Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

alles über: geschlossene Skigebiete/Lifte; alte, nicht mehr existente Hersteller etc.
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RDG
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von RDG »

Theo hat geschrieben: 27.09.2021 - 20:14 Was ist die Gegenleistung welche man dem Investor bietet? Was erwartet ihr? Etwa dass man mir so was "unverlässlichem" wie euch verhandelt.

Du, jetzt mal ein wirklich ernster Vorschlag an alle Gegnergruppen und deren Sprachrohre. Dieser Vorschlag vor allem deswegen weil es hier Leute gibt die nur dagegen sind weil es "dieser" Investor ist und weil sie zu feige sind dies offen und ehrlich zu sagen mit anderen Argumenten Mitläufer suchen.

Vorschlag: Ihr überweist an den Investor den vollen Kaufpreis plus bisherige Planungskosten und wenn alles steht und eine Bewilligung hat dann bekommt ihr eure Investition zurück. Falls nichts realisiert wird erleidet ihr Totalverlust, fertig.

Ich erwarte nicht mehr dass da jemals was kommt denn von Deutschland und von Bayern erwarte ich exakt gar nichts mehr.
Den Mitläufern wo sich haben blenden lassen wünsche ich alles Gute und dass sie bei ihrem nächsten Kampf auf eine ehrliche Trägerorganisation stossen.
Was ich denen wo diese Schweinerei zu verantworten haben und hier ehrliche Leute um Millionen "bestehlen" wünsche schreibe ich jetzt besser mal nicht hier rein, sonst gibt es eine Forensperre. Was Gutes wünsche ich also eher schon mal nicht.
Ich verstehe dein "Gesumms" nicht wirklich, entschuldige!

RDG
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von RDG »

powder853 hat geschrieben: 27.09.2021 - 20:27
RDG hat geschrieben: 27.09.2021 - 16:24 (Eventuell) kein Winterbetrieb am Grünten, weil Investor sich weigert, sich auch juristisch abgesichert gegen den Bau einer Rollglideranlage o.ä. zu entscheiden. Die Nennung von Klarnamen in so einem Statement (https://www.gruentenlifte.de/aktuelles/) sind auch mal eine (negative) Ansage und zeugen von überschaubarem Niveau. Zum Vergleich z.B. ein Artikel über die Eigentümerin, die sich in Oberstdorf gegen die Modernisierung des Höllwieslifts entschieden hat (https://www.br.de/nachrichten/bayern/ho ... us,SLC73QB).
Na ja, also der Quertreiber ist in der Region ja allgemein bekannt. Der wäre ja früher wohl selbst gerne Geschäftsführer bei den Grüntenliften geworden. Nachdem das nix geworden ist und zum Glück wohl auch nie etwas wird, versucht er halt allem und jedem Steine in den Weg zu legen wo es nur geht. Auch der Versuch, Landrat zu werden ist krachend gescheitert und auch in den Kreistag kam er nicht, nicht einmal als Spitzenkandidat seiner Partei während ein anderer von "weiter hinten" auf der Liste dafür drin ist. Das ist schon bezeichnend...

Leider geht es da wohl ausschließlich um persönliche Interessen und darum, anderen Leuten etwas reinzuwürgen. Von Bekannten, die im Nachbarort wohnen, wurde mir berichtet dass ihn eh keiner mehr ernst nimmt, praktisch niemand mehr mit ihm redet und die Leute ihn nur noch als "Maultier" bezeichnen... Das wird schon seine Gründe haben. Auf jeden Fall ist die Bezeichnung Egozentriker wohl noch leicht untertrieben....

Bin ja mal gespannt, wie seine Nachbarn darauf reagieren, dass er nun als Einzelperson den Liftbetrieb lahmgelegt hat...
Hast du dich mit Hubert schon einmal persönlich unterhalten? Woher beziehst du deine Informationen, dass er Geschäftsführer werden wollte? Warst du damals dabei? Gerne wäre ich bei einem persönlichen Gespräch zwischen dir und Hubert dabei. Dann kann man sich ja von Angesicht zu ANgesicht austauschen. "Mir wurde berichtet..." reicht mir aber eigentlich schon als Aussage. Und eines noch: wenn du in diesem Thread ein wenig weiter zurückgehst, dann kannst du lesen, dass er nicht alleine ist, sondern eine Reihe von Grundstückseigentümern ihr Veto eingelegt hat(te). "Leider geht es da wohl [...]" kann als weiterer Beleg dafür genommen werden, dass du "wohl" vieles vom Hörensagen zur Meinungsbildung heranziehst. Schade...

PS: Ich denke die Nachbarn werden nicht annähernd so "beleidigt" reagieren wie der Investor, wenn sie erfahren, dass der Winterbetrieb möglich wäre, aber die Fam. Hagenauer sich weigert, auf den Bau von Rollglider & Co zu verzichten. Aber wieso sollten sie auch, an einem Winterbetrieb waren sie nie wirklich interessiert.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von powder853 »

Liebe(r) RDG,

ich kenne den Herren nicht persönlich. Und ehrliche gesagt lege ich auch keinen großen Wert darauf, das zu ändern. Ich glaube jedoch nicht, dass ich jeden, über den ich eine Meinung habe, auch persönlich kennen muss. Oder kennst du die Politiker, die du wählst, auch alle persönlich?

Über die letzten Jahre habe ich viele Informationen gelesen, Meinungen gehört und zum Teil auch Dokumente eingesehen, aus denen ich mir eine klare Meinung bilden konnte und die das von mir geschriebene klar belegen. Das Bild ist für mich daher eindeutig: Hier geht es um einen persönlichen "Kleinkrieg" einer bestimmten Person gegen Andere (ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde, Investoren, etc.) - warum entzieht sich auch nach viel Nachdenken meinem Verständnis und ist es mir ehrlich gesagt auch egal. Das ist wohl eher ein Fall für Psychologen...

Verstehe mich nicht falsch: Kritik und auch Protest ist legitim. Und die Wahl der Mittel muss wohl jeder selbst entscheiden. Für mich ist aber immer mehr klar, dass hier jemand versucht, seine persönlichen Interessen und seine Privatfehde unter dem Deckmantel des "Naturschutzes" auszuleben. Ich bin aber sicher, viele der Gegner werden irgendwann schmerzlich feststellen, wem sie hier auf den Leim gegangen sind.

Was ich aber eben auch feststellen kann: Dieser Kleinkrieg schafft es, ein Skigebiet lahmzulegen und bestehende Infrastruktur und Geschäftsmodelle zu zerstören (die Vermieter in der Region werden sich bedanken, dass ihre FeWo's für Gäste im nächsten Winter jetzt deutlich weniger attraktiv sind). Das schafft keine Basis für Kompromisse. Und obwohl ich nicht direkt dort wohne: Ich habe dort Skifahren gelernt, war immer gerne da und ich bin traurig darüber, dass dieses an sich attraktive Skigebiet diesen Weg geht.

Der Investor ist sicher nicht makellos und man kann über die Pläne geteilter Meinung sein. Aber bei aller vielleicht auch berechtigter Kritik: Der Investor MACHT wenigstens etwas, versucht zu gestalten und ich persönlich bin der Meinung, er ist auch sehr weit auf die Gegner zugegangen. Während die meisten von denen leider nach wie vor auf ihren Maximalforderungen beharre, und nicht bereit sind, Kompromisse und Lösungen zu finden. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Investor noch groß Lust auf weitere Gespräche hat, wenn man ihm einfach mal pauschal die gesamte Wintersaison 2021 / 2022 kaputt macht...
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von RDG »

powder853 hat geschrieben: 28.09.2021 - 07:30 Liebe(r) RDG,

ich kenne den Herren nicht persönlich. Und ehrliche gesagt lege ich auch keinen großen Wert darauf, das zu ändern. Ich glaube jedoch nicht, dass ich jeden, über den ich eine Meinung habe, auch persönlich kennen muss. Oder kennst du die Politiker, die du wählst, auch alle persönlich?

Über die letzten Jahre habe ich viele Informationen gelesen, Meinungen gehört und zum Teil auch Dokumente eingesehen, aus denen ich mir eine klare Meinung bilden konnte und die das von mir geschriebene klar belegen. Das Bild ist für mich daher eindeutig: Hier geht es um einen persönlichen "Kleinkrieg" einer bestimmten Person gegen Andere (ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde, Investoren, etc.) - warum entzieht sich auch nach viel Nachdenken meinem Verständnis und ist es mir ehrlich gesagt auch egal. Das ist wohl eher ein Fall für Psychologen...

Verstehe mich nicht falsch: Kritik und auch Protest ist legitim. Und die Wahl der Mittel muss wohl jeder selbst entscheiden. Für mich ist aber immer mehr klar, dass hier jemand versucht, seine persönlichen Interessen und seine Privatfehde unter dem Deckmantel des "Naturschutzes" auszuleben. Ich bin aber sicher, viele der Gegner werden irgendwann schmerzlich feststellen, wem sie hier auf den Leim gegangen sind.

Was ich aber eben auch feststellen kann: Dieser Kleinkrieg schafft es, ein Skigebiet lahmzulegen und bestehende Infrastruktur und Geschäftsmodelle zu zerstören (die Vermieter in der Region werden sich bedanken, dass ihre FeWo's für Gäste im nächsten Winter jetzt deutlich weniger attraktiv sind). Das schafft keine Basis für Kompromisse. Und obwohl ich nicht direkt dort wohne: Ich habe dort Skifahren gelernt, war immer gerne da und ich bin traurig darüber, dass dieses an sich attraktive Skigebiet diesen Weg geht.

Der Investor ist sicher nicht makellos und man kann über die Pläne geteilter Meinung sein. Aber bei aller vielleicht auch berechtigter Kritik: Der Investor MACHT wenigstens etwas, versucht zu gestalten und ich persönlich bin der Meinung, er ist auch sehr weit auf die Gegner zugegangen. Während die meisten von denen leider nach wie vor auf ihren Maximalforderungen beharre, und nicht bereit sind, Kompromisse und Lösungen zu finden. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Investor noch groß Lust auf weitere Gespräche hat, wenn man ihm einfach mal pauschal die gesamte Wintersaison 2021 / 2022 kaputt macht...
Hallo,

danke für deine sachliche Antwort. Natürlich hast du Recht, wenn du sagst, man kann sich von Menschen auch ein Bild machen, ohne persönlich mit ihnen gesprochen zu haben. Ich selbst habe eben mit H. Müller viele Stunden geredet, und kenne auch seine Sicht der Dinge bzw. Vorfälle in der Vergangenheit, die ihn zu der Person gemacht haben, die er heute ist. Aber gut, jeder darf selbst zu einer Einschätzung der Dinge kommen. In Bezug auf den eventuell nicht stattfindenden Winterbetrieb 21/22 muss man dennoch konstatieren, dass hier der Investor mit seinem einseitigen Statement wirklich "unfair" gegenüber dem Grundstückseigentümer spielt und sich nicht wundern muss, wenn Misstrauen gegenüber seinen Planungen verstärkt wird. Dazu folgend noch das Statement von H. Müller, welches der Presse heute zugeschickt wird. Danach hoffe ich (persönlich), dass die Thematik nicht weiterhin ganz so einseitig in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Außerdem sollte danach jedem klar sein, dass da schon 2 Parteien beteiligt sind, die das ganze eskalieren lassen.

Weil es mich interessiert: Inwiefern ist der Investor auf die "Gegner" zugegangen? Wahrscheinlich lebe ich schon in meiner "Bubble", aber persönlich fasse ich für mich zusammen: weiterhin Sommerbetrieb mit 10er-Gondel geplant (jetzt sogar für mich eine Neuerschließung), weiterhin Ausbau der Beschneiungsanlagen, noch größere Baumaßnahmen im LSG, weiterhin keine Absage von Rollglider & Co, jetzt sogar 3 Gastronomien auf dem Grüntenplateau (Hütte natürlich in "kleinerer" Form saniert, dafür aber größere Bergstation als ursprünglich, weiterhin kein ÖPNV-Konzept,...

Kann man die Streuobstwiesen, die begrünten Dachflächen und die in der Tat optisch von außen ganz gut aussehenden Gebäude als Kompromiss sehen? Wie gesagt, ich finde den Austausch hier gut, weil nur so kann ich meinen Horizont erweitern und mich in andere hineinversetzen.

Natürlich "macht" der Investor was, und da bin ich indirekt bei dir. Die Gemeinde hat jahrelang nichts gemacht, und darin liegt auch ein wenig der Ursprung allen Übels. Über das WAS und WIE der Investor etwas macht, lässt sich, wie man ja jetzt schon seit 2 Jahren sieht, vortrefflich diskutieren.

Wegen den Sorgen um die Fewo-Vermieter würde ich jetzt naiv auf die Zahlen des Tourismusamtes Rettenberg verweisen. In den Jahren, in denen aufgrund des Insolvenzverfahrens auch kein Winterbetrieb stattfand, gab es keinen Einbruch der Übernachtungs-/Gästezahlen. Inwiefern glaubst du, dass es dieses Jahr anders sein sollte?

Das Statement von H. Müller setze ich in einen extra Post.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von RDG »

Pressemitteilung, 28.09.2021

Dass in der Berichterstattung über Gerichtsverfahren durch Verwendung des Klarnamens die Identität eines Beteiligten offen gelegt wird, ist völlig unüblich, rechtlich umstritten und entspricht keinesfalls den anerkannten ethischen Standards. Dennoch hat Familie Hagenauer diesen Weg gewählt.

Zahlreiche, vor allem Online-Medien haben deren Presseerklärung im Wortlaut oder gar noch verschärfend veröffentlicht, ohne zur Sicherstellung einer Ausgewogenheit zuvor bei mir eine Stellungnahme einzuholen. Deswegen sehe ich mich genötigt, obwohl es sich um eine private Grundstücksangelegenheit handelt, Ihnen heute meinerseits folgende Pressemitteilung zu übermitteln:

Kein Skibetrieb wegen der Rollglider-Pläne am Grünten?
Liftbetreiber klagt lieber, als rechtzeitig zu verhandeln

Das Interesse der Familie Hagenauer an einem weiteren Skibetrieb ist geheuchelt: Herr Hagenauer hatte 2019 über den damaligen vorläufigen Insolvenzverwalter selbst und aus freien Stücken die Löschung des Sesselliftanlagenbetriebsrechtes auf meinem Grundstück veranlasst.
Nachdem die Löschung des Rechtes im Dezember 2019 vollzogen worden war, informierte ich seinen Rechtsanwalt, Herrn Heinze, darüber, dass der weitere Betrieb des Sesselliftes einer Einigung bedarf. Bereits einen Tag später, am 19.12.2019, besprach ich mit ihm wesentliche Punkte einer solchen Einigung.
Wichtigster Punkt war, dass der von Familie Hagenauer ja bereits wiederholt erklärte Verzicht auf die Rollglideranlage verbindlich und rechtsicher dokumentiert worden wäre. Hierauf gab mir Rechtsanwalt Heinze seinen Handschlag und seine Zusage, dass die Vereinbarung in der zweiten Januarwoche 2020 hätte vervollständigt und beurkundet werden sollen. Woraufhin ich den vorläufigen Betrieb des Sesselliftes erlaubte.

Der erst später zugesandte Urkundenentwurf war dann aber völlig unzureichend formuliert und gab die Zusagen der Herren Heinze und Hagenauer nicht wieder. In der Folge machte ich wiederholt darauf aufmerksam, dass die Einigung noch aussteht und der Sessellift nur in Betrieb genommen werden darf, wenn eine Einigung vollständig hergestellt und beurkundet worden ist.

Entgegen ihrer Darstellung in der Pressemitteilung vom 27.09.2021 gab es während der letzten 1 ½ Jahren keinen einzigen Versuch der Familie Hagenauer, eine einvernehmlich Lösung herzustellen. Es gab noch nicht einmal den Versuch einer Kontaktaufnahme durch die Familie Hagenauer.
Dagegen bot ich auch meinerseits über verschiedene Kanäle Gespräche an, zuletzt über die Landrätin.

Herr Hagenauer lehnte auch diese Vermittlung, wie mir von Seiten des Landratsamtes Oberallgäu mitgeteilt wurde, brüsk ab.
Statt das Gespräch zu suchen, wählte Herr Hagenauer unvermittelt, in der Woche der Hochwasseraufräumarbeiten, den Weg über das Landgericht Kempten.
Den Streitwert des Verfahrens hat Herr Hagenauer mit 180.000,00 Euro angesetzt, was ein Prozesskostenrisiko von ca. 16.000,00 Euro bedeutet. Hinzu kommen übersteigende Rechtsanwalts-Zeithonorare und mein eigener Verdienstausfall in Höhe von weiteren ca. 7.000.00 €. Dem gegenüber steht eine vormalige Entschädigung für den Betrieb des Sesselliftes über meine Viehweide in Höhe von zuletzt 260,06 Euro p. a..

In dem Verhandlungstermin am Landgericht Kempten erklärte ich mich bereit, den Betrieb des Sesselliftes zu erlauben, wenn die Familie Hagenauer im Wesentlichen die am 19.12.2019 zugesagten Punkte, angepasst an die jetzige Planungssituation, bereit ist, zu beurkunden. Kurz gesagt: Fam. Hagenauer hätte also nur halten müssen, was ihr Rechtsanwalt Heinze vom Sinn und Zweck her bereits versprochen hatte. Dieser Einigungsvorschlag wurde aber von Frau Hagenauer und ihren beiden Anwälten abgelehnt.

Der Gegenvorschlag der beiden Rechtsanwälte der Familie Hagenauer bestand darin, die von Familie Hagenauer mir verursachten Prozess- und Rechtsanwaltskosten zu übernehmen und zudem eine Wohlwollens-Erklärung bezüglich meiner Person abzugeben, sprich auf die jetzt losgetretene Kampagne gegen mich zu verzichten.

Letzteres habe ich so verstanden: die Familie Hagenauer hat eine öffentlichkeitswirksame Hetzkampagne gegen mich „angekündigt“, bzw. deren Fortführung, für den Fall dass ich den Betrieb des Sesselliftes nicht erlaube. Da es nicht meinen Grundsätzen entspricht, derlei versteckten Drohungen nachzugeben, bin ich darauf nicht eingegangen. Ungeachtet dessen bin ich bei meiner humanistisch geprägten Grundhaltung geblieben und habe in dem Verfahren erklärt, was ich auch hier gerne nochmals öffentlich wiederhole:

Ich war immer und bin auch künftig bereit, über den Betrieb des Sesselliftes zu verhandeln, wenn Herr Martin Hagenauer, deswegen auf mich zukommt.
Mein Angebot lautet nach wie vor:

Betrieb des Sesselliftes gegen etwas Rücksichtnahme auf unseren Ferienwohnungsvermietungsbetrieb wie auch auf alle anderen Anlieger und Anwohner bei Planung, Bau und Betrieb der neuen Anlage. Wesentlichster Punkt wäre, den Verzicht auf Rollglider & Co. rechtssicher zu erklären, damit die Kranzegger und Rettenberger wegen dieser Frage ruhig schlafen können. Man möchte meinen, das wären leicht zu erfüllende Selbstverständlichkeiten.
Dass Herr Hagenauer sich dagegen sträubt und lieber auf den Skibetrieb verzichtet, als den Verzicht auf den Rollglider rechtsicher festzuzurren, lässt vermuten, dass die Pläne für das Rollglider-Fahrgeschäft in Wirklichkeit nicht aufgegeben worden sind.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von powder853 »

Ich dachte immer es geht um den Naturschutz? Tatsächlich geht es aber wohl hauptsächlich um Interessen der Anlieger und "Ferienwohnungsvermietungsbetriebe", wie es Herr Müller ja selbst in seiner Pressemitteilung verkündet. Das ist schon ziemlich entlarvend und passt einfach wieder mal in das Bild, dass die Naturschutz-Einwände nur vorgeschoben sind.
RDG hat geschrieben: 28.09.2021 - 16:03 Betrieb des Sesselliftes gegen etwas Rücksichtnahme auf unseren Ferienwohnungsvermietungsbetrieb wie auch auf alle anderen Anlieger und Anwohner bei Planung, Bau und Betrieb der neuen Anlage.
Eine für mich interessante Frage wäre da natürlich schon auch, ob die Gäste in den Ferienwohnungen vor Ort die Anlagen (sofern sie denn gebaut werden, auch einen potentiellen Rollglider) dann nicht nutzen (dürfen) oder ob diese vielleicht sogar gerade deshalb kommen (würden), weil es ein modernes Skigebiet bzw. ein Sommerausflugsziel in direkter Nähe gibt.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von RDG »

Und was sagst zu den einseitigen Vorwürfen der Investoren, dass die Schuld nur an Herrn Müller liegt? Wie der damalige Tenor zum Rollglider (auch bei den GemeindebürgerInnen) war, muss ich hier ja nicht mehr schreiben.

Für mich (als nicht Grundstückseigentümer) hat das Verhindern eines Rollgliders (auch juristisch abgesichert) schon etwas mit Naturschutz zu tun. Möge aber jeder individuell für sich beurteilen dürfen.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von powder853 »

RDG hat geschrieben: 28.09.2021 - 15:57 Weil es mich interessiert: Inwiefern ist der Investor auf die "Gegner" zugegangen? Wahrscheinlich lebe ich schon in meiner "Bubble", aber persönlich fasse ich für mich zusammen: weiterhin Sommerbetrieb mit 10er-Gondel geplant (jetzt sogar für mich eine Neuerschließung), weiterhin Ausbau der Beschneiungsanlagen, noch größere Baumaßnahmen im LSG, weiterhin keine Absage von Rollglider & Co, jetzt sogar 3 Gastronomien auf dem Grüntenplateau (Hütte natürlich in "kleinerer" Form saniert, dafür aber größere Bergstation als ursprünglich, weiterhin kein ÖPNV-Konzept,...

Kann man die Streuobstwiesen, die begrünten Dachflächen und die in der Tat optisch von außen ganz gut aussehenden Gebäude als Kompromiss sehen? Wie gesagt, ich finde den Austausch hier gut, weil nur so kann ich meinen Horizont erweitern und mich in andere hineinversetzen.

Natürlich "macht" der Investor was, und da bin ich indirekt bei dir. Die Gemeinde hat jahrelang nichts gemacht, und darin liegt auch ein wenig der Ursprung allen Übels. Über das WAS und WIE der Investor etwas macht, lässt sich, wie man ja jetzt schon seit 2 Jahren sieht, vortrefflich diskutieren.

Wegen den Sorgen um die Fewo-Vermieter würde ich jetzt naiv auf die Zahlen des Tourismusamtes Rettenberg verweisen. In den Jahren, in denen aufgrund des Insolvenzverfahrens auch kein Winterbetrieb stattfand, gab es keinen Einbruch der Übernachtungs-/Gästezahlen. Inwiefern glaubst du, dass es dieses Jahr anders sein sollte?
Aus meiner Sicht ist der Investor sehr wohl auf die Gegner zugegangen.
  • Die Planung der Gebäude sieht vor, diese so unauffällig wie möglich zu platzieren, teilweise sollen sie regelrecht im Berg "versteckt" werden. Speziell die Mittelstation. Auch der neue Standort der Talstation ist deutlich weiter weg vom Ortskern, so dass es hier praktisch keine Beeinträchtigung der Anwohner mehr geben wird.
  • Die Beschneiung soll nur im oberen Bereich (>1.000 Meter) ausgebaut werden.
  • Auf Sommerattraktionen wie Rollglider, Coaster, etc. wird erstmal verzichtet
Natürlich wurde hier nicht komplett die Linie der Gegner übernommen. Wobei hier auch zu sagen ist, dass diese keinesfalls homogen sind. Die einen wollen nur keinen Sommerbetrieb, für andere ist Sommerbetrieb okay und sie lehnen eine Beschneiung im Winter ab und wiederum andere wollen am liebsten gar keinen Lift mehr am Grünten. Darunter aus meiner Sichtweise auffallend viele, die zwar in Kranzegg schön wohnen, aber in Immenstadt oder Kempten in gutbezahlten Industrie- oder Beamtenjobs stecken und die die Urlauber und Tagesgäste primär als Störfaktor ihrer privaten Idylle wahrnehmen. Also für mich eher eine "not in my backyard" Haltung.

Wie auch immer - das für und wieder wurde hier und an anderer Stelle immer wieder breitgetreten und ausgiebig diskutiert. Eine finale Lösung wird es nicht geben, da hier 1. einfach zu viele Zielkonflikte bestehen und 2. es meist um eine individuelle Präferenz und persönliche Emotionen geht. Deshalb möchte ich hier einfach mal ein paar Fakten aufführen, die aus meiner Sicht viel zu wenig diskutiert werden und deutlich stärker in den Fokus gerückt werden sollten. Ich versuche es mal, ein wenig zu strukturieren.

1. Das Thema der Beschneidung:
Hier wird von Gegner sehr viel mit Naturschutz, Klimaschutz und Energieverschwendung argumentiert. Ja, eine Beschneiungsanlage braucht Energie in Form von Strom. Für den Betrieb der Pumpen, den Betrieb der Schneeerzeuger selbst (Kompressoren, Ventilatoren, Steuerung, etc.) und noch einige andere Dinge. Allerdings sollte man hier schon ein wenig auf dem Teppich bleiben und diesen Verbrauch im Verhältnis zu anderen Anlagen sehen:
  • Eine Beschneiungsanlage am Grünten braucht pro Saison etwas so viel Energie, wie eine kleines kommunales Hallenbad pro Jahr verbraucht (für Heizung, Luftentfeuchtung, Umwälzung). In Deutschland gibt es mehr als 7.000 kommunale Hallenbäder, die zum allergrößten Teil hochgradig defizitär sind und mit Steuergeldern am Leben erhalten werden. Den damit verbundenen Energieverbraucht stellt niemand in Frage. Und ja, Hallenbäder sidn Daseinsvorsorge und Kinder sollten schwimmen lernen. Hinzu kommen jede Menge Spaß- und Erlebnisbäder sowie Thermen mit riesigen Saunalandschaften, die auch praktisch nirgends in Frage gestellt werden - zumindest nicht mit dem Thema "Energieverbrauch" (der ein vielfaches über dem eines kommunalen Hallenbades liegt). Aber ein Skigebiet, wo 20.000 Menschen pro Jahr Sport treiben, Freude in Ihrer Freizeit haben und Schnee, Natur und Winter erleben können, das ist natürlich abzulehnen. Hier würde ich mir einfach ein wenig mehr Realitätssinn wünschen.
  • Eine mindestens genauso große Rolle spielt die Frage, woher die elektrische Energie kommt, die für die Beschneiungsanlage benötigt wird. Wird die Anlage mit regenerativen Energien betrieben, dann ist die Klimaneutralität gegeben. Beispiele für praktisch komplett "Klimaneutrale" Skigebiete gibt es und das wäre sicher auch am Grünten realisierbar.
  • Das Argument, dass der Skibetrieb auch mit Beschneiung nicht mehr fortgeführt werden kann, läuft genauso ins Leere. Ja, die Temperatur erhöht sicht. Aber trotzdem ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit damit zu rechnen, dass auch in den kommenden Jahrzehnten es genug kalte Nächte geben wird, um mit einer Beschneiungsanlage einen problemlosen Skibetrieb sicherzustellen. (Und nein, ich möchte hier bitte keine Klimadiskussion lostreten). Beispiele gibt es sowohl im Allgäu, als auch im gesamten Alpenraum, mehr als genug. Teilweise liegen die Gebiete sogar in einer deutlich geringeren Höhenlage.
  • Hier wird immer wieder behauptet, der Investor hätte kein Interesse am Winterbetrieb. Wäre das so, würde er sich die Beschneiungsanlage doch schenke und nicht mehrere Millionen in die Ertüchtigung stecken. Zudem sollte man bedenken: Ohne Beschneiung wird es keinen Winterbetrieb geben (der ja auch von den Gegner gefordert wird), da es praktisch unmöglich sein dürfte, einen Finanzierungspartner für die Anlage zu finden, wenn keine technische Schneesicherheit gegeben ist (vergleiche Höllwiesbahn am Söllereck, etc.)
2. Das Thema des Investments:

Auch hier finde ich es von vielen Gegner und Kritikern unfair und fadenscheinig, dass der Investor es bitte so machen soll, wie es die Gegner fordern (also mit bestehenden Anlagen, ohne Beschneiung, etc.), dafür aber trotzdem das volle wirtschaftliche Risiko tragen soll.

Die Grüntenlifte standen sowohl vor der Insolvenz zum Verkauf, als auch nach der Insolvenz. Hier kamen aber immer nur Forderungen, wie es NICHT gemacht werden soll und dass bitte der Betrieb zwar weitergehen soll, aber nicht mit modernisierten bzw. ausgebauten Anlagen. Es hätte sich ohne Probleme auch eine Bietergemeinschaft bilden können, man hätte die Anlagen kaufen können und dann wäre es ja ein leichtes gewesen, das geforderte Konzept in die Praxis umzusetzen. Das hätte aber natürlich auch wirtschaftliches Risiko bedeutet, und das wollte irgendwie dann doch keiner eingehen.

Meine Meinung ist hier eindeutig: Es hat einen Grund, dass die Grüntenlifte in der Insolvenz gelandet sind. Nämlich keine Umsätze mehr. Und das lag nicht an schlechten Wintern und keinem Schnee, sondern daran, dass die Vorbesitzer eben nicht investiert / modernisiert / erneuert haben und am Ende das Angebot nicht mehr attraktiv war. Selbst bei besten Schneeverhältnissen waren kaum mehr Skifahrer dort, denn keiner wollte mit veralteten und langsamen Liften fahren. Die sind lieber nach Ofterschwang / Oberstdorf / Nesselwang ausgewichen. Oder nach Jungholz, das zwar ebenfalls eher alte Lifte hat, aber dafür eine hocheffiziente und schlagkräftige Beschneiung.

Daher sehe ich es so: Wer hier Geld investiert in Planung, Umsetzung, Bau und Betrieb, der muss auch eine wirtschaftliche Perspektive haben. Er muss das Angebot also so planen, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit zumindest so viel Geld verdient, dass das Investment refinanziert werden kann und am Ende auch ein kleines Plus übrig bleibt. Denn: Gewinne sind die Grundlage für künftige Investitionen. Aber anstatt froh zu sein, dass ein Unternehmen aus der Region mit persönlichem Engagement der Eigentümer hier tätig wird, ein Risiko eingeht und investiert, wird alles zerredet und man fordert immer nur, selbst ins Risiko gehen will aber niemand. So funktioniert es aber leider nirgends.

3. Anmerkung zu sonstigen Punkten
  • Das Thema "ÖPNV-Konzept": Hier ist aus meiner Sicht nicht der INvestor gefordert, sondern die Gemeinde und der Landkreis. Es ist weder Aufgabe, noch ist es rechtlich überhaupt möglich, dass der Investor die Planung des ÖPNV übernimmt. Ich denke, der Investor wird sich nicht dagegen wehren und wäre wohl bereit, eine Bushaltestelle direkt an der Bahn zuzulassen. Aber das muss schon die Gemeinde bzw. der Kreis machen. Oder soll der INvestor nun eine private Buslinie ins Leben rufen?
  • Das Thema "10er" Gondelbahn: Hier wird immer so getan, als ob die 10er-Gondelbahn ein Problem wäre, da sie zu viel Kapazität hat. Das ist einfach nicht wahr. Die Kapazität errechnet sich aus Fahrgeschwindigkeit und Anzahl der Kabinen. Daher kann auch eine 10er-Kabinenbahn auf 1.000 p/h limitiert werden, wenn einfach weniger Kabinen eingesetzt werden oder die Fahrgeschwindigkeit geringer ist. Dafür sind "kleinere" Bahnen praktisch nicht mehr Genehmigungsfähig, da diese nicht vollständig barrierefrei gebaut werden können. Auch hier ist es ein rein emotionales Thema nach dem Motto "große Gondel, viele Menschen".
  • Thema "Bauen im Landschaftsschutzgebiet": Auch dieses Argument läuft aus meiner Sicht ins Leere. So wie die Anlagen aktuell geplant sind wird das Landschaftsbild am Grünten kaum verschlechtert, sondern deutlich verbessert. Man sehe sich nur mal das Sammelsurium an Hütten / Alpen / Gittermasten / Stationsgebäuden / etc. an, welches derzeit am Grünten vorhanden ist. Insbesondere auch im Bereich der Talstation / Mittelstation. Dazu kommt: Es gibt kaum einen Berg in dieser Region, der so umfassend erschlossen ist wie die Nordseite des Grüntens. Fahrstraßen zur Mittelstation und zur Grüntenhütte, Leitungen, Gruppenunterkünfte, private Ferienhäuser, etc. - da sollte man sich schon fragen, ob es nicht sinnvoller ist, die Infrastruktur und damit die Besucher an einem ohnehin nicht schon komplett "übererschlossenen" Berg zu konzentrieren, anstatt dass sich jeder sein individuelles Lieblingsplätzchen sucht - abschreckende Beispiele hierfür gibt es genug.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von powder853 »

RDG hat geschrieben: 28.09.2021 - 18:14 Und was sagst zu den einseitigen Vorwürfen der Investoren, dass die Schuld nur an Herrn Müller liegt? Wie der damalige Tenor zum Rollglider (auch bei den GemeindebürgerInnen) war, muss ich hier ja nicht mehr schreiben.

Für mich (als nicht Grundstückseigentümer) hat das Verhindern eines Rollgliders (auch juristisch abgesichert) schon etwas mit Naturschutz zu tun. Möge aber jeder individuell für sich beurteilen dürfen.
Soweit mir bekannt, wurde für den Rollglider keine Baugenehmigung gestellt, auch wurde die Planung hierfür nicht weiterverfolgt. Selbst die Gemeinde hat sich gegen eine derartige Anlage positioniert. Da wurde doch von Seiten der Gegnerschaft viel erreicht, oder nicht?

Das man jetzt hergeht und sagt "Wenn ihr das nicht für alle Zeit ins Grundbuch eintragt, dann mache ich euch die Wintersaison kaputt" ist nichts anderes als Erpressung. Keiner von uns kann in die Zukunft sehen und dass sich ein Käufer in der Zukunft Optionen offen halten möchte ist legitim. Solle eine Sommerattraktion (Rollglider, Coaster, Achterbahn, was auch immer) doch noch irgendwann beantragt werden (er wird nicht über Nacht plötzlich dastehen) dann wäre es legitim dagegen zu demonstrieren und auch auf frühere Zusagen zu verweisen.

Wie auch immer, für mich hat sich Herr Müller mit seiner Pressemitteilung selbst entlarvt. Nämlich dass es ihm gar nicht um den Naturschutz geht, sondern lediglich um sein Partikularinteresse als "Ferienwohnungsvermietungsbetrieb".

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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von RDG »

Danke Powder für dein ausführliches Statement, was ich zu schätzen weiß. Durch das Aufzeigen deiner Argumentationslinie kann ich mich auch ein wenig besser vorbereiten auf den Runden Tisch am Samstag. Schließlich werden deine Gedanken in Teilen auch in den Köpfen anderer Diskussionsteilnehmer stecken. Schlussendlich bleibt jedem das Recht, persönlich und subjektiv einzuschätzen, wie er das ganze Projekt bewertet.

"Sollte eine Sommerattraktion (Rollglider, Coaster, Achterbahn, was auch immer) doch noch irgendwann beantragt werden (er wird nicht über Nacht plötzlich dastehen) dann wäre es legitim dagegen zu demonstrieren und auch auf frühere Zusagen zu verweisen."

Nur dazu noch eins: Glaubst du selbst daran, dass dann (sofern der von dir geschilderte Fall eintreten sollte) Zusagen aus der Vergangenheit eine Rolle spielen? Bin zwar noch nicht soooo alt, aber diverse andere (politische) Vorgänge haben mir das Gegenteil bewiesen. :)
powder853
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von powder853 »

RDG hat geschrieben: 28.09.2021 - 19:10 Nur dazu noch eins: Glaubst du selbst daran, dass dann (sofern der von dir geschilderte Fall eintreten sollte) Zusagen aus der Vergangenheit eine Rolle spielen? Bin zwar noch nicht soooo alt, aber diverse andere (politische) Vorgänge haben mir das Gegenteil bewiesen. :)
Das liegt daran, dass wir nicht in einem fixen System leben, sondern sich die Rahmenbedingungen laufend ändern. Auch ein Investor muss sich bei Veränderungen anpassen. Das hat doch genau der Grünten bzw. das Skigebiet am besten bewiesen. Die früheren Betreiber sind immer nach dem Motto vorgegangen: "Das hat früher auch so funktioniert, also wird es auch in Zukunft klappen". Deshalb hat man keinen Sommerbetrieb angestrebt, nichts in die Anlagen investiert. Das Ergebnis ist bekannt.

Ich denke, auch hier sollte man dem Investor zubilligen, dass er sich auf künftige Veränderungen einstellen können muss. Und dass die Diskussion eben dann dann stattfindet, wenn es soweit ist. Ob das nun eine Sommerrodelbahn, ein Streichelzoo am Berg oder ein Kettenkarussel :lol: ist.

Der Investor ist ja auch Betreiber der Alpsee Bergwelt in Immenstadt. Vor einigen Jahren wurden dort die Lifte komplett abgebaut. Stattdessen hat man einen Spielpark gebaut (der auch umstritten ist und mit dem auch ich nichts anfangen kann). Vor 20 Jahren hätte jeder über diese Idee gelacht und das Unternehmen für verrückt erklärt. Ich war vor zwei Jahren aber mal dort oben und habe mir das angeschaut, dort war wahnsinnig viel los. Und auch wenn ich selbst es schrecklich fand und sicher nicht mehr dort hingehen werde: Der Investor hat ein Angebot geschaffen, dass offensichtlich vielen Menschen Freude bereitet und auch niemandem schadet.

Natürlich bedeutet das nicht, dass man den Investor "einfach machen lassen soll". Im Gegenteil, eine kritische Begleitung :!: durch die Öffentlichkeit, durch Gegner und durch Naturschutz und Verbände ist in jedem Fall angebracht und wird es bestimmt auch bleiben. Aber man sollte am Ende eben auch realistische Lösungen finden, die wirtschaftlich tragfähig sind.

Und nicht wie derzeit nur öffentlich fordern und verkünden, dass man eine viel bessere Lösung hätte, das damit verbundene wirtschaftliche Risiko aber nicht tragen will.
RDG
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von RDG »

Wie ich persönlich die Zugeständnisse bewerte/subjektiv einschätze:
1. Bergstation überdimensioniert + am Ende wahrscheinlich drei Gebäude auf Plateau von weitem sichtbar + neuer Standort Talstation bedeutet weiteren Flächenfraß
2. Beschneiung nur im oberen Bereich rechtlicher Grundlage geschuldet, nicht dem Wohlwollen des Investors
3. Auf Sommerattraktionen wird vorerst verzichtet, aktuelle Diskussion zeigt, dass ist nur ein scheinbares Entgegenkommen

Heterogenität der "Gegner"
- vollkommen richtig erkannt: absolute Heterogenität - Folge: als BI sehr schwer alle Interessen irgendwie unter einen Hut zu bekommen + oftmals diskutiert
- spiegelt gut die diversen Problemfelder am Grünten wieder
- Mitglieder der BI breit gefächert: Grundstückseigentümer, Anwohner, Gemeindebürger, Oberallgäuer - natürlich auch hier diverse Grundinteressen, die sich unterscheiden

Beschneiung
- nicht mein Fachgebiet, BUND Naturschutz sieht das problematisch, die vertreten ihr Anliegen am Samstag beim Runden Tisch, haben ja auch Experten in ihren Reihen, die das kritisch sehen
- grundsätzlich verstehe ich deine Argumentation hier, auch wenn ich ein wenig "Whataboutism" erkenne :)
- von klimaneutraler Energiegewinnung habe ich in den Projektunterlagen noch nichts gelesen
- Beschneiung in dieser Höhenlage = zukunftsorientiert und nachhaltig? Ich vertraue auf wissenschaftliche Prognosen (s. DAV, etc.) - verstehe aber auch, wenn jemand anderes, dass weniger kritisch sieht
- Investor hat im persönlichen Gespräch selbst einmal gesagt "Kein eigentliches Interesse am Winterbetrieb" - subjektive Vermutung: es läuft so wie am Alpsee + staatliche Subvention (Seilbahnförderprogramm) ja nur dann gegeben, wenn Ganzjahresbetrieb oder? Könnte auch zu dem "Interesse" am vorläufigen Winterbetrieb führen...
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von powder853 »

RDG hat geschrieben: 28.09.2021 - 19:42 - von klimaneutraler Energiegewinnung habe ich in den Projektunterlagen noch nichts gelesen
Das wäre doch etwas, das man vorschlagen könnte. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass ein Solarpark am Grüntenplateau oder eine Windkraftanlage auch bei vielen Naturschützern- und Liebhabern nicht auf Begeisterung stößt. Schließlich soll es diese Anlagen ja geben, aber bitte nicht bei uns...
RDG hat geschrieben: 28.09.2021 - 19:42 Bergstation überdimensioniert + am Ende wahrscheinlich drei Gebäude auf Plateau von weitem sichtbar + neuer Standort Talstation bedeutet weiteren Flächenfraß
Dafür wird aber die alte Talstation aufgelassen und rückgebaut. Also am Ende nicht wirklich viel Verlust. Und wenn der Parkplatz sauber neu angelegt wird mit Bäumen und Grünstreifen, dann ist auch viel gewonnen im Vergleich zur jetzigen toten Schotterwüste.

Und zu den Gebäuden: Gute und optisch ansprechende Architektur am Berg kann auch ein Gewinn sein, auch wenn die Gebäude eine gewisse Größte haben. Ein gutes Beispiel ist z.B. das Gipfelrestaurant am Nebelhorn, wenn man da die frühere Hütte vergleicht. Das hat enorm gewonnen.

Und ich gebe hier zu bedenken: Auch der Grüntensender ist ein künstliches Bauwerk, mittlerweile aber ein Wahrzeichen für das gesamte Oberallgäu und eigentlich für niemanden mehr wegzudenken. Dieses Bauwerk gehört zum Charakter des Berges für so gut wie jeden einfach dazu. Gleiches gilt für das Jägerdenkmal. Daher kann ich der Argumentation "Bauwerk am Berg = schlecht und störend" nicht viel abgewinnen. Das solle man schon ein wenig differenzierter betrachten. Für mich sehen die geplanten Gebäude schon ziemlich durchdachte und optisch ansprechend aus. Aber klar, auch das ist sehr subjektiv.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von RDG »

"Und nicht wie derzeit nur öffentlich fordern und verkünden, dass man eine viel bessere Lösung hätte, das damit verbundene wirtschaftliche Risiko aber nicht tragen will."

Ich glaube, hier liegt der Hund begraben - und zwar (wie sollte es auch anders sein) im Konflikt zwischen "Will daran Geld verdienen" und "Kein Geld verdienen, trotzdem aber Zeit, Energie und (etwas) Geld für den Berg und die Natur investieren". Niemand hat den Investor dazu gezwungen, sich den Grünten als Projektgebiet auszusuchen. Das unternehmerische Risiko muss und wird ihm klar gewesen sein. Jetzt haben wir, wie du so schön sagtest, einen ordentlichen Zielkonflikt. Grundsätzlich glaube ich (vielleicht ja auch naiv gedacht), dass man beim Backen kleinerer Brötchen ein nicht so hohes wirtschaftliches Risiko tragen müsste. Aber von Rendite & Co habe ich mit Sicherheit zu wenig Fachwissen.

Mit der Dynamik, die das ganze entwickelt hat, und dem Zuspruch vieler Menschen sowie dem politischen Willen einiger Parteien bin ich mir sicher, dass wir von der BI tatkräftig (mit all den verschiedenen Experten aus diversen Bereichen) die Gemeinde mit der Umsetzung eines nicht profitorientierten Projekts unterstützen könnten. Gerne würde ich auch hier meine Energie in den kommenden Jahren ehrenamtlich einbringen. Aber ich glaube, der Zug ist leider abgefahren.´
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von Tiob »

Vielen Dank Powder853 für die schöne Darlegung der Dinge.

Ich denke die Gegner werden erst ablassen wenn das Skigebiet komplett platt gemacht wurde, es wird also immer Widerstand geben egal wie weit die Investoren entgegen kommen.

Obwohl der Eingriff von Beschneiungsanlagen in Landschaft und Umwelt marginal ist wird sie von Umweltverbänden mit Händen und Füßen bekämpft. Vermutlich weil man sie als "unnatürlich" empfindet. Letztendlich das Selbe wie zum Beispiel bei der Gentechnik. Da geht es den Umweltverbänden nicht um einen objektiven Austausch von Argumenten sondern ums Prinzip.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von RDG »

"Dafür wird aber die alte Talstation aufgelassen und rückgebaut. Also am Ende nicht wirklich viel Verlust. Und wenn der Parkplatz sauber neu angelegt wird mit Bäumen und Grünstreifen, dann ist auch viel gewonnen im Vergleich zur jetzigen toten Schotterwüste."

Die neue Talstation ist in meinen Augen überhaupt nicht mit der alten Talstation zu vergleichen, da größentechnisch in einer ganz anderen Dimension. Den jetzigen Parkplatz könnte man ja genauso sauber neu anlegen mit Bäumen und Grünstreifen. Außerdem scheint es ja Überlegungen zu geben, dass auf der Fläche des alten Parkplatzes ein Gewerbegebiet kommen soll? Dies stellt aber keinen Fakt dar. Sollte es so kommen, hat man landschaftstechnisch ja nichts gewonnen.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von RDG »

"Obwohl der Eingriff von Beschneiungsanlagen in Landschaft und Umwelt marginal ist [...]"

Das sehen mit Sicherheit andere Menschen und Experten in diesem Bereich auch anders. Ich denke, da ist es fair zu sagen, dass es da keinen Konsens gibt!

powder853
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von powder853 »

RDG hat geschrieben: 28.09.2021 - 20:12 "Dafür wird aber die alte Talstation aufgelassen und rückgebaut. Also am Ende nicht wirklich viel Verlust. Und wenn der Parkplatz sauber neu angelegt wird mit Bäumen und Grünstreifen, dann ist auch viel gewonnen im Vergleich zur jetzigen toten Schotterwüste."

Die neue Talstation ist in meinen Augen überhaupt nicht mit der alten Talstation zu vergleichen, da größentechnisch in einer ganz anderen Dimension. Den jetzigen Parkplatz könnte man ja genauso sauber neu anlegen mit Bäumen und Grünstreifen. Außerdem scheint es ja Überlegungen zu geben, dass auf der Fläche des alten Parkplatzes ein Gewerbegebiet kommen soll? Dies stellt aber keinen Fakt dar. Sollte es so kommen, hat man landschaftstechnisch ja nichts gewonnen.
Der jetzige Parkplatz gehört aber der Gemeinde, der Liftbetreiber hat diesen ja nur gepachtet. Daher hat der Investor mit dem Gewerbegebiet nichts zu tun.

Und der Vollständigkeit halber: Die große Wiese gegenüber dem Parkplatz zwischen Alpweg und Liftweg gehört ja auch Herrn Müller. Auf dem hat er laut mir vorliegenden Informationen mal angedacht, ein großes Hotel zu bauen wenn die Lifte modernisiert werden. Und seiner Planung nach sollte die neue Talstation der Gondelbahn auf der nördlichen Seite der Staatsstraße liegen, mit weiterer Zwischenstation an der jetzigen Talstation.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von Tiob »

RDG hat geschrieben: 28.09.2021 - 20:14 "Obwohl der Eingriff von Beschneiungsanlagen in Landschaft und Umwelt marginal ist [...]"

Das sehen mit Sicherheit andere Menschen und Experten in diesem Bereich auch anders. Ich denke, da ist es fair zu sagen, dass es da keinen Konsens gibt!
Ganz ohne Eingriff ist es natürlich nicht. Es müssen Beschneiungsleitungen gelegt werden aber diese Baustellen werden immer wieder begrünt und sind nach ein paar Jahren nicht mehr sichtbar. Der Einfluss von Beschneiung auf die Vegetation ist ambivalent: Einerseits taut Kunstschnee langsamer und somit wird die Vegetationsperiode verkürzt andererseits schützt eine Kunstschneedecke den Boden aber vor Erosion und Pflanzen vor Frostschäden. Der Wasserverlust hängt von der Luftfeuchtigkeit ab und liegt zwischen 15%-40%, Fakt ist also dass ein Großteil des Wassers nicht "verbraucht" wird sondern wieder in den Wasserkreislauf kommt. Zum Energieverbrauch hat ja powder835 schon etwas geschreiben. In Anbetracht der geringen Fläche die am Grünten beschneit werden soll ist die Beschneiungsanlage ein marginaler Eingriff und die riesen Kontroverse die sich darum dreht leider sehr von Emotionen getrieben.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von powder853 »

RDG hat geschrieben: 28.09.2021 - 20:08 "Und nicht wie derzeit nur öffentlich fordern und verkünden, dass man eine viel bessere Lösung hätte, das damit verbundene wirtschaftliche Risiko aber nicht tragen will."

Ich glaube, hier liegt der Hund begraben - und zwar (wie sollte es auch anders sein) im Konflikt zwischen "Will daran Geld verdienen" und "Kein Geld verdienen, trotzdem aber Zeit, Energie und (etwas) Geld für den Berg und die Natur investieren". Niemand hat den Investor dazu gezwungen, sich den Grünten als Projektgebiet auszusuchen. Das unternehmerische Risiko muss und wird ihm klar gewesen sein. Jetzt haben wir, wie du so schön sagtest, einen ordentlichen Zielkonflikt. Grundsätzlich glaube ich (vielleicht ja auch naiv gedacht), dass man beim Backen kleinerer Brötchen ein nicht so hohes wirtschaftliches Risiko tragen müsste. Aber von Rendite & Co habe ich mit Sicherheit zu wenig Fachwissen.

Mit der Dynamik, die das ganze entwickelt hat, und dem Zuspruch vieler Menschen sowie dem politischen Willen einiger Parteien bin ich mir sicher, dass wir von der BI tatkräftig (mit all den verschiedenen Experten aus diversen Bereichen) die Gemeinde mit der Umsetzung eines nicht profitorientierten Projekts unterstützen könnten. Gerne würde ich auch hier meine Energie in den kommenden Jahren ehrenamtlich einbringen. Aber ich glaube, der Zug ist leider abgefahren.´
An dieser Stelle auch von mir ein Dankeschön für die sachliche Diskussion. Generell habe ich großen Respekt vor dem Engagement sowohl der Gegner, als auch der Befürworter. Ich bin sicher, jeder ist davon überzeugt, dass er die richtigen Argumente hat und für eine gute Sache einsteht. Das ist gelebte Demokratie und das ist nur zu begrüßen. Mein Einsatz beschränkt sich hier auf das Beobachten der Entwicklung und das Schreiben in einem Forum für Seilbahnfreaks :lol: Ich hoffe nur, dass sich die Gegenseite nicht von Menschen vor den Karren spannen lässt, die andere Ziele vorgeben als die, die sie tatsächlich verfolgen. Hier habe ich meine Sichtweise ja ausdrücklich dargelegt. Das gilt aber genauso für die Projektbefürworter.

Mein Wunsch ist, dass am Ende ein Projekt realisiert werden kann, mit dem alle Seiten irgendwie leben können. Und am wichtigsten: Das Einheimischen, Urlaubern, Tagesgästen, Senioren, Kindern, Wintersportlern, Wanderern, Menschen mit Handicap und allen anderen Freude bereitet und schöne Stunden im Schnee oder am sommerlichen Berg ermöglicht. Unabhängig davon, ob er/sie das Projekt zum jetzigen Zeitpunkt gut findet.

Zu deinem letzten Punkt trotzdem noch eine Anmerkung. Als jemand, der sich seit Jahren in vielen Bereichen ehrenamtlich engagiert habe ich leider die Erfahrung gemacht, dass ein gemeinsames klares Ziel fast immer das wichtigste ist. Da ist die von dir bestätige Heterogenität natürlich problematisch. Und wenn man sich selbst engagiert ist es nicht schön, wenn von anfangs Vielen am Ende nur Wenige übrig bleiben, zusammen mit viel Frust und begonnenen, aber nicht abgeschlossenen Projekten. Da hat es der Investor natürlich etwas leichter, denn das Ziel "nachhaltig Geld verdienen" (nachhaltig jetzt vor allem im Sinne von dauerhaft / langfristig) wirkt natürlich um ein vielfaches einender, da keiner den finanziellen Aspekt aus seiner Lebensrealität ausblenden kann.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von RDG »

powder853 hat geschrieben: 28.09.2021 - 20:28
RDG hat geschrieben: 28.09.2021 - 20:12 "Dafür wird aber die alte Talstation aufgelassen und rückgebaut. Also am Ende nicht wirklich viel Verlust. Und wenn der Parkplatz sauber neu angelegt wird mit Bäumen und Grünstreifen, dann ist auch viel gewonnen im Vergleich zur jetzigen toten Schotterwüste."

Die neue Talstation ist in meinen Augen überhaupt nicht mit der alten Talstation zu vergleichen, da größentechnisch in einer ganz anderen Dimension. Den jetzigen Parkplatz könnte man ja genauso sauber neu anlegen mit Bäumen und Grünstreifen. Außerdem scheint es ja Überlegungen zu geben, dass auf der Fläche des alten Parkplatzes ein Gewerbegebiet kommen soll? Dies stellt aber keinen Fakt dar. Sollte es so kommen, hat man landschaftstechnisch ja nichts gewonnen.
Der jetzige Parkplatz gehört aber der Gemeinde, der Liftbetreiber hat diesen ja nur gepachtet. Daher hat der Investor mit dem Gewerbegebiet nichts zu tun.

Und der Vollständigkeit halber: Die große Wiese gegenüber dem Parkplatz zwischen Alpweg und Liftweg gehört ja auch Herrn Müller. Auf dem hat er laut mir vorliegenden Informationen mal angedacht, ein großes Hotel zu bauen wenn die Lifte modernisiert werden. Und seiner Planung nach sollte die neue Talstation der Gondelbahn auf der nördlichen Seite der Staatsstraße liegen, mit weiterer Zwischenstation an der jetzigen Talstation.
Ändert ja nichts an der Tatsache, dass es danach 2 verbaute Flächen gibt? Dass der Investor nichts mit einem möglichen Gewerbegebiet zu tun hat, war mir klar.

Die Fläche gehört nicht ihm, sondern seinem Bruder (wenn wir von der gleichen Fläche reden). Die von Ihnen angesprochenen Planungen sind mir nicht bekannt und wurden mir auch in einem persönlichen Gespräch nie so mitgeteilt. Grundsätzlich vertraue ich der Person erst einmal, insofern für mich belanglos. Im Konjunktiv gesprochen: selbst wenn solche Planungen vorhanden sein sollten, er sie jetzt aber so nicht mehr finalisieren möchte (aus was für Gründen auch immer), warum sollte ich ihn dann für damals verurteilen? Schlussendlich kann man seine Einstellung ändern. Umso besser, wenn sie den Interessen gleicht, die die BI verfolgt. Ist mir aber alles zu hypothetisch und betrifft die aktuellen Entwicklungen nicht.
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von RDG »

powder853 hat geschrieben: 28.09.2021 - 20:37
RDG hat geschrieben: 28.09.2021 - 20:08 "Und nicht wie derzeit nur öffentlich fordern und verkünden, dass man eine viel bessere Lösung hätte, das damit verbundene wirtschaftliche Risiko aber nicht tragen will."

Ich glaube, hier liegt der Hund begraben - und zwar (wie sollte es auch anders sein) im Konflikt zwischen "Will daran Geld verdienen" und "Kein Geld verdienen, trotzdem aber Zeit, Energie und (etwas) Geld für den Berg und die Natur investieren". Niemand hat den Investor dazu gezwungen, sich den Grünten als Projektgebiet auszusuchen. Das unternehmerische Risiko muss und wird ihm klar gewesen sein. Jetzt haben wir, wie du so schön sagtest, einen ordentlichen Zielkonflikt. Grundsätzlich glaube ich (vielleicht ja auch naiv gedacht), dass man beim Backen kleinerer Brötchen ein nicht so hohes wirtschaftliches Risiko tragen müsste. Aber von Rendite & Co habe ich mit Sicherheit zu wenig Fachwissen.

Mit der Dynamik, die das ganze entwickelt hat, und dem Zuspruch vieler Menschen sowie dem politischen Willen einiger Parteien bin ich mir sicher, dass wir von der BI tatkräftig (mit all den verschiedenen Experten aus diversen Bereichen) die Gemeinde mit der Umsetzung eines nicht profitorientierten Projekts unterstützen könnten. Gerne würde ich auch hier meine Energie in den kommenden Jahren ehrenamtlich einbringen. Aber ich glaube, der Zug ist leider abgefahren.´
An dieser Stelle auch von mir ein Dankeschön für die sachliche Diskussion. Generell habe ich großen Respekt vor dem Engagement sowohl der Gegner, als auch der Befürworter. Ich bin sicher, jeder ist davon überzeugt, dass er die richtigen Argumente hat und für eine gute Sache einsteht. Das ist gelebte Demokratie und das ist nur zu begrüßen. Mein Einsatz beschränkt sich hier auf das Beobachten der Entwicklung und das Schreiben in einem Forum für Seilbahnfreaks :lol: Ich hoffe nur, dass sich die Gegenseite nicht von Menschen vor den Karren spannen lässt, die andere Ziele vorgeben als die, die sie tatsächlich verfolgen. Hier habe ich meine Sichtweise ja ausdrücklich dargelegt. Das gilt aber genauso für die Projektbefürworter.

Mein Wunsch ist, dass am Ende ein Projekt realisiert werden kann, mit dem alle Seiten irgendwie leben können. Und am wichtigsten: Das Einheimischen, Urlaubern, Tagesgästen, Senioren, Kindern, Wintersportlern, Wanderern, Menschen mit Handicap und allen anderen Freude bereitet und schöne Stunden im Schnee oder am sommerlichen Berg ermöglicht. Unabhängig davon, ob er/sie das Projekt zum jetzigen Zeitpunkt gut findet.

Zu deinem letzten Punkt trotzdem noch eine Anmerkung. Als jemand, der sich seit Jahren in vielen Bereichen ehrenamtlich engagiert habe ich leider die Erfahrung gemacht, dass ein gemeinsames klares Ziel fast immer das wichtigste ist. Da ist die von dir bestätige Heterogenität natürlich problematisch. Und wenn man sich selbst engagiert ist es nicht schön, wenn von anfangs Vielen am Ende nur Wenige übrig bleiben, zusammen mit viel Frust und begonnenen, aber nicht abgeschlossenen Projekten. Da hat es der Investor natürlich etwas leichter, denn das Ziel "nachhaltig Geld verdienen" (nachhaltig jetzt vor allem im Sinne von dauerhaft / langfristig) wirkt natürlich um ein vielfaches einender, da keiner den finanziellen Aspekt aus seiner Lebensrealität ausblenden kann.
Ein sehr schönes Resümée - danke dafür!

PS: Der Wink mit dem Zaunpfahl, dass ich hier inmitten eines Forums voller "Seilbahnfreaks" diskutiere, ist angekommen. In der Tat ein eher "dummes" Unterfangen, aber mich interessiert immer die "Gegenseite". Und wenn nicht hier, wo finde ich dann mögliche Argumente, die von Befürwortern des Skibetriebs am Grünten kommen. :wink:
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von Ralf321 »

Grüntenlifte: Grundstücksbesitzer „gesprächsbereit“
https://www.allgaeuer-zeitung.de/allgae ... rid-331714


Edit 29.9.21

Allgäu TV
Runder Tisch im Landratsamt soll für Klarheit sorgen
https://www.all-in.de/rettenberg/c-allg ... n_a5131967

Streit um Grundstücksnutzung: Kein Liftbetrieb am Grünten
https://www.br.de/nachrichten/bayern/st ... en,SkIp8wB
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von Ralf321 »

Man bekommt den Eindruck nicht los das das ganze seit Jahren private Streitigkeiten von Dorfbewohnern sind die sich
jeweils Verstärkung gesucht haben und das ganze nun Allgäu und Deutschlandweit austragen...

Schade das es kein Stream vom Rundentisch gibt, die Stimmung der Kontrahenten ist bis Samstag sicher gut für einen Kompromiss.


Auf in die nächste Runde

Hat Familie Hagenauer dem Grundstückseigner mit "Hetzkampagne" gedroht?
https://www.all-in.de/rettenberg/c-loka ... ref=curate
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Re: Neues am Grünten – Kranzegg (Rettenberg)

Beitrag von icedtea »

Erinnert mich auch ein wenig an "Meines Feindes Feind ist mein Freund"; am Ende zu Lasten Aller fürchte ich 🤷‍♂️
Wo ich schon war:
Hochzeiger (1989), Ski-Zillertal 3000 außer Gletscher (viele Jahre ab 1993 :wink:), Kronplatz (2006), Söllereck (2008), Hauser Kaibling (2009 und 2014), Wildkogel (2010 - 2012), Maiskogel, Pass Thurn/Resterhöhe; Schmittenhöhe (2013), Hochzillertal/Hochfügen, Spieljoch (2016 - 2019), Alpendorf/Wagrain/Flachau (2015 und 2018), Damüls/Mellau (2017), Planai/Hochwurzen (2019), Willingen (2019), Schnalstaler Gletscher (2019), Laax, Silvretta-Montafon, Brandnertal, Golm (2020), Hundseck (2021), Winterberg (2021), Arosa-Lenzerheide (2022), St. Moritz (2022), Ortisei, Seiser Alm und Sella Ronda (2023)
Als nächstes: 🤷‍♂️
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