diverse Artikel von ORF.at, teilweise gekürzt:
Tempo 100 auf der A1 beschlossen
Die Landesregierung hat am Montag gegen die Stimmen der SPÖ auf der Westautobahn (A1) zwischen Ebelsberg und niederösterreichischer Landesgrenze ein Tempolimit von 100 km/h beschlossen.
SPÖ: "Schildbürgerstreich"
Die SPÖ, die sich mit ihrer Kritik nicht durchsetzen konnte, spricht von einem unsinnigen Schildbürgerstreich auf der dreispurigen Autobahn.
Verminderte Schadstoffbelastung
ÖVP und Grüne argumentieren, dass nur durch verminderte Schadstoffbelastung wegen des Tempolimits die B309 an die Westautobahn angebunden werden könne. Der Zeitverlust gegenüber Tempo 130 macht laut Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) 68 Sekunden aus.
Wirksam wird Tempo 100 ab November 2006.
"Unter Autofahrern rumort es"
Unverständnis und Ärger rufe der Beschluss unter Kraftfahrern hervor, so der ARBÖ in einer Presseaussendung. "Unter den Autofahrern rumort es, viele machen ihrem Ärger durch einen Anruf bei uns Luft", heißt es beim ARBÖ, der die Maßnahme ablehnt.
Es gebe keinen vernünftigen Grund, auf dieser aufwendig und teuer ausgebauten Autobahnstrecke nun "Schneckenpost" zu spielen, so ARBÖ-Geschäftsführer Leo Musil über das neue Tempolimit.
ÖAMTC gegen vorschnelle Beschränkungen
Der ÖAMTC sprach sich gegen vorschnelle Tempobeschränkungen aus. Er verlangte vorher eine Evaluierung der Schadstoffmessungen über einen längeren Zeitraum.
VCÖ begrüßt den Beschluss
Der VCÖ hingegen begrüßt den Beschluss der Landesregierung. Damit werde nicht nur die Schadstoff- und Lärmbelastung verringert, sondern auch die Verkehrssicherheit erhöht.
Zudem würden sich die Autofahrer Spritkosten ersparen, da der Verbrauch bei Tempo 100 niedriger als bei Tempo 130 sei.
Reaktionen auf Bundesebene
Auf den Beschluss der Landesregierung gab es auch Reaktionen auf Bundesebene.
Verkehrs-Staatssekretär Helmut Kukacka (ÖVP) will überprüfen, ob in Oberösterreich nicht ein "voreiliger Schnellschuss" vorliege. Er erklärte, eine solche Verordnung vom Land könne nur auf drei Monate angeordnet werden und dann sei das Einvernehmen mit dem Verkehrsminister herzustellen.
Die Stellvertretende Bundessprecherin der Grünen, Eva Glawischnig, verlangte Aufklärung über die SPÖ-Linie in dieser umweltpolitischen Frage. Glawischnig verwies darauf, dass in den Bundesländern Salzburg und Tirol die jeweiligen, der SPÖ angehörenden Umweltlandesräte ebenfalls derartige Beschränkungen verhängt hätten.
Tempo 100 bald auch in Niederösterreich?
Möglicherweise müssen in Zukunft Autofahrer ihr Tempo auf der A1 nicht nur zwischen Linz und Enns, sondern auch in Niederösterreich drosseln.
Niedrigere Feinstaubbelastung
Wenn der Feinstaub an Autobahnen in Oberösterreich das erlaubte Maß überschreitet, könne eine Tempobremse auf 100 die Lage wieder ins Lot bringen. Davon geht der grüne Umweltlandesrat Rudi Anschober aus.
Ab November 100 km/h auf Westautobahn
Zwischen Linz und der niederösterreichischen Landesgrenze wird daher nach einem Beschluss der Landesregierung von Montag ab November Tempo 100 gelten.
Erich Haider: "Unsinn"
Für einen Unsinn hält das nach wie vor SPÖ-Verkehrsreferent Erich Haider, der sich fragt, wozu dann die A1 in diesem Bereich erst kürzlich dreispurig ausgebaut worden sei.
Luftverbesserung auf Tauernautobahn
Haiders Salzburger Parteikollege und Umweltlandesrat Othmar Raus hingegen macht den Oberösterreichern Mut. Auf der Tauernautobahn sei die Luft durch Tempo 100 besser geworden, außerdem seien weniger Unfälle passiert.
ASFINAG startet Versuche in Niederösterreich
In Niederösterreich wird 2007 gemeinsam mit der ASFINAG ein Versuchsprojekt in Sachen Verkehrsbeeinflussung gestartet. Je nach den Ergebnissen dieses Projektes könnten auch die Tempolimits auf der Westautobahn betroffen sein.
Ich find das Ganze als generelles Limit ehrlich gesagt eine Frechheit und ziemlich schwachsinnig, der Salzburger Umweltlandesrat hat sich gestern im Radio auch noch geprahlt, da die Feinstaubbelastung um ganze 3% gesunken sei seit Einführung von Tempo 100 !!!!Massive Ausweitung auf Autobahnen geplant
Die Diskussion auf die von der oö. Landesregierung beschlossene Tempo-100-Zone auf der Westautobahn (A1) zwischen Linz und Enns reißt nicht ab. Dabei könnten zu den vier bereits bestehenden Strecken bald weitere hinzukommen.
Ministerium: "Schnapsidee."
Kukacka zerriss oö. Verordnung
"Schildbürgerstreich", "Schnapsidee", "absurde und unsinnige Tempobremse", so lauteten die Reaktionen aus dem Verkehrsministerium. Verkehrsstaatssekretär Helmut Kukacka (ÖVP) zerriss in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Linz die Verordnung buchstäblich in der Luft: "Überzogener und unsachlicher Schnellschuss."
Der Verordnungsentwurf sei "rechtlich angreifbar, inhaltlich unausgegoren und politisch einseitig gegen den Verkehr ausgerichtet", so Kukacka.
Oberösterreichs Umweltlandesrat Rudi Anschober (die Grünen) stellt sich die Frage, ob Verkehrsminister Hubert Gorbach (BZÖ) mit seinen "Attacken" gegen das Limit von ihm verlange, auf das Einhalten des Rechtsstaates zu verzichten und ein Bundesgesetz nicht umzusetzen. "Fordert Gorbach daher einen Amtsmissbrauch?", so Anschober.
Weniger Schadstoffe, Lärm und Unfälle?
Gegen Kritik von Staatssekretär Eduard Mainoni (BZÖ) gegen Tempo 100 auf der Tauernautobahn zwischen Salzburg und Golling wehrt sich das Land: Es sei belegt, dass das geringere Tempo weniger Schadstoffe, Lärm und Unfälle bringe.
Eine Reduktion der Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h ist als generelle Maßnahme nicht wirklich sinnvoll, erklärte der Grazer TU-Professor Peter-Johann Sturm. Die Feinstaubbelastung würde sich dadurch nicht wesentlich verringern.
Stichtag 1. November.
334 Kilometer in der Steiermark
In der Steiermark sollen ab 1. November insgesamt 334 des 375 Kilometer langen Autobahn- und Schnellstraßennetzes auf Tempo 100 "umgestellt" werden. Die Tempobeschränkungen würden von 1. November bis 31. März auf Grund einer Verordnung des steirischen Umweltschutzlandesrates Manfred Wegscheider (SPÖ) - auf Basis des Bundes-Immissionsschutzgesetz Luft (IGL) - in Kraft treten.
Von der Luft-Sanierungsverordnung würden 333 der steirischen Gemeinden betroffen sein, durch deren Gebiet das hochrangige Straßennetz zum Teil führt.
Die steirischen Abschnitte
Unter die Bestimmung würden der Abschnitt der Pyhrnautobahn (A9) von Traboch bis zum Grenzübergang Spielfeld (100 Kilometer) fallen, ebenso die zwei Strecken auf der Südautobahn (A2) von Schäffern bis Pinggau-Friedberg (sieben Kilometer) sowie von Lafnitztal-Oberwart bis Mooskirchen (89 Kilometer).
Zu Tempo-100-Strecken würden auch die Brucker Schnellstraße (S35) von Bruck a. d. Mur zum Knoten Deutschfeistritz (35 Kilometer), die Semmering Schnellstraße (S6) von Kindberg bis St. Michael sowie die Murtal Schnellstraße (S36) von St. Michael bis Zeltweg werden.
Das längste Teilstück, wo die Autofahrer die Geschwindigkeit schon jetzt von 130 auf 100 km/h drosseln müssen, befindet sich auf der Tauernautobahn (A10) zwischen dem Knoten Salzburg und dem Ofenauer Tunnel. Hier müssen die Lenker von 1. November bis Ende März auf einer Länge von 30 Kilometern das Tempo reduzieren.
Insgesamt 19 Kilometer lang ist der Abschnitt auf der Südautobahn (A2) zwischen Laßnitzhöhe und Unterpremstätten in der Steiermark.
333 Gemeinden betroffen
Wo die Regelung gilt
Auf der Inntalautobahn (A12) zwischen Imst und Landeck in Tirol gilt diese Regelung auf 13 Kilometern Länge ebenfalls, dort sogar bis Ende April.
Ganzjährig Tempo 100 muss auf der Rheintalautobahn (A14) zwischen dem Ambergtunnel Nord und Rankweil (rund fünf Kilometer Länge) gefahren werden.
Tempolimits über VBA gesteuert würd ich ja akzeptieren, aber ein generelles Limit
Was sagt ihr dazu? Ich freu mich schon auf die Antwort von Miki, schließlich dürfte er am Meisten davon betroffen sein ...