn und ich stelle mich gegen übertriebene Zersiedelung egal wo.
Erst wenn der letzte SL stillgelegt,
die letzte PB abgebrochen,
und die letzte Piste modelliert ist,
werdet Ihr herausfinden, daß der Skisport tot ist!

:esreicht: Für ein trollfreies Forum - Dummschwätzer und Aluhüte raus! :esreicht:

:bindafür: Für eine Rückkehr zur alten Qualität :bindafür:
↓ Mehr anzeigen... ↓
danimaniac
Rigi-Kulm (1797m)
Beiträge: 1836
Registriert: 14.10.2015 - 15:35
Skitage 23/24: 0
Ski: nein
Snowboard: ja
Hat sich bedankt: 212 Mal
Danksagung erhalten: 249 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von danimaniac »

Chense hat geschrieben: 25.04.2018 - 15:19 Die Verbauung in den Alpen fällt halt negativer auf, weil diese und da sind wir wohl alle im Konsens den meisten "wertvoller" erscheint als irgendwas im flachen Land ... ist natürlich Schwachsinn und ich stelle mich gegen übertriebene Zersiedelung egal wo.
Ach, hier in Freiburg finden die sogar mitten im Stadtgebiet auf Brachland noch irgendeinen Frosch oder Salamander der jedwedes dringend benötigtes Bauvorhaben erstmal auf Eis legen lässt.... und es steigen die Immobilienpreise ins Unermessliche...


Bzgl. Urdenbahn... das ist eigentlich eine sehr geile Anlage, so für sich. zwei KSB würden aber die Verbindung schneller, attraktiver und sportlicher machen.
Sooooooooooooooooooooooooooooo viel verwendetes Potential.
Wenn man sich den überspannten Teil des Tales mal im Sommer anschaut wächst da so gut wie nichts und leben tut da auch nix....
wird mal wieder Zeit für ein Snowboard-Abenteuer in Skandinavien...
Benutzeravatar
Werna76
Wildspitze (3774m)
Beiträge: 3959
Registriert: 27.09.2004 - 13:12
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Pinzgau & Burgenland
Hat sich bedankt: 788 Mal
Danksagung erhalten: 728 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von Werna76 »

Chense hat geschrieben: 25.04.2018 - 15:19Die Verbauung in den Alpen fällt halt negativer auf, weil diese und da sind wir wohl alle im Konsens den meisten "wertvoller" erscheint als irgendwas im flachen Land ... ist natürlich Schwachsinn
Verständnisfrage: Du findest, dass Flächen in den Bergen nicht wertvoller sind als im Flachland? (also jetzt nicht auf den Wert der Fläche in Euro bezogen)

Weil hier so oft von einem Zitat von Messner geschrieben wird...
Kann mal bitte einer das genaue Zitat liefern.
Ich hab das nämlich genau andersrum im Gedächtnis, dass er Verbauung ab einer gewissen Höhe aufs Schärfste verurteilt hat und als Negativbeispiel den Kronplatz-Gipfel genannt hat.

Edit:
Selber rumgegoogelt, das hier gefunden:
Strasbourg (ddp/ND). Der Extrembergsteiger Reinhold Messner hat die «hemmungslose Verbauung und Erschließung» der Alpen scharf kritisiert. Das «Hinaufschaufeln» von Touristen auf die Berge sei «Nonsens», sagte Messner im ZDF Er for derte eine europäische Diskussion über die Sicherheitsstandards von Standseilbahnen. Auch sei auszuloten, «wo der Tourismus in den Bergen hingehen» könne. «Berge sind nun mal gefährlich», so Messner.
Hermann ist der Skilehrer für uns alle (Aksel Lund Svindal über Hermann Maier)
Benutzeravatar
ski-chrigel
Ski to the Max
Beiträge: 19500
Registriert: 18.10.2010 - 09:43
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Zentralschweiz/Graubünden
Hat sich bedankt: 2766 Mal
Danksagung erhalten: 11812 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von ski-chrigel »

Sorry, habe mich vertan. Reinhold Messner spricht sogar von 99%!!! ;-)
Die Tourismus-Industriellen wie Aloys beschwören nach wie vor die Substanz der Alpen: „Wir lassen 95 Prozent völlig in Ruhe.“ Und selbst Reinhold Messner sagt, dass 99 Prozent der Alpenfläche ungenutzt seien.
http://m.fr.de/kultur/netz-tv-kritik-me ... n-a-380487
Der Film ist übrigens durchaus sehenswert.
Meine Berichte findet man seit 23.11.23 in einem anderen Forum
Bergfan
Vogelsberg (520m)
Beiträge: 669
Registriert: 28.06.2012 - 18:50
Skitage 23/24: 0
Ski: nein
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 159 Mal
Danksagung erhalten: 178 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von Bergfan »

danimaniac hat geschrieben: 25.04.2018 - 07:32 Auf Dauer werden immer mehr kleine Skigebiete verschwinden und hoffentlich auch ordentlich zurück gebaut werden
Wenn ich mir so anschaue, was auch in großen Skigebieten so an Ruinen rumstehen, fällt es mir schwer, zu glauben, dass kleine Skigebiete nach Schließung ordentlich zurückgebaut werden.
Bergfan
Vogelsberg (520m)
Beiträge: 669
Registriert: 28.06.2012 - 18:50
Skitage 23/24: 0
Ski: nein
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 159 Mal
Danksagung erhalten: 178 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von Bergfan »

Werna76 hat geschrieben: 25.04.2018 - 16:22 Weil hier so oft von einem Zitat von Messner geschrieben wird...
...
Ich hab das nämlich genau andersrum im Gedächtnis, dass er Verbauung ab einer gewissen Höhe aufs Schärfste verurteilt hat und als Negativbeispiel den Kronplatz-Gipfel genannt hat.
Ach, deshalb hat er eines seiner Pseudo-Museen deutliche 10 Höhenmeter unterhalb des Kronplatz-Gipfels gebaut (oder bauen lassen)...
Chense
Rigi-Kulm (1797m)
Beiträge: 1860
Registriert: 19.08.2010 - 02:42
Skitage 23/24: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Doren
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 440 Mal

Re: Verschandelung der Alpen

Beitrag von Chense »

Werna76 hat geschrieben: 25.04.2018 - 16:22
Chense hat geschrieben: 25.04.2018 - 15:19Die Verbauung in den Alpen fällt halt negativer auf, weil diese und da sind wir wohl alle im Konsens den meisten "wertvoller" erscheint als irgendwas im flachen Land ... ist natürlich Schwachsinn
Verständnisfrage: Du findest, dass Flächen in den Bergen nicht wertvoller sind als im Flachland? (also jetzt nicht auf den Wert der Fläche in Euro bezogen)
[/quote]

Du hast mich missverstanden ... ich wollte damit sagen, dass die meisten Menschen gerade Bergaffine wie hier wohl antworten würden wenn man sie fragt ob 1m² Flachland oder 1m² Bergland geopfert werden solllte (für was auch immer) natürlich das Flachland wählen würden - Nichtsdestrotrotz ist es doch so, dass jedes verbaute Land egal wo verloren ist
Erst wenn der letzte SL stillgelegt,
die letzte PB abgebrochen,
und die letzte Piste modelliert ist,
werdet Ihr herausfinden, daß der Skisport tot ist!

:esreicht: Für ein trollfreies Forum - Dummschwätzer und Aluhüte raus! :esreicht:

:bindafür: Für eine Rückkehr zur alten Qualität :bindafür:
↓ Mehr anzeigen... ↓

Antworten

Zurück zu „Skigebiete in aller Welt“