Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

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Harzwinter
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Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von Harzwinter »

Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Anfahrt: Ettlingen - A5 - Frankfurt - Gießen - Marburg - Battenberg - Hallenberg - Winterberg staufrei in 2:45 h. Umsetzen nach Willingen 0:30 h. Rückfahrt Willingen - Ettlingen staufrei 3:05 h.
Wetter: Sehr wechselhaft, bis 14:00 Uhr 50% wolkig, 50% heiter/sonnig. Ab 14 Uhr Schneeschauer, kaum noch Sonne. -2°C bis +3°C.
Schnee: Ca. 20-60 cm Maschinenschnee, abseits ca. 5-10 cm Naturschnee. Ab Mittag sehr aufgeschobene Pisten.
Anlagen in Betrieb:
Winterberg: 11 Anlagen: KSB Kappe, SB Panorama, KSB Schneewittchen, KSB Brembergkopf I, KSB Büre Bremberg X-Press, KSB Kleine Büre, KSB QuickJet, KSB Poppenberg I, KSB Büre-Herrloh, KSB Rauer Busch + 4 Förderbänder.
Willingen: 4 Anlagen für Skibetrieb: KSB Köhlerhagen, SL Verbindungslift, SL Sonnenlift, KSB Ritzhagen + 1 Förderband. EUB Ettelsberg in Betrieb nur für Fußgänger.
Wartezeit: Typischerweise 0,5 - 1 min, selten bis 3 min.
Gefallen: Endlich regulär skifahren (ohne Liftmiete für einzelne Haushalte), Winterberg Skigebiet rund um Bremberg und Kappe; Willingen Skihang Köhlerhagen; mächtige Infrastruktur fürs Mittelgebirge; 99,5% der Gäste halten sich an Corona-Regeln.
Nicht gefallen: Steilere Skihänge ab Mittag völlig aufgefahren (Dolomiti Supermatsch). Kaum ein Quadratmeter ohne Infrastruktur. Winterberg landschaftlich vergleichsweise wenig interessant.
Bewertung: 4 von 6 Punkten wegen geschlossener Anlagen und wegen Pistenqualität ab Mittag.

Wie schon vielfach im Schneesituations-Forum beschrieben, durften / konnten im März 2021 als einzige deutsche Skigebiete Winterberg und Willingen im Sauerland regulär öffnen. Ich musste im März noch Alturlaub aufbrauchen. Was lag also näher als den ersten Skiausflug der Saison als Erstbesuch dorthin zu unternehmen?

Die Dokumentation des unerwarteten Skibetriebs findet im Forum bislang im Schneesituations-Topic statt, und Fotos aus Willingen gibt's erst von einem User, also übernehme ich das mal hier im Berichte-Topic. Hoffentlich bleiben beide Skigebiete in Anbetracht der steigenden Corona-Inzidenzen weiter geöffnet.

Die Anfahrt ab Raum Karlsruhe in die beiden Destinationen beträgt ca. drei Stunden. Das sind wir von Tages-Skiausflügen in die Zentralschweiz gewohnt, nur halt in Richtung Süden statt Norden. Ohne Corona wäre ich aus meiner Region wohl kaum jemals zu einem Skiausflug ins Sauerland gekommen. Und das auch noch bei den skifahrerisch nahezu idealen Bedingungen eines limitierten Besucherkontingents und für Touristen geschlossener Grenzen. Gemäß Pressebeiträgen ist übrigens schon eine Familie aus Füssen für einen Tagesausflug nach Winterberg gefahren, weil im Allgäu Ski-Lockdown ist. Die war dann für eine Strecke jeweils >5 Stunden im Auto unterwegs.

Problemlos ergatterte ich in Winterberg um 8:50 Uhr den anvisierten Stellplatz in Skigebietsmitte auf P2 an der KSB Bremberg 1. Der Online-Skipasskauf via Starjack funktionierte technisch bestens - ich hatte aus der Vorsaison bewusst Skidata-Pässe zuhause behalten, die man online aufladen kann. Einem Tipp aus dem Forum folgend ging es zuerst mit Brembergkopfbahn I und Panoramabahn in Richtung Kappe, da deren vergleichsweise steile Abfahrten von den Benutzern früh zerfahren werden.

Schon um 9:15 Uhr formte die hochnebelartige Bewölkung über Winterberg ein Loch und gab bis zum späten Mittag immer wieder blauen Himmel und Sonne frei. Später blieb es überm Sauerland meist zugezogen mit Schneeschauern. Fürs morgendliche Austoben an der Kappe war der Sonnenschein zusammen mit den noch harten Pisten ideal. Erst gegen 10:30 wurde es an der Kappe voller; dennoch musste man nie länger als 3 Minuten vorwärts schiebend anstehen. An der Talstation parkt übrigens ein Foodtruck. Mein Favorit wurde die Panoramaabfahrt mit dem bis zu meiner Abreise unzerfahrenen Steilstück drin. Ganz entsetzlich finde ich die "Panoramabrücke" oben auf der Kappe. Sie zerstört vorsätzlich den schönsten Panoramablick des Skigebiets. Entsprechende Kommentare gab es m.E. hier im Forum, als sie gebaut wurde. Etwas befremdlich ist für mich auch die weit auf den Berg hinaufziehende Wohnbebauung Winterbergs. Aber das ist im Sauerland halt so.

Nach Verlassen der Kappe wurde meine zweite Lieblingspiste die Abfahrt vom Brembergkopf am geschlossenen Bremberglift entlang, die vom Büre Bremberg X-Press bedient wird. Generell haben mir die Pisten rund um den Brembergkopf deutlich besser gefallen als die rund um den Poppenberg, auch wenn die Direktabfahrten unter den Sesselbahnen großenteils flache, glattplanierte Italiener-Autobahnen sind. Wer Mittelgebirgs-Skifahren aus Harz und Schwarzwald gewohnt ist, staunt in Winterberg über die unfassbar moderne Anlagen- und Beschneiungs-Infrastruktur, die hier mit wesentlicher öffentlicher Finanzierung innerhalb der letzten 10-15 Jahre eingerichtet wurde, selbst wenn man das vorher weiß. So kenne ich das ähnlich nur aus La Bresse in den Vogesen. Nachteil: In Winterberg ist quasi jeder Quadratmeter Mittelgebirge mit irgendetwas erschlossen ... Pisten, Schneiteiche, Restaurants/Bars, Forststraßen, Autostraßen, Bobbahn, Schanzen, Tribünen, Terrassen, Brücken, Türme, Werbung, Kinderbelustigung, ZIPline, Klettergarten, Bikepark, Coaster, Campingplatz, Ferienpark usw. Wer das von NABU und BUND angeprangerte "Disneyland am Berg" sucht - im "Skiliftkarussell Winterberg" wird man nicht enttäuscht.

Über Poppenberg und Herrlohkopf schaute ich mir den geöffneten Teil des Winterberger Skigebiets bis zur Zubringer-Sesselbahn Rauer Busch an. Dort konnten mich die wahlweise kurzen oder flachen Abfahrten weniger überzeugen, aber am ersten Skitag meiner Saison waren sie natürlich trotzdem mehr als willkommen. Leider mussten KSB und Abfahrt am sportlich aussehenden Sürenberg mangels Schnee geschlossen bleiben. Die mit Sauftempeln zugebaute Ecke rund um Möppi's Après-Ski-Land unterhalb des Landal Ferienparks empfand ich als die hässlichste des Skigebiets. Im Rahmen einer kurzen Besichtigung der großen Winterberger Skisprungschanze auf dem Herrlohkopf ergab sich sogar noch die ungeplante Möglichkeit, eine der schwarzen Abfahrten an der geschlossenen DSB St.-Georgs-Schanze mitzunehmen, für die der Naturschnee gerade so ausreichte. Mittags stiegen die Temperaturen entgegen der Vorhersage in den Plusbereich, und die Abfahrten wurden weich.

Gegen 13:30 Uhr begann es in Winterberg zu schneien, und eine halbe Stunde später saß ich im Auto und fuhr weiter nach Willingen. Wenn ich schon mal mit hohem Fahraufwand zum Skifahren ins Sauerland komme, möchte ich dieses Skigebiet natürlich auch sehen, selbst wenn nur Teilbetrieb ist.

Fazit: Trotz teils geschlossener Anlagen war der Besuch in Winterberg jeden Kilometer der langen Anfahrt wert, zumal wegen Corona mit deutlich weniger Skigästen als sonst. Man sieht hier gut, dass Skifahren unter Coronabedingungen in Deutschland dank disziplinierter Besucher sehr gut funktionieren kann. Wenn - ohne Corona - an einem Winterwochenende mit Bestbedingungen tausende Wochengäste plus tausende Tagesbesucher aus Deutschland und den Niederlanden Winterberg überrennen, dürfte das im Skigebiet wohl ein Gedränge analog einer Großdemonstration verursachen - nichts für mich. -

28 Best-of-Fotos von meinem Skitag in Winterberg, ohne das Skigebiet vollständig dokumentieren zu wollen. Dafür gibt's im Forum genügend ältere Winterberg-Berichte. Die Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern:

Winterberg - Talstation KSB Brembergkopf I nahe meinem Parkplatz P2.
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Winterberg - Die KSB Brembergkopf I fährt am Schneiteich und am Rodellift vorbei, wahrscheinlich der gekürzte ehemalige Schlepplift.
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Winterberg - Abfahrt KSB Schneewittchen.
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Winterberg - In der SB Panoramabahn in Richtung Kappe mit dem Sendeturm obendrauf. Die Sesselbahn fährt über einen Bikepark.
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Winterberg - Panorama von der Kappe mit Bobhaus und Panoramabrücke.
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Winterberg - Zoom von der Kappe zur markanten St. Georg-Schanze von 1959. Rundum ist alles mit irgendwelcher Infrastruktur vollgestellt.
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Winterberg - Panorama von der Kappe mit Slalomhang.
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Winterberg - Slalomhang Kappe, morgens leer und gut zu fahren.
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Winterberg - Slalomhang Kappe von unten.
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Winterberg - Und nochmal der leere Hang, wann sieht man das schon mal so ... :D
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Winterberg - Panoramaabfahrt an der Kappe - leer.
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Winterberg - Panoramaabfahrt an der Kappe mittags, schon etwas aufgefahren.
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Winterberg - KSB Kappe gegen den Bollerberg mit Sendeturm und Aussichtsturm. Erinnert optisch an den Brocken im Harz.
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Winterberg - Rückblick aus der KSB Schneewittchen zur Kappe mit dem Sendeturm.
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Winterberg - Die kurze Abfahrt der SB Panorama gegen Dauercamperplatz und Brembergkopf.
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Winterberg - Abfahrt KSB Brembergkopf I.
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Winterberg - Abfahrt am geschlossenen SL Bremberglift. Meine zweitliebste in Winterberg.
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Winterberg - Fortsetzung dieser Abfahrt bis zur Talstation KSB Büre Bremberg X-Press.
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Winterberg - Das hier müsste die Direktabfahrt der KSB Büre Bremberg X-Press sein. Hinten wohl der Clemensberg mit seinem großen Diabas-Steinbruch.
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Winterberg - Drehscheibe Brembergkopf, wo sage und schreibe vier KSBn und ein Schlepplift ihre Bergstation haben.
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Winterberg - Links Piste und KSB Kleine Büre am Poppenberg, rechts Talstation KSB Büre Bremberg X-Press
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Winterberg - Panorama Sesselbahn Poppenberg I. Links der leider geschlossene Skihang Sürenberg. Zu komisch, wie der Stitching-Modus der Digicam die fahrenden Sessel zerhackt hat ... :D
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Winterberg - Auffällig stark befahrene Abfahrt an der KSB Poppenberg I. Unten an der Talstation liegt der berühmte Möppi's. Ob die Leute auf der Piste wohl alle unten bei den Sauftempeln einkehren wollen? Diesmal gab's aber nur Takeaway.
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Winterberg - Abfahrten an der KSB QuickJet gegenüber der St. Georg-Schanze.
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Winterberg - Unspektakuläre, leichte Abfahrt Rauer Busch am Herrlohkopf. An der Talstation mal wieder ein Campingplatz.
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Winterberg - St. Georg-Schanze auf dem Herrlohkopf.
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Winterberg - Von der St. Georg-Schanze aus konnte man diese geschlossene, schwarze Abfahrt fahren, musste unten allerdings ein Stück zur Talstation QuickJet aufsteigen.
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Winterberg - Und zum Abschied setzte auf dem Brembergkopf Schneefall ein.
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Während der halbstündigen Fahrt von Winterberg nach Willingen schneite es (unergiebig) weiter. Leider waren die Willinger Hauptabfahrten am Ettelsberg mangels unterbrechungsfreier Beschneiung geschlossen; im unteren, flachen Drittel des Ettelsbergs dominierte das Wiesengrün. Deshalb fuhr die EUB Ettelsbergbahn nur für Fußgänger. Also parkte ich problemlos an der 1500 m langen, maximal dimensionierten 8KSB Köhlerhagen von 2018, die zusammen mit den Beschäftigungsanlagen Sonnenlift und KSB Ritzhagen Skibetrieb bot. Der Schneefall hörte vorübergehend auf, und eine halbe Stunde lang zeigte sich die Köhlerhagen-Abfahrt am Ettelsberg mit ihren 263 Höhenmetern von ihrer sonnigen Seite - Glück gehabt. Die Piste ist zwar oben flach, aber ansonsten fürs Mittelgebirge lang und wirklich schön, ein Highlight. Wenn die anderen Abfahrten am Ettelsberg ähnlich sind, muss ich wiederkommen.

Der Übergang vom Köhlerhagen zum ebenfalls geöffneten, 900 m langen SL Sonnenlift von 1968 gestaltete sich etwas mühselig. Bei meinem Besuch waren dafür die Benutzung eines Sunkid-Lifts auf schneefreier Mattentrasse, die Überquerung einer Straße und einiges Gestiefel über Holzstege und durch Maschinenschneebrei nötig. Nach 15 Uhr begann es in Willingen während meines Aufenthalts am Sonnenlift stärker zu schneien. Die Abfahrt des Sonnenlifts ist eigentlich schön, war aber wegen der fortgeschrittenen Tageszeit bereits großenteils zu Schneebrei-Haufen zerfahren. In der Nähe der Bergstation des Sonnenlifts wies ein Schild den geöffneten Verbindungs-Ziehweg zur KSB Ritzhagen aus. Gut, dass ich vorher den Liftmann gefragt hatte: Der Rückweg auf Ski war mangels Schnee unpassierbar; darauf wurde am Beginn des Verbindungs-Hinwegs aber nicht hingewiesen. Also setzte ich mit dem Auto zur KSB Ritzhagen um. Begeistern konnte mich ihre recht kurze, flache und eintönige Abfahrt nicht ... das einzige Lowlight des Tages kurz vor Skischluss. Warum man ausgerechnet hier eine KSB hinstellen musste statt an den viel besseren Sonnenlifthang (mit Verlängerung nach unten), bleibt mir mangels Lokalexpertise verschlossen. Am Ritzhagen verrichtet der ehemalige Schlepplift mittlerweile in gekürzter Form seinen Dienst als Aufzugsanlage für die Sommerrodelbahn neben der Piste.

Fazit zu Willingen: Tolle KSB und Abfahrt Köhlerhagen mit interessanter Hochheide-Landschaft auf dem Ettelsberg und mehr Bergfeeling als in Winterberg, netter Sonnenlifthang. Schade, dass die Hauptabfahrten an der EUB geschlossen waren. Ritzhagen ist skifahrerisch langweilig, da muss man nicht hin.

11 Fotos von meinem Ski-Nachmittag in Willingen. Die Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern:

Willingen - Rückblick aus der KSB Köhlerhagen durch die Kunststoffhaube gegen die Schneebänder von Dolomiti, äääh, Sauerland Superski.
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Willingen - In der 8KSB Köhlerhagen. Fürs Mittelgebirge eine Wahnsinnsbahn mit schöner Abfahrt.
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Willingen - Bergstation EUB Ettelsberg und Hochheideturm gegen eine eindrucksvoll dunkle Schauerwolkenwand. Interessante Krüppelkiefern wachsen hier oben.
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Willingen - Oberer Teil Köhlerhagen-Abfahrt - flach, aber schön.
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Willingen - Danach kommt auf der Köhlerhagen-Abfahrt mehr Gefälle ins Spiel.
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Willingen - Köhlerhagen-Abfahrt am Ettelsberg von unten.
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Willingen - Impression des Grauens :D : Verbindungslift vom Köhlerhagen zum Sonnenlift auf Kunststoffmatten im Schützengraben.
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Willingen - Sonnenlift. Doppelmayr-Anlage von 1968. Unten trennen sich beschneite Piste und Lifttrasse, darum werden die ersten 100 m auf Matten zurückgelegt. :D
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Willingen - Schön gelegene Abfahrt des 900 m langen Sonnenlifts. Für mich leider mit dem Gegenteil von Sonnenschein, hier Schneefall.
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Willingen - Talstation KSB Ritzhagen.
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Willingen - Abfahrt der KSB Ritzhagen. Kann man getrost auslassen, wenn alle anderen Anlagen in Betrieb sind. Gegenüber das Skigelände am Ettelsberg, leider im unteren Drittel weitestgehend ohne Schnee.
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Zuletzt geändert von Harzwinter am 20.03.2021 - 19:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von sir_ben »

Harzwinter hat geschrieben: 20.03.2021 - 01:20 Also setzte ich mit dem Auto zur KSB Ritzhagen um. Begeistern konnte mich ihre recht kurze, flache und eintönige Abfahrt nicht ... das einzige Lowlight des Tages kurz vor Skischluss. Warum man ausgerechnet hier eine KSB hinstellen musste statt an den viel besseren Sonnenlifthang (mit Verlängerung nach unten), bleibt mir mangels Lokalexpertise verschlossen.
Dann will ich deine Expertise erweitern: Ritzhagen ist ein hervorragender Anfängerhang! Auch die haben einen Sessellift verdient 😉 Dazu gehört auch die Hütte am Ritz den Liftbetreibern, und das Gelände war einfacher zu bebauen (Sonnenlift verlängern gibt ne Straßenüberquerung und nen Knick in den Lift), daher Ritzhagen. Ist in normalen Zeiten voll mit Holländern in Skischulen 😂
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von judyclt »

Immer interessant, wenn ein Neuling das Sauerland beschreibt. Ich kann deine Eindrücke gut nachvollziehen.

Auch wenn es für dich durch die Entfernung vermutlich nichts wird: Komm mal außerhalb der Ferien werktags bei viel Naturschnee (ok, gibt's nicht jedes Jahr :naja: ) nach Willingen. Da kann man am Ettelsberg wirklich richtig Skispaß haben. Lange Abfahrten, Steilstücke, Abseitsvarianten, tolle Landschaft und bei Bedarf schnelle Lifte oder SL am Wilddieb.
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von Harzwinter »

sir_ben hat geschrieben: 20.03.2021 - 11:25 Ritzhagen. Ist in normalen Zeiten voll mit Holländern in Skischulen 😂
Ja, unsere Holländer. Ohne diese wohl wichtigste Gästegruppe wären die Sauerländer Skigebiete infrastrukturell nicht das geworden, was sie heute sind. In Winterberg und Willingen hab' ich mich über die Schilder in niederländischer Sprache gefreut, die es in meiner Region nicht gibt (bei uns sind sie auf Französisch). Wäre ich an einem normalen Skibetriebstag im Sauerland gewesen, hätte ich mich aufgrund der Präsenz des Niederländischen und der KSBn wohl wie in Österreich gefühlt. :D
judyclt hat geschrieben: 20.03.2021 - 13:33 Da kann man am Ettelsberg wirklich richtig Skispaß haben. Lange Abfahrten, Steilstücke, Abseitsvarianten, tolle Landschaft und bei Bedarf schnelle Lifte oder SL am Wilddieb.
Da ich ja nun endlich vor Ort war, kann ich mir das sehr gut vorstellen, wenn auch wegen erlebten Teilbetriebs noch nicht komplett nachvollziehen. Dass die Abfahrt der EUB Ettelsberg bei meinem Besuch wegen größerer Beschneiungslücken nicht möglich war, habe ich erst nach dem Ticketkauf bemerkt, hätte den Skipass aber trotzdem gekauft. Es hat sich ja auch so gelohnt. :D Wegen des hohen Fahraufwands kann ich nur ohne Familie ins Sauerland fahren. Die Familie macht zwar notfalls drei Stunden Anfahrt für einen lohnenden Tagesskiausflug mit, aber nur in die Alpen, nicht ins Mittelgebirge. Ist in Willingen bei guter Schneelage unter der Woche einigermaßen Vollbetrieb? Und welches Skigebiet könnte man mit einem Tagesbesuch in Willingen lohnend kombinieren (2/3 Willingen, 1/3 anderswo)?
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von sir_ben »

Harzwinter hat geschrieben: 21.03.2021 - 00:21 Ist in Willingen bei guter Schneelage unter der Woche einigermaßen Vollbetrieb? Und welches Skigebiet könnte man mit einem Tagesbesuch in Willingen lohnend kombinieren (2/3 Willingen, 1/3 anderswo)?
Wenn Schnee ist sind die Lifte an, da gibts unter der Woche keine Abstriche. Ich weiß nicht ob man da sinnvoll was zu kombinieren kann, geht hakt immer viel Zeit mit fahren verloren. Bei Vollbetrieb kann man hier aber gut nen ganzen Tag ohne Langeweile verbringen!
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von Marmotte »

Dem kann ich nur voll zustimmen. Gerade bei Vollbetrieb hat man genügend Abwechslung mit dann zusätzlich Ettelsberg (Seilbahnpiste / Waldabfahrt !) und vor allem dem Oberen Wilddieblift, dessen Piste ich besonders gern fahre.
Wenn die Skiwege zwischen Sonnenhang und Ritzhagen offen sind, hat man dort auch eine gute Verbindung. Ritzhagen fahre ich dann aber nur wenig, da hat es schönere Pisten in Willingen.
Nicht zu vergessen auch die vielen Varianten am Köhlerhagen bei genügend Schnee.
Also wirklich kein Grund, an einem Tag nochmal das Skigebiet zu wechseln.
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von jojo2 »

Also in Winterberg ist es gefühlt momentan trotz beschränkung voller als ohne Corona.

Wenn man sonst im März unter der Woche fährt (Wenn die Holländer keine Ferien mehr haben), ist man quasi alleine unterwegs.

War am 12 und 19.3 in Winterberg, am 12 war es gefühlt auch noch leerer als jetzt am Freitag. Ich habe den Eindruck man hat da heimlich das Kontigent erhöht. Am heute ist ja auch Sürenberg und der Brembergkopf Schlepper seit gestern in Betrieb. Vermutlich um mehr Leute rein zu lassen?
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von judyclt »

Ich würde tendentiell auch eher den ganzen Tag in Willingen fahren, wenn unter der Woche außerhalb der Ferien top Schneelage ist. Alleine am Köhlerhagen hat man drei Varianten plus die Querungen zum Ettelsberg. Dann die Gondel plus die Varianten am Wilddieb. Bei Bedarf noch rüber zum Sonnenlift, der dann 3x so breit wie jetzt zu befahren ist. Da kann man es insgesamt gut aushalten in Willingen.
Wechseln würde mir zu lange dauern. Eine Option wäre die Vormittagskarte und anschließend der Wechsel in ein Gebiet, wo nachmittags die Pisten noch frisch sind. An den Sternrodt z.B. mit langem, flotten SL und Waldvarianten. Die SB am Fort Fun hat auch eine schöne durchgängig rote Piste. Züschen ist auch ok, wenn ganz oben auf ist, aber schon ein Stück zu fahren und nicht so mein Ding. Läge aber auf dem Rückweg wie auch Altastenberg, wo der Westfalenhang schön ist. Hunau und Niedersfeld sind eher flach und nicht so spannend für gute Skifahrer. Hohe Lied ist nachmittags in der Regel auch noch nicht abgenudelt.
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von Harzwinter »

Danke für die Tipps!

Dass man einen Powderday problemlos ausschließlich in Willingen verbringen kann (und sollte), will ich nicht bezweifeln. Mir geht es aber darum, dass ich bei Anfahrt von 3 Stunden mehr als nur ein Sauerländer Skigebiet sehen möchte, denn in diese Region komme ich fast nie. Meine Anreiserichtung nach Willingen (ohne Besuch von Winterberg) wäre von Südosten her. Ich bräuchte also möglichst ein weiteres Kennenlern-Skigebiet im Dreick Willingen - Korbach - Frankenberg. Genau dort befinden sich wegen niedriger Lage und schwacher Gebirgsausprägung aber keine Sauerländer Skigebiete, bestenfalls noch Usseln-Kahle Pön oder Küstelberg-Schlossberg, beides Dreihundertmeterschlepper. Viel weiter nach Nordwesten fahren möchte ich wegen der sehr langen Rückreise nach Hause auch nicht. Insofern würde es also eher auf 15 Minuten Umsetzen nach Sternrodt hinauslaufen.

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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von judyclt »

Wobei du statt über Korbach (252) auch über Winterberg (236) fahren kannst. Das tut sich nicht so viel.
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von chrissi5 »

judyclt hat geschrieben: 21.03.2021 - 12:12 Ich würde tendentiell auch eher den ganzen Tag in Willingen fahren, wenn unter der Woche außerhalb der Ferien top Schneelage ist. Alleine am Köhlerhagen hat man drei Varianten plus die Querungen zum Ettelsberg. Dann die Gondel plus die Varianten am Wilddieb. Bei Bedarf noch rüber zum Sonnenlift, der dann 3x so breit wie jetzt zu befahren ist. Da kann man es insgesamt gut aushalten in Willingen.
Wechseln würde mir zu lange dauern. Eine Option wäre die Vormittagskarte und anschließend der Wechsel in ein Gebiet, wo nachmittags die Pisten noch frisch sind. An den Sternrodt z.B. mit langem, flotten SL und Waldvarianten. Die SB am Fort Fun hat auch eine schöne durchgängig rote Piste. Züschen ist auch ok, wenn ganz oben auf ist, aber schon ein Stück zu fahren und nicht so mein Ding. Läge aber auf dem Rückweg wie auch Altastenberg, wo der Westfalenhang schön ist. Hunau und Niedersfeld sind eher flach und nicht so spannend für gute Skifahrer. Hohe Lied ist nachmittags in der Regel auch noch nicht abgenudelt.
Hast du Neuastenberg vergessen oder mit Absicht unterschlagen?
Da gibt es eine lange 4er Sesselbahn und mehrere Schlepplifte.
Bei Vollbetrieb lohnenswert .
Winter 22/23: Hoffe noch auf viel Schnee, wieder mal.
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von judyclt »

Mit Absicht. Die 4SB ist elendig lahm und die SL sind kurz.
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von Harzwinter »

judyclt hat geschrieben: 21.03.2021 - 19:04 Wobei du statt über Korbach (252) auch über Winterberg (236) fahren kannst. Das tut sich nicht so viel.
Hast Recht. Gemäß Routenplaner ist die Fahrzeit Ettlingen - Winterberg - Willingen gerade mal 8 Minuten länger als Ettlingen - Korbach - Willingen. Was ich hier alles lerne ...
Damit sind Snowworld Züschen, Altastenberg, Sahnehang, Neuastenberg und sogar die Eschenberglifte wieder im Portfolio. :ja:
sir_ben hat geschrieben: 20.03.2021 - 11:25Sonnenlift verlängern gibt ne Straßenüberquerung und nen Knick in den Lift
Straßenüberquerungen (= Skibrücken) bräuchte man sogar zwei. Aber klares Nein zum "Knick im Lift", der den Bau einer KSB Sonnenlift deutlich verteuern würde.
Wenn die Bergstation einer künftigen KSB Sonnenlift gerade mal 50 m nach Norden verlegt wird, lässt sich von der bestehenden Talstation K1 eine schnurgerade Trasse über bestehende Skifläche ohne Überquerung von Privatgrundstücken bauen, siehe Karte aus Opentopomap unten. Und im Gegensatz zum verschlafenen Harz oder Schwarzwald bin ich sogar zuversichtlich, dass das in Willingen innerhalb der nächsten 5 Jahre realisiert wird.

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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von judyclt »

Sahnehang ist langweilig. Würde ich nicht hinfahren. Eschenberg ist auch recht flach und die SL sind ziemlich langsam. Bei viel Schnee eher Altastenberg. Da ist der Westfalenhang lang und mit ordentlich Gefälle und der Steilhang ist wirklich steil.
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Vergleich Winterberg / Willingen

Beitrag von Oecher Carver »

Interessante Diskussion ...
Nach zwei Tagen in Winterberg (19. und 20. März 2021) werde ich am Mittwoch in Willingen sein.
Ich bin gespannt, wie mein Fazit ausfüllt.

Hier findet ihr mein Video über die ersten beiden Tagein Winterberg:
https://youtu.be/1gSYQLcDp68
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von judyclt »

Willingen kann man derzeit nicht grundsätzlich beurteilen, weil's nur ein Mini-Angebot gibt. Das Gebiet lebt von den Varianten.
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Fiescher
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von Fiescher »

Heijajei..... 8O :D

Da ist man längere Zeit hier nicht mehr online und liest auch nicht mehr wirklich mit, da sich Interessen verschoben und andere Dinge inzwischen vor Skifahren und Seilbahnen stehen und dann macht mein alter Nordbadischer Kompagnon Harzwinter eine Exkursion ins Sauerland.

Ich selbst war gestern zum ersten Mal in Willingen (nach 5 x Winterberg in den lezten Jahren) und war echt positiv überrascht.
Von der Topographie und den Pisten, auch wenn aktuell nur ein Bruchteil des gesamten geöffnet hatte.
Die Planung für Willingen gab es schon länger und nachdem ich mich letzte Saison Wettertechnisch mich verkalkuliert hatte, wollte ich für den einzigen Ski-Tag der aktuellen Saison mich nicht auf Wetterkapriolen einlassen. Somit war Winterberg schon ausverkauft und ich musste auf Willingen ausweichen.

Die Verbindung Sonnenlift - Ritzhagen wollte ich erst mit dem Auto zum Abschluss machen, aber hab mich dann für den Waldweg entschieden und bin den Rückweg 10 Minuten durch den Wald spaziert. Und ich kann es auch nur untermalen, Willingen wird mich noch öfters wieder sehen....

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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von RB8 »

Wenn man noch ein anderes Skigebiet in direkter Nähe von Willingen erleben will kann ich neben Sternrodt (bereits erwähnt) noch den Skilift "Kahler Pön" nur ca. 6 km vom Willinger Skigebiet entfernt im Willinger Ortsteil Usseln gelegen empfehlen. Für Sauerlandverhältnisse recht anspruchsvoller, wenn auch kurzer Hang, ohne Beschneiung, daher nur selten offen und auch ohne richtige Homepage, die Öffnungsmeldungen dazu auf der Seite der Wintersport Arena sind leider auch eher unzuverlässig (schon vor geschlossenem Lift gestanden, obwohl als offen gemeldet). Aber wenn der läuft ist`s klasse und der Lift ein netter Kurzbügler und auch am Wochenende leer.
Im Winterberger Raum fällt mir noch Langewiese ein: Sehr uriger Lift, steile Abfahrt, aber auch kein Kunstschnee und nur selten offen.
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von Jan Tenner »

"Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren" - ich habe bei meinem einen Tag, an dem ich diesen Winter auch mal in Winterberg Skifahren war, unvermeidlicherweise ein bisschen drauf geachtet. Mein Fazit (meiner Meinung nach jedenfalls) ist: "Ja, kann es, aber tut es überhaupt nicht (im ausreichenden Maße)!" :nein:

Skifahrtechnisch ist es toll, dass man in Winterberg noch so ein Angebot auf die Beine stellen konnte. Man hat auch vielen Leuten angesehen, dass sie dankbar sind, Bewegung und Sport an der frischen Luft treiben zu können und sich auch zum sehr großen Teil verantwortungsvoll hinsichtlich der Corona-Situation verhalten haben. Woran es auch überhaupt nicht liegt, ist die Organisation und das Management der Corona-Maßnahmen seitens der Bergbahnen usw.
Das wurde nach meinem Dafürhalten sehr engagiert und gründlich umgesetzt und auch konsequent aber freundlich kontrolliert.
Wenn alle halbwegs mitmachen würden, würde man sicherlich auch in Pandemiezeiten gefahrlos (im Sinne von Inzidenztreiber) Skibetrieb anbieten können.

Leider halten sich nur ca. 85% an die Vorgaben. Dazwischen fallen leider immer wieder welche auf, die bei jedem Lift immer nur auf Aufforderung der Liftmitarbeiter ihre Maske aufsetzen, nachdem sie erstmal schwer schnaufend mitten im Gedränge nach ihren Kumpels 10m weiter hin brüllen mussten.
Oder solche vermeintlich ultracoolen Heißdüsen, die bei Null Anstehzeit trotzdem nach vorne stürmen, um jede kleine Lücke auszufüllen und auch unbedingt den sechsten Platz im 6er-Sessel ausfüllen müssen, um sofort nach verlassen der Liftstation die Maske runterzureißen und die anderen Mitfahrer zu belehren, dass wer Abstand braucht, doch zuhause bleiben soll.

Solche sozialen Totalausfälle würden vielleicht pandemisch auch noch nicht so ins Gewicht fallen. Schwarz sehe ich dagegen bei dem Problem, das mir sofort ins Auge gefallen ist: viel zu viele Gruppen!
Schon beim letzten Parkplatz vor Winterberg (um mein Navi auszuschalten) sprangen vor mir 6 Burschen aus einem VW Bulli, um zu pinkeln. Alle natürlich ohne Maske und ich hätte jetzt gewettet, dass das nicht unbedingt eine WG aus einem Haushalt ist. Auch im Skigebiet sah man an den Foodtrucks immer wieder größere (Männer-)Gruppen dicht zusammensitzen und biertrinkend dröhnend zu lachen und sich angeregt unterhaltend. Wenn das an der frischen Luft auch ohne Maske gut gehen mag, dass solche Leute alle einzeln mit dem eigenen Auto angereist sind und nach dem Skifahren auch wieder einzeln brav nach Hause fahren, kann man nur jemandem erzählen, der sich seine Hose mit der Kneifzange anzieht.

Gäbe jetzt noch Dutzende weiterer Beispiele, die mir unweigerlich aufgefallen sind. Nicht, dass mich jemand falsch versteht: Viele der Gruppen werden sich auch verantwortungsvoll verhalten haben, aber einige scheinen auf alles zu scheißen und ihren Stiefel durchzuziehen.
Beobachtbar auch bei der Abreise beim obligatorischen Besuch des Drive-Ins eines amerikanischen Spezialitäten-Restaurants, wieder einige (mit Erwachsenen) vollbesetzten 7- bzw. 9-Sitzer, die sich für die Rückfahrt stärken.

Als Resümee: Die Veranstalter tun alles, um das Ganze so sicher wie möglich zu machen und haben es absolut verdient, dass sie Skibetrieb anbieten können.
Als Einzelner kann man auch ohne schlechtes Gewissen das Angebot annehmen, denn man kann den Leuten, die sich verantwortungslos verhalten, ja ganz gut aus dem Weg gehen.
Aber als Ganzes kann ich mir nicht vorstellen, dass das pandemisch gesehen gut geht, dazu gab es doch viel zu viele soziale Geisterfahrer, die die Situation ausnutzen. Wenn ich Laschet oder ein anderer Verantwortlicher wäre, würde ich mich nicht ruhigen Gewissens trauen, das über die Ferien so laufen zu lassen...
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jojo2
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von jojo2 »

Jan Tenner hat geschrieben: 26.03.2021 - 08:59 "Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren" - ich habe bei meinem einen Tag, an dem ich diesen Winter auch mal in Winterberg Skifahren war, unvermeidlicherweise ein bisschen drauf geachtet. Mein Fazit (meiner Meinung nach jedenfalls) ist: "Ja, kann es, aber tut es überhaupt nicht (im ausreichenden Maße)!" :nein:

Skifahrtechnisch ist es toll, dass man in Winterberg noch so ein Angebot auf die Beine stellen konnte. Man hat auch vielen Leuten angesehen, dass sie dankbar sind, Bewegung und Sport an der frischen Luft treiben zu können und sich auch zum sehr großen Teil verantwortungsvoll hinsichtlich der Corona-Situation verhalten haben. Woran es auch überhaupt nicht liegt, ist die Organisation und das Management der Corona-Maßnahmen seitens der Bergbahnen usw.
Das wurde nach meinem Dafürhalten sehr engagiert und gründlich umgesetzt und auch konsequent aber freundlich kontrolliert.
Wenn alle halbwegs mitmachen würden, würde man sicherlich auch in Pandemiezeiten gefahrlos (im Sinne von Inzidenztreiber) Skibetrieb anbieten können.

Leider halten sich nur ca. 85% an die Vorgaben. Dazwischen fallen leider immer wieder welche auf, die bei jedem Lift immer nur auf Aufforderung der Liftmitarbeiter ihre Maske aufsetzen, nachdem sie erstmal schwer schnaufend mitten im Gedränge nach ihren Kumpels 10m weiter hin brüllen mussten.
Oder solche vermeintlich ultracoolen Heißdüsen, die bei Null Anstehzeit trotzdem nach vorne stürmen, um jede kleine Lücke auszufüllen und auch unbedingt den sechsten Platz im 6er-Sessel ausfüllen müssen, um sofort nach verlassen der Liftstation die Maske runterzureißen und die anderen Mitfahrer zu belehren, dass wer Abstand braucht, doch zuhause bleiben soll.

Solche sozialen Totalausfälle würden vielleicht pandemisch auch noch nicht so ins Gewicht fallen. Schwarz sehe ich dagegen bei dem Problem, das mir sofort ins Auge gefallen ist: viel zu viele Gruppen!
Schon beim letzten Parkplatz vor Winterberg (um mein Navi auszuschalten) sprangen vor mir 6 Burschen aus einem VW Bulli, um zu pinkeln. Alle natürlich ohne Maske und ich hätte jetzt gewettet, dass das nicht unbedingt eine WG aus einem Haushalt ist. Auch im Skigebiet sah man an den Foodtrucks immer wieder größere (Männer-)Gruppen dicht zusammensitzen und biertrinkend dröhnend zu lachen und sich angeregt unterhaltend. Wenn das an der frischen Luft auch ohne Maske gut gehen mag, dass solche Leute alle einzeln mit dem eigenen Auto angereist sind und nach dem Skifahren auch wieder einzeln brav nach Hause fahren, kann man nur jemandem erzählen, der sich seine Hose mit der Kneifzange anzieht.

Gäbe jetzt noch Dutzende weiterer Beispiele, die mir unweigerlich aufgefallen sind. Nicht, dass mich jemand falsch versteht: Viele der Gruppen werden sich auch verantwortungsvoll verhalten haben, aber einige scheinen auf alles zu scheißen und ihren Stiefel durchzuziehen.
Beobachtbar auch bei der Abreise beim obligatorischen Besuch des Drive-Ins eines amerikanischen Spezialitäten-Restaurants, wieder einige (mit Erwachsenen) vollbesetzten 7- bzw. 9-Sitzer, die sich für die Rückfahrt stärken.

Als Resümee: Die Veranstalter tun alles, um das Ganze so sicher wie möglich zu machen und haben es absolut verdient, dass sie Skibetrieb anbieten können.
Als Einzelner kann man auch ohne schlechtes Gewissen das Angebot annehmen, denn man kann den Leuten, die sich verantwortungslos verhalten, ja ganz gut aus dem Weg gehen.
Aber als Ganzes kann ich mir nicht vorstellen, dass das pandemisch gesehen gut geht, dazu gab es doch viel zu viele soziale Geisterfahrer, die die Situation ausnutzen. Wenn ich Laschet oder ein anderer Verantwortlicher wäre, würde ich mich nicht ruhigen Gewissens trauen, das über die Ferien so laufen zu lassen...
Das deckt sich auch mit meiner Beobachtung, in der ersten Woche der Öffnung ging alles sehr zivilisert ab und die meisten sind mit FFP2 Maske gefahren. Man hat selbstverständlich auf Abstände im Sessel geachtet, bzw. hatte man eigentlich eher immer ein Sessel für sich alleine. Also die die wirklich mit begeisterung zum Skifahren da sind. Letzten Freitag war dann das Partyvolk dort unterwegs. Manni 55, starker Raucher aus Castrop Rauxel, der nach der ersten Abfahrt keucht und die Maske (Selbstverständlich nur med. Maske)im Lift direkt runterreißt. Natürlich musste er sich noch ohne Abstand direkt neben einen setzen. Auf die Bemerkung Maske auf natürlich auch noch ungehalten reagiert. Anschließend trifft man sich am VW Bus zum Biertrinken mit seinen Kumpels. Oder am Schneewitchenhaus, Food Truck vor Ort. Bänke im Abstand von 50m eigentlich mit Flatterband abgesperrt, Einstellung des Partyvolks; was stört mich das Flatterband, da setz ich mich hin. Natürlich laufe ich dann noch 3 mal keuchend ohne Maske durch die Warteschlange...

Problem ist also eher, dass einzelne das Angebot Skifahren für sich als "Party"tourismus ausnutzen. Meiner Meinung nach sollte man hier im Hinblick auf den nächsten Winter (Ich glaube nicht das wir bis dahn signifikant mehr Menschen impfen als bis jetzt) eine absolute Null Toleranz Linie fahren. Wer an der Bergstation ohne Maske ankommt, sollte ohne wenn und aber sofort den Skipass entzogen bekommen.

Man bemerkte auch wie unterschiedlich von den einzelnen Liftbetreibern kontrolliert wurde. am Büre Bremberg Express hat den ganzen Tag in der Warteschlange ein Mitarbeiter kontrolliert und die Leute erst gar nicht auf den Lift gelassen. Während an der Kappe nicht wirklich drauf geachtet wurde.

Edit: Tippfehler ausgebessert.
Zuletzt geändert von jojo2 am 26.03.2021 - 09:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von valdebagnes »

leider das Grundproblem: viele verstehen den Sinn, der hinter den Regeln liegt nunmal nicht sonst bräuchte es keine gesetzlichen Regeln.
Dann achtet besagte Klientel nur darauf, wenn kontrolliert wird oder die Gefahr dafür hoch ist.
Jetzt bleibt nur die Frage was als erstes den Skibetrieb wieder beendet: die Pressebilder, der Inzidenzwert oder das Wetter...
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von judyclt »

Kann ich bestätigen. Skifahren ist völlig gefahrlos möglich. Bleibt die Frage, ob die Suffköppe sich nicht außerhalb Winterbergs genauso verhalten. In der Tat waren in den ersten Tagen speziell in Willingen 0 Spinner unterwegs.


Ich denke allerdings, dass im nächsten Winter doch schon viele geimpft sind. Dann sind die Amis und Tommys fertig und geben auch den EU Trotteln Impfstoff ab.
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von jojo2 »

judyclt hat geschrieben: 26.03.2021 - 09:32 Kann ich bestätigen. Skifahren ist völlig gefahrlos möglich. Bleibt die Frage, ob die Suffköppe sich nicht außerhalb Winterbergs genauso verhalten. In der Tat waren in den ersten Tagen speziell in Willingen 0 Spinner unterwegs.


Ich denke allerdings, dass im nächsten Winter doch schon viele geimpft sind. Dann sind die Amis und Tommys fertig und geben auch den EU Trotteln Impfstoff ab.
Gerade weil sich solche Leute vermutlich immer so verhalten, haben wir doch überhaupt das extreme Pandemieproblem. Ich würde behaupten hätte sich von Anfang an jeder streng an die Regeln gehalten wäre es wesentlich leichter geworden.

Wenn denn nicht eine neue Mutation auftritt und die Ammis alle mit neuem angepassten Impfstoff nachimpfen müssen.
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von judyclt »

Da hast du leider vermutlich recht.
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Re: Winterberg & Willingen 18. März 2021 - Skifahren unter Corona in Deutschland kann gut funktionieren

Beitrag von Dede »

Also in Willingen am 24.3. hat es mit den Corona Regeln gut funktioniert.

Der K1 8er Sessel war auf 4 Personen limitiert und da ich immer ganz rechts saß hatte ich mindestens 2 leere Sessel Abstand. Ich habe es auch nur 1x erlebt, dass jemand die Maske beim Liften heruntergezogen hat.
Im Schlepplift Sonnenhang war man immer alleine.

Die Wartezeiten die ich auf der Webcam am Tag zuvor beobachtet habe waren in Willingen auch kürzer als in Winterberg. Daher habe ich die 20 Minuten längere Fahrzeit gerne in Kauf genommen.
Auch skifahrerisch fand ich den K1 und den Sonnenhang deutlich interessanter als die Kappe in Winterberg.

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