Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

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stephezapo
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Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von stephezapo »

Artikel im Standard: https://www.derstandard.at/story/200013 ... auf-oeffis

Ansich nicht viel neues, aber mich machte folgender Satz stutzig:
"aktuell arbeitet man an Rekuperation durch Tallast."
Ich dachte, diese Technik gibt es schon längst, dass zB. Zubringerbahnen am Nachmittag die höhere Tallast nutzen um Strom zu erzeugen?

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TPD
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von TPD »

Hätte auch behauptet, dass dies im Grundsatz keine Neuerfindung ist.
Aber soweit ich weiss ist in vielen Fällen das Stromnetz nicht dafür ausgelegt, dass diese zusätzlich gewonnene Energie zurückgespiesen werden kann?
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von Tyrolens »

Wohin dann mit der Abwärme, wenn nicht eingespeist wird?

Übrigens, die Neos haben Stadtseilbahnen in ihrem Wahlprogramm für die Tiroler Landtagswahlen stehen.
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TPD
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von TPD »

Wohin dann mit der Abwärme, wenn nicht eingespeist wird?
Für so etwas gibt/gab es Widerstände ;)
Oder der Strom kann innerhalb des Betriebs verbraucht werden.

Das selbe Problem haben ja auch viele Eisenbahnen, wo die Fahrleitung mit Gleichstrom gespiesen wird...
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von sennah82 »

Ich verstehe diese Aussage auch nicht. Dass Anlagen Energie ins Netz rückspeisen ist mittlerweile Standard.
Rennstier
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von Rennstier »

TPD hat geschrieben: 22.08.2022 - 15:43 Hätte auch behauptet, dass dies im Grundsatz keine Neuerfindung ist.
Aber soweit ich weiss ist in vielen Fällen das Stromnetz nicht dafür ausgelegt, dass diese zusätzlich gewonnene Energie zurückgespiesen werden kann?
Die paar kW Einspeiseleistung wird jedes Netz verkraften, insbesondere in Städten.
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TPD
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von TPD »

Ja das kann ich mir durchaus vorstellen, dass dies im urbanen Raum weniger ein Problem ist als in einem abgelegenen Bergdorf, wo allenfalls die Bergbahnen der grösste Verbraucher sind.
Aber manchmal muss man halt alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen...
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icedtea
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von icedtea »

Da Bozen ja eine Stadt ist, stelle ich es mal hier ein:

https://www.suedtirolnews.it/politik/se ... ueberetsch

Luftlinie sollten das ja rund 20km sein; ob das mit den ganzen Stationsdurchfahrten dann nicht zu lange dauert :naja:
Wo ich schon war:
Hochzeiger (1989), Ski-Zillertal 3000 außer Gletscher (viele Jahre ab 1993 :wink:), Kronplatz (2006), Söllereck (2008), Hauser Kaibling (2009 und 2014), Wildkogel (2010 - 2012), Maiskogel, Pass Thurn/Resterhöhe; Schmittenhöhe (2013), Hochzillertal/Hochfügen, Spieljoch (2016 - 2019), Alpendorf/Wagrain/Flachau (2015 und 2018), Damüls/Mellau (2017), Planai/Hochwurzen (2019), Willingen (2019), Schnalstaler Gletscher (2019), Laax, Silvretta-Montafon, Brandnertal, Golm (2020), Hundseck (2021), Winterberg (2021), Arosa-Lenzerheide (2022), St. Moritz (2022), Ortisei, Seiser Alm und Sella Ronda (2023)
Als nächstes: 🤷‍♂️
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Seilbahnjunkie
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von Seilbahnjunkie »

Und wieder einer der die Systemspezifika von Seilbahnen nicht verstanden hat. :roll:

Bozen braucht eine Straßenbahn, inkl. Überlandanteil. Seilbahnen kann man für die Erschließung der Höhenlagen um die Stadt nutzen. Das macht man ja auch schon, aber da ist noch viel Luft nach oben.

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Mt. Cervino
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von Mt. Cervino »

Würde ich so nicht sagen.
Man sieht ja mehr und mehr, dass sich Seilbahnen auch für horizontale urbane Strecken eignen und auch zunehmend angewendet werden.
Gerade bei zugebauten Städten (wenn das Thema Überfahrtsrechte etc.) geklärt ist sind Seilbahnen deutlich leichter zu bauen.
Vorteile eine Seilbahn:
- Geringere Baukosten und kurze Bauzeit
- Weniger Platzbedarf (am Boden)
- Einfach und schnell zu errichten dank Standardisierung
- Führerloser Betrieb möglich (bis auf Überwachung in den Stationen)

Vorteile Straßenbahn:
- Flexiblere Streckenführung möglich (bei kurvigen Strecken)
- Taktzeiten und Kapazität können flexibler angepasst werden
- Bekanntes Konzept für urbane Mobilität
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Seilbahnjunkie
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von Seilbahnjunkie »

Nein, genau das Platzthema wird immer falsch verstanden. Ja, der Fußabdruck einer Seilbahn am Boden ist im Vergleich zu Straßenbahnen gering, aber die Art ist wesentlich problematischer. Wo eine Stütze steht kann die Fläche sonst nicht anderweitig genutzt werden, noch viel schlimmer ist es mit den Stationen. Die bauchen viel Platz, den man erst mal finden muss. Straßenbahnen fahren, wie der Name schon sagt, auf der Straße. Sie verbrauchen dann praktisch gar keinen Platz exklusiv. Natürlich sind eigene Trassen wünschenswert, aber sie sind eben nicht durchgängig notwendig. Dort wo es eng wird kann man auf alles verzichten, selbst die Bahnsteige kann man in Gehsteige integrieren, oder sogar in die Fahrbahn.
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phifue
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von phifue »

Seilbahnjunkie hat geschrieben: 07.07.2023 - 11:00 Nein, genau das Platzthema wird immer falsch verstanden. Ja, der Fußabdruck einer Seilbahn am Boden ist im Vergleich zu Straßenbahnen gering, aber die Art ist wesentlich problematischer. Wo eine Stütze steht kann die Fläche sonst nicht anderweitig genutzt werden, noch viel schlimmer ist es mit den Stationen. Die bauchen viel Platz, den man erst mal finden muss. Straßenbahnen fahren, wie der Name schon sagt, auf der Straße. Sie verbrauchen dann praktisch gar keinen Platz exklusiv. Natürlich sind eigene Trassen wünschenswert, aber sie sind eben nicht durchgängig notwendig. Dort wo es eng wird kann man auf alles verzichten, selbst die Bahnsteige kann man in Gehsteige integrieren, oder sogar in die Fahrbahn.
Und vor allem kann man in Europa nicht wie in Südamerika den Anwohnern ne Stütze in den Garten stellen oder die Seilbahn übers Haus fahren lassen.
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Mt. Cervino
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von Mt. Cervino »

Ja, ok die Argumente kann ich teilweise nachvollziehen, jedenfalls für den Bereich bestehender und gewachsener Innenstädte.
Wo sich Seilbahnen allerdings prima eignen ist in städtischen Randlagen (Parks, Erweiterung von Stadtteilen, Neubau von größeren Stadtstraßen bei Flächenausdehnung etc.).
Hier eignen sich Seilbahnen sehr, da es noch keine oder nur wenig Bebauung gibt und die Seilbahn von Anfang an mit eingeplant und Flächen entsprechend berücksichtigt werden können.
In Darmstadt hat man nach langen Diskussionen z. B. eine neue Straßenbahn mit ca. 1,2 km länge zur Anbindung der Universität an das bestehende Straßenbahnnetz gebaut. Die Kosten lagen letztendlich bei weit über 30Mio für die Straßenbahn. Ein Standard EUB hätte man für 10-12 Mio bauen können. Und die Strecke, die sich komplett über einen unbebauten Park und Grünflächen die auch noch komplett im städtischen Besitz sind erstreckt, wäre dafür ideal gewesen. Jetzt hat man eine Straßenbahn für viel Geld gebaut die eine der größten städtischen Grünflächen in 2 Teile durchschneidet. Auch das wäre mit einer Seilbahn nicht passiert.
Böse Zungen behaupten es wäre der städtische Mobilitätsdienstleister gewesen, der diese Entscheidung maßgeblich beeinflusst hat, damit der Straßenbahn durch ihn selbst betrieben werden kann...
Schade um eine Chance dem Projekt Seilbahn in städtischen Randlagen eine Chance zu geben und um viel Geld einzusparen.
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von GIFWilli59 »

Mt. Cervino hat geschrieben: 07.07.2023 - 14:27 Wo sich Seilbahnen allerdings prima eignen ist in städtischen Randlagen (Parks, Erweiterung von Stadtteilen, Neubau von größeren Stadtstraßen bei Flächenausdehnung etc.).
Hier eignen sich Seilbahnen sehr, da es noch keine oder nur wenig Bebauung gibt und die Seilbahn von Anfang an mit eingeplant und Flächen entsprechend berücksichtigt werden können.
Und das geht bei einer Straßenbahn nicht? 😉

Ohne die Situation in Darmstadt zu kennen: mit Straßenbahn muss man 1x weniger umsteigen und hat bereits Personal, Know-how und Reserven.
Für eine Seilbahn braucht man mind. 2 Betriebsleiter und nochmal 4 Maschinisten, die müssen ausgebildet und vorgehalten werden, das ist zumindest fernab der Alpen schon ein Aufwand.
Übersicht über meine Berichte
2020/21: 101 Tage
Skitouren (75): 18x Willingen, 15x Steinach, 12x Winterberg, 7x Gr. Inselsberg, 6x Ilmenau, 6x Ernstthal, 5x Schneekopf, je 1x Elkeringhausen, Döllberg/Suhl, Goldlauter, Jena, Kassel, Oberhof
Ski Alpin (14): 8x Willingen, 5x Winterberg, 1x Winterberg+Willingen
Resteski (12): 8x Winterberg, 2x Schneekopf, 2x Steinach
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von Mt. Cervino »

GIFWilli59 hat geschrieben: 07.07.2023 - 15:19
Mt. Cervino hat geschrieben: 07.07.2023 - 14:27 Wo sich Seilbahnen allerdings prima eignen ist in städtischen Randlagen (Parks, Erweiterung von Stadtteilen, Neubau von größeren Stadtstraßen bei Flächenausdehnung etc.).
Hier eignen sich Seilbahnen sehr, da es noch keine oder nur wenig Bebauung gibt und die Seilbahn von Anfang an mit eingeplant und Flächen entsprechend berücksichtigt werden können.
Und das geht bei einer Straßenbahn nicht? 😉
Doch geht schon, aber deutlich teurer und mit mehr Flächenverbrauch unter den geschilderten Rahmenbedingungen als bei der Straßenbahn.
GIFWilli59 hat geschrieben: 07.07.2023 - 15:19 Ohne die Situation in Darmstadt zu kennen: mit Straßenbahn muss man 1x weniger umsteigen und hat bereits Personal, Know-how und Reserven.
Für eine Seilbahn braucht man mind. 2 Betriebsleiter und nochmal 4 Maschinisten, die müssen ausgebildet und vorgehalten werden, das ist zumindest fernab der Alpen schon ein Aufwand.
In diesem konkreten Fall:
Umsteigen: Nur jede 2 Straßenbahn fährt die neue Strecke, die ja keine bloße Verlängerung einer bestehenden, sondern ein Abzweig mitten auf einer bestehenden Linie ist. Also müssen die Fahrgäste jeder 2. Straßenbahn eh umsteigen.
Das zweite Argument ist eher valide, aber mit der jetzigen Lösung müssen zusätzliche Straßenbahnfahrer eingestellt werden, weil es ja eine neue Linie ist.
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von Seilbahnjunkie »

Der Vergleich hinkt. Eine EUB für den ÖPNV ist keine Standard EUB. Sie muss für wesentlich längere Betriebszeiten ausgelegt werden und eine Besetzung mit 3 Personen ist auch zu teuer, also muss man automatisieren, kostet auch. Außerdem hast du vergessen zu erwähnen, dass es noch einen Zwischenhalt gibt, spätestens dann kommst du mit 10-12 Mio. € nicht mehr hin.

Flächenverbrauch ist immer relativ. Baue ich ein neues Stadtviertel, dann wird die Straßenbahn idealerweise als Rasengleis integriert und wertet Straßenzüge damit eher auf. Seilbahnen haben diesen Effekt nicht.
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phifue
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Re: Stadt statt Gebirge - Seilbahn im ÖPNV

Beitrag von phifue »

Um eine Seilbahn ohne irgendwelche automatisierten Stationen zu betreiben braucht man, wenn man der Einfachheit halber von 28 Tagen im Monat ausgeht und 24 Stunden Betrieb anbietet pro Station im Monat 4,2 Arbeitskräfte wenn maximal 1 Person vor Ort ist, wobei ich von 40 Stunden die Woche also 160 im Monat ausgehe. Wenn man dann noch Urlaub rausrechnet also 5 Mitarbeiter. Wenn man dann noch in der Rushour der Einfachheit halber pro Tag 6 Stunden jeden Tag die Woche ausgeht (gibt ja auch Events wo auch mehr Personal gebraucht wird) so hat man nochmal mindestens 1 Person mehr.
Also wäre das Minimum 6 Mitarbeiter wenn man dann einfach noch eine Person Puffer dazunimmt kommt man auf 7 Bedienstete pro Seilbahnstation => 14 für eine Bahn mit 2 Stationen.

Bei einer Tram würde ich bei einer ähnlichen Streckenlänge von einer durchschnittlichen Seilbahn mit 2 Fahrzeugen rechnen um einen 10 min Takt fahren zu können. Dann braucht man noch mind. eine Person in der Dispo im Hintergrund (ist natürlich billiger für Städte mit einem bestehendem Straßenbahnnetz)
Hier braucht man pro Tram und der Person in der Dispo ebenfalls 4,2 Personen also auch circa 5 mit Urlaub etc. Wobei hier das Problem besteht das die Fahrer nach einer bestimmten Zeit eine gewisse Pause einlegen müssen
Hier hat man allerdings den Vorteil zu Rushour braucht man keinen 2. Fahrer sondern maximal eine weitere Bahn mit Fahrer und zudem bräuchte man eine extra Werkstatt die sicherlich auch ordentlich Geld kosten würde. Minimum wäre hier also 16 Mitarbeiter mit Rushour Verstärker und zudem wären die Unterhaltskosten und Neuerrichtungskosten sicherlich für eine einzige Linie immens höher, wenn sie nicht in einem bestehenden System entsteht.

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