Irgendwie halt interessierten mich noch die beiden Kleingebiete „Hochserles“ und vor allem „Elfer“ im Stubaital. Ich mag halt einfach die kleineren, abseits des Massenandrangs gelegenen Areale und die absolute Hauptsaison momentan eignet sich ja perfekt für solche Besuche.
Beim Elfer spiele sicherlich der steile, genial gelegene Kurzbügler die Hauptrolle bei meinen Beweggründen, die lange Reise auf mich zu nehmen. Hochserles bietet keine spektakulären Lifte auf und ich wollte fast schon an die Schlick fahren, doch dann siegte die Neugier. Schlick 2000 kannte ich schon und den seinerzeit still stehenden SL Galtalm werde ich eben ein andermal noch fahren... (Oder dann eben den Galtalm-Jet

Ich sollte endlich einmal sonniges Wetter bekommen, denn die Schitage 1-3 hatte ich weitestgehend bei grauem Himmel und z.T. auch Mistwetter (Regen am Walchsee...) verbracht. Auch heute war mir das Wetterglück nicht zugetan – grauer Himmel, aber bester Pulverschnee. Dafür noch immer keine einzige KSB-Fahrt in dieser Saison...
Ich schaffte es, gegen 6:30 h München mit dem Auto zu verlassen, denn ich wollte es vermeiden, an jenem Samstag in einen der unvermeidlichen Staus zu gelangen. Es sollte sich lohnen, denn in der Landeshauptstadt war noch alles ruhig und auch auf der nächtlichen A 95 tummelten sich nur wenige andere Frühaufsteher oder Spätheimkehrer. Zu meiner Rechten in Richtung Westen ergaben sich wegen des Monduntergangs interessante Lichtspiele an den Wolkenbändern, während ich in der Dunkelheit den Alpen entgegen fuhr. Bei Eschenlohe hielt ich es nicht mehr aus, die Lichtfelder des Erdtrabanten ungeknipst zu lassen. So steuerte ich im mittlerweile angebrochenen Morgengrauen einen einsamen Autobahnparkplatz an. Da ich mein Stativ nicht dabei hatte, musste das Autodach herhalten...
Leider überall Bäume am Parkplatz. Ich überlegte schon, einen Zaunpfosten oder Ähnliches als Stativersatz zu suchen. Doch dann drehte ich mich lieber um...
Da begann er – der 29.12.2012, ein langer Samstag, wie sich zeigen sollte. Aber im positiven Sinne!
Immer wieder kamen einzelne Autos angesaust, ehe die Autobahn wieder still und dunkel auf den Ansturm des Wochenendtages wartete. Im Hintergrund sieht man die Zugspitze. Leider hatte ich vergessen, den Selbstauslöser zu drücken, so dass das Bild verwackelt ist.
Zweiter Versuch...
Nun aber genug! Ich stieg wieder zurück ins Auto und fuhr dem Stubaital entgegen. In Zirl nahm ich alter Maut-Sparer aus Versehen eine Ausfahrt zu Früh, da im Inntal starker Nebel herrschte. Aber besser so als andersrum. Überm Inntal hielt sich eine große Wolkendecke – von oben bei der Abfahrt übern Zirler Berg sah diese noch recht malerisch aus, doch von unten wirkte alles wie an einem grauen Herbsttag.
Auf der alten Brennerstrasse sollten sich die Wolken wieder lichten.
Tolle Morgenstimmung und fast nichts los auf der Straße. So konnte ich in aller Ruhe, gemütlich dem Schitag entgegentuckern.
Jedes Jahr an Pfingsten ging es in den 80ern und frühen 90ern da oben auf der Brücke in Richtung Italien-Urlaub. Als Kind hielt ich damals natürlich bei der Alpendurchquerung immer Ausschau nach Liften...
Zoom zur Wopfner-Ruine am Patscherkofel. Hoffentlich bauen die da wieder eine Bahn – vielleicht ja eine DSB – hinauf!
In Mieders kaufte ich mir für 15 EUR eine 2-Stunden-Karte und setzte mich in die 2003 erbaute 8-EUB, die einen ESL ersetzt hat, wenn ich mich recht erinnere.
Die Trasse sah oben sogar aus, als hätte es hier mal einen Schlepper gegeben.
Schlick-Zoom, wo man noch 2 Schneisen der Vorgänger-Bahnen (DSB und ESL) erkennen kann. Ich hoffe, ich erzähle hier keinen Schmarrn, denn selbst hab ich das ja nicht mehr erlebt, sondern nur mal irgendwann irgendwo im Netz gelesen. Oben erkennt man auch die Talstation des Galtalmlifts. Ich hätte noch ganz am Schluss dorthin hetzen können, um den mitzunehmen, doch das lässt sich auch mal mit dem Rangger Köpfl (will ich unbedingt nochmal hin!) oder einem der anderen Gebiete der Nachbarschaft kombinieren. Da zum Elfer noch ein weiter hinten im Tal gelegener Einzelschlepper gehört, wollte ich lieber am Ende meiner Tour in Krössbach noch ein paar Schwünger ziehen.
Oben angekommen – es war gegen 9:10 Uhr und die ersten Leute stiegen in die Bindungen. Im Hintergrund sieht man die vorhin erwähnte Nebeldecke über dem Inntal.
Da der Waldrastecklift im oberen Drittel neben der Talabfahrt zwar schon lief, aber erst pünktlich ab 9:30 Uhr Fahrgäste aufnehmen wollte, fuhr ich eben gleich nochmal zur EUB hinunter. Der Schnee war oben bestens, aber halt die Piste ein bisserl flach. Weiter unten wird es dann aber ganz gut. Zwar war der Schnee hier aus der Kanonen und recht hart, aber kein Vergleich mit den sonstigen Eisautobahnen, die man nur mit dem Rasiermesser abfahren kann.
Im Tal gibt es neben der EUB noch einen kleinen, netten Tellerlift. Ehe es wieder ganz hinauf ging, unternahm ich eine Fahrt mit dem „Lärchenlift“.
Das muss man mal gemacht haben

Dafür klappte es dann mit dem gut 850 m langen Waldrastecklift. (Ab 9:30:00 MEZ

Rechts sieht man die zwar relativ flache Piste. Aber der Schnee war 1A und so konnte man hier ganz gut herunterrasen.
Flach, aber ganz nett durch den Wald führend...
Dann gibt es als zweiten Schlepper hier oben noch den 500 m langen Ochsenhüttenlift. Liegt recht abgelegen irgendwo hinterm Berg und hat eine nette Piste – deutlich besser als der Kollege Waldrasteck. Weitere Lifte dürfte es da oben nicht geben.
Aber der Schlepper sollte erst geben 10 Uhr geöffnet haben und so musste ich von 9:55 h an noch warten, während die Bügel leer hinauffuhren.
Ein paar Jungs hatten keine Geduld und hetzten weiter. Ich blieb als einziger Gast bei den beiden Liftlern zurück.
So konnte ich wenigstens noch in Ruhe den Lift fotografieren...
Schließlich konnte es losgehen...(Foto ist bei der zweiten Auffahrt entstanden)
Netter Trassenverlauf. Der Schlepper ist irgendwie urig.
Ganz oben im Wald ist der Ausstieg...
Vom Gelände und Ausblick (hinten der Patscherkofel) wirklich super, aber leider waren viele Steine auf der Piste. So hatte ich nach drei, vier Abfahrten genug und machte mich lieber noch einmal an die Talabfahrt.
Bevor es weiter zum 11er gehen sollte, legte ich noch eine kleine LSAP-Wanderung ein. Vom Ausstieg der Waldrasteck war es ein Katzensprung zur alten Bergstation des Vorgänger-ESLs der 8EUB. Die Bahnen verliefen trassengleich, aber der alte Lift führte ca. 100-200 Meter weiter hinauf.
Unten sieht man die Bergstation der EUB...
Muss wohl ein recht interessanter Lift gewesen sein. Schade, schade, schade! Das hätte diesen Kleingebietsabstecher perfekt abgerundet.
Bergstation des Waldrastecklifts nebenan mit Patscherkofel im Hintergrund.
Bevor ich endgültig in Richtung Neustift losfuhr noch ein letzer Knips:
Die Elfer-Bilder folgen noch im Laufe des Freitags...