Die Tirolerinnen und Tiroler lehnen eine Bewerbung für Olympische Winterspiele 2026 ab. Das ergab die Befragung am Sonntag. 53,35 Prozent der Stimmberechtigten stimmten dagegen. Besonders deutlich war das Ergebnis in Innsbruck.
Sehr deutlich fiel das Ergebnis in der Landeshauptstadt Innsbruck aus. Hier entschieden sich 67,41 Prozent gegen die Bewerbung. Skeptisch stehen auch die Einwohner von Kitzbühel einer Olympiabewerbung gegenüber. Mit 52,40 Prozent überwogen die Gegner bei der Befragung. In Lienz wird eine Olympiabewerbung deutlich abgelehnt. Nur 43,18 Prozent stimmten dafür. Mit 58,55 Prozent stimmten auch in Kufstein die meisten Stimmberechtigten gegen das Projekt Olympia in Tirol. Nein zur Olympiabewerbung stimmten die Einwohner von Schwaz. Mit 60,26 Prozent fiel die Ablehnung durchaus deutlich aus
Und wo die Geldgier dahoam is:
Einen deutlichen Zuspruch pro Olympia gab es in St. Anton am Arlberg. Hier sprachen sich 85,12 Prozent für eine Bewerbung aus. Deutlich pro Olympia stimmten auch die Einwohner von Hochfilzen, einem der möglichen Austragungsorte der Olympischen Spiele. Dort stimmten 80,71 Prozent der Stimmberechtigten für die Bewerbung. Noch deutlicher fiel das Ergebnis in der Tourismushochburg Ischgl aus. 83,36 Prozent der gültigen, abgegeben Stimmen entfielen auf ein Ja zur Bewerbung für Olympia.
In Sölden stimmten 69,76 Prozent für die Olympiabewerbung,
Das Ergebnis zeigt halt einfach wie viel Misstrauen die Leute dem IOC gegenüber mittlerweile haben, denn am Konzept hat es denke ich nicht gelegen, das war vernünftig.
Das Tiroler Olympia-Konzept galt im Vorfeld als das aussichtstreichste für 2026. Nun steigen die Chancen für die Mitbewerber. Dazu gehören Sion (Schweiz), Lillehammer (Norwegen), Erzurum (Türkei), Calgary (Kanada), Almaty (Kasachstan) und Sapporo (Japan). Das IOC will im Herbst 2019 bekanntgeben, wer den Zuschlag für die Winterspiele 2026 erhält.
Das mit "der Gier" mag hier vielleicht stimmen, anderswo waren aber auch schon genau die möglichen Austragungsorte dagegen, Garmisch z.B.
Es gibt noch Interessen aus der Schweiz, leider. Die Spiele 2026 sollen ja nochmals um ein paar Wettbewerbe aufgestockt werden anstatt dass endlich mal zusammen gestrichen wird.
Ich hätt ja immer noch den Traum einer gemeinsamen Bewerbung Kitzbühel/Garmisch mit einer Olympia-Abfahrt auf der Streif vor 100.000 Zuschauern. Wird wohl ein Traum bleiben.
Gut so!
Soll sich das IOC andere Bekloppte suchen, die bereit sind sich Ihre Milliardengräber zu schaufeln!
So langsam wird man wach.. Nur merkt man leider beim IOC nicht, dass der Größenwahn der Bevölkerung nicht mehr zu vermitteln ist.
Nicht umsonst hat man Paris und LA mal aben in einem Aufwasch vergeben....
Die meisten Orte, die an den Haupt-Durchgangsstraßen liegen, stimmen überwiegend mit nein. Nicht ohne Grund, der tägliche Verkehrskollaps ist da doch schon heute Realität.
flamesoldier hat geschrieben:
Die meisten Orte, die an den Haupt-Durchgangsstraßen liegen, stimmen überwiegend mit nein. Nicht ohne Grund, der tägliche Verkehrskollaps ist da doch schon heute Realität.
Oder auch: Je tourismuslastiger, desto höher die Zustimmung.
Bis auf Osttirol und vA Kitz stimmt beides... kann auch beide Seiten verstehen: Die einen haben Angst vor noch mehr Verkehr und höheren Preisen (Inntal), die anderen sehen die Chance in Infrastrukturförderung und Werbung (Tourismusorte).
Besonders enttäuscht zeigte sich der ÖOC-Präsident über die Ablehnung in Innsbruck und Kitzbühel. „Man könnte interpretieren, in Kitzbühel ist man beleidigt und verschnupft, weil dort kein alpiner Wettbewerb stattfindet. Wahrscheinlich geht es ihnen zu gut, es ist eine Wohlstanderscheinung.“ Im Ötztal, wo ebenfalls keine Bewerbe geplant gewesen wären, war die Zustimmung indes groß, dort habe man die Chance erkannt. Kitzbühel lebe stark vom Wintersport, beherberge jährlich Großveranstaltungen, für Kitzbühel wäre es ein Selbstläufer gewesen.
Schröcksi hingegen erstaunlich sachlich-fundiert:
Bei Peter Schröcksnadel, Präsident des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV), hat sich die Verwunderung über den Ausgang der Befragung in Grenzen gehalten. „Ich bin enttäuscht, aber nicht überrascht“, sagte der Tiroler. Für Schröcksnadel war die Zusammenlegung mit der Nationalratswahl aber auch das angeschlagene Image des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ausschlaggebend für den Ausgang. „Es ist eine versäumte Chance“, bedauerte der 76-Jährige.
Schröcksnadel hatte nach eigenen Aussagen das Ergebnis aber irgendwie kommen sehen. „Das olympische Image hat Macken bekommen. Dazu kommt, dass die Menschen kein Vertrauen mehr in die Politik haben. Wenn sich dann ein Wahlkampf so entwickelt, dann verstärkt das den Vertrauensverlust und dann fällst du mit so einem Thema eben zwischen die Ski durch. Vielleicht war es ein Fehler, das zusammenzulegen“, sagte Schröcksnadel gegenüber der APA am Rande einer FIS-Sitzung in Mailand.
Zudem seien im Vorfeld nie Emotionen oder gar eine Bewegung oder eine Euphorie entstanden. Deshalb sei es nie zu einem wirklichen Gefühl für Olympia gekommen. „Hier hat man jetzt nicht nur eine Riesenchance für die Jugend verpasst“, bedauerte Schröcksnadel. „Man wird auch nie verstehen, was man eigentlich versäumt. Man kann Geld, das jetzt nicht kommt, nicht für etwas anderes wie soziale Dinge oder Kultur ausgeben. Einfach, weil es jetzt nicht fließt. Das haben viele offenbar nicht verstanden.“
In diesem Fall kann man wieder deutlich sehen, wie schädlich Plebiszite in unserer Zeit sind. Die direkte Bürgerbefragung wird nie ein zukunftsfähiges Ergebnis erzielen. Der Eine sorgt sich um seinen Platz in der Champagnerbar, der nächste um Verkehr vor seiner Tür. Beide werden zu Facebook Aktivisten und spammen die Social Medias zu. Stimmungen entstehen und der Zeitgeist siegt.
Olympia ist ja mehr als nur die drei Wochen . Viele Städte haben profitiert. Klar gibt es auch Fehlentwicklungen. Aber das Tiroler Konzept war für mich total nachhaltig. München und Garmisch ebenfalls.
Was wäre übrigens München ohne die Investitionen zu den Sommerspielen 1972?
Die ganze negative Sichtweise auf das IOC und die Spiele nervt. Olympia ist eine grossartige Idee. Auch wenn die Macher leider immer wieder als totale Angriffsfläche für Kritik erscheinen.
Man nennt das Demokratie... In der Schweiz sind Volksbefragungen Alltag und so schlecht sind wir damit seit 1848 nicht gefahren, auch wenn die Verlierer der jeweiligen Abstimmung das für einen kurzen Moment anders sehen.
wellblech hat geschrieben:
Olympia ist ja mehr als nur die drei Wochen.
Das stimmt wohl. Der in Beton gegossene Größenwahn gammelt meistens noch Jahrzehnte ungenutzt als Mahnmal in der Landschaft vor sich hin während die betroffenen Regionen den Schuldenberg abtragen.
Da sind die Heuschrecken längst weiter gezogen zum nächsten Event.
wellblech hat geschrieben: Viele Städte haben profitiert.
Was wäre übrigens München ohne die Investitionen zu den Sommerspielen 1972?
Ohne Zweifel haben die Spiele der infrastrukturellen Entwicklung in München damals einen Schub verpasst und einiges beschleunigt.
Jedoch läßt sich die Situation von vor 45 Jahren nicht auf das heutige Gebaren des IOC übertragen.
wellblech hat geschrieben:
Die ganze negative Sichtweise auf das IOC und die Spiele nervt. Olympia ist eine grossartige Idee.
Ja, Olympia war, so wie es ursprünglich gedacht, eine großartige Idee. Leider wurde diese Idee durch Korruption, Gigantomanie, Überkommerzialisierung
und Arroganz der Macht (in persona Antonio Samaranch) vollkommen ad absurdum geführt.
Auch wenn das München/GAP und das derzeitige Tiroler Konzept nachhaltiger gewesen sind als vieles in der Vergangenheit (der Wintersport wäre wieder dahin zurückgekehrt wo er hingehört, eben dahin, wo auch Wintersport betrieben wird..) so zeigt die Abstimmung doch sehr deutlich die zurecht ablehnende Haltung gegenüber dem Gebaren des IOC.
Das hat sich der IOC selbst zuzuschreiben und ohne eine vollkommene glaubhafte Neuausrichtung dieses Klübchens wird sich das in der öffentlichen Wahrnehmung auch nicht ändern.
Figuren wie Thomas Bach an der Spitze sind da für eine Kehrtwende sicher nicht hilfreich.
Pistencruiser hat geschrieben:
Ja, Olympia war, so wie es ursprünglich gedacht, eine großartige Idee. Leider wurde diese Idee durch Korruption, Gigantomanie, Überkommerzialisierung
und Arroganz der Macht (in persona Antonio Samaranch) vollkommen ad absurdum geführt.
Auch wenn das München/GAP und das derzeitige Tiroler Konzept nachhaltiger gewesen sind als vieles in der Vergangenheit (der Wintersport wäre wieder dahin zurückgekehrt wo er hingehört, eben dahin, wo auch Wintersport betrieben wird..) so zeigt die Abstimmung doch sehr deutlich die zurecht ablehnende Haltung gegenüber dem Gebaren des IOC.
Das hat sich der IOC selbst zuzuschreiben und ohne eine vollkommene glaubhafte Neuausrichtung dieses Klübchens wird sich das in der öffentlichen Wahrnehmung auch nicht ändern.
Figuren wie Thomas Bach an der Spitze sind da für eine Kehrtwende sicher nicht hilfreich.
Das spricht mir aus der Seele, besser kann man es nicht formulieren!
2014/15: 3 Tage SHL, 1x Damüls, 3x KWT
2015/16: 5 Tage SHLF, 1 Tag Diedamskopf, 5 Tage Gröden
2016/17: 4 Tage Gröden, 1 (Traum)-Tag Warth/Lech, 4 Sulz-Tage KWT Ende März
2017/18: Januar 4 Tage Warth/Lech, Februar 5 Tage Alta Badia, März 4 Tage Ehrwald
2018/19: Jan.: 3 Tage Warth/Lech, Feb.: 5 Tage Kronplatz und rund um die Sella
2019/20: Jan. 3 Tage Allgäu, Vorarlberg, Feb.: 4 Tage SHLF, 5 Tage Sella Gebiet leider Corona zum Opfer gefallen
2021/22: Jan/Feb: 7 Tage Sella Gebiet, weitere 7 Tage Ende März, in Summe ~182.000 hm
2022/23: Jan 7 Tage La Villa, im März nochmal, weil es soooo schön ist
wellblech hat geschrieben:Olympia ist ja mehr als nur die drei Wochen . Viele Städte haben profitiert.
Und Innsbruck profitiert noch davon - aber ob man jetzt 2 oder 3 Spiele ausrichtet, ist ja eh schon egal. Wenn sich die Türkei / Anatolien mit Erzurum bewirbt, wäre das doch auch mal eine schöne Abwechslung, die Wintersportorte dort hätten einen Aufschwung sicherlich nötiger als Tirol.
Zustimmung zu Pistencruiser. Auch die Mär das ja München ohne Olympia keine U-Bahn hätte ist Käse, das wird ja gerne erzählt. Der Bau der U-Bahn wurde schon lange vor der Entscheidung gestartet.
Aufm ORF war gestern übrigens ein Bericht, dass das komplett neu in die Natur gestampfte Skigebiet in Pyeongchang nach den Olympischen Spielen NICHT weiterbetrieben wird.
Großartig, erst dürfen die Baukonzerne mit ihren Baggern rumspielen, dann klopfen sich alle auf die Schulter wie großartig das ist und dann lässt man alles wieder verrotten.
Soviel zu Nachhaltigkeit.
Dafür musst du nichtmal bis Südkorea, von den Anlagen für Turin 2006 verrotten auch einige, bspw. in Sansicario der Eiskanal und die Biathlonanlage. Kann man sogar prima aus der EUB von Cesana besichtigen (und muss man, weil die Abfahrt zur Mittelstation nicht beschneit ist und daher sehr selten offen).
wellblech hat geschrieben:In diesem Fall kann man wieder deutlich sehen, wie schädlich Plebiszite in unserer Zeit sind. Die direkte Bürgerbefragung wird nie ein zukunftsfähiges Ergebnis erzielen. Der Eine sorgt sich um seinen Platz in der Champagnerbar, der nächste um Verkehr vor seiner Tür. Beide werden zu Facebook Aktivisten und spammen die Social Medias zu. Stimmungen entstehen und der Zeitgeist siegt.
Olympia ist ja mehr als nur die drei Wochen . Viele Städte haben profitiert. Klar gibt es auch Fehlentwicklungen. Aber das Tiroler Konzept war für mich total nachhaltig. München und Garmisch ebenfalls.
Was wäre übrigens München ohne die Investitionen zu den Sommerspielen 1972?
Die ganze negative Sichtweise auf das IOC und die Spiele nervt. Olympia ist eine grossartige Idee. Auch wenn die Macher leider immer wieder als totale Angriffsfläche für Kritik erscheinen.
Interessant, dass du ein autoritäres System befürwortest und die demokratische Grundordnung ablehnst. In einer Demokratie entscheidet das Volk und die Politiker haben nicht das Recht, die Bürger wie kleine Kinder zu bevormunden, die gegen ihren Willen zu ihrem Glück gezwungen werden müssen, weil sie es nicht besser wissen.
j-d-s hat geschrieben:
Interessant, dass du ein autoritäres System befürwortest und die demokratische Grundordnung ablehnst. In einer Demokratie entscheidet das Volk und die Politiker haben nicht das Recht, die Bürger wie kleine Kinder zu bevormunden, die gegen ihren Willen zu ihrem Glück gezwungen werden müssen, weil sie es nicht besser wissen.
Oh, da verstehst Du mich sehr falsch. Ich bin ein glühender Verfechter unseres Grundgesetzes . Aber ich sehe die Vorteile unserer parlamentarischen Demokratie. Plebiszite sind nicht meins, weil Entscheidungen reifen müssen, und nicht immer unmittelbar greifen. Die direkte Volksbefragung nimmt zwar Stimmungen sehr gut auf, verführt aber auch zu der Tendenz, dass die Stimmungsmacher gewinnen. Beispiele gibt es reichlich. Leider wird heute in Zeiten von (a)Social Media gemeint, dass Jederman und Jederfrau Alles sofort und direkt aus dem Bauch kommentieren und entscheiden muss.
br403 hat geschrieben:Zustimmung zu Pistencruiser. Auch die Mär das ja München ohne Olympia keine U-Bahn hätte ist Käse, das wird ja gerne erzählt. Der Bau der U-Bahn wurde schon lange vor der Entscheidung gestartet.
Das ist zwar richtig, zweifelsohne wurde die Umsetzung durch Olympia damals aber deutlich beschleunigt.
Was man auch nicht vergessen darf ist die Umgestaltung des S-bahn Netzes: Tatsächlich fuhren ins Münchener Umland bzw. die Vororte damals eher Bummelzüge...
Das ist aber auch das Problem von Olympia heute meiner Meinung nach: Die Projekte, die es mit sich bringt haben für die Bürger nicht mehr den langfristigen Mehrwert wie damals.
72 entstand das olympische Dorf, was heute beliebter Wohnraum ist. Manche der Sportstätten werden heute noch intensiv genutzt - vor Olympia hatte München die einfach gar nicht. Vom damaligen Ausbau des Nahverkehrs, der schnell umgesetzt wurde, profitiert München noch heute - auch, wenn das System jetzt an seine Grenzen stößt.
Und dazu im Vergleich die Bewerbung München/Garmisch:
Wohnungen? Ist ja eh ein brisantes Thema in München... Teils gab es Planungen, sogar Containerdörfer aufzustellen, die nach den Spielen wieder verschwinden hätten sollen. Nachhaltigkeit Fehlanzeige. Nur dort, wo die Stadtplaner so und so neue Wohnquartiere planen, auch ohne die Spiele.
Nahverkehr? Zweite S-Bahn Stammstrecke - wird jetzt auch ohne gebaut...
Infrastruktur? Die Autobahn nach Garmisch wäre schneller fertiggestellt worden. Wird aber jetzt auch so gemacht, dauert halt länger. Zudem: Viele Münchener stehen da und sagen sich: Ich will doch gar nicht nach Garmisch, was bringt mir eine Autobahn dorthin...
Sportstätten? Hamma doch jetzt schon...
Vielleicht bringen die Spiele in der Umsetzung dann ja tatsächlich einen Mehrwert. Aber so lange es der Politik mit Ihrem rumgeeier nicht gelingt, dem Bürger diesen Mehrwert klar, deutlich und verbindlich zu präsentieren, so bleibt in der Betrachtung zum Schluss immer die riesige Kostenlast und die Frage "Was haben wir eigentlich davon?"
Du hast einige gute Punkte angesprochen, manche Themen müssen eh angegangen werden, andere Investitionen müssten getätigt werden obwohl an anderer Stelle es viel wichtiger wäre. Ist immer schwierig.
j-d-s hat geschrieben:
Interessant, dass du ein autoritäres System befürwortest und die demokratische Grundordnung ablehnst. In einer Demokratie entscheidet das Volk und die Politiker haben nicht das Recht, die Bürger wie kleine Kinder zu bevormunden, die gegen ihren Willen zu ihrem Glück gezwungen werden müssen, weil sie es nicht besser wissen.
Oh, da verstehst Du mich sehr falsch. Ich bin ein glühender Verfechter unseres Grundgesetzes . Aber ich sehe die Vorteile unserer parlamentarischen Demokratie. Plebiszite sind nicht meins, weil Entscheidungen reifen müssen, und nicht immer unmittelbar greifen. Die direkte Volksbefragung nimmt zwar Stimmungen sehr gut auf, verführt aber auch zu der Tendenz, dass die Stimmungsmacher gewinnen. Beispiele gibt es reichlich. Leider wird heute in Zeiten von (a)Social Media gemeint, dass Jederman und Jederfrau Alles sofort und direkt aus dem Bauch kommentieren und entscheiden muss.
Es wird bei einer Volksabstimmung vorher eine viel breitere öffentliche Debatte geführt als bei Parlamentsabstimmungen, die oftmals durchgepeitscht werden und/oder abnicken der Vorlage der Lobbyisten sind.
Außerdem bleibt es dabei, dass du, wenn du Volksabstimmungen ablehnst, befürwortest, dass ein Parlament gegen den Willen des Souverän (das ist immer noch das Volk) entscheiden kann.
Ich bin ja nun nicht als großer Fan der Schweiz bekannt , aber man kann nicht von der Hand weisen dass deren umfassendes Direktdemokratisches System das Land nicht ins Chaos gestürzt hat und es denen im Gegenteil im Allgemeinen sogar besser geht.