Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

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falk90
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Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von falk90 »

3S Seilbahnruinen von Heckel
"Teleferico de Caracas"

Bild

ich möchte jetzt einfach mit einem Verweis auf mein anderes Topic über aktuelle Seilbahnen in Caracas beginnen:
Caracas - Seilbahnstadt in Venezuela

Dort gibt es bereits einige Bilder zu den verfallenen Bahnen auf den Avila, außerdem eine recht interessante Diskussion über die alten Bahnen.
Da es hier aber knapp 100 Bilder geben wir, habe ich mich dazu entschieden, einen eigenen Bericht im Historischen zu eröffnen.

Angefangen hat alles mit einem Beitrag von Arlberfan im anderen Topic:
Arlbergfan hat geschrieben: Vlt. hast du ja bei deinem Aufenthalt selbst einmal Zeit runter zur alten Mittelstation zu wandern, wo jetzt diese gespenstig verfallenen Kabinen rumstehen. Das YouTube Video allein sorgt ja schon für eine tolle Stimmung, wie mag das wohl sein wenn man selbst dort ist.
Dieser Gedanke hat mich die ganze Zeit in Carcas nicht mehr los gelassen, und an meinem letzten Wochenende in Venezuela hat es tatsächlich geklappt!
Allerdings ist es nicht ganz einfach da hinzu kommen, man braucht ein geländegängiges Allradfahrzeug und auch einen einheimischen "Guide".
Einfach runterwandern ist recht weit und alleine leider auch zu gefährlich. Aber es sollte alles klappen!

Wir haben die Stationen "El Cojo" - am Meer und die Station "San Jose" besichtigt. "San Jose" ist die Mittelstation der untersten und der mittleren Sektion.
Die Station "Galipan" oder auch "El Iron" (das Video im anderen Topic stammt aus El Iron), haben wir nicht mehr besichtig, das ist sich leider nicht aus gegangen.

Wahnsinnig viele Informationen gibt es in einem Dokument von Poalo auf funivie.org (Danke an Kris für den Link im anderen Topic!)
Kris hat geschrieben:* Poalo von funivie.org hat eine kleine aber doch gut umfangreiche (68 Seiten) Publikation in PDF zur 3S Bahn zusammengestellt, zu der ich mit Übersetzungen bzw. Material auch ein wenig beigetragen habe:

PDF Italienisch:
http://www.funivie.org/documenti/Telefe ... as_ITA.pdf
PDF Spanisch:
http://www.funivie.org/documenti/Telefe ... as_ESP.pdf
to be continued in the next days

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ATV
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von ATV »

Hätter noch Fotos von 1979 als die Anlage noch lief.
-> meine Fotos könnt ihr weiterhin auf meiner Webseite --> www.stahlseil.ch ansehen.
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GMD
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von GMD »

Hatte die Bahn eigentlich Durchfahrbetrieb oder musste jeweils umgestiegen werden?
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Kris
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von Kris »

<-- Wartet mit Spannung auf die Bilderstrecken von Jack90!

GMD: Ja, es herrschte duchlaufbetrieb. Nur am Gipfel musste umgestiegen werden.
Allerdings wurde die Bahn zum ein/auskuppeln jeweils kurz angehalten. Hierbei wurden pneumatisch die Klemmen geöffnet bzw. geschlossen.
Das ist das einzige kleine Manko dieser grossen Bahn... :D
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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GMD
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von GMD »

Danke für die Infos kris! Erstaunlich, dass man bei Heckel in den 27 Jahren zwischen dem Bau der Schauinslandbahn und dieser Bahn diesen Nachteil nicht behoben hat!

Wieder so eine Bahn, bei der ich mir eine Zeitmaschine wünschte. Wirklich schade drum!
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von münchner »

Das wird ganz groß! :D
jack90 hat geschrieben:Bild
Zu dem Bild würde mich die Geschichte interessieren. Warum blieb genau die Gondel draußen?
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Kris
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von Kris »

münchner hat geschrieben: Zu dem Bild würde mich die Geschichte interessieren. Warum blieb genau die Gondel draußen?

Eine plausible Erklärung ist, dass Vandalen die Gondel von der Bergstation aus auf die Strecke geschickt haben. Eine zwangsgeführten Klemmenschliessung gibt es ja nicht, somit kann die Gondel locker in die Tiefe sausen. Die fehlenden Scheiben und Teile der Blechhülle deuten darauf hin, dass die Gondel (wie auch die noch in den Stationen befindlichen) über die Jahre von sämtlichen verwertbaren Teilen erleichtert wurde. Am Bild ist zu erkennen, dass das Laufwerk entgleist ist, es mag nach dem Masten abgehoben sein, und sich sodann verkeilt haben.

Die Bahn wurde "normal" stillgelegt, das damals neu gelieferte Tragseil wurde um ein paar Meter zu kurz bestellt (Diese geschichte scheint tatsächlich so abgelaufen zu sein. Oder es ist doch eine urbane Legende)
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falk90
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von falk90 »

Entschudlidung für die Verspätung, hier kommt ein Teil der Bilder, ich habe im Moment nicht so viel Zeit.

Die Bildqualität ist leider nicht die allerbeste, ich hatte in Venezuela nur die kleine Digitalkamera mit.
Die Bilder wirken nicht so farbenkräftig, aber bei dem alten Inhalt macht das eine ganz interessante Stimmung.

Zu den Bildern:

Hier ein Link zu einer Übersicht, die ich aus dem Dokument genommen habe (daher nur ein Link):
http://snowtirol.at-web.cc/venezuela/sa ... erview.jpg

Wir sind von Caracas aus über die Flughafen - Autobahn runter nach Maiquetia gefahren und von dort weiter in den kleinen Ort Macuto.
Autofahren in Venezuela ist etwas "spontaner" als in Europa.
Bild

Im Ort selbst ist die "Teleferico" noch ausgeschildert, zur Talstation führt auch eine, für venezolanische Verhältnisse, große Straße hin die bei der Talstation der Seilbahn endet.
Die Station selbst ist schon ordentlich verwachsen, aber trotzdem nicht zu übersehen.
Das Gebäude entspricht der Station oben in Caracas, wo jetzt die 8EUB drin ist.
Es ist alles abgezäunt, aber das Schloss ist offen...
Bild

Blick über den Zaun, alleine währe ich keinen Schritt mehr weiter gegangen.
Im alten Führerstand ist anscheinend einen Familie eingezogen, das wäre wohl das Traumdomizil von so manch einem LSAP - Jäger.
Aber unserer "Guide" hat mit den Leuten geredet, wir konnten da ohne Gefahr hinein um ein paar Bilder zu machen.
Bild4

Das Stationsgebäude wird anscheinend auch zu einer Box-Arena umfunktioniert, es hängen auch mehrere Sandsäcke herum.
Das alte Stahlgerippe der Bahn interessiert anscheinend niemanden mehr.
Die Station "El Cojo" hatte auch den charakteristischen Doppelumlauf mit den hydraulischen weichen und war gleichzeitig die Zugseil - Abspannstation für die 4. Sektion (von Caracas aus gesehen)
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Der Bereich der Kuppelstelle - dahinter das "Wohnhaus" mit dem Anbau dahinter.
Die Tragseile sind noch gespannt, die Zugseile dieser Sektion anscheinend gerissen.
Rechts die Rolle auf dem Hebel diente dazu, das Seil in die Klemme ein zu legen, aber die Betätigungskette hängt auch nur mehr so in der Gegend herum.
Die Klemme versuche ich etwas weiter unten zu erklären.
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Einfahrt der Bahn, die 3 Sektionen Avila - Gallipan - San Jose - El Cojo waren alle Rechtsbahnen mit Durchfahr-(eigentlich Durchschiebe-)betrieb.
Die Bahn von Caracs (Maripez) auf den Avila hinauf war den Bildern nach eine Linksbahn.
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Zoom auf die Strecke, an den Stützen kann man noch ganz leich die Reste von den Zugseilen erkennen, diese hänge da einfach vertikal nach unten.
Dahinter liegt die Tragseil-Abspannstation "EL Mulon"
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Gigantische Dimensionen, das kommt auf dem Bild nicht so heraus.
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Ablenkscheiben der Zugseile. Die Zugseile sind auf der Unterseite von der Kuppelstelle gekommen und wurden 180° zurück in richtung Bergstation umgelenkt. Dort gibt es dann zwei horizontale Seischeiben auf dem Spannwagen. Die andere Seite mit der Ausfahrt ist symetrisch zur Einfahrt.
Das Konzept ist eigentlich so ähnlich wie bei den alten DS-Anlagen von Doppelmayr (Gondelbahn Hochsöll, Hochalter in Kühtai usw., Sennjochbahn )
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Spannschacht mit dem Spanngewicht.
Die Seile vom Spanngewicht sind anschließend in der Station so geführt, das der Spannwagen richtung Bergstation gezogen wird.
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Spannwagen, die untere Scheibe sitzt an ihrer originalen Position, bei der oberen wurde das Lager ausgebaut, das fährt sicher noch irgenwo als Teil eines LKW durch Venezuela
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Einkuppelstelle und die Behausung. Wer sich für doe Besiedelung von alten, leeren Gebäuden interessiert sollte sich mal diesen Link anschauen:
http://www.tagesschau.de/ausland/videob ... as106.html
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Ablenkung der Seile vom Spanngewicht zum Spannwagen, dahinter die Stationsausfahrt.
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Nochmal eine Aufnahme von den Seilscheiben auf dem Spannwagen. Interessant wie sehr man hier schon auf eine leichte Konstruktion geachtet hat.
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Nochmal dieses Ensemble, Boxring , Sandsäcke, eine stillgelegte 3S Seilbahn aus den 50er Jahren, Ein "Haus" einer Familie mit spielenden Kindern davor, das offene Loch im Boden das direkt in den Keller der Station führt ....
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Blick auf den Ort Macuto. Warum die Seilbahn genau hier in diesem Ort am oberen Rand endet ist mir nicht ganz klar. Der Strand hier ist auch nicht gerade der Schönste und zum Hafen oder zum Airport braucht man erst wieder ein Taxi. Unten erkennt man schon ganz leich das Stahlgerüst der Materialseilbahn.
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Die Talstation mit dem Abspannturm hinten wir als Garage und Pferdestall benutzt. Die Gegend hier ist nicht die beste, auch im PDF Dokument ist die Station als "peligro" ausgewiesen.
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Pferdestall mit dem Stahlgerüst darüber.
Unglaublich, dass man das ganze Materialien für die Hauptbahn mit dieser kleinen Bahn transportiert hat.
Diese Materialseilbahn kreuzt die Hauptbahn sehr flach, an der Bergstation dieser Sektion (in San Jose) ist die Antriebsstation auf der linke Seite der Hauptbahn.
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Wir haben uns in der Gegend dann sehr schnell wieder aus dem Staub gemacht und sind über eine abendteuerliche Bergstraße hinauf nach Gallipan unterweg.
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Unser eigentliches Ziel kommt in Sicht, aber mit Hilfe von Personen und dem GPS haben wir dann auch den Fußweg zu der Station gefunden.
Eine Richtung dauert ca. 40min.
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Die Tragseil-Spannstation "San Francisco" grüßt auch schon, die Lage ist wirklich unereichbar im jungle.
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Der Einstieg in den Fußweg, so etwas wie eine Beschilderung gibt es natürlich nicht.
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Was uns wohl erwarten wird, es liegt doch ein bischen Spannung in der Luft.
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falk90
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von falk90 »

Vom Wanderweg aus hat man, wenn es der Jungle zulässt, immer einen Blick auf die Trasse.
Hier sieht man das Kuppengerüst mit den Stützen 8 + 9, dahinter verläuft parallel die Materialseilbahn.
Wie man die Teile für die Materialseilbahn da hin bekommen hat weiß ich nicht, einen Weg oder ähnlich konnte man nicht wirklich ausmachen.
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Aus einer anderen Perspektive.
Mitten im venezolanischen Urwald rostet eine wirklich einzigartige Seilbahn vor sich hin.
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Zoom zurück zur Tragseilspannsation "San Francisco". Alles wurde mit der kleinen Materialseilbahn herauf gebracht.
Die Lage ist wirklich unzugänglich.
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Ein Bild ohne Zoom, dann erkennt man besser, wo die Trasse entlang führt.
Für den Avila ist der Nebel eigentlich ganz typisch, direkt am Meer.
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Aber hin und wieder öffnet sich doch der Blick über die untersten Häuser von "Galpian" hinunter zum Karibischen Meer.
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Auf den letzten Metern gibt es dann noch eine Absperrung mit Stacheldraht.
"NOVIOS SUERTO"
Hm, das Schild will mir wohl sagen, es gibt da einen frei herumlaufenden Stier.
Sehr interessante Methode die alte Station vor dem kompletten Ausschlachten zu schützen.
Umgekehrt wird hier nicht mehr, schon gar nicht mit der Gondel im Blickfeld.
Innen siehr man schon frische Kuhfladen und es riecht auch nach Rind. Egal, er wird uns doch nicht gleich töten ...
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Immer auf der Hut vor frei herumlaufenden Stieren mache ich dieses Bild.
In dem Dokument wir die Kabine "La Cabina Fantasma" - Die Geisterkabine genannt.
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Hin und wieder gibt es vom Weg aus einen Blick durch die Büsche auf die Gondel.
Die Kabine ist anscheinend davor in der Station "Galipan", also an der Bergstation dieser Sektion, gestanden.
Dort wurde sie, wie alle anderen Kabinen, um alles verwertbare Material erleichtert, sprich ausgeschlachtet.
Man kann auch erkennen, die beiden Kuppelhebel sind in der Position - Klemme offen, so wie sie jetzt steht war sie nie an ein Zugseil angekoppelt.
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Weiter wird davon gesprochen, dass die Gondel in einem Vandalenakt über die Einfahrt der Station geschoben wurde, und somit ohne jegliche Bremse auf dem Tragseil richtung Station "San Jose" gerollt ist.
Die Sektion ist zwar recht flach, sie macht aber trotzdem über 500m Höhenunterschied.
Im Moment hängt die Gondel geschätze 100m vor der Stütze 7, das Tragseil klemmt anscheinend im Schlitz wo eigentlich das innere Zugseil liegt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kabine auf der Stütze 8 engleist ist und dann noch gute 600m auf dem Tragseil dahingeschliffen ist.
Die Kabine wir wohl durch die sehr hohe Geschwindigkeit (würde ich jetzt mal annehmen) auf der letzten Stütze so ins Schaukeln gekommen sein, dass sich diese Schwingung mit dem Tragseil im langen Spannfeld aufgeschaukelt hat und die Kabine darauf hin entgleist ist.
Die "Endposition" ist auf alle Fälle sehr gut einsehbar und sehr exportiert, für ein Foto hätte ich sie wohl auch dort abgestellt.
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Am oberen Eingang der Stationen ist eine Art wachposten.
Wir rufen immer, ob jemand hier ist, nicht dass wir noch in ernste Schwierigkeiten geraten.
Man darf nicht vergessen, in Venezuela gibt es viele arme Leute und viel Gewalt, es wäre absolut nicht verwunderlich, wenn hier jemand (mit seinen Rindviechern wie am Zaun angekündigt) in eines der Gebäude eingezogen wäre-
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Stütze 7 der 3S Bahn, gute 17m hoch laut übersicht, aber schon gut eingewachsen unten.
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Ein paar Schritte weiter
"BIENVENIDO ESTACION SAN JOSE"
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Blick zurück auf die Strecke, rechts sind die Gärten von Galipan.
Der Gipfel mit dem Torre Humboldt (Hotel) ist leider in den Wolken.
Die Trasse ist einfach unglaublich.
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Es Kommen die beiden Stahlgerüste der Materialseilbahnen ins Blickfeld. Hier ist der Antrieb der unteren Sektion und die Abspannung der oberen Sektion.
Die Station der unteren Materialseilbahn befindet sich auf der anderen Seite der 3S Bahn als unten in El Cojo, es gibt also eine kreuzung dieser beiden.
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Antrieb der unteren Materialseilbahn, es fehlt lediglich der Elektromotor.
Man kann die Bremsscheibe, das Getriebe und auch die Antriebsscheibe gut erkennen.
In der Mitte das waren wohl Anfahrwiederstände und links gab es auch ein mechanisches Kopierwerk.
Wie hat man das Zeug nur hier her gebracht, getragen?
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Der Spannturm der Oberen Sektion Materialseilbahn. Die Natur erobert ihr Gebiet zurück.
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Fast wie auf der Idalpe.
Von links kommt die untere Sektion, die obere Sektion ist in der Bildmitte, dahinter die eigentliche Seilbahn.
Im Boden kann man noch Schinen erkennen, auf denen anscheinend das Baumaterial zwischen den Station transportiert wurde.
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Ausfahrt Materialseilbahn untere Sektion. Solche unwirkliche Locations kenne ich eigentlich nur aus Filmen oder Computerspielen.
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Es geht weiter zur Station San Jose, ich rechne damit, dass jeden moment irgendwo ein Strier oder sonstiges aus irgend einem Busch springt.
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Estatcion San Jose, die Dimensionen sind einfach nur gewaltig, vorne der Niederhalter der oberen Sektion.
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Es stehen auch ein paar Kabinen herum, diese hat sich allerdingst etwas im Busch versteckt.
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Rechts ein Wartungspodest, hinten die beiden "Röhren" wo jeweils die Antriebe drinn sind.
Dieses Bauwerk ist wirklich nur gigantisch.
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Gebäude für den Antrieb der oberen Sektion mit dem abgespannten Tragseil.
Man kann auch die Weichen für Wartung bzw. Durchfahrbetrieb sehr gut erkennen.
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Das Gelände ist nicht ganz ungefährlich, im Boden zwischen den Sektionen gibt es eine große Öffnung hinunter in den Keller der Station
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Da unten gibt es anscheinen Notstromaggregate, Leonard umformer usw.
Jetzt natürlich mit stylischer Junglebewachsung und eine Liane zum Abseilen da hinunger.
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Im Umlauf der unteren Sektion steht ein Montage bzw. Lastenfahrzeug. Das gibt es heute bei den 3S Bahnen nicht mehr.
Es gibt auch schon elektrische Anlagen in den Kabinen. Zu dieser Zeit hat Doppelmayr z.B. noch "nur" Schlepplifte gebaut.
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Blick zurücl zur oberen Sektion. Die Außmaße und die Träger sind einach gewaltig, rechts ist das Loch in den Keller.
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Ein Blick in den Antriebsraum der oberen Sektion mit der Doppelrilligen Seilscheibe, unten das riesige Getriebe.
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Endlich geht es weiter:

Im Abstellbeich der unteren Sektion steht die Kabine 26, durchaus gut getarnt.
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Hier bräcuhte man schon ein Buschmesser um die wieder in Betrieb zu nehmen.
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Im Antriebsraum der unteren Sektion. Den seitlichen Eintrieb am getreibe würde ich jetzt für den Notantrieb sehen, ich kann mich aber auch irren.
Hinten rechts liegt wohl das Gegenstück. Man hat hier aber auch schon ordentlich ausgeschlachtet.
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Führerstand, dahinter ein Kopierwerk das sie Positionen der Kabinen angezeigt hat.
Diese Anlage über drei unterschiedliche Sektionen mit manuellem weiterschieben der Kabinen zu synchronisieren dürfte auch eine Meisterleistung gewesen sein.
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Blick hinaus "in" die Station. Wie hat das wohl vor 30 Jahren ausgesehen?
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Das Mechanische Kopierwerk im Detail, mit Schaltern am äußeren Umfang die wohl die Ahnlage für einen Kuppelvorgang stillgesetzt haben.
Eine wahnsinns Leistung zur damaligen Zeit ohne Computer, SPS oder ähnlichem.
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Detail von dem seitlichen Eintrieb.
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Die Bremse auf die Seilscheibe.
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Ein Blick in eine Kabine, total ausgeschlachtet.
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Jetzt werden die Laufwerke etwas näher betrachtet. Die beiden Stahlrollen auf der Oberseite sind zum Passieren der Niederhalter.
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Die beiden Kuppelhebel haben zwei Endpositionen. Die untere Stellung bedeutet Klemmen geöffnet.
Die Hebel sind fix mit einer Welle verbunden. Jede Welle ist mit Zwei federn verbunden, die die Klemmkraft erzeugen. Außerdem gibt es pro Welle eine Schubstange, der hinunter zur eigentlichen Klemme geht. Wird die Klemme geschlossen, werden die Feder über den Totpunkt nach oben gebracht und die Schubstange wird nach unten gedrückt.
Dort wir die bewegliche Klemmbacke von der Schubstange über eine Kulisse gegen das Seil gedrückt.
Hier der Link zu dem Schema aus dem PDF Dokument:
http://snowtirol.at-web.cc/venezuela/sanjose/klemme.jpg
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Diese Kabine ist übrigens endgleist und hängt nur mit dem Zugseilkanal auf der Laufschine
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Die nächste Kabine steht in der Kuppelstelle und wartet nur darauf, angekuppelt zu werden und zur Talstation zu fahren.
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Es gibt sogar elektrische Schalter auf der Klemme, was genau die messen habe ich leider nicht herausgefunden. Recht sieht man auch die Stromschine für die Kabinen in dem Bereich.
Es wäre hoch interessant so ein Laufwerk mal zu zerlegen.
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Diese Schiene wurde hydraulisch gehoben worauf die Kuppelhebel über den Totpunkt gebracht wurden und die Klemmen dann richtig zugeschnellt sind bis die Seile eingeklemmt waren.
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Blick zurück in die Überdachte Kuppelstelle.
Ein Auskuppeln war hier übrigens nicht möglich, also kein Rückwärtsbetrieb (auße man hat die Hebel mit einem Holz oder ähnlichem bewegt)
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Die Kuppelhebel werden auch überwacht, ob sie vor der Ausfahrt auch in der richtigen Position sind.
Es fehlt dediglich der elektrische Schalter an der Kullise. Interessant ist, dass der Schalter automatisch zurückgesetzt wird (Gewicht).
Heute müssen diese "Blenden" händisch zurückgestellt werden. Macht auch sinn, damit man wirklich nachschauen gehen muss, was denn los ist.
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Blick in den Zugseilkanal. Genau in diesem Schlitz dürfte die Geisterkabine vor der Station San Jose auf dem Tragseil hängen.
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Die Vorrichtung um das Seil in die Klemme zu heben. So war es möglich, die Kabine an die Kuppelstelle zu schieben wärend die Bahn lief.
Beim Stop wurde das Seil mit dieser Rolle in die Klemme hinein gehoben, dann wurde die Klemme geschlossen.
Auf der anderen Seite des Hebels mit der Rolle befindet sich eine Kette, die hydraulisch bewegt wurde.
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Nochmal ein Blick auf das Laufwerk, hier erkennt man die Schubstangen gut.
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Hinterer Stationsbereich. Durch die kleine Öffnung ist das Seil in den Antriebsraum geführt worden.
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Auskuppelstelle auf der anderen Seite. Die Kuppelhebel wurden lediglich unter den Totpunkt gedrückt, das Seil dürfte dann aus der Klemme heraus gefallen sein.
Wieso die Schine Hydraulisch betätigt ist weiß ich nicht, theoretisch dürfte auskuppen sogar bei langsamer fahrt möglich gewesen sein. Man hat wohl synchron immer eine Kabine im kurzen Stop ein- bzw. ausgekuppelt.
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Da dürfte Achterbahnfeeling aufkommen, auf alle Fälle etwas Nervösität bei mir wenn ich auf der alten Plattform herumgehe.
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Diese Trasse ist einfach unbeschreiblich. Direkt mit Meerblick, aber leider etwas Nebel in der Strecke.
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Die Station ist wirklich schon gut verwachsen.
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Die Zugseile dieser Sektion sind gerissen und hängen teilweise an den Stützen. Wie lange ein Tragseil so hält?
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Es kommt ein ganz kurzes Fenster, wo ich die ganze Strecke sehe.
Die Stütze in der Mitte ist wirklich gewaltig, dahinter die Tragseil-Spannstation.
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Zurück in der Station, oben das Ausflugsdorf Gallipan
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Bei der zugewachsenen Kabine ist eine Klemme geschlossen.
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Nochmals die Kabine dazu, leider unscharf.
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Wir haben uns dann noch in den Keller gewagt.
Dort hab es anscheinen Stromgeneratoren und Leonard-Sätze.
Durch das Loch in der Decke haben wir hier herunter geschaut.
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Ausgeschlachtetes Siemens equipment, gruselig hier unten.
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Das dürften die Leistungsschalter für die Anlage sein, über die klein Treppe hinten links sind wir hereingekommen.
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Blick hinauf zum Stationsumlauf der oberen Sektion
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Stromgenerator, die Vegetation ist auch schon auf dem Vormarsch
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Was für eine Szenerie, irgendwie sehr beklemmend.
Wenn jemand eine Location für einen neuen "Saw" Film sucht, hier ist er.
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Der Blick von der zweiten zur ersten Sektion.
Wohl fühle ich mich hier nicht, im Kopf gehen da schon die wildesten Phantasien ab.
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Wieder am Tageslicht, verbuschte Tragseilabspannung
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Blcik auf die Strecke mit der Geisterkabine. Dahinter der Turm vom Hotel Humbold, der sich genau in dem selben Zustand befindet wie die Station hier.
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Blick auf die Station San Jose, es muss wirklich gewaltig sein diese Bahn zu fahren.
Dahinter der fließende Übergang vom Meer zum Himmel.
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Nochmal die Kabine mit Gallipan. Die Trasse ist der Wahnsinn.
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Auf dieser Sektion sind die Zugseile noch nicht gerissen. Der Rollengummi ist aber auch "durch".
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Blick auf die Stationen der Materialseilbahnen (Abspannung obere sektion und Antrieb der untern)
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Wie lange die Kabine da noch hängen wird bevor sie in den Jungle stürzt?
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Ich bekomme nicht genug von dem Blick.
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So langsam müssen wir aber doch den Heimweg antreten. Frei laufende Stiere haben wir keine gesehen, da bin ich aber auch froh darüber.
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Seilbahntrasse, Stromleitung und das Hotel Humbold am Gipfel.
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Wenn sich dann mal ein Alpinforumler mit einer ordenltichen Kamera da hin verirrt, 5m hinter diesem blauen Stein geht der weg links ab.
Hier der Punkt wo man die Straße verlässt, wenn man etwas weg zoomt kann man den Weg im unteren Verlauf erkennen:
https://maps.google.com/maps?f=d&source ... iwloc=ddw1
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Nach einem 1000hm Marsch (unser Fahrer hatte keine Zeit zu warten) kommt man auf dem Grat des Avila an.
Hier der Blick hinunter nach Caracas. Direkt hinter den beiden höchsten Türmen (Parque Central) links auf dem Bild befindet sich die Metrocable San Augustin.
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Angekommen auf dem Avila, die Berstation der kurzen dritten Sektion vom Meer herauf. von dieser Station gibt es ja schon einige Bilder im anderen Bericht.
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Die Seile führen direkt in den Jungle.
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Wir fahren anschließend mit der Teleferico Warairarepano zurück hinunter in die Stadt.
Genau auf der selben Trasse sind viele Jahre lang die Kabinen der Heckel-Anlage gefahren.
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Die Trasse ist nicht weniger spektakulär, wobei die alte Bahn den Niederhalter in der Senke ja gar nicht hatte und ca. von hier direkt auf die Geländekante geführt hatte.
Dort gab es dann eine Tragseil-Spannstation.
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Auch diese Bahn ist einfach nur jedes mal beeindruckend.
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In der Talstation steht noch eine alte Kabine herum. Zumindest eine Runde mit der alten Bahn bis zum Meer wäre eine wirklich geniale Sache!
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Für mich bleibt diese Besichtigung mit Sicherheit unvergessen, und mein Respekt vor der Leistung der damaligen Ingenieure ist wirklich riesig.
Schade, dass alles so verfällt, andererseits macht es genau das auch interessant.
Ob es hier einen Ersatz gibt, ich weiß es nicht. Die Trasse ist für eine EUB auf alle Fälle sehr abenteuerlich.

Ob sich ein Nachahmer für diese Tour findet, für Auskünfte einfach bei mir nachfragen.
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von GMD »

Wegen dem Transport des Materials für die Transportseilbahn, da würde ich mir keine Gedanken machen. Da waren sicher mal Wege, aber im Dschungel braucht die Vegetation nur ein paar Jahre, um diese wieder völlig zu überwuchern.
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k2k
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von k2k »

Hab es aus Zeitgründen bisher nur überfliegen können aber bis hierher grandios! Bin sehr gespannt auf die Fortsetzung!
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von Murmeltier »

Ingenieurskunst made in Germany-einfach genial...wirklich schade drum :sniff:
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von Zottel »

Ganz großes Dankeschön bis hierher! Das hat ganz andere Dimensionen als das, was man bisher so gesehen hat: die Anlage ansich, die Lage, die potenzielle Gefahr bei der Tour.

Zum Transport der Anlagenteile: natürlich war es üblich, bis zum Bau einer MSB oder der Inbetriebnahme von Teilstrecken alle Teile 'von Hand' oder wenn möglich mit Lastentieren an ihre Position zu befördern. Oder man hat das Teil auf ein Eisenbahngestell montiert und dieses dann über Schienen, die nach dem Überfahren entfernt und vor dem Gestell wieder ausgelegt wurden, nach oben gezogen wurde. So geschehen bei einer Anlage in Deutsch-Ostafrika ganze 50 Jahre vor Bau der Bahnen in Caracas.
In dem Zusammenhang darf ich eine kurze Passage zur Bahn in Usambara zitieren:
[...] Der Antrieb der Gattersäge erfolgt durch eine Wolfsche Lokomobile. Bei den äußerst schwierigen Wegeverhältnissen auf das Gebirge verursachte es ungeheuere Schwierigkeiten, diese große und schwere Maschine von 90 PS auf das Gebirge zu schaffen. Im vorliegenden Falle mußte die Lokomobile von Mombo, der damaligen Endstation der Usambarabahn, 60km weit über Wilhelmsthal nach Neu-Hornow gebracht werden. An dem Transport waren 2 bis 3 Europäer und 100 Schwarze etwa 7 Monate ununterbrochen tätig [meine Hervorhebung]. Der Kessel wurde auf ein Eisenbahnwagengestell montiert und dieses auf einer Schienenlage vorwärts bewegt. Die Schienenlage wurde dann hinter dem Fuhrwerk fortgenommen und vorn wieder angebaut. Je nach der Schwierigkeit der Wegstrecke wurden täglich 100 bis 1000m auf diese Weise zurückgelegt [meine Hervorhebung]. Hierbei mußten Wege und Brücken gebaut, Wege verbreitert und gestützt und Felsen gesprengt werden. Oft schwebte die Maschine über dem Abgrund in Gefahr herunter zu stürzen und die teure Arbeit langer Monate zu vernichten. Tiere zu dem Transport zu verwenden, war nicht möglich, weil die furchtbare Tse-Tse-Fliege hier bis zur Höhe der zweiten Winkelstation heimisch ist. Da die Lokomobile gleichzeitig den Antrieb für die erste Inbetriebsetzung der Drahtseilbahn hergeben mußte, ist dieser langwierige Transport mit einer der Gründe gewesen, die die Fertigstellung verzögerten. [...]
Zitiert aus: Wettich, Hans: Die Entwicklung Usambaras unter dem Einfluß der ostafrikanischen Nordbahn und ihrer privaten Zweigbahnen mit besonderer Berücksichtigung der Drahtseilbahn Mkumbara - Neu-Hornow, Berlin 1911.

Dazu gibt es eine Abbildung, die eine Kolonne von Schwarzen zeigt, die sich mit dem Ziehen des Eisenbahnwagengestells abmühen. Die weißen Europäer stehen in kolonialistischer Manier daneben und überwachen den Vorgang. Der Bau der Anlage dauerte von 1906 bis 1910.
oerx
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von oerx »

Zottel hat geschrieben:Zitiert aus: Wettich, Hans: Die Entwicklung Usambaras unter dem Einfluß der ostafrikanischen Nordbahn und ihrer privaten Zweigbahnen mit besonderer Berücksichtigung der Drahtseilbahn Mkumbara - Neu-Hornow, Berlin 1911.
Für interessierte Zeitgenossen, das ganze (äusserst interessante) Buch als PDF auf einem Server der Uni Frankfurt:
publikationen.ub.uni-frankfurt.de/files/11924/usambara_ocr.pdf
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von GMD »

Sowas wie eine mobile Eisenbahnstrecke, um es mal so zu nennen, kann ich mir beim schwierigen Terrain in Venezuela nicht vorstellen. Denke da waren die guten alten Maultiere und Pferde auf provisorischen Wegen im Einsatz.
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von Zottel »

GMD hat geschrieben:Sowas wie eine mobile Eisenbahnstrecke, um es mal so zu nennen, kann ich mir beim schwierigen Terrain in Venezuela nicht vorstellen. Denke da waren die guten alten Maultiere und Pferde auf provisorischen Wegen im Einsatz.
War auch bloß ein Beispiel, das hier ganz gut gepasst hat denke ich. Deine 'Maultiere und Pferde' habe ich mit 'Lastentieren' gemeint :roll:
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von münchner »

Ich hoffe ich habe das bei den interessanten Bildern nicht überlesen, aber wie genau bist du an den Guide gekommen?
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von Petz »

@jack90, lieben Dank auch von mir für die umfangreiche Dokumentation einer einzigartigen Anlage; schade das dort offensichtlich das touristische Potential fehlt um sie weiter zu betreiben denn eine solche Anlage interessierte sicher nicht nur Seilbahnfreaks...:ja:
Petz setzt seine Aktivitäten mit Ende Juni 2020 stark zurück. Ich bleibe aber bis auf weiteres in Ausnahmefällen und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von Dachstein »

Zottel hat geschrieben: War auch bloß ein Beispiel, das hier ganz gut gepasst hat denke ich. Deine 'Maultiere und Pferde' habe ich mit 'Lastentieren' gemeint :roll:
Also in schon recht modernen DM Jahrbüchern gibt es zumindest auch gewissen Regionen (wenn ich mich recht entsinne China), wo ganze Anlagenbauteile (Seilscheiben, Stationsträger) von 50 Männern durch die Vegetation geschleppt werden. Es wäre zumindest auch hier denkbar, zumal man Seilscheiben wohl nicht auf ein Lastentier bekommt.

MFG Dachstein
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von Arlbergfan »

Also ich möchte mich auch schon mal zwischendurch sehr für diesen unglaublichen Bilderbericht bedanken. Und noch dazu, weil ich dich ja anscheinend mit dazu ermutigt habe. 8)

Mich faszinieren generell Orte, bei der sich die Vegetation wieder das zurück holt, was ihr mal gehört hat. Und hier haben wir den unglaublich außergewöhnlichen Fall, dass eine rießige Seilbahn verwildert und vom Jungel "aufgefressen" wird.

Großes Lob an dich, dass du die gefährliche Tour auf dich genommen hast um uns solch tolle Bilder zu zeigen!!! :heiss:
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von Whistlercarver »

jack90 hat geschrieben:Wir haben uns in der Gegend dann sehr schnell wieder aus dem Staub gemacht und sind über eine abendteuerliche Bergstraße hinauf nach Gallipan unterweg.
Bild
Naja ganz so abenteuerlich ist die Straße aber nicht auf deinem Bild, die ist ja noch befestigt. :wink:

Ein sehr interessanter Bericht.
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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von Ropeways.eu »

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Re: Heckel 3S Seilbahnruinen in Caracas - Venezuela

Beitrag von Ram-Brand »

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