Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

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j-d-s
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von j-d-s »

@skifam: Was genau nachlesen? Die Unfallursachen, Auslöser und Hergang bei Tschernobyl und Fukushima? Da gibts umfangreiche Quellen, die man Googlen kann. Für Tschernobyl empfehle ich Youtube, und nach "Legasov explains explosion" suchen (3 Videos mit insgesamt 10 Minuten).

Da lernst du dann auch was darüber, dass ein RBMK-Reaktor einen positiven Dampfblasenkoeffizentien hat, was inhärent viel riskanter ist als ein negativer Dampfblasenkoeffizient (den westliche Reaktoren haben das und ein russischer WWER auch). Ein RBMK ist nicht nur billiger, sondern man kann ihn dadurch auch mit unangereichertem Uran betreiben, und ohne schweres Wasser, aber mit dem negativen Dampfblasenkoeffizient und zusätzlich den Graphitmoderierten Steuerstäben hat man da mehrere schwere Konstruktionsfehler gemacht und dann (das war dann der endgültige Auslöser) verheimlicht, dass dadurch die Notabschaltung ins Gegenteil verkehrt wird (die Notabschaltung fährt die Steuerstäbe in den Reaktor, welche die Kettenreaktion stoppen, aber die Spitzen der Steuerstäbe in Tschernobyl waren eben aus Graphit, welche die Kettenreaktion beschleunigen).

Bei Fukushima war ein wesentlicher Grund, dass man die Reaktoren (deshalb betraf es auch vier gleichzeitig, die alle nebeneinander standen) an eine Tsunamigefährdete Küste gestellt hat, ohne ausreichende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Das wurde auch vorher mehrfach in diversen Berichten bemängelt, aber von Tepco ignoriert, weil man dann möglicherweise an dieser Stelle gar nicht hätte bauen dürfen. Denn der Kühlkreislauf benötigt Strom, der im Notfall von Dieselgeneratoren erzeugt wird - aber wenn ein Verbrennungsmotor unter Wasser gesetzt wird, funktioniert er nicht mehr.

Und das ist auch der wichtige Punkt beim "Restrisiko": Es sind eben nicht einfach individuelle Fehler in der Bedienung, sondern bereits zuvor zahlreichen Leuten bekannte Konstruktionsfehler, die man ignoriert hat, weils billiger war.
Das ist bei den allermeisten (oder sogar allen, da müsste man alle Reaktoren individuell begutachten, was ja die Behörden auch machen) heutigen Atomkraftwerken im Westen nicht der Fall. Da achtet man sehr genau drauf und ignoriert die Probleme nicht. Dann beschweren sich manche natürlich über die zu hohen Kosten. Übrigens schließt das auch den Bau mit ein, also die Wahl des Standortes. Man darf halt keine Atomkraftwerke an Stellen bauen, wo eine große Überflutung droht (es gibt übrigens sogar ganz offizielle Karten der Behörden, welche Straßenzüge hochwassergefährdet sind und welche nicht).

Außerdem könnte man anmerken, dass all das zusätzlich ausgestoßene CO2 durch Kohle- und Gaskraftwerke (und Heizen mit Öl und Gas statt Atomstrom) nun nicht wirklich als ungefährlich eingestuft wird...

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skifam
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von skifam »

Danke, das ist ja schonmal was.... also wie immer das alte problem, Kompetenz...Sparen....
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von jens.f »

Ja, ist schon ziemlicher Murks alles...

Fassen wir mal zusammen:

a) Wir hatten eine gewisse Anzahl von halbwegs sicheren Atomkraftwerken (auf jeden Fall sicherer als Tschernobyl und Fukushima) und waren auf gutem Wege, hier weitere, noch sicherere Kraftwerke zu entwickeln
-> Das haben wir gestoppt

b) Wir haben jede Menge Wind- und Solaranlagen, können aber den Strom nicht Speichern und oft auch nicht zum Verbraucher transportieren

c) Wir haben etwas Wasserkraft, das reicht aber bei weitem nicht und ist auch nicht groß ausbaubar

d) Wir haben Kohlekraftwerke, die aber Klimatechnisch Selbstmord sind

e) Wir wollten die Lücke mit Gas füllen - was Klimatechnisch auch nicht Optimal ist.
-> Hier uns uns Putin jetzt einen Strich durch die Rechnung gemacht

Also stellt sich immer noch die Frage:
Woher soll der Strom kommen? Und insbesondere: Wie soll die Leistung der zum Jahresende wegfallenden Atom-Kraftwerke ausgeglichen werden?
Meine Befürchtung: Wir kaufen den Strom dann im Ausland ein - aus unsicheren (gemessen an unseren) Kernkraftwerken produziert. Damit haben wir die Situation also sogar verschlechtert...
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von Jan Tenner »

Kommt hier wieder nur einseitig Heartland-Argumentation zum Zuge??

Natürlich ist regenartiver Strom speicherbar.
Mit EE (Wind Sonne ) erzeugt man Wasserstoff, mischt dem dann CO2 aus der Luft bei und bekommt "synthetisches" Methan, dies kann dann in das vorhandene Ergasnetz eingespeist werden oder in Gaskraftwerken verbrannt werden
Grob vereinfacht gesagt natürlich, aber die technischen Möglichkeiten für H2-, Methan- oder andere Power-to-Gas-Verfahren sind alle vorhanden.

Außerdem müsste man sich auch mal trauen, eine Abschätzung über den wirklichen Bedarf an Energie vorzunehmen. Bislang wird da immer mit Zahlen aus der unmittelbaren Vorkriegs- bzw Vor-Coronazeit hantiert.
Angesichts von überschüssigem Nachtstrom, der zu Schleuderpreisen verramscht wurde und billigem Gas aus Russland, hat das wenig Aussagekraft. Gerade im industriellen Maßstab wurde Energie verbraucht, weil es billig war und unbegrenzt zur Verfügung stand.
Das als Maßgabe für den Bedarf zu nehmen, ist genauso sinnvoll, wie ein Kind in Haus mit unbegrenzt verfügbaren Süßigkeiten zu stecken und dann anhand des Verzehrs durch das Kind den tatsächlichen Bedarf an Schokolade und Gummibärchen bestimmen zu wollen.
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von j-d-s »

So wie wir es von Corona kennen, artet die Auslobung eines "wirklichen Bedarfs" doch in die Schließung aller "nicht systemrelevanten Betriebe" aus, wenn man einmal damit anfängt, Leuten und Unternehmen "unnötigen Energieverbrauch" verbieten zu wollen.
Dabei ist es gar nicht nötig, Energiesparen vorzuschreiben, denn durch die astronomisch hohen Preise werden sowieso die allermeisten Verbraucher und Unternehmen das von alleine machen.

Power-to-x ist zwar in der Tat ein sinnvolles Verfahren zur Speicherung von Energie, führt aber immer zu großen Verlusten der Energie, weil die Verfahren nicht effizient genug sind. Das ist daher nur dann sinnvoll anwendbar, wenn man zu viel Strom hat - wir haben nicht in einem solchen Maße Strom, dass wir den so "Verschleudern" können und ein entsprechender Ausbau würde sehr lange dauern.
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von skifam »

Ich halte genau deshalb die Speicherung doch für wichtig.
Warum?
Wir haben in D mindestens 6 Monate regenerative Überkapazitaeten mit sehr vielen Abschaltungen u.a. bei der Windkraft. Dann noch die katastrophale Unterkapazitaet der Netze. Das ist sehr schade.

Genau dafür braucht man Speichertechnologien.
Auch um Tennerchen zu ärgern auch eFuels sind Speicher ... nicht sonderlich effizient wie alle Speicher aber besser als die Energie überhaupt nicht zu nutzen oder obwohl möglich per Windmühle wegen Abschaltung nicht zu erzeugen.

Das alles kann ein Gesamtsystem schaffen, so dass wir irgendwann ob Putin&Co oder den Scheichs und hoffentlich auch Xi eine Nase drehen können.
Das dauert und jedes draufhauen auf eine Energieerzeugungsart verlängert nur den Weg und die Erfolgschancen.
Subventionen sollte ausschließlich Chancengleicheit erzeugen unter Einbeziehung ALLER Folgekosten.
So etwas gab und gibt es jedoch bisher nicht.
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Jan Tenner
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von Jan Tenner »

j-d-s hat geschrieben: 01.07.2022 - 13:57 Das ist daher nur dann sinnvoll anwendbar, wenn man zu viel Strom hat - wir haben nicht in einem solchen Maße Strom, dass wir den so "Verschleudern" können
Fake news!
Windkraftanlagen produzieren jetzt schon zeitweise Überkapazitäten an Strom, der nicht mehr ins Netz eingespeist werden kann. Wenn man diese Überkapazitäten für Power-to-Gas nutzen würde, wäre man schon ein ganzes Stück weiter. Insbesondere Offshore würde man sehr effektiv Power-to-X gewinnen können.
Auch bei der Sonnenenergie ist nicht das vornehmliche Problem, dass damit zu wenig Strom gewonnen wird, sondern das man ihn nicht unbedingt immer dann gewinnt, wenn man ihn gerade verbrauchen kann. Auch da entstehen Überkapazitäten, die man nutzen kann.

Und das scheitert ganz sicher nicht daran, dass die Umsetzung so lange dauern würde. Sämtliche Technologien gibt es schon. Verhindert wird es in erster Linie Regularien und Interessenlagen.
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scratch
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von scratch »

Hätten wir vor einigen Jahren den Ausbau von EE wirklich stark gefördert und nicht ausgebremst, dann wäre nicht die komplette Solarbranche in D vor die Hunde gegangen, hätte es keinen massiven Stellenabbau im Windsektor gegeben und wir hätten vor allem im Sommer Strom im Überfluss. Mit diesem Strom könnte man H2 gewinnen, der geringere Wirkungsgrad wäre nicht so tragisch, wenn man sehr billigen Strom im Überfluss hat.
Außerdem wären wir technologisch auch weiter, wenn wir nicht Jahrzehnte an alter, teurer Technik krampfhaft festgehalten hätten. Dann wären mit Sicherheit schon sehr viele Immobilien mit Brennstofftechnologie ausgestattet. Da ist ja der Wirkungsgrad insgesamt anscheinend sehr gut, das Speicherproblem wäre auf ein Minimum reduziert und man wäre nicht in dem Maße von anderen abhängig.
Und viele der Leute, die es damals schon verhindert haben, schreien jetzt auch wieder nach AKW.

Außerdem haben wir laut Aussagen von diversen Experten zumindest in D (laut https://de.statista.com/statistik/daten ... ofessional seit 2002) kein Stromdefizit.
Das Problem ist, dass die Gaskraftwerke sehr schnell reagieren können und das Netz stabilisiert haben...das fehlt jetzt und das können auch die restlichen AKWs nicht ändern. Deshalb sind ja einige der Meinung, dass es wirtschaftlich Unsinn ist, AKWs weiter betreiben zu wollen. Wenn schon die Inhaber sehr zurückhalten sind, dann sollte das schon zu denken geben.
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von baeckerbursch »

Vielleicht mal rechnen wir viele ee es benötigen würde "billigen" Wasserstoff herzustellen. Und wo das überall sein sollte. Und immer schön im Hinterkopf behalten das 80% der Energie bei der Umwandlung verloren gehen....

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scratch
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von scratch »

Nuja, Picea wird damit z.B. beworben, bis zu 90% Wirkungsgrad zu haben, da ja auch die Abwärme genutzt wird. Also sehr sehr viele kleine dezentrale Anlagen, die im Sommer ihren eigenen Wasserstoff für den Winter produzieren und dann im Winter die Abwärme auch noch nutzen. Darüber hinaus können sie sehr schnell und flexibel reagieren.
Nutzbare (Dach-)flächen hätten wir in Deutschland sehr viel. Und dann bei großen Windparks noch größere Anlagen hinstellen, die auch H2 erzeugen.

Es wird auch in Zukunft mit Sicherheit nicht DIE eine Lösung geben. Es wird immer ein Mix bleiben. Es heißt ja nicht, dass nicht auch anderweitig weiter geforscht und entwickelt werden soll. Aber besser erst mal den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach ;) Solche Brennstoffzellen brauchen nicht viel Platz und können ja auch schnell wieder zurück gebaut werden. Kann man von einem AKW nicht behaupten.
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von skifam »

scratch hat geschrieben: 01.07.2022 - 17:52 Nuja, Picea wird damit z.B. beworben, bis zu 90% Wirkungsgrad zu haben, da ja auch die Abwärme genutzt wird. Also sehr sehr viele kleine dezentrale Anlagen, die im Sommer ihren eigenen Wasserstoff für den Winter produzieren und dann im Winter die Abwärme auch noch nutzen. Darüber hinaus können sie sehr schnell und flexibel reagieren.
Nutzbare (Dach-)flächen hätten wir in Deutschland sehr viel. Und dann bei großen Windparks noch größere Anlagen hinstellen, die auch H2 erzeugen.

Es wird auch in Zukunft mit Sicherheit nicht DIE eine Lösung geben. Es wird immer ein Mix bleiben. Es heißt ja nicht, dass nicht auch anderweitig weiter geforscht und entwickelt werden soll. Aber besser erst mal den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach ;) Solche Brennstoffzellen brauchen nicht viel Platz und können ja auch schnell wieder zurück gebaut werden. Kann man von einem AKW nicht behaupten.
Auf picea von ich auch schon gestoßen... halte das aber für unseriös...
Wie viele Anbieter geht es nur um verkaufenverkaufen.. von Speicher oder den Unwandlungsspeicheranlagen . wie bei Sonnen & Co ... da muss man aufpassen nicht in einem quasi Schneeballsystem zu landen.
Die Speicherkapazitäten reichen zwar z Zt bei Topwetter für ne Nacht vo Mai bis August ... das rechnet sich aber alles wenn überhaupt erst nach sehr langer Zeit. Außerdem darf nix kaputt gehen....reicht alles bei weitem nicht aus. Und was ist dann mit Oktober bis März? Dafür reicht der Sommerüberschuss in einem H2 Speicher nicht aus.
Wir hatten für ein MFH auch ursprünglich eine Brennstoffzellenheizung geplant... am Ende kam raus die Leistung ist bei weitem nicht ausreichend.
Dann sind wir bei Erdwärmepumpe (KZ4bis5!)Hybrid mit Gas und Photovoltaik+ 12 kW Speicher gelandet.
Overkill und trotzdem nicht der erhoffte Verbrauchskiller.
Die angeblichen extremen Ersparnisse gibt es in Verkaufsprospekten....
Spreche also leider aus eigener Erfahrung....
Am Ende wollen alle immer nur Dein bestes ... Dein Geld im Verkauf...
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von scratch »

Wie seriös das ist, kann ich nicht beurteilen, da ich keine Erfahrung damit habe. In den Youtube-Videos, die ich gesehen habe, machte die Firma aber meines Erachtens schon einen guten Eindruck. Dass es im Prospekt meist besser dargestellt wird als die Realität ist, darüber brauchen wir nicht diskutieren. Allerdings hat der Typ auch klar gesagt, dass er mit den Anschaffungskosten noch stark nach unten will, so dass sich die Anlage jeder der Möchte auch leisten können solle. Also durchaus nicht nur profitorientiert, sondern auch ideologisch unterwegs. Zumindest hatte ich so den Eindruck gewonnen. Ob es sich etabliert, werden wir sehen. Viessmann macht ja anscheinend auch inzwischen einiges in diese Richtung.
Und wie geschrieben denke ich, dass wir viel weiter sein könnten.

Aber trotz allem bleibe ich noch bei meiner Meinung, dass AKWs uns in Deutschland bei einem Problem helfen, was wir gerade gar nicht haben. Und die realen Probleme damit nicht lösbar wären.
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von Chlosterdörfler »

skifam hat geschrieben: 01.07.2022 - 10:01 Ein Beispiel wie Ideologie und Neid sogar in den Notfallplänen der neutralen Schweiz ein warmes Plätzchen findet:

zit Chlosterdörfer: aus den Vorschlägen der sozialdemokratischen Bundesrätin S. Sommarugga:

"Als Beispiele ..... Jacuzzis, Saunas, Hallenbäder, Skilifte und Schneekanonen im Winter, aber auch Leuchtreklamen könnten betroffen sein, um den Konsum zu senken."

Stromspareffekt s. Theo lächerlich bis nicht messbar.
Wer die Elektrizitätsstatistiken konsultiert, aus den Jahren 2019 (ohne Covid-19 Effekt), 2020 und 2021 (mit Covid-19 Effekt) kann die Aussagen an der Pressekonferenz nachvollziehen. Der Covid-19 Effekt hat die Blaupause geliefert für den Stufenplan.

Links: https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publicati ... load/10112
https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publicati ... load/10520
https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publicati ... load/10942

Resilienz in der Schweizer Energieversorgung auf dem Weg zur
Klimaneutralität - Ein modellbasierter Szenarienvergleich für 2035
Juni 2022 - Das deutsche Wirtschaftsforschungsinstitut (DIW) hat vier Szenarien zur Dekarbonisierung des Schweizer Energiesystems bis 2035 modelliert und insbesondere die Rolle der Schweizer Atomkraftwerke für die Stromversorgungssicherheit analysiert.

Die Studie kommt zu zwei wesentlichen Ergebnissen:
  • Eine Kooperation mit der EU hat für die Stromversorgung der Schweiz deutliche Vorteile.
  • Die Stromversorgung wird resilienter, wenn man statt auf den Weiterbetrieb der alten AKW auf einen beschleunigten Ausbau von Photovoltaik-Anlagen setzt. Dies gilt vor allem, sollte eine Einbindung in den europäischen Strommarkt ausbleiben.
Im Vergleich zu einem verlängerten Betrieb der Atomkraftwerke ist ein auf Photovoltaik basierendes Energiesystem weniger anfällig dafür, dass grosse Erzeugungsmengen ungeplant ausfallen. Deshalb sind auch weniger teure Reserven in Form von Speicherwasser nötig. Auf Reserve-Gaskraftwerke könnte sogar ganz verzichtet werden, so das Fazit des DIW.
zur Studie: https://www.energiestiftung.ch/files/en ... studie.pdf

Fazit: Diese Studie ist ein typisches Schweizer Inseldenken. Der Importstrom muss auch erst einmal produziert werden, womit wurde dort nicht beschrieben.
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von skifam »

"Fazit: Diese Studie ist ein typisches Schweizer Inseldenken. Der Importstrom muss auch erst einmal produziert werden, womit wurde dort nicht beschrieben."


Ich würde sagen mit Schwizer Fränkli...
Die Franzosen mit Ihren bösen Überkapazitäten werden sich freuen über die harte Währung.....

Spass beiseite... so idiotisch das ist, aber genau damit geben sie den ganzen Verschwörungsschwurblern recht die hinter Corona einen ganz anderes postdemokratisches Ziel sehen.
Er Intellekt der Demokraten sind der Demokratie schlimmster Feind
Zuletzt geändert von skifam am 01.07.2022 - 22:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von jens.f »

Jan Tenner hat geschrieben: 01.07.2022 - 12:43 Natürlich ist regenartiver Strom speicherbar.
Mit EE (Wind Sonne ) erzeugt man Wasserstoff, mischt dem dann CO2 aus der Luft bei und bekommt "synthetisches" Methan, dies kann dann in das vorhandene Ergasnetz eingespeist werden oder in Gaskraftwerken verbrannt werden
Das stimmt natürlich theoretisch - aber noch gibt es solche Anlagen nicht (im Industriellen Maßstab), und bis man das wirklich im großen Stil machen kann, ist es noch ein langer Weg.
Selbst die Wasserstoff-Erzeugung aus erneuerbaren Energie funktioniert im Moment noch nicht im größeren Stil - selbst das H2 für Wasserstoff-Autos wird im moment aus Erdgas produziert und nicht aus Erneuerbarer Energie.

Das ist also alles Zukunftsmusik - jetzt brauchen wir aber erstmal Lösungen für den nächsten Winter...
Natürlich muss man trotzdem weiter an Speichermöglichkeiten an forschen - aber bis uns das im relevanten Maßstab hilft, wird noch etwas Zeit vergehen...
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von albe-fr »

Jan Tenner hat geschrieben: 01.07.2022 - 12:43 Mit EE (Wind Sonne ) erzeugt man Wasserstoff, mischt dem dann CO2 aus der Luft bei und bekommt "synthetisches" Methan, dies kann dann in das vorhandene Ergasnetz eingespeist werden oder in Gaskraftwerken verbrannt werden
Grob vereinfacht gesagt natürlich, aber die technischen Möglichkeiten für H2-, Methan- oder andere Power-to-Gas-Verfahren sind alle vorhanden.
warum so kompliziert... bei den aktuellen Möglichkeiten "gruenes" H_2 herzustellen, kann man das bedenkenlos direkt ins Erdgasnetz einspeisen.
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von j-d-s »

Also, Photovoltaik als Ersatz für Atomkraft ist doch Irrsinn. Man braucht im Winter mehr Strom, aber es ist kürzer hell.

Bzgl. der "Überkapazitäten" in D meinte ich das so, dass man Kohle- und Gaskraftwerke vorher rausrechnen muss... dann haben wir keine Überkapazitäten.

Denn Power-to-Gas/Liquid mit Kohle/Gaskraftwerken anzutreiben macht null Sinn.

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TPD
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von TPD »

Chlosterdörfler hat geschrieben: 01.07.2022 - 20:07
zur Studie: https://www.energiestiftung.ch/files/en ... studie.pdf

Fazit: Diese Studie ist ein typisches Schweizer Inseldenken. Der Importstrom muss auch erst einmal produziert werden, womit wurde dort nicht beschrieben.
Bevor man sich über diese Studie aufregt sollte man vielleicht den Sinn und Zweck der Schweizerischen Energiestiftung kennen...
Der Name tönt zwar sehr harmlos, aber effektiv ist diese Organisation doch recht "grün" angehaucht.

- Anfangs der 80er Jahren kämpfte diese Stiftung mit Initiativen gegen AKW's
- Jetzt setzt sie sich um "jeden Preis" für die Förderung der alternativen Energieformen ein.

Somit ist eine Studie aus diesem Hause doch mit Vorsicht zu lesen.

Ich würde sagen mit Schwizer Fränkli...
Die Franzosen mit Ihren bösen Überkapazitäten werden sich freuen über die harte Währung.....
Und Nein, diese Überkapazitäten wird es im kommenden Winter eben nicht geben! Deswegen ist ja auch unser Bundesrat mit diesem Massnahmeplan erwacht.
Viele AKW's in Frankreich sind aktuell gar nicht am Netz und es ist unklar bis wann die Reparaturen erfolgt sind. Ein weiterer Anteil des Importstroms wird aus Gas produziert...
Aber ja zum Glück steigt man aus der Kernenergie aus, fördert die eMobilität und Wärmepumpen und gleichzeitig stockt der Ausbau der alternativen Energien... War ja irgendwie klar, dass es mit der Stromversorgung irgendwann nicht mehr aufgeht...
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von albe-fr »

j-d-s hat geschrieben: 02.07.2022 - 07:37 Also, Photovoltaik als Ersatz für Atomkraft ist doch Irrsinn.
nicht im geringsten, wir muessen einfach unabhängig von Atomstrom werden. Das ist - insbesondere auch finanziell - die einzig vernünftige Möglichkeit.
j-d-s hat geschrieben: 02.07.2022 - 07:37 Denn Power-to-Gas/Liquid mit Kohle/Gaskraftwerken anzutreiben macht null Sinn.
da hast du - ausnahmsweise - mal recht. Aber aktuell gibt es massive Ueberkapazitaeten im Bereich Windkraft und Voltovoltaik, die einfach verfallen, diese sollte man in irgendeiner Form dem deutschen Energiemix zufuehren. Umwandlung in H_2 und Einspeisung in das bestehende Gasnetz mag zwar wenig effektiv sein, aber bevor man den Strom "verfallen" laesst und die potentiellen Einspeiser trotz allem bezahlt...
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von albe-fr »

TPD hat geschrieben: 02.07.2022 - 08:07 - Anfangs der 80er Jahren kämpfte diese Stiftung mit Initiativen gegen AKW's
- Jetzt setzt sie sich um "jeden Preis" für die Förderung der alternativen Energieformen ein.

Somit ist eine Studie aus diesem Hause doch mit Vorsicht zu lesen.
das hört sich doch ganz positiv an - klar, fuer ewig gestrige wie dich mag das natuerlich ein Graus sein.
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von TPD »

Ich bin nicht gegen alternative Energieformen.
Aber man sollte das Bärenfell erst verkaufen wenn der Bär geschossen worden ist.

Wenn tausende von Windräder in die Nordsee gestellt werden und man nicht in der Lage ist die Energie zu verteilen oder zu speichern dann hat man versagt!
Da hilft es auch nichts, dass zwar theoretisch mit der grünen produzierten Energiemenge die schmutzigen Kraftwerke abgeschaltet werden können.
Über eine Abschaltung kann diskutiert werden, sobald es dann auch praktisch funktioniert. Und das tut es heute nicht und der Stromverbrauch wird in Zukunft noch massiv ansteigen...
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von j-d-s »

albe-fr hat geschrieben: 02.07.2022 - 08:20
j-d-s hat geschrieben: 02.07.2022 - 07:37 Also, Photovoltaik als Ersatz für Atomkraft ist doch Irrsinn.
nicht im geringsten, wir muessen einfach unabhängig von Atomstrom werden. Das ist - insbesondere auch finanziell - die einzig vernünftige Möglichkeit.
Was soll der Vorteil von "Unabhängigkeit vom Atomstrom" sein? Vor allem wenn man gleichzeitig weiter auf Kohle und Gas setzt? Und finanziell, natürlich ist der Neubau von Atomkraftwerken teuer, aber jetzt gehts ja in D erstmal um die bestehenden Atomkraftwerke, die man aus politischer Ideologie abschalten will (oder vor kurzem abgeschaltet hat), ohne dass das technisch oder ökonomisch irgendeinen Sinn hätte.

Aus dem Gesichtspunkt des CO2-Ausstoßes ist es ebenfalls wissenschaftlich unstrittig, dass wenn man mit Solar und Wind Kraftwerke ersetzen will, müssen dies zuerst Kohle und Gas sein. Aus dem Gesichtspunkt der Gasknappheit wegen Putin ebenso.
In Bezug auf beide ist es sogar grundsätzlich zu überlegen, ob man nicht bspw. bei der Heizung stärker auf Strom statt Gas und Öl setzen sollte. Strom ist gewissermaßen universell, man kann damit sogar CO2 aus der Luft in Treibstoffe umwandeln, Wasserstoff per Elektrolyse aus Wasser herstellen...

Wenn man also den CO2-Ausstoß reduzieren will, und zwar zügig, dann muss man auf einen starken Anstieg der Stromerzeugung setzen und darf dabei dann nicht eindimensional denken.
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von NeusserGletscher »

Technisch ist ja vieles denkbar, sogar ein völliiger Ersatz fossiler Brennstoffe beim Primärenergiebedarf durch regenerative Energien. Nur halt nicht heute, nicht bis zum nächsten Winter und auch nicht innerhalb der nächsten 10 Jahre. Im Jahr 2020 hatten regenerative Quelllen einen Anteil vom 16,5% am gesamten Primärenergiebedarf. Das war auch ein sonnen- und windreiches Jahr, in dem wegen Lockdowns insgesamt weniger Energie benötigt wurde. Der Anteil von Erdöl, Kohle und Gas lag bei 3/4. Es mach wenig Sinn, jetzt über Versäumnisse vergangener Jahre zu lamentieren. Die Situation ist nun mal so, wie sie ist. Wir werden auf Jahre noch auf Öl, Kohle und Gas angewiesen sein. Und bei den Laufzeiten für Großprojekte wie BER, Ausbau der Rheintal-Güterzugstrecke, Wiederaufbau im Ahrtal habe ich auch nicht den Optimismus, dass wir daran kurzfristig etwas ändern werden. Ganz abgesehen von aktuellen Verzögerungen wegen Material- und Fachkräftemangel. Die Chancen stehen daher nicht schlecht, dass wir bald wieder auf deutschem Boden erleben dürfen, was sozialistische Plan- und Mangelwirtschaft für jeden einzelnen von uns bedeuten.

Ungeachtet der energetischen Nutzung warte ich auch immer noch auf eine Antwort, wie denn die stoffliche Verwertung von Erdöl mittelfristig durch regenerative Produkte ersetzt werden soll. Erdöl steckt als Rohstoff heute in ziemlich vielen Produkten drin. Und bei der Raffinierung von Rohöl lässt sich prinzipiell nur ein Bruchteil stofflich verwerten. Was sich derzeit stofflich nicht verwerten lässt, wird in Motoren und Kraftwerken verbrannt. Wie man da aus dem Rohöl austeigen will, gleichzeitig aber weiter Medikamente, elektrische Leitungen, E-Autos, Züge, Windräder etc. produzieren will, habe ich bislang noch nicht verstanden.
Was Du selber richtig machst können andere nicht falsch machen
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von Theo »

Die Chancen stehen daher nicht schlecht, dass wir bald wieder auf deutschem Boden erleben dürfen, was sozialistische Plan- und Mangelwirtschaft für jeden einzelnen von uns bedeuten.
So wird es kommen und es wird nicht aus Dummheit passiert sein sondern extra weil man dass so wollte. Deutschland steht heut ungefähr so da wie die DDR 1980, als jeder wusste dass das niemals funktionieren kann. Fragt sich nur was diesmal nach dem Kollaps kommt?
Wie man da aus dem Rohöl austeigen will, gleichzeitig aber weiter Medikamente, elektrische Leitungen, E-Autos, Züge, Windräder etc. produzieren will, habe ich bislang noch nicht verstanden.
Ist im Grunde ganz einfach zu verstehen, auch daran wird es mangeln.

So genug scharf geschossen, also weiter mit Fakten.
Der Covid-19 Effekt hat die Blaupause geliefert für den Stufenplan.
Die Ereignisse von ( hauptsächlich 2020 ) und der Stufenplan widersprechen sich aber teilweise dann doch sehr stark. Die Grafiken zeigen ( insofern sie das können und die Zahlen stimmen ) ja schön auf dass das Stromsparpotenzial in den Bereichen Dienstleisung und Verkehr bei weitem nicht so hoch ist wie es sein müssten und andrerseits geht für 2020 auch schon wieder sehr oft vergessen dass nicht nur die Skigebiete zu waren sondern auch andere Dienstleister und zwar auch deren von der Sorte mit beträchtlichem Strombedarf.

Klar kann und muss man an vielen Orten effizienter werden, aber ansonsten hilft nur eines und das heisst, produzieren, produzieren und nochmals produzieren. Da wir in Zukunft viele Stromerzeugungsarten haben werden wo weitaus grössere Produktionsschwankungen haben werden als die heutigen ist es unumgänglich ein massive Überkapazität an Bruttoleistung zu haben um immer die geforderte Menge liefern zu können.

Wenn es wirklich zu einer nennenswerten Mangellage kommen sollte würde ich persönlich dann rein gar nichts gegen den einten oder anderen längeren landesweiten ( mit Vorteil gar grenzüberschreitenden ) Blackout haben von dem dann aber wirklich auch alle betroffen wären. Das scheint mir die einzige Lösung zu sein um wieder zur Vernunft zu kommen.
Chlosterdörfler
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Re: Bei Stromkrise im kommender Winter: Stillegung für Saunas und Seilbahnen?

Beitrag von Chlosterdörfler »

Stromsparen geht auch mit einem Krypto-Winter.
Die aktuelle Katerstimmung in der Krypto-Szene kostete in den letzten Monaten vielen Menschen eine Menge Geld und manche auch den Job.

So braucht laut Analysen alleine das Bitcoin-Netzwerk rund 204, Terawattstunden Elektrizität pro Jahr. Der unter anderem vom kurzfristigen NFT-Boom profitierende Ethereum-Token kommt immerhin auf 104, Terawattstunden.

Um nachhaltig die Emissionen des Minings drastisch zu senken, müsste der Wert von Bitcoin auf rund 8.000 Dollar sinken – derzeit liegt er bei knapp über 19.000 Dollar. Zu dieser Erkenntnis kam 2021 eine Studie, die sich mit dem Thema befasste. Das liegt daran, dass sich die Kosten für das Schürfen von Kryptowährungen auf zwei Hauptbereiche verteilen: den Kauf der Hardware und die Bezahlung des Stroms. Wenn die Preise steigen, kaufen Miner neue Computer – teure Grafikkarten für Ethereum oder speziell gebaute "Rigs" für Bitcoin – aber wenn sie bereits eingerichtet sind, lohnt es sich, sie nur dann abzuschalten, wenn die Stromkosten höher sind als die erwarteten Einnahmen.
Quelle: https://www.derstandard.at/story/200013 ... s-gemessen

Grössenvergleich

Im Jahr 2020 wurden knapp 55,7 Terawattstunden Strom verbraucht in der Schweiz.

Deutschland im Jahr 2017

Aus Windenergie, Solarenergie, Wasserkraft und Biomasse konnten insgesamt 204,8 Terawattstunden (TWh) erneuerbarer Strom erzeugt werden.

Frage:
Wie viele Laptops könnt, ihr damit betreibe und wie lange bis der Strom verbraucht ist.
Oder wie viele Kilometer könnt ihr mit einem E-Auto damit fahren.
Wer Träume hat der lebt noch.

Antworten

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