Neues im Oberengadin

Infrastrukturelle Neuigkeiten aus der Schweiz
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3303
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von 3303 »

sheridan hat geschrieben: 26.04.2022 - 15:55
snowworld hat geschrieben: 26.04.2022 - 00:08 Mit einer renovierten Sesselbahn Furtschellas braucht man einen neuen Sessel Chüderun ja eigentlich nicht aber man wird sehen. Dort gibt es ja sowie nie Wartezeiten.
Bei Chüderun gab es hauptsächlich deshalb keine Wartezeiten, weil der diese Saison nie lief (soweit ich gesehen habe). Die Anlage ist aber auch irgendwie redundant.
Ja genau.
Chüderün wird mW hauptsächlich nur dann genutzt, wenn die KSB nicht in Betrieb gehen kann. Zum Beispiel wenn oben Schneemangel herrscht.

Was habt ihr für Probleme mit dem Fußraster? Hört sich an, als wärt ihr 2m groß :D
Ich habe das eigentlich nur bei der Suvretta DSB, wo der Abstand zwischen Raster und Sicherheitsbügel zu kurz für mich ist. Besonders wenn ich eine Bindung mit Platte fahre, musste ich da mit dem Hintern ziemlich verrutschen, um die Füße abstellen zu können. Manchmal wird es auch knapp wenn diese Werbehülsen an manchen Liften auf dem Sicherheitsbügel sind. Und bei welcher Bindung passt denn das Fußraster zwischen Stiefel und Bindung? Bei mir wäre da nicht genug Platz.
An der Haube habe ich auch oft nur sehr wenig Abstand zu den Knien und mit Helm ist es knapp beim Schließen und öffnen.
Aber die Alp Surlej KSB finde ich jetzt nicht besonders schlimm :)
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Dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren.“

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ski-chrigel
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von ski-chrigel »

3303 hat geschrieben: 27.04.2022 - 08:07 Was habt ihr für Probleme mit dem Fußraster? Hört sich an, als wärt ihr 2m groß :D
Dasselbe habe ich mir auch gedacht. Die Sessel am Surlej sind tip top und deren Ersatz für mich purer Luxus. Da gäbe es weit wichtigere Investitionen. Das einzige, was bei den Sessel störte, sind die milchigen Scheiben der Hauben.
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sheridan
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von sheridan »

Mir ist auf dem Sessel auch noch nie was aufgefallen an den Fussrasten. Bei wenig Andrang hänge ich mich aber auch gern in die mittleren beiden Sitze, ist mit dem Board komfortabler 😀

Ersatzbedarf ist sehe ich auch eher bei der ollen Furtschellas-Klapperkiste.
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von j-d-s »

snowworld hat geschrieben: 25.04.2022 - 21:39 In der Veröffentlichung von der Gemeinde Silvaplana sind alle geplanten Neubauprojekte Beschneiung und Liftprojekte am Corvatsch eingezeichnet:

https://gemeinde.silvaplana.ch/docs/al ... initiv.pdf

Im Jahr 2022 soll also die Renovierung Sesselbahn Alp Surlej abgeschlossen werden mit neuen Sesseln.
Im Jahr 2024 wird dann wohl die Sesselbahn Furtschellas ebenfalls renoviert mit neuen Sesseln.
Wäre schon überrascht, wenn auch nur die Hälfte davon umgesetzt wird... und ne Hahnenseenbahn ist offenbar noch immer nicht geplant, wäre aber wichtiger als alle anderen zusammen.
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snowworld
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von snowworld »

Wie hier ja schon geschrieben ist eine neue Liftverbindung St. Moritz Bad - Hahnensee derzeit nicht genehmigungsfähig.

Hier der link zu einer alten Präsentation von 2009:

https://www.yumpu.com/de/document/read ... st-moritz-

Leider konnten ja alle Bahnprojekte in dieser Präsentation wegen Einsprachen bisher nicht realisiert werden.
Es bleibt von allen Projekten ja nur der seit bald 20 Jahren geplante Neubau der Signalbahn übrig, der wohl erst in 2-3 Jahren fertig sein soll.
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von j-d-s »

Das ist schon ein Schmankerl: Die Umweltschutzorganisationen fordern, sich beim Ausbau der Skigebiete auf das Haupttal zu konzentrieren (als Begründung für deren Opposition zur Diavolezza-Lagalb-Verbindung).

So ist das halt mit den Umweltschutzfritzen... sobald man dann Ausbauen will, wollen sie nicht mehr von solchen Aussagen wissen und bleiben bei ihrer Fundamentalopposition gegen alle Baumaßnahmen.
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von nicola cantaluppi »

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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von LanovkarJ »

Und was ist mit dem Ersatz der Suvretta-Sesselbahn? An skiresort.de ist etwas dran, dass dort statt der jetzigen VonRoll ein neuer DSL gebaut wird. Oder wird es nur ein Sitzwechsel wie beim Trais Flours?
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ski-chrigel
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von ski-chrigel »

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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von Naturbahnrodler »

nicola cantaluppi hat geschrieben: 16.05.2022 - 14:53 Über das Thema Hahnensee:
https://www.engadinerpost.ch/2022/05/13 ... -verstummt
Daraus:
Die Frage, warum das Okay des Kantons dreieinhalb Jahre auf sich warten liess, ist sicher berechtigt, dürfte aber auch damit zu begründen sein, dass es sich um ein äusserst heikles Vorhaben handelt, welches zum einen in einem BLN-Gebiet liegt, in einem Bereich eine Naturschutzzone tangiert und unterhalb des Hahnensees ein Dienstbarkeitsvertrag besteht, welcher die Nutzung dieses Gebietes regelt und eine maschinelle Beschneiung verbietet.
Ich habe das mal in der Richtplankarte angeschaut. Beim Naturschutzgebiet wird wohl vom Moorschutzgebiet um den Hahnensee selbst die rede. Die Dienstbarkeit ist das Pro Natura Schutzgebiet, welches die gesamte rechte Talseite der Gemeinde St. Moritz umfasst.

Die obere Hälfte ist in keinem Naturschutzgebiet sondern in einem bestehenden Intensiverhohlungsgebiet (also Skigebiet). Das ganze Skigebiet Corvatsch liegt in einer Zone des Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN).

Hier wurde ja schon der Vorschlag gemacht, die Hahnenseebahn als unterirdische Standseilbahn zu bauen. Wenn ich das so anschaue, sollte man doch wenigstens mal eine Variante prüfen, in der die untere Hälfte als unterirdische SSB geplant ist und die obere Hälfte dann als KSB oder EUB. Die obere Hälfte ist auch über der Waldgrenze und braucht keine Schneise. Es ist ja nicht grundsätzlich ausgeschlossen, dass im BLN neue Bahnen gebaut werden, ansonsten dürfte im Gebiet Corvatsch keine einzige Bahn neu gebaut werden. Und es wurden ja definitiv neue Bahnen gebaut und sind auch geplant. Z.B. war Curtinella kein 1:1 Ersatz.
Der Vorteil gegenüber eine SSB auf ganzer Strecke sind ganz klar die Kosten. Die SSB wäre anstatt über 3 km noch unter 2 km lang. Neben der Kosten hätte eine kürzere SSB auch eine höhere Kapazität.

Ich könnte mich dann auch vorstellen, dass die SSB auch im Sommer läuft. Die Bergstation der SSB kann aber wegen dem Naturschutzgebiet nicht genau beim Hahnensee hinkommen, sondern wäre etwas oberhalb.
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švi-nigel
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von švi-nigel »

Naturbahnrodler hat geschrieben: 24.05.2022 - 08:19 Hier wurde ja schon der Vorschlag gemacht, die Hahnenseebahn als unterirdische Standseilbahn zu bauen. Wenn ich das so anschaue, sollte man doch wenigstens mal eine Variante prüfen, in der die untere Hälfte als unterirdische SSB geplant ist und die obere Hälfte dann als KSB oder EUB.

Die Bergstation der SSB kann aber wegen dem Naturschutzgebiet nicht genau beim Hahnensee hinkommen, sondern wäre etwas oberhalb.
Eine SSB Lösung am Hahnensee wäre schon ein Ansatz, der aber ein sehr ungünstiges Kosten/Zusatznutzenverhältnis hat und die Möglichkeiten der ESMAG bei weitem sprengt.

Vom Parkplatz der Signalbahn bis zur Giand’ Alva sind es etwa 3,4 km Luftlinie.

Für eine ganz grobe Kosteneinschätzung folgendes: Die 1520 m lange unterirdische SSB Sunnegga/Zermatt von 1980 kostete knapp 27 Mio Franken, also 17,76 Mio/km. Teuerungsbereinigt (+83,3 %) wären das heute 32,55 Mio/km. 2 km unterirdische SSB am Hahnenee wären somit etwa 65 Mio, und 3,4 km über 100 Mio Franken teuer.

Für eine 1,4 km lange KSB6 Typ BMF Porsche a la Curtinella wären gut 8 Mio. Franken aufzuwerfen (zwisch 7 und 8 Mio. hat zB die etwas kürzere KSB6 Brüggerhorn gekostet.).

Auch bei einer Variante 2 km SSB und anschliessender KSB6 wäre somit mit Baukosten von deutlich über 70 Mio. Franken zu rechnen (eher sogar 80 Mio wenn man bedenkt, das die beiden Bahnen in Wrklchkt länger als die 3,4 km Luftlinie wären). So viel Kohle ist im Oberengadin zzt nicht verfügbar.
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Klemme
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von Klemme »

Der Vorschlag kam damals unter anderem von mir. Meine Ansätze waren:

- das lähmende Landschaftsschutz- und Umweltproblem wäre weg
- USSB bis Giand-Alva, ab da Gondel/Telemix bis Murtel.
- nur als reine Skiverbindung tatsächlich too much - aber wenn man das Potential des Corvatsch als extrem stiefmütterlich beahndelter Aussichtsberg entwicklen würde, dann sähe das schon ganz anders aus.

Der GlacierExpress machte zu Spitzenzeiten in St.Moritz und Zermatt im Sommer 70% der Logiernächte aus. In Zermatt werden die Bahnen damit extensiv im Sommer als Aussichtsberge genutzt, das gipfelt jetzt im AlpineX. Corvatsch ist am anderen Ende des GEX. Ein Zugang direkt aus St.Moritz als Destination zum höchsten erschlossenen Gipfel der Ostalpen mit Viertausenderpanorama/Bernina und Gletschersicht ist da sehr gut vermarktbar. Fußgänger steigen in St.Moritz-Bad ein und sind in wenigen Minuten in einer hochalpinen Erlebniswelt. Da kann der eher steinwüstige PizNair oder die zu weit entfernte Diavolezza nicht mithalten. Spaziergang vom Hotel zur Talstation, wie in Zermatt, halbtätiges Erlebnis - dann Weiterfahrt. So wird der Corvatsch für das St.Moritzer Sommerprogramm zum USP. Dafür müsste man das Krichturmdenken aufgeben (siehe Streit um Marketingorganisation) und sich als Gesamtdestination sehen. Es geht hier nicht um Niarchos, Gemeindebeteiligungen und Talseiten - sondern um die Zukunft einer Destination, die 30% ihrer Logiernächte verloren hat in den letzten Jahren. Klumpenrisiko Reiche, Klumpenrisiko GlacierExpress (damals Unfall, völliger Einbruch seiner einseitigen Ausrichtung auf asiatische Gruppen usw.), Klumpenrisiko Saisonspitzen und Winterdominanz. Um St.Moritz als Ganzjahresdestination für mehr Gästeschichten zu entwickeln, braucht es einen Leuchtturm, und das könnte Corvatsch gut sein. Neue Architektur auf dem Gipfel, Thrillwalk a la Schilthorn, ein Museum (der schon lange geträumte Traum vom "Winter-Olymp" auf Corviglia), Restaurants - you name it.

So ließe sich die bis jetzt wirtschaftlich und umweltbedingt nicht abbildbare reine Winterverbindung doch finanzieren und man würde der Destination ein dringend fehlendes Element hinzufügen. Ganzjahrestourismus mit mittlerem Gästesegment als Gegengewicht zu wenigen Wochen der Superreichen.

Wer finanziert es? Eine ganze Reihe von potenten Interessenten gäbe es: Die Luxushotels, die Eisenbahnen, die Region insgesamt... Jungfraujoch, AlpineX in Zermatt und neu mit ebenso gigantischer Architektur Cervinia auf Testa Grigia, Schilthorn, Zugspitze, Punta Helbronner etc. setzten Standards in Sachen hochalpiner Zugänglichkeit, Architektur, Seilbahntechnologie und Segmenttourismus - und haben es alle finanziert bekommen. Das Engadin kann da bei weitem nicht mehr mithalten - obwohl sie da gar nicht so schlechte Voraussetzungen hätten - Nähe Mailand, Carrier Glacier-Express, viele schlecht ausgelastete Betten, komplett ausgebaute Destinationsinfrastruktur, welche das halbe Jahr ungenutzt rumsteht und ein finanziell sehr zahlungskräftiges Stammklientel.

Zugegeben, man lebt dort halt lieber von der Exklusivität. Aber die Region ist nicht nur St.Moritz und doch auch auf Maßen angewiesen - diese brechen aber immer mehr weg. Klimawandel, veraltete Bahnen, veränderte Bedürfnisse, zu viele Zweitwohnungen... Warme Betten kriegt man mit einem neuen USP auch besser finanziert. USP inszenierter Aussichtsberg und Zusammenschluss der beiden Skigebiete zu einem sehr großen sind beides die am besten nachgefragten Bedürfnisse des Marktes. Das würde richtig gut gemacht eine Renaissance des Oberengadins bedeuten und die aktuellen Probleme grundlegend verbessern/lösen. Ich habe das Gefühl - wie relativ oft in den Alpen - dass die Einheimischen noch in vergangenen Zeiten schwelgen, sich was auf ihre Marke und Identität einbilden, derweil Entwicklungen verpassen und sich in einem schildbürgerlichen regionalen Kleinkrieg völlig verlieren. Die Zahlen sind alarmierend, noch geht es dein meisten zu gut. Aber das Zeitfenster für große Investitionen schließt sich.

Letzter Gedanke: St.Moritz war vor 20 Jahren mit der kaum beachteten CleanEnergyTour absoluter Vorreiter und seiner Zeit voraus. Würde man dieses Thema wieder beleben und als absoluter Hauptvermarktungspunkt setzen und daran die USSB und den Gipfelausbau konsequent hängen, dann ziehen Umweltverbände mit und man wäre für den radikalen Klimaumbau des Tourismus der nächsten zwei Jahrzehnte gerüstet. Bahnreisen kommen wieder in Mode, Gletscher sind Fokusthema und mit Windräder, Solar, erster NettoNull Berg/Destination könnte man das Thema Klima für sich bewirtschaften. Laax will genau das alles: USP erschliessen, AlpineX und EnergyTour kopieren, Windräder bauen, Guggenheim auf dem Crap etc. - hat aber nicht die internationale Ausstrahlung/Markenidentität von St.Moritz. Letzteres könnte aber sofort mit all dem loslegen, hat sogar schon das meiste davon und es würde gelingen. Perlen und Säue.

Alles nur so Ideen von jemandem, der vor Ort gelebt hat. In St.Moritz wie in Zermatt und für verschiedene der genannten Leistungsträger tätig war.
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von Naturbahnrodler »

švi-nigel hat geschrieben: 24.05.2022 - 10:46 Eine SSB Lösung am Hahnensee wäre schon ein Ansatz, der aber ein sehr ungünstiges Kosten/Zusatznutzenverhältnis hat und die Möglichkeiten der ESMAG bei weitem sprengt.

Vom Parkplatz der Signalbahn bis zur Giand’ Alva sind es etwa 3,4 km Luftlinie.

Für eine ganz grobe Kosteneinschätzung folgendes: Die 1520 m lange unterirdische SSB Sunnegga/Zermatt von 1980 kostete knapp 27 Mio Franken, also 17,76 Mio/km. Teuerungsbereinigt (+83,3 %) wären das heute 32,55 Mio/km. 2 km unterirdische SSB am Hahnenee wären somit etwa 65 Mio, und 3,4 km über 100 Mio Franken teuer.

Für eine 1,4 km lange KSB6 Typ BMF Porsche a la Curtinella wären gut 8 Mio. Franken aufzuwerfen (zwisch 7 und 8 Mio. hat zB die etwas kürzere KSB6 Brüggerhorn gekostet.).

Auch bei einer Variante 2 km SSB und anschliessender KSB6 wäre somit mit Baukosten von deutlich über 70 Mio. Franken zu rechnen (eher sogar 80 Mio wenn man bedenkt, das die beiden Bahnen in Wrklchkt länger als die 3,4 km Luftlinie wären). So viel Kohle ist im Oberengadin zzt nicht verfügbar.
Das mit den Kosten ist ganz richtig. Deswegen ja überhaupt die Idee mit der Unterteilung. Das Gelände ist dort aber nicht so steil wie in Zermatt, deswegen ist auch die schräge Länge nicht sehr viel länger,
3.5 km schräge Länge mit "Umweg" über Zwischenstation vs 3.3 km Luftlinie, oder je 100 Meter mehr wenn du die Stasse noch unterqueren willst, wovon ich das eher mit einem Fussgängertunnel lösen würde.

Ausserdem stimmt dein Dreisatz nicht ganz, denn die Stationen, Ausweichstation und das Betriebsmaterial musst du ja als Fixkosten einrechnen, welche sich nicht mit der Länge ändern.

Dann sind es dann halt 60 - 75 Millionen anstatt 100 Millionen, und das sind doch immerhin 25 - 40 Millionen weniger. Die USSB kann bestimmt im Sommer einen Deckungsanteil bringen, wenn man sie hochautomatisiert ausführt und in einem sinnvollen Tackt fahren lässt. Die Aussicht ist sowohl am Hahnensee als auch am Giand' Alva sehr schön, aber die Station beim Hahnensee hätte den riesigen Vorteil, dass sie bestens ins Bergweg Netzwerk integriert wäre. Bei Giand' Alva hat es gar nichts, kein Weg ins Tal, und wenn ich die Luftaufnahmen ansehe, ist da nur Geröll. Also im Sommer völlig uninteressant.

Man könnte tatsächlich, dann eine durchgehende EUB nach Murtèl mit Mittelstationen in Giand' Alva und Margun Vegl als Fortsetzung machen. Wäre eine interessante Panoramabahn auch im Sommer. Die Frage ist aber, wie man die im Sommer rentabel betreibt.

So richtig interessant wäre das Ganze dann, wenn man an der Talstation noch zusätzliche warme Betten generiert. Ein Resort mit Ferienwohnung wäre im Trend. Solche die man bezahlen kann und da zähle ich die Wohnungen im Kempinski Residences nicht dazu. Die verlangen pro Nacht soviel wie ich für die ganzen Ferien ausgeben will.

Denn die neue Bahn sollte nicht nur Verbindung sein, sondern zusätzliche Zubringerbahn.
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von švi-nigel »

Naturbahnrodler hat geschrieben: 24.05.2022 - 15:34 Ausserdem stimmt dein Dreisatz nicht ganz, denn die Stationen, Ausweichstation und das Betriebsmaterial musst du ja als Fixkosten einrechnen, welche sich nicht mit der Länge ändern.
Der grösste Kostentreiber bei einer unterirdischen Bahn ist der bergmännisch zu errichtende Tunnelstollen und die damit zusammenhängenden Sicherungen, Zusatzinstallationen etc. Je nach Beschaffenheit des Untergrunds können die gesamten Baukosten sogar überproportional zur schrägen Länge der SSB steigen.

Als ausgespr Hahnensee fan würde ich ein Verbindungsprojekt auch sehr begrüssen, aber Hand aufs Herz: Wir sollten froh sein, wenn sich wenigstens die akutell dort ins aug gefassten Ändrungen bald mal realisieren lassen. Alles andere sind Visionen aus Utopia. Leider.
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von hch »

Ich finde die Piste wie sie ist eigentlich super. Pisten ohne direkte Liftanbindung haben einfach etwas wunderschön entschleunigendes. Und Busfahren ist jetzt nicht das Ende der Welt.
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von LGH »

Zu den ganzen Utopie-Gedanken kommen, neben den sehr hohen Kosten, noch 2 Probleme hinzu:

1. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob eine unterirdische Bahn sämtliche Bedenken und Einsprüche der Umweltschützer aus dem Weg räumen würde. Klar, der Landschaft-Schutz wäre erfüllt, aber funktioniert der Bau-Prozess tatsächlich ohne zu stören, wenn man sich da unter einem Naturschutzgebiet hindurch buddelt?

2. Der Corvatsch als USP im Sommer, wäre ja gar nicht so unique. Man hat schließlich mit der Diavolezza einen Berg, der Höhengefühl und Gletschererlebnis bereits ziemlich erfolgreich vermarktet. Zwar nicht ganz so hoch, aber besserer Sicht auf Gletscher. Mit Hotel ausgestattet, Anbindung an die rhätische Bahn (Unesco-Weltkulturerbe), VR Infozenter zum Thema Gletscher, geführten Touren, etc. Klar, die Diavolezza liegt nicht direkt bei St. Moritz, aber da gibt‘s ja auch die Eisenbahnfahrt als Teil des Erlebnisses. Und als Aussichtsberg gibt‘s dann auch noch Muattos Muragl. Ob jetzt eine bessere Sommernutzung des Corvatsch wirklich SO viele zusätzliche Gäste ins Tal locken würde, bin ich nicht so sicher.

Edit: Und gerade im Hinblick auf Sommergäste kommt ja noch hinzu, dass eine unterirdische Bahn keine Aussicht oder Foto-Möglichkeiten während der Fahrt ermöglicht.
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von skifam »

j-d-s hat geschrieben: 03.05.2022 - 16:22 Das ist schon ein Schmankerl: Die Umweltschutzorganisationen fordern, sich beim Ausbau der Skigebiete auf das Haupttal zu konzentrieren (als Begründung für deren Opposition zur Diavolezza-Lagalb-Verbindung).

So ist das halt mit den Umweltschutzfritzen... sobald man dann Ausbauen will, wollen sie nicht mehr von solchen Aussagen wissen und bleiben bei ihrer Fundamentalopposition gegen alle Baumaßnahmen.
Das mag stimmen insbesondere in D...da bei uns die meisten dieser Organisationen links unterwandert wurden.
Naturschutz, bitte nicht Umweltschutz, ist hier nur das Etikett unter dem man die eigene totalitäre Ideologie endlich durchdrücken kann.
Such mal in die Entstehungsgeschichte der DieGrünen und die Abspaltung der ÖDP um 1980 und auch bei den vielen Oppositionellen in der DDR um und nach 1990, die sich genau deshalb von DieGrünen abgewandt haben.

Deshalb "versucht" der Naturschutzbund auch überparteilich zu sein....wie gesagt versucht....

Exekutionsorgane wie die Umwelthilfe haben damit natürlich nix am Hut und sind stramm auf totalitärer Linie.

Diese Pseudonaturschützer-Art gibt es sicher überall...
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von Naturbahnrodler »

švi-nigel hat geschrieben: 24.05.2022 - 16:07
Naturbahnrodler hat geschrieben: 24.05.2022 - 15:34 Ausserdem stimmt dein Dreisatz nicht ganz, denn die Stationen, Ausweichstation und das Betriebsmaterial musst du ja als Fixkosten einrechnen, welche sich nicht mit der Länge ändern.
Der grösste Kostentreiber bei einer unterirdischen Bahn ist der bergmännisch zu errichtende Tunnelstollen und die damit zusammenhängenden Sicherungen, Zusatzinstallationen etc. Je nach Beschaffenheit des Untergrunds können die gesamten Baukosten sogar überproportional zur schrägen Länge der SSB steigen.
Ich meine ja die bergmännischen Kosten. Hast du dir mal die Stationen des Sunnegga Express etwas angeschaut. Da musste einiges an Stein aus dem Felsen gehauen werden. Das mit der Geologie ist absolut richtig und das kann ohne Vorprojekt keiner beurteilen.
hch hat geschrieben: 24.05.2022 - 16:15 Und Busfahren ist jetzt nicht das Ende der Welt.
Das nicht, aber von allen Transportmitteln finde ich es das am wenigsten attraktivste.
LGH hat geschrieben: 24.05.2022 - 20:01 Zu den ganzen Utopie-Gedanken kommen, neben den sehr hohen Kosten, noch 2 Probleme hinzu:

1. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob eine unterirdische Bahn sämtliche Bedenken und Einsprüche der Umweltschützer aus dem Weg räumen würde. Klar, der Landschaft-Schutz wäre erfüllt, aber funktioniert der Bau-Prozess tatsächlich ohne zu stören, wenn man sich da unter einem Naturschutzgebiet hindurch buddelt?
Auch das wäre doch etwas für eine Vorprojekt. Ich war ja bei uns in der Arbeitsgruppe Verkehr und bei solchen Dingen kommt manchmal Überraschendes heraus. Da geht das Naheliegendste wegen Grundwasser nicht, dafür ist ein längerer Tunnel billiger, weil der Untergrund besser ist. Ich sag ja gar nicht, das man morgen mit dem Bau anfangen soll, sondern, dass man die Variante prüfen soll. Bis dahin wäre alles nur Mutmassungen. Grundsätzlich kann man aber schon Tunnel bauen ohne die Natur stark zu stören. Was Pro Natura aber sicher nicht gefallen würde, sind die zusätzlichen Besucher, sowohl im Winter als auch im Sommer. Mehr Skifahrer und mehr Wanderer im Gebiet belastet die Natur ganz sicher.
2. Der Corvatsch als USP im Sommer, wäre ja gar nicht so unique. Man hat schließlich mit der Diavolezza einen Berg, der Höhengefühl und Gletschererlebnis bereits ziemlich erfolgreich vermarktet. Zwar nicht ganz so hoch, aber besserer Sicht auf Gletscher. Mit Hotel ausgestattet, Anbindung an die rhätische Bahn (Unesco-Weltkulturerbe), VR Infozenter zum Thema Gletscher, geführten Touren, etc. Klar, die Diavolezza liegt nicht direkt bei St. Moritz, aber da gibt‘s ja auch die Eisenbahnfahrt als Teil des Erlebnisses. Und als Aussichtsberg gibt‘s dann auch noch Muattos Muragl. Ob jetzt eine bessere Sommernutzung des Corvatsch wirklich SO viele zusätzliche Gäste ins Tal locken würde, bin ich nicht so sicher.

Edit: Und gerade im Hinblick auf Sommergäste kommt ja noch hinzu, dass eine unterirdische Bahn keine Aussicht oder Foto-Möglichkeiten während der Fahrt ermöglicht.
Da hast du sicherlich recht. Aber vielleicht geht es ja aber gar nicht darum, die Frequenzen zu steigern, sondern die Frequenzen zu halten. Denn es ist ja nach wie vor fraglich ob Lagalb auf Dauer gesichert ist. Auf die Signalbahn könnte man ja eventuell im Sommer verzichten?

Und bezüglich Winter lehne ich mich jetzt mal aus dem Fenster und sage: Ja, mit einer Verbindung und einem Ferienresort an der Talstation liessen sich die Frequenzen im Winter definitiv steigern. Auch wenn es irrational ist, aber die Entscheidungsfindung für Ferien sind nicht immer rational. Das Engadin ist zu weit weg für einen Kurzausflug und da braucht es einfach genug um eine Woche zu füllen.
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von ski-chrigel »

Könnte man diese USSB-Diskussion bitte in ein Utopie-Topic auslagern? Die wird nie und nimmer gebaut, nicht mal angedacht. Entweder man findet sich mit den Umweltverbänden für irgendeine oberirdische Variante, oder es wird auch in 50 Jahren noch keine Hahnenseebahn stehen.
Die Hoffnung, dass wir wenigstens in Bälde eine beschneite Piste haben, ist hingegen intakt.
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von Naturbahnrodler »

ski-chrigel hat geschrieben: 26.05.2022 - 10:22 Könnte man diese USSB-Diskussion bitte in ein Utopie-Topic auslagern? Die wird nie und nimmer gebaut, nicht mal angedacht. Entweder man findet sich mit den Umweltverbänden für irgendeine oberirdische Variante, oder es wird auch in 50 Jahren noch keine Hahnenseebahn stehen.
Ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Ich habe den Artikel nochmals gelesen. Da steht:
Hier spricht Lenz vor allem den bestehenden Dienstbarkeitsvertrag an, welcher zwischen der politischen Gemeinde sowie der Pro Natura und dem WWF im Rahmen der Ski-WM 2003 abgeschlossen worden ist. In diesem wurde das Gebiet auf der orographisch rechten Talseite für 30 Jahre unter Schutz gestellt
Das wäre dann in etwa 2033. Also noch 10 Jahre. Gut möglich, dass man genau darauf wartet. Und eine USSB braucht mit aller Planung, Sondierung und dem Bergbau dauert auch so lange. Diese Idee ist also zugegebenermassen hinfällig.

Das man die Verbindung mit dem Corvatsch damals einfach der WM geopfert hat, scheint mir aber schon eine eher kurzsichtige Entscheidung.
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von philipp »

Nein, 2031.

Der Vertrag wurde 2001 abgeschlossen

www.e-newspaperarchives.ch/?a=d&d=EDP20091112-01.2.3

Wobei die Gegend um den Hahnensee wirklich sehr schön ist, so dass ich dort jeweils im Sommer nicht unglücklich bin, dass es da keine Bahn gibt
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von j-d-s »

Ich finde ja immer noch, dass man mit Fundamentaloppisitions-Gruppen wie "Pro Natura" und "WWF" gar nicht verhandeln sollte. Dann lieber ein 5 Jahre langes Gerichtsverfahren, da hat man bessere Chancen dass man bauen kann (zumal ja die Verhandlungen auch oft Jahre brauchen).
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von LGH »

snowworld hat geschrieben: 25.04.2022 - 21:39 In der Veröffentlichung von der Gemeinde Silvaplana sind alle geplanten Neubauprojekte Beschneiung und Liftprojekte am Corvatsch eingezeichnet:

https://gemeinde.silvaplana.ch/docs/al ... initiv.pdf
Auf Seite 5 dieser Engadiner Post-Ausgabe erfährt man mehr über die geplante Infra-Gesellschaft, die gemeinsam mit den Gemeinden Sils und Silvaplana gegründet werden soll zur Modernisierung und Ausbau der Beschneiungs-Infrastruktur:
https://archiv.engadinerpost.ch/pdf/202 ... _04_26.pdf

Abgestimmt wird am 23. Juni in Silvaplana und am 1. Juli in Sils.

Im Kommentar gibt die Engadiner Post auch klar zum Ausdruck, wie sie sich den Ausgang der Wahl erhofft: "Ihr Votum - hoffentlich ein positives - könnte Vorbildcharakter haben." Ich sehe das auch so und hoffe, dass das Projekt von den Bürgern mit getragen wird.

Laut dem Artikel wurde eine ähnliche Idee einer separaten Beschneiungsgesellschaft mit Unterstützung durch die öffentliche Hand auch schon sehr erfolgreich in Laax umgesetzt.
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von ski-chrigel »

LGH hat geschrieben: 07.06.2022 - 23:42 Laut dem Artikel wurde eine ähnliche Idee einer separaten Beschneiungsgesellschaft mit Unterstützung durch die öffentliche Hand auch schon sehr erfolgreich in Laax umgesetzt.
Ja, dieses Modell wurde in Laax schon 2004 umgesetzt. Ob man es als erfolgreich bezeichnen kann, wenn man Investitionen an die öffentliche Hand auslagert, sei mal dahingestellt…
https://www.zukunft-flims.ch/amp/finanz ... strukturen

Auch andere Destinationen prüften solche Modelle. Welche davon umgesetzt wurden, ist mir grad nicht bekannt:
https://www.suedostschweiz.ch/zeitung/b ... schule?amp
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Re: Neues im Oberengadin

Beitrag von LGH »

ski-chrigel hat geschrieben: 08.06.2022 - 08:31Ob man es als erfolgreich bezeichnen kann, wenn man Investitionen an die öffentliche Hand auslagert, sei mal dahingestellt…
Naja, ich meine, dass damit wohl nicht "erfolgreich" in einem wirtschaftlichen Sinn gemeint war, sondern dass das Projekt erfolgreich zustande kam, also die Gemeinde das tatsächlich mitgemacht hat.

Ich finde es auch absolut legitim, dass wenn einem als Gemeinde, Staat oder Region etwas wichtig ist, auch öffentliche Gelder genutzt werden dürfen um das zu unterstützen. Ich habe mal in Luxemburg gelesen (aber das wird wohl vielerorts ähnlich sein), dass sich öffentliche Schwimmbäder nicht einmal im Ansatz durch die Eintrittsgelder tragen könnten. Was da heute an qualifiziertem Badepersonal, Reinigungsprozeduren, Heizen und Wartung vorgeschrieben ist, wird hier oft zu über 75% mit öffentlichen Geldern mitfinanziert, und die Eintrittsgelder sind nur ein symbolischer Beitrag der Gäste. Aber das ist ja OK, wenn die Öffentlichkeit entschieden hat, dass ein günstiges, bezahlbares Schwimmangebot für die Bürger wichtig ist.

Und in den Alpen kann ich halt auch gut verstehen, wenn das Ski-Angebot halt auch als system-relevant für den Tourismus erachtet wird. Und natürlich auch als Angebot für die Bürger. Genau wie man ja auch Wanderwege und Loipen öffentlich präpariert, könnte ich mir schon vorstellen, auch den Alpinski zu unterstützen. Wenn dadurch wichtige Modernisierungen ermöglicht werden, die alleine von den Gesellschaften durch Skipässe nicht mehr zu tragen werden, dann finde ich das positiv. Aber natürlich muss das halt demokratisch entschieden werden.

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