Historisches aus St. Moritz und Umgebung
Forumsregeln
Bitte beachte unsere Forum Netiquette
Bitte beachte unsere Forum Netiquette
- gerrit
- Gaislachkogl (3058m)
- Beiträge: 3210
- Registriert: 19.12.2004 - 18:23
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Niederösterreich
- Hat sich bedankt: 688 Mal
- Danksagung erhalten: 1021 Mal
Historisches aus St. Moritz und Umgebung
Nun melde ich mit mit dem versprochenen Beitrag über Historisches in und um St. Moritz.
Ich habe zunächst überlegt, für alle Teilgebiete eigene Topics zu machen, habe mich dann aber entschlossen, das Gesamtgebiet gemeinsam zu besprechen.
Ich möchte mich zunächst hauptsächlich auf Lifte bzw. Bahnen beschränken, die früher existiert haben und ersatzlos abgebaut wurden (Ausnahme: Corvigliabahn, Diavolezza-Gletscherlift), bin aber auch an Bildern von historischen und mittlerweile ersetzen Liften interessiert, so dürften ja vor der WM 2003 auf der Corviglia alle Schlepplifte verschwunden sein.
Zunächst der Tallift in St. Moritz. Beim Abendspaziergang sind mir die Reste eines kurzen Schleppers im Bereich des Starts der Cresta-Bobbahn aufgefallen, der sich in den alten Panoramen noch findet.
Hier ein Ausschnitt aus dem Panorama im ADAC Winterbuch von 1978
STM1
Hier der Lift im heutigen Zustand
STM13
Nächster und umfangreicherer Punkt: der Piz Corvatsch., insbesondere der Gletscher dieses Berges
Schon um 1900 (andere Quelle 1922) wurde dieser Gletscher im Sommer für den Wintersport genutzt und es fanden Sommerskirennen mit Abfahrt und Sprunglauf statt
STM11 (Quelle Silvio Margadant/Marcella Maier, St. Moritz, Streiflichter einer aussergewöhlichen Entwicklung, Gemeinde St. Moritz, Verlag Walter Gammeter, 1993)
Hier ein Bild der Ostseite des Berges vor der Erschließung von der Fuorcla Surlej aus
STM5
und hier ein Vergleich vom vergangenen Februar, man erkennt deutlich den Rückgang des Gletschers
STM14
Erste Erschließungspläne umfassten eine Standseilbahn von St. Moritz Bad über Hahnensee auf die Fuorcla Surlej (als Scheitelpunkt), von dort wieder hinunter nach Pontresina. Konzessionsantrag erfolgte 1904 von Emil Victor Strub, die Gemeinden lehnten diesen Antrag 1908 mit der Begründung ab, da „derartige Bahnen nicht im Interesse unseres Kurortes liegen“. (Quelle wie oben). Viele der damals geplanten bzw. gebauten Bahnen wurden mit Wasserantrieb angetrieben. Beide Wagen hatten je einen großen Wassertank eingebaut, der Wagen an der Bergstation wurde mit Wasser befüllt, aus dem Tank des unteren Wagens wurde das Wasser abgelassen, da das Gewicht des Wagens mit dem vollen Tank höher war als das des aufwärts fahrenden Wagens mit der Nutzlast und Wasser an der Bergstation umsonst verfügbar war, kostete der Antrieb der Bahn nichts.
Die erste Bahn, die übrigens tatsächlich in St. Moritz verwirklicht wurde (Projekte gab es mehrere), war die erste Sektion der noch bestehenden Standseilbahn St. Moritz-Dorf – Chantarella (1913), die 2. Sektion auf die Corviglia wurde 12/1928 eröffnet, hier ein Bild:
STM6
Aber zurück zum Corvatsch:
Das nächste Pojekt zu einer Erschließung stammt aus 1947 (gescheitert), 1959 wurde schließlich die Konzession für die dann realisierte Corvatschbahn erteilt. Diese wurde dann mit finanzieller Hilfe des griechischen Reeders Stavros Niarchos gebaut, die erste Sektion wurde am 23.3.1963, die zweite am 8.12.1963 eröffnet.
Schon 1964 wurde der Gletscherskibetrieb mit 2 „Trainerliften“ (??) begonnen (im Sommer), es wurden insgesamt 28000 Skifahrer befördert. (Quelle dieser Zusammenfassung: Festschrift anlässlich der Neueröffnung der1. Sektion 1997);
1965 wurde die erste „Pistenmaschine „Ratrac“ um Fr. 42000 angeschafft.
In der Folge berichtet die Chronik über zahlreiche Verbesserungen der Abfahrten durch massive Sprengungen und Erdbewegungen, das muß früher wesentlich abenteuerlicher gewesen sein da oben.
1967 wird der Georgi-Gletscherlift in Betrieb genommen. (lt. ADAC-Buch 700/h, Länge 550m, HU 168, Bergstation 3210). Der zweite länger Lift am Gletscher hieß Corvatsch-Gletscherlift (500/h, 675 Länge, 182 HU, Bergstation auf 3392, also deutlich oberhalb der Bergstation der Seilbahn mit 3303).
In den 70-er Jahren offenbar im Sommer Hochbetrieb am Gletscher mit bis zu 5 Skilehrern und Skiverleih an der Bergstation, im Sommer 1978 wegen Lawinenabgängen im Winter davor Skiabfahrt bis zum Fuorclaweg im Bereich des Mandra-Liftes den ganzen Sommer befahrbar.
In den 80-er Jahren kam es dann zum Niedergang des Sommerbetriebes, 1983 konnte beispielsweise der beliebte Georgi-Lift nur mehr an wenigen Tagen betrieben werden (Schneemangel, Gletscherspalten), 1990 sind im Sommer nur mehr 2 Kleinlifte über ca. 8 Wochen in Betrieb, 92/93 sind dan alle Lifte am Gletscher abgebaut. 1986 wurde übrigens schon der erste Teil der Beschneiiungsanlage für die Piste ins Tal eröffnet.
Hier ein Panorama vor der Erschließung des Furtschellas-Gebiets, wobei ich diesen Prospekt nicht genau datieren kann
STM7
Hier einige Bilder aus diesem Prospekt
STM8
ein Panorama aus dem ADAC Buch von 1978, zu diesem Zeitpunkt ist Furtschellas schon erschlossen (hier nicht sichtbar)
STM12
Nun noch einige Bilder aus der Festschrift, auf denen man die Gletscherlifte erahnen kann.
STM9
STM10
Diavolezza:
Hier gab es bis in die 90-er Jahre (?) oben am Gletscher einen Einfach-, dann Doppelschlepplift, der schließlich durch die dzt. bestehende 4KSB ersetzt wurde, ich hab aber keine Infos, wann das genau war.
Daten der alten Gletscherlifte:
Gletscherlift Diavolezza 1: 720/h, Länge 720m, HU 150m, Bergstation wahrscheinlich 2850 oder 2950m (im ADAC-Buch fälschlich mit 2050m angegeben).
Diavolezza 2: 480/h, Länge 650m, HU 145m, Bergstation wie Lift 1;
der Sessellift geht heute übrigens etwas weiter hinauf, er übertrifft auch die Höhe der PB (diese geht bis 2973m).
Hier eine alte Ansichtskarte von der Diavolezza
C01
Hier eine weitere Karte (Sommer), in der man gut den Verlauf des Gletscherliftes erkennen kann.
DL07
Auf diesem Bild aus dem ADAC-Buch kann man 2 SL nebeneinander sehen.
STM15
Weiters hat es aber früher offenbar auch einen Schlepplift gegeben, der den unteren Teil der Diavolezza-Abfahrt bediente, hier das Panorama aus dem ADAC-Buch
STM2
Daten des SL „Bernina-Diavolezza“: 725/h, Länge 1235m, HU 292m, Bergstation 2385m
Berninapaß:
Was man auf dem obigen Panorama auch erkennen kann, sind 3 Lifte direkt am Berninapaß, das Skigebiet ist auf der Karte als Paradiso Bianco bezeichnet.
Ich habe im Hospiz Recherchen angestellt und folgende, allerdings eher unvollständige Informationen erhalten:
Die Lifte wurden deutlich vor der Lagalb Bahn gebaut, der erste Lift wurde schon zu einer Zeit betrieben, als die Straße im Winter nicht offengehalten wurde, er führte von der Bahnstation auf der Passhöhe zum Hospiz und diente als Zubringer.
Später wurde ein zweiter Lift gebaut, nach Auskunft im Hospiz „mehrere Kilometer lang“, was ich für ziemlich übertrieben halte, ich schätze seine Länge anhand der Karte und der Geländeformation auf max. 1000 m.
Jedenfalls wurden die Lifte nach Eröffnung der Lagalb-Bahn nicht mehr ausreichend frequentiert und stillgelegt, dürften aber einige Zeit parallel betrieben worden sein, wahrscheinlich auch im Jahr 1978. Nach Angaben des Wirts im Hospiz wären sie vor etwa 25 Jahren stillgelegt worden, die Stützen wären bis ins vergangene Jahr noch gestanden und dann abgebaut worden.
Ich hab noch 2 Bilder aufgetrieben:
STM3 „Skilift Ospizio Bernina mit Blick auf Hotel Berninapaß und Lago Biancho“
STM4 „Bergstation Skilift Ospizio Bernina mit Blick auf Piz Bernina“
So, das waren meine Erkenntnisse aus St. Moritz, würde mich freuen, wenn noch andere Informationen bzw. Bilder dazukommen.
gerrit
Ich habe zunächst überlegt, für alle Teilgebiete eigene Topics zu machen, habe mich dann aber entschlossen, das Gesamtgebiet gemeinsam zu besprechen.
Ich möchte mich zunächst hauptsächlich auf Lifte bzw. Bahnen beschränken, die früher existiert haben und ersatzlos abgebaut wurden (Ausnahme: Corvigliabahn, Diavolezza-Gletscherlift), bin aber auch an Bildern von historischen und mittlerweile ersetzen Liften interessiert, so dürften ja vor der WM 2003 auf der Corviglia alle Schlepplifte verschwunden sein.
Zunächst der Tallift in St. Moritz. Beim Abendspaziergang sind mir die Reste eines kurzen Schleppers im Bereich des Starts der Cresta-Bobbahn aufgefallen, der sich in den alten Panoramen noch findet.
Hier ein Ausschnitt aus dem Panorama im ADAC Winterbuch von 1978
STM1
Hier der Lift im heutigen Zustand
STM13
Nächster und umfangreicherer Punkt: der Piz Corvatsch., insbesondere der Gletscher dieses Berges
Schon um 1900 (andere Quelle 1922) wurde dieser Gletscher im Sommer für den Wintersport genutzt und es fanden Sommerskirennen mit Abfahrt und Sprunglauf statt
STM11 (Quelle Silvio Margadant/Marcella Maier, St. Moritz, Streiflichter einer aussergewöhlichen Entwicklung, Gemeinde St. Moritz, Verlag Walter Gammeter, 1993)
Hier ein Bild der Ostseite des Berges vor der Erschließung von der Fuorcla Surlej aus
STM5
und hier ein Vergleich vom vergangenen Februar, man erkennt deutlich den Rückgang des Gletschers
STM14
Erste Erschließungspläne umfassten eine Standseilbahn von St. Moritz Bad über Hahnensee auf die Fuorcla Surlej (als Scheitelpunkt), von dort wieder hinunter nach Pontresina. Konzessionsantrag erfolgte 1904 von Emil Victor Strub, die Gemeinden lehnten diesen Antrag 1908 mit der Begründung ab, da „derartige Bahnen nicht im Interesse unseres Kurortes liegen“. (Quelle wie oben). Viele der damals geplanten bzw. gebauten Bahnen wurden mit Wasserantrieb angetrieben. Beide Wagen hatten je einen großen Wassertank eingebaut, der Wagen an der Bergstation wurde mit Wasser befüllt, aus dem Tank des unteren Wagens wurde das Wasser abgelassen, da das Gewicht des Wagens mit dem vollen Tank höher war als das des aufwärts fahrenden Wagens mit der Nutzlast und Wasser an der Bergstation umsonst verfügbar war, kostete der Antrieb der Bahn nichts.
Die erste Bahn, die übrigens tatsächlich in St. Moritz verwirklicht wurde (Projekte gab es mehrere), war die erste Sektion der noch bestehenden Standseilbahn St. Moritz-Dorf – Chantarella (1913), die 2. Sektion auf die Corviglia wurde 12/1928 eröffnet, hier ein Bild:
STM6
Aber zurück zum Corvatsch:
Das nächste Pojekt zu einer Erschließung stammt aus 1947 (gescheitert), 1959 wurde schließlich die Konzession für die dann realisierte Corvatschbahn erteilt. Diese wurde dann mit finanzieller Hilfe des griechischen Reeders Stavros Niarchos gebaut, die erste Sektion wurde am 23.3.1963, die zweite am 8.12.1963 eröffnet.
Schon 1964 wurde der Gletscherskibetrieb mit 2 „Trainerliften“ (??) begonnen (im Sommer), es wurden insgesamt 28000 Skifahrer befördert. (Quelle dieser Zusammenfassung: Festschrift anlässlich der Neueröffnung der1. Sektion 1997);
1965 wurde die erste „Pistenmaschine „Ratrac“ um Fr. 42000 angeschafft.
In der Folge berichtet die Chronik über zahlreiche Verbesserungen der Abfahrten durch massive Sprengungen und Erdbewegungen, das muß früher wesentlich abenteuerlicher gewesen sein da oben.
1967 wird der Georgi-Gletscherlift in Betrieb genommen. (lt. ADAC-Buch 700/h, Länge 550m, HU 168, Bergstation 3210). Der zweite länger Lift am Gletscher hieß Corvatsch-Gletscherlift (500/h, 675 Länge, 182 HU, Bergstation auf 3392, also deutlich oberhalb der Bergstation der Seilbahn mit 3303).
In den 70-er Jahren offenbar im Sommer Hochbetrieb am Gletscher mit bis zu 5 Skilehrern und Skiverleih an der Bergstation, im Sommer 1978 wegen Lawinenabgängen im Winter davor Skiabfahrt bis zum Fuorclaweg im Bereich des Mandra-Liftes den ganzen Sommer befahrbar.
In den 80-er Jahren kam es dann zum Niedergang des Sommerbetriebes, 1983 konnte beispielsweise der beliebte Georgi-Lift nur mehr an wenigen Tagen betrieben werden (Schneemangel, Gletscherspalten), 1990 sind im Sommer nur mehr 2 Kleinlifte über ca. 8 Wochen in Betrieb, 92/93 sind dan alle Lifte am Gletscher abgebaut. 1986 wurde übrigens schon der erste Teil der Beschneiiungsanlage für die Piste ins Tal eröffnet.
Hier ein Panorama vor der Erschließung des Furtschellas-Gebiets, wobei ich diesen Prospekt nicht genau datieren kann
STM7
Hier einige Bilder aus diesem Prospekt
STM8
ein Panorama aus dem ADAC Buch von 1978, zu diesem Zeitpunkt ist Furtschellas schon erschlossen (hier nicht sichtbar)
STM12
Nun noch einige Bilder aus der Festschrift, auf denen man die Gletscherlifte erahnen kann.
STM9
STM10
Diavolezza:
Hier gab es bis in die 90-er Jahre (?) oben am Gletscher einen Einfach-, dann Doppelschlepplift, der schließlich durch die dzt. bestehende 4KSB ersetzt wurde, ich hab aber keine Infos, wann das genau war.
Daten der alten Gletscherlifte:
Gletscherlift Diavolezza 1: 720/h, Länge 720m, HU 150m, Bergstation wahrscheinlich 2850 oder 2950m (im ADAC-Buch fälschlich mit 2050m angegeben).
Diavolezza 2: 480/h, Länge 650m, HU 145m, Bergstation wie Lift 1;
der Sessellift geht heute übrigens etwas weiter hinauf, er übertrifft auch die Höhe der PB (diese geht bis 2973m).
Hier eine alte Ansichtskarte von der Diavolezza
C01
Hier eine weitere Karte (Sommer), in der man gut den Verlauf des Gletscherliftes erkennen kann.
DL07
Auf diesem Bild aus dem ADAC-Buch kann man 2 SL nebeneinander sehen.
STM15
Weiters hat es aber früher offenbar auch einen Schlepplift gegeben, der den unteren Teil der Diavolezza-Abfahrt bediente, hier das Panorama aus dem ADAC-Buch
STM2
Daten des SL „Bernina-Diavolezza“: 725/h, Länge 1235m, HU 292m, Bergstation 2385m
Berninapaß:
Was man auf dem obigen Panorama auch erkennen kann, sind 3 Lifte direkt am Berninapaß, das Skigebiet ist auf der Karte als Paradiso Bianco bezeichnet.
Ich habe im Hospiz Recherchen angestellt und folgende, allerdings eher unvollständige Informationen erhalten:
Die Lifte wurden deutlich vor der Lagalb Bahn gebaut, der erste Lift wurde schon zu einer Zeit betrieben, als die Straße im Winter nicht offengehalten wurde, er führte von der Bahnstation auf der Passhöhe zum Hospiz und diente als Zubringer.
Später wurde ein zweiter Lift gebaut, nach Auskunft im Hospiz „mehrere Kilometer lang“, was ich für ziemlich übertrieben halte, ich schätze seine Länge anhand der Karte und der Geländeformation auf max. 1000 m.
Jedenfalls wurden die Lifte nach Eröffnung der Lagalb-Bahn nicht mehr ausreichend frequentiert und stillgelegt, dürften aber einige Zeit parallel betrieben worden sein, wahrscheinlich auch im Jahr 1978. Nach Angaben des Wirts im Hospiz wären sie vor etwa 25 Jahren stillgelegt worden, die Stützen wären bis ins vergangene Jahr noch gestanden und dann abgebaut worden.
Ich hab noch 2 Bilder aufgetrieben:
STM3 „Skilift Ospizio Bernina mit Blick auf Hotel Berninapaß und Lago Biancho“
STM4 „Bergstation Skilift Ospizio Bernina mit Blick auf Piz Bernina“
So, das waren meine Erkenntnisse aus St. Moritz, würde mich freuen, wenn noch andere Informationen bzw. Bilder dazukommen.
gerrit
Zuletzt geändert von gerrit am 04.03.2005 - 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
Erinnerungen: meine Berichte seit 2005 (bzw. 1983)
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
- Gletscherfloh
- Fichtelberg (1214,6m)
- Beiträge: 1370
- Registriert: 18.12.2004 - 15:58
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Mürztal
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 23 Mal
Danke für Deine Vor-Ort-Recherchen. Das Foto von der F. Surlej vor der Corvatsch-Erschliessung ist ja besonders eindrucksvoll. Diese Skitour muss ja gigantisch gewesen sein !
Ich hab eben meine alten Ordner durchgesehen. Einige Fotos vom Corvatsch (inkl. Sommerski) aus dem Sommer 1986 hab ich noch. Ich werde die am Wochenende scannen und hier posten.
Ich hab eben meine alten Ordner durchgesehen. Einige Fotos vom Corvatsch (inkl. Sommerski) aus dem Sommer 1986 hab ich noch. Ich werde die am Wochenende scannen und hier posten.
- Kris
- Nebelhorn (2224m)
- Beiträge: 2303
- Registriert: 23.02.2004 - 13:50
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Innsbruck
- Hat sich bedankt: 585 Mal
- Danksagung erhalten: 932 Mal
- Kontaktdaten:
Der im ersten bild gezeigte schlepplift war nie "öffentlich", es ist ein privatlift. Ich glaube es hiess, dass dieser Lift dem schah von persien gehörte. Es hingen stets auch nur eine handvoll bügel dran.
Die lago bianco lifte fuhren noch bis mitte der 80er jahre. Man erreichte sie auch über eine pistenvariante von der lagalbbahn, und zurück zur lagalb talstation kam man auch wenn man ewig lange den hang querte.
Einer der lifte war in der tat sehr sehr lang...
Ich fragte damals, wieso es diese lifte gab, denn es war nicht übertrieben, dieses gebiet was die besucher betrifft, als völlig leer zu bezeichen (das konnte man von der lagalb aus leicht erkennen). Man sagte mir, dass dort gerne ferienlager von schulklassen etc hinfuhren: Es sind die einzigen anfaengerlifte im oberengadin!
Das oberengadin ist schon sehr genial !
Die lago bianco lifte fuhren noch bis mitte der 80er jahre. Man erreichte sie auch über eine pistenvariante von der lagalbbahn, und zurück zur lagalb talstation kam man auch wenn man ewig lange den hang querte.
Einer der lifte war in der tat sehr sehr lang...
Ich fragte damals, wieso es diese lifte gab, denn es war nicht übertrieben, dieses gebiet was die besucher betrifft, als völlig leer zu bezeichen (das konnte man von der lagalb aus leicht erkennen). Man sagte mir, dass dort gerne ferienlager von schulklassen etc hinfuhren: Es sind die einzigen anfaengerlifte im oberengadin!
Das oberengadin ist schon sehr genial !
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
- Gletscherfloh
- Fichtelberg (1214,6m)
- Beiträge: 1370
- Registriert: 18.12.2004 - 15:58
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Mürztal
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 23 Mal
- gerrit
- Gaislachkogl (3058m)
- Beiträge: 3210
- Registriert: 19.12.2004 - 18:23
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Niederösterreich
- Hat sich bedankt: 688 Mal
- Danksagung erhalten: 1021 Mal
Sichtlich (i.S. des Wortes ) und nach den Informationen der mir vorliegenden Chronik handelt es sich bei dem Lift auf gletscherfloh´s Bildern nur mehr um einen der in den 80-er Jahren noch verbliebenen Kleinliften, es handelt sich ja auch nur um einen Seillift. Die großen Gletscherlifte waren zu diesem Zeitpunkt ja offenbar nicht mehr in Betrieb.
Erinnerungen: meine Berichte seit 2005 (bzw. 1983)
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
- Gletscherfloh
- Fichtelberg (1214,6m)
- Beiträge: 1370
- Registriert: 18.12.2004 - 15:58
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Mürztal
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 23 Mal
Genau, also ich habs damals nicht bereut, keine Ski mitzuhaben. Der Seillift war das gesamte damalige "Sommerski" dort.gerrit hat geschrieben:Sichtlich (i.S. des Wortes ) und nach den Informationen der mir vorliegenden Chronik handelt es sich bei dem Lift auf gletscherfloh´s Bildern nur mehr um einen der in den 80-er Jahren noch verbliebenen Kleinliften, es handelt sich ja auch nur um einen Seillift. Die großen Gletscherlifte waren zu diesem Zeitpunkt ja offenbar nicht mehr in Betrieb.
- gerrit
- Gaislachkogl (3058m)
- Beiträge: 3210
- Registriert: 19.12.2004 - 18:23
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Niederösterreich
- Hat sich bedankt: 688 Mal
- Danksagung erhalten: 1021 Mal
Hast Du so eine Karte vielleicht noch irgendwo?Oliver Frank hat geschrieben:Am Lago Bianco hatte es älteren Panoramakarten zufolge ein paar Jahre lang auch einen Sessellift.
Erinnerungen: meine Berichte seit 2005 (bzw. 1983)
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
- gerrit
- Gaislachkogl (3058m)
- Beiträge: 3210
- Registriert: 19.12.2004 - 18:23
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Niederösterreich
- Hat sich bedankt: 688 Mal
- Danksagung erhalten: 1021 Mal
Ich hab den Verdacht, daß dieser Sessellift schon vor Bau der Lagalb-Bahn bestand um ev. die Autofahrt auf die Paßhöhe zu umgehen, nach Bau der neuen Bahn wollte dann offenbar niemand mehr im Paradiso Bianco fahren und es wurde schließlich geschlossen.
Erinnerungen: meine Berichte seit 2005 (bzw. 1983)
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
-
- Shisha Pangma (8013m)
- Beiträge: 8120
- Registriert: 20.09.2002 - 11:26
- Skitage 23/24: 0
- Ski: nein
- Snowboard: nein
- Ort: Nürnberg
- Hat sich bedankt: 100 Mal
- Danksagung erhalten: 307 Mal
- Kris
- Nebelhorn (2224m)
- Beiträge: 2303
- Registriert: 23.02.2004 - 13:50
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Innsbruck
- Hat sich bedankt: 585 Mal
- Danksagung erhalten: 932 Mal
- Kontaktdaten:
wie ich schrieb: wenn man von der lagalb "hinten" runter fuhr, kam man zu den lago bianco liften. Und zurück benötigt man auch keinen weiteren lift, wie aus dem pistenplan ersichtlich...
Der sessellift an der lagalb (den ich auch nicht mehr kannte), diente genauso wie der schlepplift unten an der diavolezza zum zeitvertreib bei den früher üblichen teilw. extrem langen wartezeiten in den hauptferien.
An den talstationen der PB wurden nummern verteilt, genauso wie in der wurstabteilung etc. in den lebensmittelmaerkten in italien ueblich. Auf einer tafel konnte man erehen, wann man ungefaehr dran kam. in der zwischenzeit waren die talstationslifte dann ein willkommener zeitvertreib.
Heute alles unmoeglich, man warten nicht mehr an den seilbahnen, sondern im pistenverkehr..
Der sessellift an der lagalb (den ich auch nicht mehr kannte), diente genauso wie der schlepplift unten an der diavolezza zum zeitvertreib bei den früher üblichen teilw. extrem langen wartezeiten in den hauptferien.
An den talstationen der PB wurden nummern verteilt, genauso wie in der wurstabteilung etc. in den lebensmittelmaerkten in italien ueblich. Auf einer tafel konnte man erehen, wann man ungefaehr dran kam. in der zwischenzeit waren die talstationslifte dann ein willkommener zeitvertreib.
Heute alles unmoeglich, man warten nicht mehr an den seilbahnen, sondern im pistenverkehr..
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
- Gletscherfloh
- Fichtelberg (1214,6m)
- Beiträge: 1370
- Registriert: 18.12.2004 - 15:58
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Mürztal
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 23 Mal
Dieses System gabs früher auch mal (zumindest noch Ende der 70er Jahre) an der Valluga-Bahn/St. Anton a. Arlberg. Wurde da wahrscheinlich obsolet als die Schindlergrat-SB gebaut wurde.Kris hat geschrieben:Der sessellift an der lagalb (den ich auch nicht mehr kannte), diente genauso wie der schlepplift unten an der diavolezza zum zeitvertreib bei den früher üblichen teilw. extrem langen wartezeiten in den hauptferien.
An den talstationen der PB wurden nummern verteilt, genauso wie in der wurstabteilung etc. in den lebensmittelmaerkten in italien ueblich. Auf einer tafel konnte man erehen, wann man ungefaehr dran kam. in der zwischenzeit waren die talstationslifte dann ein willkommener zeitvertreib.
Heute alles unmoeglich, man warten nicht mehr an den seilbahnen, sondern im pistenverkehr..
- Gletscherfloh
- Fichtelberg (1214,6m)
- Beiträge: 1370
- Registriert: 18.12.2004 - 15:58
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Mürztal
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 23 Mal
In einem alten Skiguide über die Schweiz (James Riddel: The ski-runs of Switzerland, London, 1957 -- vom selben Autor gibts ein Buch gleichen Inhalts auch über Österreich) findet sich folgendes Uralt-Panorama von St. Moritz:
Corviglia/Piz Nair waren damals schon erschlossen. Der Zugang von Celerina über Marguns ist bereits als Projekt gekennzeichnet, ebenso wie die Erschliessung des Piz Corvatsch (die wurde dann aber etwas abgeändert realisiert als hier in dem Panorama angedeutet).
Und noch ein Foto von damals (Skilifte bei Suvretta/Randolins):
Corviglia/Piz Nair waren damals schon erschlossen. Der Zugang von Celerina über Marguns ist bereits als Projekt gekennzeichnet, ebenso wie die Erschliessung des Piz Corvatsch (die wurde dann aber etwas abgeändert realisiert als hier in dem Panorama angedeutet).
Und noch ein Foto von damals (Skilifte bei Suvretta/Randolins):
- gerrit
- Gaislachkogl (3058m)
- Beiträge: 3210
- Registriert: 19.12.2004 - 18:23
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Niederösterreich
- Hat sich bedankt: 688 Mal
- Danksagung erhalten: 1021 Mal
Diese Riddell-Bücher sind übrigens durchaus gut recherchiert, die Lifte sind mit genauen Daten bezüglich Länge und Höhenunterschied angeführt, oft auch die Projekte und sogar über die Herkunft der Flurnamen gibt es Informationen, im Österreichbuch wird über den wortstammmäßigen Zusammenhang zwischen den Nockbergen und den Salzburger Nockerl philosophiert.
@gletscherfloh: Buch schon gehabt oder frisch aufgetrieben?
@gletscherfloh: Buch schon gehabt oder frisch aufgetrieben?
Erinnerungen: meine Berichte seit 2005 (bzw. 1983)
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
- Gletscherfloh
- Fichtelberg (1214,6m)
- Beiträge: 1370
- Registriert: 18.12.2004 - 15:58
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: nein
- Ort: Mürztal
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 23 Mal
@gerrit: Dein Hinweis auf das Österreich-Buch hat mich zu einer Suche in diversen virtuellen Antiquariate verleitet . Dabei hab ich auch das Schweiz-Buch von Riddel entdeckt, welches dann sogar früher in der Post eintrudelte als das Österreich-Buch (warte schon ganz ungeduldig drauf).gerrit hat geschrieben:Diese Riddell-Bücher sind übrigens durchaus gut recherchiert, die Lifte sind mit genauen Daten bezüglich Länge und Höhenunterschied angeführt, oft auch die Projekte und sogar über die Herkunft der Flurnamen gibt es Informationen, im Österreichbuch wird über den wortstammmäßigen Zusammenhang zwischen den Nockbergen und den Salzburger Nockerl philosophiert.
@gletscherfloh: Buch schon gehabt oder frisch aufgetrieben?
Die Informationsfülle des Riddel-Guides hat mich auch gleich fasziniert. Vor allem gibts sehr viel Text zwischen den Bildern, was man ja von derzeitigen einschlägigen Büchern ja meist nicht behaupten kann.
Neugierig bin ich dann v.a. auf den direkten Vergleich Österreich-Schweiz (die Bücher stammen ja de facto vom gleichen Zeitraum). Der grössere Ausbaustand in der Schweiz zum damaligen Zeitpunkt sollte da , denke ich, sehr gut deutlich werden.
- baeckerbursch
- Rigi-Kulm (1797m)
- Beiträge: 1798
- Registriert: 07.07.2005 - 13:59
- Skitage 23/24: 0
- Ski: ja
- Snowboard: ja
- Ort: Ruhpolding
- Hat sich bedankt: 8 Mal
- Danksagung erhalten: 221 Mal
Dieser "Sessellift" ist übrigens bis vor kurzer Zeit gestanden. Er wurde 1995 abgerissen (Quelle: Festschrift der Diavolezza Bergbahn zum 50. Bestehen) erst Allerdings waren dort keine Sessel mehr dran.
Ich war aber der Meinung daß es sich eher um einen Skilift gehandelt hätte (Steht auch so im Prospekt)
Im übrigen:
Gott sei Dank gibt es noch so Gebiete wie Diavolezza / Lagalp. Fernab von solchen Skigebieten wie z.B. Ischgl. Wenigsten kann man da wirklich Skifahren. Auf lagen, einsamen Pisten. Von mir aus könnt ihr gerne Ischgl + Co. haben, ich fahre lieber auf die Diavolezza!
Ich war aber der Meinung daß es sich eher um einen Skilift gehandelt hätte (Steht auch so im Prospekt)
Im übrigen:
Gott sei Dank gibt es noch so Gebiete wie Diavolezza / Lagalp. Fernab von solchen Skigebieten wie z.B. Ischgl. Wenigsten kann man da wirklich Skifahren. Auf lagen, einsamen Pisten. Von mir aus könnt ihr gerne Ischgl + Co. haben, ich fahre lieber auf die Diavolezza!