Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

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Lagorce
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Lagorce »

Hier ein YouTube Sreenshot (Video wurde bereits erläutert) wo man die Lage des Bergefahrzeugs, die des Fahrbetriebsmittels der Pendelbahn sowie die Trommelwinde der Bergebahn erkennen kann.

Bild etwas zoomen. Korb des Bergefahrzeuges ist das Rechteck zwischen der bergseitigen Dachkante der Kabine und der stylisierten Person, die unterhalb der Umleikscheibe des Stationssattels steht. Die Bergewinde befindet sich etwa auf der Höhe des Korbes etwas mehr rechts, unterhalb des Tragseilpollers.

BTW Nach diesem Plan wäre Gegänge des Bergefahrzeuges eher etwas kürzer als ich im vorherigen Post es einschätzte.
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duhit
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von duhit »

Der Bergekorb ist von der Gondel entfernt worden.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von NeusserGletscher »

Bislang gehen wir ja davon aus, dass das Bergefahrzeug bereits auf den Tragseilen lag, als es sich gelöst hat. Besteht nicht grundsätzlich die Möglichkeit, dass das Bergefahrzeug auf die Tragseile gefallen und dort abgerutscht ist, ohne mit dem Fahrwerk einzugleisen?
Was Du selber richtig machst können andere nicht falsch machen
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von joshi04 »

Was mich brennend interessiert und vielleicht zu dieser Frage passt ist, was ist Eure Meinung zu der Fragestellung, wie sich das Schadbild der verbliebenen Kettenlänge erklären ließe?
Meine These dazu wäre, dass, wenn es zu einem Versagen der Kette kommt, dieses genau nur an einer Stelle geschieht.
Nach dem Versagen an einer Stelle wäre zum einen die notwendige Last weg, um zu einem Versagen an anderer Stelle zu führen, als auch würde das dann lose Ende durch die Umlenkung rauschen. Dieses würde widerum bedeuten, dass, aus welchem Grund auch immer die Kette versagt hat, die derzeit verbliebene Kettenlänge diejenige wäre, die zum Zeitpunkt des Versagens vorlag, zuzüglich der Länge eines Kettenglieds, dem, das versagt hat.
Voraussetzung dieser These ist natürlich, dass der Zug nach dem Versagen in der Länge nicht mehr verändet wurde.

Eine weitere Frage, könnte ein Fremdkörper, der unter Last zwischen Kette und Umlenkung gerät dazu führen, dass die Kette an dieser Stelle so geschwächt wird, dass sie bei den oben Genannten Belastungen versagt?

Schöne Grüße
heikop
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von heikop »

NeusserGletscher hat geschrieben: 25.09.2018 - 07:50 Bislang gehen wir ja davon aus, dass das Bergefahrzeug bereits auf den Tragseilen lag, als es sich gelöst hat. Besteht nicht grundsätzlich die Möglichkeit, dass das Bergefahrzeug auf die Tragseile gefallen und dort abgerutscht ist, ohne mit dem Fahrwerk einzugleisen?
Ich bin wegen der Kettenrestlänge von einem Absturz auf den Tragseilsattel ausgegangen, zum Abrutschen muß
der Bergewagen ja nicht auf den Rollen aufkommen, Stahl auf Stahl rutscht auch ganz gut.

In dem Zuammenhang stellt sich die Frage ob die Tragseile innerhalb der Station beschädigt wurden.
Lagorce
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Lagorce »

Betrachtet man die Kollisionsschäden würde ich eher davon ausgehen, dass das Laufwerk des Bergefahrzeuges richtig "aufgegleist" war, dass entsprechend alle 4 Tragrollen dieses Laufwerks auf dem jeweiligen Tragseil korrekt auflagen. Darauf deutet u.a. das "Unterfahren" des Laufwerks der Pendelbahn mit "aufstellen" beider bergseitigen Wippen der Laufwerksrollen hin, als dass Bergerfahrzeuglaufwerk sich entlang der normalen "Fahrachse" bewegte als die Kollision statt fand. Natürlich nur eine Interpretation meinerseits, sowas müsste man forensich relativ einfach aufgrund der Schäden üperfrüfen können. Wäre das Bergefahrzeuglaufwerk entgleist heruntergeschlittert wäre die Kollision vermutlich einseitger ausgefallen.

Gehe auch davon aus, dass falls nicht richtig "aufgegleist", das Bergefahrzeug möglicherweise vollständig entgleist wäre, bevor es Kabine 2 überhaupt erreichen konnte oder wäre sogar möglicherweise bereits an der Halterung des Endlagedämpfers hängengeblieben.
Schwer zu beurteilen, diese Theorie könnte jedoch man zwar mal mit dem verbleibenden Bergefahrzeug überprüfen. Bild

Ein Herunterfallen aus einer grösseren Höhe hätte m.E. auch bei zufälligem "Aufgleisen" einen derartigen Schlag auf die seitlichen Führungsrollen augeübt, dass deren Achse oder gar Halterung nach links oder rechts sichtbar weggredückt worden wären. Auf dem Foto sehen die 2 talseitigen seitliche Führungsrollenachsen seitens Tragseil C nicht verformt aus (Polyamidrollen sind nicht mehr da, komischerweise sind die axialen Sicherungsteile noch da, was eigentlich auf ein Abmontieren dieser 2 seitlichen Führungsrollen deuten würde, was eigentlich sehr merkwürdig wäre, weshalb sollte man die vor der Bergungs der Wracks abnehmen? wahrschceinlicher ist, dass beide Rollen auseinanderbrachen und in die Tiefe fielen, zwar wiederum erstaunlich, da auch bei Schockbelatung solche Rollen eher nicht in zwei Teile zerschellen (vgl. mit Hammer mit Polyamidkopf).
Bergseitig sehen beide seitlichen Führungsrollen des Bergefahrzeuglaufwerks für Tragseil C, inklusive Halterung und Anschlagachse für das Bergeseil unbeschädigt aus (oder zumindest sind keine Verformungen oder andere Schäden auf dem Foto erkennbar). Allerdings fehlt wie bereits erwänht das graue ringförmige Sicherungsteil für die Befestigung des Bergeseils.
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Lagorce
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Lagorce »

EDIT: Muss sicherheitshalber nochmals Timestamps überprüfen.

Webcam:
https://zugspitze.panomax.com/

Hier nochmals Screenshotauszüge der Webcam.

2018-08-08/08h01:
Als Vergleich für Spur 2, einiges vor dem Zwischenfall.

2018-09-13/08h08:
Spur 1 mit aufgehängtem Bergefahrzeug. Ersichtlich ist, dass Bergefahrzeug am Elektrokettenzug hängt (senkrechter Lastketteverlauf), und dass Parkseil rechts von der gelben Hakenflasche schlaff oder nur ganz leicht vorgespannt ist (sonst wären die Lastkettenstränge leicht talwärts geneigt)

(Kommentare folge noch.)
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2018-08-08/08h01: Spur 2 (>1 Montat vor Zwischenfall, als Vergleichsbasis)
2018-08-08/08h01: Spur 2 (>1 Montat vor Zwischenfall, als Vergleichsbasis)
2018-09-13/08h08: Spur 1 (Spur 1 nur zum Vergleich)
2018-09-13/08h08: Spur 1 (Spur 1 nur zum Vergleich)
2018-09-13/08h08: Spur 2 (nach dem Zwischenfall)
2018-09-13/08h08: Spur 2 (nach dem Zwischenfall)
2018-09-12/18h15: Spur 2 (letztes Foto vor dem Zwischenfall)
2018-09-12/18h15: Spur 2 (letztes Foto vor dem Zwischenfall)
2018-09-12/18h20: Spur 2 (erstes Foto nach dem Zwischenfall)
2018-09-12/18h20: Spur 2 (erstes Foto nach dem Zwischenfall)
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von massatomba »

Auch wenn man denkt es passiert auf der Bergstation nix..gegen 15 Uhr ist die Gondel nochmal einen Meter weiter gefahren.
Feierabend....
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Talabfahrer
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Talabfahrer »

Wenn man annimmt, dass in dem bereits von Lagorce gezeigten Schnittplan aus dem Video über die Tiroler Firma Geo Alpinbau die Lage der Parkposition des Bergekorbs relativ zum Tragseilsattel entsprechend der Realität eingezeichnet gewesen wäre, dann wäre der Absenkeweg bis zum Kontakt des Bergekorb-Fahrwerks auf dem Tragseil erstaunlich kurz.
Schnitt Bergstation
Schnitt Bergstation
Bergstation_Plan_Teil.jpg (85.24 KiB) 3939 mal betrachtet
Talseitig entspricht die Strecke in etwa der Größe der symbolisch eingezeichneten Person, also vermutlich ca. 1.80 m, in der Mitte vielleicht 1.20 m und am hinteren Ende deutlich weniger als 1 m. Hieße aber auch, dass die hinteren Laufwerksrollen und die hintere Seitenführung schon nach kurzem Absenken "eingefädelt" hätten werden müssen.

Passt irgendwie nicht zu dem, was in dem "Betriebsleiter-Video" zu sehen ist. Wahrscheinlich war also die Parkposition nochmal um 1.50 m bis 2 m höher oben, als in der Bauzeichnung gezeigt.

Lagorce
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Lagorce »

Hatte ich gar nicht beachtet.

Führungen sind dort enger und Laufwerk ist etwas einfacher über den Stationssattel erreichbar.

Denke mal, dass die Vorbereitungen für die allerletzte Talfart nicht mehr lange anhalten werden. Mit was Glück kann man die Wippen notfallsmässig noch so zurechtbiegen, damit eine langsame einmalige Fahrt möglich ist. Was effektiv sinnvoll ist, kann man allerdings nicht anhanden der wenigen vorhandenen Fotos beurteilen. Hauptchassis des Laufwerks wurde möglicherweise nicht gross beschädigt, die Wippen sind jedoch wesentlich weniger massiv ausgeführt. Oberes Zugseil, dessen Klemmkopf, usw. sind denke ich mal i.O.

Bildquelle:
https://www.foto-webcam.eu/webcam/bzb-g ... 09/25/1500
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2018-09-25/15h00: Kabine 2
2018-09-25/15h00: Kabine 2
2018-09-25/15h10: Kabine 2
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Lagorce
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Lagorce »

@Talabfahrer:
Den Videos entsprechend meinte ich, dass Bergefahrzeug etwa 1.8 m (jedenfalls über 1.5 m?) senkrecht von der Parkstellung heruntergelassen werden muss, bevor es auf den Tragseilen aufliegt.

Zudem finde ich das Gehänge in der (zwar wegen der Videokamerapositionierung verzerrten) Zeichnung etwas kurz dargestellt. Bei ca. 17 - 18 m Länge (von Laufwerksaschse bis Oberkante des Korbbodens gemessen) müsste das Gehänge mit bei der kleinsten eingestellten Länge so um die 9.0 - 9.5 m Lang sein (man könnte zwar noch die Leitersprossen im Montagevideo zählen, usw.). Ist jedoch nicht so einfach einzuschätzen, da man die genaue Gehängelänge der Kabine nicht kennt, ansonsten könnte man die Länge des Gehänges des Bergefahrzeuges auf ca. +/- 0.8 m einschätzen.

Bin zudem nicht sicher, ob Zeichnungsdetail bzgl. Parksystem stimmt. Dargestellt ist eigentlich eher die Variante mit eine "kippbaren" Parkrampe, die z.B. drehbar gelagert ist und vorne auf das Tragseil heruntergelassen wird. Möglich ist auch sinngemäss was komplizierteres mit Hydraulik, usw., Grundprinzip ist dabei, dass Bergefahrzeug in Parkstellung von einer Trägerstrukur mit zwei parallele angeordneten Rohre auf denen die Tragrollen des Laufwerks des Bergefahrzeugs aufliegen. Beim Einsatzfall wird diese Trägerstruktur heruntergelassen, bis Bergefahrzeug von den Tragrohren auf die Tragseile fahren kann (dabei sind die Tragrohre an ihrem talseitigem Ende mit unterseitig abgerundenten keilörmigen Übergangsteile ausgettatet, damit ein sanfter Übergang auf die Tragseile möglich und Tragseile nicht beschädigt werden).

Bzgl. Bergefahrzeuge und Parkstellungen gibt's verschiedene Detailvarianten. Zahlreiche Bergefahrzeuge mussten bislang noch gar nie im Ernstfall eingesetzt werden, auch nicht nach 30 - 40 Jahre Betrieb.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Talabfahrer »

Nochmal zu den Maßen in der Bauzeichnung: Die perspektivische Verzerrung durch die nicht senkrecht zum Zeichnungsmittelpunkt positionierte Kamera spielt nur eine geringe Rolle, weil ja auch die Bezugsgröße, nämlich die Person rechts im Bild, in gleicher Weise verzerrt abgebildet wird. Wenn ich annehme, dass die reale Körpergröße der Symbolfigur 1.80 m sein soll, dann erhalte ich für den Abstand der Oberkante der Pendelbahnkabine bis zum Tragseil ziemlich genau 10 m. Der Abstand vom Boden des Bergefahrzeugs bis zum Drehpunkt seines Laufwerks wäre mit gleichem Bezugswert ca. 11.90 m. Inwieweit die Zeichnung hinsichtlich der Fahrzeugdarstellungen der Realität entspricht, ist aber unbekannt.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von OWstSp »

Lagorce hat geschrieben: 25.09.2018 - 16:03 Betrachtet man die Kollisionsschäden würde ich eher davon ausgehen, dass das Laufwerk des Bergefahrzeuges richtig "aufgegleist" war, dass entsprechend alle 4 Tragrollen dieses Laufwerks auf dem jeweiligen Tragseil korrekt auflagen. Darauf deutet u.a. das "Unterfahren" des Laufwerks der Pendelbahn mit "aufstellen" beider bergseitigen Wippen der Laufwerksrollen hin, als dass Bergerfahrzeuglaufwerk sich entlang der normalen "Fahrachse" bewegte als die Kollision statt fand.

Genau dieses 'Unterfahren' stellt sich mir rätselhaft dar. Ich habe gerade kein Foto greifbar, aber meiner Erinnerung nach hat die oberste und unterste Rollenbatterie einen 'Kuhfänger' wie bei den alten Wildwesteisenbahnen, der sehr knapp am Tragseil anliegt und dazu dient, das Eis abzustreifen, das sich evtl dort festgesetzt hat.

Nun scheint mir der Anwinkel der Vorrichtung doch sehr steil (nach dem Bild das ich im Kopf habe u. a. von der TZB), so dass ein mit hoher Geschwindigkeit draufprallendes Laufwerk doch entweder ganz rausgeworfen wird oder aber die ganze Sache - wie anscheinend geschehen - völlig zusammen geschoben wird. Aber keine Unterfahrung. Oder der Laufwerkssalat entstand beim Zusammenstoß.

Ciao
Herbert
Lagorce
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Lagorce »

Abstreifer (aus grünem Kunststoff, vermutlich so eine Art Polyamid wie von Murrplastik, usw.) ist rechtwinklig zum Tragseil angeordnet. Berg- und talseitig ist Laufwerk der Bergebahn m.E. identisch ausgeführt, lediglich wird die schwarze Achse für das Anschlagen des Zugseils des Bergefahzeugs (Bergeseil, Bergungsseil, Rettungsseil, usw.) entsprechend eingebaut, also talwärts gesehen links für Spur 1 und rechts für Spur 2, da Bergeseil spurinnenseitig verläuft, sieht man auch an den Hilfsrollen der Seilreiter im Streckenteil, der vom jeweiligen Bergefahrzeug abgedeckt wird.

Hier noch Links für Fotos vom Laufwerk ausgestellt an der Interalpin 2017 auf denen die Abstriefer gut erkennbar sind (von RM):
http://www.remontees-mecaniques.net/for ... _53883.jpg
https://membres.remontees-mecaniques.ne ... 017/I4.jpg
https://membres.remontees-mecaniques.ne ... 017/I5.jpg

Doppelmayr Garaventa Interalpin 2017
https://www.youtube.com/watch?v=lepnP8WSL1k
Von ca. 00:00:36 bis ca. 00:00:50 sieht man ein ausgestelltes Laufwerk der Eibsee - Zugspitze 120+1 Pendelbahn (hier mit Montagebühne für die Seireiter, siehe RM Fotos).

In einem im Technik Topic erwähnten YouTube Video sieht man zudem noch kurz ein Laufwerk während der Montage bei Garaventa und irgendwo noch ein animiertes 3D Schema (siehe weiter oben oder im Technik Topic).

Edit:
Bergefahrzeuglaufwerk ist nicht genau symmetrisch, talseitig ist eine Art Abstandhaltevorrichtung montiert, damit Laufwerk des Bergefahrzeuges am Laufwerk der zu evakuierenden Kabine anliegen ("andocken") kann, damit wird eine festgegebene relative Position erreicht, effektiver Fahrzeugabstand gemessen bei der heruntergklappten Passerelle ist von der Tragseilneigung am Bergeort sowie der Längeneinstellung des teleskopischen Gehänges des Bergefahrzeuges abhängig.
Beim Umsteigen der Passagiere ist darauf zu achten, dass weder Einklemmgefahr noch Absturzgefahr (falls sich z.B. aus irgendeinem Grund Bergekorb von der Kabine entfernen würde) bestehen.
Übung windstill im Sommer ist nicht dasselbe wie Ernstfall abends im Winter mit Schnee und Wind.
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Laufwerk der Bergebahn (Screen Capture aus erwähntem Video)
Laufwerk der Bergebahn (Screen Capture aus erwähntem Video)
Laufwerk der Bergebahn (Screen Capture aus erwähntem Video)
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Lagorce »

Muss mal sehen, ob ich was in den Videos sehe, was eine bessere Einschätzung der Abmessungen ermöglichen würde.

Als Massreferenz kann man die äussere Kabinenlänge Nehmen, die ist zentimetergenau bekannt. (siehe Technik Topic) Da Tragseilpoller kreisrund ist, kann man dann mit Korrektufaktor in der y-Achse der Zeichnung nachrechnen. Die Höhenangaben im Plan sind leider zu klein um lesbar zu sein.

Das Gehänge ist trotz relativ kurzer Kabine recht lang, hat möglicherweise auch mit den neuen Berechnungen nach CEN zu tun.
Übliche 120+1 Kabinen wären etwas länger jedoch dann auch etwas schmäler. Nettokabinenfläche pro Person ist als min. und max. Fläche in den EN vorgeschrieben.

War damals ebenfalls auf etwa 10 m Gehängelänge (Tragrohrachse bis oberkante Dach, nicht unterkante des Gehängefusses) gekommen. Hatte diverses inkl. Antrieb und Bremsen früher übungshalber mal berechnet, leider fehlen gewisse Angaben für genauere Berechnungen (insbes. Längsprofil damit man Seilzudiagramme besser einschätzen kann).

Das Leben wäre soviel einfacher, wenn jemand das öffentliche Ausschreibungsdossier der Seilbahn hätte, dieses wird normalerweise als PDF Satz an die Behörden abgegeben und dessen Printout (ggf. mehrere Bundesordner) ist während der Ausschreibung öffentlich zugänglich. Detailiertes Längsprofil sowie zahlreiche technische Zeichnungen und Daten sind Teil des Dossiers, da könnte man sich einiges von diesem grossen Ratespiel ersparen.

Wäre interessant zu wissen, ob man aufgrund des gesetzlich vorgeschriebenen Öffentlichkeitsprizips entsprechende Archive einsehen kann (zwar wären die PDF praktischer).


Edit:
Würde man bei der kleinen Lasttraverse aus versehen beim Gehängevierkantrohr des Bergefahrzeuges nur einen der beiden Schäkel entfernen und dann aus versehen das Bergefahrzeug herunterlassen könnte zuerst der verbleibende kleine Schäkel noch das Fahrzeug tragen, dann wird aus Unachtsamkeit Hakenflasche weiter abgesenkt wobei sich dann eine Schlaffkettenschlaufe bildet und plötzlich versagt der Bolzen des kleinen Schäkels, da er auf Vedrehen beansprucht wird, was dann den Sicherheitsfaktor reduzieren könnte (ansonsten wäre bei geradem Zug Sicherheisfaktor gross genug, um das doppelte der Traglast zu halten, also hier nun 4-fache Last).
Nur bei einem solchen Szenario würde das Bergefahrzeug immer noch mit über 1.3 bis 1.5 m (grobe Einschätzung) Fallhöhe auf die Tragseile fallen, was wiederum eine zufälliges "Aufgleisen" eher unwahrscheinlich macht.

Nach wie vor gehe ich davon aus, dass da noch was anderes mitgespielt hat, etwas worüber wir zurzeit noch nichts erfahren haben.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von NeusserGletscher »

Lagorce hat geschrieben: 16.09.2018 - 10:47 BTW Weshalb das Gehänge axial hydraulisch verschoben werden muss, ist mir unklar.
Die Anschlagpunkte für Flaschenzug und stationäre Sicherung liegen ziemlich weit auseinander. Der für den Flaschenzug mittig im Fahrwerk, der für die stationäre Sicherung am Gehänge. Ich kann mir vorstellen, dass sie das Gehänge alleine deswegen hydraulisch verschieben müssen, damit der Schwerpunkt der Last zentral unter der Aufhängung liegt.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Mr400Liter »

Fehlen am Laufwerk die vorderen Wippen mit jeweils 3 Laufrollen eigentlich komplett? Oder täuscht das auf dem Foto?

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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Lagorce »

NeusserGletscher hat geschrieben: 26.09.2018 - 03:47
Lagorce hat geschrieben: 16.09.2018 - 10:47 BTW Weshalb das Gehänge axial hydraulisch verschoben werden muss, ist mir unklar.
Die Anschlagpunkte für Flaschenzug und stationäre Sicherung liegen ziemlich weit auseinander. Der für den Flaschenzug mittig im Fahrwerk, der für die stationäre Sicherung am Gehänge. Ich kann mir vorstellen, dass sie das Gehänge alleine deswegen hydraulisch verschieben müssen, damit der Schwerpunkt der Last zentral unter der Aufhängung liegt.
In diesem Screen Capture kann man beide Hebe-Anschlagpunkte am Laufwerk des Bergefahrzeugs erkennen:

Im Bild etwas oberhalb der Halterung des Endlagedämpfers für die Pendelbahn sieht man das Anschlagteil, leicht schräge nach links verlaufend mit dem Loch für des Augenbolzen des Schäkels, der in den Haken der Hakenflasche des Elektrokettenzugs eingängt wird, damit Bergerfahrzeug auf die beiden Tragseile heruntergelassen werden kann.

Unmittelbar rechts davon sieht man die kleine Lasttraverse der Aufhängung in Parkstellung (normalerweise verbleibt diese am Anschlagseil, wie auch in diversen später aufgenommenen Webcam Bilder zu sehen ist, Video stammt noch von der Bauzeit.
Das Loch für den Augenbolzen des grossen Schäkels für das kurze Anschlagseil aus Stahl mit den beiden in Schlaufen eingebrachten Kauschen kann man nicht gut erkennen.
Der kleine bergseitige Schäkel der Laststraverse sieht man, der talseitige ist verdeckt (beim Einsatz des Bergefahrzeuges wird dieses bei diesen zwei kleinen Schäkel ausgehängt, damit man es von der Parkstellung ca. 1.5 - 1.8 m (?) herunterlassen kann (siehe Videos).

Bzgl. Querachse liegt der Aufhängepunkt für den Haken des Kettenzugs (via Schäkel) am Laufwerk des Bergefahrzeugs nicht mittig, sonder in etwa über dem äusseren Tragseil (Tragseil A im Bild, für das verunfallte Bergerfahrzeug entsprechend Tragseil C).

Diese seitliche Verstellung ist für mich ein Murx, im Bild ist das Bergefahrzeug wohl fahrbereit mit Gehänge am Laufwerk. In Parkstellung (sieh Bild weiter oben) ist das Gehänge in der anderen Endlage und dazu wurde sogar ein spezieller teleskopischer doppeltwirkender Hydraulikzylinder vorgesehen.
Weshalb man das Gehänge zum parkieren ca. um die 50 - 60 cm seitlich verstellen muss ist mir nicht klar, da das Bergefahrzeug soviel man beurteilen kann ausserhalb des Lichtraumprofils der Bahn liegt, auch beim bergseitigen Ausschwenken des Gehänges beit Auffahrt auf Endlagepuffer mit der dazu erlaubten maximaler sicher überwachten Schleichgeschwindigkeit (siehe Screen capture der Planzeichnung).
Zur Korrektur des Schwerpunktlage kann man zur Ballastierung Gewichte einsetzen, bei gewissen Pendelbahnkabinen sind entsprechende Gewichte z.B. im Doppelboden untergerbracht.

Unbekannt ist übrigens, ob Bergefahrzeug ausser oben am Gehänge (bzw. Laufwerk für den Elektrokettenzug) in Parkstellung irgendwo weiter unten noch gesichert wird, oder ob es, wie hier angenommen, lediglich frei an der Afhängug für die Parkstellung hängt.

Wäre diese Bahn nicht so weit, wäre ich anfangs Jahr mal raufgefahren und hätte detailiert Fotos gemacht, dann wäre einiges mehr technisch dokumentiert, zumindest für das was man als Tourist sehen kann.
Möchte man eine grosse moderne Pendelbahn bis ins Detail technisch dokumentieren benötigt man allerdings Zeit und dafür sind einige hundert Fotos erforderlich (gar über tausend)... und dann hat man trotz allem immer noch nicht alles gesehen.. Pendelbahnen sind weitaus komplexer als man es von weitem annehmen würde. Bereits alleinig das Laufwerk samt Fangbremsen ist recht subtil aufgebaut.
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Bergefahrzeug fahrbereit in Bergstation<br />(YouTube Screen Capture)
Bergefahrzeug fahrbereit in Bergstation
(YouTube Screen Capture)
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von freerider13 »

Nur so als Gedanke bzw. Frage:
Dieser Bergekorb hat doch einen eigenen Antrieb, bzw. hat keine Verbindung zum eigentlichen Zugseil der Bahn, oder? (Ich nehms zumindest an, würde ja sonst wenig Sinn machen...)
Wenn der Antrieb - aus welchen Gründen auch immer - bergab anlaufen würde, obwohl der Kettenzug noch eingehängt ist - wäre die Kraft stark genug den Kettenzug reißen zu lassen???


Jan
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von massatomba »

freerider13 hat geschrieben: 26.09.2018 - 12:24 Nur so als Gedanke bzw. Frage:
Dieser Bergekorb hat doch einen eigenen Antrieb, bzw. hat keine Verbindung zum eigentlichen Zugseil der Bahn, oder? (Ich nehms zumindest an, würde ja sonst wenig Sinn machen...)
Wenn der Antrieb - aus welchen Gründen auch immer - bergab anlaufen würde, obwohl der Kettenzug noch eingehängt ist - wäre die Kraft stark genug den Kettenzug reißen zu lassen???
Das läuft bergab über die Schwerkraft
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von NeusserGletscher »

Lagorce hat geschrieben: 26.09.2018 - 11:33 Im Bild etwas oberhalb der Halterung des Endlagedämpfers für die Pendelbahn sieht man das Anschlagteil, leicht schräge nach links verlaufend mit dem Loch für des Augenbolzen des Schäkels, der in den Haken der Hakenflasche des Elektrokettenzugs eingängt wird, damit Bergerfahrzeug auf die beiden Tragseile heruntergelassen werden kann.

Unmittelbar rechts davon sieht man die kleine Lasttraverse der Aufhängung in Parkstellung (normalerweise verbleibt diese am Anschlagseil, wie auch in diversen später aufgenommenen Webcam Bilder zu sehen ist, Video stammt noch von der Bauzeit.
Was verstehst Du unter "unmittelbar"? Auf den beiden in deinem zuvor von Dir verlinkten Screen Captures, insbesondere dort, wo der Monteur rittlings auf der Querachse sitzt, sieht man, dass sich die Anschlagpunkte von Flaschenzug und Parkseil sich in einem Abstand von ca. 80 cm befinden.

Wenn Du Fotos schießen möchtest, die Bergegondel von der ersten Bahn wurde ja noch nicht geschrottet :-)
joshi04 hat geschrieben: 25.09.2018 - 08:58 Was mich brennend interessiert und vielleicht zu dieser Frage passt ist, was ist Eure Meinung zu der Fragestellung, wie sich das Schadbild der verbliebenen Kettenlänge erklären ließe?
Meine These dazu wäre, dass, wenn es zu einem Versagen der Kette kommt, dieses genau nur an einer Stelle geschieht.
Die Frage hatte ich schon einige Beiträge vorher aufgeworfen. Vermutlich kam es beim Bruch der Kette zu einer schockartigen Entlastung des losen Endes, wodurch dieses nicht mehr frei durch die lose Rolle gleiten konnte. Ein einzelnes verklemmtes Kettenglied reicht ja, und die volle Last hängt nun nicht mehr an zwei sondern nur noch einem Kettenstrang. Aber schon faszinierend zu sehen, wie beide Parten auf gleicher Höhe gebrochen sind.
Was Du selber richtig machst können andere nicht falsch machen
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von panpan »

Könnte es nicht auch sein, dass nur genau ein Glied gebrochen ist? Nämlich das genau unten in der Umlenkung beim Haken.
Dann wären die beiden verbleibenden Kettenstränge gleich lang.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von tobiro »

Heute zwischen 15:20 und 15:30 ging es nochmal ein Stück näher zum Endhaltepunkt.

EDIT: Sorry, falsche Links (Talstation statt Bergstation) gepostet. Jetzt richtig:

https://www.foto-webcam.eu/webcam/bzb-g ... 09/26/1520
https://www.foto-webcam.eu/webcam/bzb-g ... 09/26/1530
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Kris »

Vielleicht lassen sich aus den folgenden Ausschnitten aus (BZB Baustellen-)Webcambildern weitere Erkenntnisse ableiten?

17:50 - Alles ruhig. 20 bis 30 Min vor dem Unglück. Besucher genießen die Aussicht. Gut zu sehen das Laufwerk des Bergefahrzeugs in seiner Parkstellung und der elektrische Kettenzug.

Bild



18:10 - Situation wie 20 Minuten zuvor. 10-20 Min vor dem Unglück. keine Personen im Inneren zu sehen. Die Personengondel wird in ihre Bergeposition gefahren (ist hier nicht zu erkennen).

Bild



18:20 - Letzte Aufnahme vor dem Unglück (0 bis 10 Minuten davor). Es sind Umrisse von etwa acht Personen zu erahnen. Genügend Zeugen waren wohl anwesend...

Das Bergefahrzeug und sein Laufwerk haben sich bislang noch nicht bewegt (gegenüber 10 Minuten zuvor). Bereiche oberhalb des Bergefahrzeugs erscheinen ein wenig abgedunkelt, was auf einen dort hantierenden Monteur hindeuten könnte. Unmittelbar am Lasthaken scheint möglicherweise auch eine Änderung stattgefunden zu haben.
Bild



Gleiches Bild wie zuvor, nur ohne Markierungen

Bild



18:30 - Null bis 10 Minuten nach dem Unglück: Das Bergefahrzeug ist weg, ebenso die Personen. Stattdessen ist vom Kettenzug etwas herabhängendes zu erkennen. Bild



20:10 - Knapp zwei Stunden Später. Licht im Inneren wurde eingeschaltet.

Bild



Am nächsten Morgen, um 7:10. Es hängt nach wie vor etwas herab vom Kettenzug. Es sind nach wie vor zwei Stränge zu sehen.

Bild

Anmerkungen:

1.) Am äußeren rechten Bildrand ist stets eine der Umlenkrollen des Windenseils zu sehen, das von der Winde im Gebäude der Gegenspur überleitet wird.
Anhand der sichtbaren Aussparungen in der Seilscheibe lässt sich im Bildervergleich erkennen, ob sich die Seilscheibe gedreht hat. Dazu Bildausschnitt vergrößern und als Layer in Photoshop o.dgl. übereinander legen und Layer vergleichen. Insbes relevant wäre dies zwischen 18:20 und 18:30, also "Fahrzeug noch da" und "Fahrzeug weg".

2.) Ob die herabhängenden Teile tatsächlich die Kette darstellen, lässt sich aus den Bildern nicht endgültig feststellen. Es könnte auch anderes sein, zB. eine kabelgebundene Handsteuerung, oder sonstige Kabel die nach dem Kettenriss durch den Raum geschnalzt sind. Allerdings sind zwei Stränge sichtbar, in passabler Dicke, was auf zwei Kettenstränge schlissen lässt.
EDIT : Nach Sichtung weiterer Bilder der Bergstation: Es dürfte sich um Kabel der Kettenzug-handsteuerung handeln die da herab hängt, also nicht um die gerissene Kette!....

3.) Die Bilder waren ursprünglich mau und kontrastlos, je nach Nebeldichte und Helligkeit, war fast nichts zu erkennen. Ich habe sie daher lichtmässig extremst justiert, um das maximale an Erkennbarkeit herauszuholen. Daher mögen die Bilder tw. künstlich wirken. Nebst Kantenvorhebung wurde nichts weiteres verändert (außer dem Hinzufügen einzelner roter Markierungen und des gelben Datums/Uhrzeit).
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt

Beitrag von Lagorce »

freerider13 hat geschrieben: 26.09.2018 - 12:24 Nur so als Gedanke bzw. Frage:
Dieser Bergekorb hat doch einen eigenen Antrieb, bzw. hat keine Verbindung zum eigentlichen Zugseil der Bahn, oder? (Ich nehms zumindest an, würde ja sonst wenig Sinn machen...)
Wenn der Antrieb - aus welchen Gründen auch immer - bergab anlaufen würde, obwohl der Kettenzug noch eingehängt ist - wäre die Kraft stark genug den Kettenzug reißen zu lassen???
Die beiden Bergefahrzeuge (je ein Stück pro Spur) dieser Seilbahn verfügen über frei drehende Laufwerksrollen, hier aus massivem Kunststoff gefertigt.
Bei Pendelbahnen wo die Bergstationseinfahrt zu flach ist, kann man ähnlich gebaute Bergefahrzeuge einsetzen, die jedoch über elektrisch angetriebene Laufwerksrollen (Speisung ab Bordbatterien, z.B. in Batteriekasten under dem Korbboden), Antrieb dient jedoch nur zum herausfahren im zu flachen Teil, sobald die Neigung talwärts beginnt wird das Bergefahrzeug von seinem Zugseil gehalten. Reibung der Laufrollen (dann meist mit Gummiringeinlage) ist onehin beschränkt, da könnte man nur sehr kleine Neigungen ohne Bergeseil befahren. Zugkraft würde niemals je ausreichen, eine Gefahr sogar für einen wesentlich schwächeren Kettenzug darzustellen (siehe Reibungskoeffizient für die Paarung vollversschlossenes geschmiertes Tragseil und Gummieinlage der Laufrolle).

Ein weiteres System besteht aus einer Zugseilschlaufe anstelle eines Bergeseils, das in der Bergstation auf einer Trommewinde aufgespult wird, dann spielt Neigung des Strecke keine Rolle, allerdings ist dann das Zugseil der Bergebahn permanent installiert und auch dem Wind, Eisbehang, usw. ganzjährlich ausgesetzt.

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