Hier gibts die neue Produktpalette und BilderKästle feiert sein Comeback
Die ersten Kästle-Ski laufen wieder vom Band – entwickelt am alten Standort, produziert bei Blizzard in Mittersill. Einer der maßgeblichen Anteil daran hat, ist Rainer Nachbaur. Modellpalette[2,0MB]
Ende 1998 wurden in Hohenems die letzten Produktionsmaschinen abtransportiert. Der Benetton-Konzern, der sieben Jahree zuvor das Werk in Hohenems kaufte, löste den Standort an der Kaiser-Franz-Josef-Straße auf. Die Marke Kästle war damit Geschichte.
Doch jetzt kehrt Kästle zurück. Einer der maßgeblichen Anteil daran hat, ist der gebürtige Dornbirner Rainer Nachbaur, der am alten Kästle-Standort die Firma „Differenzes“ betreibt. „Im Oktober habe ich den Auftrag erhalten, für Kästle wieder Skier zu entwickeln“, so Nachbaur, der von 1986 bis zum Kästle-Ende für den Hohenemser Skierzeuger arbeitete. In Rekordzeit hat er eine ahnsehnliche Skikollektion zusammengesellt. Kästle startet mit Vollgas durch.
Kunden zurückgewinnen
Neben den traditionellen Rennmodellen (RX National Team) will die Marke Kästle auch im alternativen Segment punkten. Auch für die Bereiche Crossover und Freeride wurden Skier entwickelt. Doch die meisten Kästle-Fans werden mit diesen Begriffen nur wenig anfangen können. Wer schon als Kind einen RX gefahren hat, der wird das vielleicht auch ab nächster Saison wieder tun. „Es sollte doch möglich sein, 10 bis 20 Prozent der einstigen Kästle-Fahrer wieder für eines der neuen Produkte begeistern zu können“, hofft Franz Pasek, der die Generalvertretung für Österreich hat. In Zahlen: Kästle hat in Österreich einst rund 60.000 Skier verkauft. 10.000 Kästle-Skis sollten in Österreich demnach an den Kunden gebracht werden. „Die ersten Skier sind zwar erst jetzt fertig geworden und werden bei den großen Händler keinen Platz mehr finden. Die haben bereits für die nächste Saison eingekauft. Doch wir hoffen auf kleinere treue Kästle-Händler“, so Pasek im VN-Gespräch.
Produktion bei Blizzard
Entwickelt wurden die neuen Kästle-Skis am alten Standort in Hohenems. Gebaut werden sie bei Blizzard in Mittersill in Salzburg. Doch das könnte sich bald ändern. „Wenn die Markteinführung gut verläuft, dann könnten tatsächlich bald wieder Kästle-Skier im Land produziert werden“, hofft Nachbaur, der bereits Klein-Serien in Hohenems produzieren kann.
Diese Entscheidungen werden allerdings nach wie vor in Italien getroffen. Die Namensrechte an Kästle hat eine Benetton-Tochter, die BENCOM Srl. Vertrieben wird Kästle durch die New Sport Company.
Rennsport ein Thema
Eng verbunden ist der Name Kästle auch mit dem Rennsport. 1950 gewann Trude Beiser auf einem Produkt aus Hohenems WM-Gold. Toni Sailer legte 1956 nach. Später waren es vor allem Pirmin Zurbriggen, Anita Wachter und Hubert Strolz, die auf Kästle von Erfolg zu Erfolg fuhren. Und kehrt Kästle auf die Rennstrecke zurück? „Das muss das Ziel sein. In zwei bis drei Jahren sollte Kästle im Weltcup vertreten sein“, so Franz Pasek zur „VN“.
Quelle: VN