AT: Nur noch jeder Vierte fährt Ski

[-tom-]

Man schaue sich mal dazu Diskussionen auf Twitter an.
Da regen sich Eltern auf, dass ihre Schule im Ruhrgebiet die traditionelle Skifreizeit anbieten will.

• Der eine regt sich über den C02 Ausstoß des Busses auf, man könnte ja auch nach Winterberg

• Der nächste regt sich über Skifahren als die größte Umweltsauerei seit dem Braunkohlentagebau auf.

• Dann kommt einer, der sich das nicht leisten kann (verständlich) oder aus Prinzip nicht will (eklig).

Das ganze wird dann so lange durch Twitter getrieben bis sich ein paar Umweltaktivisten dazu äußern und die Aufmerksamkeit der Presse erregt wird.

Dabei kommt dann das raus: https://www.waz.de/suche/?q=skifreizeit&sort=neu

Unser Sport hat leider einen schlechten Ruf bekommen und viele springen auf den Zug auf. Ist ja auch modern geworden, medial auf alles draufzuhauen. Das einzig tröstliche: Morgen treiben sie eine andere Sau durchs Dorf.

Gruß, Tom

[molotov]

Ja selbst hier im Süden wo die regionale Nähe gegeben ist dreht es sich sehr in die negative Richtung. neulich im Freitagsmeeting erwähnt dass ich am Wochenende Skifahren werde: das ist aber nicht im Sinne der Nachhaltigkeit
dass der Autor natürlich zweimal im Jahr in den Pauschalurlaub in die Türkei oder Tunesien fliegt muss nicht erwähnt werden....

[Pistencruiser]

Ja selbst hier im Süden wo die regionale Nähe gegeben ist dreht es sich sehr in die negative Richtung.

Ähnliches beobachte ich auch in meiner unmittelbaren Nachbarschaft. Bspw. in unserer Häuserreihe (immerhin ein Siebenspänner) bin ich quasi der einzige den es regelmäßig auf die Bretter zieht. In der erweiterten Nachbarschaft sieht es nicht anders aus...selbst bei den Jüngeren nicht.

[Firn77]

Wobei ich gestern um 18 Uhr in München U-Bahn fuhr und überrascht war, wie viele vom Skifahren kamen (und scheinbar öffentlich fuhren), aber schon klar, dass das nur ein singulärer Einblick war.

[don pipone]

Wobei ich gestern um 18 Uhr in München U-Bahn fuhr und überrascht war, wie viele vom Skifahren kamen (und scheinbar öffentlich fuhren), aber schon klar, dass das nur ein singulärer Einblick war.

Grundsätzlich fördert der enorme Zuzug aus anderen dt. Regionen nach München hier nicht unbedingt die allgemeine Skifahrbegeisterung. Aber in einer Stadt mit 1,5 Mio Einwohner finden sich dann halt doch immer noch genügend Skifahrer um die U-Bahn etwas zu füllen.

[leogang.rocks]

Ich war heute überrascht wie voll die Pisten im Skicircus sind. Man musste sich bei den Liften sogar kurz anstellen und das im Jänner.

[hch]

Ging mir gestern auf der Bergeralm genauso - anstehen unter der Woche im Januar? Der Sprache nach waren recht viele Deutsche Touristen im Urlaub, vielleicht hat sich das Januarloch langsam herumgesprochen.

[ski-chrigel]

Wir hatten doch vor Corona schon festgestellt, dass es in AT ein wirkliches Januarloch nicht mehr gibt. Ich kann mich gut an diese Diskussionen erinnern.

[hch]

Zumindest bei den kleineren Skigebieten rund um Innsbruck war das aber noch spürbar, und ist es im allgemeinen auch. Auch die Bergeralm selbst glaubt dran, den der Shuttle-Bus zum Bahnhof ist bis Anfang Februar ausgesetzt.

[judyclt]

Da regen sich Eltern auf, dass ihre Schule im Ruhrgebiet die traditionelle Skifreizeit anbieten will.

Und fahren gleichzeitig per SUV Elterntaxi direkt vor den Schuleingang. Am besten noch in 2,2t E Version und damit ökologisch einwandfreier Version

[Downhill]

Wir hatten doch vor Corona schon festgestellt, dass es in AT ein wirkliches Januarloch nicht mehr gibt. Ich kann mich gut an diese Diskussionen erinnern.

Glaub da muß man, wie überall, deutlich unterscheiden zwischen großen, mittleren und Kleinskigebieten.
Letzten Sonntag in Lermoos z.B. gab's keine Wartezeiten, da war überall durchgehen angesagt. Maximal mal 2-3 FBM. In einem Gebiet, was auch nur anderthalb Stunden von MUC ist.

[Wooly]

Und fahren gleichzeitig per SUV Elterntaxi direkt vor den Schuleingang. Am besten noch in 2,2t E Version und damit ökologisch einwandfreier Version

Naja, ein wenig differenzierter könnte man es schon betrachten ... und haben wir ja auch schon. Wenn in einer Klasse noch 2 Kinder von 24 Skifahren können, finde ich es nicht verkehrt die Tradition zu brechen und eine Klassenfahrt zu machen an der alle Spaß haben. Wir sind hier ja alle enthusiastische Skifahrer und können nicht verstehen, das man das schönste Hobby der Welt nicht 24/365 ausüben will, aber man sollte halt auch nicht ganz die reale Welt da draussen ausblenden.

Und glaubt mir, ich komme aus Baden-Baden, WENN sich jemand hier mit übermotorisierten Elterntaximonstern auskennt dann ICH ...

[Tyrolens]

Hat sich das eigentlich jemand mal genauer angesehen, in wie fern die Schulskikurse überhaupt eine Auswirkung auf die folgende sportliche Aktivität der Kinder/Jugendlichen hat?

Eine Woche irgendwo herum rutschen macht aus kaum jemandem einen Wintersportler. Dazu braucht es schon mehr.
Wesentlich hängt es IMHO von den Eltern ab, ev. noch von Onkeln und Tanten und bei uns war's sehr wichtig, ob Schulkollegen/Freunde Ski gefahren sind und wer der erste mit eigenem Auto war.

[Tiob]

Naja, ein wenig differenzierter könnte man es schon betrachten ... und haben wir ja auch schon. Wenn in einer Klasse noch 2 Kinder von 24 Skifahren können, finde ich es nicht verkehrt die Tradition zu brechen und eine Klassenfahrt zu machen an der alle Spaß haben. Wir sind hier ja alle enthusiastische Skifahrer und können nicht verstehen, das man das schönste Hobby der Welt nicht 24/365 ausüben will, aber man sollte halt auch nicht ganz die reale Welt da draussen ausblenden.

Aber ist es nicht der Zweck einer Skifreizeit, mit dem Wintersport in Kontakt zu kommen, was bei viele privat sonst so nicht passieren würde? Wenn jeder schon Skifahren könnte, könnte man auch privat fahren. Ich war zu Schulzeiten auf einer Segelfreifreizeit ohne jede Erfahrung und hatte meinen Spaß.
Generell sind Sportfreizeiten eine schöne Tradition, mit der man nicht brechen sollte. Sie stärken den Zusammenhalt, und fördern Bewegung und das draußen sein in der Natur.

[judyclt]

Sehe ich auch so. Man muss ja auch nicht gleich ganze Klassen oder Jahrgänge mitnehmen, sondern könnte auch altersübergreifende Fahrten für Interessierte anbieten. Hauptsache es findet überhaupt was offline und in Bewegung statt. Gehört für mich zu einem ganzheitlichen Bildungsauftrag dazu, dem leider nicht alle Eltern nachkommen (können) und daher ist das Angebot über Schulen und Jugendzentren umso wichtiger.

Sicherlich bleiben im Schnitt eher die beim Wintersport, die näher dran wohnen oder ein in dem Bereich aktives Umfeld haben. Aber das muss ja nicht bedeuten, dass andere nicht auch mal reinschnuppern können und vielleicht ebenfalls Gefallen findet. Wer dann wirklich will, findet auch einen Weg.

[Wooly]

Aber ist es nicht der Zweck einer Skifreizeit, mit dem Wintersport in Kontakt zu kommen, was bei viele privat sonst so nicht passieren würde? Wenn jeder schon Skifahren könnte, könnte man auch privat fahren. Ich war zu Schulzeiten auf einer Segelfreifreizeit ohne jede Erfahrung und hatte meinen Spaß.
Generell sind Sportfreizeiten eine schöne Tradition, mit der man nicht brechen sollte. Sie stärken den Zusammenhalt, und fördern Bewegung und das draußen sein in der Natur.

Sehe ich auch so. Man muss ja auch nicht gleich ganze Klassen oder Jahrgänge mitnehmen, sondern könnte auch altersübergreifende Fahrten für Interessierte anbieten. Hauptsache es findet überhaupt was offline und in Bewegung statt. Gehört für mich zu einem ganzheitlichen Bildungsauftrag dazu, dem leider nicht alle Eltern nachkommen (können) und daher ist das Angebot über Schulen und Jugendzentren umso wichtiger.
Sicherlich bleiben im Schnitt eher die beim Wintersport, die näher dran wohnen oder ein in dem Bereich aktives Umfeld haben. Aber das muss ja nicht bedeuten, dass andere nicht auch mal reinschnuppern können und vielleicht ebenfalls Gefallen findet. Wer dann wirklich will, findet auch einen Weg.

Die Schwelle, sowohl finanziell wie auch logistisch, ist bei der Skifreizeit halt schon um einiges höher, deswegen suchen sich die Schulen andere Aktivitäten/Sportarten. Und Skifahren ist einfach nicht mehr so das Thema. Unser Skiclub bietet seit Jahrzehnten Skiausfahrten für verschiedene Schulen an und der Zulauf ist einfach massiv rückläufig. Irgendwann in naher Zukunft wird es wahrscheinlich nicht mehr stattfinden, es ist aber nicht so das die Schulen nichts machen .. aber sie suchen sich andere, unterschwelligere Angebote.

WENN wir das wieder forcieren wollten, dann müsst man die Freizeiten massiv finanziell unterstützen. Kann man als Wintersportdestination ja machen, in Deutschland ist das aber inzwischen eher mau, weiß jemand wie das in Österreich/Schweiz/Frankreich/Italien aussieht ?

[ski-chrigel]

In der Schweiz gibt es zahlreiche Angebote. zB das: https://www.snow4free.ch/de/snow4free.html
Letztes Jahr hatte ich das mit meinem damals 13jährigen auch noch genutzt. War ne super Sache.

Aber auch sonst sind Klassen-Skitage durchaus noch verbreitet.

[molotov]

Aber ist es nicht der Zweck einer Skifreizeit, mit dem Wintersport in Kontakt zu kommen, was bei viele privat sonst so nicht passieren würde? Wenn jeder schon Skifahren könnte, könnte man auch privat fahren. Ich war zu Schulzeiten auf einer Segelfreifreizeit ohne jede Erfahrung und hatte meinen Spaß.
Generell sind Sportfreizeiten eine schöne Tradition, mit der man nicht brechen sollte. Sie stärken den Zusammenhalt, und fördern Bewegung und das draußen sein in der Natur.

Sehe ich auch so. Man muss ja auch nicht gleich ganze Klassen oder Jahrgänge mitnehmen, sondern könnte auch altersübergreifende Fahrten für Interessierte anbieten. Hauptsache es findet überhaupt was offline und in Bewegung statt. Gehört für mich zu einem ganzheitlichen Bildungsauftrag dazu, dem leider nicht alle Eltern nachkommen (können) und daher ist das Angebot über Schulen und Jugendzentren umso wichtiger.
Sicherlich bleiben im Schnitt eher die beim Wintersport, die näher dran wohnen oder ein in dem Bereich aktives Umfeld haben. Aber das muss ja nicht bedeuten, dass andere nicht auch mal reinschnuppern können und vielleicht ebenfalls Gefallen findet. Wer dann wirklich will, findet auch einen Weg.

Die Schwelle, sowohl finanziell wie auch logistisch, ist bei der Skifreizeit halt schon um einiges höher, deswegen suchen sich die Schulen andere Aktivitäten/Sportarten. Und Skifahren ist einfach nicht mehr so das Thema. Unser Skiclub bietet seit Jahrzehnten Skiausfahrten für verschiedene Schulen an und der Zulauf ist einfach massiv rückläufig. Irgendwann in naher Zukunft wird es wahrscheinlich nicht mehr stattfinden, es ist aber nicht so das die Schulen nichts machen .. aber sie suchen sich andere, unterschwelligere Angebote.

WENN wir das wieder forcieren wollten, dann müsst man die Freizeiten massiv finanziell unterstützen. Kann man als Wintersportdestination ja machen, in Deutschland ist das aber inzwischen eher mau, weiß jemand wie das in Österreich/Schweiz/Frankreich/Italien aussieht ?

Ausnahmsweise volle Zustimmung, es gibt mE deutlich günstigere Chancen solche Effekte auf die es bei einer Klassenfahrt ankommt zu generieren als wenn sich 30 Frankfurter Schüler in nen Reisebus hocken und der Niveauunterschied riesig ist.
Daher möglichst einfach und für alle möglichst neu. Wir sind 14 Tage die Donau von Einig bis Wien runtergepaddelt, leider ist auch das inzwischen nicht mehr ungefährdet, weil die Lehrkräfte nicht mehr alle in die Verantwortung wollen. Die ist zugegebenermaßen bei der verrückten Rechtssprechung nicht wirklich klein.
Das ist so ein geiles Erlebnis gewesen, alle sind nass, alle sind ko, alle sind froh über warm und Sonne und megastolz aufs Ankommen und das ganze kostet im Endeffekt mit Booten und Ausrüstung kaum mehr als ein Klassenfahrt in ein x-beliebiges Schullandheim... Ausrüstung wird jahrelang genutzt. 2 Lehrer als Begleitung + Mentoren aus höheren Klassenstufen (das ist das eigentliche Highlight )
Wens interessiert: https://anmeldung.wieland-gymnasium.de/aktivitaeten/

[Wooly]

Das ist so ein geiles Erlebnis gewesen, alle sind nass, alle sind ko, alle sind froh über warm und Sonne und megastolz aufs Ankommen und das ganze kostet im Endeffekt mit Booten und Ausrüstung kaum mehr als ein Klassenfahrt in ein x-beliebiges Schullandheim... Ausrüstung wird jahrelang genutzt. 2 Lehrer als Begleitung + Mentoren aus höheren Klassenstufen (das ist das eigentliche Highlight )

Das nächste Mal macht ihr die Loire ...

https://www.marcusthiel.de/?p=451

[tobi27]

Was jedenfalls stark auffällt sind die ganzen Busse, die heuer wieder verstärkt präsent sind. Heute im Oberjoch am Iselerparkplatz 30(!) Busse gezählt, denke großteils von Schullandheimen.
Speziell in Bayern und Baden Württemberg sind die Schulskiwochen/Kurse nach wie vor beliebt, Corona war aufgrund der Auflagen sicher auch ein Dämpfer und es läuft nun wieder an. Jedenfalls konnte ich diese Woche sowohl im Tannheimertal und Oberjoch sowie auch in Balderschwang einige Schulgruppen erkennen, auch zum Winterwandern u.ä.

Viele Grüße

[NeusserGletscher]

Weiß jemand, ob die in den letzten zwei Saisons ausgefallenen Skifreizeiten für die jeweilig betroffenen Jahrgänge nachgeholt werden oder bleibt dies eine "lost generation"?

[judyclt]

Lost

[ralleycorse]

Ja. LOST.
Meine Kids sind extrem frustriert

[Wooly]

Weiß jemand, ob die in den letzten zwei Saisons ausgefallenen Skifreizeiten für die jeweilig betroffenen Jahrgänge nachgeholt werden oder bleibt dies eine "lost generation"?

Bei uns haben sie die Freizeiten wieder aufgenommen, aber die ausgefallenen nicht nachgeholt, weil man schlicht keine 3 Skifreizeiten im Jahr machen kann, oder wie meinst du das?

[albe-fr]

Weiß jemand, ob die in den letzten zwei Saisons ausgefallenen Skifreizeiten für die jeweilig betroffenen Jahrgänge nachgeholt werden oder bleibt dies eine "lost generation"?

Bei uns haben sie die Freizeiten wieder aufgenommen, aber die ausgefallenen nicht nachgeholt, weil man schlicht keine 3 Skifreizeiten im Jahr machen kann, oder wie meinst du das?

bei meinem Sohn fahren sie dies Jahr zweimal statt nur einmal fuer 4 Tage nach Engelberg, die Feldbergausfahrten bleiben bei 6 pro Saison.