Neues am Torrent – Leukerbad

Infrastrukturelle Neuigkeiten aus der Schweiz
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7132qp
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Neues am Torrent – Leukerbad

Beitrag von 7132qp »

ich hab gesucht, aber keinen topic gefunden zum torrent.

gestern war im walliser boten ein bericht über die neuen machtverhältnisse zwischen leukerbad und albinen. leider hab ich mir kein exemplar der zeitung erhaschen können und ihr müsst jetzt mit meiner zusammenfassung vorlieb nehmen.

also, ich bitte um aufmerksamkeit:
zur planungszeit des torrentgebiets gabs scheinbar ziemliche streitereien zwischen leukerbar und albinen [die nachbargemeinde, wo die gondelbahn "flaschen" startet] - während leukerbad die bäder und die grösste zahl der gästebetten stellte, gehört[e] das gesamte gebiet auf torrent der gemeinde albinen. da wollte natürlich jeder für sich das beste rausholen, erst recht in der schweiz.

schlussendlich wurden dann - und das dürfte bekannt sein - das skigebiet gebaut, in leukerbad entstand ein paar jahre später ein grössenwahn und die gemeinde erlitt einen finanziellen kollaps.

das problem: auch die bergbahnen gehörten ein wenig zu diesen übtertriebenen investitionen und so gabs dann auch hier finanzprobleme. es wurde eine revision unternommen, um die bahnen wieder auf gesunde beine zu stellen.

dies ist halbwegs gelungen, doch es sind nicht genügend finanzielle mittel vorhanden, um dringend notwendige investitionen zu tätigen. namentlich ist das "ein neuer kuppelbarer sessellift, der veraltete skilifte ersetzt" und "beschneiungsanlagen" [anmerkung: investitionen sind mehr als dringend nötig, ich war letzten winter da oben...der eine oder andere hat vielleicht meinen bericht dazu gelesen?].

nun passierte folgendes: die gemeinde albinen, die finanziell auf gesunden beinen steht, kaufte 97% der bergbahn-aktien. vorher gab es allerlei überlegungen, auch eine 50-50 übernahme durch albinen und die busbetriebe kamen in frage, wurden aber verworfen. genauso musste leukerbad kleinbeil geben, denn - richtig [*plingeling*] - man hat kein geld!

für leukerbad war dies ein herber rückschlag, denn im prinzip hat man sich all das, was hart erkämpft wurde zu der gründerzeit der bergbahnen, jetzt wieder verloren - an albinen, die gemeinde, der man das alles "abgekauft" hatte.

weiter wird im bericht von einer erneuten betriebssanierung gesprochen, um für die zukunft gerüstet zu sein. bei der vorangehenden sanierung hatte man nämlich nicht genügend weit gedacht, denn in den letzten jahren waren die gästezahlen in leukerbad rückläufig und somit auch die der bergbahnen. weniger einnahmen -> weniger gewinn -> keine investitionen -> teufelskreis!

der schreiber beendete seinen bericht damit, dass die gemeinde albinen nun hoffentlich nicht denselben fehler mache wie vor 20 jahren und das ganze wieder mit streitereien belastet würde. denn früher oder später würde leukerbad seine finanzen wieder unter kontrolle haben und dann, in 10-20 jahren, werde man seitens der gemeinde leukerbad an das, was in den nächsten jahren unter obhut der gemeine albinen geschehe, bestimmt zurückdenken und die konsequenzen daraus ziehen.

die restlichen 3 unrelevanten prozente an aktien halten übrigens privataktionäre [solche wie ich - hab mir ne aktie der bergbahnen vals gekauft - sehr gewinnbringend ist das nicht, aber halt ne liebhaberaktie und hier eigentlich absolut offtopic...*aua*].

nun, wieso hab ich diesen bericht in die "news in den skigebieten" eingeordnet?

1. ein besitzwechsel ist zwar keine investition, aber für mich doch eine veränderung des skigebiets.
2. es wird von neuinvestitionen geredet. ich werd, wenn ich zeit habe, bald mal nen plan erstellen, was ich mir utopisch als neuerungen vorstellen könnte.
3. wenn ichs in "medienberichte" veröffentlich hätte, würden da jetzt die spekulationen über neue bauten losgehen, und ich find, diese spekulationen gehören dann grundsätzlich wieder hierher.

so, das wärs mal fürs erste!
Zuletzt geändert von maba04 am 26.04.2020 - 02:24, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreff angepasst.
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Theo
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Beitrag von Theo »

Die Gemeinde Albinen hat laut Teletext von VS1 und RRO das gesamte Aktienpaket zum symbolischen Preis von Fr. 1.- pro Aktie übernommen.

Das ist also quasi geschenkt, dafür sollte dann gleich das Kapital für dringend notwendige Investizionen vorhanden sein.

Noch eine kurze Vorgeschichte: Die Torrentbahnen hatten ende der 90er Jahre ca 32 Mio Schulden.
Das Problem war aber, dass ca. 20 Mio von diesem Geld nicht im Skigebiet sondern in drer Alpentherme steckten.
Vor dem Bau der EUB-6 im 95, welche 16 Mio kostete, wären also die Bahnen ohne die ganze Querfinanzierungen im Ort sogar schuldenfrei gewesen.

Wichtige zu realisierende Projekte sind:
Ausbau der EUB-6 von 1600 p/h auf 2400p/h, die Bahn ist schon dafür ausgelegt.
Ersatz SL's durch KSB's. Bei optimalen Standorten der Stationen kann mans mit 2 KSB's hinkriegen.
Beschneiung des gesamten Gebietes. Oben im Gebiet hat es zwar praktisch kein Wasser, dafür unten um so mehr. Müssen sie halt hochpumpen, aber das machen wir ja auch.
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7132qp
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karte

Beitrag von 7132qp »

so, da wär ich dann jetzt mal mit meiner versprochenen karte.

@theo: du hast natürlich absolut recht - die finanzielle schieflage hängt teilweise auch mit der beteiligung an den bädern zusammen.


also, mal ein paar erläuterungen zur karte:

ROTE KREUZE: alles weg, abreissen, sammeln und an alpinforum-user verteilen.

BLAUE KREUZE: diese anlagen sollten wenn möglich so bestehen bleiben. wie theo gesagt hat, die gondelbahn sollte auf die volle kapazität ausgebaut werden. ich stelle mir auch vor, die luftseilbahn aufzufrischen, im prinzip bräuchten die gondeln bloss einen neuen anstrich und die gebäude eine renovation. beim skilift auf den sattel brauchts dann schon ne totale neuanlage auf bestehendem trassee [nen sessellift da rauf zu verlängern lohnt sich nicht, da das gebiet sehr steil ist und deshalb eher die variantenfahrer da rauf gehen -> die kennen sich mit skilitfahren aus]. der skilift waldegg lässt sich bestimmt noch 10 jahre so betreiben, da er meiner meinung nach noch recht gut in schuss ist. ob danach allerdings eine ersatzinvestition nötig ist, bezweifle ich, da die pisten im prinzip alle durch andere anlagen erschlossen sind. die 4er-sesselbahn am feuillerette hingegen kann nicht einfach ersatzlos gestrichen werden, ich denke aber, dass hier einiges von der "alten" infrastruktur weiterhin genutzt werden könnte für eine neuanlage.

GRÜNE STRICHE: neue 6er-ksb torrent [links] und 4er-ksb schafberg [rechts]. von mir aus können die auch hauben haben, das ist mir schlussendlich egal.



den zeitablauf für die investitionen sehe ich ungefähr so:

1. abbruch der drei skilifte rinderhalde, torrent und schwalbennest, bau der 6er-ksb torrent.

2. aufrüstung der gondelbahn flaschen auf 2400p/h und renovation der luftseilbahn.

3. ersatz gratlift.

4. neubau der 4er-ksb schafberg.

5. erneuerung der ker-ksb feuillerette.

6. abbruch und eventueller neubau des waldegg-skiliftes.

dazwischen muss natürlich immer wieder in die beschneiung investiert werden - ich denke ein zeitrahmen von 10-15 jahren wäre durchaus denkbar, um all die projekte zu realisieren.


ACHTUNG: diese karte wiedergibt nicht die definitifen zukunftspläne der torrentbahnen, sondern meine vorstellungen!!!
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GMD
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Beitrag von GMD »

Wie wäre es mit einer Verbindung von der Feuillerette hinüber ins Hauptskigebiet?
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DiDa
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Beitrag von DiDa »

Also 10-15 Jahre ist doch mal total unrealistisch. Wenn man sich mal vor Augen hält wie langsam es in den umliegenden Gebieten voran geht. In dem Zeitraum kommen die höchstens bis Punkt 3.
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Schwoab
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Beitrag von Schwoab »

Wenn überhaupt! Wie lange die schon planen die Schlepplifte oben zu ersetzen???
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Theo
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Beitrag von Theo »

Von der Feuillerette direkt ins Hauptskigebiet ist topografisch ein bisschen schwierig.
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Gelber Pfeil: Feuillerette Bergstation
<br />Blauer Pfeil: Torrentbahn Bergstation
<br />Roter Pfeil: Tunnel in der Talabfahrt
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Schwoab
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Beitrag von Schwoab »

Nee Pendelbahn sollte doch möglich sein von der Bergstation der Sesselbahn rüber zur Bergstation der EUB, oder geht das zu sehr am Hang entlang?
Schiffle
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Beitrag von Schiffle »

Aus meiner Sicht reicht die momentane Verbindung zwischen Feuillerette und Torrent als Ziehweg vollkommen aus. Es gibt dort, wie bereits angesprochen, viel dringendere Projekte.

Mittags ist nach meiner Erfahrung an der PB nicht gerade sehr viel los und die Talabfahrt empfinde ich auch nicht als sonderlich attraktiv, von daher dürften die Kapazität der PB noch für längere Zeit ausreichen.

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7132qp
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unrealistisch und feuillerette-torrent

Beitrag von 7132qp »

nun ja, wenn sie nicht gleich alles falsch machen, dürfte es schon möglich sein, die modernisierung in 15 jahren durchzuziehen. aber ein bisschen optimistisch hab ichs vielleicht schon gesehen. das problem ist einfach: die konzessionen der skilifte laufen halt auch nicht ewig und die zu modernisieren kostet sehr viel "nutloses" geld, um die lifte für vielleicht 5 weitere jahre betreiben zu können - da ist ein neubau wirtschaftlich sinnvoller und dafür geld auftreiben einfacher.

was die verbindung vom feuillerette zum torrent betrifft, sehe ich diese auch als unrealistisch an: die talabfahrt ist nicht sehr hoch frequentiert. sie ist schwarz [zu recht - nicht wegen der steilheit, sondern weil sie teilweise extrem schmal verläuft].
um vom feuillerette zu der pb-talstation zu kommen, reicht der momentane skiweg meiner meinung nach auch völlig aus.
eine erhöhung der pb-kapazitäten halte ich auch nicht für nötig, allerdings eine modernisierung, vor allem der stationsgebäude, die kommen halt aus den beton-70ern. genauso sehen die gondeln irgendwie...naja...nicht mehr vertrauenswürdig aus, obwohl sie es sind.
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GMD
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Beitrag von GMD »

Aber ohne eine Verbindung werden die Feuillerette Sesselbahnen wohl kaum zu retten sein.
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7132qp
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hä?!

Beitrag von 7132qp »

@GMD: wie kommst du darauf, dass die feuillerette-bahn ohne "verbindung" nicht zu retten ist?

also erstens gibt es ja eine verbindung - in form einer piste, die ganz akzeptabel ist, meiner meinung nach.

und zweitens hat diese sesselbahn nicht nur skifahrer, snowboarder und andere "pistensportler", sondern auch schlittenfahrer - der einzige schlittelweg in leukerbad ist am feuillerette.

ch denke nicht, dass eine renovation oder ein neubau der feuillerette-bahn von einer anlagenverbindung mit dem hauptskigebiet abhängig ist.
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GMD
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Beitrag von GMD »

Weil die Verbindung eine Einbahnstrasse ist. Ist man mal an der Feuillerette kommt man nicht mehr ins Hauptskigebiet zurück. Das schreckt ab.
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Beitrag von Schiffle »

Man kann ja, nach erfolgter Talabfahrt, über den Skiweg zurück zur Talstation der PB.
An dieser ist mittags wirklich nicht sehr viel los, deshalb sehe ich dort absolut kein Problem.
Die Sesselbahn bietet für Familien etc. im übrigen einen reduzierten Tarif, allerdings darf man dann nur dort und auf den Liften im Erli fahren, für weniger geübte Fahrer ist dies trotzdem sehr interessant.
Meine Eltern suchen bspw immer nach Skigebieten in denen es eine solche Möglichkeit gibt, da meine jüngeren Geschwister ein großes Skigebiet gar nicht nutzen können.
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7132qp
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verbindungspiste!

Beitrag von 7132qp »

@GMD: wie schiffle [und ich vorher auch schon] gesagt hat, gibt es eine verbindung von der feuillerette zur PB. diese kann man auch auf der karte sehen, auf der ich die """projekte""" eingezeichnet habe.

die abfahrt ist zum teil recht breit und meiner meinung nach breit genug, um mit dem ansturm fertig zu werden.

deshalb erachte ich eine verbindung in form einer bergbahn vom feuillerette zum torrent als sinnlos. es sei denn, man reisst die PB ab und erschliesst das torrentgebiet neu von der feuillerette her - das finde ich allerdings sinnlos, weil der einstieg ins skigebiet dann noch weniger zentral wäre.
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Beitrag von benjamin »

Walliser Bote 24.2.07

Torrentbahnen: Ausbau geplant Die Torrentbahnen wollen 10,5 Mio. investieren und suchen 2 Mio. Franken an neuem Aktienkapital

S u s t e n. Die Torrentbahnen Leukerbad-Albinen AG plant bis Ende 2008 Investitionen von 10,5 Mio. Franken. Zur Hauptsache sollen diese Mittel in den Bau einer neuen kuppelbaren Sechser-Sesselbahn im Skigebiet fliessen. Weiter ist eine Teilbeschneiung geplant. Dazu will das Unternehmen sein Aktienkapital um zwei Millionen Franken aufstocken.

Bereits zwei Sanierungen in den Jahren 2000 und 2005 hat die Torrentbahnen Leukerbad-Albinen AG hinter sich. Doch die Bahnunternehmung mit den beiden guten Zubringern von Albinen und von Leukerbad her muss dringend im Skigebiet investieren.

Die letzte Chance für das Torrent
Dieser Ausbauschritt war auch Bestandteil der Sanierungsstrategie des Jahres 2005, welche die Verschuldung von 38 Mio. Franken im Jahr 1998 auf 10,5 Mio. Franken im Jahr 2006 reduziert hatte. Mit einer Erhöhung des Aktienkapitals um zwei Millionen Franken im Rücken will das Unternehmen im Leukerbadner und Albiner Ski- und Wandergebiet bis zum Winter 2008/2009 10,5 Mio. Franken investieren. «Es ist dies die letzte Chance für das Torrentgebiet, wenn es nicht den Anschluss verpassen will», räumten gestern Verwaltungsratspräsident Dr. Peter Furger und Gemeindepräsident Bernhard Grand von Albinen freimütig ein. Die Torrentbahnen Leukerbad-Albinen AG befindet sich zu 93 Prozent im Besitz der Burgergemeinde von Albinen.

Skilifte durch Sesselbahn ersetzen
Den Schwerpunkt der Investitionen bildet der Ersatz von drei der vier Liftanlagen bei der Rinderhütte im obersten Teil des Skigebietes durch eine moderne Sechser-Sesselbahn zwischen der Rinderhütte und dem Schwalbennest. Mit einer Transportkapazität von 2400 Personen in der Stunde soll diese Anlage von Garaventa (Kostenpunkt 7,5 Mio. Franken) das Gebiet optimaler und nach heutigem Standard erschliessen. Durch den Abbau der Lifte und das Verschwinden der Lift-Trassees wird das Skigebiet aufgewertet und ausgeweitet. Die kuppelbare Sesselbahn soll auf die Wintersaison 2008/2009 in Betrieb gehen. Der Skilift Waldegg wird verkürzt und zu einer Anfängeranlage umgebaut. «Der Verwaltungsrat hofft, mit diesen Massnahmen die Konkurrenzfähigkeit des Torrentgebietes massiv zu steigern.»

Wenig Wasser aber wenig Schnee nötig
Neben Pistenkorrekturen im Betrag von 500 000 Franken und verschiedenen Aufwendungen im Betrag von einer Million Franken stellt die Teilbeschneiung einen weiteren wichtigen Schritt im Investitionsprogramm dar. Torrent verfügt über wenig Wasser. Auch die Teilbeschneiung kennt daher Grenzen. Doch liegen die Skipisten des Torrent auf Alpweiden. 20 bis 30 Zentimeter Schnee genügen daher, um gute Pistenverhältnisse anzubieten. Meist erhält das Torrent auch dann Schnee, wenn die Niederschlagsfronten von Norden kommen.

Altlasten endlich in Ordnung bringen
Gleichzeitig mit der Teilbeschneiung Mittelstation und Flaschenhalde bis Flaschen würde auch eine Altlast endlich abgetragen: Auf Torrent ist die Trink- und Abwassersituation in den 36 Jahren seit der Eröffnung nicht in Ordnung gebracht worden. Das Trinkwasser muss mit der Bahn hochtransportiert werden. Nun sollen gleichzeitig mit der Teilbeschneiung auch die Abwasser von Torrent über Albinen der regionalen ARA zugeführt werden, wie es das Gewässerschutzgesetz eigentlich längst schon verlangt.

Ausbau nur mit AK-Erhöhung möglich
Die Finanzierung dieses Paketes ist einmal über die erwähnte Erhöhung das Aktienkapitals um zwei Millionen Franken vorgesehen. Dabei bildet ein Zertifikat über zehn Inhaberaktien im Betrag von 1000 Franken die Mindestbeteiligung. Pro Zertifikat werden fünf alte Aktien zu je 30 Franken abgegeben. Es ist für die Aktionäre ein Anreiz vorgesehen, der sofort verfügbar ist: Pro Zertifikat wird während zehn Jahren jährlich ein Gutschein im Wert von 50 Franken abgegeben, der in Form von Bahnprodukten (Transportgutscheinen) einzulösen ist. Wer also für 7000 bis 8000 Franken Aktien zeichnet, kann damit sein Saisonabonnement auf Jahre hinaus berappen.

Und wie läuft die Finanzierung?
Wie will die Unternehmensleitung nun die Investitionen von 10,5 Mio. Franken finanzieren? Neben der Erhöhung des Aktienkapitals schiesst das Bahnunternehmen Eigenmittel in der Höhe von einer Million Franken zu. Über Fremdfinanzierungen, IHG-Beiträge und Drittbeiträge sollen weitere 7,5 Millionen zusammenkommen. Dabei können die Torrentbahnen allerdings nicht die Dienste der Banken in Anspruch nehmen, sondern werden die Finanzierung über Leasingverträge mit festen, auf zehn Jahre angelegten Abzahlungstranchen bestreiten.
Die Banken (im konkreten Fall die Walliser Kantonalbank und die Raiffeisenbank) haben sich nach teils erheblichen Abschreibern aus dem Bahnengeschäft weitgehend zurückgezogen.

Die Anbindung an die Beherberger
Auch die Torrentbahnen wollen für «warme» Betten sorgen. Denn nur bewirtschaftete Betten zahlen sich für die touristische Infrastruktur wie Bahnen aus. Mit der Torrent-AccesCard sollen Hotelpartner Jahreskarten im Betrag von 1300 Franken pro Bett übernehmen. Der Hotelier kann dann bestimmen, ob er die übertragbare Saisonkarte in seine Pauschale einrechnet oder ob und zu welchem Preis er die Saisonkarten an seine Gäste verkauft. Für die Bahnen ist dies interessant, weil sie einen Hotelpartner im Rücken haben, der dann möglichst viele Skisportler ins Gebiet bringen will. Für den Gast ist es in jedem Fall eine gute Lösung: Er hat sein Billett für den Wintersport oder für die Fahrt ins Wandergebiet sozusagen «auf dem Kopfkissen», statt an einem Schalter anzustehen. Vorerst beteiligen sich drei Hotelbetriebe an dem Versuch mit der Torrent-AccesCard. In Lenzerheide haben sich laut Dr. Peter Furger bereits rund 80 Prozent der Hotels einem solchen Modell angeschlossen.
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Beitrag von KnM »

Der Skilift Waldegg wird verkürzt und zu einer Anfängeranlage umgebaut.
Ich muss entschuldigen, ich kenne die örtlichen Gegebenheiten nicht mehr wirklich (war erst einmal dort, und das ist schon ein paar Järchen her)
Aber der Skilift Waldegg bedient doch schwarze Pisten. Wie sollen die zum Anfängergebiet werden?

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Beitrag von Seilbahnsimi »

Das in Leukerbad investiert wird freut mich sehr. :D :) :lol:
Ich persöhnlich finde eine 6KSB eine sehr grosse Investition für ein etwas kleineres Skigebiet. 8O Aber freuen wir uns, dass man vor hat zu investieren.

Zu einer Verbindung von Feuillerette nach Rinderhütte habe ich mir auch bereits Gedanken gemacht. Dies könnte mit einer Pendelbahn oder sogar mit einer 8EUB möglich sein. Falls es eine 8EUB werden sollte, würde ich die Bahn erst bauen, wenn die Konzession der Sesselbahn ausgelaufen ist. Dann könnte man nähmlich die Sesselbahn gleich mitersetzen. Falls es eine Pendelbahn werden sollte, könnte man die gleich zur Bergstation des Rindehaldeliftes bauen damit man einen idealen Anschluss an die jetzt noch stehenden Schlepper hätte.

Auch zum Thema Neuerschliessungen, habe ich mir schon Gedanken gemacht: Vielleicht, wäre es möglich am Gelände neben der Torrentalp eine Sesselbahn zu bauen. Dann würde auch die von 7132qp angesprochene Schafbergbahn mehr Sinn machen, weil sie Zusätzlich als Rückbringer zu den restlichen Schlepper belastet würde. ¨

Ich werde das ganze später noch in einem Plan einzeichnen.
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Theo
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Beitrag von Theo »

Wenn ich wieder meinen normalen PC zur verfügung habe poste ich eine Karte mit den Projekten.
Eins schon vorweg: Die ticken nicht richtig.
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...na endlich!

Beitrag von 7132qp »

ein klein wenig stolz bin ich ja schon, zugegeben. aber besonders begabt muss man auch nicht sein um nach einem geschickten bahnersatz am torrent zu suchen...;-)

es erscheint einem auf den ersten blick zwar unverhältnismässig, da eine 6er-KSB hinzubauen, doch wenn man bedenkt, dass damit 4 skilifte ersetzt werden sollen, macht das schon ziemlich viel sinn. die frage ist, ob als vierter skiliftersatz nun der winteregglift oder der gratlift gemeint ist, aber dazu später.

da der 6er mit 7,5mio verhältnismässig günstig ausfällt, wenn man dies mit ähnlichen anlagen in anderen skigebieten bedenkt, denke ich, dass es da keine hauben geben wird - aber da ist ja noch genug zeit für spekulationen...

...zurück zur 4.-skilift-frage: der skilift waldegg verläuft im oberen bereich auf einer ziemlich langen strecke ziemlich flach. wenn man ihn also auf diese länge beschränkt, eignet er sich sehr gut für anfänger.
da der waldegg-lift aber wesentlich moderner ist als der gratlift, befürchte ich, ohne irgendwelche pläne der bahnen genauer gesehen zu haben, dass mit der vierten anlage eher der marode gratlift gemeint ist. im bericht des walliser boten ist ja auch die rede von "bis ganz nach oben". wenn die nun also effektiv den 6er bis ganz rauf bauen wollen, bin ich mit theo einer meining: die ticken nicht richtig. die piste, die vom gratlift erschlossen wird, ist steil, selten in gutem zustand und definitiv durch eine separate anlage zu erschliessen - wer da rauf will, gibt sich mit einem skilift zufrieden und braucht weder die kapazität noch den komfort einer 6er-ksb.

wenn das ding so ungefähr in der linie, die ich in meiner projekt-karte eingezeichnet hatte oder die bergstation etwas mehr nach südwesten gebaut wird, wäre dies meiner meinung nach eine der gelungensten neubauten in schweizer skigebieten der letzten jahre und die torrentbahnen wären eine grosse menge an sorgen los.

nur zur info [zB für seilbahnsimi] : der sessellift "schafberg", den ich damals in den plan einzeichnete, erschliesst keine neuen geländekammern. ich fand lediglich die beiden roten pisten dort sehr attraktiv und schlecht erschlossen, da man zurück zum berg mehrere anlagen benutzen muss. meiner meinung nach ein fehler, denn die pisten wären ideal für wiederholungsfahrten und wenn man ein paar felsen wegräumen würde könnte man daraus wunderbare carvingpisten machen.

zur besseren orientierung im skigebiet nochmal der link zu meinem bericht von damals - ist zwar lange her, aber verändert hat sich da oben seither nichts:
http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=10239
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Theo
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Beitrag von Theo »

Hier die versprochen Karte, ungef�hr so war es im WB eingezeichnet.

Feuillerette also ersatzlos gestrichen.
Die Gemeinde Albinen hat wohl kein interesse in Leukerbad eine Bahn in Dorfn�he zu betereiben, anders kann ich mir diese Entscheidung nich vorstellen.
Dabei w�re diese Bahn idelal f�r Nachtski etc. Man m�sste halt ordentl�ich beschneien.
Die Bahn ist aber auch Zubringer vom oberen Dorfteil zur PB. Einiges ab durch die Stillegung eingesparten geldes k�nnen sie gleich wieder f�r Skibuse ausgeben.

Hauptskigebiet.
Die Schlepplifte Torrent, Rinderh�tte und Schwalbennest werden durch eine KSB-6 mit 2400p/h ersetzt.
Die 3 durch die KSB ersetzen SL haben momentan eine Gesamtkapazit�t von 2950p/h. Man rechne!
Bergstation am gleichen Ort wie der bisherige SL Schwalbnnest, Talstation an der jetztigen Talstation SL Rinderh�tte.
Die Bahn verl�uft also neu in der anderen Gel�ndekammer.

Wiso man die Bahn nicht auf den alten Trasse baut und den SL Rinderh�tte so l�sst ist mir ein R�tsel.

Der SL Torrenthorn wird ersatzlos abgebaut, offen war der in letzter Zeit sowiso nie mehr.

Der Skilift Waldegg wird wie eingezeichnet um ca. die H�lfte verk�rzt. Irgendwo m�ssen ja die bisherigen Benutzer von der Feullerette auch fahren k�nnen.

Die Beschneiungsanlage. Darf man dem �berhaupt so sagen, die muss man n�mlich mit der Lupe suchen.
Von der bisherigen Talstation Waldegg bis runter zut Talstation der EUB. Das d�rften h�chstens 500m sein. Wahnsinn!

Meiner Meinung nach sind hier ein paar ........... am Werk welche keine Ahnung vom Wintersport haben.
Diese Leute geh�ren nicht in eine Verwaltung einer Bergbahn sonder in die W�ste geschickt.

Hier wird ein topografisch interessantes Skigebiet, welchem durch den Gr�ssenwahn eines Dorfk�nigs das gesamte Kapital entzogen wurde und das dadurch nun leider veraltet ist, leider entg�ltig vernichtet.

Schade!
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KnM
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Beitrag von KnM »

Das scheint ja ein regelrechter Kahlschlag an Liftanlagen zu geben 8O
Was mich aber noch interessieren würde, Theo, wofür steht WB? (bzw. woher hast du die Infos, im Zeitungsartikel steht z.b. nichts von Feuillerette stilllegen.
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Theo
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Beitrag von Theo »

WB = Walliser Bote, die tageszeitung der Region.

Zur Feuillerette gab es am gleichen Tag noch einen zusätzlichen Artikel, welcher von benjamin nicht gepostet wurde.
Die Konzession läuft im Sommer 2007 aus. Eine Erneuerung der Konzession soll allerdings zu hohe Investitionen erforden. Was mit der Bahn geschen soll wurde nicht geschrieben.
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TPD
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Beitrag von TPD »

Das sind ja wirklich tolle Pläne... :cry:
https://www.skichablais.net, seit 20 Jahren über Bergbahnen der Region Chablais und Umgebung.
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piano
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Beitrag von piano »

Da bleibt ja dann nicht mehr viel übrig:
1 PB
1 EUB in 2 Sektionen
1 KSB
3 Skilifte

Für längere Wiederholungsfahrten gibts dann nur noch 3 Anlagen!
Damit hätte man aus einem mittelgrossen ein kleines Skigebiet gemacht :cry:
Auch wenn man sagen kann, dass bis auf den obersten Skilift alle Pisten immer noch bedient werden, es würde doch viel an Abwechslung verloren gehen.

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