Neues in Braunwald

Infrastrukturelle Neuigkeiten aus der Schweiz
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C. Gentil
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Beitrag von C. Gentil »

^^ Genaugenommen eine 2EUB von Giovanola. Und die erste Sektion Braunwald-Hüttboden gabs nicht.

Stimmt nicht ganz, es gab sehr wohl eine "1. Sektion". Und zwar in Form des Skiliftes Niederschlacht, der 1941 in Betrieb genommen wurde und bis zum Auslauf der Konzession im Jahre 1982 od. 1983 im Einsatz war und während dieser Zeit nie umgebaut wurde. Einzig im Jahre 1953 mussten nach einem Föhnsturm die drei zerstörten Holzmasten durch eiserne von WSO ersetzt werden. Sogar die originalen Bügel mit den separaten Zug- und Aufwickelgehängen blieben bis zum Schluss erhalten! Erbaut hatte der Lift, der im Besitz des Hotels Niederschlacht war, Constam Erbe Henri Sameli-Huber. Die Bergstation befand sich übrigens in unmittelbarer Nähe der Gondelbahn-Talstation, so dass der Lift rege als Zubringer benutzt wurde.
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Chasseral
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Beitrag von Chasseral »

^^ Stimmt! Dieser Schlepplift ist sogar noch bei mir im Skiatlas eingezeichnet. War miserabel recherchiert meinereits.
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walfaone
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Beitrag von walfaone »

Absage an die oldi-fans... 8)

Die Südostschweiz – Ausgabe Glarus
Datum: Samstag, 12. November 2005




Fahrende Nostalgie nur auf dem Bild:
Die Gumenbahn bekommt aus Bern keinen Oldtimer-Segen.


«Oldtimerbahn – kennen wir nicht»

Die Gumenbahn wird nicht zur Oldtimerbahn. Das Bundesamt für Verkehr hat das Gesuch abgelehnt.



Das Bundesamt für Verkehr hat entschieden: Die Gumenbahn wird diesen Winter nicht mehr in Betrieb genommen. Fritz Trümpi, Präsident des Vereins Geschichte und Zukunft von Braunwald, hatte eine Betriebsbewilligung als Oldtimerbahn angestrebt. Die letzte provisorische Betriebsbewilligung ist Ende April abgelaufen.
«Eine neue Betriebsbewilligung würde die Gumenbahn nur erhalten, wenn sie einen Sicherheitsnachweis erbringen würde», so Gregor Saladin, Mediensprecher des Bundesamtes für Verkehr. Dazu müssten aber diverse sicherheitstechnische Anpassungen gemacht werden. Denn eines ist klar: «Im jetzigen Zustand würde die Bahn die Betriebsbewilligung nicht erhalten.» Für das Bundesamt stehe der Sicherheitsaspekt im Vordergrund.

Anforderungen sind hoch

Weiter weist Saladin darauf hin, dass die Anforderungen an einen Verein, der eine Bahn wie die Gumenbahn hobbymässig betreiben will, hoch sind. «Unter anderem müsste die Bahn einen technischen Betriebsleiter anstellen, der über eine entsprechende Ausbildung verfügt und von uns anerkannt wird.»
Zum Begriff Museums- oder Oldtimerbahn meint er nur: «Konzessionsrechtlich haben wir zwei Kategorien. Für den Transport von Personen und von Gütern. Den Begriff Oldtimerbahn kennen wir nicht, er kommt aus der Marketing-Ecke.»

«Entscheid quergelesen»

Von der «Südostschweiz» angefragt, wollte Fritz Trümpi gestern noch nicht im Detail auf den Entscheid des Bundesamtes für Verkehr und auf allfällige Konsequenzen für das Gumen-Projekt eingehen.
«Ich habe ihn erst quergelesen. Es handelt sich da um einen zweiseitigen Brief mit diversen Unterlagen und Beilagen», so Trümpi, der die Gumenbahn in eine Oldtimerbahn überführen will. Er werde sich übers Wochenende genauer mit den Papieren des Bundesamtes auseinandersetzen.
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Zuletzt geändert von walfaone am 26.03.2006 - 13:41, insgesamt 1-mal geändert.
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k2k
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Beitrag von k2k »

Naja, wichtig ist erstmal daß die Bahn nicht abgerissen wird. Der Rest ergibt sich.
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
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GMD
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Beitrag von GMD »

Die sollen nicht so ein Theater machen wegen der Sicherheit. Das System VR101 ist zuverlässig und sicher, das beweist es seit sechzig Jahren!

Ehrlich, dieser übertriebene Sicherheitsfimmel bei Seilbahnen nervt. In der Schweiz fliegen 70-jährige Flugzeuge im Originalzustand rum und keiner regt sich darüber auf. Es käme auch niemand auf die Idee zu verlangen, historische Busse oder Autos seien mit Scheibenbremsen, ABS und ESP nachzurüsten. Von den vielen Dampfloks, die teilweise über hundert Jahre alt sind mal ganz abgesehen. Die werden wohl kaum die modernste Sicherheitstechnik an Bord haben.

Aber eben, bei anderen Verkehrsmitteln ist ein historischen Bewusstsein vorhanden, darum ist man dort auch bereit, Ausnahmen zu machen. Bei Seilbahnen fehlt dieses Bewusstsein, ergo gibt es auch keine Ausnahmen.

Erst wenn nur noch ein einsamer Sessel im Verkehrshaus der einzige Zeuge sein wird, geht dann das grosse Bedauern los, dass man nicht mindestens eine Anlage für die Nachwelt erhalten hat. Es ist ironisch, doch der Mensch merkt erst dann was er verloren hat, wenn es zu spät ist.
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Beitrag von Steinlimi »

Dieser Skilift Hüttboden macht(e) einen interessanten Eindruck. Was geschah nach dem Abbruch mit dem Zubehör (Bügeln, Gehänge etc.)?
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

Noch 2 Bilder aus Braunwald. Das eine muss wohl eine Windenbahn gewesen sein.
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C. Gentil
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Beitrag von C. Gentil »

Ja, das war wirklich eine Windenbahn! Und zwar handelt es sich hier um die ehem. Luftseilbahn Rüti-Braunwald, 1901/02 erbaut durch Mathias Streiff Schwanden, betrieben anfänglich mit Wasserballast (analog den Standseilbahnen), und 1910 umgebaut durch Oehler Aarau in eine einspurige Bahn mit Aufwickeltrommel in der Bergstation. 1924-27 wurden sogar Personentransporte bewilligt und ausgeführt! Mit der Aufnahme des Winterbetriebes der Standseilbahn im Jahre 1928 wurde der Personentransport eingestellt, die Anlage bis 1965 aber sporadisch weiter benutzt. Heute soll von dieser Seilbahn nichts mehr zu sehen sein.

Auch vom Skilift Niederschlacht ist nicht mehr viel übrig geblieben. Die drei Stützen stehen aber noch, durch den stark gewachsenen Wald jedoch kaum mehr zu entdecken. Auch der Anbau der Talstation steht noch, heute allerdings anders genutzt. Bügel und Gehänge sind leider keine mehr vorhanden, da haben wir auch schon nachgeforscht! :wink:
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

Damit dürfte Mittlerweile so die 4te Bahn nach Braunwald stehen. zuerst die Windenbahn, dann die SSB mit den Holzwagen, dann die SSB mit den Roten Wagen und jetzt die neue mit den Blauen und Gelben Wagen.

Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

Bilder sind übrigens aus dem Gasthaus Grotzenbühl.

http://seilbahn.tk.111.com/braunwald/brnwald.htm
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C. Gentil
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Beitrag von C. Gentil »

Bemerkenswert an der Seilbahn Rüti-Braunwald ist das Alter. Mit Baujahr 1901/02 ist sie somit noch vor dem Wetterhornaufzug entstanden! (Dazumal allerdings noch ohne Personenbeförderung)
Und sie beweist auch, dass die Firma Oehler schon früh im Business mitmischte! 8O
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F. Feser
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Beitrag von F. Feser »

Querverweis: Diskussion über die Firma Oehler findet Ihr ab sofort HIER:
http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=13836
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paddington
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Beitrag von paddington »

Südostschweiz/Glarus 26.11.2005
Stillstand wäre wie ein Loch in der Schlagader von Braunwald

Trotz hohen Anforderungen, die das Bundesamt für Verkehr stellt, möchte Fritz Trümpi die Gumenbahn diesen Winter öffnen. Ausserdem plant er, aus der Bahn langfristig ein Erlebnismuseum zu machen.

von monika glavac

«Wenn die Gumenbahn nicht fahren darf, dann ist das wie ein Loch in der Schlagader von Braunwald», beschreibt Fritz Trümpi das Szenario im Fall eines völligen Stillstandes. Deshalb strebt er in Zusammenarbeit mit den Sportbahnen eine kurzfristige Lösung an.

Befristete Betriebsbewilligung

Vorgesehen ist vom 15. Dezember 2005 bis zum 15. April 2006 eine befristete Betriebsbewilligung zu erhalten. Dazu muss dem BAV ein aktualisierter Sicherheitsnachweis vorgelegt werden. Das BAV verfügt dann über eine eventuelle Öffnung oder Schliessung der Gumenbahn in diesem Winter.
«Die Vorschriften des BAV müssen erfüllt sein», dessen ist sich Fritz Trümpi bewusst. Die Aufträge für eine Sanierung der Bahn seien deshalb bereits vergeben. Eine Dokumentation, die dem BAV vorgelegt werden könne, sei im Entstehen. Die Finanzierung geht vom Verein aus, aber die Sportbahnen als Besitzer der Gumenbahn müssen beim BAV ein Gesuch für die Inbetriebnahme einreichen.

Ideen im Fall eines Stillstandes

Falls das BAV einen negativen Entscheid fällt, hat der umtriebige Präsident bereits mehrere Ausweichmöglichkeiten inpetto. So erwägt er etwa, einen Shuttlebetrieb mit einem Pistenfahrzeug anzubieten. Die Wintersportler würden vom Grotzenbühl bis zum Skilift transportiert werden, von wo aus sie bequem zum Restaurant Gumen gelangten. Fritz Trümpi ist der Besitzer vom Restaurant «Gumen». Die Frage, ob sich dieser Aufwand lohnt, nur um den Restaurantbetrieb zu gewährleisten, verneint er: «Für das Restaurant alleine lohnt es sich nicht, aber wir können Braunwald positiv ins Gespräch bringen.»
Um Braunwald für den Tourismus attraktiv zu gestalten, strebt Fritz Trümpi in einem langfristigen Vorhaben an, die Gumenbahn als Museumsbahn zu führen: «Das Glarnerland braucht einzigartige Attraktionen, um Besucher anzulocken.»
Geplant sei in der Tal- und Bergstation ein Bahn- und Tourismusmuseum. Um zur Bergstation zu gelangen, setzt man sich in die 58 Jahre alten Sessel und lässt sich hoch gondeln. «Damit wird das Museum zu einem Erlebnis», sagt Fritz Trümpi.

Goodwill der Behörden nötig

Dieses Projekt muss ebenfalls den Sicherheitsvorschriften des Bundesamtes für Verkehr genügen. «Vieles können wir problemlos erfüllen», so Fritz Trümpi. Für anderes müsse aber beim Bundesamt ein Antrag gestellt werden, ob für das spezielle Anliegen dieser Bahn die Vorschriften angepasst werden dürften.
Angestrebt wird die Möglichkeit einer Oldtimerverordnung durchzusetzen. Die Begrifflichkeiten seien unwesentlich (das BAV führt den Begriff «Oldtimerbahn» nicht), viel wichtiger sei es, das Projekt der Erhaltung der Gumenbahn zu realisieren.
«Es ist selbstverständlich, dass eine Oldtimerbahn genauso wie ein Oldtimerautomobil mit verminderter Geschwindigkeit und geringerer Kapazität fährt», erklärt Fritz Trümpi.

Kosten: 3 Millionen oder mehr

Der Verein für Geschichte und Zukunft von Braunwald hat sich das Ziel gesetzt, im nächsten Jahr mit der Umsetzung des Gumenbahn-Projektes zu beginnen. Eine Zustandsaufnahme und -dokumentation muss dem BAV vorgelegt werden und die Bewilligung für das Projekt erhalten werden. Darauf kann die Finanzplanung folgen; Fritz Trümpi rechnet mit drei Millionen Franken oder mehr. Das Projekt solle innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt werden. Damit keine Einbussen gemacht werden, ist Fritz Trümpi bestrebt, die Bahn auch während der Sanierungsarbeiten in Betrieb zu halten.
«Die Gumenbahn verdient es, erhalten zu bleiben, und wir liegen mit unserem Vorhaben im Trend», rechtfertigt Fritz Trümpi sein Engagement.
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k2k
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Beitrag von k2k »

Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß der gute Mann hier mitliest :D

Das Engagement jedenfalls verdient Respekt, man kann nur die Daumen drücken daß er sein Ziel erreicht.
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
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Beitrag von paddington »

Da scheint wohl einiges nicht so optimal zu laufen in Braunwald. Laut Finanzierungsbroschüre sollte ja ende März die Grotzi Bahn gebaut werden, damit sie auf die Sommer Saison fertig ist.

Leserbeief aus dem Fridolin vom 23.3.06
Weshalb auch eine neue Bahn?
Am 19. März fährt die Grotzenbühlbahn zum letzten Mal. Dann
wird abgebrochen, neu gebaut. So wurde zu Beginn der Saison
kommuniziert, und dafür hatte man Verständnis in Braunwald –
sollte es doch bedeuten, dass im Sommer eine neue Bahn ihren
Betrieb aufnehmen kann und im folgenden Winter der Gumen
wieder erschlossen ist.
Nun ist der 19. März da. Die Bahnen fahren nicht mehr in Braunwald.
Gebaut aber wird nicht. Keine neue Bahn auf den Grotzenbühl,
keine Bahn auf den Gumen. Dabei hatte es im Herbst 2005 noch
geheissen, die notwendigen Gelder für das teure Projekt seien
vorhanden, mit den Landbesitzern stünde man in Kontakt, es
gebe keine Opposition.
Im März 2006 weiss der Geschäftsführer der Braunwald-
Klausenpass Tourismus AG (BKT) davon nichts mehr. Seine
Vorgesetzten, die Sportbahnen Braunwald und Braunwald
Tourismus, die zusammen mit der Standseilbahn die BKT
gegründet hatten, um so effizienter die Bedürfnisse der
Sonnenterrasse vertreten zu können, wissen im März 2006
weder, ob genügend Mittel bereit stehen, noch ob «fristgerecht» –
im Herbst – mit dem Ersatz der Grotzenbühlbahn, der modernsten
Bahn Braunwalds, begonnen werden kann – nach dem
dringend erneuerungsbedürftigen Gumensessellift wagt man
schon gar nicht mehr zu fragen.
Dass heute weder der bis vor kurzem mit dem Projekt Betraute
noch die ihm vorgesetzte Präsidentin der BKT noch der
Verwaltungsratspräsident der Sportbahnen nach
mehrjährigen(!) Vorbereitungsarbeiten in der Lage sind,
konkret ihren Gästen, Kunden und Geldgebern Auskunft zu
erteilen, wie es in Braunwald weitergeht, kann doch nur heissen,
dass diese von ihrem Amt hoffnungslos überfordert sind.
Sind da nicht Kanton und Gemeinde als Hauptaktionäre der
Sportbahnen gefordert, die ein vitales Interesse am Wohlergehen
Braunwalds haben müssen? Und die Mitglieder von Braunwald
Tourismus, welche mit einem klaren Misstrauensvotum ihrem
Vorstand signalisieren sollten, dass sie dieses Schwarzpeterspiel
nicht mehr dulden? Was der (für Braunwald) vergangene Winter
gezeigt hat: Braunwald braucht einen Ersatz der Sesselbahn-
Linie auf den Gumen. Keine überdimensionierte Grotzenbühlbahn.
Braunwald braucht kluge Köpfe mit Weitsicht und offener
Kommunikation und einer direkten Abhängigkeit vom Wohlergehen
des Ortes. Keine selbstverliebten Sesselwärmer. Und dass die wenigen
«neuen Gäste», die die BKT nach Braunwald geholt haben will,
die vielen, welche Braunwald nach langer Treue den Rücken kehren –
nicht wegen «schlechten Redens» der Einheimischen, sondern wegen
Inkompetenz der Verantwortlichen der BKT –, bei weitem nicht aufwiegen.
Alternativen?
Ein amerikanischer Gast nannte sie vergangenen Sonntag:
«Warum brauchen die überhaupt neue Lifte, wenn sie sie doch
nicht laufen lassen?»
Alexander Stuber, Braunwald
Warum wurde die Bahn eigentlich nie auf die vorgesehenen 4 Gruppen ausgebaut? Damit könnten die Kapzitätsprobleme doch günstig behoben werden. Und das wenige Geld könnte für den fixen Gummen-Sessel eingesetzt werden.
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Pilatus
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Beitrag von Pilatus »

Wieviele Leute passen da pro Gondel bei der GUB rein?? Kann es sein das die 2EUB sogar noch die grössere Förderkapazität hatte? Warscheindlich nicht, aber kann ja sein :wink: .
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

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Beitrag von Pilatus »

Brauch das Gebiet überhaupt eine 8EUB oder ist das nicht leicht übertrieben?
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Beitrag von walfaone »

Wenn die weiter so streiten, gibt es weder eine neue Gumen- noch Grotzenbühlbahn :x
Zurück in alte Bahnen

Braunwalder wollen die aktuellen Bahnprojekte kippen

Zuerst die Gumenbahn auf ihrem alten Trassee und dann den Rest bauen – dies fordert eine Unterschriftensammlung.

so.- Das Baugesuch stand schon längst im Amtsblatt. Die Baumaschinen sind auf Abruf. Nun soll aber die Gruppenumlaufbahn Grotzenbühl in Braunwald doch nicht umgebaut werden. Zumindest noch nicht: Dies fordern nämlich mindestens 40 Braunwalderinnen und Braunwalder, die eine entsprechende Petition an die Gemeinde unterschrieben haben. Zuallererst solle die Gumenbahn umgebaut werden, und zwar von der jetzigen Talstation aus.

Anders als geplant

Gemeindepräsident Heinrich Schiesser zeigte sich auf Anfrage erfreut über die Stossrichtung der Aktion.
Das im Moment von den Verantwortlichen der Sportbahnen verfolgte Projekt sieht hingegen vor, zuerst das Nadelöhr bei der Gruppenumlaufbahn Hüttenberg-Grotzenbühl zu beseitigen und danach eine neue Bahn auf den Gumen zu erstellen. Die Talstation dazu ist jedoch in der Nähe der Grotzenbühl-Bergstation geplant und würde auf einem neuen Trassee auf den Gumen führen.

Noch ein Abgang

Gestern ist zudem ein weiterer Abgang eines Kadermitgliedes bekannt geworden: Nach Direktor Xander Seiler hat auch Daniel Zurbrügg, der Betriebsleiter der Sportbahnen, seine Stelle gekündigt.

Die Südostschweiz – Ausgabe Glarus
Datum: Samstag, 25. März 2006
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Chasseral
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Beitrag von Chasseral »

An Demokratie stimmt irgend etwas nicht. :gruebel:
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Beitrag von TPD »

@Chasseral
Nur eine Initative oder Referendum sind verbindlich. Bei einer Petition kann die Regierung selber entscheiden, ob sie daraus was machen will.
Es sind schon Petitionen mit mehreren tausend Unterschriften in irgend einer Schublade verschwunden...
https://www.skichablais.net, seit 20 Jahren über Bergbahnen der Region Chablais und Umgebung.
Jay
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Beitrag von Jay »

Die Südostschweiz berichtet:
Sportbahnen forcieren Gumen

Die Sportbahnen Braunwald AG will die Sesselbahn Grotzenbühl-Gumen realisieren. Und zwar noch im Sommer.

Von Fridolin Rast

Per Ende März werde das Konzessions- und Baugesuch für die neue Sesselbahn auf den Gumen eingereicht, schreiben die Sportbahnen in einer Pressemitteilung von gestern. Wenn das Projekt nicht durch unvorhergesehene Einflüsse verzögert werde, sei die Eröffnung im Dezember noch möglich. «Es ist das Projekt ab Grotzenbühl, und der Verwaltungsrat steht da voll dahinter», sagt Martin Zweifel, Verwaltungsratspräsident.

Unbedingt Gumenbahn

Das Sesselbahn-Projekt werde rund 4 Milllionen Franken kosten, inklusive Lawinensicherungssystem und Stromversorgung, so Zweifel weiter. Die rund 4 Millionen für das Vorhaben seien gesichert, hält Martin Zweifel fest.
Die Sesselbahn soll nun als Erstes realisiert werden. «Die Erschliessung des Gumen hat für den Verwaltungsrat erste Priorität», schreibt der VR. Vertreter der Alpkorporation, des Grundeigentümers, hätten an einer Begehung mit dem Verwaltungsrat signalisiert, der nötige Landerwerb werde möglich sein, sagt Martin Zweifel. Die neue Talstation werde etwa 80-100 Meter Abstand von der Grotzenbühl-Bergstation haben, wesentlich weniger als in der ursprünglichen Variante.

Finanziell sinnvoll

Für die gesamten Vorhaben inklusive Umbau der Gruppenumlaufbahn GUB II Hüttenberg-Grotzenbühl werde die Finanzierbarkeit aber nochmals untersucht, so die Pressemitteilung. Den Umbau der GUB II zurückzustellen, sieht Zweifel als mögliche Variante.
Für den Antrag der Braunwalder Stimmbürgerinnen und -bürger, eine Gumenbahn auf dem Trassee der alten zu bauen, hat Zweifel ein gewisses Verständnis. «Doch wir können der kommenden Gemeindeversammlung darlegen, aus welchen Gründen es finanziell Sinn macht, unser Projekt für die neue Bahn weiterzuverfolgen», so Zweifel.
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Beitrag von Pilatus »

Wieso wollen die überhaupt die Talstation verschieben?
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

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Beitrag von Pilatus »

Gutes Argument

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