EU-Richtlinie Tragseilbremse bei Pendelbahnen

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Christoph Lütz
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Beitrag von Christoph Lütz »

^Dann ergeben sich für mich noch zwei Fragen zum Vanoise Express:

- Wie wird denn die Rettungsbahn auf den oberen Tragseilen angetrieben? Ist das ein Selbstfahrer?

- Warum braucht man hier keine Tragseilbremse? Was passiert, wenn das Fahrzeug bei Beschädigung der Zugseilschlaufe unkontrolliert in die Feldmitte rollt? Eine Entgleisung des Laufwerks ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Auch, wenn ein Absturz wegen des symetrischen Gehänges eigentlich nicht möglich ist.

Ok, bei dieser Bahn mit einem Seilfeld und einer Höhendifferenz von 64 m zwischen den Endpunkten ist die fehlende Tragseilbremse nicht so dramatisch einzuschätzen. Aber der Seilduchhang dürfte auch noch mehr als 100 m betragen.

PB Squaw Valley:
Definitiv weiss ich es nicht, ob die damaligen Kabinen von CWA waren. Es deutet aber einiges darauf hin. Das Gehänge ist typisch für CWA, auch die Kabinenform. Aber wenn du jemanden fragen kannst, umso besser!
Anbei noch ein Foto:

Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

Mail ist weg.
Hier ein Foto aus der Seite:
Bild
meite hier kann man eines der Fahrzeuge sehen. Ebenfalls, dass 4 Seile vorhanden sind lässt sich erahnen. Damit lassen sind wohl auch die Seilreiter verschieben und die Rollen wechseln wie sicher auch Seilüberschläge und Seilentgleisungen lösen. Mit Seireitern sowieso weniger das Problem vor allem bei Wind.
Bild: http://www.remontees-mecaniques.net/bdd ... e-155.html

Der Durchhang ist sicher mehr wie die 64 Höhenmeter. Zudem besitzt das Zugseil ein Eigengewicht welches die Kabine eigendlich sehr stark Bremsen sollte. Durch dass das jede Kabine eine eigene Schlaufe besitzt ist egal auf welcher Seite das Seil reisst immer eine auf beiden seiten sehr grosse Reibung vorhanden. Sehe ich kein Problem, dass die Kabine in die Station Rast Die Laufwerke sind für 12,5m/s zugelassen und werden sicher auch mehr wie das aushalten. Hier hab ich ehrlich kaum bedenken wegen fehlender Fangbremse.

Was mich übrigens komisch dunkt, Kabinen bis 10 Personen müssen in der Schweiz weder nicht Druckübertragende gehänge noch Bremswagen haben nachher haben sie allle Bremswagen. 8O Allerdings bis 15 Personen ohne Wagenbegleiter mit funktionierender Fangbremse. Bis 8 Personen braucht es nie eine Fangbremse nicht mal einen Vergusskopf oder Klemmkopf. Es reicht eine verschraubte Platte und eine Öse. :lol:
Lagorce
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Beitrag von Lagorce »

Vanoise Express: Quelle wie bereits erwähnt: http://www.remontees-mecaniques.net/bdd ... e-155.html

Der Durchhang selbst ist sehr gross (siehe Bilder). Tragseile sind sowiel ich weiss fest abgespannt (d.h. ohne Spanngewicht). Zwei zusätzliche 42 mm Seile je Spur dienen der Unterstützung des jeweils zurückgeführten Zugseils.
Das Grundkonzept bgzl. Bergung... Ist eben dass eine Bergung AUSGESCHLOSSEN wird. Der Antrieb wurde derart kompliziert ausgeführt weil von Grund aus im Konzept keine Bergungsmöglichkeit vorgesehen ist.

Normalbetrieb: Zwei 530 kW Thrige Electric Gleichstrommotoren die eine gemeinsame Hauptantriebsscheibe mittels individuellem Getriebe antreiben (Parallelbetrieb, vermutlich mit Mastermotor, von aussen her betrachtet, auf Drehzahl geregelt und Slavemotor zwecks Lastaufteilung auf Drehmoment (Ankerstrom) geregelt).
Bei Ausfall der GS Motoren: 132 kW Asynchrongetriebmotor mit zuschaltbarem Eingriff auf Aussenzahnkranz der Hauptantriebsscheibe. Dieser AC Motor wird über FU (Frequenzumrichter) gespiesen und erlaubt 0.1 bis 1 m/s Fahrgeschwindigkeit in dieser Notbetriebsart. Zwei parallelkuppelbare Dieselersatzstromanlagen können elektrische Haupt- und Notantriebe speisen (jedoch vermutlich mit reduzierter Leistung, obwohl diese nicht angegeben ist).
Bei Getriebeschaden kann die Hauptantriebsscheibe von den Getriebeausgangswellen entkoppelt werden (man errinnere dabei, dass keine Tragseilbremsen vorhanden sind!).
Ganz exklusiv ist die auf der Hauptantriebswelle frei drehbare Notantriebsscheibe, die über einen stets im Eingriff (Aussenzahnkranz) stehenden 75 kW Getriebemotor angetrieben wird. In diesem Falle wird das Zugseil von der Hauptantriebsscheibe entnommen und auf die Notantriebsschiebe gelegt (nochmals: man errinnere dabei, dass keine Tragseilbremsen vorhanden sind!).
Diese Prozedur wird mittels Flaschenzügen und Seilhaltezangen bewerkstelligt. In dieser Notbetriebsart beträgt die max. Fahrgeschwindgeit 0.5 m/s und die Fahrt dauert somit. max. 2 h 20 mn. Auf einem Bild ist ein Flaschenzug abgebildet.
Also was ziemlich kompliziertes... Und ein Umhängen des Zugseils betrachte ich als äusserst riskant, insbes. da keine Tragseilbremsen vorhanden sind. Geht dort was schief...

Edit:
@Michael: Gehst Du davon aus, dass eine Entgleisung bei Rückrollen zum tiefsten Punkt des Spannfeldes augeschlossen ist, und dass der Wagen diesbezüglich entsprechend dimensioniert wurde?
Gibt es irgendwo Infos zum Antrieb der Klein Matterhorn PB?
Zuletzt geändert von Lagorce am 26.12.2006 - 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

8O Mein Gott, Mac Gyver hätte seine wahre freude an dem Ding. In Punkto Geschwür schlägt dass sogar noch die Pfänderbahn welche übrigens auch keine Fangbremse besitzt.
Wie kann man nur so etwas konstuieren. Ist dieses System jemals ausprobiert worden und hat dabei auch funktioniert?? Der Normale Notantrieb jeder normalen Pendelbahn wirkt Elektrohydraulisch (Ab Generator) oder Dieselhydraulisch entweder Direkt auf die Antriebscheibe mit Zahnkranz oder auf die Antriebswelle mit einem Zusatzgetriebe direkt an das Betriebsgetriebe gekoppelt, Nutzt allerdings das Betriebsgetriebe nur dazu dessen Ausgangswelle anzutreiben. Bei eine Getriebeschaden kann man so trotzdem mit dem Notgetriebe die Bahn bewegen. Das Defekte Getriebe dreht einfach leer mit und geht im ungünstigsten Fall noch mehr Kaputt.

Ein entgleisen des Wagens kann ich nicht auschliessen, sehe vor allem Probleme wenn der Wagen gegen die Lose Hängenden Zugseilschlaufen fährt und sich darin verhängt. Runterfallen kann er aber wegen der Konstuktion sicher nicht. Anderes Problem sind die Herunterhängenden Zugseile welche das Kabinendach durchschlagen könnten. Gabs glaub auch schonmal. Danach hat man an der Stützen auch überwachte Seilfänger montiert.

Wieso man beim Vanoise Express keine Berge Bahn eingebaut hat ist mir einn Rätsel. Die Station besitzt auf den Türmen Grosse Sättel. Für was sind die überhaupt? Da hätte man Problemlos 2 Selbstfahrende Rettungskörbe von Reisch aufhängen können. Und das Problem mit der bergung währe für alle Zeit gelöst gewesen. Bergung wie Funifor seh ich nicht so da der Abstand sehr gross ist. So eine lange Brücke passt nicht in die Kabine. Was aber gegangen währe, eine Brücke die mit 2 Seilwinden an Laufwerken auf den oberen Tragseilen für das Retourseil läuft Die Brücke könnte man nachher zwischen die Kabinen absenken bis beide Enden auf dem Dach aufliegen. Fest verläuen und dann können alle Fahrgäste auf einmal von der Defekten Kabine in die fahrtüchtige rüber laufen. In Punkto Bergung hätte man hier Musterbeispiele abliefern können denn die Anlage besitzt keinerlei ungewöhnliche Dinge bei denen ein Bergungskonzept nicht zum Tragen gekommen währe. Hier kann man alles auschöpfen und hätte das ganze Repetoir an Standart Bergeverfahren auspacken können. Und was macht man? Zugseil umlegen auf zweite Antriebscheibe. Ogott! :nixweiss:


Übrigens bezüglich Fangbremse bei flachen Bahnen.
Garaventa baute 2005 in Neuseeland eine Pendelbahn mit 390mm und dabei 15 Höhenmetern. Die Anlage besitzt einen Bremswagen in der Mitte des Doppelten Laufwerks zudem eine Bergebahn. Ebenfalls die Luftseilbahn Hohtäli-Rote Nase in Zermatt auf 600m macht diese sagenhafte 11 Höhenmeter. Auch hier Fangbremse mit Bremswagen. Auch die Luftseilbahn Cabanne-Scex Rouge hat Fangbremsen und zusätzlich eine Bergebahn. Siehe hier: http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=19434
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Beitrag von Lagorce »

Der Vanoise Express ist wohl eine der seltenen PB, für die ein (ungewollter) Crash-Test durchgeführt worden ist. Während einer Testfahrt im Handbetrieb krachte eine (od. logischerweise beide? weiss nicht mehr) Gondel mit ca. 20 km/h in eine Station und wurde dabei beträchtlich beschädigt. Die wurde zur Reparatur in eine Werkstatt gebracht und wieder eingesetzt. Ursache: Unaufmerksamkeit eines Technikers (Aussage dessen: "Habe die Gondel nicht kommen sehen").

Wie man auf die Idee eines Umhängen des Zugseils kommt, ist mir ein Rätsel. Weshalb die Aufsichtsbehörde überhaupt auf sowas hirngespenstiges einging ist noch rätselhafter.
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Christoph Lütz
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Beitrag von Christoph Lütz »

@Michael: Du hast recht, eine Bergung wie beim Funifor ist nicht möglich, weil der Abstand zwischen den beiden Fahrbahnen bei einer Pendelbahn mit "normalen" Gehängen wegen der seitlichen Pendelfreiheit größer sein muß.
Die Idee, ein Bergungsfahrzeug gleichzeitig über alle vier oberen Tragseile fahren zu lassen, um einen Notsteg auzusenken, wäre nätürlich gradezu genial. :D
Die Frage ist nur, wie treibt man den an. Von Selbstfahrern halte ich nicht viel. Man könnte dazu aber die oben laufende Zugseilschleife der unbeschädigten Bahn verwenden. Dan stellt sich der Bergewagen schnell mal schräg. Also besser ein zusätzliches Rettungsseil in der Achse beider Bahnen. Ich mach mal eine Skizze davon.
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Beitrag von Michael Meier »

Ich mag mich noch an den Vorfall erinnern. War nur mit einer Kabine da die Bahn mit jeder Kabine getrennt fahren kann. Daher das Retourseil über dem Tragseil aufgehängt. An der offiziellen eröffung war übrigens nur eine Kabine Fahrtüchtig. Die andere in Revision. Schöne Plamage für den Betreiber vor allen ästen die Bahn zu eröffnen bei der die eine Kabine schun Unfall gebaut hatte. :nichtzufassen:

Kabine nicht gesehen??? Und man sieht von der Bergstation die Talstation?? Was wollen denn die sagen welche eine Stütze direkt vor der Bergstation haben?? :ntars:
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seilreiter
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Beitrag von seilreiter »

Michael Meier hat geschrieben:Wie kann man nur so etwas konstuieren.
das frage ich mich auch. Poma bestätigt wieder mal alle Vorurteile.

Mich hats geschüttelt als ich weiter oben gelesen habe was im Havariefall geplant ist. Den Satz bezüglich Umhängen des Zugseils musste ich 4x lesen bis ich mir sicher war das steht da wirklich!! Mein Gott Poma 8O
remontees mecaniques hat geschrieben:Diamètre des câbles supports des câbles tracteurs : 42 mm
Die führen tatsächlich jeweils ein Tragseilpaar oberhalb der Haupttragseile mit, nur um dort die Seilreiter des rücklaufenden Zugseils zu befestigen? Und nutzen dieses nicht um eine _wirklich_ unabhängige Bergebahn zu installieren? Stattdessen wird schlimmstenfalls am Zugseil rumgewurschtelt?

Idioten.
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

Poma kann sich sehrwohl bei den ganz grossen Seilbahngrössen einordnen. Seine Bahnen sind Genial. Zudem hat er es als einziger geschaft während dem kalten Krieg beide Seiten der eisernen Vorhanges mit Bahnen zu versorgen. Überall auf der Welt ist Poma Present. Auf allen Kontinenten stehen Anlagen von Poma. Sie zeichnen sich durch äusserste Robustheit aus. Allerdings Pendelbahnen bauen ist nicht grad seine stärke. Ich will nicht sagen, dass sie qualitativ schlecht sind oder immer abstürzen aber Wartungsfreundlich sind sie definitiv nicht. Fängt an bei der offenen Konstruktion, Fehlende Warungspodeste, usw. Dann der Antrieb möglichst klein Kopakt und im letzten Winkel der Station eingekackt noch in Stahlgitter damit ihn ja niemand mehr findet. Schau dir mal das Antriebsrad des Vanoiseexpress an. Wie wechselt man da den Einlagegummi?? Notabene ist das ein Neubau gewesen da hatte man allen Platz der Welt für einen Geräumigen offenen Maschinenraum mit viel Licht, Platz usw. Man vergleiche den maschinenraum mal mit demjenigen der 125 PB am Corvatsch. Unterschied etwa so wie wenn man eine Steinzeithöhle mit einer Wohnung in einem Wolkenkratzer aus Glas vergleichen würde. Kommt mir so vor als hätte man da wie bei der Cardadabahn zuerst das Gebäude entworfen mit all seinen Räumen und dann die Seilbahntechnik da rein Pferchen müssen. Zudem hat sich Poma wie auch Creissel zum Ziel gemacht wichtige Sicherheitsaspeckte weg zu lassen indem er einfach der Rest 3fach absichert und damit das 3 fache an Kosten produziert. :nichtzufassen: Gibt aber andere die sind da nicht besser. Wer zum Beispeil mal die Erste Pendelbahn von Doppelmayr angeguckt hat würde Lachkrämpfe bekommen. Die 100er Kabinen sind Fangbremsenlos. Der Antrieb Unterflur wie bei einer Sesselbahn. Die Antriebscheibe einfach liegend direkt auf der Welle. So wie bei einer EUB genau gleich. Seil wird genau einmal 180° um die Antriebscheibe geführt.Fährt mit 10m/s über Stützen. :verweis:
Anbei ein paar Bilder von Stützenlosen Bahnen mit Fangbremse und solche mit Vorgehängter Fangbremse und nicht Kraftübertragende Gehänge.
Dateianhänge
Eine der spektakulärsten Bahnen die Von Roll zum Ende hin noch abgeliefert hat. 15 Personen fasst die Kabine. Das Laufwerk ist für 40 Personen.
Eine der spektakulärsten Bahnen die Von Roll zum Ende hin noch abgeliefert hat. 15 Personen fasst die Kabine. Das Laufwerk ist für 40 Personen.
Session6 145.jpg (22.34 KiB) 4165 mal betrachtet
Kurios dieses Laufwerk besitzt auf jedem Tragseil eine Bremse allerdings eine vorne eine Hinten.
Kurios dieses Laufwerk besitzt auf jedem Tragseil eine Bremse allerdings eine vorne eine Hinten.
Pendelbahn Weissfluh Gipfel mit Fangbremse auch eine Flache Bahn.
Pendelbahn Weissfluh Gipfel mit Fangbremse auch eine Flache Bahn.
Anlage hat trotzdem eine Fangbremse mit Bremswagen obwohl die Bahn bei einem Seilriss die Gegenüberliegende Station aus eigener Kraft nie erreichen würde.
Anlage hat trotzdem eine Fangbremse mit Bremswagen obwohl die Bahn bei einem Seilriss die Gegenüberliegende Station aus eigener Kraft nie erreichen würde.
Höhenunterschied sagenhafte 11 Meter.
Höhenunterschied sagenhafte 11 Meter.
Pendelbahn Hohtäli-Rote Nase. Stützenlos mit 11 HM
Pendelbahn Hohtäli-Rote Nase. Stützenlos mit 11 HM

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Christoph Lütz
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Bergungssystem

Beitrag von Christoph Lütz »

So könnte ein Bergungssystem für den Vanoise Express aussehen, wie es Michael beschrieben hat. Ich finde auch, wenn man schon vier Tragseile mit einem Durchmesser von 42 mm spannt, sollte man die sinnvoller nutzen, als nur, um die Zugseile aufzuhängen.

Das zusätzlich noch erforderliche Rettungsseil könnte in der Bahnachse verlaufen. Der größere Durchhang ist natürlich noch zu lösen, eventuell durch eine höhere Seilspannung im Ruhezustand mit Zusatzgewicht. Sowas wurde schon öfter gemacht.
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Christoph Lütz
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Beitrag von Christoph Lütz »

@Michael: Habe eine Frage zu deinem Beispiel der Pendelbahn mit bergeitiger Fangbremse und nichtdruckübertragendem Gehänge:

Bist du sicher, dass die Fangbremse gelenkig mit dem Laufwerk verbunden ist? Ich würde sagen, nein. Die vorderste Rolle trägt auch die Kabine. Daher das nichtdruckübertragende Gehänge. Die Bahn ist halt so klein und leicht, dass eine Tragseilbremse (bergseitig) ausreichte.
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Beitrag von Lagorce »

Für de Maschinenraum wäre vermutlich genügend Platz vorhanden gewesen. Ich gehe davon aus, dass sich hinter den ersichtlichen 4 hohen Doppeltüren direkt der Maschinenraum befindet (man erkennt oben die Doppel-T-Träger für Kettenzuglaufwagen).
Das ganze mit dem Antrieb ist noch was komplexer, denn auf einem Bild ist im Hintergrund ein Dieselmotor zu erkennen, vermutlich für den kleinen 75 kW Notantrieb. Sieht aus wie eine kleines Ersatzstromaggregat, kann jedoch keinesfalls eines der beiden 225 kVA Aggregate sein. Komplizierter geht es glaub ich kaum.
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Christoph Lütz
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Beitrag von Christoph Lütz »

Hier noch ein Bild vom Antrieb:
Quelle: Poma-Internetseite
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

@Christoph: Die Fangbremse ist über dem Laufwerk angeordnet und wirkt mit 2 Zangen über das Gelenk für die vorderen 4 Laufrollen. Diese Bahn musste zusammen mit vielen andern vom gleichen Typ umgebaut werden. Vorher hatte sie eine Fangbremse in der Mitte des Laufwerkes alla Bleichert. Diese ist nicht die Einzige die so umgebaut wurde.
Währen:
-8PB Kaletran-Embd (Küpfer)
-10PB Turtmann-Unterems-Oberems (Küpfer)
-10PB Unter dem Birg-Engstligenalp (Küpfer)
-15PB Raron-Eischoll (Küpfer)
-15PB Schattdorf-Haldi (Küpfer)
-15PB Flüelen Eggberge (Küpfer/Garaventa)
-15PB Cabanne de Dix-Lac de Dix (Küpfer)
-20PB Riddes-Iserable (Garaventa)

Noch Original:
10PB Dorenaz-Alesse-Champex
10PB Küssnacht-Seebodenalp
uvm.
Lagorce
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Beitrag von Lagorce »

Bzgl. Vanoise Express:
10-seitige Informationsdoku als PDF von Pomagalski:
http://www.poma.net/francais/actualite/ ... oisefr.pdf
32-teiliges Diaporama:
http://www.poma.net/francais/actualite/ ... sld001.htm
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Christoph Lütz
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Beitrag von Christoph Lütz »

@Michael:
Ich denke, du meinst dieses Laufwerk von Küpfer. Es handelt sich um ein achtrolliges Laufwerk. In der bergseitigen Wippe ist die Tragseilbremse integriert.
Es ist kein gelenkig angehängter Bremswagen, daher erfordert diese Laufwerk nach heutigem Stand der Technik ein nichtdruckübertragendes Gehänge.
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

Diese Laufwerke wurden alle nachträglich nachgerüstet. Die Haldibahn hatte vorher andere Laufwerke ebenfalls die nach Eggberge. Hab mal 3 Bilder angehängt wie das Laufwerk vor dem Umbau ausgesehen hat. Haldi ist genau so in Betrieb wie die auf deinem Bild.
Dateianhänge
Laufwerk Riddes-Iserable.
Laufwerk Riddes-Iserable.
Laufwerk Turtmann-Unterems-Oberems
Laufwerk Turtmann-Unterems-Oberems
Laufwerk selbiger
Laufwerk selbiger
Pendelbahn Kalpetran-Embd. Die einzige mit 8er Kabinen und Fangbremse auf der Welt.
Pendelbahn Kalpetran-Embd. Die einzige mit 8er Kabinen und Fangbremse auf der Welt.
Turtmann-Unterems-Oberems von der Station Unterems aus. Umbau Garaventa-Küpfer
Turtmann-Unterems-Oberems von der Station Unterems aus. Umbau Garaventa-Küpfer
Ehem. Eggbergbahn mit dem alten Laufwerk.
Ehem. Eggbergbahn mit dem alten Laufwerk.
Hier das Zweite. Beides Pendelbahnen mit 10er Kabinen
Hier das Zweite. Beides Pendelbahnen mit 10er Kabinen
Ehem. Küpfer Laufwerk wurden bis auf 2 alle Getauscht.
Ehem. Küpfer Laufwerk wurden bis auf 2 alle Getauscht.
Luftseilbahn Schattdorf Haldi
Luftseilbahn Schattdorf Haldi

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Christoph Lütz
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Beitrag von Christoph Lütz »

Danke für die interessanten Bilder. :D
Aus meiner Sicht hat nur das letzte Laufwerk (Pendelbahn Riddes-Iserable) einen gelenkig gekuppelten Bremswagen. Daher wird diese Bahn vermutlich auch kein nichtdruckübertragendes Gehänge haben.
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

Von den oberen 2 haben nur 2 Nicht Druckübertragende gehänge und das währen Eggberge und Oberems.
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

Sowohl die alten als auch die neuen Kabinen der Pendelbahn in Squaw Valley wurden von CWA gebaut.

Alte Kabinen: Nova 125+1 Personen (wurde aber in Kanada für 140+1 Personen zugelassen)

Neue Kabinen: Gamma 125+1 Personen (in Kanada für 131+1 Personen zugelassen).
Quelle CWA.
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Beitrag von Christoph Lütz »

Vielen Dank für die Info. :D
Das bestätigt meine Theorie. In der Schweiz gab es u. a. durch die Tragseilbremse bis ca. 1986 eine technische Grenze bei der Kabinengröße von 125 Personen. Diese wurrde in anderen Ländern durch andere Lastannahmen und Flächenansätze der Kabinen umgangen, so dass hier Weltrekorde mit größeren Kabinen möglich waren. :wink:
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Beitrag von Michael Meier »

Auch eine Möglichkeit zu Mogeln.

Zum Thema zurück. Voraussichtlich sollen im Sommer 2007 in der Schweiz zwei neue Luftseilbahnen ohne Fangbremse gebaut werden.
Die Luftseilbahn Brambrüesch hat definitiv keine Fangbremse. Stand in der zeitung wenauch der Artikel reichlich scheisse geschrieben war. :D
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Beitrag von Lagorce »

Wurden damals für die Jumbo PB 150 in Verbier die Fangbremsen neuentwickelt? Wenn ja, bis zu welcher Gondelgrösse wären solche in etwa einsetzbar?
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Christoph Lütz
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Beitrag von Christoph Lütz »

Soweit ich das damals mitverfolgt habe, wurde eigens für Verbier der neue Fangbremstyp entwickelt, weil um 4 Tonnen Bremskraft je Bremse nicht mehr ausreichten. Es wurde bei Garaventa immer von dem schweren Typ gesprochen. Während 1985 in Champery für 125 Personen/Kabine noch der alte Typ 1 verwendet wurde, gab es ein Jahr später am Mont Fort (erstmals 150 Personen/Kabine) den neuen Typ 2.

Die ältere Bauart von Garaventa war eine Bremse mit querliegendem Federpaket und mechanischer Verriegelung. Diese wurde relativ baugleich von 1970 (erstmals Hoch Ybrig) bis ca. 1992 (Arosa-Weisshorn, Titlis Rotair, Wengen-Männlichen, Andermatt-Gemsstock) gebaut. Heute ist die alte Bremse (Typ 1) weitgehend durch die neue (Typ 2) ersetzt.
Die schwere Bremse ist nicht mechanisch verriegelt. Der Öffnungszylinder steht ständig unter Druck. Neben Verbier-Mont Fort wurde die neue Bremse bei der 45er PB (mit einem Tragseil) in Kandersteg (2 Stück) wegen der extremen Neigung verwendet.

Typ 2 ist heute die Regelkonstruktion auch bei kleineren Anlagen. Eingesetzt wurde dieser Bremsentyp bislang bei Doppeltragseilbahnen bis zu einem Gesamtfahrzeuggewicht von ca. 26 Tonnen. Das entspricht einer 180er PB (Samnaun-Alp Trida, Lauterbrunnen-Grütschalp). Also über 6 Tonnen Bremskraft.

Hölzl verwendet in Italien Tragseilbremsen mit je 2,5 Tonnen Bremskraft. Die Anlage in Cervinia (140er PB) hat davon 8 Stück je Laufwerk bei 19 Tonnen Wanderlast.
Dateianhänge
Fangbremse unter Öldruck (Garaventa ab 1992), Typ 2
Fangbremse unter Öldruck (Garaventa ab 1992), Typ 2
Fangbremse_hydr.jpg (21.63 KiB) 3844 mal betrachtet
Mechanisch verriegelte Fangbremse (Garaventa 1970-1992) Fangbremse, Typ 1
Mechanisch verriegelte Fangbremse (Garaventa 1970-1992) Fangbremse, Typ 1
Fangbremse_riegel.jpg (21.97 KiB) 3843 mal betrachtet
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Beitrag von Lagorce »

@Christoph: Besten Dank für die Infos.

Weiss jemand, ob die ausführliche Liste (mit Ortsangaben) der in der Sicherheitsanalyse und Risikovergleich von Zweiseil-Pendelbahnen mit und ohne Tragseilbremse untersuchten Zwischenfälle irgendwo verfügbar ist? Detaillierte Angaben fehlen leider. Od. ggf. ausführliche Unfallstatistiken.

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