Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

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snowflat
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Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von snowflat »

Heute stehen LKW im Inntal wieder kilometerlang im Stau - wegen der Blockabfertigung auf der A12 bei Kufstein. Österreich will damit die Zahl der Lastwagen auf der Autobahn begrenzen. Demnächst könnten neue Staus dazu kommen, denn das Land Salzburg plant offenbar auf der A8 an verkehrsreichen Wochenenden auch für Pkw eine Blockabfertigung.
Quelle: Youtube
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Kanada - 29.01.2017 bis 10.02.2017
Du kannst Dir Glück nicht kaufen. Aber Du kannst skifahren gehen und das ist ziemlich dasselbe!

kaldini
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von kaldini »

passt ja gut hier: Tirol denkt, aufgrund des Neubaus der Luegbrücke (während der Bauphase dann einspuriger Verkehr) auch an eine PKW Blockabfertigung:
https://www.tt.com/artikel/30823432/a13 ... igen-dosis
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br403
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von br403 »

Warum nicht auch die rollende Landstraße für Autos anbieten, Wörgl bis Trento? Wäre ich bereit zu bezahlen. Gemütlich im Zug sitzen, essen und dann nach dem Drama das Auto übernehmen.
Zuletzt geändert von br403 am 20.06.2022 - 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
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skifam
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von skifam »

kaldini hat geschrieben: 20.06.2022 - 13:21 passt ja gut hier: Tirol denkt, aufgrund des Neubaus der Luegbrücke (während der Bauphase dann einspuriger Verkehr) auch an eine PKW Blockabfertigung:
https://www.tt.com/artikel/30823432/a13 ... igen-dosis
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Tja dann bis dahin noch oft über den Brenner fahren.....
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j-d-s
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von j-d-s »

Normalerweise werden Brückenneubauten bei Autobahnen gemacht, während die bisherige Brücke weiterbetrieben wird (also parallel ne neue Brücke bauen). Eben gerade deshalb, weil es sich um wichtige Fernverkehrsstraßen handelt, die man gerade nicht einspurig betreiben kann.

Ich vermute eher, dass die Grünen hier mit Absicht eine Situation erzeugen, die zu möglichst viel Stau führt, weil die schon immer Autofahrer wo es nur geht piesacken wollten und am liebsten gar keine Autobahnen hätten.

Die grüne Verkehrsministerin Gewessler hat ja schon den Lobautunnel in Wien verhindert, um möglichst viel Stau zu erzeugen. Das ist Kalkül.

Beim Brenner geht das Spielchen aber zu weit. Hier sollten die EU und Deutschland Sanktionen verhängen wegen der enormen mutwillig ausgelösten wirtschaftlichen Schäden durch Behinderung des europäischen Fernverkehrs.
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Theo
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von Theo »

Immerhin gibt es aber vielleicht die Chance dass man nach der Blockabfertigung einen Moment anständig vorwärts kommt. Das ist ungefähr wie hier beim Gotthardtunnel, wo ja im Grunde auch nichts anderes als einen Dosierstelle ist. Wie würde es wohl in Lugano oder Luzern aussehen wenn da die doppelte Anzahl ankommen würde.

Ich muss da dem j-d-s leider recht geben. Mit Dummheit ist das am Brenner nicht erklärbar, also ist es zwangsweise extra. Von Deutschland etwas zu erwarten was das ändern könnte finde ich aber ziemlich naiv. Was die Einschränkung der Bürger angeht arbeiten D und A Hand in Hand, das gegenseitige aufeinander schiessen ist nur zur Ablenkung.


Die rollende Landstrasse von br403 klingt in der Theorie gut und es gäbe auch andere Strecken wo das Sinn machen könnte. Fragt sich nur: Mit welcher Kapazität, mit welchem Rollmaterial, auf welchen Verladeterminals und bei anderen Strecken auf welchen Schienen? Es fehlt ja beinahe alles.
Eher noch direkt Zug fahren und am Urlaubsort ein Auto mieten, machen wir beim Fliegen ja auch. Wie viel Zugkapazität könnte aber bereit gestellt werden damit dass funktionieren würde?
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br403
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von br403 »

Zum Jds Geschreibsel sag ich mal nix, machst Du das eigentlich mit Absicht oder merkst Du es nicht mehr?

Zum Ausbau: Da es ja ständig Blockabfertigung gibt, heißt es ja immer Deutschland muss unbedingt die Bahnlstrecke ausbauen (macht auch Sinn). Deshalb gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass in Österreich es keine Probleme gibt und die Kapazität da ist. Deshalb sollte man das schnell auf die Beine stellen können. 8O
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Tiob
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von Tiob »

So sehr ich den Frust der Anwohner im Inntal verstehen kann mit dem immer mehr zunehmenden LKW Verkehr, aber die Blockabfertigung ist keine Lösung sondern eine Zumutung und egoistisch gegenüber den Anwohnern in D und den sowieso schon geschundenen LKW Fahrern. Letztendlich ist es auch ein Rückfall in alte Denkmuster der nationalen Alleingänge vor der europäischen Einigung. Zur Wahrheit aber gehört natürlich auch, dass man in Deutschland extrem schläfrig beim Bau des Brenner Nordzulaufs ist. Also alles in allem sehr verfahren. Ich kann beide Seiten verstehen.
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jens.f
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von jens.f »

Ja, hier werden die Versäumnisse der Politik auf den Rücken der Anwohner und LKW-fahrer abgeladen...

Es war seit Jahrzehnten klar, das sowohl der Warenverkehr als auch der Personenverkehr innerhalb der EU steigen werden, es wurde aber trotzdem versäumt, die Verkehrswege (jetzt erstmal unabhängig von der Diskussion Auto versus Bahn) entsprechend auszubauen.

Zum Brenner:
Es hakt jetzt aber nicht nur am Nordzulauf in Deutschland. In Deutschland ist das Bahnsystem generell überlastet - sogar soweit, das viele Güterzüge nicht fahren können.
Siehe z.B:
https://www.berliner-kurier.de/politik- ... -li.236520

Um den Traum des Umleitens eines relevanten Teil des Güterverkehrs auf die Bahn Wirklichkeit werden zu lassen, müsste hier die Bahn wirklich massiv ausgebaut werden.

Da so ein massiver Ausbau aber, wenn er überhaupt stattfindet, Jahrzehnte dauern wird, bin ich mittlerweile der Meinung dass man (auch wenn das jetzt unpopulär ist), vielleicht doch über den Ausbau oder Neubau von Alpenquerungen nachdenken sollte.
Z.B. steht am Brenner je eh der Neubau der Luegbrücke an - vielleicht sollte man hier gleich 3-spurig bauen..
Klar widerspricht das der Prämisse, insbesondere den LKW-Verkehr und generell den Individualverkehr zu reduzieren - aber hier einfach den "Kopf in den Sand" stecken und das Nichtstun dann auf den Rücken der Anwohner und LKW-Fahrern abzuladen, ist auch keine Lösung.

Rennstier
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von Rennstier »

jens.f hat geschrieben: 22.06.2022 - 11:38
Zum Brenner:
Es hakt jetzt aber nicht nur am Nordzulauf in Deutschland. In Deutschland ist das Bahnsystem generell überlastet - sogar soweit, das viele Güterzüge nicht fahren können.
Siehe z.B:
https://www.berliner-kurier.de/politik- ... -li.236520

Um den Traum des Umleitens eines relevanten Teil des Güterverkehrs auf die Bahn Wirklichkeit werden zu lassen, müsste hier die Bahn wirklich massiv ausgebaut werden.

Da so ein massiver Ausbau aber, wenn er überhaupt stattfindet, Jahrzehnte dauern wird, bin ich mittlerweile der Meinung dass man (auch wenn das jetzt unpopulär ist), vielleicht doch über den Ausbau oder Neubau von Alpenquerungen nachdenken sollte.
Z.B. steht am Brenner je eh der Neubau der Luegbrücke an - vielleicht sollte man hier gleich 3-spurig bauen..
Klar widerspricht das der Prämisse, insbesondere den LKW-Verkehr und generell den Individualverkehr zu reduzieren - aber hier einfach den "Kopf in den Sand" stecken und das Nichtstun dann auf den Rücken der Anwohner und LKW-Fahrern abzuladen, ist auch keine Lösung.
Ein Ausbau der Alpenquerungen für den Straßenverkehr ist durch die Alpenkonvention glücklicherweise ausgeschlossen. Und die Bahnkapazitäten werden ja massiv ausgebaut (Gotthardbasistunnel, Brennerbasistunnel usw.). Nur in Deutschland kommt durch Jahrzehnte der CSU-Verkehrsminister nichts voran, das scheint sich aber gerade durch eine neue Politik endlich zu ändern.
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GIFWilli59
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von GIFWilli59 »

Da bin ich erstmal verhalten optimistisch und würde den Verkehrsminister eher an seinen Taten und nicht an seinen Worten messen, denn einen Ausbau der Bahninfrastruktur haben seine Vorgänger auch stets betont und befürwortet.

@jens.f:
Wenn es in Deutschland an der Bahninfrastruktur hapert, warum sollte man dann gerade die AB-Alpenquerungen ausbauen?
In den Ländern (AT/CH) ist der Ausbau der Bahn doch bis auf kurze Verzögerungen auf Kurs.
Übersicht über meine Berichte
2020/21: 101 Tage
Skitouren (75): 18x Willingen, 15x Steinach, 12x Winterberg, 7x Gr. Inselsberg, 6x Ilmenau, 6x Ernstthal, 5x Schneekopf, je 1x Elkeringhausen, Döllberg/Suhl, Goldlauter, Jena, Kassel, Oberhof
Ski Alpin (14): 8x Willingen, 5x Winterberg, 1x Winterberg+Willingen
Resteski (12): 8x Winterberg, 2x Schneekopf, 2x Steinach
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jens.f
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von jens.f »

GIFWilli59 hat geschrieben: 22.06.2022 - 17:04 @jens.f:
Wenn es in Deutschland an der Bahninfrastruktur hapert, warum sollte man dann gerade die AB-Alpenquerungen ausbauen?
Weil man so die Menschen bestraft, die nichts dafür können.
1) Die Anwohner, die unter Ausweichverkehr leiden und teilweise kaum Ihre Häuser verlassen können
2) Die LKW-Fahrer, die dann vor der Blockabfertigung stehen
3) Die Urlauber, die nur mal eine Woche im Jahr erholung suchen.

All diese Leute werden bestraft und in Geiselhaft genommen - finde ich schon ziemlich Menschenverachtend...

Ganz davon abgesehen., dass die Bahn auch nicht das allheilmittel ist - für viele Fälle ist die Bahn, auch wenn sie ausgebaut wäre, einfach nicht passend. Aber das ist ein ganz anderes Thema...
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von Neandertaler »

Es gab da so eine seltsame Organisation, die haben Schienen, warum auch immer, in der Spurweite von 1600 mm auf Holz genagelt, das ganze dann, als es sich als sauber daneben gegriffen entpuppte, auf 1435 mm umgenagelt und haben von Mannheim bis Basel gerade Mal von 1838 bis 1855 gebraucht. Und das alles mit Pickel und Schaufel. Wer es nachlesen will: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gro%C3% ... isenbahnen
Hier schreien jetzt genau jene, die immer sofort und überall der neuste Lift haben möchten das genau das nicht nochmals möglich sein soll gewisse Arbeiten zügig zu erledigen?

Ich verstehe es nicht. Wie ich hier so manche seltsamen Teilnehmer nur noch mit staunen betrachte.
Neu: Aus- und Weiterbildung zur Glühbirne. Man hat die Erleuchtung und kann dann alles mit Fassung ertragen!

Grüße aus Rockcity
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von David93 »

Weil damals einfach auf Anordnung gebaut wurde, und niemand gefragt wurde.
Heute gibts bei jedem Bauvorhaben einen Bürgerprotest. Da will dann jeder dass die Trassenführung möglichst weit weg vom eigenen Ort verläuft, und die Notwendigkeit wird ganz generell in Frage gestellt. Und die Politik reiht sich da lustig mit ein weil sie selber nicht so richtig Lust auf die Trasse hat und weil die Verfahren um irgendetwas zu bauen, egal was, immer noch komplizierter und langwieriger werden.
Und wenns dann an den Bau geht muss auch erstmal noch zeitaufwändig ausgeschrieben werden, und wenns blöd läuft gibts danach im Bau auch noch Verzögerungen wegen Personal- oder Materialmangel.
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Kris
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von Kris »

Übrigens, so sieht ein Reisekampftag in Tirol aus der Sicht eines Locals aus, in diesem Fall am Ausstieg vom Klettersteig Martinsand sitzend und (zugegebenermassen etwas genussvoll) das Geschehen auf den Strassen beobachtend:

Autobahn zu? Navi empfiehlt Bundesstrasse. Bundesstrasse zu? Navi empfiehlt Landstrasse. Usw. Bis irgendwann das System sich selbst blockiert. Amis nennen das dann "Gridlock". Hier sind wir im Westen von Innsbruck, d.h. der Zulauf hier unterliegt keiner Dosierung wie auf der Achse von Kufstein her.

Unten rechts blockiert die Polizei den Ausweichverkehr nach Innsbruck Stadt, ansonsten würde der Ausweichverkehr des Ausweichverkehrs des Ausweichverkehrs die Stadt selbst auch noch zumüllen. Da jeder Fahrer einzeln informiert werden will an der Kreuzung, geht es sodann erst mal locker dosiert weiter nach links über den Inn:
Bild


Detail:
Bild


Fotostandpunkt am Blauen Marker im westlich Innsbrucks. Gut zu erkennen die allgegenwärtigen Verstopfungen. Würde bei Kufstein nicht dosiert, wäre das Inntal zwischen Kufstein und Innsbruck vollständig verstopft, wie der eher doch kurze Bereich westl. Innsbruck.

Bild



An sonnigen Wochenenden empfehle ich als Reiseziel für den Münchner Raum, insbesondere an Brückentagen und zu Ferienbeginn, folgende Geheimtips:
Gardasee Monte Baldo, Sirmione, Meraner Lauben, Praggser Wildsee, Rundfahrt um den Sellastock.
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von Gleitweggleiter »

Immerhin wird die Rettungsgasse vorbildlich eingehalten.

Edit: Mich zieht es an solchen Wochenenden doch eher auf der „Lindauer“ Richtung Allgäu oder Vorarlberg. Aber den Geheimtipp Gardasee sollte ich vielleicht auch mal ausprobieren..
2023/24: 22 Tage - 13x Kleinwalsertal, je 2x Kappl/See, Fendels, Spitzingsee, je 1x Adelharz/Buron, Balderschwang, Zugspitze
2022/23: 17 Tage - 13x Kleinwalsertal, je 1x Venet, Kampenwand, See, Hintertux
2021/22: 24 Tage - 19x Kleinwalsertal, 1x Bödele, 1x Kranzberg, 2x Kitzbühel, 1x See
2020/21: 5 Tage - 2x Samnaun, 3x Kleinwalsertal Spezial
2019/20: 8 Tage - 6x Kleinwalsertal, 1x Fendels, 1x Skijuwel
2018/19: 8 Tage - 4x Kleinwalsertal, 2x Hündle, 1x Venet, 1x Kitzbühel
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von gfm49 »

Kris hat geschrieben: 23.06.2022 - 10:21Würde bei Kufstein nicht dosiert, wäre das Inntal zwischen Kufstein und Innsbruck vollständig verstopft, wie der eher doch kurze Bereich westl. Innsbruck.

Bild
... und so verlagert man halt einfach die vollständige Verstopfung auf die Strecke Irschenberg - Kufstein. Ein echter St. Florian.

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Kris
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von Kris »

gfm49 hat geschrieben: 23.06.2022 - 10:49 ... und so verlagert man halt einfach die vollständige Verstopfung auf die Strecke Irschenberg - Kufstein. Ein echter St. Florian.
Der Schluss ist so nicht ganz richtig: In Alpentälern verläuft nebst dem Fernverkehr auch der lokale/regionale Verkehr überwiegend längs einer einzigen Achse: In der Talsohle, die nebst Verkehswegen und Industrie ja auch noch wohnbar sein soll.

Das Verkehrsleben muß sich entlang einer Dimension abspielen. Nicht nur sind die darin enthaltenen Strassenachsen begrenzt (bei Zirl sind dies drei Achsen: AB, Bundes- und Landesstrasse), sondern diese sind deshalb auch höher belastet.

Im Hügel- und Flachland hingegen kommt die zweite Dimension dazu, die weite Fäche: Das Verkehrsgeschehen findet maschenförmig statt. Ist eine Achse zu, lässt sich das (rekursiv) über eine andere Route ersetzen. Nach dem Prinzip vom Arpa-Net, welches sich nicht zerbomben lässt, und heute unsere Internet-Netztopoligie darstellt.

Das geht in Alpentälern so zumeist nicht: Ist eine Achse unterbrochen, ist ein Fortkommen nicht nur für den Fernverkehr, sondern auch für Locals, Wirtschaftstreibende und oft auch Rettung nicht mehr möglich. Wir dürften also zuhause rumhocken?

Dass entlang der A8 im Raum München bis Rosenheim bzw. Salzburg kaum "schnelle" Bundesstraßen als Alternative vorhanden sind, ist ja auch Ausdruck der Bevölkerung dort, die den Ausweichverkehr nicht extra noch anziehen möchte. Gleiches gilt im Übrigen für vermeintliche "Abkürzer" von München in den Süden über Achensee oder gar Bayrischzell/Thiersee....
(In Italien wäre da wohl einiges an Schnellstrassen hingestellt worden. Dafür gibt es kaum mehr brauchbaren ÖPNV entlang dieser talverschandelnden Blechlawinenachsen, JDS wäre wohl zufrieden.)

Letztendlich wirkt eine Dosierung insofern auch angenehm, als dass es "stromabwärts" der Dosierungsstelle zumeist über eine lange Strecke sehr angenehm zugeht (bei ausreichend schmaler Dosierung...). Das kann man am Gotthardtunnel schön erleben: Ist man erst mal durch die oft dosierte (noch-) Einzelröhre gegen Süden, so flutscht der Verkehr bis mindestens Lugano/Chiasso erstaunlich angenehm.

Dass bedeutet: Grosse und mehrere Stunden andauernde "Fahrzeug-Pulks" werden auf einen breiteren Zeitraum "zerstrichen", so dass Stromabwärts erst mal keine Verkehrsüberlastung mehr auftritt.
Wie dass ein Infusionsgerät ja auch macht:
https://www.pascoe.de/fileadmin/_proces ... ab31e.webp

Irgendwann im Tagesverlauf beruhigt sich die Verkehrssituation dann, und die Dosierung kann eingestellt werden....
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von kaldini »

mir kam es die letzten Jahre so vor, dass es Italien ähnlich macht (aber geschickter) - sie begrenzen an der Mautstelle in Sterzing und auch z.B. im Pustertal die Anzahl der offenen Zahlstellen und begrenzen so den Verkehrsfluss.
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Tiob
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von Tiob »

Kris hat geschrieben: 23.06.2022 - 14:54
Der Schluss ist so nicht ganz richtig: In Alpentälern verläuft nebst dem Fernverkehr auch der lokale/regionale Verkehr überwiegend längs einer einzigen Achse: In der Talsohle, die nebst Verkehswegen und Industrie ja auch noch wohnbar sein soll.

Das Verkehrsleben muß sich entlang einer Dimension abspielen. Nicht nur sind die darin enthaltenen Strassenachsen begrenzt (bei Zirl sind dies drei Achsen: AB, Bundes- und Landesstrasse), sondern diese sind deshalb auch höher belastet.

Im Hügel- und Flachland hingegen kommt die zweite Dimension dazu, die weite Fäche: Das Verkehrsgeschehen findet maschenförmig statt. Ist eine Achse zu, lässt sich das (rekursiv) über eine andere Route ersetzen. Nach dem Prinzip vom Arpa-Net, welches sich nicht zerbomben lässt, und heute unsere Internet-Netztopoligie darstellt.

Das geht in Alpentälern so zumeist nicht: Ist eine Achse unterbrochen, ist ein Fortkommen nicht nur für den Fernverkehr, sondern auch für Locals, Wirtschaftstreibende und oft auch Rettung nicht mehr möglich. Wir dürften also zuhause rumhocken?
(…)

Dass bedeutet: Grosse und mehrere Stunden andauernde "Fahrzeug-Pulks" werden auf einen breiteren Zeitraum "zerstrichen", so dass Stromabwärts erst mal keine Verkehrsüberlastung mehr auftritt.
Wie dass ein Infusionsgerät ja auch macht:
https://www.pascoe.de/fileadmin/_proces ... ab31e.webp

Irgendwann im Tagesverlauf beruhigt sich die Verkehrssituation dann, und die Dosierung kann eingestellt werden....
Für Tirol ist die Blockabfertigung natürlich angenehm, da auf der österreichischen Seite der Verkehr immer fließt. Aber letztendlich erzeugst du jenseits der Grenze die von dir genannten Probleme (Rettungswagen, Pendler und Busse kommen nicht mehr durch) in einem noch größeren Ausmaß, da bewusst der Verkehr ausgebremst wird. Ist also das Wohlbefinden der österreichischen Bewohner des Inntals mehr wert als das der Deutschen Bewohner? Denn auch schon auf deutscher Seite ist der Verkehr aufgrund der Geografie entlang einer Achse und nicht maschenförmig. Ein bewusstes herbeiführen von Staus im Rahmen von Blockabfertigung auf Autobahnen muss unterbunden werden, da es mehr Probleme erzeugt als es löst. Ich darf daran erinnern, dass Tirol in einem erheblichen Umfang vom Fremdenverkehr profitiert und in weiten Teilen auch lebt. Und dazu gehört eben der An- und Abreise Verkehr. LKWs werden immer mehr. Das ist aber nicht die Schuld der LKW Fahrer oder Speditionen, sondern die Folge unseres Lebensstil bei dem man zu jeder Jahreszeit in jedem Kaff frische Tomaten aus Marokko kaufen kann, oder Amazon Prime Päckchen innerhalb von 24 Stunden geliefert bekommt. Ich glaube da kann sich jeder an die eigene Nase fassen bevor man sich über die vielen LKWs aufregt.
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von jens.f »

Tiob hat geschrieben: 23.06.2022 - 18:01 Für Tirol ist die Blockabfertigung natürlich angenehm, da auf der österreichischen Seite der Verkehr immer fließt. Aber letztendlich erzeugst du jenseits der Grenze die von dir genannten Probleme (Rettungswagen, Pendler und Busse kommen nicht mehr durch) in einem noch größeren Ausmaß, da bewusst der Verkehr ausgebremst wird. Ist also das Wohlbefinden der österreichischen Bewohner des Inntals mehr wert als das der Deutschen Bewohner? Denn auch schon auf deutscher Seite ist der Verkehr aufgrund der Geografie entlang einer Achse und nicht maschenförmig. Ein bewusstes herbeiführen von Staus im Rahmen von Blockabfertigung auf Autobahnen muss unterbunden werden, da es mehr Probleme erzeugt als es löst. Ich darf daran erinnern, dass Tirol in einem erheblichen Umfang vom Fremdenverkehr profitiert und in weiten Teilen auch lebt. Und dazu gehört eben der An- und Abreise Verkehr. LKWs werden immer mehr. Das ist aber nicht die Schuld der LKW Fahrer oder Speditionen, sondern die Folge unseres Lebensstil bei dem man zu jeder Jahreszeit in jedem Kaff frische Tomaten aus Marokko kaufen kann, oder Amazon Prime Päckchen innerhalb von 24 Stunden geliefert bekommt. Ich glaube da kann sich jeder an die eigene Nase fassen bevor man sich über die vielen LKWs aufregt.
100% Zustimmung..
Und wie schon geschrieben: Anstatt immer über die Auswirkungen zu lamentieren und sich dann über die bösen PKW- und LKW-Fahrer zu beschweren sollte man mal an realistischen Lösungen arbeiten.
Wie gesagt: Der Wunschtraum einen relevanten Anteil des Verkehrs in absehbarer Zeit auf die Schiene zu bringen, halte ich aus verschiedensten Gründen für unrealistisch.
Meiner Meinung nach darf es jetzt bei der Suche nach Lösungen keine Denkverbote geben - evtl. muss halt die Alpenkonvention angepaßt werden und eben doch ausgebaut werden - so wie es jetzt ist kann es auf jeden Fall meiner Meinung nach nicht die nächsten Jahrzehnte weitergehen.
Natürlich würde auch ein Ausbau der Hauptverbindungen nicht von heute auf morgen gehen - aber sicher schneller als weiter dem Wunschtraum Bahn hinterherzuhecheln...
MarcB96
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von MarcB96 »

jens.f hat geschrieben: 23.06.2022 - 18:56
Tiob hat geschrieben: 23.06.2022 - 18:01 Für Tirol ist die Blockabfertigung natürlich angenehm, da auf der österreichischen Seite der Verkehr immer fließt. Aber letztendlich erzeugst du jenseits der Grenze die von dir genannten Probleme (Rettungswagen, Pendler und Busse kommen nicht mehr durch) in einem noch größeren Ausmaß, da bewusst der Verkehr ausgebremst wird. Ist also das Wohlbefinden der österreichischen Bewohner des Inntals mehr wert als das der Deutschen Bewohner? Denn auch schon auf deutscher Seite ist der Verkehr aufgrund der Geografie entlang einer Achse und nicht maschenförmig. Ein bewusstes herbeiführen von Staus im Rahmen von Blockabfertigung auf Autobahnen muss unterbunden werden, da es mehr Probleme erzeugt als es löst. Ich darf daran erinnern, dass Tirol in einem erheblichen Umfang vom Fremdenverkehr profitiert und in weiten Teilen auch lebt. Und dazu gehört eben der An- und Abreise Verkehr. LKWs werden immer mehr. Das ist aber nicht die Schuld der LKW Fahrer oder Speditionen, sondern die Folge unseres Lebensstil bei dem man zu jeder Jahreszeit in jedem Kaff frische Tomaten aus Marokko kaufen kann, oder Amazon Prime Päckchen innerhalb von 24 Stunden geliefert bekommt. Ich glaube da kann sich jeder an die eigene Nase fassen bevor man sich über die vielen LKWs aufregt.
100% Zustimmung..
Und wie schon geschrieben: Anstatt immer über die Auswirkungen zu lamentieren und sich dann über die bösen PKW- und LKW-Fahrer zu beschweren sollte man mal an realistischen Lösungen arbeiten.
Wie gesagt: Der Wunschtraum einen relevanten Anteil des Verkehrs in absehbarer Zeit auf die Schiene zu bringen, halte ich aus verschiedensten Gründen für unrealistisch.
Meiner Meinung nach darf es jetzt bei der Suche nach Lösungen keine Denkverbote geben - evtl. muss halt die Alpenkonvention angepaßt werden und eben doch ausgebaut werden - so wie es jetzt ist kann es auf jeden Fall meiner Meinung nach nicht die nächsten Jahrzehnte weitergehen.
Natürlich würde auch ein Ausbau der Hauptverbindungen nicht von heute auf morgen gehen - aber sicher schneller als weiter dem Wunschtraum Bahn hinterherzuhecheln...
Wird nicht bereits dran gearbeitet, eine bessere Schienenverbindung zu schaffen (Brennerbasistunnel) um zumindest den Güterverkehr weitgehend von der Straße weg zu verlagern?🤔🤔
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von GIFWilli59 »

Kris hat geschrieben: 23.06.2022 - 10:21 Würde bei Kufstein nicht dosiert, wäre das Inntal zwischen Kufstein und Innsbruck vollständig verstopft, wie der eher doch kurze Bereich westl. Innsbruck.
Warum ist es denn da so verstopft?
Wo müsste man ansetzen, damit der Verkehr wieder fließt?

Evtl. je eine Dosierstelle an den Grenzübergängen Füssen, Garmisch und Mittenwald (2)?
Kris hat geschrieben: 23.06.2022 - 14:54 Das Verkehrsleben muß sich entlang einer Dimension abspielen. Nicht nur sind die darin enthaltenen Strassenachsen begrenzt (bei Zirl sind dies drei Achsen: AB, Bundes- und Landesstrasse), sondern diese sind deshalb auch höher belastet.
Hm, da muss ich aber etwas widersprechen, ich denke, dass das Inntal durchaus breit genug ist, um dort noch je einen 3. Fahrstreifen pro Richtung in der Breite von je 3,5 m zu integrieren.
Kris hat geschrieben: 23.06.2022 - 14:54 Letztendlich wirkt eine Dosierung insofern auch angenehm, als dass es "stromabwärts" der Dosierungsstelle zumeist über eine lange Strecke sehr angenehm zugeht (bei ausreichend schmaler Dosierung...). Das kann man am Gotthardtunnel schön erleben: Ist man erst mal durch die oft dosierte (noch-) Einzelröhre gegen Süden, so flutscht der Verkehr bis mindestens Lugano/Chiasso erstaunlich angenehm.

Dass bedeutet: Grosse und mehrere Stunden andauernde "Fahrzeug-Pulks" werden auf einen breiteren Zeitraum "zerstrichen", so dass Stromabwärts erst mal keine Verkehrsüberlastung mehr auftritt.

Irgendwann im Tagesverlauf beruhigt sich die Verkehrssituation dann, und die Dosierung kann eingestellt werden....
Das Dosieren und Begrenzen des Fahrzeugstroms ist prinzipiell eine angeneheme Sache (also auf dem Abschnitt mit künstlich verringertem Fahrzeugdurchsatz), volle Zustimmung.
Aber während man den Schweizern am Gotthard zugute halten muss, dass sie den nachteiligen Effekt der Staus vor der Dosierstelle im eigenen Land auffangen, nutzen die Österreicher in einem Akt nationalistischen Handelns die Gelegenheit, die Vorteile des geringeren Verkehrs nach der Dosierstelle vollständig zu internalisieren, während sie die nachteiligen Effekte vollständig externalisieren. Damit kann man bei der heimischen Bevölkerung viele Pluspunkte sammeln, bei dem betreffenden Ausland eher weniger.

Ich weiß zwar, dass es seitens der Deutschen Einreisekontrollen gibt, aber vielleicht sollte man bei der Gelegenheit auch gleich sicherstellen, dass nicht mehr Fahrzeuge eingelassen werden, als umgekehrt in Richtung Tirol oder Salzburg eingelassen werden. Bekanntermaßen verbessert das den Verkehrsfluss ungemein.

---
Ein mehr oder weniger guter Lösungsvorschlag wäre, die Vignette an Timeslots zu koppeln. So könnte man den Stau auf der Autobahn vermeiden (klar, die Lkws stehen dann natürlich irgendwoanders, auf Parkplätzen, Autohöfen, Logistikstandorten etc.).
Dies könnte man nochmal steigern, indem man die Timeslots handelbar macht, am besten weltweit an Börsen. So könnten die Preise in die Höhe schnellen und sich die Asfinag eine golden Dosierstelle verdienen. Außerdem besteht so berechtigte Hoffnung, dass der Straßen-Transit durch AT signifikant sinkt und man lieber auf Bahn und Flugzeug setzt - das sollte dann schneller und günstiger sein.
Übersicht über meine Berichte
2020/21: 101 Tage
Skitouren (75): 18x Willingen, 15x Steinach, 12x Winterberg, 7x Gr. Inselsberg, 6x Ilmenau, 6x Ernstthal, 5x Schneekopf, je 1x Elkeringhausen, Döllberg/Suhl, Goldlauter, Jena, Kassel, Oberhof
Ski Alpin (14): 8x Willingen, 5x Winterberg, 1x Winterberg+Willingen
Resteski (12): 8x Winterberg, 2x Schneekopf, 2x Steinach
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von Spezialwidde »

GIFWilli59 hat geschrieben: 23.06.2022 - 20:08 Evtl. je eine Dosierstelle an den Grenzübergängen Füssen, Garmisch und Mittenwald (2)?
Vor dem Grenztunnel Reuthe wird dosiert, auf dem weiteren Verlauf der Strecke in Österreich gibt es weitere Dosierampeln die den Verkehr in Richtung Fernpassstraße begrenzen. Du müsstest alle Richtungen vor dem Nadelöhr so dosieren dass es dort dann halbwegs fließt, das ist eigentlich unmöglich.
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Re: Grenzverkehr: Auch Salzburg erwägt Blockabfertigung, jedoch auch für PKW

Beitrag von F. Feser »

Wo ist eigentlich das Problem? Selbst mit kleinen teilweise schulpflichtigen Kindern fahre ich seit Jahren regelmäßig 2-3 mal im Jahr zu Ferienbeginn sowohl Fern-, Reschen-, Brennerpass und habe es bisher mit flexiblem Zeitmanagement geschafft so gut wie nie im Stau zu stehen. Und ja - unser Check in ist in der Regel auch nur „ab 14:00“ oder „nach der Mittagspause“ möglich. Einfach morgens früh (heißt um spätestens 5:30 am Grenztunnel Füssen sein) abfahren oder eben entsprechende Zwischenstopps planen damit man die benannten Hauptzeiten umgehen kann.
Und selbst mit langem Gespann über 12 m gibts eben nicht nur den Brenner den man fahren kann…
Am Tag an dem Kris das Bild gemacht habe sind wir zum Beispiel nach Meran ( nicht in den Geheimtipp Lauben ;-)) gefahren und einfach durchgerutscht in etwas über 7 Stunden ab Stuttgart.
Auf der Rückreise muss man halt mal nen halben Tag adaptieren was die Buchung/Rückfahrt angeht. Aber die 35€ Oder eben x € verschenkt man doch gerne wenn man Samstag Abend um 18:30 losfährt und am Sonntag ganz entspannt auspacken kann und im Radio die Horrormeldungen vom verstopften Brenner hört…
Klar ist die Situation mit der Blockabfertigung blöd für die die drin stehen aber anders vermutlich tatsächlich nicht mehr handelbar was das Freihalten von wegen für Rettungskräfte, ÖPNV etc. Angeht.
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