Ilgenlift Steingaden | März 2015 | In der Pampa
Das südliche Bayern ist voll von Lsaps, von ehemaligen Skihängen und Betonfundamenten. Sie stammen aus einer Zeit, in der man an praktisch jedem skibaren Hang einen Dorflift errichtet hat - dieser Satz stammt übrigens nicht von mir, dürfte den Pioniergeist der Erschließungszeit aber ganz gut treffen. Jedenfalls hat eine Handvoll dieser Dorflifte die Jahrzehnte überdauert, Tendenz sinkend.
Eines dieser Relikte aus der Erschließungszeit bayerischer Übungshänge steht in Steingaden und hört auf den Namen Ilgenlift. Die Anlage ist offensichtlich ein Heuss-Fabrikat, laut Liftworld erbaut im Jahr 1965 und rund 500 Meter lang. Im März 2015 markierte die Fahrt am Ilgenlift den Abschluss einer kleinen Skisafari, die auf der Allgäuer Seite des Bayernlandes stattfand. Steingaden hingegen liegt bereits in Oberbayern, war mir den Abstecher aber wert.
Damals war ich noch ohne Google-Maps-Navi unterwegs und wusste nur, dass der Lift irgendwo bei Steingaden seine Runden dreht. Also war ich prompt in der Einöde der bayerischen Landstraßen verloren. An einer Tankstelle fragte ich schließlich nach dem Weg zum Ilgenlift und bekam den helfenden Hinweis. Jedoch nicht von der Tankstellenfachkraft, sondern von einem Kunden, der gerade zufällig dort war.
Gegen 15:30 Uhr endlich am Ziel, dem vereisten - nennen wir es mal - Parkplatz am Ilgenlift. Gerade schien die letzte Runde eines Kinder-Skirennens zu laufen. Zwischen der Skijugend und den Eltern war ich definitiv ein Fremdkörper, wurde als zahlender Skitourist aber toleriert.
Etwas ungläubig verkaufte mir der Liftler - das Feierabendbier schon in Sichtweite - noch eine Punktekarte.
Blick durch den Rösselsprung auf die Talstation.
An der Kuppe, etwa auf Hälfte der Strecke. Der Talblick scheint mir vor Ort besser gefallen zu haben als der Blick bergauf. Zumindest habe ich ihn deutlich öfter fotografiert.
Danach ist es nur noch ein kurzes Stück bis zum Ausstieg.
Es herrschten nicht die besten Sichtverhältnisse. In Kombination mit meiner alten Ausrüstung konnten so keine brauchbaren Fotos der Bergstation entstehen. Sehen würde man hier eine Standardausführung der Heuss'schen Abspannstation der 1960er Jahre.
Nicht nur der Lift gefiel mir sehr gut, sondern auch die dazugehörige blaue Piste. Sie ist schön kupiert, breit und naturbelassen. Zusammen mit den paar Zentimetern Neuschnee war sie eine reine Wonne zum Abschluss des Skitags.
Ein Lift, irgendwo an einer Landstraße.
Drei oder vier Runden konnte ich entspannt drehen, dann wurde der Lift sehr pünktlich abgeschaltet. Eine Fahrt müsste auf meiner Punktekarte noch übrig sein.
Auf dem Parkplatz hatte sich die Zahl der Autos bereits halbiert. Feierabend für die Skijugend.
Als dann auch ich Feierabend gemacht hatte, ergab sich vom Parkplatz noch dieser Ausblick auf das Skigelände.
Ilgenlift Steingaden | März 2015 | In der Pampa
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Re: Ilgenlift Steingaden | März 2015 | In der Pampa
Einerseits eine nette Abendlektüre - andererseits bessern sich die Entzugserscheinungen dadurch auch nicht. Weiter links müsste es zumindest einen oder zwei Seillifte noch gegeben haben - da war in einer alten Kompasskarte mal was eingezeichnet. In einer 70er-Jahre Skikarte stehen da zwei Lifte - die Karte ist allerdings etwas verzerrt bzw. ungenau. Sie macht auch keinen Unterschied zwischen Seillift und richtigem Schlepper, wie ich festgestellt habe.
2010 habe ich mal nach Fundamenten etc. gesucht - nichts gefunden...
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Kristberg 2014
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