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Seilbahnjunkie
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Beitrag von Seilbahnjunkie »

Da muss ich dir wiedersprechen. Natürlich bist du gegen den Ausbau, wenn du dort in der Nähe wohnst, aber was sollen dann die Leute sagen bei denen die Flugzeuge direkt über die Häuser fliegen wenn sie in Tempelhof landen? Der Sinn besteht darin, dass ein Teil des heutigen Flughafens Schönefeld mit benutzt wird, wie man auf dem Bild sehen kann:
Bild
Auch die Tatsache, dass schon heute viele Fernverkehrszüge in Schönefeld halten spricht für den Flughafenstandort. So kann der neue Flughafenbahnhof die Verbindungen vom Bahnhof Schönefeld übernehmen und mit zusätzlichen Zügen verstärkt werden. Je weiter der Flughafen von Berlin weg ist, desto schlechter läst er sich in den Fernverkehr von und nach Berlin einbinden. Ein Negativbeispiel hierfür ist der eigentlich garnicht so abgelegene Flughafen Frankfurt am Main. Der dortige Fernbahnhof liegt nur an der Strecke nach Mainz und Köln, die wichtigen ICE Verbindungen nach Süden aber müssen im viergleisigen Bahnhof Kopf machen und veringern so seine Kapazität bei gleichzeitiger Verlängerung der Reisezeit.
In Schönefeld und am zukünftigen BBI kann man aber nach Eröffnung des neuen Nord-Süd Bahntunnels in beide Richtungen nach Berlin fahren. Zusätzlich liegt die Strecke auch noch am Berliner Außenring, was zusätzliche Verbindungsmöglichkeiten schaft.
Die Anbindung nach Berlin kann man natürlich mit S-Bahn und ICE Shuttle auch bei einem anderen Standort schaffen, aber das Umland und vor allem die Städte in mittlerer Entfernung hätten das Nachsehen, da sich spezielle Züge zum Flughafen hier kaum rentieren würden, oder nur in wenigen Fällen.

Tempelhof 2007 zu schließen ist meiner Meinung nach absoluter Mist. Die Kapazitäten müssen ja von den anderen Flughäfen aufgefangen werden. dazu kommt noch der Gesammtanstieg des Luftverkehrs. Das Problem ist aber, dass Tegel jetzt schon total überlastet ist, und in Schönefeld sicherlich mit Behinderungen durch den bau zu rechnen ist. Wenn man den Flughafen Tempelhof unbedingt schließen muss, dann doch nicht vor Eröffnung des BBI, das führt bestimmt zu Chaos.

In dem Film auf der Website des BBI wird ein Bahnshuttle erwähnt, das offenbar über die Dresdner Bahn zum Flughafen fährt. Man sieht in diesem Augenblick einen ICE 3 aus dem Hauptbahnhof ausfahren. Und dazu meine Frage: Wird das Flughafenshuttle wirklich mit ICE Zügen gefahren werden, und macht sowas auf dieser Strecke überhaupt Sinn?

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tipe
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Beitrag von tipe »

Seilbahnjunkie hat geschrieben:Da muss ich dir wiedersprechen. Natürlich bist du gegen den Ausbau, wenn du dort in der Nähe wohnst, aber was sollen dann die Leute sagen bei denen die Flugzeuge direkt über die Häuser fliegen wenn sie in Tempelhof landen? Der Sinn besteht darin, dass ein Teil des heutigen Flughafens Schönefeld mit benutzt wird, wie man auf dem Bild sehen kann:
Nun ja der Anteil des "alten" Flughafens Schönefeld am neuen BBI beschränkt sich auf die heutige südliche Bahn des Flughafens, die dann zur nördlichen Parallelbahn des BBI wird, eine optimale Weiternutzung sieht anders aus. Ich weiss nicht wo der heutige Flughafenbahnhof in Schönefeld liegt, wenn er aber in der Nähe des heutigen Terminals steht wird er in Zukunft sehr weit vom neuen Terminal entfernt sein.

Aus meiner Sicht wäre ein guter Standort für den neuen Berliner Großflughafen der heutige Flugplatz Schwerin-Parchim in Verbindung mit dem Transrapid Hamburg-Berlin gewesen. Auch Hamburg verfügt nur über einen relativ stadtnahen Flughafen mit all den damit verbundenen Nachteilen. Mit Parchim hätte man Föderung einer Strukturschwachen Region, Referenzstrecke für den Transrapid, Großflughafen fast ohne Anwohner, Erreichbarkeit durch 2 Großstädte in einem gehabt, so wird es aber leider nicht kommen. Mal sehen wie das mit dem BBI noch ausgeht.
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michamab
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Beitrag von michamab »

Da muss ich dir wiedersprechen. Natürlich bist du gegen den Ausbau, wenn du dort in der Nähe wohnst, aber was sollen dann die Leute sagen bei denen die Flugzeuge direkt über die Häuser fliegen wenn sie in Tempelhof landen?
Ich bin nicht gegen den Ausbau von Schönefeld, weil ich dort wohne. Da musst du mich falsch verstanden haben, mir macht der Fluglärm nichts aus. Ich kann damit gut leben und verstehe auch nicht die Anwohner die sich beklagen, schließlich haben die meisten hier gebaut, als der Flughafen bereits bestand. Zu DDR-Zeiten war auch wesentlich mehr Flugverkehr als jetzt.

Was mich aber stört, dass der zukünftige Großflughafen von Flughafen nur eingeschränkten Flugverkehr haben wird. Berlin braucht einen Flughafen, wo rund um die Uhr geflogen werden kann. Deshalb finde ich die Entscheidung für Schönefeld als Standort unklug, da hier ja überall Menschen drumherum wohnen und man nie uneingeschränkten Flugverkehr haben wird.

Das man bestehende Infrastruktur weiter nutzen kann ist zwar richtig, jedoch sollte man das nicht überbewerten. Das Flughafengebäude ist abrißreif, der "Fernbahnhof", von dem du spricht, wird eigentlich fast nur von Regionalzügen angefahren (das wird sich mit dem momentanen Ausbau der Nord-Süd-Achse auch nicht ändern) und Platz ist auch kaum da.
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Seilbahnjunkie
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Beitrag von Seilbahnjunkie »

OK, da hab ich dich wirklich falsch verstanden.
Auf was bezieht sich denn das mit dem Platz? Das versteh ich nicht. Die Kapazität des Flughafens kann doch nachträglich nochmal fast verdoppelt werden. Das sollte an Platz reichen.
@Tipe: Der heutige Bahnhof Schönefeld liegt sehr ungeschickt, nördlich des Terminals. Er ist ein ganzes Stück weg vom Flughafen, sodas man einen kleinen Fusmarsch einlegen oder mit dem Bus fahren muss. Den kann man natürlich nicht weiterverwenden. Wenn du dir das Bild oben mal genau anschaust, siehst du dunkelrote, grüne und schwarz-weis gestrichelte Linien, di in die Mitte des Terminals verlaufen. Das sind die geplanten Strecken zum neuen Fernbahnhof direkt unter dem Terminal.
Es stimmt natürlich, das in Schönefeld fast nur Regionalzüge halten, aber es giebt schon ICE Verbindungen. Es stimmt natürlich auch, dass sich nach der Eröffnung des neuen Tunnels nicht viel verbessern wird, aber ich habe im Netz gelesen, dass die Dresdner Bahn erst später ausgebaut wird. Und es dauert ja noch mindestens 5 Jahre bis der BBI in Betrieb geht. Bis dahin kann man das noch machen.
Ich finde auch nicht, dass das Nachtflugverbot ein groses Problem darstellt. Frankfurt, der größte Flughafen Deutschlands, hat auch ein Nachtflugverbot wenn ich mich nicht irre.

Zum Thema Schwerin-Parchim muss ich Tipe in gewisser Weise natürlich Recht geben, aber ohne Transrapid ist der einfach zu weit weg. Und das Thema Transrapid ist mit der Eröffnung der Ausbaustrecke nach Hamburg entgültig abgehakt.
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michamab
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Beitrag von michamab »

Mit dem Nachtflugverbot lässt man sich das zukunftsträchtige Luftfrachtgeschäft mehr oder weniger komplett durch die Lappen gehen. Das ist meiner Meinung nach unklug. Gut, ich bin kein Experte und kann nicht wirklich abschätzen, inwiefern die beim BBI geplanten Kapazitäten deckend sind, jedoch wäre z.B. für eine dritte Landbahn kein Platz. Oder man müsste wieder Dörfer abreißen, wie es ja schon vor ein paar Jahren bei Schönefeld der Fall war. Sicherlich hat Berlin nicht den Bedarf für einen so großen Flughafen, aber wer weiß wie es in 20 - 30 Jahren ist. Es wird ja allgemein angenommen, dass der Luftfverkehr immer weiter und schneller wachsen wird. Naja, letztendlich scheint es jetzt sowieso kein Zurück mehr zu geben.
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Seilbahnjunkie
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Beitrag von Seilbahnjunkie »

Mmh, an den Luftfrachtverkehr hab ich nicht gedacht. Allerdings soll der Flughafen im Endausbau eine Kapazität von 600.000 Tonnen Luftfracht haben.
@michamab: Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hat man für die jetzige Südlandebahn in Schönefeld leute umsiedeln müssen. Wenn das so ist, ist auch klar, wiso die weiterverwendet werden muss. Stell dir mal vor man läst die ganzen Leute Umsiedeln und reist ihre Häuser ab für eine Landebahn die ein paar Jahre später wieder abgerissen wird.
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Dennut
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Beitrag von Dennut »

Du dem Thema BBI, was ja heiß diskutiert wird, ein weitere Bericht:
BBI-Baubeginn: Erster Spatenstich auf ILA - Wirtschaft hofft auf Aufträge für 300 Millionen Euro

19.3.2006, Potsdam/Berlin (ddp-bln). Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) spricht sich für einen baldigen Start der Arbeiten für den Großflughafen Schönefeld aus. Der erste Spatenstich sollte schon im Mai während der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) stattfinden, sagte Platzeck der «Märkischen Oderzeitung» (Samstagausgabe). Der Vorschlag müsse noch mit der Berliner Seite abgestimmt werden. Der Termin biete die einmalige Chance, die Bauarbeiten symbolisch vor großem internationalem Publikum zu starten.

Die regionale Wirtschaft rechnet beim Bau des Großflughafens mit Aufträgen von 300 Millionen Euro. «Ich gehe davon aus, dass unsere Unternehmen sich 15 Prozent vom Kuchen abschneiden können», sagte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus, Joachim Linstedt. Die Cottbuser IHK betreut im Auftrag der Kammern in Berlin und Brandenburg die so genannte Bieterliste. Bisher ließen sich laut Linstedt bereits 300 Betriebe eintragen. Er rechne in der Bauphase mit jährlich 7000 zusätzlichen Jobs durch den Airport.

Das Bundesverwaltungsgericht hatte am Donnerstag den Ausbau des Flughafens Schönefeld unter Auflagen genehmigt. Dazu gehört ein Nachtflugverbot in der Zeit von Mitternacht bis 5.00 Uhr. Unterdessen kündigte die Linkspartei an, die Interessen der Anwohner zu vertreten. «Die brandenburgische Linkspartei.PDS sieht sich als Anwalt für die Durchsetzung der vom Gericht geforderten Auflagen und insbesondere für die Einhaltung des Nachtflugverbotes», sagte der Landesvorsitzende Thomas Nord. Zugleich forderte er die Ausschreibung kleiner Lose, damit auch klein- und mittelständische Unternehmen der Region berücksichtigt werden.

Wegen des Nachtflugverbots erwägt der Chef der Fluggesellschaft Air Berlin, Joachim Hunold, laut einem Pressebericht, seine Flugzeugflotte nicht mehr in Berlin zu stationieren. »Derzeit landen durchschnittlich zehn Air Berlin-Maschinen zwischen 22.00 und 23.00 Uhr in Tegel und eine in Schönefeld. Die müssten wir - inklusive der davor stattfindenden Abflüge - aus dem Flugplan streichen, wenn ein planmäßiger Verkehr nach 22.00 Uhr auf dem BBI nicht erlaubt wäre«, sagte er.

Da sein Unternehmen für das Jahr 2011 die Stationierung von mindestens 22 Flugzeugen in Schönefeld geplant habe, würde sich die Zahl noch verdoppeln, fügte er hinzu. Es stelle sich dann die Frage, ob die Stationierung von Flugzeugen in Berlin überhaupt noch Sinn macht oder ob man die Hauptstadt »nur noch im Rahmen von Umläufen mit Jets anfliegen soll, die anderswo stationiert sind«, sagte Hunold. Er befürchte, dass die Wirtschaftlichkeit des Flughafens und der Airlines unter den Gerichtsauflagen leiden werden.
http://www.airliners.de/airports/nachri ... cleid=7990

Das mit dem Nachtflugverbot und den jetzt schon möglichen Konsequenzen von Air Berlin ist ein Ding. BBI hat dann zwar viel Kapazität aber von den Öffnungszeiten nur so viel Spielraum wie der "kleine Flughafen" Dortmund. Wenn BBi ein Nachflugverbot erhält kann man diesen als Großflughafen fast vergessen den welche Interkontinentale Airline fliegt gerne Flughäfen wo ein Nachtflugverbot herrscht. Bestes Gegenbeispiel ist Dubai, wo die europäischen Airlines ihre Flüge gegen 3 Uhr abfertigen um morgens in Europa zu sein.
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GMD
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Beitrag von GMD »

Ohne Nachtflugverbot ist ein internationaler Flughafen in einem dicht besiedelten Gebiet politisch schlicht nicht durchsetzbar.

Ich weiss wovon ich spreche. Seit über 25 Jahren wohne ich in der Nähe des Flughafens Zürich Kloten. Seit mehreren Jahren wird rings um den Flughafen erbittert um jedes Flugzeug gekämpft, welches nicht über das betroffene Gebiet fliegt. Der Konflikt ist so heftig, dass ein Flughafen-Manager schon bedauerte, dass die Entwicklung von Passagier VTOLs aufgegeben wurde...
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tipe
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Beitrag von tipe »

GMD hat geschrieben:Ohne Nachtflugverbot ist ein internationaler Flughafen in einem dicht besiedelten Gebiet politisch schlicht nicht durchsetzbar.

Ich weiss wovon ich spreche. Seit über 25 Jahren wohne ich in der Nähe des Flughafens Zürich Kloten. Seit mehreren Jahren wird rings um den Flughafen erbittert um jedes Flugzeug gekämpft, welches nicht über das betroffene Gebiet fliegt. Der Konflikt ist so heftig, dass ein Flughafen-Manager schon bedauerte, dass die Entwicklung von Passagier VTOLs aufgegeben wurde...
deswegen ist der BBI ja eine Fehlplanung, sprich wird am falschen Standort gebaut...

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GMD
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Beitrag von GMD »

Nur wo rund um Berlin ist es nicht dicht besiedelt? Verlegt man den Flughafen soweit ausserhalb, dass es niemand mehr gross stört, sind die Wege ins Zentrum sehr weit was die Attraktivität für die Reisenden schmälert. Das ist das Dilemma der Planer!
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michamab
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Beitrag von michamab »

Berlin hat keinen so großen Speckgürtel, wie man denkt. Da ist dann ein paar Kilometer weiter wenn man aus der Stadt raus ist tiefster "Osten".

Im sogenannten Raumordnungsverfahren von 1994, wo nach einem passenden Standort für den Großflughafen gesucht wurde, wurde übrigens Sperenberg bei Berlin als Standort empfohlen. Dort wäre 24h-Betrieb möglich und alzu weit weg von Berlin ist Sperenberg auch nicht. Anscheinend ist dieser Standort jedoch aufgrund fehlender Anbindungen und Altlasten der Sowjets zu teuer.

Schönefeld würde im Zuge des ROV übrigens als nicht geeignet bewertet. Unter anderem befinden sich im Einfluggebiet zahlreiche Gashauptleitungen und das Gebiet rund um Schönefeld sei zu dicht besiedelt. In unmittelbarer Nähe leben mehr als 100.000 Menschen.

2 ganz interessante Artikel in diesem Zusammenhang:
http://www.tagesspiegel.de/tso/sonderth ... xtID=43833
http://morgenpost.berlin1.de/content/20 ... 48860.html
Zuletzt geändert von michamab am 20.03.2006 - 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Seilbahnjunkie
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Beitrag von Seilbahnjunkie »

Genau das hat man in München gemacht, und jetzt müssen sie den Transrapid bauen um die Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wieder atraktiver zu machen. Ein S-Bahnanschluss ist als einzige Verbindung zu einem so weit drausen liegenden Flughafen ungeeignet. Ich finde es wird oft viel zu viel Wert auf die Erreichbarkeit auf der Straße gelegt. Mir gefällt der neue Trend die großen Flughäfen mit richtigen Bahnhöfen auszustatten, wie zum Beispiel in Frankfurt oder Köln/ Bonn. Und der BBI setzt diesen positiven Trend fort, und das geht eben nicht überall.

Dass das wirklich wichtig ist, sieht man bei uns. Ich wohne im Rhein-Neckar Raum und der Flughafenfernbahnhof in Frankfurt erspart einen eigenen Großflughafen in Mannheim. Wenn die Neubaustrecke nach Frankfurt gebaut wird, kann man mit dem ICE so schnell den Flughafen erreichen, dass es sinnlos wäre einen neuen Flughafen zu bauen.
Natürlich könnte man jetzt sagen, dass der Flughafen dann auch weit weg ist, aber Berlin kann man eben nicht mit Mannheim vergleichen. In Mannheim selbst sind die Wege ja viel kürzer als in Berlin.
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michamab
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Beitrag von michamab »

Ich habe meinen Post nochmal editiert ...

Stimmt natürlich schon, eine S-Bahnanbindung reicht nicht, dazu ist die S-Bahn zu lahm, weil sie zu oft hät und nicht schnell genug fährt. Ein normaler Regionalzugexpress, der nicht in jedem Kaff hält würde aber schon reichen, von Sperenberg wäre mann dann ungefähr in 20 Minuten in der Stadtmitte von Berlin. Das funktioniert in Rom z.B. auch ganz gut, dort gibt es auch einen Expresszug vom Flughafen Leonardo Da Vinci nach Rom. Nur kostet der dort extra Geld. Ich sehe das mit der Verkehrsanbindung nicht so schlimm, auf ein paar Minuten kommt es eh nicht an. Die Diskussion in München mit dem Transrapid war eh ein großer Witz, wer soll das finazieren, das wäre doch nie rentabel gewesen.
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Beitrag von tipe »

GMD hat geschrieben:Nur wo rund um Berlin ist es nicht dicht besiedelt? Verlegt man den Flughafen soweit ausserhalb, dass es niemand mehr gross stört, sind die Wege ins Zentrum sehr weit was die Attraktivität für die Reisenden schmälert. Das ist das Dilemma der Planer!
Deswegen sage ich ja, ausserhalb liegender Flughafen für Lang- und Mittelstrecken (optimal wäre Parchim in Verbindung mit Hamburg und Transrapid gewesen), Tempelhof für Kurzstrecken und General Aviation...
Der Zug ist aber leider abgefahren jetzt muss man mit dem Mist leben den man sich geschaffen hat.
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Seilbahnjunkie
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Beitrag von Seilbahnjunkie »

michamab hat geschrieben:Die Diskussion in München mit dem Transrapid war eh ein großer Witz, wer soll das finazieren, das wäre doch nie rentabel gewesen.
Wiso wäre? Ich wüste nicht, dass der nicht gebaut würde. Im Gegenteil, die haben doch schon mit den Planungen begonnen.
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Beitrag von tipe »

Ist zwar OT aber egal, falls es einer noch nicht kennt: Edmund Stoiber zum Thema Transrapid Flughafen München

ist einfach zu lustig...
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michamab
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Beitrag von michamab »

Seilbahnjunkie hat geschrieben:
michamab hat geschrieben:Die Diskussion in München mit dem Transrapid war eh ein großer Witz, wer soll das finazieren, das wäre doch nie rentabel gewesen.
Wiso wäre? Ich wüste nicht, dass der nicht gebaut würde. Im Gegenteil, die haben doch schon mit den Planungen begonnen.
Wusste echt nicht, dass der wahrscheinlich gebaut wird. Naja, meiner Meinung nach zur bloßen Flughafenanbindung völlig übertrieben. Rentabel wird er wahrscheinlich auch nicht werden, also bloß ein Prestigeobjekt in Zeiten gut gefüllter Kassen :roll: Naja, war jetzt vielleicht ein wenig Off-Topic ...
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Turm
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Beitrag von Turm »

michamab hat geschrieben:
Seilbahnjunkie hat geschrieben:
michamab hat geschrieben:Die Diskussion in München mit dem Transrapid war eh ein großer Witz, wer soll das finazieren, das wäre doch nie rentabel gewesen.
Wiso wäre? Ich wüste nicht, dass der nicht gebaut würde. Im Gegenteil, die haben doch schon mit den Planungen begonnen.
Wusste echt nicht, dass der wahrscheinlich gebaut wird. Naja, meiner Meinung nach zur bloßen Flughafenanbindung völlig übertrieben. Rentabel wird er wahrscheinlich auch nicht werden, also bloß ein Prestigeobjekt in Zeiten gut gefüllter Kassen :roll: Naja, war jetzt vielleicht ein wenig Off-Topic ...
Die Sache ist die, bevor München eine Weitere S-Bahn-Trasse zu Flughafen baut bauen Sie lieber einen Transrapid. Auf der gegenwärtigen Trasse gibt es keine Möglichkeiten mehr einen Expresszug fahren zu lassen der nicht überall hält und der Ausbau der Trasse ist aus Platzgründen nicht möglich.
Von daher ist die Idee von Transrapid in diesem Falle gar nicht mal so abwegig.
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Beitrag von Seilbahnjunkie »

Der Werbespruch "In zehn Minuten, alle zehn Minuten" sagt eigentlich alles. Das schaft der tollste Expresszug nicht. Da eine neue, konventionelle Strecke dort im Innenstadtbereich wohl auch unterirdisch verlaufen müsste weil wie oben angesprochen eben kein Platz ist. Das veringert natürlich die preisliche Differenz zum Tranrapid. Außerdem müssen wir endlich kapieren, dass wir eine Prestigestrecke in Deutschland brauchen um die Magnetschwebebahn zu exportieren, aber das ist ein anderes Thema.
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GMD
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Beitrag von GMD »

tipe hat geschrieben:Ist zwar OT aber egal, falls es einer noch nicht kennt: Edmund Stoiber zum Thema Transrapid Flughafen München

ist einfach zu lustig...
Ist das der echte Stoiber oder ein Parodist?
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br403
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Beitrag von br403 »

^^ ich glaube das kommt schon hin, unser Landesvater, König von Bayern...lol... :D
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Beitrag von tipe »

GMD hat geschrieben:
tipe hat geschrieben:Ist zwar OT aber egal, falls es einer noch nicht kennt: Edmund Stoiber zum Thema Transrapid Flughafen München

ist einfach zu lustig...
Ist das der echte Stoiber oder ein Parodist?
Das ist der echte wie er leibt und lebt, so gut kann man das nicht parodieren
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Seilbahnjunkie
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Beitrag von Seilbahnjunkie »

Stimmt, ihr Bayern seid wirklich nicht zu beneiden, aber das habt ihr euch selbst eingebrockt. :P
Wir haben unsren Öttinger wenigstens bis jetzt noch nicht gewählt. 8)
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Beitrag von tipe »

Seilbahnjunkie hat geschrieben:Stimmt, ihr Bayern seid wirklich nicht zu beneiden, aber das habt ihr euch selbst eingebrockt. :P
Wir haben unsren Öttinger wenigstens bis jetzt noch nicht gewählt. 8)
Hey, ich bin kein Bayer, wollt ich nur mal klarstellen!
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Beitrag von Seilbahnjunkie »

Sei froh. :lol:

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