Goldegg? Ich kannte das Gebietvon einer meiner Kompass-Wanderkarten und hatte es mir mal auf die Liste gesetzt – mir drei Schleppern immerhin ein nettes uriges Kleingebiet, so die Hoffnung.
Letzten Samstag stand als Hauptziel Rauris auf dem Plan und als ich auf Bergfex am Freitagnachmittag nochmals die Wetteraussichten prüfte, blieb mein Blick auf den dort üblich angezeigten Nachbarschigebieten hängen. Als ich dann die Panoramakarte von Goldegg sah, fiel mir jenes vergessene Ziel wieder ein. Ich holte die Wanderkarte heraus und sah, dass die Lifte direkt am Nachhauseweg lagen. So beschloss ich, dort noch vorbeizuschauen.
Es war fast 14 Uhr als ich am Parkplatz des Buchberglifts I ankam, die Sonne lachte, der Schnee taute und 2 gemütliche Stunden sollten folgen. Ich kaufte ein entsprechendes Stundenticket an der Kasse, wo zugegebenermaßen die bislang schönste Kassiererin der letzten 150 Schitage saß und kurzzeitig meine Schleppliftgedanken in Abschleppfantasien umwandelte. (Kopfkino: „Willst Du in mein Liftlerhäusl kommen?“ „Nein, geht leider nicht. Da oben wartet doch ein steiler Wito-Lift, den ich noch fahren muss!!“

Trasse des Buchberglifts I, der direkt an Häusern, Misthäufen und dergleichen vorbeigeht.
Es lag ein bisserl Frühling in der Luft – dies aber eher wegen dem milden Sonnenschein und singender Vögel(n) und nicht jetzt nur wegen der eben passierten überaus ansprechenden Person.
Trotz abschweifender Gedanken schaffte ich es, den Auslöser der Nikon „ein paar mal“ zu betätigen. Wie gesagt gefiel mir die Fahrt am Dorf vorbei irgendwie recht gut...
Blick zurück – bei den Leuten da geht der Schlepper direkt am Garten vorbei.
Landluft bei der Schlepperauffahrt...
Hier wurde die Luft wieder besser...
Knacks – ein Dreh nach hinten und ein Knips...
Sachen gibt’s...
Links der Buchberglift II, der als 2. Sektion den Berg hinaufgeht.
Hier war bei meiner Ankunft gar nichts los – gut der Schnee war auch recht weich und später sah ich, dass die ganzen Leute am Ausstieg der 2er Lifts in der Sonne auf Bierbänken saßen.
Blick auf die Abfahrt. Die Talstation des 2er-Lifts liegt ein Stück unterhalb des Ausstiegs des 1ers, der rechts zu sehen ist.
Ich hab 1999 bei der Abfahrt vom Nebelhorngipfel (damals stand der obere ESL oben noch) einmal nen Typen mit nem Säugling im Rucksack gesehen, der dann dort einen Steilhang runtergewedelt ist. Zusammen mit zwei Fremden stand ich damals auf der Piste und wir trauten unseren Augen nicht...
Interessant – kannte ich bislang nicht in dieser Ausführung. Schon jetzt war ich auf Wolke 7 – das kleine Schleppergebiet hatte es mir angetan und spätestens beim Buchberglift III (siehe allererstes Foto) machte ich innerlich einen Luftsprung bis zum Orionnebel und hatte die Kassiererin längst wieder vergessen.
Blick zum 1er, wo gar keiner mehr rauffuhr, wie es schien.
Aber auch hier war ich allein unter Bügeln.
Leider nur Wald auf einer Seite...
Mein eigenes Gebiet...
Oben dann die am besten versteckte Umlenkstation der Saison...
Zoom in das Schigebiet von St. Johann im Pongau, wenn ich nicht irre. Ich war da noch nie und kenne es nur von Berichten im Forum hier...
Oben rechts ist noch die Trasse eines anscheinend steilen Doppel-SLs zu sehen...

Anfangs verläuft der Lift noch neben der Abfahrt.
Hier tobte ich mich dann gescheit aus – der Schnee war dank der sonnenabgewandten Lage noch recht fest und vor allem das Stück bis zur Liftquerung im Wald unten ging wunderbar zu fahren. Direkt vorm Waldeingang lauerten ein paar Eisplatten, ehe ein Stoppschild die Kreuzung mit der Schleppspur ankündigt.
Hier kommt der Lift steil vom Wald herauf und ging hinterrücks zwischen den Fichten weiter nach oben. Ein bisserl erinnerte er mich an meine erste Abfahrt zum Knapplhof am Hauser Kaibling, wo ja bis 1996 auch ein recht steiler Schlepper durch die Wälder heraufkam. (Heute schwebt man da im 4er Sessel rauf.)
Es folgt ein Ziehweg und ein eher flacheres Stück über die Almwiesen.
Zoom auf den Gegenhang.
Nach dem Wiesenstück geht es in einer scharfen Linkskurve zum Lift – hier ist er bereits zu sehen. Zieht unten ziemlich steil weg! Leider halt kein Holzhäusl mit Dieselantrieb und grimmigem Liftler davor. Aber man kann nicht alles haben.
In der Kurve unten musste man beim Schussfahren aufpassen – da lauerten ein paar unebene Stellen.
Schlepper, die aus irgendeinem Seitental heraufgehen, haben irgendwie immer was Uriges an sich...
Hier kommt es gut rüber, wie steil es unten raufgeht...
Es folgten einige schöne Auffahrten mit diesem 1A-Schlepper. Einmal waren leider vier Deppen an den Bügeln hinter mir. Sie mussten die ganze Zeit schreien und am Seil rütteln.
1.200 m lang lt. Liftworld...
Was so ein Bügel alles aushalten muss

Steyr-Zoom...
Ich finde so Erstbefahrungen immer spannend, wenn man nicht weiß, was einen genau hinter der nächsten Kante erwartet.
Hier kreuzt der Ziehweg, wenn man die Abfahrt zur Talstation fährt.
Weiter geht’s – wenn auch ein bisserl weniger steil – durch den Fichtenforst...
Ein Vater mit seinem Sohn fuhr hier auch den ganzen Nachmittag. Der Kleine meisterte die Auffahrten ohne Probleme. Wenn der mal groß ist, gibt es dann bestimmt fast gar keine solchen Schlepper mehr...
Hier war es an jenem Nachmittag wirklich schön – der Schnee blieb einigermaßen fest und die Sonne spendete ein mildes, stimmungsvolles Licht...
Müsste demnach ein WITO-Schlepper sein?
So war es da am Nachmittag auf der Piste. (Auf diesem Foto ist KEIN Lift zu sehen

Irgendwann war es dann leider Zeit, zurückzukehren. Meine 2 Stunden Goldegg neigten sich dem Ende zu. Ich fuhr ins Tal hinab und nutzte noch ein letztes Mal die Buchberglifte I u II, um dann in Ruhe eine letzte Abfahrt mit einigen Fotostopps zu absolvieren.
Ausstieg des 2er-Lifts im Nachmittagslicht. Ein Bier in der Sonne hätte sich an der Hütte daneben angeboten, doch ich hatte ja noch eine lange Heimreise nach München zu bewältigen.
Was die Leute so wegwerfen...
Die genossen auch noch den schönen Tagesausklang.
Nahezu alleine bewegte ich mich hier nun dem Schitagsende entgegen.
Umlenkung vom Buchberglift I
Der hier seine letzten Runden drehte, ehe die Bügel dann gleich Feierabend haben sollten.
Nochmal vorbei am besonders urigen Trassenabschnitt

Ausnahmsweise bereitete es mir in Goldegg eine große Freude, meine Karte wieder an der Kasse abzugeben. Fünf Sekunden im Himmel, ehe es für 2,5 Stunden im Clio auf die Straße gehen sollte...
In Gedanken fuhr ich beim Einschlafen (daheim bzw. auf der A 8 hinter Rosenheim
