ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

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EKL
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ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von EKL »

Artikel im "Die Zeit" zum Thema Preisentwicklung beim Skifahren:https://ze.tt/wie-skifahren-immer-mehr- ... iche-wird/

Tipp: Nicht auf Facebook die Kommentare dazu lesen.
„Wussten Sie schon, dass die Alpen einen ganz erbärmlichen Anblick bieten, wenn man sich die Berge einmal wegdenkt?“ - Loriot

JohannesSKI
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von JohannesSKI »

Ich stimme dem Artikel zu. Skipasspreise wie in den USA finde ich besorgniserregend, und bei den Liften finde ich auch, dass eine 4KSB doch völlig ausreicht. Sitzheizung, WLAN etc. macht mein Naturerlebnis eher kaputt, finde ich. Und die Kosten für die Präparierung wären auch geringer, wenn manche Pisten nicht präpariert würden. Das hätte dann auch den Vorteil, dass man dann auf diesen keine Angst haben muss, umgefahren zu werden, da die Buckel die Geschwindigkeit doch sehr effektiv reduzieren. Das würde dann auch die Skipässe billiger machen, dazu könnte man sich aus meiner Sicht die Modellierungen im Sommer komplett sparen. Eine Schulskifahrt sollte jedem Kind ermöglicht werden.
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ski-chrigel
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von ski-chrigel »

Ich teile die Meinung der Autorin - wenig überraschend - überhaupt nicht. Es gibt genügend kleinere Skigebiete mit für die meisten leistbaren Preisen und halt entsprechend älteren Liften. Doch der Erfolg derer hält sich in engen Grenzen oder sie kämpfen permanent ums Überleben. Wieso wohl? Weil eben die grosse Masse moderne Bahnen, grosse Gebiete und tolle Hotels wünschen. Dieses Wettrüsten machen die Bergbahnen ja nicht zum Selbstzweck... Dass immer weniger Leute skifahren, hat m.E. andere Gründe, ua. namentlich der immer häufiger vorherrschende Migrationshintergrund. Das führt dann auch dazu, dass Schulklassen nicht mehr solche Skilager veranstalten.
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von Jan Tenner »

der immer häufiger vorherrschende Migrationshintergrund.
Also diesen angeblichen Zusammenhang halte ich für eine ziemlich steile These...
Menja
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von Menja »

Ich stimme beiden Vorschreibern zu.
Natürlich geht man nicht mehr mit der Schule ins Schifahren wenn der Lehrer und zwei Drittel der Kinder Schifahren nicht kennen und können....ABER es können eben auch weniger ( ob Migrationshintergrund oder nicht) weil es für eine Familie sehr teuer geworden ist eine Woche z.B. In den Faschingsferien in den Skiurlaub zu gehen.
In Stuttgart war es zu meiner Kinderzeit normal ins Skischullandheim zu gehen und auch Skitage mit der Schule zu unternehmen. Die Kinder welche nicht skifahren konnten waren ganz klar in der Minderheit. Das hat sich heute grundlegend geändert. Wenn ich die schifahrenden Eltern frage, warum sie Ihren Kindern nicht das Skifahren beigebracht haben , wird nur der Kostenpunkt genannt.
Natürlich möchte ich auch nicht eine Woche in ganz kleinen Gebieten fahren, aber die Liftart ist mir vollkommen egal.
Fakt ist, dass ein Urlaub mit 4 bzw.5 Personen in der Ferienzeit ein Vermögen kostet und das können sich einfach immerweniger Familien leisten. Hier ist es auch egal welches Gebiet....auch ein kleines etwas billigeres Gebiet kostet mit Liftpass und Ausrüstung und...und...und...einfach für das Einkommen der überwiegenden Familien zu viel.
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ski-chrigel
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von ski-chrigel »

Jan Tenner hat geschrieben: 10.02.2019 - 15:16
der immer häufiger vorherrschende Migrationshintergrund.
Also diesen angeblichen Zusammenhang halte ich für eine ziemlich steile These...
Statistisch zumindest in der Schweiz ganz sicher belegbar.

Nur ein kleines Beispiel:
Heute gibt es selbst im Bergkanton Nidwalden keine Klasse mehr mit nicht mindestens 3 Kindern mit Migrationshintergrund. Verständlicherweise fahren die nicht Ski und so muss an einem hier noch völlig üblichen wöchentlichen (!) Schulskitag ein Alternativprogramm aufgezogen werden. In städtischen aber immer noch bergnahen Gebieten ist der Anteil noch viel grösser.
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von JohannesSKI »

ski-chrigel hat geschrieben: 10.02.2019 - 15:27
Jan Tenner hat geschrieben: 10.02.2019 - 15:16
der immer häufiger vorherrschende Migrationshintergrund.
Also diesen angeblichen Zusammenhang halte ich für eine ziemlich steile These...
Statistisch zumindest in der Schweiz ganz sicher belegbar.

Nur ein kleines Beispiel:
Heute gibt es selbst im Bergkanton Nidwalden keine Klasse mehr mit nicht mindestens 3 Kindern mit Migrationshintergrund. Verständlicherweise fahren die nicht Ski und so muss an einem hier noch völlig üblichen wöchentlichen (!) Schulskitag ein Alternativprogramm aufgezogen werden. In städtischen aber immer noch bergnahen Gebieten ist der Anteil noch viel grösser.
Das liegt nicht nur an den drei Kindern mit Migrationshintergrund, sondern wahrscheinlich fahren auch einige Schweizer Kinder kein Ski mehr.
Wenn der Schulskitag wöchentlich stattfindet, sollten die Kinder ja nach 2 Monaten passabel skifahren können.
Es liegt aber daran, dass die keine Lust haben, die ganze Ausrüstung zu besorgen, genauso wie viele Schweizer Familien, die sich das einfach nicht leisten können/wollen!!! Es ist nicht jeder so privilegiert, dass er ständig Skifahren gehen kann.
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von burgi83 »

JohannesSKI hat geschrieben: 10.02.2019 - 14:16 Ich stimme dem Artikel zu. Skipasspreise wie in den USA finde ich besorgniserregend
Da stimme ich dir voll und ganz zu, ist aber gesellschaftsbedingt.
JohannesSKI hat geschrieben: 10.02.2019 - 14:16 und bei den Liften finde ich auch, dass eine 4KSB doch völlig ausreicht. Sitzheizung, WLAN etc. macht mein Naturerlebnis eher kaputt, finde ich. Und die Kosten für die Präparierung wären auch geringer, wenn manche Pisten nicht präpariert würden.
Also der Trugschluss, dass 4 KSB immer billiger sind, ist schon weit verbreitet. Wurde auch schon hier im Forum viel diskutiert. Insgesamt gesehen ist eine 6KSB oder 8KSB mit der gleichen Förderkapazität wie eine 4KSB günstiger. Sitzheizung und WLAN brauche ich auch nicht, jedoch ist ein Bubble stellenweise doch nicht verkehrt.
Bin auch deiner Meinung das nicht jede Piste unbedingt täglich präpariert werden müssen sondern nur stark frequentierte (Hauptbeschäftigungspisten). Nicht so stark frequentierte Pisten, könnten im 3-Tagesrythmus präpariert werden, vlt. Fr, Sa, So, Mi
Ein weitere Einsparung ist aus meiner Sicht die Geschwindigkeitssteuerung der Bahnen. Hierdurch kann auch eine Art Lastmanagement erfolgen.
Etwa Zubringerbahnen fahren in der Hauptverkehrszeit langsamer als die Beschäftigungsbahnen.
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von Menja »

Das stimmt schon in einer großen Stadt ist das ganz sicher statistisch belegbar. Selbst am Gymnasium meiner Kinder hat man lange Jahre auf das Schilandheim bestanden. Man ist immer nach Zell am See /Schmittenhöhe gegangen. Dort konnten die Nichtskifahrer für 30 Euro komplett ausgestattet werden und die Woche war immer ein Erfolg. Jetzt gibt es kaum noch Schifahrende Lehrerund einen Rektor welcher aus ökologischen Gründen Schifahren ablehnt. Da viele Eltern im Klassenverbund das Schifahren nicht kennen untrstützen sie hier auch Ausflüge nicht. Somit ist das Schifahren gestorben. Da das Gymnasium in einer durchaus exkluisven Gegend angesiedelt ist, kann ich mir vorstellen, daß andeswo keinerlei Ambition Richtung Schifahren geht. Das ist zumindestens bei uns leider ein Trend!
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von JohannesSKI »

Das mit der 4KSB war nur ein Beispiel was mir absolut genügt, so ab dem Stand brauche ich keine weiteren Ausbauten mehr. Das heißt nicht, dass man jetzt überall 4KSBs hinbauen sollte
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von burgi83 »

JohannesSKI hat geschrieben: 10.02.2019 - 15:43 Das mit der 4KSB war nur ein Beispiel was mir absolut genügt, so ab dem Stand brauche ich keine weiteren Ausbauten mehr. Das heißt nicht, dass man jetzt überall 4KSBs hinbauen sollte
Schon klar, bin auch nicht dafür, dass überall Sesselbahnen gebaut werden. Skilifte machen dann auch gewisse Pisten einzigartig. Jedoch wollte ich sagen, dass eine 6KSB oder 8KSB bei gleicher Förderkapazität immer günstiger ist als eine 4KSB, da weniger Betriebsmittel. Dadurch fallen dann später weniger Unterhaltungskosten an.
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von Menja »

Ich benötige sichrlich nicht überall neue Lifte. Allerdings ist das Einzugsgebiet um das Skigebiet herum schon maßgeblich an der Liftentwicklung beteiligt.
Wenn ich Alta Badia in den Dolomiten als Beispiel nehme: einst viele Tellerschlepper und nicht plattgewalzte Pisten wie heute. Die Gadertalstrasse wurde verbreitert und dann mit Tunnels ausgestattet, nun kommen täglich Unmengen Busse und PKW aus dem Pustertal und bevölkern die Pisten rund um die Sella. Manch ein Tellerschlepper wurde heute für einen Kollaps sorgen :D
Will sagen der Ausbau der Lifte erfolgte nicht nur für den Komfort, sondern auch für die Masse der Touristen.Gerne hätte ich auch mal wieder verbuckelte Pisten und nicht nur Autobahnen, aber das ist nicht gewünscht...hauptsache viele Touristen und die wollen es einfach,plattgewalzt und comfortabel! Aber das Preis-Leistungsverhältnis ist gerade dort recht stabil geblieben, der Dolomiti Superski ist bei weitem nicht der teuerste Skipass. Und trotzdem eine Woche Familienurlaub mit mehreren Personen, Ausrüstung evtl.Schikurs, Liftpass und Unterkunft ist einfach für die Mehrheit der Familien nicht finanziell machbar.
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von MarkusW »

Also wenn es nach mir ginge, könnte man mit dem Liftneubauen mehr oder weniger komplett aufhören. Die großen Schwachstellen in den Skigebieten sind doch längst ausgemerzt. Dafür sind in den letzten Jahren immer öfter Verschlimmbesserungen dabei (Jochbahn in der Skiwelt ist wohl das Paradebeispiel). Neu geplant sind oft Investitionen, die ich einfach nicht brauche (z.B. 6erBubble gegen 8erBubble austauschen oder 8EUB gegen 10EUB)

Hier und da vielleicht noch ein paar Skigebietszusammenschlüsse wären natürlich nett. Auf den Gletschern (Hintertux z.B.) ist auch noch Luft nach oben beim Komfort. Aber in den großen Winterskigebieten bin ich (mittlerweile) fast überall mit dem status quo zufrieden.
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von burgi83 »

MarkusW hat geschrieben: 10.02.2019 - 17:01 (z.B. 6erBubble gegen 8erBubble austauschen oder 8EUB gegen 10EUB)
Wenn keine Konzession mehr vorliegt kann man so etwas natürlich machen, aber einfach nur so, da bin ich dann völlig bei dir.
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von Werna76 »

Jan Tenner hat geschrieben: 10.02.2019 - 15:16
der immer häufiger vorherrschende Migrationshintergrund.
Also diesen angeblichen Zusammenhang halte ich für eine ziemlich steile These...
Das stimmt in Österreich aber definitiv. Früher war in der Wiener-Semesterferienwoche alles voll mit Wiener Autos in den Salzburger Skigebieten. Ich hab diese Woche in Kaprun exakt 2 Autos mit Wiener Kennzeichen gesehen und 2 mit Mödlinger-Kennzeichen. In Saalbach detto.
In Wiener Mittelschulen haben mehr als 70% der Schüler Migrationshintergrund, da ist natürlich kein Interesse am Skifahren vorhanden.

Dass die Lehrer auch nicht mehr auf Skikurs fahren wollen, dafür hab ich schon Verständnis. Es gab ja Fälle wo sich ein Schüler beim Skifahren verletzt hat und die Eltern dann den Lehrer verklagt haben. Warum sollt ich da als Lehrer Skifahren gehen mit den Kindern?
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von vetriolo »

MarkusW hat geschrieben: 10.02.2019 - 17:01 Also wenn es nach mir ginge, könnte man mit dem Liftneubauen mehr oder weniger komplett aufhören. Die großen Schwachstellen in den Skigebieten sind doch längst ausgemerzt.
Das mag für einige Top-Destinationen in Österreich richtig sein, aber mir fallen spontan mindestens ein Dutzend große Skigebiete ein, wo noch dringender Handlungsbedarf besteht. Alte Bahnen müssen auch irgendwann ersetzt werden und da wird kaum jemand eine geringere Förderleistung installieren als zuvor. Lifte, die oft unbenutzt waren, werden idR stillgelegt.

Wenn ein Gebiet mit einer attraktiven neuen Bahn mehr Gäste ziehen kann, macht das wirtschaftlich eben Sinn, auch wenn der Preis dadurch etwas steigt. Deswegen bleiben die meisten danach nicht weg. Klar gibt es lokal auch Übererschileßungen, aber wieviele sind das? Das dürfte insgesamt doch eher im Promillebereich liegen. Die Liftgesellschaften wollen Geld verdienen, da wird kaum eine Bahn zum Spaß gebaut. Die Skipässe sind eigentlich auch nur teuer, wenn man Tageskarten in Premiumgebieten kauft.

Das Skifahren oder Snowboarden ist imho insgesamt keineswegs zu kostspielig, sondern da gibt es, wie zuvor richtig bemerkt, eher kulturelle Gründe, die Migration zum einen und die Veränderung des Freizeitverhaltens insgesamt zum anderen. Wenn man berücksichtigt, dass in etlichen Regionen bei Schulanfängern etwa ein Drittel motorische und sensorische Störungen hat, muss man sich nicht wundern, dass immer weniger Kinder Wintersport betreiben, ihnen fehlen dazu schlichtweg die Fähigkeiten. Unter diesen Kindern ist der Migrationsanteil exorbitant hoch, so traurig das sein mag, es ist Realität. Helikoptereltern und Öko-Wahn tun ihr übriges, ich kenne selbst welche, die meinen, Skifahren sei zu gefährlich, andere meinen, es wäre zu "umweltbelastend" (fahren aber einen SUV).

Wer antizyklisch einkauft, Vorjahresmodelle usw, der kann eine Superausrüstung zum Spottpreis erwerben. Taugliche Skiklamotten bekommt man mittlerweile ja sogar beim Discounter. gute gebrauchte und neue Sachen bei Ebay usw. Das war vor 30 Jahren im Verhältnis zu den Einkommen definitiv nicht günstiger. Außerdem sind die heutigen Gerätschaften viel stabiler und langlebiger, ich habe früher zweimal meine Ski ohne Sturz gestaucht, das passiert praktisch nicht mehr.
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von RabbaRabba »

So wie ein Skiurlaub (zumindest gefühlt) immer teurer wird, sind Flug-/Fernreisen in den letzten Jahren immer billiger geworden. Kenne das auch aus dem Bekanntenkreis, dass sie in den Winterferien lieber nen Städte-Kurzurlaub mit Ryanair machen als Skifahren zu gehen. Ist ja auch deutlicher bequemer zumindest von hier (Hamburg) aus. Klar finden sie's schade und vermissen das Skifahren, aber Aufwand und Kosten sind abschreckend. Denn viele Leute wollen trotzdem - wenn sie denn fahren würden - "mindestens 200 Pistenkilometer". Von den Familien, die dann doch noch in die Alpen reisen, geht gefühlt die Hälfte nach Serfaus-Fiss-Ladis.
Also anstatt eines verhältnismäßig günstigen Skiurlaubs in einem kleineren Gebiet lassen sie's dann lieber ganz bleiben. :roll:

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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von TVT »

vetriolo hat geschrieben: 10.02.2019 - 17:47

Wer antizyklisch einkauft, Vorjahresmodelle usw, der kann eine Superausrüstung zum Spottpreis erwerben. Taugliche Skiklamotten bekommt man mittlerweile ja sogar beim Discounter. gute gebrauchte und neue Sachen bei Ebay usw. Das war vor 30 Jahren im Verhältnis zu den Einkommen definitiv nicht günstiger. Außerdem sind die heutigen Gerätschaften viel stabiler und langlebiger, ich habe früher zweimal meine Ski ohne Sturz gestaucht, das passiert praktisch nicht mehr.
Zudem gibt es ja vielerorts immer noch Skibasare, bei denen man auch günstig an Skiausrüstung kommt.
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von Chense »

vetriolo hat geschrieben: 10.02.2019 - 17:47
MarkusW hat geschrieben: 10.02.2019 - 17:01 Also wenn es nach mir ginge, könnte man mit dem Liftneubauen mehr oder weniger komplett aufhören. Die großen Schwachstellen in den Skigebieten sind doch längst ausgemerzt.
Das mag für einige Top-Destinationen in Österreich richtig sein, aber mir fallen spontan mindestens ein Dutzend große Skigebiete ein, wo noch dringender Handlungsbedarf besteht. Alte Bahnen müssen auch irgendwann ersetzt werden und da wird kaum jemand eine geringere Förderleistung installieren als zuvor. Lifte, die oft unbenutzt waren, werden idR stillgelegt.

Wer antizyklisch einkauft, Vorjahresmodelle usw, der kann eine Superausrüstung zum Spottpreis erwerben. Taugliche Skiklamotten bekommt man mittlerweile ja sogar beim Discounter. gute gebrauchte und neue Sachen bei Ebay usw. Das war vor 30 Jahren im Verhältnis zu den Einkommen definitiv nicht günstiger. Außerdem sind die heutigen Gerätschaften viel stabiler und langlebiger, ich habe früher zweimal meine Ski ohne Sturz gestaucht, das passiert praktisch nicht mehr.
Das interessante ist doch, dass der echte Gewinn an Kapazität oft marginal ist ... Der Ersatz eines Doppel-Hochleistungs-SL durch eine durchschnittliche 6KSB bringt z.B. eine Kapazitätssteigerung um gerade mal 20%

Ich persönlich bin sowieso der Meinung, dass die Hürden für Liftersetzungen deutlich gesteigert werden sollten (ebenso wie für Pistenmodellierungen) - Nachweis der wirtschaftlichen oder technischen Notwendigkeit als Minimum. Und da strenge Massstäbe ansetzen ... so kann man dann immernoch leicht einen dauerhaft überlasteten SL ersetzen (um den es zwar schade ist), aber wenigstens werden dann krankhafte Auswüchse wie in den sich selbst so bezeichnenden "Top-Destinationen" Österreichs (hahahaha wers glaubt wird selig :D) etwas eingedämmt.

Zusätzlich müssen dringend Kleinlifte erhalten werden, gerne auch durch Landes / Gemeindegelder ... schließlich investiert man in die eigene Zukunft.

Skiausrüstung kriegt man inzwischen wirklich günstig. Entweder gebraucht (Gerade Kinderski ... aber auch normale ... mein GWG-Ski war ein 30€ Kauf) oder halt bei z.B. Intersport einen "mitwachsenden" Kinderski der dann das Alter 6-14 locker abdeckt (nein es muss nicht jedes Jahr ein neuer Ski sein ... Abweichungen von der "Ideallänge" im Bereich von +-10-15cm sind bei Kindern wirklich kein Problem. Skikleidung gibts auch günstig ... Helm ist manchmal sogar das Leihen günstiger (meist um die 2-3€ pro Tag).
Erst wenn der letzte SL stillgelegt,
die letzte PB abgebrochen,
und die letzte Piste modelliert ist,
werdet Ihr herausfinden, daß der Skisport tot ist!

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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von noisi »

Natürlich ist es so, dass Skifahren ein teures Vergnügen ist und es stimmt auch, dass es immer teurer wird. Ich bin sicher nicht in den teuersten Gebieten unterwegs, aber unter 1000€/Person die Woche geht eigentlich nichts mehr, will ich nicht auf den grundlegensten Komfort verzichten. Da sind die Kosten für die Ausrüstung nicht einmal inkludiert. Wenn man sich dazu mal die Zahlen zu den Durschnittsverdiensten in Deutschland anschaut, ist ganz klar, dass sich das bei steigenden Preisen immer weniger leisten können. Gerade für Familien sind die Kosten für eine Woche Skiurlaub einfach exorbitant - auch im vergleich zu jedem anderen Urlaub, da brauch man nichtmals Billigflieger. Die Kosten für den Skipass fallen nämlich erst garnicht an. Wenn ich mir anschaue was ich für das gleiche Geld im Sommer bekomme, rechne ich mit 1000€/Person die Woche, dann fallen mir schon die Augen aus.

Ich würde das ganze als eine Kombination aus vielen Gründen sehen.
1. Ein Skiurlaub ist allgemein recht teuer.
2. Die Kosten für Familien sind noch einmal höher
3. Demographischer Wandel - es gibt weniger Kinder, die verhältnismäßig geburtenstarken Jahrgänge sind gerade dabei Familien zu haben/gründen (siehe 2.)
4. Migration - viele Migranten haben kaum/keinen Bezug zum Wintersport und das nicht nur weil sie im Durschnitt schlechter verdienen
5. Schulausfahrten werden aus diversen Gründen nicht mehr durchgeführt (1., 3. 4. + Helikoptereltern)
6. Die Anzahl der Skifahrer stagniert oder sinkt leicht, Wachstum ist also nur noch durch steigende Preise möglich

Noch was zum Thema Migration. Ich war als Jugendlicher 3x eine Woche mit der Schule im Skilager (1xOberstdorf, 2x Montafon). Ich komme aus dem Ruhrgebiet und wir hatten einen recht "großen" Prozentsatz von Schülern mit Migrationshintergrund (kein vergleich zu heute). Mitgefahren sind alle. Ob Türke oder Russe.
Da mein Bildhoster seine Verzeichnisstruktur geändert hat, werden die Bilder in meinen Berichten z.T. nicht mehr angezeigt. Auf konkreten Wunsch stelle ich sie wieder her.
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von biofleisch »

Sorry, aber die Migrationskinderthese ist
a) rassistisch
b) unseriös
c) durch nichts belegbar - schon gar nicht durch 3 Kinder in einer Klasse
d) einfach nur unverschämt.

Die Preise sind meines Erachtens auch nicht grundsätzlich zu hoch - das Problem ist das allgemeine Lohnniveau in den größten Bevölkerungsgruppen. Es wird schon seit Jahren beklagt, dass die Schere Armut / Reichtum immer weiter auf geht. Das bedeutet und ist belegt, dass einige wenige (1000) extrem Reich sind. So obszön reich, dass diese gar nicht mehr wissen, was sie mit ihrem Geld tun sollen. Die große Masse der Bevölkerung hingegen muss sich mit immer schlechterer Bezahlung, Niedriglohn, Teilzeit- Leiharbeit und unsicheren Verträgen herum schlagen. Diese Mehrheit kann sich aus nachvollziehbaren Gründen weder einen Skiurlaub noch anderen Urlaub leisten. Dieser Bevölkerungsanteil wird immer grösser, weil die Politik im Wolkenkuckucksheim des (nicht vorhandenen) "Trickle-Down-Effekts" und Neoliberalismus gefangen ist.

Warum sonst gehen 1000ende in Frankreich (Gelbwesten) auf dies Straße?
drowning in fakenews?
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von Chense »

noisi hat geschrieben: 10.02.2019 - 18:18 Natürlich ist es so, dass Skifahren ein teures Vergnügen ist und es stimmt auch, dass es immer teurer wird. Ich bin sicher nicht in den teuersten Gebieten unterwegs, aber unter 1000€/Person die Woche geht eigentlich nichts mehr, will ich nicht auf den grundlegensten Komfort verzichten. Da sind die Kosten für die Ausrüstung nicht einmal inkludiert. Wenn man sich dazu mal die Zahlen zu den Durschnittsverdiensten in Deutschland anschaut, ist ganz klar, dass sich das bei steigenden Preisen immer weniger leisten können. Gerade für Familien sind die Kosten für eine Woche Skiurlaub einfach exorbitant - auch im vergleich zu jedem anderen Urlaub, da brauch man nichtmals Billigflieger. Die Kosten für den Skipass fallen nämlich erst garnicht an. Wenn ich mir anschaue was ich für das gleiche Geld im Sommer bekomme, rechne ich mit 1000€/Person die Woche, dann fallen mir schon die Augen ...
1000€? Fährst du vom Nordkap nach Sizilien zum Skifahren und nächtigst in 5 Sterne Hotels? Anders kommt das nie hin ...

Wenn ich jetzt mal die letztjährige Ostertour aufrechne - 3 Tage Skifahren, 1 Tagesausflug mit Seilbahn und Fährfahrt. 3 Nächte jeweils im Appartement jeder aber ein eigenes Zimmer. 1 mal sehr edel essen gehen, 1 mal jause, 1 mal selbst gekocht, 1 mal essen im Skigebiet. Frühstück selbstverpflegung. Autofahrt 1300 km.

Kostenpunkt pro Person zwischen 270 und 370€ (die mitgebrachten 2 Stangen Zigaretten rausgerechnet, ebenso, dass wir dank Freifahrtkarte einmal nur 15 statt 45 euro pro Person für den Skipass gezahlt haben)
Erst wenn der letzte SL stillgelegt,
die letzte PB abgebrochen,
und die letzte Piste modelliert ist,
werdet Ihr herausfinden, daß der Skisport tot ist!

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noisi
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von noisi »

Chense hat geschrieben: 10.02.2019 - 18:43 1000€? Fährst du vom Nordkap nach Sizilien zum Skifahren und nächtigst in 5 Sterne Hotels? Anders kommt das nie hin ...
Bitte? Ich glaube ich mache weder irgendeinen Luxusurlaub noch irgendwelche Knauserferien.

7 Tagesskipass (~250€)
7 Tage Ferienwohnung (~250€ p.P.)
Hin-/Rückfahrt mindestens 1.800km

Essen und trinken muss ich natürlich auch noch, da sind 50€ pro Tag nicht unbedingt abwegig wenn ich Mittags auf der Hütte esse, Nachmittags noch ein paar Bier trinke und in der FeWo Frühstücke und Koche. Natürlich ist dann auch mal ein Tag dabei an dem es Mittags nichts auf der Hütte gibt bzw. abends mal ein paar Bier mehr.
Da mein Bildhoster seine Verzeichnisstruktur geändert hat, werden die Bilder in meinen Berichten z.T. nicht mehr angezeigt. Auf konkreten Wunsch stelle ich sie wieder her.
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von Wurzelsepp »

Etwas darf man nicht vergessen: Die Winter sind gerade im Flachland idR nicht mehr weiss, sondern grau. Als ich ein Kind war (ist auch schon 40 Jahre her :(), war es üblich, dass es im Schweizer Mittelland im Dezember mal geschneit hat und der Schnee eigentlich erst im März wieder weggetaut ist. Folge: An jedem Idiotenhügel im Dorf konnte man schlitteln oder die ersten Versuche auf Skiern machen. Als 3jähriger braucht man keine Skilifte oder gewalzte Pisten oder so, da reicht ein Hügel mit etwas Schnee, ein Vater, der einem auf dem Schlitten wieder nach oben zieht und fertig. So haben in den 70ern und 80ern ganze Heerscharen an Leuten skifahren gelernt und auch noch Bezug zu Schnee gehabt.
Die heutigen Kinder haben idR auch Eltern, die das nicht mehr kennen, der Bezug zu Schnee geht so einfach verloren, da ist skifahren schlicht keine Option mehr...
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Re: ze.tt: "Warum Skifahren immer mehr zu einem Sport für Reiche wird"

Beitrag von NeusserGletscher »

biofleisch hat geschrieben: 10.02.2019 - 18:25 Die Preise sind meines Erachtens auch nicht grundsätzlich zu hoch - das Problem ist das allgemeine Lohnniveau in den größten Bevölkerungsgruppen. Es wird schon seit Jahren beklagt, dass die Schere Armut / Reichtum immer weiter auf geht. Das bedeutet und ist belegt, dass einige wenige (1000) extrem Reich sind. So obszön reich, dass diese gar nicht mehr wissen, was sie mit ihrem Geld tun sollen. Die große Masse der Bevölkerung hingegen muss sich mit immer schlechterer Bezahlung, Niedriglohn, Teilzeit- Leiharbeit und unsicheren Verträgen herum schlagen.
Mit solchen politischen Thesen begibst Du Dich aber hier im Forum auf sehr dünnen Firnschnee :wink: :wink: :wink:

BTW, wenn ein Schweizer von Migrationshintergrund spricht, dann meint er in der Regel Deutsche, Österreicher und Italiener :wink: :wink: :lol:

Abgesehen davon ist es nicht rassistisch, so was zu thematisieren. Die Frage ist halt eher, ob dies tatsächlich die Hauptursache ist.

Die festgestellte Erhöhung der Skipasspreise von 130% in 30 Jahren muss man in Relation zur Lohn- und Preisentwicklung setzen. Die offizielle (deutsche) Teuerungsrate liegt entsprechend der langen Reihe von Destatis im fraglichen Zeitraum bei 65%. Demnach sind in Ischgl die Ticketpreise doppelt so stark gestiegen wie die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Zur Lohnentwicklung habe ich aktuell keine Zahlen parat, aber die Nettolöhne sind in den letzten 30 Jahren wenn überhaupt nur leicht gestiegen (D).

Hinzu kommt, dass mit der Einführung des Teuro der Wechselkursvorteil beim Urlaub ins Ausland entfallen ist. Früher gabe es ja regelmässig Statistiken darüber, wieviel eine D-Mark im Ausland wert ist. Dieser Vorteil ist mit der Einführung einer gemeinsamen Währung weitgehend entfallen.

Dazu kommt eine Steuer-, Abgaben- und Arbeitsmarktpolitik, welche weite Teile der Mittelschicht enteignet hat. Da wurde und wird massenhaft Kaufkraft abgesogen, um einerseits die Defizite bei den unteren Lohngruppen zu stopfen und andererseits die Überprivilegierten zu mästen.

In der Folge hat sich auch das Angebot in der Hotelerie gewandelt. In vielen Skiorten wurden typische Mitteklassehotels entweder zu Luxusherbergen oder Ferienwohnungen umgewandelt. Der CEO der Engadiner Bergbahnen hat dies ja sogar mal in einem Statement thematisiert.

Darüber hinaus sind Kinder im Schulalter heute tendenziell unsportlicher und haben deutliche Defizite was Bewegung und Motorik anbelangt. Zwar unabhängig vom Migrationshintergrund, aber leider ist es so, dass gerade Kinder von Migranten oft nicht einmal schwimmen können. Das größte Problem ist aber der Mangel an Bewegung und dass heutige Kinder zu viel Zeit vor dem Computer anstatt auf dem Spielplatz und beim Toben verbringen.

Was die Beschneiung anbelangt, so sehe ich die nicht als Kostentreiber. Beschneiung ist heute eine der Voraussetzungen dafür, dass eine Piste bei 2000 P/h überhaupt den ganzen Tag durchhält und über die Saison offen gehalten werden kann. Unterm Strich denke ich, rechnet sich die Beschneiung von selbst. Andererseits sind auch die Ansprüche gestiegen und viele Gäste erwarten heute jeden Morgen perfekt präparierte Pisten. Das geht natürlich auch ins Geld.

Der Vergleich der Kosten eines Winter- und Sommerurlaubs hinkt zum Teil. Wenn auf den Kanaren oder der Dom Rep unterbezahltes Personal die Gesamtkosten drückt, dann muss man dies halt auch mal dazu sagen. Aber natürlich sind Badehose und -Handtuch unterm Strich günstiger als eine Skiausrüstung. Dennoch, niemand muss tausende Euro für eine Skiausrüstung ausgeben. Gut erhaltene gebrauchte Ski gibts meist schon für unter 200 Euro und gute Skijacken wie -hosen findet man oft auch günstig auf Basaren. Und wie Ski-Chrigel schon schreibt, gibt es genügend kleine Skigebiete, in denen man auch günstig eine Unterkunft findet. Für 500 Euro pro Woche incl. Skipass findet man sogar oft etwas bei Reiseveranstaltern. Mit Kindern und innerhalb der Ferienzeit wirds dann aber schon teurer. Vielleicht sollte sich der ein oder andere Geschäftemacher überlegen, ob er sich mittelfristig mit seiner Preispolitik nicht selbst den Nachwuchs und damit den Schnee abgräbt.
Was Du selber richtig machst können andere nicht falsch machen

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